1844 / 270 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

enarlistischen Partei stark übertrieben gewesen stid.

n anderen gerieth, mußte, dem Laufe der Natur gemäß i e, e . aus welchem nur vermittelst gewaltsanien Zerhauens des Knotens der Ausweg gefunden werden mag. Legalitat und Vermeidung jeder Reaction war der Wahlspruch, bend die Herren Mon und Pidal ausstellten und dem der General Nar⸗ vaez sich anschloß, während der Marquis von Viluma, die Lage der Dinge richtiger berechnend, sich zurüdzog. Die Herren Mon und Pidal glaubten Kräfte genug zu besttzen, um der Bewegung, die sie unter kem angegebenen Wahlspruche hervorriefen, Meister bleiben und des e , . Beistandes entbehren zu können. Sie ließen die als Ver⸗ schwörer oder Unruhestifter verhafteten Progressisten in Freiheit setzen und bestärkten diese dadurch in dem Glauben an ihr Recht und ihre Kraft, und sobald dieses Bewußtsein sich sichtbar macht, erbeben bie Minister erschrocken und verfügen eine Entwickelung der Militair⸗ Gewalt, in der ihre Gegner den Maßstab ihres Kleinmuthes erblik⸗ len. Dieselben Minister verkünden der ganzen Welt, daß sie stolz darauf sind, die als Karlisten während der Revolution verbannten ahn zurückgerufen und in ihre Rechte wieder eingesetzt zu haben; obald aber diese Geistlichen sich anschicken, von den ihnen zustehenden Rechten Gebrauch zu machen, so schreit die ministerielle Presse über schnöden Undank und beschuldigt die Geistlichkeit hochverrätherischer Absichten. Der Marquis von Viluma trat aus dem Ministerium, weil er seine Ueberzeugung von der Nothwendigkeit eines neuen Wahl⸗Systems nicht geltend machen konnte. Die Herren Mon und Pidal glaubten, auch mit Beibehaltung des bisherigen Gesetzes, ver⸗ möge ihrer Einsichten und ihres amtlichen Einflusses die Wah⸗ len leiten zu können. Die größte Wahlfreiheit wird ver⸗ kündigt, und kaum giebt es eine Provinz, in der Perso⸗ nen, die nicht zu den begünstigten Freunden der Minister ge⸗ hören, zu den Wahlen zugelassen worden wären. Offene Einmischung der Beamten, Dazwischentreten der Militair⸗-Behörden hat an gar vielen Punkten stattgefunden. Nicht wenige Wähler wur⸗ den plötzlich verhaftet oder von ihrem Wohnorte verwiesen, als sie von ihrem verfassungsmäßigen Rechte Gebrauch machen wollten. Der Her aldo selbst erzählt heute mißbilligend, der General⸗Kommandant von Malaga hätte nach den Ortschaften der Provinz Truppen abge⸗ schickt, damit die von ihm aufgestellten Kandidaten gewählt würden; er hätte den unabhängigen Waͤhlern mit Verhaftung und Verbannung edroht und dadurch nur die Wahrscheinlichkeit herbeigeführt, daß die Lortes die Wahlen der Provinz Malaga für ungültig erklären müß⸗ ten. Ich habe Ihnen bereits geschrieben, mit welcher gränzenlosen 2 die ministerielle Presse gegen die Theilnahme der soge⸗ nannten Absolutisten an den Wahlen zu Felde zieht. Nunmehr er⸗ jebt sich, daß bie ministerielle Partei an allen Punkten der Halb⸗ Fun, mit Ausnahme Navarra's, gesiegt hat. Mit dem bittersten Hohn verlachen nun die ministeriellen Blätter die verfehlten An⸗ strengungen der Karlisten und, versichern, daß der Regierung nichts erwünschter wäre, als einige Karlisten in die Cortes eintreten zu sehen, denn diese antinationale Partei hätte ihre gänzliche Ohn⸗ mach vor aller Welt dargethan. Und gerade . lesen wir in der amtlichen Gaceta, daß die Regierung Bataillonen und 3 Schwadronen den Befehl ertheilt hat, nach Navarra zu marschie⸗ ren. Das Regiment Castilla marschirt bereits heute aus der Umge⸗ gend von hier dorthin ab.

Es ist daher nicht zu verwundern, daß die Progressisten den

Moderirten zurufen: „Ihr seid schlimmer, als die Absolutisten!“ während diese behaupten, die Moderirten wären im Grunde noch weit revolutionairer gesinnt, als die Progressisten. Das Blatt el Cato⸗ lico frägt die Minister, ob sie etwa die verbannten Prälaten zurück⸗ gerufen hätten, um sich ihrer zur weiteren Durchführung der Revo⸗ sution zu bebienen, und erklärt auf das bestimmteste, jene Geistlichen wären mit denselben Grundsätzen nd Glaubens-Ueberzeugungen zu⸗ rückgekehrt, wegen derer die Revolutionaire sie in die Verbannung geschickt hätten.

