1844 / 269 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i war am gestrigen Getraidemarkt zu gut vorigen de nr, , fer. Partieen in andere Hände über-

jnarn. Mit Roggen war es obwohl vreishaltend, etwas stiller. Es ist bezahlt: unge e sr. wei polnischen Weizen 260 Fl., 129pf8. dito 255 Il, 127pfd. dito 2482 250 Fi. 128. 129pfd. bunten dito 2522 253 Fl., 127pfd. rio 2122 248 Fl. nach Güte; 125. 126. 12npfd. dito 2382210 2216 1. 129ps8. rothbunten dito 250 Fl., sür 122psd. i geg 159 Fl.,

eschehen.

Preisen besonders lebhaft, indem anse

123pfd. vommerschen 155 81. In Gerste ist nichts riger dicker Hafer holte 96 Fl., Jopfd. alter dito 98 Fl.

Auswiärtige Börsen. Niederl. vwirkl. Seh. 623. 95 do. 991. 73. Preuss. Pr.

Amsterdam, 21. Sept. 59h Span. 20. 396 do. —. Pass. 647. Ausg. Sch. —. Fol. Oesterr. 1093. 496 Russ. Hope 923.

Antwerpen, 20. Sept. Einsl. Frankfurt a. M., 22. Sept. polu. 200 FI. 95 G. do. so FI. 94 6.

IAIam burg, 23. Sept.

sive 55. Ausg. Sch. 131. 2196 Ioll. 62. 596 do. 1005. Neue Port. —. 1 Engl. Russ. IIS. Rras. S8. Chis6ß 103. Columb. —. Mex. 367. Peru 25.

Bekanntmachungen. 1823 d

Die verwittwet gewesene Hofräthin Behrendt, Pauline, geborene Brandenstein oder von Brandenstein, ist am 24. Juni 1842 hierselbst ohne Testament, mit Hinter⸗ lassung eines Vermögens von circa 2400 Thlr., ver= storben, und haben sich als nächste Erben ein Sohn und drei Töchter zweier früher bereits verstorbenen Schwestern der Erblasserin gemeldet, nämlich:

1) die separirte Gutsbesitzerin von Paczkowska, Ernestine

Louise Friedericke, geborene von Lahrbusch;

2) der Capitain in englischen Diensten Friedrich Hein⸗ rich Franz von Lahrbusch;

3) die unverehelichte Friedericke Wilhelmine Hempel hierselbst;

4) die unverehelichte Karoline Henriette Hempel zu Deßau.

Da diese Personen sich jedoch als nächste und ein= zige Erben nicht haben legitimiren lönnen, dieselben vielmehr noch folgende Geschwister:

1) Elisabeth Eleonore Magdalene von Lahrbusch, von welcher die letzten Nachrichten von dem Jahre 1810 aus Arnheim in Holland herrühren;

2) Johanne Karoline Pauline Charlotte von Lahr— busch, welche 1821 hier verstorben sein soll;

3) der Dr. med. Friedrich Adolph Hempel, welcher seit dem Jahre 1826 in Paris verschollen ist, gehabt haben, deren Tod nicht hat nachgewiesen werden können, und von denen nicht konstirt, ob und welche Desceendenten sie hinterlassen haben können, so werden auf den Antrag des Nachlaß -Kurators, Justiz- Kom- missarius Naudé, alle unbekannten Erben der verwitt= weten Hofräthin Behrendt, namentlich aber die so eben ad 1 bis 3 aufgeführten Personen oder ihre eiwanigen Descendenten hierdurch öffentlich vorgeladen, sich in dem vor dem Kammergerichts⸗NReferendarius Eltester auf den 8. Mai 1845, Vormittags 11 Uhr, hierselbst auf dem Kammergericht anberaumten Termine zu gestellen und ihre Legitimation zu führen, widrigen= falls sie mit allen ihren Ansprüchen präkludirt werden, der Nachlaß den sich legitimirenden Erben, event. dem Fiskus zur freien Disposition verabfolgt, und der nach ersolgter Präklusion sich etwa erst meldende Erbe deren Handlungen und Dispositionen sämmtlich anzuerkennen und zu übernehmen verbunden, von ihnen weder Rech⸗ nungslegung noch Ersatz der erhobenen Nutzungen zu fordern berechtigt, sondern sich n mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden sein möchte,

zu begnügen für schuldig erachtet werden wird.

Den Auswärtigen werden die Justiz-Kommissarien . Justizrath Nobiling, Landgerichts Rath Bauer und . . Ciborovins als Sachwalter in Vorschlag ge— . bracht.

. Berlin, den 3. Juni 1844. Königl. Preuß. Kammergericht.

. 899 b J ; . Unter Hinweisung auf die den Stralsundischen Zei⸗ . tungen vollständig inserirten Ladungen vom heutigen . Tage werden alle diejenigen, welche an das der Witwe

des Pächters Tamms, geb. Venzmer, zu Alt-Negentin bis Trinitatis 1865 6 dem Pensionar Otto ö Hecht cedirte Pachtrecht, so wie an die diesem gleichzei= . tig überlassenen desfallsigen Assecurations⸗ und Lege⸗ . gelder, nicht weniger an das ihm verkaufte lebende und fodte Guts⸗Invenkarium, und an einen Stall und Keller, ( Forderungen und Ansprüche haben, zu deren Anmeldung . und Beglaubigung in einem der folgenden Termine als am 24. September, 15. Oktober und 5. No⸗ vember d. Is., ; . Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Ver⸗ . meidung der am 26. November er. zu erkennenden Prä⸗= llusion, hiermit aufgefordert. Datum Greifswald, den 19. August 1844. . (L. S.) Quisto rp, Königl. Hofgerichtsrath . 1919 Bekanntmachung. Die Besitzer von Inh aber-Actien der Frankfurter 4 Versicherungs - Gesellschaft können von jetzt an bis zu dem funfzehnten Oktober d. J. auf dem Büreau der Gesellschaft (im neuen Börsengebäude) Einsicht . von den Bedingungen nehmen, unter welchen ihnen . eine Betheiligung mit Namen⸗Actien der neu gegrün—=

deten Frankfurter Lebens⸗Versicherungs⸗ ( Gesellsschaft offen gehalten warden ist, und zugleich . 95. Anmeldung daselbst, vor Ablauf des obgedachten 1 2 einreichen.

