1844 / 290 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Deputirten im Lolal des unterzeichneten Gerichts ange⸗

worden. ; . fag werden daher alle etwanige unbekannte Gläubi⸗

ger hierdurch vor eladen, ihre Forderungen binnen 3 Mo⸗ haten und spätestens in dem obigen Termine entweder in Person oder durch einen mit ollmacht und Infor- matson! versehenen hiesigen Justiz⸗Kommissarius anzuzei⸗ gen, die Beweismittel beizubringen und hiernächst die weiteren Verfügungen zu erwarten.

Bei unterlassener Anmeldung e. Ansprüche und beim Außenbleiben im Termine aber haben dieselben unfehl⸗ bar zu gewärtigen, daß sie aller ihrer etwanigen Vor⸗ rechte verlustig erklärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich melden den Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte, verwiesen werden sollen.

Wittenberg, den 1. August 1844.

Königliches Land- und Stadtgericht.

780 Bekanntmachung Nothwendi ger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 30. Mai 1844.

Das in der neu angelegten, von der Stadtmauer bis zur neuen Jakobsstraße führenden Straße belegene Alcker= mannsche Grundstück soll in seinem jetzigen Zustande mit der Tare von 8239 Thlr., von welcher aber, weil der Ertragswerth noch nicht zu ermitteln gewesen ist, die gleichfalls noch nicht zu ermisteln gewesenen Lasten nicht abgerechnet worden sind, am 10. Januar 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subha⸗ stirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

1120 Nothwendiger Verkauf. Patrimonialgericht iM G ,

Das in Westpreußen und dessen Deutsch- Kroner Kreise, 14 Meile von der Königsberger⸗Berliner Chaussee entfernt liegende Vorwerk Neuprochnow, bestehend aus einem Areal von 1009 Morgen 1147 MRuthen, abge⸗ schäßt auf 16,333 Thlr. 3 Sgr. 4 Pf., zufolge der nebst Hypothelenschein und Bedingungen in unserer Registratur einzusehenden Taxe, soll am

28. März 1845, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Alle unbekannte Real⸗Prätendenten werden n. ten, sich, bei Vermeidung der Prällusion, spätessens in diesem Termine zu gestellen.

Tytz in Westpreußen, den 10. September 1844.

Bekanntmachung die Ausstellungen der Kunst-Vereine 12481 ; ö ö Danzig, Königsberg i. Pr. * * D . ; ö D Stettin, Breslau und Posen im Jahre 1844 s45 betreffend.

Die verbundenen Kunst -Vereine zu Danzig, Köw- nigsberg in Preulsen, Stettin, Breslau und Hosen werden, wie im Jahre 1843, so auch im Jahre 1811sa45, vom 15. Dezember 1844 bis ultimo Juli 1845, nach der chen angetzebenen Reihenfolge der Städte, unmittelbar auf einander stalttsindende Runst Ausstellungen veranstalten und daimit Ankäufe von Kunst werken, belluss der Verloosung derselben, verbinden.

Den geehrten Künstlern Deutschlands, welclie diese Ausstelsungen mit ihren Werken zu bereichern ge- neigt wären, wird Folgendes zur gesälligen Beacli- tung empfohlen: . 1) Alle an die Kunst-Vereine zu richtende Schmöeis-

ken sind unter Kreuzband und mit der Be- zeichnung: des Kunst-

Vereins zu 2) Zur Erleichterung der Absender werden:

in Berlin der Kastellan der Könisl. Akademie der Künste, Herr Rietz,

in Dresden Herr Finanz- Kretschmer,

in München Herr Konservator h lO,

in Düsseldorf err Professor Inspektor Win- tergerst,

die Versendung der Kunstwerke übernehmen.

In Ermangelung einer bei Uebersendung der

Kunstwerke ausdrücklich ausgesprochenen ent

gegengesetzten Bestimmung wird es vom alleie

nigen Ermessen der Vorstände abhä agen, die in den Cyklus der Ausstellungen gegebenen

Sachen denselben vollständig durchlaufen zu

lassen, wonach auch keine der oben gemachten

Reihenfolge der Ausstellungen widersprechende

Anordnung zu berücksichtigen möglich bleiben

wird. Die Austellungen beginnen:

Danzig 1844 den 15. Dezember, Königsberg 1845 den 7. Februar, Stettin 1845 den 9. April, Breslau 1845 den 19. Mai, Posen 1845 den 20. Juni.

Demnach werden die zu diesen Ausstellungen

bestimmten Gemälde und sonstigen Kunstwerke

einzusenden seyn: an den Kastellan der Königl.

Akademie, Herrn Rietz in Berlin, bis den 26.

