1844 / 280 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

m Sessen. Der Kölnischen Zeitung Sten ber, 7 nz geschrieben: „Heute geht eine Mmmisterium des Innern nach Darmstadt, wie dringend ei 6 eng Konzession für Mainz⸗Ludwig gha fener Eisenbahn Jei, Bir wollen hoffen, daß, dieser e. in Darmstadt geneigte —— feit geschenkt werde. Sollte aber dennoch nicht bald etwas für Mainz geschehen, so bleibt den größeren, hiesigen Handlungahäusern nichts Anderes übrig, als nach (6er. Mannheim oder Bieberich üiber⸗ zustedeln, und hier blos Filiale zu unterhalten, denn wenn sich die Aussichten durch Hülfe der Regierung nicht bald besser gestalten, kann von Groß und Speditionshandel hier keine Rede mehr sein.“

Frankreich.

Paris, 2. Olt. Die Nachricht von der Abreise des Königs nach Eu war voreilig; die Ankunft des Prinzen von Joinville hat ben König noch zurückgehalten, und er wird erst morgen früh seine Reise antreten. Die Königin wird ihren Gemahl nach Eu begleiten, Prinz Joinville aber in Paris bleiben. Während der Abwesenheit Fes Königs werden die Minister in Paris sich unter dem Vorsitz des Marschalls Soult versammeln und der Herzog von Nemours ihren Berathungen beiwohnen. Die Minister der auswärtigen Angelegen⸗ beiten und der Marine, die nebst dem Herzoge von Montpensier den König nach England begleiten, reisen am ten nach Eu ab, und in der Racht vom 6ten zum Tten wird zu Treport die Einschiffung nach Portsmouth stattfinden. Gegen den 20. Oktober will der Nönig wieder in Paris zurück sein.

Die am 22. September zu Algier vom Marschall Bugeaud ab⸗ gehaltene Revue war besonders bemerkfenswerth durch die Gegenwart fast aller arabischen Häuptlinge der Provinz an der Spitze ihrer Gums. Diese militairische Feierlichkeit erhielt dadurch einen ganz neuen Anblick. Nach der Revue defilirten die National-Garde und die Truppen aller Waffengattungen, zusammen an 7000 Mann, vor dem Marschall. Dann fam die Reihe an die Gums. Marschall Bu⸗ geaud ließ sie einen Ftreis um sich bilden und hielt eine Anrede an sie, worin er sie aufforderte, bei der geschworenen Treue zu verhar— ren, und ihnen die Vortheile schilderte, die dargus für ihr Land ent⸗ springen müßten. Ehe diese Reiterei sich zurüchog, führte sie eine glänzende Fantasia aus. Am 23sten Abends versammelte der Mar⸗ schall sammtliche in Algier anwesende eingeborene Häuptlinge bei sich zu einem Diner und am 24sten kehrten sie zu ihren Stämmen zurügl.

Gestern sprach man an der Börse wieder viel von der Anleihe. Man wollte wissen, das Ministerium neige sich zu einem proc. An⸗ lehen und wolle Listen eröffnen, um Subseriptionen ohne Vermittelung der Banquiers entgegen zu nehmen. Dieser Weg sindet aber an der 2 keinen Beifall, und man erklärt daraus das gestrige Fallen der Rente.

X Paris, 2. Olt. Der Prinz von Joinville ist vorgestern Nachls halb 1 Uhr nach Havre gelangt, wo Niemand ihn erwartet hatte. Nachdem er einige Stunden im Hotel der Admiralität geruht, fuhr er mit Ertrapost nach Rouen weiter, um noch zum Abgang des Eisenbahnzuges nach Paris einzutreffen, so daß er gestern schon hier anlangte. Die Dampf -Korvette „Pluton“ sollte gestern Abends von Havre nach Cherbaurg abgehen, um sich der Flottille anzuschließen, welche den König auf seiner Fahrt nach England begleitet. Ver Prinz machte bald nach seiner Ankunft dem Marine⸗Minister, zu dessen großer Ueberraschung, einen Besuch. Erst nachber begab er sich zu der Königlichen Familie nach St. Cloud.

Man weiß nun gewiß, daß Ben Salem, Bel Kassem und noch ein anderer Chef an der Spitze der beabsichtigten Empörung der Kg⸗ bylen in der linigegend von Dellys standen. Am 2lsten hatten sie mit 2600 Kabylen und etwa 20 Pferden ihr Lager zu Sidi Naman in der Nähe des Marktes des Sebt aufgeschlagen. Am 22sten aber, in dein Augenblicke, als entscheidende Schritte geschehen sollten, ent= stand Zwiespalt unter den Führern, die sich auch nicht mehr zu ver⸗ ständigen vermochten. Viele Kabylen weigerten sich noch außerdem, gegen die Franzosen zu marschiren, deren Rache sie fürchte⸗

jen, und die Chefs des Stanmts der Beni-Raten boten Alles auf, diese Zusammenrottung zum Auseinandergehen zu vermö⸗— gen. Am Abend war der größte Theil der versammelten Kabylen wirklich schon auseinandergelaufen und hatte die drei Chefs im Stiche gelassen. Ben Salem hatte nur noch 200 Fußgänger und 200 Reiter, Bel Kassem gleichfalls nur noch 150 Mann bei sich. Die Chefs der Beni Raten waren noch immer bei ihnen, um sie von einem tollkühnen Unternehmen abzubringen. Alle Stämme kehrten

endlich heim, und das ganze Aufstandsprojekt siel so zusammen. Die neue Eypedition gegen das Land der Kabylen wird sonach mehr ein militairischer Spaziergang werden, als ein wirklicher Feldzug. Man glaubt nicht, daß es zu einem Kampfe kommen wird. ö

Abd el Kader bei dem Stamme der Beni-Snacen, nicht weit von dem spanischen Platze Melilla, soll sehr niedergeschlagen und im Llende sein. Nur sein Ansehen als Marabut vermochte die Beni⸗ Snacen, ihm freiwillig eine Steuer zu bezahlen; er hat etwa 400 Mann bei sich, von denen ein großer Theil am Fieber krank ist, da er während der ganzen schlechten Jahreszeit gezwungen war, seine Leute, Pferde und Maulthiere in morastigen Gegenden lagern zu lassen. Die Garnison des Lagers von Lalla Magrnia ist jetzt reich⸗ lich mit 6. versehen; sie hat innerhalb des Lagers eine Quelle gesunden, welche vortreffliches Wasser in Ueberfluß liefert. Der neapolitanische Konsul zu Tanger, Herr von Martino, ist sür die von ihm an Frankreich geleisteten Dienste zum Ritter der Ehren-Legion ernannt worden.