Unter diesen Umstänben fehlt es sogar ein unerhörter Fall! an Personen, die geneigt, wären, die Last und den Ruhm der Ge⸗ schäfte mit den gegenwärtigen Ministern zu theilen. Der General Narvaez besitzt die Gabe einer gesunden Beurtheilungskraft und be⸗ greift vollkommen, daß die Verantwortlichkeit für alle politischen Miß⸗ griffe der Herren Mon und Pidal mit auf ihn fällt, allein er kann für jetzt Beide nicht entbehren, weil sich kein Ersatzmann für sie fin⸗ bet. Und sie wiederum untergraben zwar das persönliche Ansehen des Generals Narvaez, fühlen jedoch, daß ohne die Stütze der Ar— mee bie Regierung in Trümmer fallen würde. Man erträgt sich demnach gegenseitig.

Der General Narvaez hat mehrere Einschränkungen bei der Ar⸗ mee getroffen und angekündigt, daß das Budget des Kriegswesens auf 5 Millionen Piaster zurückgeführt werden solle.

XX Paris, 21. Sept. Es stellt sich heraus, daß die frü⸗ heren Nachrichten über die in Navarra herrschende Aufregung der Man ist in Na⸗ varra selbst verwundert über die ernstlichen Besorgnisse, welche die mabrider ministeriellen Blätter wegen des Zustandes dieser Provinz

1442 ausgesprochen und verbreitet haben, und man weiß sich die von der Regierung verfügte Verstärkung der Besetzungen der wichtigsten Punkte des Baskenlanbes nicht zu erklären. Auch der bei den Wahlen herr= schende Geist ist in den früheren Berichten gänzlich entstellt worden, wie das schließliche Ergebhiß der Abstimmungen auf die schlagendste Weise darthut. Die ministeriellen Kandidaten haben den vollständig⸗ sten Sieg davongetragen. Die Zahl der in ganz Navarra abgegebe⸗ nen Stimmen (mit Äusnahme der Städte Pamplona und 6. deren Wahlen wegen Nichtbeobachtung der gesetzlichen Formen für ungültig erklärt sind), belief sich auf 7979, von denen auf Herrn Carriquiri 5148, auf Herrn Biguezal 1284, auf Herrn Fagoagga 4039 und auf Herrn Arteta 4010 * sind. Ein Brief aus Pamplona versichert, daß die karlistischen Bewerber auch dann in der Minderheit geblieben sein würden, wenn die Stimmen von Pamplona und Estella mitgezählt wären.

In Alava hatte der ministerielle Kandidat, Herr Egañna, von 1800 Stimmen 1700 für sich, in Guipuzcoa und Biscaga war der Ausgang der Wahlen ein ähnlicher. Es bedarf kaum der Bemerkung, daß die in diesen Provinzen gewählten Männer sämmtlich warme Anhänger der fueristischen Verfassung sind.

Herr Pio Pita Pizarro, ehemaliger Finanz⸗Minister von Spa⸗ nien, ist in St. Sebastian gestorben, wohin er sich begeben hatte, um Seebäder zu nehmen.

Die mexikanischen Zeitungen enthalten das Namens -⸗Verzeichniß der Theilnehmer an der Expedition des Generals Sentmanat, welche erschossen worden sind. Unter ihnen befinden sich auch einige Deut⸗ sche, Bentz, Kuhlmann und ein dritter, den jene Zeitungen Bulfate nennen.

Portugal.

A Lissabon, 10. Sept. Die Cortes werden entschieden am 30sten d. zufammentreten. Unter dem lebhaften Getriebe von Intri⸗ guen, welche gegen das Ministerium Costa Cabral von vielen Seiten ausgehen, können Sie sich denken, daß man mit Spannung den be— vorstehenden parlamentarischen Kämpfen entgegen sieht. Indeß be⸗ harre ich bei meiner Ansicht, das Kabinet werde sich allen seinen Wi⸗ dersachern zum Trotze behaupten. Die finanzielle Lage des Landes bessert sich fortwährend, und die Einnahmsquellen, jetzt sorgfältiger verwaltet, liefern reicheren Ertrag; alle Nachrichten aus den Provin⸗ zen stimmen darin überein.

Man kündet die bevorstehende Rückreise des Monsignore Capaccini nach Rom an, während Monsignore Pietri an dessen Stelle hier zu⸗ rückbleibt. Wenn es Ersterem auch gelungen ist, einige Punkte mit der Regierung ins Reine zu bringen, so sind doch die von ihm ge— führten Unterhandlungen weit entfernt, ein vollständiges Resultat ge—⸗ liefert zu haben. Das von Rom so sehnlich gewünschte Konkordat ist nicht zu Stande gekommen und wird auch nicht so bald zu Stande kommen, wenn Rom nicht seine übermäßigen Ansprüche aufgiebt. Die k er. ist jedenfalls entschlossen, auf ihrem guten Rechte fest zu beharren.

Eisenb ahnen.