November 1844, oder spätestens an den

Herrn Kaufmann Simpson in Danzig bis zum

10. Dezember 1844; an den Stadirath Degen

in Königsberg bis zum 2. Februar 1845; an

den Herrn Kaufmann Scheeffer in Steuin bis zum 1. April 1845; an die Schlesische Ge- sellschaft für vaterländische Kultur in Breslau bis zum 12. Mai 18145; an Herrn Lieutenant

Rehbein in Posen bis zum 15. Juni 1845. ) Die Gemälde müssen unumgäuglich au die zie

entialtenden Kisten mit Schrauben befestigt,

die Kisten aher nicht nur zugeschroben, sondern auch über den Fugen mit starkem Papier ver- klebt werden. Bei solchen Bildern, welche an den Deckeln oder den Seitenwänden der Kisten zur Raumersparung mit Schrauben be- festigt werden, ist es durchaus erforderlich, die- selben noch aulserdem dureh Kreuzgurten gegen das Herabfallen zu sichern. Ein Leuel mit Angabe des MaleLN, des , . . oder Werthes und arg estellten .. * khri Landschaften 3 . 6 1 ern,. Genauigkeit anzugeben se9mn wird, ist an dem Blendralimen oder an die Räckhscitâ des Hauptrahmens der Gemälde sSorgfälhi bæsestigen. Wo diese Vorsicht ** 2chtet wird, trägt der Ueherseunder jeden Nach-

Kalkulator

15

theil, der durch etwanige Beschädigung oder

Ver wechselung geschehen könnte. Die Verpackungs- und Frachtkosten bezahlt der

mit Angabe der Grölse der Kunst werke und der Signatur der Kiste dergestalt zeitig gegeben werden, dals nach dem gewöhnlichen Postenlaufe noch hinreichende Zeit fär den betheiligten Verein bleibe, um die zur Sache gehörigen Ver- fügungen zu treffen. Auch die Rücksendungs- kosten der etwa unverkauft gebliebenen Sachen übernehmen die Vereine. Künstler und Privat-Personen, die von den Vers einen niclit aufgefordert sind, haben sich wegen der Uebersendung an die §. 2. genannten Herren u wenden; alle direkte Sendungen one diese Vermittelung gehen auf Kosten der Herren Ein- sender. königsberg, im Oktober 1844. Namens der Kunst- Vereine zu Danzigs, hRönigsberg, Stettin, Breslau und Posen, deren Haupt- Geschäftsführer

H. Degen.

9131 CG ditt a! 1 un g.

Wenn auch der zu dem Vermögen des Nahrungs— Besitzers, auch Fabrikanten und Handelsmanns Jo— hann Carl Gottlieb Böhmer des jüngeren, zu Neu Mittelsohland, eröffnete Konkurs hinsichtlich der belannten Gläubiger durch Vergleich von Grund aus gehoben worden und beizulegen gewesen, so ist doch die Vorladung der unbekannten Gläubiger für nöthig er— achtet und zu dem Ende der

Zehnte Dezember dieses Jahres zum Liquidations Termin für dieselben anberaumt worden.

Es werden daher alle unbekannte Böhmersche Gläu— biger hiermit vorgeladen, bestimmten Tages zu rechter früher Gerichtszeit an geordneter Gerichksstelle allhier in Person oder durch gehörig legitimirte Gevollmäch⸗ tigte zu erscheinen, ihre Forderungen anzumelden und zu bescheinigen, darüber mit dem bestellten Rechtsver⸗ sreter, so wie wegen der Priorität unter sich, rechtlich zu verfahren, binnen sechs Wochen zu beschließen und sich

den Einundzwanzigsten Januar 1845 der Inrotulation der Akten, sodann aber den

Vierten Mart. dict. ai.

der Publication eines zugleich auf die Präklusion der außengebliebenen Gläubiger zu richtenden Locations Erkenntnisses zu gewärtigen, unter der Verwarnung, daß sie außerdem mit ihren Forderungen von diesem Kredit⸗ wesen ausgeschlossen und ihrer Ansprüche, auch der Wie⸗ dereinsetzung in den vorigen Stand für verlustig wer⸗ den geachtet werden.

Im Uebrigen haben auswärtige Gläubiger zu An— nahme künftiger Ladungen und Zufertigungen in hiesi⸗ gen Landen sich aufhaliende, gehörig legitimirte und mit gerichtlichen Vollmachten versehene Sachwalter, bei 5 Thlr. Individualstrafe zu gestellen.

Sig. Mittel⸗Sohland an der Spree, am 13. Juli 1841.

Die von der Sahlaschen Gerichte daselbst.

Dr. Hottich.

1215 V n

Der ledige Maurergeselle Johannes Schneider von Dittlofsrod ist am 29. Januar d. J. unter Hinterlas— sung eines gerichtlichen Testaments und eines außerge—= richilichen Nachtrags hierzu ohne Leibeserben mit Tod abgegangen, hat beiläusig 1000 Fl. Vermögen, welches auf Handschristen aussteht und zum Theil noch nicht liquid ist, hinterlassen, und die Frau und Kinder des in Berlin als Schneidermeister ansässig sein sollenden