Großbritanien und Irland.

London, 2. Okt. Morgen Mittag wird die Königin in Woolwich von Blair Atholl ,. ; ;

Die emendirte Faetory⸗Bill ist am gestrigen Tage in Kraft ge⸗ treten. Die Haupt⸗Bestimmung derselben ist bekanntlich, daß junge Personen (young persons), d. h. Knaben zwischen 13 und 15 Jah⸗ ren, so wie Frauenzimmer nicht länger als 12 Stunden täglich, am Sonnabend aber nicht nach 4 Uhr Nachmittags in den Fabriken beschäftigt werden follen. Kinder unter 8 Jahren dürfen gar nicht in den Fabriken verwendet werden, Kinder zwischen 8 und 13 Jahren nur 7 Stunden täglich, mit einigen Ausnahmen in den Seiden Fabriken. Außerdem enthält die Akte Bestimmun⸗ 8 über die Functionen der von der Regierung anzustellenden Jabril⸗Inspeltoren, für welche ein eigenes Central Bureau in London eingerichtet ist. Verfügungen über die Art und Weise, wie die Arbei= 9 vor der gie ge durch die Maschinen zu bewahren sind, e , . . und Aehnliches. Wie verschieden auch das a über diese Alte an und für sich sein mag und die hestigen * 36 im Unterhause über die Zwölf⸗ und Zehn-Stunden⸗Dauer * it baben die ,, chiedenheit zur Genüge bezeugt, so liaiol 7 derer, welche jeder Regnlirung der Arbeits-Stunden auf

gi * em Wege , . dun doch verhälinißmäßig nur gerin S r von rafton ist am 238. v. M. in Eu on⸗Ha in 985 uf , . ehe Kiter, gestorben. Sein Kitester o Lerch or erbt den Rang und die Titel seines Vaters.

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bis zum 14. September überbracht, die indeß aus den Vereinigten Staaten selbst nichts von politischem Interesse melden. Aus Kanada geht auf diesem Wege die Nachricht ein, daß es dem General⸗Gou⸗ verneur Sir Charles Metcalfe endlich gelungen ist, sein Ministerium zu bilden. Präsident des Conseils ist Herr Viger; Secretair Derr Daly. Die meisten der übrigen Namen sind in der Geschichte der letzten kanadischen Ereignisse wenig genannt worden; es läßt sich indeß aus der langen Verzögerung, welche die Bildun

des neuen Kabinets gesunden hat, wohl mit Sicherheit solgern, . der Charakter desselben ganz den von dem General⸗Gouverneur aus⸗ gesprochenen Prinzipien seiner Verwaltungs Politik entspricht, d. h., daß es der Repräfentativ-Verfassung der Kolonien ungestörte Bewe⸗ gung gestatten wird, so lange dieselbe nicht die Stellung der Kolonie als folche zum Muiterlande gesährdet.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 1. Olt. Am 28. September fand die Krönung des Königs und der Königin statt. Wegen des regnichten Wetters mußte der feierliche Aufzug der Königin und ihres Gefolges unter⸗ bleiben, und beide Majestäten, so wie der Kronprinz und der ältere Erbprinz, begaben sich im Wagen nach der Kirche. Der Erzbischof verrichtete die Salbung und übergab die Krönungs-Insignien, und der Bischof Butsch hielt die Krönungsrede über 1 Chron. Kap. 9, Vers 8. Nachdem die seierliche Handlung beendigt war, verkündeten 4530 Kanonenschüsse der Stadt und Umgegend dies wichtige Ereig⸗ niß, und da sich der Himmel Kufhelite, so fand der feierliche Aufzug von der Kirche nach dem Schloßgarten in der größ— ten? Srdnung statt,. Am Abend war die Stabt erleuchtet. Ihre Majestäten nahmen die Erleuchtung der Hauptstraßen in Augen⸗ schein und wurden überall von dem Volke mit Jubel empfangen. Das Auswerfen von Krönungs-Medaillen ist diesmal unterblieben und es sollen statt dessen die Armen in sämmtlichen Armenhäusern gespeist werben. kim Krönungstage fand im Königlichen Schlosfe ein Fest⸗ mahl statt, wobei man 600 Gedecke, und darunter 120 sür die Reichs⸗ stände, zählte. Das diplomatische Corps speiste bei dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten und das Offizier⸗-Corps bei dem Kriegs⸗ Minister General Peyron. Morgen giebt der König den Handwer⸗ lern ein Gastmahl, wozu 0) Personen eingeladen sind.

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X Ancona, 20. Sept. Se. Königl. Hoheit der Prinz Waldemar von Preußen langte am 17ten Morgens 7 Uhr nach einer schnellen und glücklichen Ueberfahrt, von Triest am Bord des öster⸗ reichischen Dampfschiffes „Mahmudie“ hier an. Derselbe stieg, von dem Königlich preußischen Konsul empfangen, sofort ans Land, um, in Begleitung seines Gesolges und geführt von dem genannten Konsul, die Merkwürdigkeiten der Stadt in Augenschein zu nehmen. Se. Königl. Hoheit besuchten zuerst die auf einer Anhöhe, von welcher man deine schöne Aussicht auf die Stadt, das Meer und die gegen⸗ überliegende Citadelle genießt, gelegene Kathedrale, an deren Stelle im Alterthum ein Tempel der Venus gestanden haben soll; dann das Stadthaus, wo sich einige berühmte Gemälde befinden, und endlich die Ci⸗ fadelle, weiche durch frühere Ereignisse und durch die jüngste Besitznahme durch die Franzosen in den Jahren 1831 bis 1838 einen gewissen Ruf erlangt hat. Der Prinz widmete, ihrer Besichtigung ganz be— sondere Aufmerksamkeit und ging dabei in die kleinsten Einzelnheiten ein. Sie zählt gegenwärtig üur 40 dienstsähige Geschütze; ihre Zahl soll aber nach und nach auf den früheren Normalstand von 100 Ka nonen gebracht werden; die Befatzung besteht aus 2 Compagnieen Linien Truppen und 1 Compagnie Artillerie. Nach längerem Ver⸗ weilen in der Citadelle besuchten Se. Königl. Hoheit noch den Molo, um den berühmten, noch so gut erhaltenen Arco Trajano in Augen⸗ schein zu nehmen, und endlich die Börsc. Hierauf kehrten Se. Königl. Hoheit an den Bord des Dampfschiffs zurüc, welches nach lurzem Rlufenthalt seine Fahrt fortsetzte. .

8Spanie n.

