1844 / 302 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

(

ten Kratzen⸗Drahte, vor.

e ee nee, ö dem 6 absoluter Festigkeit, welchen das Materia! ge= del. e e ee, und Gleichartigkeit der Metall⸗ smasse, so wie eine sehr hohe Ciastizität, Eigenschaften, von welchen

1578

131 Rihlr. pr. Ctr., ausgestellt. Herr Böing srischt das Eisen er e Drahtzieherei auf dem eigenen Stabhammer aus siegenschem

oheisen. . ; Rr. 1220. Fr. Wilh. Rump und Söhne in Altena, Reg.

die all bonf ien e bes Tones und die Haltbarkeit der a,. Bezirk Arnsberg. Nebst verschiedenen anderen Artikeln hat dieser Fa⸗

wesentlich abhängt.

aus physischen

Kratzenhäkchen ohne Brüche zu gestatten.

und schlechtgeformte, untaugliche Hälchen liefert.

Aber auch die Drähte zu anderen allgemeinen Zwecken sind nur geschätzt und vollkommen brauchbar, wenn sie eine Anzahl oft nicht leicht zu erreichender Eigenschaften in sich vereinigen, nämlich eine ho⸗ tellen, Schiefern und dergl. freie Masse, eine wenigstens annähernd genaue Kreisgestalt des Querschnitts, eine glatte nicht gefurchte oder sonst bei der Fabrication beschädigte) Oberfläche, und' einen gehörigen Grad von Biegsamkeit einerseits, so wie eine genügende Festigkeit und den der Verwendungsart angemessenen Grad von Härte andererseits; alles nach Maßgabe der natürlichen und nicht

mogene, von unganzen

abzuändernden Grundbeschaffenheit des Materials.

Unter den auf der AÄusstellung befindlichen Produkten der Draht⸗ Fabrication, welche wir nun nach Ordnung der Katalog⸗Nummern an⸗ einander reihen, zieht das unter Nr. 1140 von Martin Hirtz und Grunzke in Berlin ausgestellte Sortiment sehr das Interesse auf

Es besteht, die Messingdrähte abgerechnet, aus theils größeren theils kleineren Ringen von Kupferdraht Nr. 3M bis 45, Neusilber⸗ draht Rr. 19 bis 16, Zinkdraht Nr. 12 bis 40, verzinntem Zink⸗ draht Rr. 16 bis 26, und Bleidraht Nr. 15 bis 17. Alle diese Drähte zeichnen sich durch die sorgfältige Fabrication, deren Merkmale sie an sich tragen, vortheilhaft aus. Es ist auch nicht über eine ein⸗ zige der Proben Tadel, sondern durchgehends nur Lob ausgesprochen. „Die feinen und die groben Sorten entsprechen in gleichem Maße allen Forderungen. Mehrere von den Ringen enthalten bedeutende Längen in einer einzigen Ader, was jederzeit nicht nur bei der Verarbeitung des Drahtes fehr angenehm, sondern auch ein redender Beweis von gutem Material und zweckmäßiger Behandlung in der Fabrication ist. Der verzinnte Zinkdraht ist ein nicht gewöhnlich vorkommendes, gelungenes und empfehlenswerthes Fabrikat; ihm ist nicht minder als Den unverzinnten Zinkdrähten ein für dieses Metall hohe Biegsamkeit

und Zähigkeit nachzurühmen.

Äuch die Zinkdrähte (Nr. Ml) von Ganzel im Thiergarten bei Ohlau (Regierungs- Bezirk Breslau) in Ringen von mehreren mittelstarken und starken Sorten, zeichnen sich, bei untadelhaftem Aeu⸗= ßeren, durch vorzügliche , , ., und Festigkeit aus.

sten Ausstellungen von Drähten ist die

(Nr. 1181) des Fabrikanten Reinhard Poͤnsgen zu Gemünd im Reg. Bez. Aachen, welcher jährlich, nebst anderen Eisenwaaren, ungefähr F0ßh TFtr. Eisen draht erzeugt, und hiervon ein den gröbsten bis zu den feinsten Nummern ausgestellt hat. wöhnlichen Eisendrähte sind zwar nur in kurzen Probestückchen auf einer Musterkarte vorhanden, und lassen sich demnach nicht gründlich beurtheilen; jedoch wird dieser Mangel durch den bekannten vortheil⸗ Dagegen findet man die ver⸗

schiedenen Nummern des Kratzen-Drahtes in ganzen Ringen sie sich nach äuße⸗

dem Zwecke vollkommen, ent⸗ Pie direlte und entscheidende Prüfung dieser, so wie der Hon anderen Fabrikanten vorhandenen, Kratzendrähte ist auch be⸗

Herr ier, e. hat erst 1

Eine der bemerkenswerthe

haften Ruf dieser Fabrik vergütet.

ausgestellt, deren Beschaffenheit so weit ren * Kennzeichen beurtheilen läßt,

spricht.

reits durch Erfahrung erwirkt worden.

vor kurzem die Fabrication des Kratzendrahtes zu betre gen und bedient sich dazu als Material des von ihm selbst produzirten Eifler gehämmerten Holzkohlen⸗Eisens, das sich vorzugsweise zu diesem . Das Walzwerk und die Draht⸗ Fabrik zu Gemünd werden durch eine gesammie Wasser- und Dampftkraft von cirea 130

Zwecke eignet.