Kaspar Schneider aus Dittlofsrod, dann den Schneider

Philipp Schneider von da, welcher mit seiner Familie vor 9 Jahren nach Nord-Amerika auswanderte und bei Gedersburg auf einem Bauernhofe wohnhaft sein soll, als Haupferben mit dem Vorbehalte der Auszahlung mehrerer Legate an Verwandte, im Betrage zu g20 Fl., eingesetzt. Diese bei der Erbschaft zunächst Betheilig⸗ ten, so wie alle übrigen abwesenden Verwandten, werden hiermit aufgefordert, von heute an binnen 6 Monaten entweder persönlich oder durch gehörig Bevollmächtigte allhier zu erscheinen, um sich das Testament publiziren zu lassen und sich auf dasselbe zu erklären, sofort ihre Erbschastsraten in Empfang zu nehmen, widrigenfalls das fragliche Testament als von ihnen unten der Rechts= wohlthat des Gesetzes und Inventars anerkannt eiklärt und der betreffende Erbantheil eines Jeden in gericht liche Verwaltung genommen und nach Ablauf der ge⸗ setzlichen Zeit an die nächsten Verwandten gegen Caution überlassen werden wird. Zeitlofs, den 30. September 1814. er ü von Thüngensches Patrimonialgericht im Kreife Unterfranken und Aschaffenburg des Königreichs Bayern.

Literarische Anzeigen.

So eben erschien bei Uuterzeichnetem und ist dasclbst, so wie in allen Buchhandlungen zu haben:

Statistische Uebersicht

1247 der wichtigsten Gegenstände

des Verkehrs und Verbrauchs

im deutschen Zoll-⸗-Vereine. Aus amtlichen Quellen dargestellt von

. Dr. C. F. W. Dieterici.

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12431 am dritten Säfularsest der Königl. Albrechts Universität in der Domkirche zu Königeberg gehalten von Dr. A. R. Gebser, 36. Primarius der theologischen Fa⸗ lultät, Superintendent 2c. Preis 5 Sgr. Der Ertrag ist zur Verschönerung der Domlirche bestimmt.

In Berlin zu haben bei Wilhelm Besser,

Behrenstr. 4.)

die Kunstwerke empfangende Verein, jedoch mit Ausnahme der Post-Sendungen, welche letztere nur portofrei angenommen werden. Es muls dem betheiligten Vereine aber vor der Absen-= dung der Kunstwerke durch Fracht, unter der Adresse der zu §. 2. genannten Empfänger, da- von durch die Post eine kurze Benachirichtigung

30

1242 In der eben erschienen:

Deutsche Poetik. Ein Hülfsbuch für Lehrer

der deutschen Literatur und zum unterricht. Theoretisch⸗praktisch bearbeitet

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Praktischer Lehrgang zur schnellen und leichten Erlernung

der französischen Sprache. Erster Kursus. 1766 Aufl. Zweiter Kursus. 6Hte Aufl. 132 und 144 Seiten 8. Biosch. «7 Sgr.

? an d buch der französischen Umgangs— sprache.

Siebente, vermehrte Aufl. 1814 S. 8. Brosch. 12 Sgr.

drei

Französisches Lesebuch in Kursus,

mit Anmerkungen und Wörter ⸗Verzeichnif, für die unteren und mittleren Klassen der Gomnasien und höheren Bürgerschulen. Achte Aufl. 252 S. gr. 8. 15 Sgr. Französisches Lesebuch

für höhere Töchterschulen.

Zweite, vermehrte Aufl. 216 S. 8. Brosch. 15 Sgt. 1253

So eben erschien in Oehmigke 3 Buch⸗ handlung (J. Bülow) in Ber—

lin, Burgstraße Nr. , und ist in allen Buchhandlungen zu haben:

k beim Unterricht in der bibli— schen Geschichte und in der Bi— belkunde, mit den Anhängen

. B. 6 Enthaltend:

Luther's Katechismus, die unterschei— dungs Lehren der kätholischen und der evangelischen Kirche.

Nachrichten über alle Sonn- und Fest-— tage des Kirchenjahres und geistliche Lieder für dieselben. j

Abriß der Geschichte der christlichen Kirche und Zeittafel über die wichtigsten

Ereignisse und Personen derselben.

Von W. Bernhardi,

Prediger und Ober-Lehrer am Königl. Kadettenhause und Hülfs-Prediger an der Königl. Hof- und Garnison- Kirche in Potsdam.

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Die Karte von Palästina allein 23 Sgr.

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der Instrumental- Compo- sitionen aller berühmten Meister; der neuesten Länze

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bitzky, Lanner, Musard, Neithardt, Strauls, Lolbecque VWesser etc.; aller Opern in Klavier-Auszusg und in Arran- gements.

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Aus dem Englischen von P. Feddersen. Drei Theile. Gr. 12. Geh. 5 Thlr.

Diese Geschichte der französischen Revolution, basut auf das gründlichste Quellenstudium, erhält durch die anziehende Form, die Carlyle ihr verlichen, zugleich alle Vorzüge eines unterhaltenden Lesebuchs.

Leipzig, im Juli 1844.

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zich

1966 b] Oeffentliche Bekanntmachung.