Die Anmeldungen zu Actien⸗- Zeichnungen für die Friedrich⸗ Wilhelms-Nordbahn betrugen zu Kassel schon am ersten Tage (23. Sept.) die Summe von mehr als 2 Millionen Rthlr.

Schwerin, 21. Sept. Nachdem die Bahnlinie der Berlin Hamburger Eisenbahn von Neu⸗Gülz bis zur lauenburgischen Gränze nunmehr festgestellt, ist im Verfolg der, Bekanntmachung vom 7. Mal d. J. weiter zur öffentlichen Kenntniß gebracht worden, daß diese Bahn in der angegebenen Richtung die Feldmarken der Stadt Boltzenburg und der Ortschaften Schwanheide und Zweedorf, Doma⸗ nial⸗Amts Boitzenburg, durchschneiden wird.

Handels- und Börsen - Nachrichten.

Berlin, 26. Sept, Der Umsatz in Eisenbahn-Effekten war heute nur sehr beschränkt, die Course derselben behaupteten sich jedoch auf ihrem gestrigen Standpunlte.

Auswärtige Börsen.

Ant wer Pen, 21. Sept. Zinsl. . Neue Anl. 20.

Hamburg, 24. Sept. Bank- Actien 1640. Bugl. Russ. II4.

Paris, 21. Sept. 5 Ih Rente sn eour. 19. 90. 39h Rente sin cour. 8I. 80. 97h Neapl- 98. 60. 5960 Span. Rente 317. Pass. 3.

Wien, 22. Sept. Mail. 1133. Livorn. II8.

Anl. de 1839 1323. Nordb. 1565. Glotgn. 11315.

D——— ——

Berliner Börse. Den 26. September 1844.

Pr. Cour. i Geld.

20. oe, e. 6*1.Potsd. Bisenb. Prämien- eine do. do. Prior. Obl

d. Seeh. à do T. 89* Mg. Lpz. Bisenb. Kur- u. Neumark. d0. do. Prior. Ob] Schuld ᷣers ehr. 99 Rel. Anh. Eisenb. Berliner Stadt- 40. do. Prior. ObI. Obligationen Diss. Elb. Bisenb. Danz. do. in Tb. do. do. Prior. Obl. Westpr. Pfandbr. Rhein. Eisenb. Grossb. Pos. do. do. do. Prior. Obl. do. do. do. v. Srtaat garant. Ortpr. Pfandbr. Brl. Frankf. Eianb. Pomm. do. do. do. Prior. Obl. Kur- u. Neum. do. Ob. Schles. Eisnb. Schlesische do. do. Lt. B. v. eingeæ. B. St. E. Lt. A. u. B. WMagd.-Halbst. Bb. 13* Brl.- Schw. -Frb. E. III 40. do. Prior. Ob. 4 Bonn-Kölner Esb.

Pr. Cour. Rriet. Geld. Gem.

169 168

186 1063 150

Fonds. Actien. 2

2 83

11 SIIIISIIII1

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Sr ,, , , . .

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Gold al marco. Friedrichsd'or. Aud. Gldm. à 5 Th. Disconto.

= 6 D —o

Pr. Cour.

Thlr. zu 30 Sgr

H echSel— CoOurs.

Amsterdam ö Kurz do. . 2 Mt. Hamburg Mk. Kurz do. ö 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 2 Mt. 3 Woeb.

London

m n , 150 FI. Augsburg 50 FI. Breslau 100 Thlr.

Leipziß in Courant im 14 ThI. Fuss. 100 Thlir-,

Frankfurt a. M. südd. W. Petersburg

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8s

3 318

100 sRbl. Meteo rologische Geobachtungen.

Abends 10 br.

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Nach einmaliger Beobachtung.

1844. 25. Sept.

Luftdruck. ... 337, 18“ rar. 338, oa par. 338,22 Par. Quellwürme 76 R. Luftwärme ... 4 76 R. 9, 3 R. 4 9, 99 R. Fluss wärme 9, 99 R. Thaupunkt ... 8 n. S, 10 R. 4 8,00 R. Bedenwärme 10,09, R. Dunstsättigung 96 pCt. 90 pet. S6 pCt. Ausdünstung O, o12, Rb. Wetter trüb. halbheiter. heiter. Niedersehlag O, od Rh. NW. NV. NW. Waärmewechsel 10, S) Wolkenzug ... K NNVW. * * R. Tagesmittel: 337,91 Par.. S,s' n... 7,s' n... 91 IC. Mn.

Königliche Schauspielt. .

Freitag, 27. Sept. Die Hochzeit des Figaro, Oper in 2 Abth. Musik von Mozart. (Herr Krause: Figaro, als drittes Debüt. Dlle. Burghardt: den Pagen.)

w ber, * Sept. Medea. Anfang halb 7 Uhr.

Sonntag, 29. Sept. Der König von Mvetot.

Im Konzertsaale: Die Rosen des Herrn von Malecherbes. Hierauf: Die gefährliche Tante.