egsam sein, da

bei sollen diese Drähte so bi daf . Wirbel der In⸗

ohne zu brechen in kleinen Windungen um die 1 ö füwerden können; diese große Biegsamkeit steht aber Grünen in einer Art von Widerstreit mit der geforderten

hohen Clastizität und ist nicht leicht mit derselben vereinigt zu erzielen, weil die Elastizität durch eine eigentümliche Behandlung des Drahtes beim Ziehen hervorgebracht werden muß, welche zugleich die Steifheit ver⸗ mehrt und die Weichheit, Biegsamkeit und relative Festigkeit verrin⸗ gert. - Beim Kratzen draht sind die Haupt⸗Erfordernisse: eine kurchgehends ganz gleiche Dicke nebst einem iiberall genau kreis förmi⸗ gen Guerschnitte, damit die Biegung in allen Richtungen mit gleicher Leichtigkeit erfolgt; eine äußerst glatte, glänzende Oberfläche; ein ho⸗ her Grad von Härte, Steifheit und Elastizität, damit die Kratzenbe⸗ schläge lange im Gebrauch aushalten; und dabei doch wieder Bieg⸗ samkeit genug, um die scharfen Biegungen bei Verfertigung der Außerdem müssen durch eine besondere Behandlung (bas Richten oder Dressiren) alle unregelmäßigen Krümmungen dieses Drahtes beseitigt werden, weil er sonst nicht gerade gestreckt in die Kratzhaken⸗Biegemaschine eintritt

brikant eine Musterkartẽ mit 28 kleinen Proberingen Stahldraht von Rr. d (nahe 1“ dich bis Nr. 24 (etwa s“ stark) ausgestellt. So weit nach den äußeren Kennzeichen geurtheilt werden kann, scheint der Draht sehr gut zu sein; er sst sauber gezogen und vereinigt mit der natürlichen Härte und Steifheit des Materials eine . Biegsamkeit und Zähigkeit. Die Einsender verfertigen den tahl⸗ draht aus siegenschem Stahl.

Nr. 1221. Friedrich Thom ée, gleichfalls in Alteng, lieferte zur Ausstellung ein zahlreiches Sortiment Eisendraht, jedoch nur in kleinen Pröbchen. Das Eisen zu diesen Drähten wird, aus der Ei⸗ fel und Westphalen bezogen. Die Fabrik liefert jährlich 7 8000 Eeniner Draht. Sie besftzt ein Drahtwalzwerk, worauf jährlich un⸗ gefähr 15, 00h Centner Walzdraht erzeugt werden; hiervon zieht sie die Hälfte selbst zu fertigem Draht aller Dimensionen aus.

Nr. 1721. Joh. Caspar Rumpe u. Co. in Alteng. Nebst verschiedenartigen anderen Metallwaaren hat diese Fabrik auch Eisen⸗ draht ausgestellt, und zwar von 34 Feinheits⸗Nummern, jedoch nur in kleinen, 10 11 Zoll langen Pröbchen, welche eine tiefer ein⸗ gehende Beurtheilung nicht zulassen; ferner eben solche Pröbchen von Stahldraht (zur Nähnadel-Fabrication) in 12 Sorten, Ni.] bis 12. Beide Sortiments sind, so weit die geringe Größe der Stücke dies erkennen läßt, schöne und gute Waare.

Rr. 1357. Ebuard' Schmidt in Nachrodt, Regierungs- Be⸗ zirk Arnsberg, hat Stück oder 5 Pfd. Kratzendraht und 6 Stück aus Eisendraht gefertigte Spring federn ffür Möbeh eingeliefert. Letztere sind von gehöriger Stärke und Elastizität.

Nr. 1775. Karl Schedl in Wien. Ein Sortiment von 13 Nummern Eisendraht in Ringen, nämlich: ordinair Nr. 19 19, pro wiener Ctr. 12 17 Fl., mittel Nr. 1 9, 18 28 Fl., fein Nr. 1 = 6, 31 43 Fl., ertrafein Nr. I 11, 50 70 Fl. und extrafein dressirt, 809 i00 Fl. Dann gezogenen Walzen- oder Straffett⸗Draht: Nr. 1 10 zu 11 und 113 JI. Das Ganze die⸗ ser Einsendung bildet eine komplette Reihe der Eisendrähte, von den stärksten, die liber Zoll dick sind, bis zu den feinsten, im Handel vorkommenden. Wenn man davon absieht, daß bei den dicken Sor⸗ ten die Glätte der Oberfläche nicht n genügend ist und auch hin und wieder unganze Stellen sich zu Tage legen, so kann über diese Drähte nur Gutes gesagt werden. Namentlich sind die feinen Gat⸗ tungen schön und sorgfältig bearbeitet, das Material derselben ist zäh und' geschmeidig. Die Preise erscheinen als der Qualität durchaus angemessen.

Verloosung von Gegenständen der deutschen Ge⸗ werbe A usstell ung.

Die höchst erfreuliche Theilnahme, welche das Unternehmen des unter⸗ zeichneten Vereins in fast allen Theilen unseres Vaterlandes gefunden hat, machte es möglich, bis zum Schlusse der deutschen Gewerbe⸗Ausstellung So, 000 Loose zu verkaufen. Diese bedeutende Ausdehnung des Geschäfts und die sauf uͤnseren Wunsch mit dankenswerther Bereitwilligkeit bei der demnächstigen Verloosung zugesagte technische Hülfe der Königlichen Ge—⸗ neral- Lotterie Direction haben ein Hinaussetzen der Ziehung erforderlich gemacht. Demnach wird im Lokale der Königlichen General Lotterie ⸗Di⸗ rection das offentliche Einzählen und Mischen der Loose und Gewinne am Dienst ag den 3. Dezember d. J. die öffentliche gi ung am Mittwoch den 4. Dezember d. J. und an den folgenden Tagen von 3 Uhr Nach⸗ mittags an geschehen. Eine Uebersicht der ausgewählten Gewinne wird vor der Ziehung, eine ,, . der Ergebnisse der Verloosung bald— thunlichst iiach deren Beendigung hier im Büreau der Ausstellungs⸗Kom-= mission, auswärts aber bei den Herren, welche den Vertrieb von Loosen geneigtst übernommen haben, zur Einsicht ausgelegt werden. Die Frist zur Abnahme der Gewinne und Medaillen wird bis zum letzten Februar t. J. einschließlich, mit der auf den Loosen ausgesprochenen Voraussetzung, ausge dehnt, Um die hier zu bewirkende Abnahme der Gewinne und Medaillen zu erleichtern, werden wir demnächst einen Kommissionär bezeichnen, welcher, gegen möglichst billige Vergütung, Empfang, Verpackung und Versendung nach ven? speziellen Bestimmungen der Gewinner zu beschaffen bereit ist. Mehrfach ausgesprochenen Wünschen entgegenkommend, erklären wir uns bereit, für je 12 bronzene Erinnerungs sedaillen (welche planmäßig an die Stelle der Nieten treten) eine dergleichen silberne Medaille rer. 6h zu lassen, falls uns der desfallsige Wunsch unter Ein sen dung der

etreffenden Loose, vor dem 15ten Januar k. J. zukommt. Ein Nechenschafts-Bericht wird am Schlusse des ganzen Geschaͤfts veröffentlicht. Berlin, den 26. Oktober 1844. Verein für Verloosung ausgestellter deutscher Gewerbs-Erzeugnisse. Freiherr von Reden.

