1844 / 275 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

lächen- Inhalt und außerdem zwei Grundstüde von 4 I g 2 mit der Bestimmung, daß dieselben 4 e und der lun frigen Pfarre dienen sollten. Auch er. oi er sich im 8. 5: eine mehrere Morgen große, die Kirche auf 3 Seiten umgebende Flache, welche . einer in das Hypothekenbuch eingetragenen Beschraͤnlung bis zum 1. April 1563 nicht mit Wohnhäusern beseßzt werden darf, fo welt und so lang⸗ diese Beschränkung nicht anderweit gehoben werben tönnte, unter ausdrücklichem Vorbehalte näherer Verabredung der Königlichen Thiergarten Verwaltung in der Art zur Digposition zu stellen, daß er sich die Einrichtung von Garten⸗Anlagen zum Besten des Publikums auf e e gesallen lasse. ; 2

So groß die Opfer waren, welche der * hierdurch zur För- derung des gemeinnützigen weckes gebracht hatte, so wurde doch späterhin von mehreren Seiten der Wunsch rege, einen Theil der zuletzt erwähnten Fläche auf ewige Zeiten zu öffentlichen Garten-Anlagen bestimmt zu sehen, um der neuen Kirche für immer eine hinreichend isolirte schöͤne Lage zu sichern. Auch diesem Wunsche ist der Besiher bereitwillig entgegengekom⸗ men und hat in dem unterm 2isten v. M. gerichtlich abgeschlossenen Ver⸗ srage außer den beiden Kirch- Grundstücken von 4 Morg. 135 R. eine mi Einschluß des Bauplatzes der Kirche 3 Morg. 53 UR. 89 Juß umfassende, 460 lange und 186 breite Fläche, von welcher mehr als die Hälfte zu öffentlichen Garten-Anlagen abgetreten werden kann, im Ganzen also 5 Morg. 8 IR. 89 [1 F. dem Vereins -Vorstande schenkungsweise überlassen. So iss der Entwurf, welchen der anonyme Verfasser jenes Auf⸗ satzes felbst als einen der schönsten und glücklichsten bezeichnet, gelungen, und unsere geehrten Mitbürger mögen, wenn sie den täglich vorschreitenden Bau des neuen Goiteshauses, an welchem so viele fleißige Hände arbeiten, in Augenschein nehmen, sich auch des nunmehr gesicherten Besitzes einer Anlage erfreuen, welche nicht blos der Vorstadt und selbst dem Thiergarten zur äußeren Zierde, sondern auch und hauptsächlich den Mitgliedern der künsti⸗

gen Gemeinde zum unvergänglichen Segen gereichen und selbst die Bewoh⸗ ner der übrigen Stadttheile hoffentlich recht oft zu ernsten und erhebenden Genüssen einladen wird; dann aber, nächst Gott, der Gnade unseres all- verehrten Königs danken, welcher durch Uebernahmt des Patronats die Aus- führung des Baues überhaupt erst möglich gemacht hai. Gehen wir nun auf die Behauptungen des anonymen Einsenders zurück, so müssen wir es: I) für völlig unwahr erklären, daß in den gedruckten Aufforderungen, welche unterm 5. Mai d. J. an eine große Zahl der hiesigen Einwohner wegen Gewährung von Beiträgen erlassen worden sind und in den denselben beigefügten Plänen ausdrücklich eine bestimmte, dem Vereine zum Zwecke künftiger Garten- Anlagen überwiesene Fläche angegeben sei. Die Auf⸗ forderungen selbst enthalten hierüber nichts, und auf den Plänen sind ausdrücklich nur die schon erwähnten 4 Morg. 135 1 R. als Kirchland bezeichnet, die ganze übrige Zeichnung aber deutet nur die gegenwärtige Umgebung der neuen Kirche und die Veränderungen an, welche die im 8. 5 des ursprünglichen Schenkungs Vertrages enthaltene Erklärung des Herrn Dr. Vester bis zum Jahre 1863 gestatien würde. Diese Erklärung ist auch in den nid ichn Vertrag vom Asten v. M. übergegangen; nichts aber kann auch nur entfernt zu dem Schlusse berechtigen, daß jener ganze Raum der Kirche auf 4 Zeit geschenlkt sein sollte.

2) Die Abtretung des obenerwähnten großen freien Platzes auf der nördlichen Seite der Kirche ist erst in dem Vertrage vom 24sten v. M. er⸗ solgt, es konnte also davon bei Erlaß der Aufforderung vom 5. Mai nicht die Rede sein. Jene Abtretung ist mithin nicht eine Beschränkung, sondern eine Erweiterung des ursprünglichen Entwurfs. Der von dem anonymen Verfasser ausgedrückte Wunsch, daß die Pfleger der Kirche sich mit dem Be= sitzer wegen der Neberlasung des übrigen, bis zum Jahre 1863 nicht zu bebauenden Raumes verständigen möchten, ist für uns unerreichbar.

Wenn es aber dem Vereine überhaupt nicht zustand, dem Herrn Dr. Vetter, dessen Freigebigkeit er schon so viel zu danken hatte, noch größere Opfer anzusinnen, so möchte der anonyme Einsender noch weniger hierzu berechtigt sein und können wir schließlich nur wünschen, daß derselbe, statt auf fremde Kosten freigebig zu sein, dem gegebenen Beispiele recht eifrig nachahmen, insbesondere aber auch der guten Sache, welcher dienen zu wollen er im Eingange seines Aufsatzes sich den Anschein giebt, nicht durch unrichtige Angaben hinderlich sein moge.