Xn, Paris, 2. Okt. Die letzten Nachrichten aus den spani—⸗

schen Gränzprovinzen lauten ziemlich beruhigend. Von der angeblichen

Aufregung der karlistischen Partei in Navarra ist mit keinem Worte mehr die Rede, es scheint vielmehr, daß die früher in Umlauf gesetzten

Angaben von dem wahrscheinlichen Ausbruche einer neuen Krisis in dem Baskenlande kaum etwas Anderes gewesen sind, als die Erfin⸗ dungen von Leuten, welche ein unmittelbares persönliches Interesse dabei haben, die Regierung in fortwährender Spannung zu erhalten.

In Catalonien wurde seit den in Mataro vorgenommenen Ver⸗ hastungen die öffentliche Ruhe nicht mehr gestört. Es scheint, daß ene Verhaftungen, in welche, wie man weiß, eine Anzahl von Staats—⸗

beamten verwickelt ist, durch einen gesetzwidrigen Widerstand gegen die Truppen-Aushebungen herbeigeführt sind. Die gerichtliche Unter⸗ suchung gegen die Verhafteten wird mit großer Thätigkeit betrieben.

Die gewerbliche und Handelsthätigkeit in Barcelona ist fortwährend in raschem Steigen begriffen. Zu feiner Zeit, heißt es in einem Briefe aus dieser Stadt, hat man im Hafen von Barcelona eine so große Anzahl fremder und vorzüglich französischer Handelsfahrzeuge gesehen als in diesem Augenblicke. Zu den wichtigsten Einfuhrartikeln, die in Barcelona einen vortheilhaften Markt finden, gehören Maschinen, Steinkohlen, Bau- und Brennholz. Trotz der vielen und schweren Unglücksfälle, von denen Barcelona seit ein paar Jahren betroffen wurde, ist die catalonische Hauptstadi doch immer noch der Mittel— punkt eines Reichthums, von dessen Bedeutung die Thatsache einen ungefähren Begriff geben kann, daß unlängst ein junger barcelonaer Kaufmann, Herr ifre die Summe von 4 Millionen Realen zum Bau eines Krankenhauses ausgeworsen hat.

Türkei.

Konstantinopel, 18. Sept. Die Pforte hat wegen der beständig gegen die Türkei aufreizenden Artikel der griechischen Zei⸗ tungen, nicht nur diese verboten sondern auch gegen die hier woh⸗ nenden griechischen Unterthanen Repressalien ergriffen und ihnen die bisherige vollkommene Gewerbefreiheit entzogen. Es sind indeß Un⸗ terhandlungen in dieser Beziehung angeknüpft worden und man hofft, daß die Pforte den Griechen die Fortsetzung ihrer Gewerbe gegen Entrichtung einer jährlichen Abgabe gestatten werde. .

Srasilien.

Rio Janeiro, 28. Juli, Ueber die mannigfachen Gerüchte

von einem Kriege zwischen Brasilien und Buenos Ayres giebt das hier erscheinende Journal do Eomercio folgenden als halbofsiziell bezeichneten Artikel vom 10. Juli: „Es haben si während der letzten Tage Gerüchte von einem bevorstehenden Kriege zwischen Brasilien ünd einer, der Republiken am Plata⸗Strome verbreitet. Wiewohl die Kaiserliche Regierung Vorkehrungen gegen etwaige un- elegene Vorfälle trifft, indem sie Truppen-Verstärkungen nach Nio zrande abgehen läßt, so können wir doch versichern, daß unsere Re⸗ gierung für jetzt entschlossen ist, dieselbe vollkommen neutrale Richtung zu behaupten, welche sie bis jetzt versolgt hat.“ e Den neuesten Nachrichten aus Rlo Grande zufolge, hatte die

Haupt⸗Urheber der Insurrection, und einer von seinen Genossen wa⸗ ren gefangen genommen und Canavaro von neuem geschlagen worden.

O stindien.

Bombay, 27. Aug. Der gestern mitgetheilten telegraphischen Depesche über den Inhalt der fälligen Ueberland⸗Post ist nur Weniges hinzuzufügen. Lord Ellenborough verließ Kalkutta am J. August, wie es scheint, unter geringem Bedauern der Bevölkerung Indiens. 200 Offiziere der Armee von Bengalen veranstalteten dem scheidenden General⸗Gonverneur zum Abschiede ein Festmahl, und nur twa 16 Einwohner der Präsidentschaft vereinigten sich, ihm ein Ehrengeschenk, im Werthe von 1500 Pfund, zu überreichen. Die indischen Blätter, welche dem größten Theil nach Lord Ellenborough feindlich gesinnt sind, erkennen darin ein Zeichen des geringen Be⸗ bauerns über die Abberufung desselben, da den früheren General⸗ Gouverneurs ansehnlichere Geschenke, Abschieds-Adressen und glän⸗ zendere Abschiedé Feierlichkeiten bereitet worden wären.

Sir Henry Hardinge, der neue General⸗-Gouverneur, langte am 23. Juli in Kalkutta an und übernahm sogleich nach Leistung des vorgeschriebenen Amts- Eides die Verwaltung des Landes. Herr Bird, lange Zeit älteres Mitglied des obersten Rathes, hat seit der Abbe⸗ rufung Lord Ellenborough's interimistisch als General- Gouverneur fungirt und kehrt jetzt nach England zurück. .

Aus Sind wird vom 14. August gemeldet, daß der Gesund⸗ heitszustand der dort stationirten Truppen im Ganzen gut ist, und man glaubt, daß das dortige Klima überhaupt nur periodisch von fünf zu fünf Jahren einen gefährlichen Charakter annehme, und die Truppen also bis zum Jahre 1818 gesichert seien. Die Unterdrückung der Meuterei im 61sten Regiment bengalischer Infanterie ist mit der vorigen Post bereits gemeldet worden. Die 39 Rädelsführer, welche das Regiment in Folge der energischen Maßregeln des Generals Hunter hat ausliefern müssen, werden wohl alle erschossen werden. Was die in der telegraphischen Depesche erwähnte Expedition betrifft, welche unverrichteter Sache von Shirkarpur hat abziehen müssen, so war dieselbe am 18. Juli unter Capitain MGenzie gegen das vom Abgangsorte Kanghur 36 Miles entferntliegende Fort Burhorih ab— gesandt worden. Sie bestand aus ungesähr 30) Reitern, einiger Infanterie und zwei Geschützen. Der Führer des kleinen Corps Jher erkrankte schon nach einem Marsche von 20 Miles und da auch die Soldaten der Hitze und dem Durste nicht länger widerstehen konnten, so führte Capitain Smith, der den Befehl übernommen hatte, die Truppen wieder zurück, was er auch ohne von den Belud— schen angegriffen zu werden, glücklich bewerlstelligte.