Handels- und Börsen - Nachrichten.

Sortiment von Die ge⸗

en angefan⸗

Pfemen bett Cen, Has Hittentze n zu, Tg selltng dee ser koblz; Berlin, 28. Ott. Das Geschäft in Eisenbahn-Effclten an heutiger

Roh⸗ und Stabeisens ist ebenfalls bei Gem ünd, belegen. rühmenswerther Thätigkeit und Umsicht hat Herr Pönsgen, zweckmäßige mechanische Einrichtungen und durch Anstellung von eng⸗ lischen Arbeitern, die Kratzendraht⸗Fabrication zu einer Ausbildung gebracht, wie dieselbe bis dahin nur im Auslande gefunden wurde. Unter Nr. 1216 hat J. P. Böing in Limburg, Reg. Bezirk Arneberg, ein Sortiment Eisendraht, nämlich 14 Ringe 3 Pfd.) gerichteken Kratzendraht, 1 Biei mit 18 Blei, zu 145, Rthlr. bis

Börse war n . auswärtiger Verkauf⸗Ordres, besonders von Quittungs= bogen, die beim . der Börse höher als gestern bezahlt wurden, etwas 6 doch herrschte im Uebrigen eine allgemein günstige Stimmung. esterreichische Effekten waren sehr begehrt und höher bezahlt.

Königsberg, 22 Olt. Mit der vergangenen Woche hat das Geschäft an unserem Kornmarkt an Stille zugenommen. Für Weizen be⸗ steht keine Kauflust, und die Preise gehen mehr herunter, doch sind die In⸗ haber nicht geneigt, zu verhälmißmäßig niedrigen Preisen mit dem Auslande

durch

Gekanntmachungen.

Avertissement.

Auf dem unter der Jurisdiction des unterzeichneten Ober. Landesgerichts im Spremberg ⸗Hoyerswerdaer Kreise belegenen, dem Königl. sächsischen Kabinets⸗Minister und Staats- Secretair Deiley Grafen von Einsiedel ge⸗ hörigen Rittergute Frauendorf haftet im Hypothelenbuche

1179

Rubrica iii Rr. 8 eine aus dem Kaufe vom 23. April 1813 mittelst Verfügung vom 20. März 1823 eingetra⸗ 6 Post von Jwölftausend Thalern für den Königl. ächsischen Major und Postmeister Wolff Wilhelm Lud. wig von Gablenz als ein Uieberrest von ursprünglich 10900 Thlr. rückständiger Kaufgelder.

Das über jene 4 ausgeserligte Dokument ist ver⸗ leren gegangen und soll Behufs der Löschung des Ka. 22 auf den Antrag der Interessenten aufgeboten

Es werden daher alle diesenigen, welche an die zu . Post und das darüber n n Sin een

2 : a üümer, Cessionarien, Pfand oder sonstige

4 Inhaber Anspruch zu machen haben, hierdurch zur Begründung ihrer Ansprüche zu dem auf

den Sieben und zwanzi . ö, 1845,

vor dem Neferendarsns von A structions zimmer be alen enn 8 nung vorgeladen, daß der Nichterschlenene mit seinen

eiwanigen Ansprüchen ausgeschlossen und ihm deshalb I1300 immerwährendes Stillschweigen auferlegt werden wird. Frankfurt a. d. O., den 13. September 1844. Königl. preuß. Ober · Landesgericht. Pensions ·

10451 Subh ast atio n 8⸗Patent.

Das in der großen Scharrnstraße hierselbst gelegene, Vo. J. No. 339. Fol. 352. des Hypotheken buchs ver⸗ eichneie, den Erben des Briefträgers Cossang gehörige rer uu nebst Hintergebäuden, welches zufolge der nebst dem Hypothekenscheine in der RNegistratur einzu- sehenden Tare auf 5, 973 Thlr. 2 Sgr. 3 Pf. abge⸗ schätzmt worden, soll

am 14. Rärz . J., Vormittags 10 uhr, subhastirt werden.

Frankfurt a. O., den 2. August 1844.

Königl. Land⸗ und Stadtgericht. zu nehmen.

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachung. No. V. Juristische Werke (1844).

Den preußischen und hannoverschen Unterthanen, wel- chen von der Königlich portugiesischen Regierung Pen⸗ sionen ausgesetzt sind, oder den Erben derselben, denen ückstände zustehen, wird hierdurch bekannt gemacht, daß sie sich, mit dem erforderlichen Lebens ⸗At⸗ feste, oder, falls die Erben der Berechtigten oder de= ren Bevollmächtigte auftreten, mit den von dem Kö— niglich preußifchen Ministerium der auswärtigen Ange= legenheisen beglaubigten erforderlichen Legiimations-· Dokumenten versehen, bei der Königlich portugiesischen Hefandischaft hierfelbst am 31. Oliober, am 4, und 2. November, so wie in der darauf folgenden Woche, vom I. bis 10. November, in den Vormittggsstunden von 11 bis 2 Uhr, in der Schadowstraße Nr. 14 zu melden haben, um zwei Quartal⸗Beträge in Empfang

zu verkausen. Die Frage nach Roggen zum Konsum und zur Versendun nach dem Innern ist noch lebhast, und man . bereits 225 2 230 gi. pr. Last von 56 Schsl. Die Jufuhren vom ande sind so unbedeutend, baß sie bei weitem dem örtlichen Bedarf nicht entsprechen. Aus Dänemari und Pommern sind bereits Kartoffeln eingetroffen und werden zu 46 a 18 Sgr. pr. Schsl. am Bord verlauft.