Berlin, den 28. September 1844.

Der engere Ausschuß des Friedrich vorstädtischen Kirchenbau⸗-Vereins.

Ei senbahnen.

Berlin- Potsdamer Eisenhahn. In der Woche vom 24. bis incl. den 30. September c. sind auf der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 14,939 Personen gefahren.

1462

Berlin- Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der Woche vom 2231en bis incl. 28. September 1841 7112 Personen.

gandels - und Börsen - Nachrichten.

Berlin, 1. Olt. Das Geschäst in Eisenbahn-Actien war heut ziem⸗ lich belebt, und deren Course sind seit gestemn theilweise etwas gestiegen.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 30. September 1844.

Zu Lande: Weizen 1 Rihlr. 19 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rihlr. 10 Sgr. 10 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 6 Sgr., auch 1 Rihlr. 5 Sgr. 5 Pf.; kleine , . Sorte) 26 Sgr. 5 Pf.; Hafer 25 Sgr. 2 Pf., auch 20 Sgr. 5 Pf.

Zu Wasser: Weizen 1Rihlr. 27 Sgr. 7 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf Roggen 1 Rihlr. 2 Sgr. 5 Pf.; Eibsen (schlechte Sorte) 1 Rthm. 6 Sgr., auch 1 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf.

Sonnabend, den 28. September 1844. Das Schock Stroh 7 Rihlr. 10 Sgr., auch 6 Rihlr. 3 Sgr. 6 Pf. Der Centner Heu 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf, auch 20 Sgr.

Die Berichte über den Beginn der leipziger Mich aelismesse lauten sehr günstig, und man verspricht sich ein glänzendes Resultat. Die Käufer sind zufrieden, denn sie kaufen wohlfeil, und die Verkäufer, denn sie verkaufen viel. Die Zahlungen erfolgen prompt, da viel Geld auf dem Platze ist. Die Geschaste aller Großhändler gehen so gut, daß auf den Comptoiren erst nach Mitternacht die Tagesgeschäfte erledigt werden können. Der Fremden-Andrang ist sehr groß; nie sah man in Leipzig so viele Ju— den und Italiener, als während dieser Messe; von Letzteren weiß man, daß sie besonders wollenes Tuch einzukaufen beabsichtigen.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 27. Sept. Niederl. wirkl. Seh. 6255. 576 do. 9915. h) 6 Span. 201. 396 do. 39 15. Pass. 67. Ausg. —. Linsl. 775. Preuss. Pr. Sch. —. Fol. —. Oesterr. —. A496 Russ. Hope 921.

Antwerpen, 26. Sept. Ziusl.— eue Anl. 20.

Frankfurt a. M., 28. sept. 5) Met. 1123 6. 1962. Bayr. Bank- Acten 727 6. Hlope 9g05 6. Stiegl. 893 6. poln. 300 FI. 957 G. do. soo Fl. 94. do. 200 FI. 28.

Paris, 26. Sept. 59) Rente fin cour. 119. 5. 3960 Rente du cour. 81. 90 57 Neapl. 98.70. h9h Span. Rente 32. Pass. 6.

Wien, 27. Sept. 596 Met. 109 *. 495 100. 395 76. Bank- Actien 1599. Anl. de 1834 151. de 1829 1315. Nordb. 1555. 6logtzn. 1153. Mail. 1127. Livorn. 1175.

7222 Den l. Oktober 1844.

Hauk- Actien p. ult. Int. 61.

Pr. Cour. Rriet. Geld. gem.

Pr. Cour. Briet. Geld.

Fonds.

Actie n. 8

5 Prämien- Scheme do. do. Prior. Obl. 4 d. Seeb. à 50 T. 904 S9. Med. Lpz. RBiseub. Kur- u. Neumärk. do. do. Prior. Obl. 4 Schuldvers ebr. : 99 6r1. Anh. Eisenb. Berliner Stadt- Obligationen

St. Schuld-Sch. 1005 1007 karl. Poted. Bisenb.

do. do. Prior. Obl. 4 35 3. Dũuüss. Elb. bis en. 5 do. d0. Prior. Op. 4

Danz. do. in . Wes tpr. Pfandhr. 33 Gross. Fos. do. . 1

1

Rhein. Eisenb. ͤ 0. d0. Prior. Ob. ( do. Staat garant BrlI. Frankf. Bisnb. do. do. Prior. pl. Ob. -Sebles. Eisnb. do. Lt. B. v. eingeæ. B.- St. B. Lt. A. u. B. Magd. Halbst. Bb. Brl. Seh. -Erb. EB. Ido. do. Prior. Obl. KBonn-Kölner Esb.

.

do. do. 32 Ostpr. Pfandbr. 2 Pomm. do. 3. Kur- u. Neum. do. 3 Schlesische do. 37

.

*

282 3833

Gold al marco. Friedrichsd'or. And. Gldm. à 5 Th. Disconto.

Onkel! Lustspiel in 3 Aufzügen, von H. Smidt.

Musik von Auber.

IH echSel-— CoOurs.

Briet. 9G eld.

Kur 2 Me. Kur

2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. S Tage 2 Mt. 2 Mt. 100 sb. 3 Woch.

——

Leipzig ilcn Courant im 11 TbI. Fuss. I00 TbIr.

Frankfurt a. M. südd. W Fetersburg

8 X

SISIIIIZIIIII

.

Meteorologische Beobachtungen.

1844. 30. Sept.