4 ranlfurt a. M., den 16. September 1844.

In Auftrag des Verwaltungsrathes

der Frankfurter Versicherungs · Gesellschast. Der Direltor:

Julius Loewengard.

938 v] . Berlin⸗Anhaltische Eisenbahn. / Der S. 14. unseres Beiiebs- Reglements bestimmt,

deß vas einzuliefernde Reisege⸗ pãck mit dem Namen des Eigenthü—

. mers und dem Besti . bezeichnet sein n nnen ann

Tiusl.

Nene Aul. 193. Bauk- Actien p. uli 1965.

Rank Acuen 1610. Busl. Russ. 114 * London, 20. Sept. Cons. 395 997. Bels. 103. Neue Aul. 23. Pas-

14338

Paris, 20. Sept. 595 Nœeapl. 98. 60.

1605. Aul. de 1824 151. Mail. 1137. Licοrn. 1173.

S6bpsd. jaãh⸗

nach Anicet, von C. W. Koch.

P. Taglioni.

at 613. Freitag, 27. Sept.

Sonnabend, 28. Sept.

Al

widrigenfalls der Reisende sich selbst beizumessen habe wenn die Beförderung unterbleibt.

Die Nichtbeachlung dieser im eigenen Interesse des Publikums gegebenen Bestimmung hat schon öfter höchst unangenehme Verwechselungen der Gepäckstücke zur Folge

ehabt, welche nur sehr schwer und mit Zeitverlust und 1 Nachtheile für den Neisenden zu ordnen ge— wesen.

Wir schen uns dadurch veranlaßt, die gedachte Be— stimmung hierdurch in Erinnerung zu bringen und drin— gend zur Beachtung zu empfehlen.

Berlin, den 24. September 1844.

De n

Nieder-Schlesisch⸗Märkische fois v Eisenbahn.

Bekanntmachung. f ; Unserer Aufforderung

vom 18. Juli d. J. zur Zahlung eines

Hr Einschusses v. 20 Prozent auf

das gezeichnete Actien⸗ Kapital in der Zeit vom 15. bis 31. August c. ist, der

Erinnerung vom 20. August e. ungeachtet, in Be⸗ treff der nachstehend verzeich— neten Quittungsbogen nicht ge— nügt worden:

No. 1579. 2614. 2615. 4481. und 4491.

z 10090 Thlr. Actien-Kapital.

7490. 7491. 7492. 7493. S039. S447. 11864. 12420. 12527. 15529. 15531. 16015. 23131. 23132. 23133. 23134. 23135. 23136. 23137. 24070. 24071. 24072. 24073. 24114. 2 24116. 24117. 24118. 24119. 24120. 24121. 24122. 24123. 24124. 24125. 24740. 2 24742. 24743. 24744. 25325. 25326. 25328. 25329. 25330. 25331. 25332. 25333. 25334. 27334. 27335. 27990. 27991. 27992. 27993. 27994. 27995. 27996. 27997. 27998. 27999. 28000. 28001. 28902. 28003. 28004. 29719. 29720. und 29721.

100 Thlr. Actien⸗Kapital.

Mit Bezug auf den 8. 20. des Gesellschasts- Statuts werden daher die Inhaber jener Quittungsbogen auf⸗ gefordert, die Einzahlung von? 20 Prozent nebst der Tonventionalstrafe von 2 Thlr. für jeden Actienbetrag von 100 Thlr. binnen 4 Wochen bei unserer Haupt⸗

gase zu lein, widrigenfalls die ge⸗ dachten Quittungsbogen für er— loschen erklärt werden müssen und die darauf bisher gemach— ten Einschüsse der Gesellschaft verfallen.

Berlin, den 13. September 1844.

Die Direction der Nieder-Schlesisch⸗Märkischen Eisen⸗ bahn⸗Gesellschast.

3777.

2774. 3386. 3391.

No.

Chemni

tz-Riesaer Eisenbahn. Erste Einzah⸗

937 kon rllung.

Die Königliche Hohe Staats -Regierung hat n vor definitiver Bestäti⸗ gung der eingereichten ; Statuten der Ehemnitz⸗ Riesaer Eisenbahn⸗Ge⸗ sellschaft Behufs der Ausschreibung von , nachfolgende von der General⸗Versammlung beschlos sene in den S§. 14., 15., 16., 32., 33. und 34. des Statuten⸗Entwurfs enthaltene Bestimmungen vorläufig genehmigt, und sollen diese sonach eintretenden Falls geltend gemacht werden:

„Die Einzahlungs⸗Termine iz von dem Directorio nach dem Bedürfniß und dergestallt anzuberaumen, daß zwischen einem solchen und dem Datum der Leipziger Zeitung, welche den ersten Abdruck der Aufforderung ur Einzahlung enthält, eine Frist von mindestens vier

ochen inne fe Die Einzahlungen sind bis zu den anzuberaumenden Terminen bei Vermeidung einer Con- ventionalstrafe von zehn Prozent der Einzahlungs=

summe unter Rückgabe der früheren Interims-⸗Aetien gegen neue dergleichen, welche auf den Gesammtbetrag

596 Rente fin eour. 119. 395 Rente gun eonr. 81. S5. 5 )6 Span. Reute 32. Pass. —.

Wien . 21. Sept. 595 Met. 10 Br. 076 100 Er. 395 76 Er. Bank- Actien de 1839 1323.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 26. Sept. Der Militair-Befehl, Lustspiel in 2 Abth., Hierauf: Das unausführbare Gesetz, phantastisches Ballet in 2 Akten, von

Die Hochzeit des Figaro. Figaro, als drittes Debüt. Dlle. Burghardt: den Pagen.) Medea.