Nach Kleesaat ist Frage, die Aerndte davon ist sehr mangelhaft aus⸗

gefallen, und unsere Landleute werden ihren Bedarf hier am Markte kaufen 4

müssen; man fordert für rothe Kleesagt 43 Sgr. Die Zufuhr von Lein.

saat bleibt so unbedeutend, daß das Geschäst darin noch ruhen muß. Hanf ohne wesentliche Veränderung, desgleichen Häute und Felle. Flach s ist etwas fester, da die Geschäfte darin mit England in letzter Zeit gut ausgefallen sind. Nolirt wird drojan. Kron 157 Fl., podol. Rron 10 a 183 Fl., oberländer Kron 97 Fl., Slaniß 87 2 91. neustäd⸗ ler 6 2 73 Fl., Eodilla 3 a 6 Fl. pr. Stein von 35 Pfd. Talg, Lichtentalg 10 Fl., Seifentalg 10 Fl. Hanföl 12 Rihir,, Rüböl 193 Rihlr, Leinöl 10 Rthlr. pr. Ctr. Spiritus wird willig mit 14 2a 15 Rthlr. pr. 9600 96 bezahlt. Matten, bastene, 16 2 18 Sgr. pr. 5 Stück. Fourfe. London 3 Mt. 2023. Amsterdam 10014. Wochen 443. Berlin 2 Mt. 997.

Berliner Börse. Den 28. Oktober 1844. ) . wa,, Pr. Cour. , Pr. Cour. Rries. Geld. Brief. Geld. l Gem. St. Schuld-Sch. 32 100 gg. khrl. Potsd. Bisenh. 5 . 1865 Prämien- Scheine do. d0. Prior. Ohl. 4 1037 1023 d. Seeh. à 50 . 944 93 M4. Lpæ. Eisenbh. * 1833 Kur- u. Neumürk. do. do. Prior. Obl. 4 103 Sehuldversehr. 3 99 BI. Anh. Eisenb. 1423 Rerliner Stadt- do. do. Prior. Obl. 4 103 1022 Obligationen 34 100 Piss. Elb. Eisenb. 5 982 91 Danz. do. in Tl. 48 do. do. Prior. Obl, 4 97 Westpr. Pfandbr. 3 Sz Rhein. Risen. 5 16 75* Grossh. Pos. do. 4 103 do. do. Prior. Ol. 4 971 do. do. 3 98 4644. 8taat garant. 3 98 . Ostpr. Pfandhr. 35 101 Rel. Frankf. Risnh. 5 143 142 Pomm. do. 33 100 997 do. do. Prior. Obl. 4 22 1025 Kur- u. Neum. do. 3 100 gg. ou. Schles. Eisnb. 4 112 * Sehlesische do. 35 99h do. Lt. B. v. eingexz. 1057 —— Rz. St. E. It. . u. 8. 116. Gold al marco. Fier. in ir . 41121 Friedrichs dbor. 1343 131k. Schw.-Frb. E. 1 101 Aud. teildm. à s Th. 117 11 lo. 40. Prior. Obi. 4 0175 Diseonto. 35 45 Ronn-Köälner Esb. 5 130

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 21. Ort. Niederl. virkl. Sch. 624. 59h Span. 191. 395 do. 351. Pass. Ausg. insl. —“ Sch. 169. Pol. . Oesterr. 1091. 9h Russ. Ilope 9153. Antwerpen, 23. Ort. iusl. , Neue Kun, 19.3. Frankfurt a. M., 25. Oct. 596 Met. 1126 G. Uank-Aetien E. ulr, 1969. Baxr. Bank- Actien 747 G. IlIope 90* Er. Stiegl. 89. kr. pin. 300 Fi. 963. d0. So FI. 93z3. do. 2009 FI. 283 Rr. Hamburg, 26. Okt. Rank Actien 1635. Eugl. Russ. 114. London, 22. Okt. Cons, 35956 100. Rel. 1035. Neue Anl. 2335. Pes- sive 54. Ausg. Sch. 135. 296 lIloll. 62. Engl. Russ. 1183. Bras. 845. Chili 101. Columb. —. Mex. 345. Peru 24. Paris, 23. Okt. 59h Rente fin cour. 118. 45. 395 Rente fin eour. 82. 20. 596 Neapl. 98. 60. 596 Span. Rente 32. Pass. 53. ; Wien, 24. Okt. 596 Met. 110. 496 1002. 395 76. Hauk - Aetien 1606. Aul. 4 16331 1517. 4 1839 1317. Nord. 1643. Glossu. II9. Mail. 11023. Livorn. 117.

Meteorologische Geobachtungen.

Nachmittags 2 Ubhr.

Abends 10 Uhr.

1844. 27. Olet.

Lustdrucku. ... 337, 79 par. 338, 20 par. 338, a3 Par. Auellwärme 7,47 R. ö 2 6, 1 R. 4 9, s? R. * 8, 27 R. Flusswärme 8, 20 R.

Nach einmaliger Beobachtung.

Morgens 6 Uhr.

Luftwürme

Thaupunkt ... 2 5, 0 R. 4 6,99 R. 6,67 R. Bodenwärme 8, o? R.

Dunsisättigunt 91 pet. SI pot. S9 pCt. Ausdünstung O, olo, Rb. Wetter ...... trüh. trüb. trüb. Niederschlag O, O43 Rh. wind ..... .. w. Sw. Sw. Warme wechsel 10,2“

Wuolkenzusz. .. Wsw. . 4, 10 R.

Tagesmittel: 335, o7 Dar... 4 7.0” R.. G2” N. ST pet. M

NRönigliche Schauspiele.

Dienstag, 29. Ott. h dann nach dem Italienischen des Nota, von C. Soldat aus Liebe, pantomimisches Ballet in 1 Akt, Musik von Schmidt.

Im Konzertsaale: 1) Faute de sentendre. 2) La premitte représentation de: Georges et Thöräse, ou: Les deux orphe- lins, vaudeville nouveau en 2 actes, par Mr. Auvray.

Königsstädtisches Theater. Dienstag, 29. Okt. (Neu einstudirt., . Drei Tage aus dem Leben eines Spielers. Melodrama in 3 Abtheilungen, von L. An elo. Mittwoch, 30. Okt. (Italienische Opern-Vorstellung.) Il Bar- biere di Siviglia. Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. Ww. Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei.