Abends 10 br.

Nach einmaliger Beobachtung.

Morgens

6 Ubr.

Nachmittags 2 Ubr.

Luftdruck. ... 336, 8. Far. 337, 34 par. 339, 16 Par. Quellwärme 7,87) m. Lustwäarme .. 6,6? R. 4 9,2 R. 4 6, 67 R. Fluss wärme 10,57 R.˖ Thaupunkt ... ? 1,90 R. 4 O, S7 R. hnodenwärme 8, 8 R. Duns tsũttigung 60 pCt. Aus dũus tung 0, 011 Rb. Wetter halbheiter. heiter. heiter. Niederschlag 0.

W. Ww. WNW. Wärme wechsel 9, 9? WNV. 4 2,19 R. Tagesmittel: 337,117 Par.. 7,57 R.. 0 R... 60 rοι. Ww.

Wolkenzuß ...

Königliche Schauspielt. Mittwoch, 2. Okt. Zum erstenmale wiederholt: Mein Herr Hierauf: Dre Und: Der Kurmärker und die Picarde, 1815

Carlo Broschi, oder: Des Teufels Antheil, nach dem Französischen, von Scribe.

Frauen und keine. Genrebild.

In Potsdam: komische Oper in 3 Abth.,

Donnerstag, 3. Okt. Der Sohn der Wildniß. Die eingegangenen Meldungen zum Abonnement im Parquet und

auf der Tribüne zu den franzoͤsischen Vorstellungen im Konzertsaale des Königl. Schauspielhauses . so . dies der beschränkte Raum gestattet hat, möglichst berückichtigt worden. e in der Wohnung des Herrn Inspeltors Harke im Schau- spielhause, Eingang Taubenstraße, Freitag, den Iten, Sonnabend, ben Ften und Montag, den 7ten d. M., in den Vormittagsstunden

Es wird ersucht, die

von 9 bis 12 Uhr in Empfang zu nehmen.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 2. Okt. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Il Tem- plario. Oper in 3 Alten. Musik von Otto Nicolai. Donnerstag, 3. Okt. Muttersegen, oder: Die neue Fanchon.

(Olle. Buint, Som Hof-Cheater zu Kassel: Chonchon, als Debüt.)

Verantwortlicher Redacteur De J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

1951 Edittal⸗- Citation. Nachdem die Ehefrau des aus Rawicz im Großher⸗

pãck mit dem Namen des Eigenthü—

mers und dem Bestimmungsorte deutlich bezeichnet sein solle,

E. S. Mittler:

1185 Hand b uch

in Berlin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg durch

Desselben Werkes J. Theil enthält: Un organi- sehe Analyse-. Mit zwei Kupfertafeln. 416 Seiten in 8. Maschinen-Velinpap. Geh. 2 Thlr.

(Mithin komplet 4 Thlr.)

zogthum Posen gebürtigen und hier wohnhaft gewesenen Schneidermeisters Carl Joseph Juritz, Florentine Louise, geb. Hetzschold, gegen denselben eine Klage auf Tren— nung der Ehe wegen böslicher Verlassung bei uns an— . hat und ein Termin zur Instruction der ache auf den 9. November 1844, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelh' vor Herrn Land- und Stadt- gerichtsrath Immisch anberaumt worden, so laden wir den entwichenen Schneidermeister Carl Joseph Juritz dazu hiermit unter der Verwarnung vor, daß er bei sei⸗ nem Ausbleiben des von der Klägerin angegebenen Ehe— scheidungs⸗Grundes für geständig erachtet und demge⸗ mäß in contumaciam gegen ihn auf Trennung der Ehe nicht nur erkannt, sondern auch derselbe für den allein schuldigen Theil erklärt, in die gesetzliche Ehe⸗ N und in die Kosten des Prozesses verur⸗ theilt werden wird. Weißenfels, den 13. Juli 1841. Königl. Land⸗ nnd Stadtgericht.

1U1is7 2 2 Nothwen diger Verkauf.

Das im alten Thorner Stadtgebiete belegene Erb⸗ pachts⸗Vorwerk Kleefelde, den Samuel Elsnerschen Erben gehörig, nach landschaftlichen Prinzipien gericht= lich auf 7452 Thlr. 29 Sgr. 8 Pf. abgeschätz', soll in termino den 2. Mai 1845, 11 uhr Vormittags, an Gerichtsstelle öffentlich lizitiri werden. Taxe und Oy ee, n sind in unserer Registratur einzusehen.

orn, den 6. September 1844. (. 8) Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

1tso] Belannimachung. 8. 51 n b. J. . uns Hhiesei⸗ Ter⸗ 94 1 er Apotheker Nehringschen Hrundstücke

pothele in Brüssow wi renzglau, den 25. n,, . aufgehoben.

Tönigliches Justiz⸗Aimt Brüssow. 838 p]

Berlin- Unhaltische Eisenbahn.

Der 5. 1. unseres Beniebsg. Regfemk ente bestimmi,

baß das einzuliefernde Neisege⸗

widrigenfalls der Reisende sich selbst beizumessen habe, wenn die Besörderung unterbleibt.

Die Nichtbeachtung dieser im eigenen Interesse des Publikums gegebenen Bestimmung hat schon öfter höchst unangenehme Verwechselungen der Gepäckstücke zur Folge

ehabt, welche nur sehr schwer und mit Zeitverlust und . Nachtheile für den Reisenden zu ordnen ge— wesen.