Die Rachrichten aus Lahore gehen bis zum 7. August. Raub und Mord waren nach wie vor an der Tagesordnung, und Hira Singh, obgleich als Wesir mit vieler Feierlichkeit installirt, kann sich nur für den Augenblick noch durch sein Geld in der allgemeinen Anarchie be⸗ haupten. Zwei Häuptlinge des Landes, der Sheik Emom- ud - dihn, Gouverneur einer der Central-Provinzen des Pendschab, und Diwan Sawun Mull, Gouverneur von Multan, rüsten große Truppen -Ab= theilungen, um sich gegenseitig zu bekriegen, und man glaubt wohl, daß mit dem Ausbruche dieses Streits Sir Henry Hardinge, welcher der Politik Lord Ellenborough's angeblich hierin treu bleiben will, mit bewaffneter Hand einschreiten werde, um die Ruhe an der nordwest— lichen Gränze des britisch=indischen Reiches wiederherzustellen. Die seindliche Stellung Dost Mohammed's von Kabul gegen Lahore scheint

in Folge geschickter Unterhandlungen Hira Singh's aufgegeben zu sein. Aus Kabul erfährt man, daß Dost Mohammed mit dem Häupt⸗ ling von Kulum in Streit gerathen sei, daß dieser bei dem Chan von Buchara Schutz gefunden habe, und daß deshalb zum Kriege zwischen Dost Mohammed und dem Chan gerüstet werde. Die Ma⸗ chinationen Persiens in Herat scheinen fehlgeschlagen zu sein, wenig stens wird berichtet, daß die Perser aus Herat vertrieben wären und Jar Mohammed, der Herrscher von Herat, eine Familien-Verbindung mit Dost Mohammed von Kabul suche. ͤ r Die Nachrichten aus China, welche bis zum 21. Juni reichen, sind ohne besonderes Interesse. Der neue britische Gesandte, Herr Davis, hatte am 12. Juni seine erste feierliche Zusammenkunft mit dem Commissair Keying an der Bocca Tigris, bei welcher Gelegen⸗ heit Sir Henry Pottinger ihn begleitete. Die Unterhandlungen mit dem amerikanischen Gesandten, Herrn Cushing, wird Keying, wie es heißt, in Macao führen. Die französische Gesandtschaft war noch nicht angekommen. Sir Henrh Pottinger war auf der Rückreise nach England am 29. Juli in Bombay eingetroffen und wollte am 27. August auf dem Dampfschiffe, das die Ueberlandpost überbringt, die Reise fortsetzen. (

Die Gewerbe-Ausstellung der deutschen Bundes- und Zollvereins⸗Staaten. (Vergl. Allg. Preuß. Zig. Nr. 227, 238, 240, 242, 243, 248, 219, 252, 253, 254, 255, 256“, 258, 259, 260, 261, 262. 263, 264, 265, 266, 267, Aa, 271, 272, 273, 274, 275, 276, 277, 278 und 279.)

LI. Stahl.

Eben so reich als an Stabeisen, ist die Ausstellung an Proben verschiedenen Stahles.

, Stahl-Fabrication zersällt nach den verschiedenen Methoden in mehrere Abtheilungen. ;

1) Der Frischstahl. Heerden gefrischt.

2 Der Cementstahl, Paßliches Stabeisen, vorzugsweise Stabeisen aus Stahlstein, Rotheisenstein und Magneteisenstein geblasen, wird mit Kohlenpulver in Kästen geglüht und dadurch in Stahl umgewandelt.

3) Der Guß stahl. Entweder, Cementstahl oder vorbereitetes Roheisen mit gewissen tauglichen Zusätzen wird im Tiegel geschmolzen, ausgegossen und verschmiedet.

Dem Gerben und Raffiniren, so wie dem Zusammenschweißen von Lamellen, wird der Stahl, deshalb unterworfen, um ihn gleich⸗ artiger zu machen und etwa darin enthaltene Stellen von Stabeisen 2c. zu vertheilen und unschädlich zu machen.

Es sind von allen diesen Methoden Repräsentanten auf der Aus⸗ stellung, indessen ist es nicht möglich, nach bloßem äußeren Ansehen, ohne Prüfung im Feuer und Vergleichung mit anderen Stahlsorten, die Güte des Stahles zu beurtheilen. Gleichförmigkeit und Feinheit des Kornes, lichte Farbe des frischen Bruches, Dichtheit ohne Brüche der Kanten, egale Schmiedung sind die einzigen Eigenschasten, welche sich durch das Auge wahrnehmen lassen, ohne den Stahl in praftische Anwendung zu bringen.

I Frischstghi (Gerbstahh. Die schon oben unter der Schil= derung des Eisensteins und Roheisens erwähnten Werke, welche den Vorzug des Besibes von Stahsstein genießen, und, daher Stahlroh= eisen erzeugen können, haben bie Proben von Frischstahl (Gerbstahl) eingesandt, welche uns vorliegen.

Das Hüttenamt zu Loh und Littfeld (12606) hat Stahl eingesandt, welcher aus Stahlroheisen, mit Koaks erzeugt, und anderen, welcher aus Holzkohlen⸗Roheisen gefrischt ist. gi ie. hat beide genau vergli⸗

Es wird dazu geeignetes Roheisen in

„Hibernia“ hat aus New-⸗-gJ ort Nachrichten

dortige Lage der Dinge ein günstiges Aussehen. Matsos, einer der

chen; ks ist im Bruche der Sorten von gleicher Stärke kein wesent⸗

licher Unterschied wahrzunehmen, nur daß der Steinkohlenstahl ein 22 22 im Bruche erscheint, als der Holzkohlenstahl, I Beide sind fehr gut und gleichförmig im Bruche, so daß bei der Güte des angewandten Materials nicht au der Güte des Stahls zu zweiseln ist. Die Aebecker Hütte (1253) stellt Stahl von Müsener Stahlerz gefrischt und rafsinirt aus. Der Rohstahl ist sehr gut mit der ihn als gut charakterisirenden Blume versehen, der Jederstahl sist . zeichnet gut geschmiedet und zeichnet sich sehr aus. Es ist nicht zu zweifeln, daß er mit dem englischen Federstahl sich messen kann. Aus siegenschem Eisen gefrischten Stahl liefert noch Keller—⸗ mann in Frehlingshausen ( 233). —ͤ Gebr. Mar in München (1322) sandten Proben von gegerb⸗ tem und abgeschweißtem . * leider ohne Bruch, so daß über dessen Güte nichts gesagt werden kann. . . z Sch 4 * o. aus Gaffontaine bei Saarbrüden (1202) liefern schönen, durch Gleichheit des Kornes ausgezeichneten Stahl in verschiedenen Maßen gereckt und rassinirt. Der Jarbe und dem Korne nach scheint der Stahl etwas weich, aber sehr zähe zu sein jedoch fann bas Ansehen nicht allein entscheiden. Das Korn verräth eine