Blum. Hierauf: Der

No. VI. Medizin. Werke (1844).

N. VIi. Natur wissenschaft. Werke is)

No. Vili. lis rIο. u. G οsrαbpLhR. Werke (1844).

No. 1 25. der Katalogsblärter, euihaltend

Bücher aus allen Wissenschasten.

Die S C Naunmer des Kat. VI. und die bie u. ie Nummer des Kat. VIII. sind, als so eben gedruckt einzeln 21 erhalten, so wie überhaupt zůmmiliche Käataldge, so weit sie noch uorräthig, gratis aus gegeben werden. .

44 Behrenstr. Wm. Besser.

Literarische Anzeige von Wilhelm Besse— 1301 (Behr enstr. 44).

1943 Nothwendiger Verkauf, Stadtgericht zu Berlin, den 42. Juli 1844.

Das in der Scharrenstraße Nr. 17 belegene Zimmer- mannsche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 7611 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf., soll am 18. Februar 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle fubhassiri werden. Taxe und Hy⸗ poihelenschein sind in der Registralur in e e

er dem Aufenthalte nach unbelannte Königliche Pro- 6 Ernst Gonlieb Jaeckel oder dessen Erben werden ierdurch bffentlich vorgeladen.

i292

No. IJ. (vergriffen).

LCiterarische Anzeigen.

Literarische Anzeige.

Von den Katalogen meines antiquarischen Lagers sind iheils früher ilieils jetzt erschienen:

No. II. Theolog. n. Philosop li. Werke,

No. III. Jurist. u. Kameralist. Werke (jum Theil erledigt durch Na. V).

No. IV. Philologische Werke (i843).

len Buchhandlungen ist zu haben: Der S82ste Jahrgang des Goth aischen gene alogischen 5

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Das Abounemen t belrägt: 2 Kthlr. sür . Jahr. 1 Rihlr. Jahr.

S KRihir. i Jahr. . in allen Theilen der. Monarchie ohne Preiserhöhung. Inserlions-Glebühr sür den Raum einer Seile des Allg. Aneigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des An- und Auslandes nehmen JBestellung auf dieses glatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichsstraße Rr. 72.

Berlin, Mittwoch den 30sen Oktober

1844.

Inhalt. Amtlicher Theil. . Inland. Provinz Westphalen. Aus Münster (Ehren-Doltor-Di-=

lome ). ;

Oln sche Bundesstaaten. Königreich Bapern. Aus München (Hofnachricht. Die Arkaden. Campo santo. ). Königreich Würt— tem berg. Aus Stuttgart (Bekanntmachung der Stadt⸗Direction. Le- nau. ). Großherzogthum Hessen. Einberufung der Stände. Die Auswanderungen nach Algier.

Oesterreichische Monarchie. Schreiben aus Preßburg. (Verlän— gerung des Landtags)

Frankreich. Paris. Rückkehr der Königlichen Familie. Algierische Colonifatson und Kommandos. Vergleichung zwischen Belgiens und Hollands Zuständen. Das Jacquessonsche Wein⸗Eiablissement zu Cha⸗ sons. Schreiben aus Paris. (Reise der Königl. Prinzen nach Wien; die Anleihe; die polvtechnische Schule.) .

Großbritanien und Irland. London. Die Presse über die Thron Rebe des Königs der Belgier. Besorgniß über den Abschluß eines Vertrags des Zoll⸗-Vereins mit Brasilien— Festlichkeiten in der City zur Einweihung der neuen Börse. Vermischtes.

Belgien. Brüssel. Dislussion und Annahme der Adresse im Senat. Die belgische Armee mit Hinsicht auf die Neutralität. Vorlegung des Budgets an die Repräsentanten Kammer. Die Angeklagten wegen der Unruhen in Verviers.

Spanien. Briefe aus Madrid. (Das Gesetz über die Ayuntamientos; die Reform der Constitution) und Paris. (Die jüngste Coalition der Karlisten und Exaltirten.

La Plata⸗Staaten. London. Intervention Brasiliens in dem Streite Montevideo s mit Buenos Ayres.

Brasilien. Schreiben aus Paris. (Verhältnisse von Rio Grande do Sul.)

Die Gewerbe -Ausstellung der deutschen Bundes- und Zollvereins- Staaten.

Königl. Schauspielhaus. (Ein neues Lustspiel: „Der Encyklopädist“;) Erste Trio Soiree. Letztes Konzert von F. . 2 n n. Verein. Vermischtes.

Beilage.

Autlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem regierenden Grasen zu Stoiberg-Stolberg den St. Johanniter⸗-Orden zu verleihen;

Den Ober⸗-Landesgerichts Rath Bock zu Insterburg zum Tri⸗ bunals⸗-Rath bei dem Tribunal zu Königsberg zu ernennen; und

Den Forst⸗Inspektoren Friese zu Elsterwerda, Stubenrauch zu Bromberg, Stein von Kaminsky zu Insterburg, Meyer zu Johannisburg und von Gayl zu Torgelow den Charakter als Forst= meister beizulegen.

Abgereist: Se, Excellenz der General der Infanterie und 1 General des Tten Armee-Corps, von Pfuel, nach ünster. Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmäch⸗ tigte Minister am Königl. dänischen Hofe, Freiherr Schoultz von Ascheraden, nach Neu⸗Strelitz. . ; .

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Provinz Westphalen. Die philosophische Fakultät der Königl. Akademie zu Münster hat sich bewogen gefunden, folgen—

Königliches Schauspielhaus. Ein neues Lustspiel: „Der Encyklopädist“.