Wir sehen uns dadurch veranlaßt, die gedachte Be= stimmung hierdurch in Erinnerung zu bringen und drin gend zur Beachtung zu empfehlen.

Berlin, den 24. September 1844.

bite ne e i o n.

loõꝛ b] Lieferung

von Hölzern für den Oberbau der Pots dam⸗ Magdeburger Eisenbahn.

Zum Oberbau der Poisdam-Magdeburger Eisenbahn

sind nachstehende Hölzer erforderlich:

a) 123,709 Stuck Eichenholz, 85x bis 9 Fuß lang,

10 Zoll breit, 6 Zoll hoch; b) 24,960 Stück Eichenholz, 9 Fuß lang, 12 Zoll breit, 6 Zoll hoch, und

) 1100 Stück Eichenholz, 15 Fuß lang, 7 Zoll breit

und 6 Zoll hoch.

Die Lieferung dieser Hölzer, mit welcher im Frühjahr 1845 der Anfang gemacht und die am 1. August 1845 beendigt werden muß, soll entweder im Ganzen oder in einzelnen Theilen denjenigen Unternehmern übertragen werden, von denen das unterzeichnete Comité die an- nehmlichsten Offerten im Wege der Submission erhalten wird. Lieferungslustige werden deshalb hiermit aufge= fordert, die festgestellten Lieferungs- Bedingungen in un⸗ serem Büreau ( Breitestraße Nr. 26) selbst einzusehen, oder sich daselbst Abschrift geben zu lassen, demnaͤchst aber ihre schristlichen Preis-⸗Dfferten versiegelt, mit der äußeren Aufschrifi: „Offerte auf das Holzloos Nr. ...“ baldigst und spätestens bis zum 20. Offober d. J. an das unterzeichnete Comité einzusenden.

Pots dam, den 24. September 1844.

Comitè der Potsdam-⸗Magdeburger Eisenbahn⸗ Gesellschaft. ;

Literarische Anzeigen.

Bei uns sst erschienen und durch alle Buchhandlun - lungen Deuischlands und ves Auslandes zu bezichen,

sür den praktischen Navigateur

von Stephan Middelboe, Capitain - Lieutenant in der Königl. dänischen Marine und Navigations- Examinator in den Herzogthümern Schleswig und Holstein. gr. 8. 20 Bogen. 5 Thlr. 10 Sgr. Hamburg, August 1814. F. H. Nestler C Melle.

Bei Th. Chr. Fr. Enslin in Berlin ist neu erschienen und durch alle Buchhandlungen zu be— ziehen:

Die keform des ärztlichen lost vj Personals

der Königl. preulsischen Armee von Dr. A. L. Richter, Regimentsarzt ete. ete. gr. Oktav. Broschirt. 25 Sgr.

Diese unparteiisch und mit Sachkenntniss abge- falste Schrift steèllt eine sehr zeitgemälse literarische Erscheinung dar, denn sie berührt einen für die Armeen alser deutschen Staaten höclist wichtigen Gegenstand und nimmt somit nicht blos das In— teresse aller deutschen Militairärzte, sondern auch das der diensipflichtigen Civilärzte Preulsens in ho— hem Grade in Anspruch.

[1188

Bei C. F. Amelang in Berlin erschien so eben und ist durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes zu haben:

Leitfaden der chemischen Analyse

organischer Substanzen

in ihre näheren Bestandtheile, besonders in teclinisch- chemischer Beriehung, bearbeitet von Dr. L. Elsner, . Lehrer der Chemie und Mineralosie, am Königl. Ge- werbe- Institut du Berlin. 1II. Theil: Ov ganis eke Analyse. Mit 1 Kupfer- talel. 448 Sciten iln 8. Maschinen- Velinpapier. Gehefiet 2 Thlr.

Die chemische Untersuchung organischer Substan- zen auf ihre näheren Bestandtheile ist hinsicht- lich der Anwendung organ. Substanzen auf Künste, Gewerbe, Oekonomie, Pharmacie und Medicin von allgemein anerkannter Wichtigkeit; dieser Leitfaden ist daher bestimmt, eine besonders dem Anfänger oft selir fühilbare Lücke in der chemischen Literatur auszufüllen, da, so viel Ref. bewusst, zur Leit ein ähnliches Buch für den besagten Zweck noch man- gelt, aulser den älteren Werken von Hermbstädt, Pfaff etc. Ueber die allgemeine Brauchbarkeit des Buches wird sein Inhalt am besten Rechenschast geben; so findet siZeh darin namentlich auch die Angabe über die chem. Untersuchung der Wur-— zein, kinden, Hölzer ete,., der Kartoffeln, der Getraidearten, der Runkelrüben auf ihren ZuckergehaleLX der Seifen, Lackfar- kbken, der gerbstoffhalllig en Substanzen, der humusartigen Stoffe, der Maische, die nothwendigen Angaben über die Untersuchuns 1hierischer Substanzen etc. été. Auch ist die allgemeine Anleitung zur chem. Untersuchung oräan. Substanzen üerhaupt mit besonderem Fleiss ausgear- beitet worden, wodurch das Werk nocli mehr an Brauchbarkeit gewinnen dürfte. Noch mâge bemerkt werden, dals auch jeder einzelne Band ein für sich bestehendes Ganze bildet.

95

los n Es wird zu baldigem Antritt in einer Familie bei Teipzig ein junger wissenschaftlich tüchtiger Mann als Lehrer, namentlich der französischen und englischen Sprache, gesucht. Das Nähere angebende Adressen nimmt das Königl. Intelligenz Comtoir unter J. 180. an.