Den unbekannten Gläubigern des am 7. August 1811 auf einer Geschäftsreise zu Berlin verstorbenen Kauf⸗ manns und Lientenants, Herrn Peter Moritz Doering zu Breslau, wird hierdurch in Gemäßheit vom 8. 37 und folgende, Tit. 17, Thl. J., die bevorstehende Thei⸗ lung der Verlassenschaft mit der Aufforderung bekannt gemacht, ihre Ansprüche binnen 3 Monaten anzumelden.

Breslau, den 5. Oktober 1844.

Die Kaufmann Peter Moritz Doeringschen Erben. Ulrike, verw. Doering, geb. v. Wulffen. Oberstlieutenant von Hülsen, als Mitvormund der Doeringschen Minorennen.

Höchst beachtenswerth für einen rationellen Landwirth mit einem baaren Kapital von 996 15 20,000 Thlr.

In einer guten Gegend von Ostpreußen ist eint Herrschaft (aus eilf Ortschaften bestehend, worunter! Vorwerke mit einem Areal von 8300 Morg., darvon 1000 M. Acker und Wiesen, 2400 M. Wald, 1300 M. verpachtete Ländereien, Bauerland und Gärten und 50) M. kulturfähige Brücher; 1500 hochfeinen Schafen (Stammheerde), 50 starken Ochsen, 28 Zugpferden, 14 Kühen und 29 St. Jungvieh. Brau⸗ und Bren— nerei, wovon letztere neu eingerichtet und 6000 O. Maische täglich abtreibt, Ziegelei, die jährlich 700 Rthh. Reinertrag gewährt, und mehrere andere Fabriken, 1300 Rthlr. baare Gefälle und 250 Fuder Heu-Ertrag. Der Acker ist schön und die Wirthschast wird in Schläͤ— gen mit Erfolg betrieben. Mörgel und Moder hinläu= fich. Das Wohnhaus nebst 2 Pavillons ist neu er baut und hat 19 Piecen, schönen Garten, die Wirth— schaftsgebäude fast alle neu. Zwei Meilen von einem im Bau begriffenen Kanal und 1 Meile von einer im Bau begriffenen Chaussee entfernt) sogleich und zwar binnen 4 Wochen zu verkaufen, und das von einem reichen aber alien Herrn, der nach Berlin gehen will.

Der Preis ist 90, 000 Rthlr., davon können 50,000 Rthlr. ß 4 Prozent lange stehen bleiben, 20, 000 Mhh. stellt Läufer Sicherheit und der Rest muß bei der Ueher⸗ gabe, welche entweder jetzt gleich oder auch erst zu Jö— hanni 45. erfolgen kann, gezahlt werden. 2 3006 Rihh. sind zum Abschluß des Geschäfts gleich nöthig. Wenn ber Kanal- und Chaussee⸗Bau beendigt, sind die Güter das Doppelte werth. .

Wo sagt dem zureisenden Käufer Herr A. Kric⸗ ger in Kownatken bei Gilgenburg in Ostpreußen.

995 h , Ein lin danziger Regierungs- Bezirk 5 Meilen in nächster Entfernung von Danzig, 14 Meilen von der Chaussee belegenes, gegen 390 Morgen großes Rittu— ut, foll, da es in ungünstigem Zustande befindlich ehr billig verlauft werden. Die Uebergabe kann gleich nach der Aerndte 1815 erfolgen. Es enthält fetzt unterm Pflug circa 1200 Morgen meist weizen⸗ fähiger Acker, umgeben von 1300 Morgen hoher Weide, die ähnlichen Bodens als der Acker und durch- weg lleefähig, jetz zum Theil mit geringem Strauch und Heidekraut bezogen und leicht urbar zu machen ist, Wiesen 110 Morgen, niedere Hütung und Torfbruch 130 Morgen. Hofstellen, Gärten, Gewässer, Wege und Unland 100 Morgen. Wald, meist Buchen, 670 Morgen. .

Für einen bemittelten, tüchtigen Landwirth ein loh— nendes Feld seines Wirkens.

Ein Weiteres ist zu erfragen in Danzig bei Hern Franz Posern senior.

Das Abonnement heträgt: 2 Kthlr. für Jahr. 4 Rthlr. . Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Me

h g 11 icher Theil. ö . 36 Berlin. Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs. Ministerielle Verfügung. Die Sr. Majestät dem Könige ,. Danke Adresse des Gewerbestandes. Provinz Preußen. Den Je⸗ stungsbau zu Königsberg. Rhein- Provinz. linglücko fal bei Ruhrort. Schreiben aus der Provinz Sach sen. (Der angebliche Sturm in Nonhausen.) . J Deutsche Bundesstagten. Königreich Bayern. Thierquälerei. Großherzogthum Mecklenburg- Sch wenin. Preis aussetzung. Herzogthum Holstein. Eröffnung der Stände⸗Versammlung.