ehr vollkommene Frischarbeit. ? 5 Die , .. Eisenhütte hat gefrischten Rohstahl, theils

ir Frischheerde gefrischt, theils mit Anwendung von Torf - und ,, ö . Güte und Schmiedung eingeliefert. Der Stahl ist gut und vereinigt die Eigenschaften des steyrischen mit denen des suhler Stahles, da er mehr Hitze als der erstere ver⸗ trägt und mehr Härte als der letztere annimmt. Es ist dies die einzige Probe von Stahl aus dem Puddelosen, welche auf der Aus⸗ stellung sich besindet, und außer einigen Versuchen, welche zu VWasser alsingen gemacht sein sollen, Stahl im Gasofen zu puddeln, ist Re serenten kein Ort bekannt, wo bereits diese Versuche gemacht wären. Dieselben versprechen einen neuen Fortschritt der Hüttenkunde, ea. dem das Stahlfrischen mit nicht unbedeutendem Brennmaterial Ver⸗ brauch verbunden ist. Zum Puddeln des Stahles ist unvorbereitetes weißes, aus Stahlstein mit Zusatz wenigen Breuneisensteins und Frisch⸗ schlacken erzeugtes, Spiegel- und strahliges Roheisen aus dem Hoh— igewandt. . [i. yr auf der Hütte drei Sorten Stahl gemacht, nämlich Hufeisen und Pslugstahl, Bahnenstahl und feiner BVärstahl. Die Sorten sind mit Mägdesprung und einem, zwei und drei Vären bezeichnet.

Suhler Stahl ist gar nicht eingesandt, Harze) nicht. Ausgezeichnete Stahlsorten österreichischen Staaten eingesandt. .

Die Kaiserliche Haupt- Hammer Verwaltung zu Weyer a. d. Ems im Traunkreise (Nr. 1784) hat viele Proben rassinirten Scharsach⸗

auch königshütter (vom sind dagegen aus den

1487

iesigen Bleierzen verschmolzen und entsilbert werden und unter den kiesige gende Dünnstein ausgelaugt und

der bei dem letzten Durchstehen. dem Vitriolwerke überwiesen wird.

Tie Stadtberger Gewerkschaft zu Altena in der Grasschast Men, g. scheinbar sehr arme Kup fererze, Gruben im Rreise Brilon, eingesandt,

Mark, Nr. 1223, hat rohe, scheinlich aus den Stadtberger welche kohlensaures Aupferorydhydrat bedeutenden Zersetzun unterworfen wendung dieser Erze

So gering auch das

Kupferschieferwerke, von weltbelannt und sechs Scheiben gaares Rupfer Eisleben] neben etwas Vitriol aus

freund doch die Wichtigkeit dieser

ehlt es an Nachrichten.

Kupfererz und das rehe Kupfer auf der Austellung repräsentirt sein mag. so ist doch die Erzengung desselben von der höchsten Wichtigkeit für Preußen. Wenn daher Mannsfelds

enthalten, also wahrscheinlich einer gewesen sind. Ueber die Ver⸗

em Ruf, gleich nur seines Silber (Nr. 731) 1Bergf. Scholz in stellen, so kennt der Vaterlands⸗ anspruchslosen einsachen Produkte

ines mit Thätigkeit und Intelligenz geleiteten bedeutenden Berg⸗ 6 3. wünscht dem Lande Glück zu diesem Besitz.

Die Erzeugung des vom Königl. Hüttenwerke zu Loh und Tittfeid eingesandten Garkupferẽ (Nr. 1266) ist von gerin⸗ gerer Bedeutung, das Kupfer jedoch sehr gut.. Die Silber erzeugung aus dem mannsfeldschen Kupfer wird durch

Kupfersteins gewonnen wird. In

Königl. Kupferhammer zu 9 und das Königl. Messingwerk der Vollkommenheit gebracht.

ist ein treffliches Stück Arbeit. Kupfergarmachen wird noch ein h Produst zu erreichen stehen.

ten eingesandt. I.IV.

Kupfer Production, verhält es sich

nig ersichtlich aus den Proben von Rohzink, welche durch die Königshi

stahles eingesandt. Es ist dies der in den Gewerben so bekannte trefsliche Taunenbaumstahl. Er ist sehr schön geschmiedet, von treff⸗ lichem Bruch und von 17 Fl. 12 Kr. bis zu 40 FI. 12 Kr. pro Cent- ner im Preise. Es sindet sich dabei eine Probe roher brescianer Stahl (ungegerbt), welcher, obgleich bis zu 7 und 9 Linien ausge⸗ reckt, doch die eigenthümliche Blume behalten hat, welches sonst nicht der Fall ist. . ;

Die Kaiserliche Berghütten und Hammer⸗Verwaltung zu nn⸗ bach (Nr. 2693) hat sehr ausgezeichneten Rohstahl und rassinirten Stahl ausgestellt. Ersterer hat die sogenannte Stahlblume eine runde, bunt angelaufene Stelle in der Mitte der Bruchslãche gehär⸗ teter Stahlstäbe in ausgezeichnetem Grade. Es ist dies eine Ory= dation, welche auf feinen QGuersprüngen entsteht, die während der Härtung gebildet werden, und gilt als ein Zeichen sehr edeln Stahles. Per rafsinirte Stahl ist ausgezeichnet fein im Bruche, wie Gußstahl, sehr rein und dicht an den Kanten und schön geschmiedet.

Aus Württemberg ist von Friedrichsthal (Nr. 2597) sehr guter rassinirter Frischstahl eingesandt.

n 2 hir , wird ganz besonders jetzt in Westphalen erzeugt und ist von da aus auch allein zur Ausstellung gekommen,

Brüninghauß von Brüninghausen (Nr. 1214) hat mit Ar nold Stahlschmidt in Plettenberg (Nr. 1227) Cementstahl aus Osemundeisen eingereicht.

Fr. Huth ü. Comp. in Hagen verschiedene Proben roh geschmie⸗ deten und raffinirten Guß⸗ und Eementstahls (Nr. 2I56). Die Güte die ses Stahls, wozu westphälisches Eisen angewandt sein wird, ist nicht zu be⸗ zweifeln. Es scheint, als wenn die Cementstahl- Fabrication sich ver⸗ größern werde, da mehrere bedeutende Etablissements jüngst entstan⸗ den sind, die indeß keine Proben ihrer Produkte eingesandt haben.

