1844 / 291 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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ovinz Preußen. Die beiden zu Königsberg erschei— . enthalten unter der Aufschrift „Königs⸗ berg, JJ. Oft.“ üibereinstimmend den nachfolgenden Artikel: „Mehrere Zeitungen besprechen ein hier zwischen dem Lieutenant von L. und dem Referendarius S. vorgefallenes Duell. Die Thatsachen wer ben dabei gänzlich entstellt und das Benehmen des Lieutenant von L. wird aufs gehässigste gedeutet, Folgendes ist im Wesentlichen der wahre Her— gang der Sache; Der Neferendarins S', der nicht, wie mehrere Zeitungen erzahlen, berauscht war, noch dies je später behauptet hat, machte sich in der unmittelbaren Gegenwart des Lieutenants von L. an der Abendtafel des hie⸗ sigen Börsengartens durch eine freche, laut gesührte Rede einer Majestätsbelei= digung schuldig. Die Nebenbemerkung eines Anderen machte den Offizier spöt— tisch darauf aufmerlsam, daß sein Stand ihn nicht davor schütze, dergleichen Ne⸗ den mitanhören zu müssen. Eine Denunciation erschien demselben unter solchen Umständen seiner unwürdig und ein Duell unvermeidlich. Er handelte hierin durchaus selbstständig und unter keinerlei Einfluß, der ihn zu dem Duell ge⸗ trieben hätte. Eine von dem Nef. S. abgegebene Erklärung war gänzlich ungenügend, indem sie den Inhalt der gesührten Rede nicht einmal wider⸗ rief. Unter der herkömmlichen Zuziehung von Zeugen ersolgte das Duell in einer von der Partei des Beleidigers selbst gescharsten Form. Auf dem Kampfplatz wurde keinerlei Erklärung von einem der beiden Gegner abgege— ben, noch angeboten. Wenn behauptet wird, der Nef. S. habe absichtlich fehlgeschossen, so ließ doch bei leinem seiner Schüsse ein äußeres, sichtbares Zeichen diese Absicht, nicht zu treffen, errathen. Der dritte Schuß des Lien— tenants v. L, der wider dessen bestimmte Absicht den Tod des Gegners zur Folge hatte, wurde in derselben Entsernung auf 5 Schritte abgege⸗ ben, wie die beiden ersten, und bei allen 3 Gängen stets gleichzeitig ge— schossen. Die Annäherung eines höheren Offiziers an den Kampfplatz war eine rein zufällige, die sich aus der Bestimmung dieses Platzes (des Exer— zierplatzes der Truppen) leicht erklärt, und stand mit dem Duell nicht im ent— serntesten Zusammenhange. Der Lieut. v. L. wurde darauf mit Arrest belegt und den gesetzlichen Vorschristen gemäß eine gemischte Untersuchungs Kommissien aus Militair⸗ und Civiljustiz⸗ Beamten zu sorgfältiger Ermittelung und stren— ger Prüfung der Thatsachen niedergesetzt. Wenn ihre Arbeit geschlossen ist, solgt die Aburtheilung über die Angeschuldigten vom Militair vor dem Mi— litairgericht, und nach der Bestätigung des kriegsrechtlichen Erkenntnisses ge— hen sämmtliche Akten an den Civilgerichtshof. Erst nachdem auch dieser sein Urtheil gesällt hat, und solches bestätigt worden, wird es zulässig sein, die Resultate der Untersuchung dem Publikum den Akten gemäß belannt zu machen; es scheint daher billig, das öffentliche Urtheil über diesen unglück— lichen Vorfall bis dahin zurückzuhalten. Nichtsdestoweniger bemüht man sich, die Ehre des Lieut. v. L. durch Entstellung der Thatsachen und Ver— dächtigung der Motive zu verunglimpfen, ja man scheut sich sogar nicht, den bisher unangetasteten Ruf preußischer Richter in Zweifel zu stellen. Vor jedem unbefangenen Urtheil treffen solche Verdächtigungen niemals den Angegriffenen. Vielleicht nehmen diejenigen Blätter, welche ihre Spalten jenen . öffneten, dem Billigkeitsgesühle gemäß, auch diese Darstel— lung auf.“

Provinz Westphalen. Am 11. Ottober, Morgens 4 Uhr, entschlief zu Paderborn nach vielen mit der größten Geduld aus— gestandenen Leiden der Bischof Dr. Richard Dammers in seinem 83sten Lebensjahre, tief betrauert von der ganzen Diözese. Zum Kapitular— Vikar wurde der General-Vikar, Dom⸗Dechant Dr. Drücke, von dem Dom⸗Kapitel gewählt.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Hannover. Se. Majestät der König gaben am 15. Oktober zu Ehren Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs von Sachsen⸗Weimar ein Gala⸗-Diner von 790 Couverts im goldenen Saale des Königl. Residenzschlosses, worauf ein Konzert im gothi⸗ schen Saale folgte, zu welchem 250 Personen eingeladen waren. Am 16ten ist Se. Königl. Hoheit von Hannover wieder abgereist.“ Die Bibelgesellschaft für das Königreich Hannover hat ihren Bericht für 1813 veröffentlicht. In jenem Jahre betrug die Einnahme 3582 Rthlr., die Ausgabe 2931 Rthlr., es verblieb also ein Ueberschuß von 648 Rthlr. Es wurden in demselben an vollständigen Bibeln 3194 und an Neuen Testamenten 2105 verbreitet. Die Gesellschaft hat überhaupt seit ihrem Entstehen verbreitet: An vollständigen Bi⸗ beln 71,153, an Neuen Testamenten 25,176, zusammen 99, z29.

Freie Stadt Hamburg. Zur Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs von Preußen hatte der preußische Ge⸗ sandte, Herr von Hänlein, am 15. Oktober ein glänzendes Festmahl veranstaltet, dem mehrere Mitglieder des Senates, das diplomatische Corps und andere angesehene Männer der Stadt beiwohnten. Die Gesundheit Sr. Majestät des Königs wurde von dem Herrn Bür⸗ germeister, hr. Dammert, ausgebracht, welcher bei dieser Gelegenheit des Attentats vom 26. Juli und der wunderbaren Lebensrettung des Königs und der Königin in Worten warmer Theilnahme gedachte. Die Gesundheit der Königin wurde darauf vom Herrn Syndikus, Hr. Sieveking, die des Prinzen von Preußen, mit dem Wunsche, densel⸗ ben bald von den Folgen des erlittenen Unfalles hergestellt zu sehen, von Sr. Excellenz dem Kaiserl. österreichischen Gesandten, Herrn von Kaisersfeld, ausgebracht. Herr von Hähnlein endlich schloß die Reihe der Toaste mit dem auf das Wohl der Stadt Hamburg und der anwesenden Repräsentanten der befreundeten Mächte. Nach Mittheilungen aus Hamburg in der Bremer Zeitung be— stätigt es sich, daß der dortige mexikanische Agent in einer Note an den Senat Einspruch gegen die Ratisication des Traktats mit Texas erhoben hat. Eine Folge davon ist, daß die Expedition des nach Ve⸗ racruz bestimmten Schiffs „Najade“ von dem Konsul verzögert wird, indem er nicht eher die Certification ertheilen will, bis von dem Se— nat eine befriedigende Auskunft gegeben sei. Die Sache sollte am 16. Oktober im Senat vorkommen, und die bei dem Handels⸗Verkehr mit Mexiko interessirten Kaufleute sahen der Entscheidung mit Span nung entgegen.