Preise der Plätze: Ein Sperrsitz auf der Tribüne im Saale 1Rthlr., Parquet 30 Sgr., Balkon 20 Sgr., Steh⸗Balkon 15 Sgr., Parterre 15 Sgr.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 27. Sept. Zum erstenmale: Lorenz und seine Schwe⸗ ster. Vaudeville⸗Burleske in 1 Akt. (Fortsetzung von: „Das Haus⸗ gesinde“ frei nach dem Französischen, von Friedrich. Vorher: Die Entführung. Lustspiel in 3 Akten, von Jünger. In den Zwischenakten wird Dlle. Louise Campi aus Wien, Elève du danse de Mad. Crombe, folgende Tänze ausführen: 1) Bolero. 2) Ungarischer Nationaltanz. 3) La Gitana.

Sonnabend, 28. Sept. (Italienische Opern ⸗Vorstellung.) Nabucodonosor.

Sonntag, 29. Sept. Köck und Guste. Vorher: Das bemooste Haupt, oder: Der lange Israel. (Herr Boden, neu engagirtes Mitglied: Alsdorf, als Debüt.)

Montag, 36. Sept. (Italienische Opern⸗-Vorstellung Zum erstenmale in dieser Saison: Lucia di Lammermgoor,. Oper in 3 Alten. Musik von Donizetti. (Sga. Madalena Belloni: Lucia, als Debüt. Sgr. Borioni: Edgardo.)

Verantwortlicher Redactenr Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Nachmittags 2 Uhr.

Morgens 6 Ubr.

Allgemeiner Anzeiger.

Literarische Anzeigen.

Im Verlage von G. P. Aderholz in Breslau ist sᷣ eben erschienen, in Berlin in der Hirsch⸗ wald schen Buchhdlg., Burgstr. 25, zu haben:

lied Das Medizinalwesen des preußischen Staates;

eine systematisch geordnete Sammlung alle: auf dasselbe Bezug habenden gesetzlichen Bestimmungen, insbesondere der in der Gesetz⸗ Sammlung, in den v. Kampitz schen Annalen und in dertn Forsetzungen durch die Mini- , . . Verordnungen und Reskripte, n ihrem organischen Zusammenhange mit der früheren die j dargestelt, unter Benutzung des Archivs des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal Angelegenheiten, von L. von Rönne, nah einrich Simon, Tammergerichtsraihe. Stadigerichts rathe. Erster Thel. 53 Bogen gr. 8. Preis 2Thir. . 5; n, Medizinal· Verfassung erreichte berelts im n 9 des vorigen Jahrhunderis eine verhältnißmä—= . 2. und leistet seit ihrer in neuerer Zeit . ; ergtion in allen Zweigen ber Staäts= 262 i . . . ch . . Gesetzen e ebt dieses 1 hiervon Zeugniß. Der poriiegenbe ir , n

den allgemeln en Th eil Und vi? Medizin al

Ordnung, welchem der zw

Medizinal - Polizei , , nnn. * vizin, binnen r folgen wird, vollständig und spstematisch dargestellt, aus der historischen Grundlag; auf weicher sofigel nin wunde, ene nn nenn f

beleuchtel. Es soll insbesondere dieser erste Band ver⸗ suchen, als Handbuch Ersatz zu geben für die fehlende offizielle Medizinal Ordnung und dürfte bei dem an- erkannten Werthe des en fen Medizinalwesens viel⸗ leicht selbst für andere Staaten nicht ohne Interesse sein. Dieses Werk bildet eine Abtheilung der „Verfassung und Verwaltung des preußischen Staates.“, deren be⸗ reits erschienene Bände durch hohes Ministerial⸗Re⸗= stript in den Amtsblättern empfohlen worden sind.

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Dieses Buch ist eins von denen, die man immer lie⸗ ber gewinnt, je länger man sich mit ihnen beschäftigt und billig sollte es in keinem Hause fehlen. Es ist eine löstliche Frucht, die freilich, ehe man sie genießt, von einer rauhen Schale befreit werden muß, die dann aber auch einen weit größeren, nachhaltigeren Wohlgeschmack offenbart, als die weichen, glaiten Früchte, die der Baum unserer literatur in letzter Zeit getragen. Es ist in die⸗ em Buch der Liebe eine Frische der Zeugung, eine ur= prüngliche, schwellende Kraft und Gesundhent, wie sie ast unerhört ist in unserer Epigonen⸗ Periode. Tristan und Isolde muß wiederholt gelesen werden, wozu das Gedicht schon selbst e er i auffordert; dann tagen

die dunkeln Partieen, die Unebenheiten schwinden und man hat einen immer reineren, volleren Genuß.

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ir oj . Studien. 2r Band.

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Inhalt. Ueber die Entwickelung der philos. Natur- wiffenschaften von Kant bis Hegel. Ueber die äthio⸗ pische Race. Die Knotenlinie von Maßverhältnissen. Ueber die eigenthümliche Weltstellung des Islam. Unterhaltung zwischen Diderot und d'Alembert. Di- derot. Ein literar. Portrait nach St. Beuve. Goe⸗ the's neueste Paralipom;eng. Kurzer Begriff der öf⸗ fentlichen Meinung. Kant und die . 6a Zur Kritik unserer heutigen Malerei.