3) Gußstah l. Die vorzüglichsten Produkte von Gußstahl sind von Fr. Krupp in Essen (Nr. 1095) eingeliefert. Es zeichnen sich darunter Hartwalzen und Lahnwalzen, so wie ein Geläute von Guß⸗ stahl, aus. Wenngleich die Anwendung des Stahles zum Geläute nicht neu ist, inden seit mehreren Jahren zu Serno unweit Koswig Anhalt- Bernburg) an der Elbe sich ein solches besindet, so ist doch die Form des Krüppschen Geläutes anders als das zu Serno, wo der Stahl im Winkel gebogen, indessen er hier in Hufeisensorm ist.

Anderer Gußstahl ist von Vorster und Hartmann in Eilpe (Nr. 1258), von Huth und Comp. in Hagen (Nr. 2156), von der Kaiserl. Hütten⸗Verwaltung in Eisenerz (2695) und vom Königl. hannoverschen Bergamte zu Klausthal, als Produkt der Sollingerhütte bei Uslar (Rr. 1829), eingesandt. Von letzterem unter anderen Stahlpro⸗ ben ein großer Klangstab für Pianoforte und ein Kreissägeblatt von Guß⸗ stahl. Sämmtlicher Gußstahl hat das Aeußere eines gelungenen Pro⸗

duktes. Von ganz vorzüglichim Bruche ist der von Eisenerz ein⸗ gesandte.

LII. Kupfer.

Die eingesandten Kupsererze repräsentiren nur einen Theil der Kupferbergwerke und des Kupfervorfommens in Deutschland, nament= lich dem nördlichen Theile desselben. Die Aussteller sind:

Mehrere Gewerfschaften in Müsen bei Siegen (Ni. 1213)

Das Königliche Hüttenamt zu Lohe und Littfeld (Nr. 1260). ö , anhaltische Bergwerks- Kommission zu Harzgerode (Nr. 2290.

Die Gewerkschaft von Stadtberge in Alteng (Nr. 1223).

Von Mannsfeld sind keine Kupfererze eingesandt.

64 Die Fahlerze, von den Gruben Wildemann, Silberart (mit Kupferkies) bei Littfeld, bei Müsen, Heinrichsseegen und Jung- ser sind in guten, frischen, derben, aber sonst oryctognostisch nicht wei⸗ ler ausgezeichneten Stücken eingesandt. Dann der Kupferkies von rahrbacher Höhe und ein sogenanntes Spießglanz-Bleierz vom Stahl⸗ berge, welches indessen ein Gemenge von Bleigianz, Fahlerz, Blende und Schwefellies, vielleicht noch von einem anderen Antimonerzen (Jamesonit, Bournonit oder Boulangerit) sein dürste. Die Fanunlie der Spießglanz⸗-Bleierze (Antimonnichtschweflicher Schwefel-Bleisalze) ist jetz so groß, daß dieser Kolleltivname nicht mehr zugänglich son⸗ dern es nothwendig ist, die Spezies näher zu bestimmen.

b. Kupferkies von Harzgerode. Die Herzoglich anhaltische Bergwerks- Verwaltung fördert eine Quantität Kupferkies auf den an⸗ haltischen Gruben Pfaffen und Meiseberg bei Neudorf und der Stol⸗ bergischen, unter Königlich preußischer Hoheit stehenden Grube Gla⸗ sebach. Dieser, zum Theil durch prächtige Krystallformen ausgezeich⸗ nete Kupferkies wird nur zur Bereitung gemischter Vitriole gebraucht, indem die Kiese auf der Viltor-Friedrich's - Silberhütte bei Harzgerode

wie von der Maria-Theresiahütte b

daß jährlich cirka e großentheils ins Ausland verführt

den Händen der dort zusammenget

Die Verwendung des Zinks Bedeutung gewonnen.

Die großen Tafeln von Kupferblech

(auch Messingblech) sind Beweise davon. messer haltende Schaale zur Vacuumpfanne vom Kupferhammer

Aus Oesterreich hat die Kaiserl. Bergwerke ⸗Produklten-Verschleiß⸗ Direction in Wien (Nr. 2697) Rupserproben in Platten und Roset—

Aehnlich, wie mit der einfachen Repräsentation der wichtigen

Zinks. Die große Bedeutung dieser Erzeugung für Schlesien ist we⸗

Wichtigleit aber gewinnen diese einfachen Stoff, wenn man erwägt, 30064000 Eentner Zink in Schlesien erzeugt und

Auch der Zinkbergbau von Stollberg bei Aachen, welcher nnter

neues Leben erhalten hat, ist durch Proben von Galmey und Roh— zink vertreten (Nr. 1184, Jung in Stolberg).

ein Brandstück von Silber vertreten, welches durch Amalgamation des

der neuesten Zeit sind gelungene

Verfuche, durch einfache Auslaugung des gemahlenen und gerösteten Kupfersteins das schwefelsaure Silberoryd zu gewinnen, gemacht wor den, welche die Amalgamation zu verdrängen die Aussicht geben.

Die Verarbeitung des Kupfers zu Blech und Draht hat der

lenstadt zu Hegermühlen zu bedeuten⸗

Eine große 8 Fuß Durch

Bei Anwendung der Gase zum öherer Grad von Güte für das

3 n

mit den Erzen und Metallen des rothem und weißem Galmey und itte (Nr. M38) und Miechowitz, so ei Beuthen, eingesandt sind; welche

werden.

retenen metallurgischen Gesellschast

zu Gußwagaren hat eine große

Die Vorzüge der Leichtigkeit des Schmelzens

und Gusses und der möglichen Zusammensetzung schwieriger Guß

stückt aus einzelnen Theilen schafft Eingang. Die Königliche Gießerei, gezeichnete Waaren geliefert.

Thiergarten bei Ohlau in Nr.“ 15 hat züerst im kalten Zustande bitg

Anwendung sindet.

geliefert, welche nichts zu wünschen ,,

Zollvereins - Staaten allein das Kön sem durch die Gewerkschasten vom Zwitterstocke tiessten Eibstolln, (Nr. 1607 und 1608),

von der bekannten Güte des sächsi Erze sind nicht beigefügt.

l. VI. Bleier

Die Blei-Production in den

weg aus Bleiglanz. So bedeutend so wenig ist es auf der Ausstellu

weniger fühlbar. . Die Müsener Gewerkschaften

nowitz in Schlesien (215) undd

gesandt. Die übrigen rheinischen, Bleibergwerke sind unvertreten geb

Hagen in Köln und Odenthal eingeschickt sind. leicht 00“ Breite aus.

aus dem Bleiglanz eingesandt.

eingesandt. LVII. Antimon (Spießgl

zwei Orten eingesandt, e stadtberger Gewerlschaft) ist vorzi Erz (Antimonglanz), eingesandt,

zeugen. Diese Fabrication gerode, wo einige Regulus Erzeug selben zu bereilen, Deutschland, und zeichnet sich, wie des Produkts aus,