Anfang der Vorstellung halb 7 Uhr.

lgemeiner Anzeiger.

Nord. 1565. Gloggn. 1I72.

Die Insel der Liebe, oder:

(Herr Krause:

der bis dahin geleisteten Einschüsse lauten, zu leisten Bei der ersten auf zehn Thaler festgesetztes Einzahlung auf die Actien der Chemnitz Riesaer Eisenbahn-Gesell— schaft findet der Umtausch der Interimsscheine der Erz— gebirgischen Eisenbahn-Gesellschast gegen die Interims-= Actien der Chemnitz-⸗Niesaer Eisenbahn statt, und wer— den die letzteren über den Betrag der Einzahlung, un— ter Zurechnung des Nominalwerthes der ersteren von 2. Thlr., demnach über 123 Thlr., ausgefertigt. Die Staais-Regierung zahlt auf die von ihr übernomme⸗ nen 10,000 Stück Actien bei der ersten Einzahlung den vollen Nominalwerth der Interims-Actien mit 12 Thlr. pr. Actie. Die Nummern der Interims-Actien, auf welche eine Einzahlung bis zu dem anberaumten Ter— mine nicht geleistet worden ist, sind von dem Dire torio mit Aufforderung der Inhaber, die unterlassene Einzahlung unter Zuschlag der verwirkten zehn Pio— zent bis zu einem anzusetzenden Präklusiv n Termine bei Vermeidung des nachstehend angedrohten Nechts⸗ nachtheils nachträglich zu leisten, bekannt zu ma chen. Das Unterlassen dieser Zahlungen in dem sol— chergestalt angesetzten Prällusiv⸗ Termine, welchem eine gleiche Frist, wie bei einem Einzahlungs Termine, vor— herzugehen hat, macht den Actien- Inhaber aller ihm als solchen zuständigen Rechte verlustig. Die Nummern der demgemäß erlöschenden Interims-Actien sind öffent— lich bekännt zu machen, die neuen Dokumente aber, welche dafür bei Nichtversäumniß zu erlangen gewesen wären, nach Ermessen des Direltoriums zum Besten der Gesellschaft zu verkaufen. Die an die Mitglieder der Actien-Gesellschast zu richtenden Bekanntmachungen sind durch die Leipziger Zeitung, und zwar, dafern sie mit Rechtsnachtheilen verknüpfte Aufforderungen ent- halten, mittelst je dreimaliger Insertion, auch nach Er⸗ messen des Direktoriums außerdem noch durch andere Blätter, zu veröffentlichen. Alle in vorstehendem Maße erfolgten Bekanntmachungen und Aufforderungen sind für die Mitglieder der Actien-Gesellschaft verbindlich und begründen den Eintritt der nach, gegenwärtigen Statuten damit verknüpften Rechtswirkungen, ohne daß dagegen die Ausflucht der Nichtkenntniß vor⸗ geschützt oder die Wiedereinsetzung in den vorigen Stand beansprucht werden könnte. Wegen ver— lorener, untergegangener oder sonst ihren Inhabern abhanden gekommener Interims⸗-A1cTtien, Actien, Talons oder Dividenden-Scheine haben die Betheiligten das für die Amortisation Königl. sächsischer Staalspapiere in dem Befehle vom 25. Juli 1777 (II. G. C. A. Abth. 2, S. 0) und in der Verordnung vom 6. Okb— tober 1524 (Gesetzsammlung für das Königreich Sach= sen von demselben Jahre, S. 1495) vorgeschriebene und mit der alleinigen Ausnahme, daß statt der in der an— gezogenen Verordnung festgesetzten Verjährungsfrist von zehn Jahren eine dreijährige eintritt, zur analogen An— wendung kommende Ediltal-Verfahren bei dem Stadt⸗ gerichte zu Chemnitz zu beantragen und nach Beibrin⸗ gung der demgemäß rechtskräftig erfolgten Prällusion von dem Directorio, welches die Mortification öffent= lich bekannt macht, Duplikate der mortifizirten Doku- mente, so wie Auszahlung der verfallenen Renten, zu erhalten.“

In Gemäßheit der in der General-Versammlung zu Chemnitz am 26. August 1841 gefaßten Beschlüsse und mit Bezug auf obige statutarischen Bestimmungen wird hiermit eine Einzahlung von Zehn Th altern auf jede Actie der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn-Gesellschast aus= , welche vom 1. Oktober 1844 ab spätestens

is zum

Ersten November 1844, Abends 7 Uhr,

bei Vermeidung einer Conventionalstrafe von zehn Pro— zent der Einzahlungs⸗Summe, in Chemnitz am Büreau der Gesellschaft zu leisten ist.

Hierbei sind die vom 15. August 1837 dalirten, auf 2 Thlr. Einzahlung lautenden Interims-Scheine der „Erzgebirgischen“ Essenbahn-Gesellschaft zurückzugeben und gegen Interims-Actien der Chemnitz⸗-Riesaer Eisen⸗= bahn umzutauschen, worin unter Zusammenrechnung der gezahlten 25 Thlr. und 10, Thlr. über 123 Thlr. als erste Einzahlung quittirt wird.

Chemnitz, den 19. September 1844.

Direktorium der Chemnitz-Rie— saer Eisenbahn-Gesellschast.