ö Dresden, 13. Okt. Die irdischen Ueberreste des im Jahre 1826 zu London verstorbenen ehemaligen Kapellmeisters Maria von Weber sind von dessen Sohne, einem talentvollen Maler, anher geleitet und auf dem hiesigen katholischen Kirchhofe beigesetzt worden.

Einer der hiesigen evangelischen Prediger nahm bei der Rückkehr unseres Königs Gelegenheit, auf der Kanzel des Attentats vom 2b. Juli zu erwähnen und sich dabei zugleich, wie er schon früher in Schrfften gethan, über den jetzigen Mißbrauch der Presse warnend auszusprechen. Diese Verbindung der literarischen Verirrungen mit jenem Attentat haben die Vertheidiger der Preßfreiheit, welche darin eine Verdächtigung erblicken, sehr übel vermerkt und sie mit der größ— ten Indignation in mehreren hierländischen Blättern gerügt. Jener sah sich dadurch nicht nur veranlaßt, feine Predigt, als die beste Rechtfertigung, in Druck zu geben, sondern wurde auch verleitet, sich mit seinen Gegnern mittelst der Vorfzeitung in einen Kampf ein=

. en, in welchem er unter den bestehenden Verhältnissen nothwen⸗ , e, . er . a jene, mit 2 Ueberzeu⸗

gute, gerechte Sache gegen das Böse anzu⸗

reben, sich auf das Vorbild He. M. S keen und ö. 23

seinen eigenen Worten „seine Hand mil einem Fau st⸗ Fand schuh hewasfngt hal, der vom un du rchdringlicht n Leder kompletter Gleich gültigteit gegen alle Schmä— hungen preßfrecher Krämer-Ra turen gefertigt und mit

1536 radikaler Verachtung der von den Bengeln der Volks- Presse gemachten Ausfälle gepolstert ist.“

Schon aus diesen Worten wird man leicht erkennen, daß der ohnehin schon ungleiche Kampf nicht, wie die Sache an sich verdient, auf eine würdige Weise geführt wird. Natürlich werden nun von der Gegenpartei ebenfalls Schimpfworte weder vermieden, noch gespart, und so bietet sich jetzt in der hierländischen Tages-Literatur der Uebel⸗ stand dar, daß einer der hiesigen Geistlichen zur Zielscheibe des Spottes, des Witzes und der Rücksichtelosigkeit dienen muß.

ö Frankfurt a. M., 15. Oft. Zur Feier des Geburts⸗ festes Sr. Majestät des Königs von Preußen hatte der Königlich preußische Bundestags⸗Gesandte, Herr Graf von Dönhoff, ein großes Bankett veranstaltet.

Die Urwahlen der Mitglieder der gesetzgebenden Versammlung von 183 aus der Bürgerschaft fanden guch diesmal ohne große Be⸗ theiligung der Bürgerschaft statt, und das Wahl- Kollegium hat be⸗ reits die 45 Mitglieder der Bürgerschaft in die gesetzgebende Ver— sammlung gewählt. Man liest diesmal manch neuen Namen; es sind lauter Männer, deren selbstständige Gesinnung bekannt ist.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 11. Okt. Bei der letzten großen Promotion wurde auch Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Franz Karl zum Feldmar— schall⸗Lientenant ernannt.

. Der diesseitige Gesaudte in Athen, Ritter Prokesch von Osten, ist vor einigen Tagen wieder auf seinen Posten zurückgekehrt.

Frankreich.

Paris, 13. Okt. Prinz Joinville hat aus St. Cloud vom 2ten d. folgendes Entschuldigungs-Schreiben an den Maire von Tou⸗ lon gerichtet: „Gestern erst, als ich hier anlangte, ersuhr ich, daß der Befehl an mich abgefertigt worden war, das Geschwader, dessen Kommando ich verlassen habe, nach Toulon zurückzuführen. Auf die Kenntniß vertrauend, welche Sie von diesem Befehl erhalten, hatten Sie Vorbereitungen zu unserem Empfange getroffen. Diese Anstal⸗ ten werden nicht vergeblich gewesen sein, da sich diejenigen, welche ich zu kommandiren die Ehre hatte, und die in so vieler Hinsicht die Erkenntlichleit des Landes verdienen, in Ihrer Mitte befinden. Ich drücke Ihnen nur mein Bedauern darüber aus, nicht noch an ihrer Spitze zu sein, um Ihnen in ihrem Namen für die Aufnahme zu danken, welche Sie ihnen bereiten wollen. Ich werde die eiste sich mir darbietende Gelegenheit ergreifen, Ihnen und Ihren Mitbürgern selbst zu bezeugen, wie sehr ich über das, was in diesem Empfange meiner Person gelten konnte, gerührt bin.“

Dem Constitutionnel zufolge, wären die Besorgnisse der in Mexiko ansässigen Franzosen über die Folgen der Differenzen zwischen dem dortigen französischen Geschäftsträger und der Regierung San— tana's auf höchste gestiegen. Einige angesehene Handelshäuser sollen, aus Furcht vor den sich vorbereitenden Ereignissen, schon ans Liquidi⸗ ren denken. Während indeß die dortigen Franzosen in solcher Bewe⸗ gung sind, soll die mexikanische Regierung in der Reclamation des Herrn von Cyprey nur den ohnmächtigen Ausdruck einer individuellen

Empsindlichkeit erblicken und der Hoffnung leben, daß Frankreich aus der Sache keine National ⸗-Beschwerde machen, sondern viel⸗ mehr den Gesandten dezavoniren werde. Auch hat sie eine KNage gegen diesen sormirt, welche Herrn Guizot bereits zu—⸗ gegangen sein soll. „Während nun“, fügt das genannte Oppositions— blatt hinzu, „Santana und seine Anhänger solche Drohungen gegen uns richten, was thut da der britische Gesandte? Herr Bankyead entfernt sich nicht von Takubaya, der Residenz Santana's, einige Stunden von Mexiko. Er hat einen Handel abgeschlossen, oder ist wenigstens nahe daran, ihn abzuschließen, kraft dessen Mexiko an Eng land als Unterpfand für eine zur Deckung der Kriegskosten gegen Texas bestimmte Anleihe von 50 Millionen Fr. Kalifornien übergeben soll. So würde es sich also für die Bezahlung eines Krieges, an welchem es selbst das größte Interesse hat, ein reiches Gebiet über⸗ liefern lassen und dasselbe wohl für immer zu behalten wissen.“

Die Oppositions-Blätter erheben großen Lärm über den gestri— gen Artikel des Journal des Débats in Bezug auf die Veröf— fentlichung des Berichts auf Otaheiti und bezeichnen die Erklärungen des ministeriellen Blattes als eine gehässige Denunciation des Capi— tain Bruat.