Stolberg Roßla (Königl. Preuß. Grube befindliche Herzoglich anhal

liches Material zu Bauten geliefert,

so wie von St., indgi König Friedrich August Jubelfeier zu Marienberg (1618), Zinnproben

äußere Ansehen des Bleiglanzes, abgesehen von dem Aggregat 3u stande desselben, wenig von einander abweicht, so ist dieser Mangel Amt zu Loh und Littseldt in Westphalen (1260), die Hütte zu Tar⸗

Kommission zu Harzgerode (Rr. 2296) haben derben Bleiglanz ein⸗

Königl. Hütte zu Tarnowißz (214506) und Stumpf in Mainz 3055 Von Ersterem zeichnet sich eine Bleiplatte von viel⸗

Von Tarnowitz, aus Siegen und von Marie und Theresia Grube bei Miechowitz sind Silberproben als Vertreter der Silbergewinnung Ble Diese letztere sür jetzt nicht bebeu—

tende Productson vertritt allein die Silbergewinnung und *r Böhmen, der Harz und Wesiphalen haben keine Silber

Es kommen dieselben in Deutschland wenig vor und sind nur von ? Von Meschede in Westphalen Nr. 223,

jut verwandt wird, den J. C. Rumpe und Comp. in Altena er- . ) ist, nachdem die Silberhütte bei Harz⸗

die einzige dem

Von der Jost Christianszeche zu Wolfsberg in der Grasschast

en diesem Gewerbsbetriebe großen Geiß, Devaranne haben aus—

Das Zinkblech von dem Königlichen Serhandlungs - Institute im

ist sehr schön. Das Etablissement samen Zink und dadurch ein treff was jetzt in Berlin allgemein

Außerbem sind von Ruffer und Co. in Breslau (Nr. 207), dem Kupferhammer zu Neustadt Eberswalde (Nr. 518) Zinkbleche

ührig lassen.

ö

Bekanntlich erzeugt nur das Erzgebirge noch Zinn und von den

igreich Sachsen. Es sind aus die⸗ Zwitterstocke zu Altenburg, dem

der rothezecher Fundgrube daselbst

Christoph Fundgrube und

schen Zinnes eingesandt.

ze und Blei.

Zollvereins-Staaten ersolgt durch das Vorkommen desselben auch sst, ng repräsentirt. Da indessen das

(Nr. 1213), das Königl. Hütten⸗ ie Herzogl. anhaltische Bergwerks⸗

harzer, sächsischen und böhmischen lieben.

Etwas Besonderes ist dabei weiter nicht zu bemerken. Interessant ist die Verwendung des Bleies zu Röhren und Plat ten, welche in ganz vorzüglicher Schönheit durch (Nr. 97) Franz

und Leyendecker daselbst (708),

aus Bleiglanz,

anz), Erze und Metalle.

strahliges Grauspießglauz⸗

igliches zu dem schönen Regulus

welches

ung stattfand, aufgehört hat, den⸗ Reserenten bekannte in Nord⸗ der Augenschein lehrt, durch Güte

Hoheit) hat die im Besitz dieser

dene Sorten des schönen Braunstei ner Güte berühmt ist. Pirolusit (Manganhyperoryd) und aus wenig Manganit Mangan Dryd und Oryd-Hydrat, weshalb er zur Sauerstoff Bereitung taug⸗ sicher ist, als der ilfelder Braunstein, welcher mehr von dem letzteren Mineral erhält (Nr. 2281).

tische Bergwerks- Kom mission

zu Harzgerode, Anhalt⸗Bernburg (Nr. 2290) strahliges Grauspieß⸗ glanzerz ( Antimonglanz) und zugleich dichtes fe ĩ

strabliges Antimonium crudum (gesaigerten Antimonglanz) einge⸗ schickt, welches in Bröden in den Handel. ius - Bereitung aufgegeben worden ist. seltener Ern

langerit, Jinlenit, Federerz, Kupfer⸗Antimonglanz, welche, ren ausgenommen, sehr bleihaltig sind und deshalb, als der Güte des Fabrifats nachtheilig, nach Möglichkeit ausgeschieden werden. Regulus⸗ 33 sind anch unter den Rohstoffen der Schriftgießereien mit aus⸗ gestellt.

nstrahliges und grob-

ebracht wird, da die Negu⸗ iese Grube hat eine Neihe Plagionit, Bournonit, Bou⸗

lanz Fossilien geliesert; . den letzte⸗

1. VIII. Braunstein, Hausmannit, Braunit und Selen.

Herr Chr. Mahr, Verg-Juspeltor in Ilmenau, hat verschie⸗ ins eingeschiäct, welcher wegen sei⸗ Es besteht derselbe nämlich besonders aus

Als seltene Mineral-Produkte der Braunsteingruben sind noch bei⸗

gefügt Hausmannit und Braunit aus anderen Gegenden, auch einige Vorkommen strahligem Coelestin (von Jena?).

Die Herzogl. anhaltische Bergwerks -Kommission zu Harzgerode

hat eine Probe von Selen (Nr. 22906) eingeschickt, chemisch rein aus lem Selenblei von Tlferode nach Mitscherlich's Methode durch sal⸗ petersaures Natron dargestellt.

Es wird dies Selen die Unze für

. = vier Thaler jetzt von der Bergfaktorei zu Harzgerode verkauft soweit Eberswalde (518) der noch vorhandene Vorrath reicht. z ;

Mit diefen Selen- Erzen kamen bekanntlich Gold und Palladium

vor worüber der Entdecker dieser Metalle, Ober⸗Bergrath Zinckau, in Poggendors's Annalen das Weitere seiner Zeit bekannt gemacht hat.

IX. Flußspath, Graphit. Der Flußspath von Harzgerode (Nr. 2290) kömmt in dessen

Nähe auf der Grube Glasebach bei Straßberg (Grasschaft Stolberg⸗ Stolberg, Königl. preußische Hoheit) vor und wird von der Herzogl. anhaltischen Bergfaktorei zu Harzgerode an Gewerbtreibende verkauft. Er giebt bekanntlich mit Gips ein Email und ist zum Aetzen in Glas mit Schwefelsäure, so wie zur Analyse der Silikate, wenn ihr Alkali⸗

gehalt geprüft werden soll, anwendbar.

Graphit aus Schlesien Nr. 2444). Die Königlich niederschle⸗ sische Bergamts Kommission in Reichenstein hat von der Graphitgrube Glückauf zu Sackrau bei Münsterberg Graphit in Stücken, so wie in gewaschenem, gemahlenem und gewalztem Zustande eingesandt.