954]

Für Entomologen. Der Unterzeichnete hat wie= der große Zusendungen europäischer Schmetterlinge aus e e nh, Ländern erhalten und giebt davon gegen Baar und im Tausch ab. Gunzenhausen in Bayern.

J. G. Fehr.

Das Abonnement beträgt: 2 Üthlr. für Jahr. 1èRthlr. . Jahr 8 Rthlr. 1 Jahr.

in allen Theilen der llonarchie ohne Preiserhöhung.

Ansertions-Gebühr für den

Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des An- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, für SGerlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichs straße Rr. 72.

M 275.

Inhalt. Amtlicher Theil. , Inland. Berlin. Besuch Ihrer Majestäten in der Gewerbe Aus⸗ stellung. Provinz Preußen. Großmann als Weihbischof von Eim⸗= land eingeführt. . ̃ . e, Bundesstaaten. Königreich Bavern. Aus Speyer. (Aussicht auf einen erträglichen Weinherbst.) Königreich Sachsen. Obererzgebirgischer Missions⸗Verein.

Großherzogthum Baden. Hosnachricht. Freie Stadt Bre— men. Auswanderung nach Texas. Die Naturforscher⸗Versammlung. Bürgermeister Smidt. 9. . Rußland und Polen. Schreiben aus Warschau. (Bemerkenswerther gl en. Paris. Abd el Kader's Verhältniß zu Muley Abd el Rhaman. Der Friedens-Vertrag mit Marokko und die vorhergegangenen Verhandlungen. Prinz von Joinville und Herzog von Aumale. Polltische Flüchtlinge. Börse. Vermischtes. Schreiben aus Pa—⸗ fis. (Die Sitzung der General-Conseils, namentlich in Betreff der Unterrichts-Frage und der Eisenbahnen.) 6. Großbritanien und Irland. London, Nachrichten aus Brasilien. —S'Connell in dem Dubliner Gemeinde- Rath. Die Times über den Warspite“ Korrespondenten. Tägliche Verbindung mit Hamburg. Eisenbahn über die Landenge von Suez. ; Schweben und Norwegen. Stockholm. Der Graf Brahe. Versammlung des Neichstages in jedem dritten Jahre. Italien. Rom. Thorwaldsen's Testament. ( Spanien. Madrid. Die Apuntamientos werden nicht neu gh h . Patriotisches Bankett. Der Marquis von Casa Irujo zum Gesandten in London ernannt. Griechenland. Schreiben aus München. (Die angeblich zu erwar tende russische Flotte; die Wahlen; Theodor Grivas.)

Die Gewerbe-Ausstellung der deutschen Bundes- und Zolloereins Staaten.

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse. Amster— dam. Börsen- und Mamtbbericht.

Königl. Schauspielhaus. (Eine lustige und eine traurige Komödie.) Königsstadtisches Theater. (Lucia di Lammermonr.; Sgta— Belloni: Lucia; Sgr. Borioni: Sir Edgardo.) Tieck's „Gestiefelter Kater“. Vermischtes.

ut cher hei

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Regierungs Vice-Präsidenten, Freiherrn von Manteuf⸗ fel zu Stettin, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie den Küstern und Schullehrern: Vieweg zu Wildenhain, in der Ephorie Torgau, und Neumann zu Wans dorf, im Osthavelländischen Kreise, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Der bisherige Privat⸗-Docent Dr. Moritz Gotthilf Schwartze ist zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der hiesigen Universität ernannt worden.

Auf Allerhöchsten Befehl Sr. Majestät des Königs ist der größte Theil der im Allerhöchsten Besitz befindlichen Oelgemälde neuerer Zeit mit wenigen Ausnahmen Werke vaterländischer Künstler in dem Königlichen Lustschlosse Bellevue zu einer abgesonderten Gal⸗ lerie zusammengestellt worden. Der Zutritt zu denjenigen Räumen des gedachten Schlosses, in welchen diese Gemälde sich befinden, ist dem Publikum bis Ende Oktobers an jedem Dienstage und Freitage von 10 bis 1 Uhr Vormittags und von 2 bis 6 Uhr Nachmittags gewährt, und wird für die Zukunft in jedem Sommer vom Anfang Mai bis Ende Oktobers an den ebengenann⸗

Eingange zum Schlosse (rechts) wohnende Portier wird den zu neh— menden besonderen Schloß Eingang nachweisen. r . anderen Tagen die Gallerie zu sehen wünschen, haben sich bei dem Kastellan des Schlosses dieserhalb zu melden.

Königreich Württemberg. Hofnachricht. Verfassungs Jubiläum. Der ständische Ausschuß.

Berlin, Donnerstag den Zten Oktober

1844.

ten Tagen und Stunden geöffnet sein. Der am äußeren Haupt⸗

Personen, die an

Berlin, den 2. Oktober 1844.

Königliches Hofmarschall-Amt.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der Zten Klasse 90ster Kö— nigl. Klassen⸗Lotterie siel J Gewinn von 30900 Rthlr. auf Nr. 7631; 2 Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. Id, 826 und 421,639; 1 Gewinn von 1000 Rthlr. fiel auf Nr. 20,941; 2 Gewinne zu 400 Rthlr. sielen auf Nr. 13,776 und 75,721; 3 Gewinne zu 260 Rthlr. auf Nr. 45,513. 68,589 und 76,013; und 7 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 3135. 12,161. 15,ů319. 17,207. 26,858. 38, 181 und 44,643.