Ein Cirkular des Syndikats der Wechsel-Agenten fordert die Mitglieder dieser Compagnie auf, keine Valuten der so eben zuge⸗ schlagenen Eisenbahnen eher zu negoziiren, als bis der Zuschlag die Königliche Genehmigung erhalten haben werde. Ein ministerielles Blatt begleitet dieses Umlaufs-Schreiben mit einer an die zu leiden⸗ schaftlichen Spekulanten gerichteten Warnung. Der Constitutionnel ist jedoch der Meinung, daß es, so lange das Gesetz von 1842 be⸗ stehe, kaum möglich sein werde, den Actienschwindel zu unterdrücken, der eine unvermeidliche Folge des Systems der Finanz-Compagnieen sei. Die Actien⸗Promessen auf der Linie von Bordeaux und Vierzon realisiren auch noch fortwährend enorme Prämien, die denjenigen zu Gute kommen, welche mit den Börsen⸗Manövern am meisten ver traut sind.

Großbritanien und Irland.

London, 12. Oct. Das Manifest des Generals Espartero sindet in den hiesigen öffentlichen Blättern die gebührende Würdi⸗ gung, welche in Einklang steht mit der bisher von der englischen Regierung in Spanien beobachteten Politik. Man hält es für etwas sehr Verkehrtes für einen Mann in Espartero's Stellung, auf solche Weise einer wirklich regierenden Königin und namentlich der Königin des Landes zu begegnen, welches par excellence das Land der de sacto Regierungen genannt werden kann. „Die verschiedenen Ne— gierungen in Spanien“, schreibt die Times, „sind wie die Pilze emporgelommen und gefallen, eine nach der anderen, keine mit größeren Rechtsansprüchen als die andere. Jede ist auf den Trün⸗— mern ihrer Vorgängerin zur Gewalt gelangt und fast jede politische und religiöse Partei im Staate hat sich für eine gewisse Zeit dort hervorgedrängt, um durch dieselben revolutionairen Gewaltthaten und Intriguen gestürzt zu werden, welche ihr selbst emporgeholfen hatten. Was kann demnach wohl abgeschmackter sein, als daß der Repräsentant einer dieser gefallenen Regierungen sehr gewichtvoll mit einem Manifest hervortritt, sich auf das längst in alle Winde gewehte constitutionelle Dogma seiner eigenen kurzen Aera beruft, als wenn dasselbe noch bestände oder immer bestehen soll, seinen Sturz beklagt, seine Erfolge anpreist, und seine Verwaltung und Grundsätze vertheidigt? Es ist wahr, die Negierung Espartero's war die beste und hoffnungsvollste der stürmi⸗ schen Zeiten militairischer Herrschaft und Mißherrschast, welche ihr vorausgingen und in gewissem Grade auch gefolgt sind; sie war eine constitutionelle Regierung oder wollte es wenigstens sein; aber sie hatte mit den anderen Regierungen doch denselben Ursprung glück⸗ licher Kriegs⸗Abentheuer, und stützte sich demnach nicht auf einen hö⸗ heren Rechtstitel, sondern einfach auf die größere Geschicklichkeit und Weisheit, welche sie vor ihren Konkurrenten voraus haben mochte. Es erscheint uns deshalb äußerst ungeziemend für den Repräsentanten

einer solchen Regierung, nach seinem durch den eigenen Mangel an

Fähigkeit und Energie verschuldeten Sturze auf Grund der constitu— tionellen Formen dieser gestürzten Regierung hervorzutreten und eine Proclamation zu erlassen, gleich einem exilirten Monarchen oder einem erblichen Thron⸗Prätendenten, um seine Handlungen zu vertheidigen und seine Grundsätze auseinanderzusetzen.“ ;

Der günstige Bericht über die diesjährige Staats- Einnahme un— terliegt vielfachen Kommentarien von Seiten der Presse. Die mini— steriellen Blätter bringen den bedeutenden Mehrertrag der Jihres— Einnahme, welcher vorzugsweise aus den Zöllen gewonnen ward, ausschließlich auf die Rechnung der vortrefflichen Finanz- und Han— dels-Politik Sir R. Peel's, während die Opposition diese Einnahme der Einwirkung der Getraidezoll-Skala zuschreibt und daraus nicht eben vortheilhafte Schlüsse in Bezug auf jene gerühmte Politik zieht. Sehr nachdrücklich und scharf äußert sich der Globe, indem er schreibt: „Die drohende Aussicht in den Frühlings-Monaten, die lang anhal— tende Dürre und die verderblichen Einwirkungen auf die Aerndte, welche man befürchtete, gaben der Speculation einen Anreiz. Große Quan= titäten Weizen wurden eingeführt, in der Erwartung, hohe Preise dafür zu erlangen. Die günstige Veränderung in der Witterung, welche gerade in dem kritischen Moment eintrat, und welche während der ganzen Aerndtezeit anhielt, bis die fast beispiellos reichliche Aerndie eingebracht war, wurde den Hoffnungen der Importeurs verderblich und beraubte, der natürlichen Rückwirkung gemäß, auch den Landmann der Vortheile, welche unter einem vernunftgemäßen Systeme eine gute Aerndte ihm zu Wege bringen würde. Um seinen Verpflichtungen nach— kommen zu können, wurde der Importeur, der auf die Wahrscheinlichkeit einer Mißärndte spekulirt hatte, genöthigt, große Quantitäten fremden Getraides zur Consumtion im Innern zu einem Zolle von 18 193 8h. einzuführen. Diese Einfuhr brachte dem Staatsschatze nicht viel we— niger als eine Million Pfd. ein. Aber dieser dem Staats-Einkommen zugewendete Vortheil hat den legitimen Gewinn des englischen Prio— duzenten ungeheuer vermindert. Das fremde Getraide wurde in einem Augenblick auf den Markt gebracht, wo das einheimische Produkt ge— rade ebenfalls dahin geschickt werden sollte, und da von letzterem große Quantitäten nothwendigerweise an den Markt gebracht und verkaust werden mußten, um den Landmann in den Stand zu setzen, seinen Verpflichtungen nachzukommen, so entstand daraus natürlich eine ent setzliche Konkurrenz. Die Preise wurden in dem Maße herabgedrückt, daß der englische Produzent positiven Verlust erlitt, und daß ihm für den Rest des Jahres nur die Aussicht auf gewinnlosen Absatz für sein Getraide bleibt. Nach Berichten, welche aus den bestunterrichteten Quellen herrühren, haben wir Grund, zu glauben, daß der Vurch— schnittspreis guten Weizens während der nächsten zehn Monate das Maß von 47 Sh. nicht übersteigen wird.“ .