B. Eisenstuck, Vors. A. Wer. A. Bürger. R. von Stern. C. Riedig.

Bekanntmachung.

Zufolge eines mit dem Directorio der Chemmiß-Niesaer Eifenbahn ⸗Gesellschast getroffenen Uebereinkommens er= bieten wir uns zur kostenfreien Besorgung der bis zum 1. November d. J. zu leistenden Einzahlungen auf die Actien der Chemnttz-⸗Riesaer Eisenbahn, dafern uns die⸗ selben längstens bis zum 28. Oltober d. J. gegen un⸗ sere Quittung zur Beförderung übergeben weiden.

Frege C Co. H. W. Bassenge C Co. in Leipzig. in Dresden. Anhalt C Wagener. in Berlin.

Donnerstag, 26. Sept. 2 Aufzügen, von F. Heine. Posse in 1 Akt, von W. Friedrich. Freitag, 27. Sept. Zum erstenmale: Lorenz und seine Schwe⸗ Vaudeville Burleske in 1 Akt. (Fortsetzung von: gesinde“ frei nach dem Französischen, von Friedrich. Vorher: Die Entführung. In den Zwischenakten wird die 11jährige Louise Campi aus Wien, Eleve du danse de Mad. Cromhbe, folgende Tänze aus- führen: 1) Bolero.

Sonnabend, 28. Sept. Nabucodonosor.

Königsstädtisches Theater.

Lustspiel in Vaudeville⸗

Der erste Waffengang. Hierauf: Köck und Guste.

„Das Haus⸗

2) Ungarischer Nationaltanz. 3) La Gitana. Italienische Opern ⸗Vorstellung.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Citerarische Anzeigen. Im Verlage der unterzeichneten ist erschienen und in

Berlin vorräthig bei E. Hö. Schroeder, Linden 23, Jagorsches Haus: 11621 Sie politische und staatsrechtliche

Entwickelung Deutschlands durch den Einfluß des deutschen Zollvereins mit Be— merkungen über des Dr. Faber politische Predigten

von K. Steinacker, derzeitigem Präsidenten der braunschweigischen Stände— Versammlung. 8. geh. Preis 20 Sgr.

Braunschweig, August 1844.

Friedrich Vieweg und Sohn.

iss]!

L J. F. Hammerich in Altona ist erschienen und in A. Wohlgemuth's Buchhandlung in Berlin, Scharrnstraße 1,

zu haben:

** ö.

Biernatzky, X. C., gesammelte Schriften, tster bis 6ter Band, 12 Thlr., broschirt 10 Sgr.

Durch die Art und Weise, wie die religiösen Grund⸗ wahrheiten des Christenthums in des Verfassers Schrif⸗ ten in einer gebildeten Sprache und in Form der No⸗ vellen ihre Darlegung finden, haben dieselben bereits den ungetheiltesten Beifall gefunden. Diese Ausgabe wird in's Bändchen in Schillerformat erscheinen.

Bei E. Weber in Bonn ist so eben erschienen:

li loa Wanderungen

aus und n m Godesberg,

Von ö

8. kart. 1 Thlr. 20 Sgr. In Berlin bei 5. Dümmler, Linden 19, zu haben.

In der Amelangschen Sort. Buchhandlg. (R. Gärtner), Brüder- Str. No. 11, ist so eben er-= schienen:

Geschichte der christlichen Kirche

auf dem Gesellschafts— litõ/ Archipel

vom Ansange der Mission bis in die neueste Zeit nebst ausführlicher Schilderung des früheren Zustandes der Insulaner nach den Quellen bearbeitet von Hermann VWegener,

mit einem Vorworte von Dr. A. Neander.

kEkrSter Band, enthaltend die Einleitung und die Geschichte der Mission bis zum Umsturze des Heidenthums, nebst dem Bildnisse von Pomare II., einem Facsimile sciner Handschrift und zwei Karten.

8. brosch. 2 Thlr.

Aus dem Vorworte fülren wir an: In dem Werke, dessen erster Theil bier der öffentlichen Mitthei-— lung übergeben wird, werden wir eine aus den besten Quellen geschöpste, genetisch - pragmatische Darstellung aller dieser interessanten, die besondere Aufmerksamkeit jedes Christen, eines Jeden, der die Geschichte der Menschlieit erforschen will, in An— spruch nehmenden Thatsachen (welche die Um- wandlung auf Tahiti begleiteten) sinden.

[1064 Rittergut s⸗Verkauf. Das im liegnitzer Kreise zwei Meilen von

Liegniß und einc Melle von Jauer enlfernt liegende

Allodial-Rittergut Mertschůß mit dem im sch ön auer Kreife gelegenen Rittergute Rod eland. (Forst- und Zinsgui) soll zur Erbtheilung im Wege der Privat-Li= fitatiön an den Meist⸗ resp; Bestbietenden verfaust wer— den. Der Termin hierzu ist auf

ven 7. Oktober d. J., Vormittags um 9guhr,

im hiesigen Sch losse anberaumt, wozu cautions- und zahlungsfähige Käufer hiermit eingeladen werden. Der zur Information die⸗ nende Gutsertrags-Anschlag, die neuesten Hypotheken scheine, die Gutskarten und das Vermessungs-Register, so wie die Kaufsbedingungen, sind täglich bei dem hie⸗ sigen Wirthschafts⸗-Amte einzusehen.

Mertschütz bei Jauer (in Schlesien), 26. Aug. 1844.

Otto v. Dresky. Fr. v. Dresky.

. Gebrüder Vnille, Uhrenfabrikanten

aus Chaixdefonds, werden die lünftige Leipziger Messe zum zweiten Male besuchen. Ihr Lager ist Reichs straße Nr. 2, 4ste Etage.