Berlin, den 2. Oktober 1844.

Königl. General⸗Lotterie⸗Direction.

Angekommen: Der Ober⸗-Präsident der Provinz Posen, von Beurmann, von Posen.

Se. Excellenz der Königl. dänische Geheime Staats- und Fi⸗ nanz⸗-Minister, Graf von Moltke, von Leipzig.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 2. Okt. Se. Majestät der König geruhten gestern die Gewerbe⸗-Ausstellung abermals mit Ihrem Besuche zu beglücken. Allerhöchstdieselben erschienen bereits gegen 8 Uhr des Morgens im Königl. Zeughause, wo Sie von den Geheimen Staats-Ministern von Bodelschwingh und Flottwell so wie den Wirkl. Geheimen Räthen Beuth und A. von Humboldt Excellenzen, dem Herrn Geheimen Finanzrath von Viebahn, an der Spitze sämmtlicher Mitglieder der Ausstellungs⸗-Kommission und den zahlreich anwesenden fremden Aus⸗ stellen empfangen wurden. Se. Majestät verweilten zunächst län⸗ gere Zeit in den unteren Räumen des Ausstellungs-Lokals, wo na⸗ mentlich die Partie der Maschinen, welche hier in allen ihren Zwei⸗ gen so reich vertreten ist, ferner die Stahl- und Eisenwaaren, die Steingut⸗Fabrikate, die Leder-Produkte, die Acker-Geräthe u. s. w. einer genaueren Prüfung unterworfen wurden. Herr Geheime Rath Beuth hatte die Ehre, Sr. Majestät bei Besichtigung der einzelnen Gegenstände die gewünschten Erläuterungen zu geben, während Herr Geh. Finanzrath von Viebahn Gelegenheit fand, Sr. Masjestät meh⸗ rere der anwesenden Aussteller vorzustellen, mit welchen Allerhöchst⸗ dieselben sich vielfach huldvollst zu unterhalten geruhten. Um 11 Uhr erschienen Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin von Preußen und kurz darauf, gegen 11 Uhr, Ihre Majestät die Königin, in Begleitung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Karl von Bayern, gleichfalls in den Räumen der Ausstellung. Se. Majestät der König verfügten sich, nach vollendeter Besichtigung der in den unteren Sälen befindlichen Gegenstände, nach den oberen Gallerieen, wo Allerhöchstdieselben die⸗ sesmal namentlich von den zum Export bestimmten Tuch- und Lei- nenwaaren genauere Kenntniß zu nehmen geruhten. Auch viele andere der dort ausgestellten Produkte fesselten längere Zeit die besondere Aufmerk⸗ samkeit Sr. Majestät, Allerhöchstwelche sofort mehrere Gegenstände zum Ankauf auswählten. Der Besuch der Allerhöchsten und Höchsten Herr⸗ schaften verlängerte sich bis gegen 2 Uhr. Sie schieden auch dieses⸗ mal sichtlich befriedigt mit den Resultaten Ihres so langen Aufent⸗ haltes in diesen den Früchten des deutschen Gewerbfleißes geöffneten

Hallen. Se. Majestät der König gaben namentlich wiederholt Ihren Beifall darüber zu erkennen, daß die Ausstellung auch durch so zahl- reiche und befriedigende Einsendungen aus den nicht zu den preußi⸗ a Staaten gehörigen deutschen Gebieten sich so vortheilhaft aus⸗ zeichne.

Provinz Preußen. Am 28. September wurde der zum Veihbischof von Ermland und Titular-Bischof von Abyzon ernannte Dom-Kapitular Franz Großmann durch den Ober⸗Präsidenten Böt- ticher in Frau enburg vereidet. Anderen Tages sollte die feierliche Consecration im dortigen Dome stattfinden.

Ausland.

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. Man schreibt unterm 22. September aus Speyer: Bei der in letzter Zeit für die Zeitigung der Trau— ben in Ganzen sehr günstige Witterung hat sich diese äußerst rasch entwickelt. Schon jetzt sind die Trauben durchgehends besser, als sie im vorigen Jahre zur Zeit der wirklichen Weinlese waren, und es unterliegt daher keinem Zweifel mehr, daß der 1844 Wein jedenfalls trinkbar, bei wiedereintretender günstiger Witterung (da sich seit gestern etwas Kälte und Regen eingestellt) wohl sogar ziemlich gut werden wird.

Königreich Sachsen. Seit dem 7. September d. J. hat sich zu Schwarzenberg ein „obererzgebirgischer Missions Verein“ gebildet, dessen Zweck ist, junge Landsleute zu unterstützen, welche als Lehrer und Prediger zu den deutschen protestantischen Gemeinden Nord-Amerika's, die noch keine Schule und Kirche haben, zu gehen bereit sind.