Es scheint, sagt der Börsen⸗-Bericht des Globe, daß man in Manchester im Besitz einer Abschrift des beabsichtigten neuen brast lianischen Zoll-Tarifs ist, und daß derselbe sür England günstigere Ansätze enthält, als man erwarten zu dürfen glaubte, in Betracht der nicht sehr eifrigen Art und Weise, in welcher man britischerscits der brasilianischen Regierung entgegengekommen ist. Andere, wieder behaupten auf das bestimmteste, daß ein anderer neuer Tarif. Ent— wurf als derjenige, welcher schon vor mehreren Monaten auf Veran lassung des damaligen Finanz-Ministers von einer Kommisston der Deputirten-Kammer zusammengestellt, von dem Ministerium aber nicht gebilligt wurde und eine der Ursachen seines Sturzes war, nicht in England eingetroffen sein kann. Man wird unter diesen Umständen sedenfalls die Ankunft des nächsten Paketschiffes, welches Rio am 20. August verlassen sollte, abwarten müssen, um etwas Gewisses über diesen Gegenstand zu erfahren.

Am Sten ist in Glasgow mit großer Feierlichkeit eine Reiter— Statue des Herzogs von Wellington eingeweiht worden. lleber 20,000 Zuschauer waren zugegen, unter denen 200 Offiziere, die unter dem Herzoge gedient haben. Das Standbild steht vor der Börse auf einem acht Fuß hohen Piedestal, auf welchem Basreliefs, die Thaten des Herzogs darstellend, angebracht sind.

Lord Ellenborough ist gestern in Portsmouth angekommen. Sir Henry Pottinger befindet sich bereits seit dem Sten hier.

. Professor Liebig aus Gießen hat bei seiner neulichen Anwesenheit in Edinburgh das Ehrenbürgerrecht dieser Stadt erhalten.

Portugal.

A Lissabon, 2. Okt. Der Finanz-Minister, Baron Tojal, hat bei Abschluß des Taback-, Seifen und Pulver-Kontrakts eine Geschicklichkeit bewiesen, die den Interessen des Schatzes und Landes sehr vortheilhaft sein wird. Wenn man mit dem ersten Anerbieten von nur 1259 Contos die beim definitiven Abschluß erzielte Summe vergleicht, so tritt der erlangte Vortheil aufs glänzendste hervor. Hätte der Minister nach Ablauf der ursprünglich für den Zuschlag festgesetzten Frist diesen wirklich erfolgen lassen, so wäre daraus ein Verlust von mehr als drittehalbhundert Contos jährlich erwachsen; durch Zuwarten von einigen Tagen aber wurde die Konkurrenz der Anbietenden aufs lebhafteste angeregt, und der Minister er— langte so endlich die Annahme und sogar noch das Ueber— bieten seines ersten Antrags. Aus den nun vereinigten drei Kontrakten gewinnt der Schatz jährlich 120 Contos mehr als früher. Außerdem wird durch das mit dieser Finanz-Operation verbundene Anlehen das Ministerium in den Stand gesetzt, seine meisten Ver— bindlichkeiten zu tilgen, und die günstigen Bedingungen, unter welchen das Anlehen abgeschlossen wurde, erhöhen noch den Triumph des Mi— nisters. Wenn man den im Lande noch herrschenden hohen Zinsfuß betrachtet und dagegen andererseits sieht, wie Baron Tojal ein An— lehen von 40090 Contos zu 5 pCt. und al pari sich verschaffte, so muß man in solchen Thatsachen jedenfalls einen Beweis von dem Vertrauen erblicken, das die jetzige Verwaltung von Seiten der Kapi— talisten mit Recht sindet.

Die von dem Korrespondenten eines auswärtigen Blattes, des Morning Chronicle, der überhaupt die ganze Lage der Dinge hier unausgesetzt in einem falschen Lichte darzustellen bemüht ist, ge⸗ machte Meldung, als habe der Finanz-Minister neuerlich Geld zu 2h bis 3 pCt. Zinsen pro Monat aufgenommen, mögen Sie nach den voörstehenden unwiderleglichen Thatsachen nach ihrem wahren Werthe beurtheilen. In diesem Augenblick ist die Bildung einer neuen Ge— sellschaft von Kapitalisten im Werke, welche speziell den Zweck haben soll, der Regierung gelegentliche Geldvorschüsse zu machen. Die lissa⸗ boner Bank und die übrigen Kapitalisten zeigen großen Eifer, sich bei dieser Gesellschaft zu betheiligen. Obgleich der Zinsfuß von 5 pCt. nun auch bei künftigen Voischüssen wird angenommen wer— den müssen und vor aussichtlich mehr als H pt. in keinem Falle zu erlangen sein werden, sind doch seit wenigen Tagen schon über 6006 Contos gezeichnet. Daß unter solchen Umständen der Staats-Kredit in und außer dem Lande gehoben werden muß, ist natürlich und zeigt sich Auch bereits in dem höheren Course, den die portugiesischen Staats-Papiere auf den Börsen von London, Am- sterdam und Paris behaupten. Auch an der hiesigen Börse herrscht ein sehr reges Leben, und besonders waren die Papiere der inneren Schuld in den letzten Tagen sehr gesucht. Das Projckt einer Eisen— bahn von hier nach Porto, an ef Spitze englische und portugie⸗ sische Kapitalisten stehen, findet sowohl bei der Regierung, als bei den Geldmännern entschieden günstige Aufnahme.

Serbien.