9oꝛ4ph]

Das Abonnement beträgt: 2 KRthlr. für Jahr. 4 Rthlr. Jahr. 8 Rihlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr sür den Kaum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeime

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Glatt an, für Gerlin die Expedition der Allg. Preuls. . Zeitung: Friedrichsstrasse Nr. 72.

M 269.

Berlin, Freitag den 2m September

1844.

Inhalt.

Amtlicher Theil. Inland. Berlin. Die bei dem gestrigen Empfange Ihrer Majestäten gehaltenen Reden; Besuch Allerhöchstderselben auf der Gewerbe ⸗Ausstel⸗ sung; Beleuchtung der Stadt; Parade vor St. Majestät dem Könige zum Schlusse der Herbst Manöver. Provinz Preußen. Die Neise des Herrn Finanz Ministers Flottwell. Provinz Schlesien. Aus Blat (von Malachowsko 4). Rhein: Pro vin z. Pilgerzüge, Deutsche Bundesstaaten. Königreich Württem berg. Die Censur soll verschärft weiden. Enderle. Großherzogthum Baden Hofnachricht. Freie Stadt Bremen. Die Versammlung der Aerzte geschlossen. ; . Oesterreichische Monarchie. Prag. Jubiläum. Frankreich. Paris.

ten. Oppositions Angaben in Betreff der Verhandlungen über die

otaheitischen und marolkanischen Differenzen. Abbé von Genoudeess hendes Auge für uns wachte, und dessen starke Hand das eschoß

Boden und die verbrecherische Absicht in ihr Nichts zurückwarf. n dieser Stätte haben sich Ew. Majestät getreue Bürger der Stadt erlin versammelt, um, mit ihren Geistlichen vereint, zu Gott empor⸗ zurufen, daß Er den Frevel nicht unserer Stadt und dem Volke

politisches nich der Herzog von Isly; der Prinz von Joinville; Guadeloupe; Ver⸗ mischtes.) s

Großbritanien und Irland. London. Festmahl in Dublin zu Ehren O'Connell's. Ehrenerklärung des Besehlshabers des „War- spite“ in Betreff der Tim es- Korrespondenzen über Tanger. Arrange⸗ ment im Orient. Vermischtes.

Italien. Rom. Abreise der Prinzessin Karl von Preußen. Ankunft des Prinzen Georg von Preußen. Vermischtes. .

Spanien. Madrid. (Zur Charakteristikt der gegenwärtigen Lage der Regierung und der Stel⸗ lung der Parteien. und Paris. (Die Karlisten und die Wahlen in Navarra; Pio Pita Pizarro 4; Blick nach Mexiko.)

Portugal. Schreiben aus Lissabon. rium; Verhältnisse zu Nom.)

Eisenbahnen. Die Friedrich⸗Wilhelm's-Nordbahn und die Berlin—⸗ Hamburger Bahn.

Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse.

Das Gregorianische Museum des Lateran. Vermischtes.

Amtlicher Theil.

Se. Masestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Kreis-Steuer-Einnehmer Jordan zu Kyritz den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; dem Küster und Schullehrer Lamprecht

Aufschub der wichtigeren Staats. Angelegenhei⸗

rogramm. Schreiben aus Paris. (Die Reise des Kö⸗

(Die Cortes und das Ministe⸗

gestattete. Der Herr Ober⸗Bürgermeister Krausnick, an der Spitze einer Bürger⸗Deputation, richtete, nachdem Se. Majestät der König sich, zu ihm gewendet, dahin zu äußern geruht hatten, Sie seien zwar nicht gesonnen gewesen, diesen öffentlichen Beweis der Liebe und Treue anzunehmen, Sie seien aber, so wie die Königin, jetzt um so mehr davon ergriffen, da es sich überall kundgebe, 26 es eine freiwillige, vom Herzen kommende Feier sei, etwa folgende Worte an Ihre Majestäten;

. Gewiß, Ew. Majestät, stammt diese Feier aus dem Herzen! Die Bürgerschaft Berlins hat sich in ihrem Innern gedrungen ge⸗ fühlt, an derselben Stätte sich zu versammeln, an welcher ein in der

eschichte unseres Vaterlandes unerhörter Frevel gegen die Majestät

nseres Königs sich erhoben hatte, und an welcher eine ruchlose Hand

roß ward über dem König und der Königin, an welcher dessen all⸗

Rhnen möge; hier stehen sie, um in tiesster Rührung Gott Dank karzubringen, daß Er uns den König, auf dessen Besitz wir stolz sind,

gte projet? nul greiben aus Madrid 6 Er uns die Königin, die erhabene, theure Mutter ihres Volkes,

ö und daß Er selber die entweihte Stätte sich wiederum

ewahret hat; hier stehen sie, um mit Inbrunst zu Gott zu flehen, daß Er auch fernerhin den König und die Königin, denen wir des Huten so unendlich viel schon zu danken haben, und von denen wir

t vollster Vertrauens-Sicherheit des ferneren Guten gewiß noch mnendlich viel zu erwarten haben, uns und unseren Kindern noch viele Jahre mit gleicher gütiger Vaterhand schützen und wahren möge.

m „In dieser Gesinnung ehrfurchtvollster Treue und Liebe hat die Bürgerschaft Berlins Ew. Majestäten heute willkommen geheißen,

und in dieser Gesinnung spreche ich für dieselbe hiermit aus: gesegnet sei Ihre Wiederkehr in unsere Mitte, und gesegnet Ihr Eintritt in die altehrwürdigen Hallen dieses Schlosses!“

Hierauf sprach Herr Landtags⸗Marschall von Rochow im Namen der Stände der Kurmark Brandenburg Folgendes:

Ew. Königliche Majestät haben es gnädigst gestatten wollen, daß die getreuen Stände dieser Provinz sich nahen dürfen, um ihre Empfindungen auszudrücken bei dem Wiedersehen ihres geliebten Herr⸗ scherpaares nach der Errettung aus grauenvoller Todesgefahr. Einem

zu Schönberg in der Superintendentur Lindow das Allgemeine Ehren

zeichen; so wie dem Heuerling Mentrup zu Altstedde die Rettungs⸗ Medaille mit dem Bande zu verleihen.