Königreich Württemberg. Se. Majestät der König hat am 26. September dem zum Königlich belgischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am württemhergischen Hofe

ernannten Senator, Grafen von Briey, zu Ueberreichung seines Be⸗ glaubigungsschreibens Audienz ertheilt. Am 25. September, als dem Tage, wo vor 25 Jahren die Verfassung unterzeichnet wurde, versammelten sich zu Stuttgart die in großer Zahl anwesenden Mitglieder beider Kammern der Stände, durch ein gemeinsames Mit⸗ tagsmahl das erste Jubiläum der Verfassung zu feiern. Eine beson⸗ dere Bedeutung und Weihe wurde dieser Feier durch die Theilnahme Sr. Königl. Hoh. des Kronprinzen. Höchstderselbe brachte, nachdem auf das Wohl Sr. Majestät des Königs getrunken worden, mit Kraft und Nachdruck folgenden Toast aus: „Die Verfassung und einträch⸗ tiges Zusammenwirken von Regierung und Ständen!“ Der Präst⸗ dent der Kammer der Abgeordneten, Kanzler von Wächter, sprach sodann: j

„Es ist ein großes Glück für ein Vol, wenn es in zweien seiner wich— tigsten Beziehungen in gerechter Weise stol; sein kann, stolz auf seinen Re⸗ genten, stolz auf seine Verfassung. Dieses Stolzes kann Württemberg sich rühmen. Wir sind stolz auf unseren König, welcher mit gerechtem und mil⸗ dem Scepter über uns waltet, das Recht des Volkes schirmt und über sein Glück und seine Wohlfahrt wacht. Wir sind stolz auf unsere Verfassung, welche eben so sehr die Rechte des Volks wie die der Krone achtet, und welche eben dadurch der Krone die festeste Bürgschaft giebt, daß sie stets auf den freudigen Gehorsam eines freien Volkes zählen kann. Der Würt⸗ temberger zeichnet sich aber auch aus durch innige ungeheuchelte Liebe und Ehr⸗ furcht gegen seinen Regenten und durch Anhaͤnglichkeit an seine Verfassung. Das innigste Gefühl keftet ihn in unwandelbarer Treue an sein angestammtes Königshaus, und wenn je wieder Zeiten der Gefahr kommen sollten, so würde er gewiß wie seine Vorvordern die Probe bestehen und willig Gut und Blut für feinen König opfern. Bei diesem Sinne mußte es uns zur höchsten

Königliches Schauspielhaus. Eine lustige und eine traurige Komödie.

Am 30. September zum erstenmale: „Mein Herr Onkel, Lustspiel in 3 Akten, von Heinrich Smidt.“ dieses Stück bereits auf anderen größeren Bühnen gehabt, ist ihm auch in Berlin zu Theil geworden. Es enthält eine umgewendete Onkelgeschichte, denn nicht, wie gewöhnlich, ist es der gutmüthige Onkel, der hier von einem verschmitzten Neffen hinters Licht geführt wird, sondern umgekehrt, der On⸗— kel foppt den Neffen, fängt denselben in seinen eigenen Schlingen, und sucht aus ihm, der bisher ein leichtsinniger Fant gewesen, einen fagonnirten Men— schen zu machen. Die Pointe der Intrigue besteht darin, daß ein Reisen— der der von einem Dritten bestochen wird, sich zu einer Familie, in deren Kreis ein Onkel erwartet wird, als Pseudo-Onkel zu begeben und eine

Geldheirath zu vermitteln, jener rechte und erwartete Onkel selbst ist und

songch zu dem, der ihn entsendet hat, in eine wahrhaft komische Stellung

geräth. Im Geiste des von Schiller behandelten Picardschen Lustspiels:

„Der, lesfe als Onkel“ enthält guch das Smidische eine artige Verlettung von List und Scherz, neckischen Hintergehungen und munteren Liebeshän⸗

deln. Die Einleitung spinnt sich etwas lang ab, sonst hat die Hand— lung größtentheils jenen lebendigen Verlauf, den das Lustspiel erfor- Reminiscenz⸗

Situationen bekannter Stellen

dert. Die Heiterkeit mancher

; wird durch witze und die Travestie

aus Dichtern, wie in

„Richard's Wanderleben“, erhöht, nur daß diese Phraseologie in dem Ket⸗ telschen Stück sich natürlicher und ungezwungene her if gi. als in den /

Smidtschen. Sollte der Titel d t icht füali Sn el heißen? er Titel des letzteren nicht füglicher „Der Onkel als

darstellenden Personal zu besonderem Dank verpflichtet sein, denn fämmtliche

Mitwirkende erregten und erhielten die gate Stimmung des sehr zahlreich

versammelten Publikums. Herr Rott führte als Baron Ernst' von Sal=

bach den doppelgängerischen Onkel vortrefflich durch, eben so Herr Sch nei⸗

das originelle Bild eines reichen Sonderlings, dem Frau von Lavallade

9 zu , . 3 n diente. ollen wurden brav gegeben, so daß das Stü ĩ 3 n, giustz KJ

odann, zum ersten Male: „Balder und So iginal⸗Lust⸗ spiel in einem Alt von M. . Erich“. Die Firma J machte Bankerott, und ihr Name wird fürder nicht mehr in der Liste unserer dramgtischen Corporation siguriren. Die mitwirkenden Künstler machten sich am Ende selbst über das Stück lustig und zogen sich dadurch noch mit Glanz aus der Affaire. u.

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Derselbe glückliche Erfolg, welchen

Für die Aufnahme, die es fand, darf der Verfasser dem

Auch die weniger hervortretenden

Königsstädtisches Theater. Lammermoor. Sgra. Belloni: Lucia. Sgr. Borioni: Sir Edgardo.