Belgrad, 5. Oft. (A. 3.) Es haben sich hier ohne Wissen der . zahiresche Deputationen aus verschiedenen e. Serbiens eingefunden und bilden eine Art Volks Versammlung, . Zweck noch nicht ganz klar ist. Man vermuthet, daß es . 26 Personal⸗Veränderungen in den höchsten Verwaltungs-Stellen de hgesehen sei. . e , . Tagen dieses Monats hat ein neuer Umwäl⸗ zungs Versuch stattgefunden, ist jedoch, wie vn früheren, 1 Energie der Regierung vereitelt worden. Die Tendenz desse en 2 die alte, nämlich den jetzigen Fürsten zu stürzen und die le . Obrenowitsch wieder auf den Thron zu erheben. Zu diesem 3 sollen auf zwei Punkten der oͤsterreichischen¶ Gränze seit er. Zeit schon, wie man sagt, mit dem Gelde Milosch's, 1 * getroffen, selbst Uniformen und Fahnen verfertigt und V . Munition angeschafft worden sein. In diesen der lee,, . Bekleidung ganz ähnlichen Uniformen setzte sofort eine . 86. nannter Emigranten, mit einem gewissen Joannpwijsch 9. n, vor einigen Tagen liber die Save, um ihren Versuch in . Bezirke, wo inan auf die, meiste Theilnahme 1 K nowitsche rechnete, zu, beginnen, drang in die 8 ü . bacz, deren Bewohner eine Abtheilung ,, , w ö. zu fehen wähnten, bemächtigte sich des Stadthauses und, hie dase st den Razalnik (Bezirks-Vorsteher) und eine andere Magistrats⸗Person nieder. Es wurden dann sogleich neue Beamte eingesetzt und in aller Eile Vorkehrungen getroffen, das bis dahin glückliche Unterneh⸗ men weiter auszudehnen. Allein die Regierung hatte unterdeß Kunde von diesen Vorfällen erhalten und eiligst Truppen nach Schabacz be⸗ ordert. Die Stadt ergab sich sogleich bei der ersten Aufforderung und lieferte den neu ernannten Nazalnik aus, worauf die Truppen die Verfolgung der eingedrungenen Bande, die nach Leschnitza hin marschirt war, aber überall wenig Anklang beim Volke fand, began⸗ nen. Dem Vernehmen nach hat die serbische Regierung neue Be⸗ schwerden über den Fürsten Milosch nach St. Petersburg, Wien und Konstantinopel gesandt.

ö

Bon der türkischen Gränze, 3. Okt. Berichten aus Bosnien zufolge hat die Regierung endlich ernstliche Schritte gethan, um das zwischen einem Theile der katholischen Bevölkerung dieser Provinz entstandene Schisma auszugleichen, indem sie den vapstlichen Vikar, Bischof Barissitsch, dessen Rückkehr sie bisher auf jede Weise zu verhindern suchte, wieder in sein Bisthum einsetzte und den wider⸗ spenstigen Franziskanern befahl, sich nach Konstantinopel zu begeben, um dort sich wegen ihrer Auflehnung zu rechtfertigen.

Aus Albanien vernimmt man, daß die großherrliche Armee, welche im Begriffe war, bis Skutari vorzurücken, ganz unerwartet eine rückgängige Bewegung bis Katsanik gemacht habe. Man be— hauptet, es fel dies die Folge einer Kabale des Pascha von Slutari, der im Falle der Besetzung seines Paschaliks durch die türkischen Truppen, für seinen Posten hätte zittern müssen. Er soll deshalb dem Kommandanten der Armee, Reschid Pascha, vorgestellt haben, daß sein Vorrücken bei den benachbarten christlichen Gemeinden, und ebenso bei einem Theile der rechtgläubigen Moslemin die ängstlichsten Besorgnisse errege und diese zu einer verzweifelten Abwehr drängen sönnte, wodurch nur unnöthiges Blutvergießen veranlaßt würde. Dies ist aber ganz falsch: die Christen Ober- Albaniens sahen viel⸗ mehr dem anrückenden Armee⸗-Corps mit Sehnsucht entgegen, indem sie von ihm Abhülfe der Bedrängnisse erwarteten, welchen sie von Seiten der aristokratischen Türken in diesen Gegenden blosgestellt sind, und die den neulichen Schreckensscenen in Bulgarien wenig nachste— hen. Für dieses Jahr ist die Hoffnung nun erloschen, da bei der vorgerückten Jahreszeit an einen neuen Marsch der Armee bis Sku— tari nicht mehr zu denlen ist.

Die Gewerbe⸗Ausstellung der deutschen Bundes— und Zollvereins⸗-Staaten.

(Vergl. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 227, 238, 240, 242, 243, 248, 249, 252,

253, 254, 255, 256, 258, 259, 260, 261, 262, 263, 264, 265, 266, 267,

270, 271, 272, 273, 274, 275, 276, 277, 278, 279, 280, 281, 283, 285, 286, 287 und 288.)

XIV. Lederzeug für verschiedene Truppengattungen, Helme, Kürasse.

Seit einer Reihe von Jahren ist man damit beschäftigt, dem Le— derzeuge für die Infanterie eine zweckmäßigere Einrichtung zu geben, die hauptsächlich darauf hinzielt, bei der Anwendung desselben auf die Erhaltung der Gesundheit Rücksicht zu nehmen, beim Gebrauch der Waffen in keiner Art gehindert zu werden, den Tornister so einzu⸗ richten, daß es dem Soldaten möglich, die wenigen mitzunehmenden Gegenstände bequem und leicht zu verpacken und auf gleiche Weise auch wieder zu ihnen gelangen, desgleichen den letzteren ohne weitere Hülfe rasch ab= und anlegen zu können, und endlich dem Ganzen eine im Allgemeinen gefällige und zweckmäßige Form zu geben.

Daß es nicht leicht ist, die hier aufgestellten Bedingungen zu vereinigen, geht daraus hervor, daß man noch immer mit Versuchen beschäftigt ist, eine Menge Vorschläge vorliegen, und man sich noch immer dagegen sträubt, einem der letzteren einen besonderen Vorzug einzuräumen.

Dieser Gegenstand ist daher auch nicht zahlreich vertreten.

Bohne aus Berlin hat unter Rr. 276 des Katalogs Lederzeuge ür Infanterie, bestehend aus mehreren Koppeln, Bandelleren mit Patrontaschen und zwei Tornister nebst den dazu gehörigen Riemen, eingesandt. Bandeliere und Koppel, auch die letztbezeichneten Riemen aus weißgarem Leder, fast in der Form, wie sie bis jetzt von der preußischen Infanterie getragen wurden, gefertigt, enthalten gutes Material und sind sauber und dauerhaft gearbeitet.

Nr. 1259. Harkort aus Harkotten hat ein vollständiges Le derzeug für Infanterie aus rothgarem Leder geliesert; Riemzeug und Tornister gehoͤren mit zu den in Vorschlag gebrachten Projekten necuester Zeit, das Material wie die Awbeit sind' vortrefflich. Ferner hat derselbe ein vollständiges und eben so gut gearbeitetes Lederzeug für Kavallerie aus weißgarem Leder eingesandt.

An den von Kempf in Hannover ausgestellten beiden vortrefflich gearbeiteten Tornistern von Seehundasfell nebst Riemen haben wir nur das nicht unbedeutende Gewicht derselben zu tadeln, was wohl haupt⸗ ,, durch die sehr festen Kopf- und Seitenwände herbeigeführt

In Betreff der Kopfbedeckungen fand Preußen sich veranlaßt den bis dahin üblichen Czacko mit in gin zu e n, . die Vortheile der Leichtigkeit und des festeren Sitzes, bes größeren Schutzmittels gegen die Hiebwaffe und nasse Witterung und endlich auch den einer gefälligeren Form in sich vereinigt.