Schleswig ⸗Holstein⸗ Sonderburg Glücksburg, Bernburg.

Der General-Major und Inspecteur der 1sten Ingenieur-In⸗ spection, Bre se, von Stralsund. 22

Nichtamtlicher Theil.

IFuland.

Berlin, 26. Sept. Se. Majestät der Kaiser von Rußland haben dem Maurer Hoffmann zu Süßenrode, im Regierungs⸗ Bezirk Oppeln, die silberne Rettungs⸗Medaille am Wladimir-Bande zu verleihen geruht.

Berlin, 26. Sept. Zur Vervollständigung des in der gestrigen Nummer von uns gegebenen Berichts über die Rückkehr Ihrer Ma⸗ jestäten nach der Hauptstadt theilen wir nachstehend die bei dem Em⸗ pfange Allerhöchstderselben im Königlichen Schlosse gesprochenen Reden mit, welche uns gestern sogleich aufzunehmen die Kürze der Zeit nicht

dor dem Tode, wohl aber Ihrem Volke davor, Sie zu verlieren. Dies Unglück war so nahe, daß es eintreten mußte, wenn Gott nicht

rone aufgesetzt, und zum zweitenmale huldigen wir, die Ab⸗ Heordneten von Hunderttausenden, hier unserem erhabenen Monarchen nit derselben unbegränzten Hingebung, wie, an jenem denkwür⸗ digen Tage, wo wir den Eid der Treue bis in den Tod geschworen haben. Dem Preußen ist das Gefühl der Liebe und Treue zu seinem

3 Rönige natürlich. Er hat es mit der Muttermilch empfangen. Die Liebe zu Aeltern, Weib, Kind und Allem, was ihm theuer ist, steht die⸗

sem Gefühle nach, und so sollte man denken, daß es nicht gesteigert

werden könnte, und dennoch, wenn Ew. Majestät jetzt in die Herzen Ihrer Unterthanen blicken könnten, Sie würden finden, daß die Liebe noch inniger und wärmer, die Treue noch stärker und heiliger gewor⸗ den ist. Das Kleinod, welches so nahe daran war, uns verloren zu gehen, es ist uns, nachdem es so wunderbar gerettet worden, noch theurer geworden. Gott erhalte Ew. Königliche Majestät! Gott erhalte Ihre Majestät unsere theure, verehrte Königin, welche die 966 . getheilt und mit so fürstlichem Heldenmuthe überstan⸗ en hat.“

Und dann nahm noch der Herr Bischof Neander, im Namen der Geistlichkeit, etwa folgendermaßen das Wort:

„Auch die Geistlichkeit der Hauptstadt folgt einem heiligen Ge⸗ bote des Herzens, wenn sie es wagt, vor Euren Königlichen Maje⸗ stäten ihre tiefempfundene Freude über Allerhöchstdero glückliche Wie⸗ derkehr Worte zu geben und noch einmal den innigsten Dank gegen

in tödtendes Geschoß an dessen Leben in die unheilvollste, gefahr⸗ rohendste Nähe herantreten ließ, an welcher aber auch Gottes Gnade

frommen tapferen Könige, einer hohen edlen Landesmutter grauet nicht

durch ein sichtbres Wunder in den gewöhnlichen Lauf der Dinge ein⸗ gpgegriffen und es abgewendet hätte. Er, der die Könige mit ihrer

J J 3 1 ĩ ĩ t Ew. jestã ö f Angekommen; Se. Durchlaucht ber Oerzog Kar! 3 Mach bekleidet, hat auf diese Art Ew. Majestät zum zweitenmale die

von 3

Gott laut werden zu lassen für den gnädigen und wunderbaren Schutz, mit welchem er das theure Leben Eurer Königlichen Majestäten bei dem letzten Scheiden aus unserer Stadt behütet hat. Wir haben an den Altären des Herrn heilige Hände zu ihm erhoben und Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung hinaufgesendet zu dem gnadenreichen Helfer im Himmel, und wo in unserem theuren Vaterlande eine Stätte der Andacht auferbauet war, da haben sich auch dieselben Stimmen des Dankes und der frommen Freude wiederholt. Die Diener des göttlichen Wortes haben es als einen Beweis der Königlichen Huld und des gnädigsten Vertrauens betrachtet, daß Allerhöchstdieselben von ihnen erwartet haben, sie würden die Vermittler und Ausleger der heiligen Empfin⸗ dungen sein, in welchen die Herzen Eurer Königl. Majestäten und aller treuen Unterthanen ssch zum Preise Gottes vereinigen. Unsere Freude wird ihm wohlgefallen, unser Flehen wird nicht vergeblich sein, und auch zu unseren Zeiten wird der Ausspruch der heiligen Schrift in Erfüllung gehen: Der König hofft auf den Herrn und wird durch die Güte des Höchsten fest bleiben.“