Am 28. Oltober zum erstenmale; „Der Encoklopädist, Lust⸗ spiel in zwei Auszügen von Frühauf“. Schon im Tite] dieses Stücks liegt ein Widerspruch mit seinem Inhalt. Enczyelopédiste heißt: Versasser einer Encpklopädie. Nicht aber ein eneyklopädischer Schriftsteller, sondern 9 junger Schwätzer der das Brochaussche Conversations - Lexikon (dem . , . desselben wird schließlich sogar ein solennes Vivat gebracht!), Al⸗ ber bs komt n emir u , Knigge's ümgang mit Menschen, Hufeland's Ma⸗ Glu 3626 perfekte Köchin“, Hie Kunst. bei Frguenzimmern sein

igen und ähnliche Bücher queblinburgscher Sorte theils n, 9 mit sich herumführt, also ein Eingeweihter in die =, , . Literatur, die hier in der konfusesten Durchein⸗ , , kund sölechte Büchzr cittkt and allegirt wird, ist der gar fem Hand lun 9. höchst geistlose Held dieses Lustspiels, das im Grunde kern inen en 7 at, sondern nur aus fomisch sein sollenden Genrebil= Dede n e We r g nur eine Rolle, nicht aber ein Stüc ist. Die und , Menglers“ de f i st ein Ragout aus dem Beihau des „Vielwissers. lönnen i. wissen oi e kann und weiß Alles, nur nicht das, was er er sich seine Braut, wit um sein Lebensglück zu machen, und so läßt

1 ut, wie man sagt, vor der Nase wegfangen. Wie man an den verschiedenen Kindereien und Kunststückchen, welche Weiß vorzuneh⸗ 2 e Zurechtmachen einer neumodischen' Frisur, Jusammenguir,= en einer Wildschweinskopf⸗Sauce und dergleichen, einen so großen Spaß finden konnte, daß man den Darsteller dieser Roll. Herrn Louls Schnei⸗ . j. i hervorrief, läßt sich nur dadurch cizlätren, daß auch dag gebil= 2 261 . n als Mensch und Künstler allgemein beliebten Komiter, Minus 2 13 egenüber, sich ost in der Laune befindet, aus dem led nini . 6 ö Schauspieler zu machen. Eine * er, das, wie wir . den Gemahl 86 i e, n. 26

chauspielerin Früh auf zum Verfasser hat. er Bühne a n, ene

Erste Trio:· Soiree.

Berlin, 27. Olt, Deutschland behauptete von jeher den Rahm, die

der . zu sein. Doch erst d zwar jenem in unvergänglicher Pracht am deu

9 Dieigestirn: Har dn, Mozart, wn , diese Musstgattung auf eine Höhe zu bringen, von welcher man früher wohi

er neueren Zeit, und

den um die Beförderung echter Wissenschaft und 36 hochverdien⸗

ten Mäunern: dem Wirkl. Geh. Ober -Justizrath von Düesberg, dem Wirkl. Geh. Ober-Regierungs-⸗Rath Schmebding, dem Vice Kanzler P. von Cornelius, sämmtilich zu Berlin, so wie dem Dom-Kapitular Nadermann zu Münster, den philosophischen Doktorgrad an demsel⸗ ben Tage, an welchem sie das Recht der Ertheilung akfademischer Grade und Würden zuerst zur Ausübung brachte, am 15. Oktober, dem Geburtstage Sr. Majestät des Königs, öffentlich und feierlich honoris causa zu verleihen.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Am 23. Oktober sind Ihre Maje⸗ stät die Kaiferin Wittwe von Brasilien und deren erlauchte Mutter, die Herzogin von Leuchtenberg, von Ismaning wieder in München eingetroffen, um den ganzen Winter daselbst zu verweilen. Die Kai⸗ serin wird erst im Mai f. J. nach Brasilien zurückkehren. Die Arkaden des münchener Hof- Gartens werden eine plastische Zierde wieder erhalten, die sie früher schon besaßen: die schönen in Holz gearbeiteten Herkules-Statuen von Roman Boos, welche in dem obe⸗ ren Theile derselben, gegen den Kasernenhof hin, aufgestellt werden sollen. Die Erweiterung des münchener Friedhofes schreitet rasch voran, derselbe wird durch eine große Umfassung von offenen Hallen, die mit Fresko Gemälden geschmückt werden sollen, den Charakter eines italienisch mittelalterlichen Campo santo erhalten.

Königreich Württemberg. Die Königliche Stadt ⸗Di⸗ rection zu Stuttgart hat unterm 2. Oltober folgende Bekannt= machung erlassen: „Nachdem amtlich erhoben worden ist, daß die seit einiger Zeit in der hiesigen Stadt errichteten Leichen⸗ und Wöchne⸗ rinnen⸗Kassen- Vereine, statt sich innerhalb der Gränzen des ursprüng⸗ lich löblichen Zweckes der gegenseitigen Unterstützung zu halten, größ⸗ tentheils eine völlig gesetzwidrige Nichtung genommen haben und in ein verbotenes Spiel' ausgeartet sind, hat sich die Stadt-Direction aus Rücksicht für die allgemeine Wohlfahrt und Sittlichkeit veranlaßt gesehen, die Fortsetzung aller solcher hier bestehenden Vereine, welche nicht die nöthige Garantie gegen gesetzwidrigen Mißbrauch gewähren, und die Theilnaähme an denfelben, so wie die Errichtung weiterer ähn= licher, diese Garantie nicht gewährender Vereine in der hiesigen Stadt, zu verbieten. Diese Verfügung wird mit dem Bemerken öffentlich be⸗ kannt gemacht, daß gegen die Uebertreter des erwähnten Verbots das gesetzliche Strafverfahren eingeleitet werden würde.“ Der Wahn⸗ sinn Lenau's hat sich in einem solchen Grade gesteigert, daß derselbe un 25. Oktober von Stuttgart nach Winnenden in die dortige Ir—

ren-Anstalt gebracht werden mußte.