. Mit Ausnahme von Nr. 1023, Jäger aus Elberfeld, der die eingesandten Helme aus Filz bereitet, haben Nr. 203, Titel aus Berlin, Nr. 276, Bohne ebendaselbst, Nr. 280, Bock ebendaselbst, Nr. 1259, Harkort aus Harkotten, mehr oder weniger Helme für

1537

ut lackirt, und von denen 2 zum Theil vergoldet oder ich gefertigt sind. ,, gallen und Jäger mehrere und von Nr. Do Sch aus Berlin, ein Helm für Kürgssiere eingesandt, die von gleich guter Arbeit, wie die Helme für Infanterie, stnd und außerdem den Anforderungen an gute derartige Helme vollständig ent⸗ ürften. ; .

enn, n=. welche man an ut gefertigte Kürasse stellt, sind: daß sse möglichst kugelfest, aber au nicht zu schwer sind, dem damit versehenen Kavalleristen den freien Gebrauch seiner Waffe gestatten, und endlich, ohne auf die Hüften aufzustoßen, sich mit dem unteren Theile so um den menschlichen Körper schmiegen, daß der Küraß hier, ohne von den Schultern besonders getragen zu werden, seine Haupt- bestigung erhält. 16 .

enen, die erste Seren (lugelfest) betrifft, so ist Nr. 1023, Jäger aus Elberfeld, der Einzige, der Kürasse eingesandt, welche die mit ihnen angestellte Probe, auf 20, 3], 40 und 50 Schritt aus Perkussions Gewehren beschossen, in der Art bestanden, daß die Ku⸗ geln im Material zwar nicht unbedeutende Eindrücke gemacht, aber doch nicht durchgegangen sind. 1 . Die vier von demselben eingesandten vollständigen Kürasse, wo⸗ von zwei für Offiziere, zwei für Gemeine, und zwar zwei in Weiß und zwei in Gelb, sind in allen Beziehungen vortrefflich gearbeitet und dürften den oben ausgesprochenen Bedingungen wohl entsprechen. Nr. 241. Hagem eister aus Berlin hat vier Kürasse aus⸗ gestellt, wovon einer vergoldet, einer von Neusilber, einer versilbert

ü

mik goldenem Rande und einer schwarz ist, wie ihn die preußische Garde du Corps bei besonderen Gelegenheiten trägt. Die Arbeit muß in jeder Beziehung vortrefflich genannt werden, und bürgt uns der bekannte Name des Ausstellers dafür, daß die von ihm geliefer— ten Kürasse den oben angedeuteten Bedingungen entsprechen dürften. Nr. 2910. Angermünd und Grüger aus Remscheid sand—

ten einen Küraß aus Stahl, der den vorhinerwähnten, sowohl im Material wie in der Arbeit, nicht nachsteht.

Neunte Nachweisung der an den unterzeichneten Verein abgelieferten Beiträge.

A. Durch den Kriegt⸗Minister von Boven.

1523) Unterstützungs Verein zu Köln, Reinertrag des Konzerts in Brühl 636 Rihlr. 4 Sgr. 3 Pf. 1524) C. S 10 Frdsor. 1525) Preuß. Garnison- und Militait-⸗Verwaltungsbeamten in Luxemburg, inkl. 1 Rthli. 27 Sgr. 4 Pf. für den lulmer Kreis, 221 Rthlr. 29 Sgr. 8 Pf. 1526) Kommando der 11ten Division in Breslau 29 Rihlr. 1527) Stab der 11ten Division in Breslau 5 Rthlr. 1528) Stab der ten Kavallerie⸗ Brigade in Breslau 5. Rihlr. 19 Sgr. 1529) 19tes Inf. Reg. 13 Rthlr. 29 Sgr. 6 Pf. 1530) 11tes Inf.-Reg. 11 Rihlr. 10 Sgr; 1531) 1stes Kürassier⸗ Regiment 21 Rthlr. 7 Sgr. 3 Pf. 1532) 2tes Bataillon 19ten Landw. Neg. 4 Rihlr. 1533) 3tes Bat. 11ten Landw. Reg. 3 Nt. 25 Sgr. 1534) 11te Invaliden-Compagnie 10 Rihlr. 10 Sgr. 1535) Einwohner der Stadt Küstrin 10t Rthlr. 19 Sgr. 6 Pf. 15736) Bataillon der 6ten Landwehr-Brigade 10 Rihlr. 8 Sgr. 1537) Durch Masorin von Hirsch, Ertrag der aus Arbeiten der Frauen zu Woldenberg und Driesen veran—⸗ stalteten Lelterie 106 Rthlr. 20 Sgr. Zusammen 1234 Rthlr. 11 Sgr. 2 Pf.

ö B. Durch den Finanz-Minister Flottwell.

1538) Durch Ober⸗-Zoll⸗-Inspektor Bamihl und Postmeister May⸗— länder, Sammlung in Warnow, Pritzwalk und Umgegend 159 Rihlr. 28 Sgr. 1539) Durch den Magistrat zu Sommerseld R. B. Frankfurt 23 Rihlr. 27 Sgr. 3 Pf. 1540) Durch Superintendent Dr. Hertell in Schlawe in Pommern, Ertrag der vom dortigen Frauen-Verein veranstalte⸗ ten Verloosung 93 Nthlr. 10 Sgr. 15141) Ungenannt aus Berlin, Ertrag einer durch Frauen veranstalteten Lotterie 32 Rthlr. 10 Sgr. Zusammen 309 Rthlr. 17 Sgr. 3 Pf.

C. Durch den Kommerzien-Rath Behrendt.

1542) Offizier⸗-Corps des Kaiser Alexander⸗Grenadier⸗Reg. 37 Rihlr. 25 Sgr. 1513) Durch den Magistrat zu Potsdam, incl. 26 Rthlr. für Schwetz und 7 Rihlr. 27 Sgr. für Schullehrer daselbst, 889 Rihlr. Zu— sammen 6 Rthlr. 25 Sgr.

D. Durch den Banguier Brüstlein.

15144) Durch den Landraih Dinant, Sammlung im Kreise Robnick, 7 Rthlr. 5 Pf.

E,. Durch den Stadtverordneten-Vorsteher Desselmann.