Ihre Majestäten der König und die Königin geruhten bereits gestern, kurz nach Ihrer Rückkehr zur Hauptstadt, die Gewerbe⸗Aus⸗ stellung der deutschen Bundes- und Zoll-Vereins⸗Staaten durch Ihren Besuch zu beglücken. Se. Majestät der König erschien, nachdem sich Ihre Majestät die Königin bereits eine Stunde früher eingefunden hatten, um 23 Uhr im Königlichen Zeughause, wo Allerhöchstdieselben, in Abwesenheit des Herrn Finanz-Ministers, von Sr. Excellenz dem Herrn Geheimen Staats- und Kabinets⸗-Minister von Bodelschwingh und der mit der Anordnung der Ausstellung beauftragten Kommission empfangen wurden. An der Spitze der letzteren richtete der Vor⸗ sitzende derselben, Herr Geh. Finanzrath von Viebahn, folgende Worte an Se. Majestät: „Ew. Masestät bringen wir beim Eintritt in die unserer Obhut anvertraute Gewerbe⸗Ausstellung mit frohem Herzen unsere Huldigung dar. Der hohe Königliche Ruf, welcher, von den Allerhöchstihnen brüderlich zur Seite stehenden Königen und Fürsten Deutschlands ein⸗ müthig wiederholt, alle Stämme des großen Vaterlandes zum ge⸗ meinsämen Wirken bei diesem Nationalfeste einlud; er hat nicht blos bei Ihren getreuen Unterthanen, er hat in allen Gauen Deutschlands unendliche 6 und Vertrauen erweckt, von der Maas bis zum Riemen, von den Alpen bis zur Nordsee eilten Fabrikanten und Hand⸗ werker, Bergleute und Schiffbauer, Landleute und Gewerbsfreunde jeder Art, üm zu zeigen, was deutscher Geist, deutscher Fleiß und deutsche Kraft zu leisten vermögen, um Werke, des Königlichen Auges würdig, zu erzeugen, welche Ew. Majestät jetzt zeigen zu dürfen wir so glücklich sind.“

Se. Majestät geruhten sich hierauf die anwesenden Mitglieder der Kommission und die zur näheren Kenntnißnahme der Ausstellung anhergesandten Kommissarien auswärtiger Regierungen und Gewerbe⸗ Vereine, welche zugegen waren, vorstellen zu lassen. Allerhöchstdie⸗ selben nahmen sodann in Begleitung Ihrer Majestät der Königin, so wie Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin von Preußen und Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Karl von Bayern, die Ausstellung in den oberen Räumen des Zeughauses und einen

Theil der im Erdgeschoß befindlichen Gegenstände in Augenschein. Se. Majestät geruhten vorzüglich von den Produkten der Leinen⸗, Baumwollen⸗, Wollen und Seiden⸗Industrie, so wie von den Leder⸗ und Holzwaaren, genaue Kenntniß zu nehmen und sich mit den an—

wesenden Ausstellern längere Zeit zu unterhalten. Nachdem Allerhöchstdieselben bis gegen 4 Uhr verweilt, hatten, drück⸗ ten Sie beim Abschiede Ihre Freude über die dieser vater⸗

ländischen Angelegenheit von allen Seiten gewordene Theilnahme und die zu deren Ausführung getroffenen so zweckmäßigen Anordnun⸗ gen, so wie die Allergnädigste Absicht aus, Ihren Besuch baldigst zu wiederholen. Ein „Sr. Majestät dem Könige beim ersten Besuche der deutschen Gewerbe⸗Ausstellung in Berlin“ gewidmetes Gedicht, welches, in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei gesetzt, auf einer von König und Bauer aus Kloster Oberzell bei Würzburg ausgestellten Schnellpresse gedruckt ward, hatten Se. Majestät an der Presse selbst in Empfang zu nehmen geruht. Im Königlichen Schlosse war große Mittagstafel von 1400 Cou⸗ verts, zu welcher auch die Abgeordneten der Landstände, so wie die

Das Gregorianische Museum des Lateran.

Nom, im September. Als zu den beiden ältesten und bedeutendsten Schatzkammern antiker Kunst in Rom, den Sammlungen des Vatikans und Kapitols bereits vor drei Jahrhunderten der Grund gelegt wurde, ging der an mittelalterlichen Erinnerungen so reiche Palast des Lateran von Tage zu Tage mehr seinem Untergange entgegen, der bereits mit dem Exil der Päpste begonnen und nachher durch die Verlegung der Residenz nach dem Vatikan nur um so sicherer herbeigeführt war. Selbst die wenigen Reste des Alter- thums, die ihn damals noch schmückten, gingen schon 1471 durch Schen- kung Sirtus JV. an das Kapitol über, wo sie noch jetzt unter den wenigen, aber ausgezeichneten römischen Bronzewerken bewundert werden. Die be⸗ schränkte Wiederherstellung des Palastes unter Sixtus V. gab weder den alten Glanz zurück, noch setzte sie neuen Schmuck an seine Stelle, so daß nur die Basilika und das Baptisterium Konstantin's die Würde und die Wichtigkeit dieser Stätte bekundeten. Erst nachdem im Jahr 1837 die ka— pitolinischen Sammlungen der Stadt Rom als städtisches Museum zurück— erstattet und. die weiten Räume des Vatikans durch die Errichtung des ägpptischen und etruskischen Museums gänzlich angefüllt waren, machte sich das Bedürfniß geltend, für neuerworbene Denkmäler auch anderswo ein Unterkommen zu suchen, für welches sich die weiten, wenig benutzten Räume des Lateranensischen Palastes sehr passend darboten. So waren schon, um dem ägyptischen Museum Plaß zu machen, die Gyps-Abgüsse der Aegine⸗ ten und eines Theils der Parthenons⸗-Sluspturen dorthin gewandert, die, wenn freilich nicht Rom eigenthümlich, doch auch hier wegen der Verglei⸗ chung römischer Werke die Aufmerksamkeit stets fesseln mnfen. Zu ihnen ward bald ein antiquarisch und für Geschichte der späteren römischen Kunst sehr wichtiges Werk hinzugefügt, das in zwei Hemicyklien der Ther— men des Caracalla entdecke Athleten⸗Mosaik, das größte, welches über- haupt aus dem Alterthum auf uns gekommen ist. Denn obwohl es nur zum dritten Theil erhalten, so nimmt es doch jetzt noch, wo es in ein zu⸗ sammenhängendes Viereck me, ist und nur die iheilweise erhaltenen