19306

Fr. Kuske:

der Residenz Berlin

Jubelgruls

nach glücklicher Errettung Ihrer Majestäten aus Lebensgefahr; Walzer und Polka, Pr. 20 Sgr., erschien so eben.

Berl. Musik. Magazin

von C. W. Esslinger, Spandauer-Sir. No. 9.

i165

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Schneider, Jul., des Fre-

vels Sühnung. dea. um. Klöden für eine tiefe Stimme mit Pfie. Begl. Pr. 10 Sgr.

Jähns, F. W., die Königs-

ku gel. Ged. von H. Boltze sür eine Singst. mit Bel. d. Pfte. Pr. 5 Sgr.

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66 Herrn f. Sopran, Alt, Tenor u. Bals,

mit zeitgemäls untergelegtem Tert von Borne- mann, Vier- od. einstimmig, mit oder ohne Begl. des Pfte. zu singen. Pr. 5 Sgr.

In wenigen Tagen verlässt die Presse:

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mund, Der 2058te Psalm: „Der Herr

erhöre dich in der Noth“ u. der 918te Psalm: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzet“, f. 4 Singstimmen ohne Begleitung.

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2 Rthlr. für Jahr. 4 Rthlr. Jahr. 8 Rihlr. - 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

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Raum einer Seile des Allg.

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Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post⸗Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Glatt an, sür Ger lin die Expedition der Alg. Preuls. Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

M 270.

Die vierteljährliche Pränumeration dieser Zeitung

Expedition selbst (Friedrichs Straße Nr. 72) gemacht,

d b BVatum, frei ins Haus gesandt. Auswärtige ö De , n , . 5 hier eingẽzaugenen Meldung erschienen sind.

kann nicht mit Gewißheit die Nummern erwarten, die vor der

Uebrigens ist die Einrichtung getroffen daß Inserate, deren Aufnahme in den Allge

An die Leser.

Berlin, Sonnabend den 28st September

1844.

beträgt 2 Rthlr. Preuß. Cour. für das Inland. Bestellungen für Berlin werden in der und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt durch die Stadtpost, schon den Abend vor des In- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post-Aemtern; wer dies versäumt, ; Für einzelne Nummern des Blattes ist der Preis 25 Sgr.

meinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird, an den Wochentagen von Morgens

9 Uhr ab bis Rachmittags 4 Uhr in unserem Expeditions⸗ Lokale, Friedrichs⸗Straße Nr. 22, in Empfang genommen werden. Der Preis der Insertion beträgt für den Raum einer Zeile 2 Sgr. Um wiederholten Anfragen zu begegnen, wird zugleich bemerkt, daß in dem Anzeiger der Allg. Preuß. Zeitung, außer gerichtlichen und anderen öffentlichen Bekannt⸗

machüngen der Königl. Behörden, literarischen und Kunst Anzeigen, auch 7 ; . ten j r. gen am artig haben ihre Inserate unter der Adresse der aer d, in frankirten Briefen einzusenden.

sinden.

amilien⸗Nachrichten jeder Art, so wie Industrie und Handel betreffende Anzeigen, stets Aufnahme

. e, g Theil. ö and. r intm . Herrn Ober-Präsidenten Bötticher. Provinz Po sen. Erzbischofs⸗ Wahl. Rhein⸗Pro vinz. Aus Trier. . Dentsche Buündesstaaten. Kön igreich Sachsen. Der ilteste Sohn des Prinzen Johann. Königreich Hannover. Das Den mal für Alten. Königreich Württemberg. Hofnachricht. Großherzogthum Baden. Aus Mannheim ( Oppositionsfest) . Großherzogthum Hessen. Die Breidenbachsche Schrift über Kuhl. Oesterreichische Monarchie. Triest. Die Errichtung der Statue des Kaisers beschlossen. Abreise des Fürsten Metternich. Rußland und Polen. St. Petersburg. Lehrstühle für kaukasische

Sprachen. ; ; Finn r relch. Paris. Depesche nach Portsmouth in Vezug, auf, die

Reise des Königs. Preisschriften über . s schläge an Frankreich. Der Schlachtplan am Islp. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Nachrichten aus Afrika.) Großbritanien . London. di al-Pläne O'Connell's. . . ,,,, Die Reorganisirung der schleswig - hol=

ĩ Regierung. . an ; 8 5 aus Palermo. (Reise des Herzogs di Serra di

sco nach Deutschland; Zoll Verhältnisse; neue Bank.) 3 . Schi ben aus Madrid. Martinez de la Rosa Minister des Auswärtigen; der Friede zwischen Frankreich und Marokko.) Griechenland. Schreiben aus Athen. (Wahlen; das abgetretene Ministerium; Kalergis.) Die Gewerbe⸗-Ausstellung der deutschen Bundes— und Zollvereins⸗Staaten.

Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin; Börsen, und Marlt⸗= bericht. Frankfurt a. M. Frankfurter Actien⸗-Gesellschaft für Main- und Rhein-Schifffahrt. Preise der vier Haupt⸗Getraide⸗Arten im Mo⸗

nat August 1844.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Wirklichen Geheimen Rath und Chef⸗-Präsidenten des Ge⸗ heimen Ober-Tribunals, Dr. Sack, die erbetene Versetzung in den Ruhestand zu bewilligen; .

Dem Staats- und Justiz-Minister Mühler unter Entbindung von der Leitung des Justiz-Ministeriums, jedoch mit Beibehaltung von Sitz und Stimme im Staats⸗-Ministerium, das Chef⸗Präsidium des Geheimen Ober-Tribunals zu übertragen; und

Den Geheimen Kabinets-Rath Uh den zum Staats- und Justiz— Minister zu befördern.

Bekanntmachung.

Mit Bezug auf meine Bekanntmachung vom 2. Januar d. J. bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenniniß, daß der Umtausch der preußisch=englischen Obligationen vom Jahre 1830 gegen Staats⸗ Schuldscheine, welcher nach jener Bekanntmachung ursprünglich nur bis zum 31. März nachgegeben war, auf Verlangen einzelner Interessen⸗ ten aber bis jetzt fortgedauert hat, am 30sten d. M. aufhören wird. Vom 1. Oktober b. J. ab werden daher keine preußisch W englische Obligationen mehr von den Instituten der Bank und der Seehand⸗ lung zur Konvertirung angenommen, die weiteren Maßregeln wegen baarer Einlösung der dann noch im Umlauf verbleibenden Obligatio⸗ nen aber demnächst von Seiten der Königlichen Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden bestimmt und öffentlich bekannt gemacht werden.

Berlin, den 26. September 1844.

Der Geheime Staats⸗Minister Rother.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats⸗ und Kriegs-Minister, General der Infanterie, von Boyen, von Annaburg.

Der Königl. württembergische außerordentliche Gesandte und be— vollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Bismarck, von Stuttgart.

Se. Excellenz der Königl. hannoversche Halkett, von St. Petersburg.

2 . . . der ,, . und kom⸗ ndirende General des dritten Armee⸗Corps, v inn . ö. d. O. . ; ö er Königl. großbritanische General-Major illi Rusfe . ö. sch jor, Lord William

Nichtamtlicher Theil. In land.

Berlin, 27. Sept. Se. Majestät der König haben Aller— gnädigst geruht, dem Kammerherrn und Legations-Secretair von Savignh die Anlegung des von der Königin von Portugal Ma⸗ sestã 35 verliehenen Ritterkreuzes des Ordens de notre Bame de a conception de Villa Vigosa zu gesteatten.

General Lieutenant

r . O n, H i . Provinz Preußen. Allerhdchste Ordre. clannt uach ung nicht unterlassen, Ihnen Meine Zufrie denheit über den

Provinz Preußen. tungen enthalten die nachstehende Allerhöchste Ordre:

Vor Meinem Scheiden aus der Provinz kann Ich

Zustand, in dem Ich die selbe abermals getroffen, aus⸗

Voltaire. Belgische Vor⸗

Die Whig-Presse gegen

zusprechen. Durch Ihre thätige und unsichtige Ver— waltung haben Sie sehr günstige Resultate erzielt und

Die zu Königsberg erscheinenden Zei⸗

öffentliche Aufmerksamkeit stark auf diesen Gegenstand geleitet. Die Klage

AKuhl's gegen den Minister erfuhr vom angegangenen höchsten Tribunal

sich dadurch Meine volle Anerkennung erworben, die Ich

Ihnen hiermit gern bezeige. glück, wie in diesem Jahre die ungünstige Witterung herbeiführte, wenden und Ihrem erfolgreichen Wirken seinen Segen verleihen. Veröffentlichung dieser Meiner Ordre allen Einwoh⸗— nern der Provinz für die vielen Beweise der ungeheu— chelten Liebe, mit der sie Mir überall entgegen gekom⸗ men sind, Meinen herzlichsten Dank zu sagen. Danzig, den 11. September 1844.

(gez Friedrich Wilhelm. An den Ober-Präsidenten Bötticher.

Ferner folgende Bekanntmachung:

Indem ich die vorstehende Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 11ten d. M. zur öffentlichen Kenntniß bringe, ergreife ich die Gele—⸗ genheit, allen Einwohnern und Behörden der Provinz für die eifrige und treue Mitwirkung, durch welche die Allergnädigste Aeußerung der Zufriedenheit Sr. Majestät des Königs erlangt worden ist, meinen aufrichtigsten und ganz ergebensten Dank abzustatten.

Königsberg, den 22. September 18114.

Der Ober⸗-Präsident der Provinz Preußen. Bötticher.

Provinz Posen. Die Erzbischofswahl in Posen wird, der dortigen Zeitung zufolge, am 21. Oktober d. J. stattsinden.