Petition der Stadt Altonng. Oesterreichische Monarchie. Schreiben aus Prag. Bauten) Frankreich. Paris, Ueber die Publication des Berichts aus Ota=

heitri. Konflikt zwischen dem englischen Konsul zu Algier und dem

Pfarrer von Blidah. Vermischtes. Schreiben aus Paxis. (Nach⸗

sichten aus Afrika; Diplomatisches; die Advokaten und die Magistratur.) Großbritanien und Irland. London, Ludwig Philipp zum Ritter

des Hosenband⸗Ordens ernannt. Adagessen der NMunizipalitäten von

Windsor und London. Lauheit der Presse über den Besuch Ludwig

Philipp's. Vierteljährlich er Bericht über die Staats-Einnahme. Schweden und Norwegen. Stockholm. Großer Diebstahl.! Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die Cortes und das Ministerium;

Narvgez; neue Regungen der Esparteristen.) . . Mexiko. Schreiben aus Paris. (Rückblick auf die jungsten Differenzen

mit Frankreich.) . : /

Haiti. Schreiben aus Paris. (Neueste Nachrichten.) Eisenbahnen. Die Unfälle auf der Altong-Kieler Bahn. bahn von Oos nach Baden beschlossen. Schreiben aus

Bahn von Orleans nach Bordeaur.) . . Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse.

Eine Zweig⸗ Paris. (Die

Königsstädtisches Theater. (Die italienische Oper) Kunst-Notiz. Wössenschaftlicher Kunst-Verein.

Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Großherzoglich sachsen weimarschen Hauptmann Grafen Beu st, Adjutanten des Erbgroßherzogs Königl. Hoheit, den St. Johanniter-Orden zu verleihen; und

Den bisherigen Oberlehrer am Gymnasium zu Konitz Professor Dziadeck, zum Direktor des Gymnasiums zu Trzemeszno zu er⸗

Die hiesige Universität beging am 15ten das Geburtsfest Sr. Majestät des Königs. Mit dieser Feier ward in diesem Jahre zum erstenmale die öffentliche Uebergabe des Rektorats verbunden. Die Fest⸗Rede hielt diesmal Professor Gabler, über die Vereinigung der wissenschaftlichen Studien mit der Liebe zu König und Vaterland. Der abgehende Rektor, Professor Lachmann, erwähnte in der Kürze die Ereignisse des verflossenen Jahres; der antretende, Professor Hecker, ermunterte die Studirenden zu einem freien und edlen Studium. Im abgelaufenen Jahre sind die Oster— und Herbstferien durch ein neues Gesetz geregelt worden. Der Bau der Universität ist bis auf die äußere Umgebung vollendet. Die Zahl der Freitische ist, freilich noch immer ungenügend, durch die Körnersche Stiftung vermehrt. An Lehrern hat die Universität durch den Tod verloren den außerordent⸗ lichen Professor Kluge, die Privat-Docenten Oppert, Simon und

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen gestellung auf diests Glatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichsstraße Rr. 72.

Berlin, Freitag den 18 Oktober

Ellendorf. Abgegangen sind der außerordentliche Professor Göschen nach . ,, Kahnis und Schaf nach Breslau und nach Amerika, der Privat- Docent Dr. Nauwerck. Zu ordentlichen Pro- sessoren sind ernannt Dr; Encke und die bisherigen außerordentlichen Professoren K. Mitscherlich und Gerhard. Zu außerordentlichen Pro⸗ sessoren die Doktoren von Daniels, Schmidt, Troschel, Waagen, Gruppe, Hirsch, Schwartze. Als Privat-Docenten haben sich habili⸗ tirt der Licentiat Chlebus und die Doktoren Berner, Simon, Köhne und Troschel. Im Winter haben an den Vorlesungen Theil genom— men 2093, theils immatrikulirte Studirende, theils anderweit berech⸗ tigte, im Sommer 1929. Immatrikulirt wurden während des ganzen Jahres 167 Theologen, 399 Juristen, 185 Mediziner, 250 Philo⸗ sophen, im Ganzen 1601, darunter bö7 Inländer, 344 Ausländer. Promovirt wurden von der medizinischen Fakultät 125, von der phi⸗ losophischen 16. Die Disziplin der Studirenden war im Ganzen lobeng⸗ werth, obgleich während des Winters bei mannigfaltiger Aufregung in nicht unedler Gesinnung einige sich zu eitler Anmaßung und einem Un— gehorsam hinreißen ließen, der nicht ungeahndet bleiben konnte. Einer ward relegirt, vier konsiliirt. Im nächsten Jahre besteht der Senat aus folgenden Professoren: dem Rektor Hecker, dem Prorektor Lachmann, ben Dekanen Twesten, Homeyer, Wagner und Böckh, den Senatoren Lichtenstein, Hengstenberg, von Raumer, Puchta, Müller und dem Universitäts-Richter Lehnert.

Angekommen: Der Präsident des Handels Amts, von Rönne, von Magdeburg. ;

Abgereist: Der General-Major und Commandeur der 4ten Division, von We dell, nach Stargard.

Der General-Major und Kommandant von Thorn, von Rei— chenbach, nach Thorn.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 17. Okt. Se. Majestät der König haben Allergnä—⸗ digst geruht, dem Vice-Ober-Ceremonienmeister, Freiherrn von Still⸗ fried, die Anlegung des von des Königs von Württemberg Maje⸗ stät ihm verliehenen Komthurkreuzes des Kronen-Ordens zu gestatten.