Großherzogthum Hessen. Durch Allerhöchstes Edikt sind die Landstände auf den 2. Dezember d. J. nach Darmstadt ein⸗ berufen. Das neueste Regierungshlatt enthält die nach— stehende Bekanntmachung Großherzogl. Ministeriums der auswärti⸗ gen Angelegenheiten vom 19. Oktober:

„Nächdem das Ministerium in Erfahrung gebracht hatte, daß eine nicht unbedeutende Anzahl von Familien in der Provinz Rheinhessen beabsichtige, in die Kolonieen von Algier auszuwandein, hielt es sich verpflichtet, die ihm auf offiziellem Wege zugekommenen Bedingungen und Formalitäten, unter welchen die Königlich französische Regierung fremde Kolonisten in Algier annimmt, durch Vermittelung des Großherzoglichen Ministeriums des Innern

und der Justiz zur Kenntniß jener Auswanderungslustigen bringen zu lassen,

indem es, weit entfernt, den Auswanderungen nach Algier an sich irgend ein Hinderniß in den Weg zu legen, wenigstens für nothwendig erachtete, die Unter⸗

thanen vor unüberlegten Schritten zun warnen. Namentlich wurden die Auswan⸗ derungslustigen darauf aufmerksam gemacht, daß zu jenen Formalitäten auch die Erwirkung einer sörmlichen Aufnahme Urkunde gehöre, welche von der mit Leitung der Kolonieen in Algier beauftragten Behörde erst dann ertheilt werde, nachdem die Gesuche der Auswanderungslustigen, mit den vorgeschriebenen Attesten versehen, bei der Köni lich französischen Gesandtschaft am darm⸗ städter Hofe eingereicht, von ue nach vorausgegangener Verification an das Königlich französische Ministerium eingesendet, von solchem sodann dem Direktor des Innern in Algier mitgetheist und von Letzterem statthaft be⸗ funden worden. Gleichzeitig wurde den Auswanderungslustigen eröffnet, daß jede Intervention dritter Personen, um Kolonisten für Algier aufzusu⸗— chen und deren Abgang dahin zu leiten, von der Königlich französischen Regierung abgelehnt worden sei. Dessenungeachtet haben einzelne unbe⸗ rufene Privatpersonen sich ein Geschäft daraus gemacht, die Auswanderung diesseitiger Unterthanen nach Algier zu vermitteln; sie haben ihnen zugesagt, Aufnahms⸗ Urkunden sür sie, zu erwirken, und einzelne Ünierthanen, welchen man vorspiegelte, die hiesige Regierung suche, die Auswanderung nach Algier zu erschweren, haben sich berests, statt den ihnen durch die Behörden bezeichneten Weg einzuschlagen und vorerst ihre Recep⸗= tion in Algier abzuwarten, bestimmen lassen, mit solchen Privatpersonen,

unter Leistüng baarer Zahlungen sür Gebühren z. an Letztere, förmliche

Verträge über Transport und Verpslegung zum Behuf ihrer Reise und Aus⸗ wanderung nach Algier abzuschließen. Jene Mittelspersonen haben aber ihre Zusagen, Aufnahms⸗Urkunden zu erwirken, bis jetzt nicht erfüllen können, und es haben nun diejenigen, welche sich ihnen hingegeben und zum Theil selbst ihr Immobiliar⸗Vermögen, in Voraussetzung ihrer baldigen Auswan⸗ derung, veräußert haben, die Folgen jener Nichtbeachtung des Nathes der Behötden bitter zu bereüen. Das Ministerium der auswärtigen Angelt= genheiten findet sich daher veranlaßt, wiederholt auf den oben angedeuteten, einzig zulässigen Weg, auf welchem diejenigen Angehörigen des Großher⸗ zogihums, welche ensschlossen sind, in die Kölonieen von Algier auszuwan⸗ dern, zur Realisirung ihres Zweckes gelangen können, aufmerksam zu machen und damit die Warnung zu veibinden, keinerlei Vorbereitungen zur Aus- wanderung eher zu treffen, als bis sie auf ihre, bei der Königl. sranzösischen Gesandtschaft am darmstädter Hose einzureichenden Gesuche die Enischlie⸗ ßung der Königl. sranzösischen Regierung durch die gedachte Gesandtschaft erhalten haben.“

Oesterreichische Monarchie.

Preßburg, 14. Okt. Unser Reichstag ist bis zum 10. November d. J. verlängert. Möge die ihm noch gegönnte kurze Zeit seiner Exsstenz zum Besten des Landes angewendet, und nicht durch unfruchtbare Declamqationen erfolglos gemacht werden, Eine schwere Verantwortung lastet sonst auf ihm, da man so schöne Er⸗ warkungen hegte, als er eröffnet ward, und so inhaltschwere König⸗ liche Propositionen freilich ohne förmliche Gesetz⸗ Entwürfe ihm vorgelegt wurden. Wie viele Hoffnungen sind seitdem hoffnungslos geworden, möge noch eine der letzten, daß der Adel großmüthig sich zum Besten des Landes selbst besteuert, zur Wahrheit werden, so hat sich der Reichstag dennoch mit Ruhm bedeckt. .

Frankreich.

Paris, 24. Okt. Der König und die Königliche Familie sind gestern Abend von Eu wieder in St. Cloud eingetroffen.

Dem Kriegs-Minister ist ein Plan zur Kolonisirung des Fußes des Atlasgebirges zwischen Hauk-Muzzia im Westen und Fonduck im Osten vorgelegt und von ihm genehmigt worden.

General Bedeau, der sich jetzt in der Stadt Algier besindet, soll das Kommando der Provinz Konstantine und General⸗-Major Cavaignac das der Provinz Tlemzen übernehmen.

Ueber die belgische Thron⸗-Rede bemerkt der Constitutionnel, daß wenn man die finanzielle Lage Belgiens mit der von Holland vergleiche, der Vortheil auf Seiten des ersteren sei, da Holland, schwer belastet, mit verzweifelten Anstrengungen gegen seine sinanziellen Verlegenheiten ankämpfe, während Belgien seine Finanzen mit Leich= tigkeit in Ordnung zu bringen vermöge, da es in seinen Eisenbahnen

Compo sition der Instrumental⸗Musik auf sehr einseitige und oft nur Ver⸗ derben bringende Art gepflegt wir erinnern hier an die Mehrzahl der modernen sogenannten Klavler -⸗Compositionen jedoch ist man unablässig bemüht, bie Meisterwerke und andere nicht minder gelungene Com- positionen jener Periode dem Publikum, sorgsam vorbereitet, öffent⸗ sich vorzuführen, und wahrlich, nichts Besseres könnte man thun, den