Rhein⸗Provinz. Der für die Ausstellung des heiligen Rocks

um acht Tage verlängert worden.

Berlin, 26. Sept. In Nr. 268 hatten wir in dem Ar⸗

tikel, welcher über den Empfang Ihrer Majestäten des Königs und die Stände mit Beibehaltung aller ihrer Gehalte als Dozenten der genannten

der Königin Bericht erstattet, erwähnt, daß sich auch der Kurmark Brandenburg zur Bewillkommnung Ihrer Majestäten eingefunden. Kurmark, sondern eben so von denen der Neumark und des Markgraf⸗ thums Riederlausitz, indem auch aus diesen Landestheilen zahlreiche ständische Vertreter herbeigeeilt waren, um an der Feier des glückli—⸗ chen und gesegneten Tages theilzunehmen.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. Dem Schwäbischen Merkur zufolge, wird der älteste Sohn Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Jo— hann seine Studien in Bonn vollenden.

Königreich Hannsver. Für das dem Grafen von Alten

zu errichtende Denkmal sind bis zum 25. September 1040 Rthlr.

Gold und 1884 Rthlr. Cour. eingekommen.

Königreich Württemberg. Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin von Oranien ist auf der Rückreise aus Italien nach den Riederlanden am 21. September zum Besuch der Königlichen Familie in Stuttgart eingetroffen.

Großherzogthum Baden. Die Oppositions⸗ Mitglieder

der badischen Kammer hielten am 22. September ein großes Bankett im Theater zu Mannheim, wozu sich Abgeordnete aus verschiede⸗ nen Theilen des Landes eingefunden hatten. Die Zahl der Gãste betrug gegen 500, die Gallerien waren mit Zuschauern beiderlei Geschlechts gefüllt. An Trinksprüchen und Reden fehlte es nicht. Eine Deputation, deren Wortführer Herr Winter von Heidelberg, überreichte dem Abgeordneten von Itzstein eine „Ehrenmünze“.

Großherzogthum Hessen. Der Augsburger Allg. Zeitung schreibt man unterm 18. September aus Darmstadt—

Nachdem durch öffentliche Blätter bekannt geworden war, daß Joh. Konrad Kuhl III. von Butzbach (denn das ist sein vollständiger Name) vor dem Ober⸗Appellations⸗ und Cassationsgericht in Darmstadt gegen den diri-= girenden Staats⸗-Minister, Frhrn. du Thil in Darmstadt, und dann vor Großherzogl. Hofgericht in Darmstadt gegen den Großherzogl. Central-⸗Fis⸗ kus, gegen jenen „wegen ar el rf ffäng und Schaden- Ersatz“, gegen diesen „wegen Entschadigung“ Klagen eingereicht hatte, welche sich um an- geblich von ihm gegen die Revolutionaire von 1833 bis 1836 geleistete Dienste und dafür ihm versprochene oder sonst schuldig gewordene ntschä. digung drehten, auch eine dritte Klage gegen den Kreisrath von Stein in Wimpfen, welcher zwischen Kuhl und dem ehr du Thil die Verhandlun-⸗ gen geleiet haben sollte, neben jenen beiden Klagen herging, wurde die

Möge Gott ferneres Un bach gegen den Großherzogl. hessischen dirigirenden Staats-Minister Frei=

Auch veranlasse Ich Sie durch

Dies gilt jedoch nicht blos von den Ständen der

stand der Diskussion geworden.

„als angebrachtermaßen unstatthaft“ Abweisung. Daß später das Hofgericht in Darmstadt die Klage gegen den Großherzogl. Eentral- Fiskus ebenfalls, und zwar definitiv, abwies, ist auch unterdeß bekannt geworden. Die

Klagesache gegen den Kreisrath von Stein endlich ist bis zum Schluß (im ersten Verfahren) vor Großherzogl. Hofgericht in Darmstadt verhandelt, und

steht demnächst Urtheils-Ertheilung bevor. In Bezug auf diese verschiede⸗ nen Gegenstände erschien so eben eine Druckschrift, betitelt: „Mittheilungen über die gerichtlich abgewiesenen Klagen des Johann Konrad Kuhl zu Butz=

herrn du Thil und den Großherzogl. hessischen Central- Fiskus. Zugleich als Beitrag zur Geschichte der in den Jahren 1833 1838 im Großherzog thum Hessen stattgefundenen politischen Untersuchungen, verfaßt von dem Großherzog!. hessischen Ministerial⸗Raih Dr. Breidenbach. Darmstadt, 1844.“ Diese Schrift hat sich zur Aufgabe gemacht: theils das Verhalten der Ge— richte in den bemerkten Prozeßsachen, theils das Verhalten der Staats- Regierung und insbesondere des dirigirenden Staats-Ministers in dem, was ihnen seit 1833 vorausging, zu rechtfertigen. Dabei glebt sie nebst einer Reihe vollständig oder doch ihrem wesentlichen Inhalte nach bereits bekann- ter Aktenstücke (die Klagen Kuhl's und die ganze prozessualische Verhand- lung zwischen Kuhl und dem Kreisrath von Stein c.) auch manches inter

essantes Neue. Oesterreichische Monarchie.