Die Anzeige in der Rr. 281 dieser Zeitung wegen Verleihung des Ordens de N. S. da C. de Villa Vigosa an den Wirklichen Geheimen Kriegsrath Müller ist dahin zu berichtigen, daß demsel⸗ ben gestattet ist, die große Decoratson als Ritter des Ordens zu tragen.

.

Berlin, 17. Okt. Die Magdeburger Zeitung enthält eine Schilderung der Festlichkeiten, welche zu Magdeburg zur Feier des Allerhöchsten Geburtstages stattgefunden haben. Die uns heute zugegangenen Zeitungen von Posen, Erfurt, Stettin, Elber⸗ feld und Breslau tragen an ihrer Spitze Poesieen, worin der

Segen des Himmels auf das theure Haupt des Königs herabgefleht wird. Das Ministerialblatt für die gesammte innere

Verwaltung enthält in Nr. 10. u. A. folgende, von den Ministe⸗

rien der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegenheiten, so

wie des Innern, unterm 12. August d. J. erlassene Verfügung:

Der in dem Berichte der Königl. Regierung vom 23sten v. M. ent⸗

wickelten Ansicht, daß es unstatthaft sei, den Beginn der in der evangeli

schen Gemeinde zu N. eingeführten Bibelstunden durch Glockengeläut anzu⸗ Andachten der bezeichneten Art

Presbyterium in das Leben gerufen.

lündigen, lönnen wir nicht beitreten. Die sind durch die Geistlichen und das l Lern Der ganzen Kirchengemeinde ist der Zutritt gestattet, und die Geistlichen fungiren dabei in der Amtstracht. Das Abhalten der Bibelstunden hat daher den Charakter eines öffentlichen Gottesdienstes, welcher dadurch nicht auf⸗ gehoben wird, daß die Gemeinde in Rücksicht auf die zu erwartende großere Theilnahme, die bessere Erleuchtung und die ausführbare Heizung, in dem

1844.

Saale des Gyomnasialgebäudes sich versammelt. Durch das Glockengeläut wird aber nicht nur der pünktliche und ordnungsmäßige Beginn der An⸗ dacht gesichert, sondern dasselbe ist auch dazu geeignet, die Feier zu erhöhen und eine fromme Gemüthsstimmung zu eiwecken. Daß dadurch Mißver= ständnisse herbeigeführt werden könnten, ist um so weniger zu befürchten, als es der Königl. Regierung überlassen bleibt, das Publikum von der Be—= deutung des Geläuts auf geeignete Weise in Kenntniß zu setzen. Die Kö— nigl. Regierung hai demgemäß das erfolgte Verbot aufzuheben und von dem Geschehenen Anzeige zu machen.

Berlin, 15. Okt. Im Verfolg der Nachricht vom 13ten d. M. wird bemerkt, daß auch die Theilnehmer an der deutschen Gewerbe⸗ Ausstellung aus der Residenzstadt Berlin gleich denen des gesammten deutschen Vaterlandes gegen Se. Majestät den König die Gefühle des Dankes auszusprechen mit Begeisterung beschlossen und sich bei der Allerhöchstdenselben überreichten Adresse betheiligt haben, und daß die betreffende Deputation, aus fremden sowohl, wie aus hiesigen Aus⸗ stellern bestehend, diese Gefühle des Dankes Namens des gesammten deutschen Gewerbstandes am Fuße des Thrones niedergelegt hat.

Provinz Preußen. Nach den Zeitungen von Königs⸗— berg vom 14. Oltober sind bei dem dortigen Festungsbau noch meh⸗ rere hundert Erdarbeiter beschäftigt. Die Mauer- Arbeiten, an vier verschiedenen Punkten begonnen, hören bei der herannahenden Winter⸗ zeit allmälig auf, und die vom Fundament ab jetzt etwa 20 Fuß hohe Ziegelmauer der Kaserne, in der schon Thüren, Fenster, Luken und Nischen zu bemerken, wird, zum Schutz vor der Nässe, mit Ziegeln und Brettern belegt. Eine bombenfeste Pulverkammer ist vollendet. Immer deutlicher treten die aus Erde und Lehm aufgeschütteten und theilweise mit grünen Rasen bedeckten Außenwerke hervor. Die Gräben haben eine größere Breite und Tiefe erhalten.

Rhein-Provinz. In der Nähe von Ruhrort schlug am 12. Oktober ein mit Kartoffeln beladener Nachen um, und fünf Menschen fanden in den Fluthen des Rheins ihr Grab.