Dies Vorkommen verdient alle Beachtung, da es, so weit Rese⸗

renten bekannt, das einzige in Preußen ist und bei dem ausgedehnten Gebrauch des Graphites zur Tiegel-Fabrication, Bleistift⸗ Fabrication, Dfenschwärze und Maschinenschmiere gewiß einen guten Betrieb zuläßt.

Der Graphit ist sehr rein, nur mit weißen Schnürchen durch⸗ zogen, welche Parcellarerde zu sein scheinen. Er hat ein durchaus

seiliges Anfühlen, und man fühlt keine Sandkörner darin.

Tarif-Frage und die Ytanufakturen in den Vereinigten Staaten.

O New⸗ Pork, Mitte August. Ich komme jetzt auf die neulich mitgetheilten statistischen Notizen über den auswärtigen Handel der Verei⸗ nigen Staaten während des letzen Vierteljahres von 1812 und der beiden eisten von 1813 zurück. . ö. .

Es wurde bereits nachgewiesen, daß während jener Periode Frankreich z. B. nur für ungesähr 5 Millionen Dollars Waagten, also um nahe an 2 Millionen weniger als während des sislalischen Jahres 1811 42, und nahe an 19 Millionen weniger als während des Jahres 1810 41 einge⸗ sührt hat. Während dieser drei Jahre haben die amerifanischen Ausfuhren nach Frankreich gleichsalls eine sortschreilende Abnahme erfahren, die jedoch

Die

weit weniger beträchtlich ist, als pie der Einfuhren aus Frankreich nach Amerifa: im Jahre 1812 43 wurden ausgesührt für 12 Millionen Waa⸗ ren, d. i. 6 Millionen weniger als 1511 42, und 15 Millionen weniger als 1810 41. Haͤlt man die französisch amerifanischen Einführen und Ausfuhren von 1842 43 einander gegenüber so ergiebt sich am Ende dieser Monate zu Gunsten der Vereinigten Staa— en eine scheinbare Bilanz von ungefähr 5. Millionen Dollars und eine wülliche Bilanz von 7 Millionen, wenn man von den französischen Ein- fuhren das baare Geld in Abzug bringt, oder mit anderen Worten, Frank⸗ reich hat von den Vereinigten Staaten 119 pCt. mehr gekauft, als es an dieselben verlaust hat. BDieses Resultat ist um so benierkenswerther , als bisher fast alljährlich die Handels- Austausche eine sehr beträchtliche Bilanz zu Gunsten Frankreichs ergeben hatten, V ieser Ausfall trifft sast ganz die sranzbsischen Seidenwaaren und Weine; denn bei Betrachtung der Zif⸗ sein dieser beiden Artikel, an deren Einfuhr Frankreich einen sehr bedeuten · ben Antheil hat, sehen wir. daß von 1841 42 auf 1812 43 eine Ab⸗ nahnie bei der Ziffer der Seidenwaaren von mehr als 6 Millionen, und von 12 Millionen von 1810 41 auf 1812 43 stattgefunden hat; bei den Weinen und Spirituosen berrug die Abnahme etwa 2 Millionen Dollars von 155 1 = 42 auf 1842 - 43, und etwa 37 Millionen Dollars von 1810 41 auf 1842 413. ö . ; .

Wenn wir aus diesen Uebersichten die Konsequenzen ziehen wollen, so müssen wir vor Allem feststellen, daß die lrsache dieser enormen Verminde⸗ rung der Einfuhren im Jahre 18512 13 nicht außerhalb des gegenwärtigen Tariss gesucht werden kann. Käme diese Verminderung von Liner verhalt nißmäßigen Abnahme in dem Bedarfe des amerilanischen Verbrauchs, so st augenscheinlich, daß sie sich beiläusig gleichmäßig auf die besteuerten und zollfreien Waaren vertheilt haben würde. Aber dem ist nicht so, da von 1841-42 auf 1812 13 die Einfuhr der zollfreien Waaren sich von 30 Millionen auf 35 gehoben hat, während die der besteuerten Waaren von 9 auf 29 Millionen herabgefunlen ist. Bei den ersteren also Zunahme von 5 Millionen, bei den , von 40 Millionen. Das ist

1s Refultat des Tariss vom 30. August 1812. 6 * hat offiziell berechnet, daß der Durchschnitt der jetzt den Einsuh⸗ ren auserlegten Zölle 35 pCt., betrage; die von den 69 Millionen besteuer⸗ ten Waaren, die 1842 13 eingesührt wurden, im vorqus erhobene Summe beirug sonach 2 Millionen Dollars. Es ist unbestreitbar, daß der Ver⸗ lsaufspreis dieser Waaren auf dem amerilanischen Marlte um eine Summe sich erhöht hat, welche jener der davon erhobenen Zölle gleichlömmt. Es wurde also dem amerikanischen Volle eine wirlliche Steuer von 24 Millio= nen auferlegt nur allein für den Verbrauch der ven außen gekommenen Ar= lilel. Aber eben so augenscheinlich ist, daß ein gleiches Steigen um 35. pCt. an dem Verkaufspreise der Erzeugnisse der amerifanischen Manusalturen stattgefunden hat. Denn angenommen, die auswärtigen Produkte gingen frei ein, so fällt ihr Werth unverzüglich um 35 pCt., und wenn die ein- heimische Industrie ihre Erzeugnisse verkausen will, so muß sie, wohl eine gleiche Herabsetzung der Preise vornehmen, denn sonst würden die auswär gen Wagren bald das Monopol des amerikanischen Verbrauchs haben. Welches ist aber an der Gesammtmasse der verschiedenen in den Vereinigten Staaten fabrizirten Artikel die Ziffer dieser Preis erhöhung im Anschlage * S pCt.“ Tiese Frage, läßt sich aur mehr oder weniger annäherungswe se lösen, weil keine offizielle, zuverlässige Statistit vorhanden ist, wo man das allgemeine Resultat der verschiedenen Zweige des Manufakturbetriebs finden soͤnnte. Wir glauben indeß hinter der wirllichen Ziffer zurüchzubleiben, wenn wir den Werth aller Erzeugnisse der amerilanischen Manufalturen auf 150 Mil⸗ lionen Dollars anschlagen; denn aus den Uebersichien der Zählung von 1819 erfehen wir, daß in jenem Jahre sür ungesähr 100 Millionen Wollen und Vaumwollenstoffe, Düte, Leder, Juwelier und Quinc aillerie⸗ Arbeiten sabrizirt wurden. Die Schmelzhütten und Eisenhämmer erzeugten damals dz, doh Tonnen Gußeisen und 197,000 Tonnen geschmiedetes Eisen, die