Teriest, 17. Sept. (A. 3.) , Der hiesige Magistrat und die Kaufmannschaft haben von Sr. Majestät dem Kaiser die Genehmi⸗ gung erhalten, als Zeichen der Dankbarkeit für die der Stadt ver⸗ siehenen Wohlthaten Allerhöchstdesselben Statue auf einem geeigneten Platze errichten zu dürfen.

Der Fürst Metternich ist heute von hier nach Venedig abgereist.

Russland und Polen.

St. Petersburg, 19. Sept. Zur Bildung von Uebersetzern für Transkaukasien sollen auf Befehl des Kaisers in der orientalischen Abtheilung der Universität zu St. Petersburg drei Dozenten für den Unterricht in der grusischen, armenischen und tatarischen Sprache an⸗ gestellt werden. Diese Dozenten sollen den Adjunkten⸗ Gehalt bezie⸗

zu Trier ursprünglich festgesetzte Termin (bis zum 29. September) hen und fürs erste in Betreff der Beförderung zu den Rangklassen ist, da die Zahl der Prozessionen noch immer im Zunehmen begriffen, gabe der Fortschritte im Unterricht, den Namen und die Rechte von Adjunkten erhalten, wenn auch die Personen, welche diese Stellen

bekleiden, nicht den Magister⸗Grad besitzen.

die den Lektoren zustehenden Rechte, mit der Zeit aber, nach Maß⸗

. Um die Besetzung dieser Stellen zu erleichtern, soll es dem Unterrichts-Ministerium auch ge⸗ stattet sein, Personen, die in anderen Aemtern und Ressorts dienen,

drei Sprachen anzustellen.

Frannre i ch

Paris, 22. Sept. Die Dampf⸗-Korvette „Kaiman“ ist am 17ten d. von Cherbourg in Portsmouth mit Depeschen an den Ober⸗ Befehlshaber dieses Hafens angekommen, welche denselben benachrich⸗

tigen, daß der König der Franzosen in der zweiten Woche des Mo⸗ nats Oktober zu Portsmouth landen wolle.

Tag und Stunde der Landung sind angegeben, doch hat der Ober⸗Befehlshaber allein Kennt⸗ niß davon. Der Zweck dieser Depesche ist auch, daß die Anordnun⸗ gen zum Empfang der Flotte getroffen werden können, die den König begleiten wird. Ein Adjutant des Vice⸗Admirals Lasusse, der das Geleit⸗Geschwader befehligen soll, hat die Depesche übergeben und soll sich mit dem englischen Befehlshaber über die zu treffenden Vorberei- tungen verständigen.

Herr Harel, Verfasser einer bei Vertheilung der verschiedenen akademischen Preise kürzlich gekrönten „Abhandlung über Voltaire“, ist vorgestern vom Könige in einer Privat⸗Audienz empfangen wor⸗= den. Bei Gelegenheit jener Preisschrift, welche noch zwei Mitbe⸗ werber hatte, ist der Name Voltaire's wieder vielfach zum Gegen⸗ Der Minister Villemain wußte in seinem die eingegangenen Arbeiten beurtheilenden Gutachten die glänzenben Eigenschaften und die unrühmlichen Charakterzüge an dem berühmtesten der Schriftsteller Frankreichs sehr geschickt zu gruppiren und gegen einander abzuwägen. Dagegen trug ein Artikel im Journal des Débats alle Zeichen der aus den Konflik= fen zwischen Universität und Klerus entbrannten Parteileiden⸗ schaft; man ging hier so weit, Voltaire als Reformator in poli⸗ lischer und religiöser Hinsicht wieder zum Idol des Tages erheben zu wollen. Indeß hat doch diese erkünstelte Extase, wie es scheint, wenig Anklang gefunden, und es haben sich mehr öffentliche Stim= men gefunden, welche das Urtheil über Voltaire als Philosoph und Charafter selbst in der Abhandlung Harel's viel zu enkomiastisch und einseitig gefunden, als solche, die geneigt wären, der Aufforderung im Journal des Dabats zu folgen und zu der hohlen Lebens⸗ weisheit der Eneyklopädisten u ,,,

Nach der Revue de Paris hätte die belgische Regierung der französischen das Anerbieten gemacht, den Nachdruck in Belgien zu unterdrücken, wenn Frankreich dazu bereit wäre, die Uebereinkunft vom 16. Juli 1842 , . zu lassen, die bis zum 16. Juli 1845 Differenzial⸗Zölle zu Gunsten der belgischen Leinwand vor der engli⸗ schen in Frankreich feststellt. Herr van Praet, der schon vor 2 Mo— naten eine bekanntlich erfolglos gebliebene Unterhandlung bei der fran⸗ zösischen Regierung hier betrieb, machte damals dieses Anerbieten schon, ohne jedoch Beachtung zu finden. Die Angelegenheit wegen Otaheitis

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