Geschmack zu bilden und der drohenden ö, , entgegen⸗ 6

zuarbeiten. In Berlin wird in diesem Winter die höhere Instrumental⸗ Musik fast nach allen Richtungen hin vertreten, Symphonie und Quartett- Soireen besaßen wir schon. Zu diesen gesellte sich nun noch ein Cyllus von Trio-Soireen, in welchen gediegene Klavier⸗Compositionen mit Violin oder Violoncelle⸗ oder mit Begleitung beider Instrumente zur Ausführung fommen. Die erste dieser Trio-Soireen fand am 26sten im Saale des Hotel du Nord statt. Die Wahl der ausgeführten Musitstücke war vortreff lich, indem sich das Interesse dafür mit ihrem Werthe bis zum Schluß stei⸗ gerte. Die Ausführung selbst burch die Herren Steifen sand (Piano) und die Gebr. A. und J. Stahl knecht (Violine und Violoncello) gelang mit wenigen Ausnahmen, zu denen aber nur Zufälligkeiten die Veranlassung gaben, vollkommen. In dem zuerst vorgetragenen Trio von Hum- nel aus FESs-dur sprachen besonders die leßten beiden Sätze an. Der erste Satz ließ etwas kalt, woran jedoch keinesweges die Ausführung Schuld war, da sämmtliche drei Spieler ihre Aufgabe mit Sicherheit lösten. Die hierauf folgende A-dur- Sonate für Piano und Cello von Beethoven nahm indessen das Interesse weit mehr in An= spruch, sowohl durch die geistreiche Composition selbst als auch durch die ge⸗ lungene Ausführung von Seiten der beiden Spieler, der Herren Steifen⸗ sand und J. Stahlknecht. Nur einmal ließ Letzterer beim Vortrage ber Sechszehntheil-Passage im ersten Allegro zu wünschen iibrig, insofern die Seutlichkeit hier eiwas beeinträchtigt war, wovon die Ursache vielleicht in der, wie wir hörten, neu aufgezogenen und folglich schwer ansprechenden G-Saite, vielleicht aber auch in der Unbequemlichkeit der auf den beiden tiefsten Saiten im rapidesten Tempo auszuführenden Stelle selbst zu suchen ist. Am höchsten spannte sich die Theilnahme bei dem zum Cn aht vorge⸗ i erk, in welchem der

tragenen großen B. dur- Trio von Beethoven, ein glötiliche Meister seinen Genius frei ausströmen und in seiner vollen e rifle walten ließ. Troß der Länge des Musilstücks (das Trio währt

beinahe eine Stunde) fesselte es dennoch die Aufmerlsamkeit aller anwesen⸗

den Musiler und Musikfreunde bis zum Schluß. Die Ausführung verdient

keine Ahnung gehabt haben mag. In neue ster Zeit wird nun freilich die

unsere ganze Anerkennung; sie geschah mit Prägision und innerem Verständ⸗ niß, erwarb sich auch den ailgemeinen Beifall des recht zahlreichen Publi- funis. Sollten wir noch einen eiwas Aeußerliches beireffenden Wunsch aussprechen, so wäre es der, daß das laute Stimmen der Saiten ⸗Instru⸗

mente künftig zwischen den Sätzen eines Werkes, wenigstens unmittelbar nach Beendigung derselben, vermieden werden möge, indem dadurch der ganze Eindruck der so eben gehörten Musik verwischt erscheint.

Letztes Konzert von F. Prume.

Am 27. Oltober gab Herr Prume sein Abschieds Konzert. Auch diesmal erlitt das Programm einige Abänderungen, die durch das plötzliche Ansetzen von „Goldschmieds Töchterlein“ im Schauspielhause veranlaßt wurden, Fräulein Charlotte von Hagn erwartete man aus diesem Grunde gar nicht, und ihre Declamation im ersten Theile blieb auch wirklich aus. Um so mehr überraschte ihr Erscheinen im zweiten Theile, wo sie ein hüb=— sches launiges Gedicht, „Gute Nacht“ betitelt und Variationen über die verschiedenarlige Betonung dieses Wunsches enthaltend, mit großem Beifall dellamirte. Für die im ersten Theile ausgebliebene Declamation und statt der im, zweiten Theile durch Dlle. B. Waltz zu singenden Lieder, die we⸗ gen Nichterscheinens dieser Sängerin ebenfalls wegblieben, entschädigte Ma⸗ dame Hoffmann aus Riga das Publikum durch den Vortrag der zwar oft, aber gern gehörten Arie aus Robert, Gnade! Gnade!“ und einer mit italie⸗ nischem Tert ausgeführten Scene aus Nossin i's „Semiramis“. Beide Nusilstücke trug sie mit großer Kunstfertigkeit, glänzend und sicher vor. Die Sängerin besitzt vorzügliche Stimmmittel, viel Volubilität, beherrscht ihren Athem meisterlich und hat überhaupt gute Schule; nur zuweilen und besonders in der Höhe bekommt ihr Vortrag durch zu starkes Ineinander= eh. der Töne einen unschönen Anstrich. Was den Konzertgeber selbst

eirifft, so erfreute er alle Anwesende wieder durch sein ungemein fertiges und glänzendes Violinspiel. Dir Leichtigkeit und Sauberkeit der Bogen ührung sst vor allen Dingen an ihm zu loben. Herr Prume zeigte sich als echter BVirtuos in einer von ihm komponirten brillanten Polonaise, in einem Concertino Op. 4, ebenfalls eigener Composition, und zum Schluß in der über Themas aus der Stummen von Laf ont lomponirten großen „Fan⸗ tasse !. Die schwierigsten Passagen führe er mit der größten Sicherheit (nur nicht immer goldrein) aus, die Staccatos im Herunterstriche, wie sie im letzten Musilstücke gegen den Schluß hin vorkommen, gelangen ihm meisterlich, und wenige Violinspieler möchten diese schwierigste der Stricharten mit solcher Vollendung hervorzubringen vermögen. Auch Adagios und überhaupt getragene Stellen führt Herr pe m fer. zierlich und sauber, auch nach modernen Begriffen, ausdrucksvoll aus, wie z. B. das Schlummerlied aus der Stummen. Daß er aber nicht sertiger Musiker ist, wie wir schon nach seinem ersten Austreten im Schauspiel⸗ hause in unserem damaligen Berichte behaupteten, das wurde uns heute noch klarer bei dem zu Anfang des Konzerts ausgeführten Trio von Beetho-