1545) Privat-Secretair Oehls 2Rihlr. 1540) Geh. Ob. Finanzrath Schwinck 10 Rihlr. Durch Superintendent Schmidt in Quedlinburg s5l7 52: 1547) Gemeinde Warnstädt 6 Rihlr. 15 Sgr. 1518) Ge⸗ meinde Reinstädt 11 Rihlr. 28 Sgr. 16 Pf. 1519) Gemeinde Stecklen berg 2 Rihlr. 14 Sgr. 1550) Gemeinde und Eisenhüttenwerle Thale 13 Rthlr. 167 Sgr. 1551) Pastor Fricke 1 Rihlr. 1532) Die 4 ersten Klassen der westendorser Schule 1 Rihlt. 16 Sgr. 3 Pf. 1553) Bild⸗ hauer N. 1 Rihlr. Zusammen 53 Rihlr. 2 Pf.

k. Durch den General-Auditenr Friccius.

1554) D. v. E. 3 Rthlr.

G. Durch den Banquier Magnus.

1555) Rausensche Mädchenschule 10 Rihlr. 1556) te Ingenieur⸗ Abtheilung durch das Gencral-Kommando des ten Armee-Corps 10 Rthlr. Zusammen 50 Rthlr.

II. Durch den Banquier Muhr.

1557) Durch den Magistrat in Landeck, Gꝛrafichaft Glatz, 3 Rthli . 10 Sgr. 1558) Für 1 Pracht-Exemplar der Frithioefs-Sage 2 Nihlr. Zu⸗— sammen 5 Rthlr. 10 Sgr. = . Durch den General-Direktor der Museen ꝛc. von Olfers.

1559) Durch Buchhändler C. Eisen in Köln 50 Rihlr. 20 Sgr. 1560) Prof. Dr. Panofka 2 Rihlr. 1561) Von den Rittergütern und der Gemeine Barsilow bei Wusterhausen a. d. D. gesammelt am Aerndte⸗= feste durch Prediger Schinkel 20 Nihlr. 4 Sgr. 9 Pf. Zusammen 72 Rihlr. 24 Sgr. 9 Pf.

k. Durch den Präsidenten Paalzow von der General— Lotterie Kasse.

1562) Durch Stadtrath Pieper hier 5 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. 1563) Durch Lolt. E. Mendheim hier 11 Nthlr. 15 Sgr. 15664) Durch Unter⸗ Lott. E. Fraenkel hier 4 Rihlr. 10 Sgr. 1565) Durch Lott.“ E. Hol- schau in Breslau 30 Rthlr. 26 Sgr. 7 Pf. 1669) Durch Unter⸗Lott.⸗E. Jacobi in Breslau 15 Nihlr. 21 Sgr. 3 Pf. 1567) Durch Unter-Lott. E. Tomnitz in Beuthen 29 Rihlr. 27 Sgr. 6 Pf. 1568) Durch Unter Lott. E. Bleisch in Ober-Glogau 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. 1509) Durch Unter Lott. E. Stellier in Militsch 2 Rthlr. 17 Sgr. 2 Pf. 1570) Durch Lott. E. Suß mann in Halberstadt 11 Rihlr. 1 Pf. 1571) Durch Lott. E. Krauß in Köln 33 Rihlr. 1572) Durch Kommerz. R. Spatz in Düsseldorf 41 Rihlr. 13 Sgr. 11 Pf. 1573) Durch Unter- Lott. -E. Knoll in Emme= rich 28 Rihlr. 1574) Durch Unter- Lott. E. Hoffmanns in Strehlen 5 Rihlr. 1575) Durch Unter-Lott.' E. Ja cobs in Dinslacken Nthlr. 16 Sgr. 1 Pf. 1576) Durch Unter ⸗Lott.⸗E. Fehrer in Düsseldorf 49 Rihlr. 20 Sgr. 1577) Durch Unter- Lott. E. Schäff zu Rheidt 22 Rthir. 10 Sgr. 1578) Durch Unter- Lotterie Einnehmer Schulten in Ketiwig 22 Nihlr. 290 Sgr; 1579) Durch Unter⸗Lotterie⸗Einn. Stracks= berg in Metimann 9 Rihlr. 5 Sgr. 158 Durch Unter- Lotteris,-Einn. Kolbig in Kreuznach 10 Rihlt. 1581) Durch Unter⸗Lott. “-E. Klein dorf in Opladen 19 Rihlr. 1582) Durch General -⸗Lieut. v. Groeben, vom Sten Ulanen⸗Reg., einschl. 75 Nthlr. 22 Sgr. 6 93 von I. O. u. ülanen, 9 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. 1683) Offiziere u. Soldaten der 14ten

Infanterie, sämmtlich aus Leder bereitet, eingesandt, die durchgängig

Landwehr Brigade 60 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. 1584) Lott. E. Kirst in

Aachen 1 Rihlr. 1585) K. J. u. M. in Krefeld 3 Frd'or. 1586) F. H. v. C. v. d. 3 u. Co. daselbst 105 Rihlr. 20 Sgr. 1567) U. das. 41 3 20 Sgr. 1586 Durch Lott. «E. Meyer in Krefeld 37 Nihlt. 26 Sgr. 6 Pf. 1589) Durch Superint. Dr. Erdmann in h 32 Rihlr. 27 Sgr. 115 Pf. 1550) Durch Raths -Assessor Frick dal. hlr. 5 Sgr. 6 Pf. 1591) Durch Unter-Loꝗtt-E. Jahn das. 21 Rthlr. 1592) Durch Lott. E. Zürn daf. 1 Rihlr. 10 Sgr. 15935 Kommerzien - Rath Bielefeld in Posen 20 Rihlr. 1591) Durch denselben gesammelt 31 Nihlr. 15695) H. Bielefeld das. 5 Nihlt. 1596) Durch Lott. E. Roß oll in Danzig 3 Nthlr. 25 Sgr. 1597 Durch Post⸗Kommissarius Taube in Riesenburg 2 RNthlr. 20 Sgr. 1598) Durch Lott. E. Schmuel in Bromberg 15 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf. Zusammen S850 Rihlr.

1. Durch den Wirkl. Geh. Ob. Regierung s-⸗Rath ze. Freihernn von Patow.

1599) Von dem Gesang-Verein in Liebenwalde und den Gemeinen Abel, Buchholz, Hahn und Lewedog 28 Rihlr. 6 Sgr. Durch den Neg. Assessor Bothmer: 1600) Bei der Einweihung des Schießhauses in Neu⸗ zelle gesammelt 16 Rihlr. 1601) Von Frau Kühnemann das. 1 Rthlr. Zusammen 45 Rihlr. 6 Sgr.

M. Durch den Geheimen Ober-Finanzrath Dr. Skalley. Ferner aus der Sammlung des Königl. Ober-Berg⸗Amts zu Dortmund.

1602) Bestand 4 Rthlr. 16 Sgr. 6 Pf. 1603) Von den Beamten, Gewerken und Berg ⸗Arbeitern des märlischen Berg- Amts⸗Bezirks Bochum 1214 Rthlr. 15 Sgr. 5 Pf. 1604) Von den Bergbau⸗Beamten und Ar- beitern im tecklenburg lingenschen Berg⸗Amts-Bezirk Ibbenbühren 54 Rihlr. 17 Sgr. Zusammen 1270 Rthlr. 18 Sgr. 11 Pf.