Wir können unseren Bericht über die am 30sten zum ersten Male in dieser Saison stattgefundene Vorstellung der Donizettischen Oper: Lucia di Lamnmermoor nicht besser beginnen, als indem wir vor allen Dingen der in jeder Beziehung wirklich braven Leistung des Sgr. Bo rioni als „Sir Edgardo“ zuerst gedenken. Er führte diese Glanzparlie mit jener südlichen Warme und Leidenschaftlichkeit des Ausdrucks sowohl im Gesange als im Spiele durch, die ihren Eindruck auf die Gemüther nie verfehlen, weil sie, unmittelbar dem wahren Gefühle entsprossen, das gleiche auch bei anderen erwecken. Deshalb ist es leicht erklärlich, daß, wenn das Publikum an diesem Abende auch aus anderen Ursachen ziemlich kalt war, dem trefflichen Gesange des Sgr. Borioni fortwährend lauter Beifall wurde. Hatte er schon im ersten Akte und besonders in dem hübschen Schlußduette mit „Lucia“ allgemeine Anerkennung erworben, so steigerte sich die Theilnahme im Finale des zweiten Altes, in welchem er wahrhaft Ausgezeichnetes leistete, zu solcher Höhe, daß der Hervorruf nach dem Fallen des Vorhangs erfolgte, welcher um so mehr als ein verdienter und der zahl⸗ reichen Versammlung abgedrungener zu betrachten ist, als er nicht wie gewöhnlich von einigen wenigen Parterre Besuchern, sondern vom ganzen publikum ausging und insofern gleichsam sanctionirt erschien. Auch im dritten Akt ließ Signor Borioni Nichts zu wünschen übrig; oft erinnerte er hier sogar an Moriani, bekanntlich der größte Darsteller dieser Partie, und die Sterbescene am Schluß der Oper hatte ebenfalls so vortreffliche Momente, daß ihm nochmaliger Hervorruf nach derselben zu Theil wurde. Was nun Signora Belloni betrifft, welche die Lucig als Debüt gab, so müssen wir für dies⸗ mal sedwedes Ürtheil über sie zurückhalten, da sie uns schon in den ersten beiden Akten an großer Indisposition zu leiden schien, eine Vermuthung, die bestätigt ward, als vor Anfang des dritten Altes der Regisseur die plötzliche Erkrankung derselben meldete und solchergestalt die Vorstellung ohne ihre Mitwirkung zu Ende gespielt werden mußte. Die Partie des Lord „Asthon“ hatte in Sigr. Mitrowich einen Repräsentanten gefunden, der im Ganzen Befriedigendes leistete, obgleich sein Organ, wie es scheim, noch viel mit unserem Klima zu kämpfen hat, in Folge dessen es mitunter einen Anflug von Belegtheit bekömmt; auch, der Grund des öfteren Abwäãrts⸗ schwebens seiner Intonation ist wohl hierin zu suchen. Sgr. Mela, mit einer recht angenehmen Baryion-⸗Stimme begabt, den wir bisjetzt nur in einer untergeordneten Rolle fahen, hatte als „Raimondo“ schon mehr Ge= legenheit, sich hervorzuthun, und sowohl er, wie Sgr. Cavirani, als Lord Arturo, genügten vollkommen. Besondere Anerkennung verdient übrigens

Lucia di

die in der That glänzende Ausstattung der italienischen Opern durch schöne Kostüme und Decorationen.

In dem Lustspiel „Der lange Israel“ debütirte Herr Bo den als neu-engagirtes Mitglied am 29. September, in der Rolle des Alsdorff. So weit es sich nach dieser einen Partie beurtheilen läßt, ist derselbe ein gebildeter und mit geistigen Vorzügen begabter Schaguspieler, der, neben einem gefälligen und biegsamen Organ, auch eine ansprechende Persönlich⸗ keit besitzt. Seine Bewegungen sind leicht, und diejenigen Stellen, worin eine besondere Pointe liegt, trägt er mit richtigem Gefühl und Ausdruck vor. Wenn er einzelne Angewohnheiten, z. B. das gleichmäßig wieder- kehrende Sinken und Heben der Stimme, ganz ablegt, und sein Spiel mehr auf die Wahrheit als auf den Effekt berechnet, so dürfen wir ihm eine günstige Zukunft in Aussicht stellen, da er viele Elemente in sich vereinigt, deren Konzentrirung den guten Schauspieler macht.

Tieck's „Gestiefelter Kater“.

Vielfach ist der Wunsch geäußert worden, den „Gestiefelten Kater“ von Ludwig Tieck auch dem größeren Publikum vorzusühren, da die beiden früheren Aufführungen bekanntlich nur vor dem Allerhöchsten Hofe und den von der Königlichen General-Intendantur speziell dazu Eingeladenen statt⸗ gefunden. Diesem Wunsche ist, wie wir vernehmen, die Gene⸗ ral⸗Intendanz der Königl. Schauspiele entgegengekommen, und nächsten Freitag, den 4. Oktober, wird eine Voistellung jenes anziehenden Mär— chens im Konzertsaale des Königl. Schauspielhauses stattfinden, die indessen insofern keine öffentliche sein wird, als eine besondere Ankündigung derselben nicht erfolgt. Der Ertrag der Einnahme ist einem wohlthätigen Zwecke bestimmt, uͤnd Anmeldungen der gegenwärtig hier weilenden Fremden nimmt das Billet⸗Verkaufs⸗Büreau im Königl. Schauspielhause an. Die Rollen- Besetzung ist die frühere, nur daß Heir Rott den Bötticher spielt, welcher bei den zwei ersten Darstellungen dieses Stückes durch Herrn Döring gegeben wurde.

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Vermischtes.

Breslau, 29. Sept. Dr. Nim bs hat nach vieljähriger Verwaltung des Theaters sein Amt als Stellvertreter des Direktors ünd Dramaturg niedergelegt und Herr v. Holtei tritt mit dem 1. Oltober in seine Stelle.