* Provinz Sachsen, im Okt. In mehreren Zeitungen 63. B. in der Beil. z. Frankf. S. P. A. 3. vom 12ten d. M) findet sich eine grausenerregende Schilderung der Verwüstung, welche ein Sturm in der Nacht vom 3Zten zum 4ten d. M. in Nordhausen an⸗ gerichtet haben soll. Der petersberger Thurm habe sein ehrwürdiges Haupt gesenkt, als schaue dasselbe gleich den Schornsteinen in Lich⸗ tenberg's „Belagerung von Gibraltar“ nur nach Menschenköpfen um, um sich darauf zu stürzen. Das Gehege und das wilde Hölzchen seien in trauriger Verfassung. Ganz Nordhausen habe durch diese

Katastrophe ein anderes Ansehen bekommen. Wir können allen an dem Schicksale der guten Stadt Nord⸗

hausen Antheil nehmenden Lesern auf Grund zuverlässiger Nachrichten bie beruhigende Versicherung geben, daß an dieser ganzen Erzählung fein wahres Wort ist, als daß in der erwähnten Nacht auch in Nord⸗ hausen ein starker Wind geweht hat. Stadt und Umgegend haben ihr altes gemüthliches und friedliches Ansehen unversehrt behalten, und der petersberger Thurm trägt sein Haupt so aufrecht als sonst, durch wirkliche Winde wie durch Windbeuteleien unerschüttert.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Se. Majestät der König hat, ge⸗ mäß Ministerial-Reskripts vom 23. Sept. d. J, dem münchener Ver=

ein gegen Thierquälerei die Allerhöchste Anerkennung in Betreff seiner

bisherigen Leistungen ausdrücken lassen, und zugleich zu befehlen ge⸗ ruht, daß der von demselben eingesandte Jahres- Bericht für 1343 den

sämmtlichen Polizei-Behörden und Pfarr-Aemtern mit dem Bemerken

Königsstädtisches Theater. Die italienische Oper.

Die Wiederholung der „Lucrezia Borgia“ am 16. Oktober hatte sich wiederum großer Theilnahme zu erfreuen. Wir wollen bei dieser Ge— legenheit auf die merkwürdige Aufführung dieser Oper aufmerksam machen, welche am 4. September im Teatro Rossini zu Livorno stattfand, und von der das Giornale del Commercio (Florenz, 11. September) eine detaillirte, auch in der Augsburger Allg. Ztg. kurz erwähnte Schilde⸗ rung liefert. Fürst Karl Poniagiowski sang den Duca di Ferrari; die Principessa Elisa Po nigtowski die Lucrezia; Fürst Joseph Ponia— tows ki den Gennaro; die Signora Corinna Ranni nei Luigi den Maffeo Orsini. Funfzig kh Serls und Choristinnen aus den gebildetsten Ständen und den edelsten Geschlechtern unterstützten das zum Resten des Asili infantili di garita ausgesührte Unternehmen. Am 7. September wurde die Oper unter unbeschreiblichem Beifall wiederholt, und eine Marmorschrift 1 en, Faktum.

Verdi's Nabu codonosor“, welcher am nächsten Sonnabend au Allerhöchsten Befehl wiederum gegeben 56 ist nun ö. in Stuttga . und zwar zur Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs (27. Sep— tember), zur Darstellung gekommen, und hat dafelbst einen eben so bedeu— tenden Ersolg gehabt wie bei uns. u.

6 Kunst⸗Notiz.

Herrn ilhelm Philippi ist es gelungen, einen Apparat zu kon— . . sreie Phantasieen auf dem . während he Hrn in sicht g. eibenden Zeichen darstellt und beim Uebertragen dieser Zeichen in unser Noten -Sostem die Folge-⸗Ordnung der angespielten Tone und ihre Zeitdauer nach Zeit- Atomen angiebt. Die Maschine läßt sich auf jedem Pianoferte anblingen; sie, verändert weder den Ton des Insttuments, noch die Leichtigteit des Anschlages; ihre überaus einfache Cönstruction macht sie zur prattischen Anwendung lehr geschich; für circa 150 Rthlr. kann ein einfacher Apparat geliefert werden. Das Instrument schreibt blos dann wenn man ein angebrachtes Negister zieht, und hört auf zu schreiben wenn dieses wieder eingedrückt wird. Es schreibt Phantasieen bis zu einer halben Stunde Zeitdauer. Es ist dem Einflusse der Witterung gar nicht unter= worfen, und nur eine Erneuerung des beschriebenen Papierstreifensz ist nö⸗ thig. Man gebraucht nicht mehr Papier, als zu unserer gewöhnlichen Noienschrist erforderlich ist.

Die wesentliche Einrichtung der Maschine ist die, daß sich Metalldrähte durch die angeschlagenen Tasten gegen einen Papierstreifen schieben, der in steter gleichmäßiger Bewegung sich befindet. Hat man ein Tonstück aufge⸗ schrieben, so läßt man die Maschine rückwärts laufen, bringt dann den Papierstreifen in die vorigen Lagen und erhält vermittelst einer angebrach⸗ fen kleinen Klaviatur alle aufgeschriebenen Töne und vermittelst der Anzahl der Umdrehungen einer Radwelle alle Zeit-Werthe nach Zeit- Atomen. Darnach wird der relative Werth der Töne festgestellt, der absolute folgt aus der Länge des beschriebenen Papierstreifens und der Schnelligkeit der Maschine. Durch die Stärke der angeschriebenen Zeichen wird das Forte und Piano angegeben; Stellen, die den Rhythmus heben, werden durch dunk⸗ lere Zeichen erkenntlich, auch kann man den Takt sich durch eine angebrachte Vorrichtung markiren lassen.