N. Durch die Haupt⸗Bank⸗Kasse.

1605) W. Brunzlow u. Sohn hier, für die Ueberschwemmten der Weichsel⸗Niederung, 50 Rihlr. 1606) G. H. B. aus Neu⸗Strelitz 2 Rthlr. 1607) Haude und Spenersche Zeitungs-Expedition 100 Rthlr. Von auswärts: 1608) Sammlung in Templin durch den Magistrat 10 Rthlr. 16 Sgr. 1609) Aus der Sammlung des Buchhändlers Wie⸗ sicke in Brandenburg nachträglich 2 Nthlr. 1610) Durch Pred. Höpner in Hohen -Landin nachträgl. 2 Rihlr. 161) Durch Königl. Rentamt zu Königs⸗Wusterhausen nachirägl. 1 Rthlr. 5 Sgr. 1612) Der Herzog von Arenberg durch das Ober- Präsidium zu Münster 100 Rthlr. 1613) Durch das Ober-Präsidium zu Münster ferner 145 Nihlr. 14 Sgr. 6 Pf. 1614) Durch die Regierungs Haupt-Kasse zu Münster 196 Rthlr. 15 Sgr. 2 Pf. 1615) Durch die Negierungs-Haupt⸗Kasse zu Arnsberg 1400 Rthlr. 1616) Durch die Regierungs-⸗Haupt-Kasse zu Minden 274 Rthlr. 7 Sgr. Pf. 1617) Unterstützungs-Verein zu Minden ferner 250 Rihlr. Zu⸗

sammen 2833 Rthlr. 28 Sgr. 3 Pf. Uieberhaupt 7, 661 Rihlr. 21 Sgr. 11 Pf. hierzu der Betrag der acht ersten Nachweisungen 66,500 6 * 22 Total (Einnahme 74,221 Rihlr. 28 Sgr. 1 Pf.

Berlin, den 15. Oltober 1844.

Der Central-Verein zur Unterstützung der durch Ueberschwemmung verun⸗ glückten Gegenden in West⸗ und Ostpreußen.

(gez.) v. Bo ven. Flottwell. v. Below. Behrendt. Bode.

Brüstlein. Desselmann. Fischer. Friccius. Holfelder.

Krausnick. Magnus. A. Mendelssohn. Messerschmidt.

Meyen. Muhr. Naunyn. v. Olfers. Paalzow. v. Patow. Sembeck. Skalley.

gandels- und Börsen nachrichten. Berlin, 18. Okt. Der Umsatz in Eisenbahn-Effekten war heute be⸗

schränft und deren Course niedriger als gestern.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 17. Oltober 1844.

Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 22 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rthlr. 18 Sgr.; Roggen 1 Rihlr. 7 Sgr. 10 Pf, auch 1 Nihlr. 4 Sgr. 6 Pf.; große Gerste Nihlr. 4 Sgr. 10 Pf, auch 14 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf.; kleine Gerste 27 Sgr. 7 Pf, auch 25 Sgr. 2 Pf.; Hafer 23 Sgr. 5 Pf., auch 21 Sgr. Ein⸗ gegangen sind 49 Wispel. .

Zu Wasser: Weizen 1 Rthlr. 26 Sgr. 4 Pf., auch 1 Rthlr. 21 Sgr.

„Pf; Roggen 1 Niwhir' 4 Sgr. 10 Pf. Hafer 21 Sgt. 11 Vf.; Erbfen (schlechte Sorte) 1 Rtihlr. 6 Sgr. Eingegangen sind 13 Wispel. . Mittwoch, den 16. Oktober 1844.

Das Schock Stroh 7 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 7 Rthlr. Ceniner Heu 1 Rthlr. ? Sgr. 6 Pf, auch 20 Sgr.

Kartoffel ⸗Preise.

Der Scheffel 15 Sgr., auch 10 Sgr.

Branntwein ⸗Preise.

Die Preise von Kartoffel- Spiritus waren am 12ten 144 15 Rthlr., am 15ten 147 145 Rthlr. und am 17. Oltober d. J. 143 15 Rthlr. (frei ins Haus geliefert) pr. 200 Quart à 654 Ih oder 10, 800 96 nach Tralles. Korn-Spiritus: ohne Geschäft.

Berlin, den 17. Oktober 1844. .

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Der

4 Frankfurt a. M., 15. Ott. An unserer Börse zeigte sich in den letzteten Tagen eiwas mehr Bewegung, doch waren meistens die Eisenbahn-Actien und Lotterie Anlehen nur zu festeren Preisen begehrt. Für den allgemeinen Aufschwung der Fonds fehlt der politische Impuls und größere Abondanz des baaren Geldes. In den Inscriptionen der Friedrich- Wilhelm-Nordbahn zeigt sich seit gestern, nachdem die Einzahlung der ersten 10 pCt. stattgefunden, größere Nachfrage doch stehen sie fast noch 2 pCt. unter Pari. Man hofft, daß die am 181en *, in Kassel stattfindende erste Generäͤl-⸗Versammlung der Actionaire dieser Eisenbahn ein günstigeres Re-

sultat liefern werde.

1

Den 18. Oktober 1844.

Cour. Geld. Gem.

2 . Pr. Pr. Cour. w Rrief.

2lf.

Do nds. 6 ; . S yriet Geld.

St. Schuld-Seh. 3 109 99* Brl. Potsd. Eisenb. 3 172

Prämien- Scheine do. do. Prior. Obl. 1063 1902

q. Seeh. à 5 1. 93 Med. Lpa. PBisenb. 186 Kur- u. Neumärk. do. do. Prior. Obl.

Schuld vers chr. 37 Brl. Anh. Fisenh. 1453

Berliner Stadt- do. do. Prior. ObI. 103

Obligationen Diiss. Elb. Eisenb-. 923 Danz. do. in Th. do. do. Prior. Obl.

Rhein. Risenb. 7163

rr

95

Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do., do. do. Prior. Obl.

da. v. Staat garant. Ostpr. Pfandhr. 1433 Pomm. do. do. do. Prior. Obl.

Ob. Schles. Eisub. 113 Schlesische do.

n. St. E. Lt. A. . B. 117

asd. Nalbst.Ebb. 4 113

Aud. lm. à S Ih. 117 Ko. do. Prior. Ol. 4 1027 Disconio. 47 n-Kölner Es. 5

D c —Ü—

do. do. Brel. Frankf. Eisnb. Kur- u. Neum. do. : do. Lt. B. v. eingeꝝ. 1966 Gold al marco. Friedrichsd' or. 1316 Br. Schw. Frb. R. 4