44 in der Breite ein. In seinen 63 Feldern führt es uns eine Athleten Schule mit allem ihrem Zubehör vor Augen, also den Gymnasiarchen, die Pädagogen, die Alumnen in verschiedenen Stellungen und den ihren Uebun⸗ gen angemessenen Rüstungen, die Bildnisse berühmter Athleten, wie sie zur Nacheiferung in den Schulen aufgehängt waren, endlich das verschieden⸗ artige Geräth, welches die palästrischen Üebungen erforderten. Eine Schrift des Jesuiten Sacchi hat bereits die Einzelnheiten der Darstellung gründlich erläutert und die Wichtigkeit des Ganzen für die Athletik der Alten dar⸗ gelegt, die es nur noch mit dem verwandten Gladiatoren-Mosaik der Villa Borghese theilt, über welches binnen kurzem die von der römischen archäo⸗ logischen Akademie gekrönte Preisschrift des Dr. Henzen gründliche Rechen- schaft ablegen wird. Ein anderes Mosaik, das durch seine Feinheit und Naturwahrheit ausgezeichnete des Herallitos aus der Vigna Lupi, ist erst zum Theil restaurirk und aufgestellt. Es zeigt uns neben mehreren ägypti⸗ schen Figuren, Thieren und Pflanzen sechs tragische und komische Masken, umgeben von den auf dem weißen Grunde zerstreuten Resten eines Gast— mahls, ähnlich wie sie das bei Plinius gerühmte Mosaik des Sosus so täuschend dargestellt haben soll.

Vorzugsweise ist jedoch das Museum für Marmorwerke bestimmt, und es müssen deshalb besonders drei Erwerbungen hervorgehoben werden, die als eine Haupt- Grundlage des Ganzen zu betrachten sind, die der Statue des Sophokles, der Kaiser-⸗Statuen aus Cervetri und der Lozanoschen Sar⸗= kophage. Der Ruf der ersten Statue ist bereits weit verbreitet, und mit Recht. Denn abgesehen davon, daß wir in ihr ein durch die Vergleichung mit anderen gesichertes Portrait des Dichters besitzen, legt sie einen neuen Beweis ab von der Harmonie physischen und geistigen Lebens bei den Griechen, welches sie zu dem Ausspruche berechtigte, daß nur in einem schönen Körper eine schöne Seele wohne. Steht nun aber die männliche, ruhige und kräftige Erscheinung der Person des Dichters mit seinen Werken in vollem Einklange, so entspricht dem vollkommen der Kunstwerth der Statue, die nur wenige ihres gleichen unter den uns erhaltenen Portrait- Figuren hat. Denn dle gewiß ausgezeichnete Statue des Aeschines in

Felder vervollständigt sind, einen Raum von 75 Palmen in der Länge und

Neapel hat mit ihr zwar die äußere Anordnung des Gewandes gemein,

steht . in Bezug auf dit Frische, Fülle und Kraft der Ausführung weit nach.

Von den vor wenigen Jahren in Cervetri (Caere) entdeckten elf Kai—⸗ ser-Statuen sind für das Museum vier erworben, nebst dem auf die Wei- sung derselben bezüglichen Relief Fragment, sofern nämlich Canina's Ver- muthung begründet scheint, daß diese unter Claudius, dessen Statue, der Zeitfolge nach, die späteste unter ihnen ist, von den gesammten Städten Etruriens vollzogen sei. Obiges Relief enthält nämlich die Personificationen dreier etruskischer Städte, Vetulonia's, Vulci's und Tarquinii's, unter den Gestalten eines Mannes mit einem Ruder in der Linken, der unter einer

inie an einem Thore steht, einer sitzenden verschleierten Frau mit einem Vogel in der Rechten und einer nach Art des Opfernden verhüllten Toga⸗— figur mit einer Rolle, welche man theils als Neptun oder Telamon, den Gründer des Hafens Telamoniag, als Venus oder eine Vogeldeuterin (Au- guratrix) und als Tarchon erklärt hat. Unter den Statuen zeichnet sich die mit Wahrscheinlichleit zum Germanikus ergänzte durch die vorzüglich sorg⸗ fältige Arbeit des Brustharnisches aus, auf dessen Mitte Helios Piergespann und Arimaspen, Greife fütternd, erscheinen. Schöne Gewandsiguren, der Zeit des Claudius in Anordnung und Ausführung würdig, sind die Sta— suen des älteren Drusus und der Agrippina. Claudius, in kolossaleren Ver⸗= hältnissen als die anderen, ist sitzend gebildet, eine krästige Gestalt mit un- bedeckler Brust, das Haupt mit einem Eichenkranze geschmückt, also ganz in der gewissermaßen vergöttlichten Weise, wie so häufig die Kaiserbilder, z. B. des Augustus und Claudius aus Herkulanum in Neapel.

Die aus dem Gräber -Reichthum der Via Appia hervorgezogenen drei Lozanoschen Sarlophage haben die vollkommenste Eihaltung, nr ih r und zum Theil Neuheit der Darstellungen mit einander gemein. Ihre ur- sprüngliche Aufstellung hat man insofern beibehalten, als sie auch jetzt an den drei Seiten eines Zimmers vereinigt sind; an der Hinterwand zuerst das an Arbeit vielleicht vorzüglichere, als an Darstellungen bedeutende; Fruchtgewinde, von einem Satyr und Amoren getragen, und Medusen⸗ häupter in ihrer Mitte, schmücken die Hauptfläche, daruͤber auf dem Deckel ein Wettlauf von Amorinen auf verschiedenen Thieren. Auf dem Sar⸗