So entspricht die Maschine allen Anforderungen, die der Musiker an sie machen durfte, und es wird demselben die Erlernung der Uebertragung der Noten-Zeichen von der Maschine in unser Noten-System nicht so viele Mühe machen, als die Erlernung unseres Noten-Systems. Die Versuche vor Herrn General⸗Musst-Direktor Mendelssohn und Herrn Musik-Direktor Taubert sind günstig ausgefallen, namentlich hat sich bei der von Ersterem gespielten Piste ein Synkope sehr gut markirt.

Wissenschaftlicher Kunst⸗Verein.

Der wissenschaftliche Kunst-Verein feierte am 15. Oktober zu⸗ gleich 9. dem Geburtstage Sr. Masjestät des Königs sein jährliches Stif- tungs fest.

&a fer auswärtige Künstler, unter ihnen Herr Guidin aus Paris, bechrten den Verein mit ihrer Gegenwart. ;

Zur Unterhaltung der Gesellschast waren ausgelegt; eine Mappe mit Ansichten mehrerer Neubauten in Paris; Ansichten des Minsters von Nor; Zeichnungen und radirte Blätter von Busse.

Der Hof- und Münz ;-Medailleur Herr Pfeuffer legte eine im Auf⸗ trage Sr. Majestät des Königs angefertigte Preis- Medaille, für die Aus⸗= steller der Gewerbe-Ausstellung bestimmt, vor. Sie zeigt auf der Hauptseite bas Bildniß Sr. Majestät, auf der Kehrseite die Haupifront des Zeughau— ses mit passender Inschrist. ;

Professor Zahn legie ein Blatt seines pompejanischen Werkes vor mit Abbildungen von drei berühmten Mosailbildern. ;

Rr. I. Ein Löwe, von Amorinen bezähmt, mit mehreren allegorischen Figuren, am 31. Mai 1829 entdeckt.

Nr. 2. Ein bacchischer Genius auf einem Panther, am 10. Dezem· ber 1830 entdeckt. ö.

Rr. 3. Die große Alexander-Schlacht, am 21. Oktober 1831 entdeckt.

Diese drei Moͤsail⸗Gemälde sind vielleicht die vollkommensten, die uns bis jetzt das Alterthum überliefert hat, sie bestehen aus lauter farbigen Marmorn und sind der Art ausgeführt, daß in einem Raume von einem Quadrat- Zolle mehr als 150 Marmor-Stückchen zu zählen sind. Herr Jahn bemerkte, daß die Alerander-Schlacht schon im Alterthume, vielleicht durch das Erdbeben im Jahre 63 nach Christi, beschädigt worden, und man schon damals versucht hatte, es zu restauriren; aber da man ein- gesehen, daß diese Restauration nicht genügend war, so hatte man die feh= fenden Stellen mit Gops ausgefüllt. Zugleich erwähnte Prof. Zahn, daß man am 11. April 1839 zu Pompeji in der Casa di Apollo drei Wand- Mofaik⸗Gemälde entdeckt hat, die aus auter Glaspasten (und nicht aus farbigen Marmorn) bestehen, die ersten Mosail-Gemälde, die man an den Wänden in Pompeji entdeckt hat, während bis jetzt alle übrigen da⸗ selbst entdeckten Mosaif Gemälde auf den Fußböden gefunden wurden. Zahn schreibt diese letzteren einer späteren Zeit nach dem Jahre 63 n. Chr. zu, indem die älteren Mosaiken aus farbigen Marmorn und nicht aus Glaspasten bestehen. . ;

pr Fr. Förster machte hierauf Mittheilungen von seiner Reise nach dem Rheinland, Niederland und Frankreich. Das Stä del sche Kunst-⸗In-= stitut wurde von ihm als die Anlage zu einem, dereinstigen deut schen RNational-Museum bezeichnet, wozu es freilich der Theilnahme der deutschen Fürsten durch den Bundestag und sämmtlicher deutschen Kunst= Vereine bedürfen würde, um etwas dem Aehnliches zu erreichen, wie die in Verfailles eröffneten Säle mit Bildern der gegenwärtigen Zeit oder wie die National-Gallerie im Palais Louxembourg in Paris mit Bildern leben- der Künstler. Ueber die Eigebnisse seiner Reise durch England und Schott-⸗ land behielt sich Dr. Förster vor, in nächster Sitzung zu berichten.

Bei Tische brachte der Geheime Rath Professor Tölken die Gesund-⸗ heit Sr. Majestät des Königs aus; Dr. Först er brachte einen zweiten Toast „auf innige Vereinigung und Durchdringung der Wifsenschaft und Kunst mit dem Leben“ aus, wobei er der Ent- huͤllung der Fresko-Gemälde in der Vorhalle des Museums, des dahin geschiedenen Meisters dieser 6 Schöpfung und der Künstler, welche dieses Werl in dem Geiste Schinkel's so trefflich ausgeführt, gedachte.

r.