1844 / 307 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

eringe Schwierigkeiten dar, und nicht änner, die mit einem so überraschen⸗ noch vor kurzem auffallende ischlossenheit und Wankelmuth ablegten. Den Ent⸗ formen zurüdnehmen, würde auf einem Terrain verhar⸗ das man längst als unhaltbar anerkannt hat. ĩ demnach unverwandten Blickes auf das vorgestecte Ziel ne sich über einzelne Fragen in ein Scheingefecht ein=

Di e bietet also nicht 2 ickt man auf die ervortreten, nachdem sie

der Ordnung bei dem Zusammenströmen von Hunderttausenden durch Die Häuser und öffentlichen Ge⸗

und Wim⸗ ; t, auch Blumengewinde mit Transparenten für die Illumination bes Abends an Balkonen und Giebeln, und Alles gab Jeugniß davon, wie würdigte, deren man sich durch den Besuch der hatte. Um 9 Uhr Morgens bildete eine Abtheilung städtischer Poli= zei- Soldaten Spalier vom Buckingham-Palaste bis Templebar, ver⸗ stärkt durch eine Schwadron des I7ten Lancier⸗-Regiments, und um 11 Uhr verließen die ersten Königlichen Wagen das Portal des Palastes. Bei dem Erscheinen der Staats⸗Karosse der Königin, in welcher Ihre Majestät und Prinz Albrecht sich befanden, gaben sich die loyalen Gefühle der versammelten Menge in einem enthu⸗ siastischen Lebehochrusen kund, welches bis zu dem Haltepunkte bei Templebar ohne Aufhören sich ausdehnte. Staats- Noben, einen Hermelin-Kragen und eine von Diamanten Unmittelbar an den Königlichen Zug schlossen sich am Ende der St. James⸗Straße die Wagen der fremden Gesandten und der Kabinets⸗Minister. Der Lord⸗Mayor, die Aldermen und die anderen Autoritäten der City erwarteten bei dem Templebar im Hause des Banquiers Childs die Ankunft der Königin, darauf, wie der Globe schreibt, unter einem so mächtigen Hurrah⸗ geschrei vor der Barre anlangte, „wie es nur englische Herzen und Lungen ausstoßen können, und das an das Ohr wie das ferne Tosen Als der Königliche Wagen anhielt, trat der Lord⸗Mayor heran, überreichte nach althergebrachker Sitte die Schlüssel der City, verbeugte sich und hieß Ihre Majestät in ihrer alten und loyalen City willlommen. fuhr hierauf durch die geöffnete Barrière, und allgemeines Beifall⸗ jauchzen erhob sich so warm, laut und aufrichtig, als jemals loyale Engländer ihrer Freude Luft gemacht haben. sich nunmehr in solcher Ordnung in Bewegung, daß die Autoritäten der City und der Lord Mayor mit ihrer Begleitung unmittelbar vor der Staats- Karosse der Königin tinhergingen, während eine Abthei⸗ lung Gardetruppen und die Wagen mit dem Hosstaate den Zug er⸗ An der Börse angelangt, woselbst die geladenen Gäste, 1100 an der Zahl, bereits versammelt waren, führte Prinz Albrecht, der Feldmarschalls- Uniform und das Band des Hosenband⸗ Ordens trug, die Königin herein, gefolgt vom Lord⸗Mayor, den Aldermen Im Innern des Gebäudes führte der Lord⸗ Mayor, den Königlichen Herrschaften mit dem Staatsschwerte in der Hand voranschreitend, dieselben durch die verschiedenen Säle, Gäste versammelt Quadrangulum, durch das Ambulatorium hinauf in den Saal der Lloyds Kaufleute und zuletzt in den Saal der Lloyds Unterzeichner, wo das Königliche Bankett stattfinden sollte, wozu 370 Personen In dem Thronsaal nahm Ihre Majestät die zu dieser Feier vorbereitete Adresse entgegen, welche sie gnädigst beant⸗ wortete, worauf das Königliche Paar nebst seinem Gefolge sich in den Bankettsaal begab, wo das Dejeuner servirt wurde. Königlichen Tafel nahmen die Minister, Gesandten und andere Nobili⸗ täten Platz. Die Inhaber der grünen Einladungs Karten, deren 360 waren, saßen an einer anderen Tafel in dem Handelssaal, während die 6090 übrigen Gäste in allen Räumen und Gängen der Börse untergebracht wurden. Der Vorsitzer des Lloyds-Instituts, E. R. Robinson, saß beim Bankett der Königin zunächst; außer ihm war das Lloyd durch ein Comité von elf Mitgliedern repräsentirt. Lauter Jubel empfing die Königin, als sie am Arm des Prinzen Albrecht durch die Säle auf und nieder ging. nach allen Seiten zu danken.

lichen Ruhe unter Berufung auf einen Artikel des Gemeinde⸗Gesetzes untersagt, mit dem Hinzufügen, daß man unter anderen Umständen nicht daran denken würde, jetzige Augenblick dazu übel gewählt scheine.

Auch in der Gemeinde Aelst, im Bezirk von St. Trond, ist ez wegen einer Jesuiten⸗Mission zu Ruhestörungen gekommen; dort aber war die Volksmenge auf Seiten der Jesuiten und gegen die Behör. den. Man schreibt darüber dem Journal de Liege aus S ö „Vorigen Sonntag bestimmten die Ceremonienmeister der Mission den Plan zu den Ausschmückungen und Triumphbögen, welche den Weg zieren sollten, den der Zug der Mission zu nehmen hatte. Die Kommunal- hörde, die bei dieser Gelegenheit ganz umgangen worden war, fand, daß die freie Circulation und Sicherheit der öffentlichen Straßen dadurch Der Bürgermeister beschloß daher, nachdem er daz Gutachten seines Raths-Kollegiums eingeholt hatte, die auf der Land- straße getroffenen Vorbereitungen beseitigen zu lassen. ö. Behörde diese Maßregel ausführen ließ, erlitt der Bürgermeister die schwersten Beschimpfungen von Seiten der fanatisirten Menge. Die Aufregung stieg immer mehr, bis die Gendarmerie von St. Trond, von dem Vorfall unterrichtet, an Ort und Stelle erschien und die Es wurde ein Protokoll über die genommen und dem Königlichen Prokurator zu Hasselt da⸗- von Mittheilung gemacht.“

In den Kammer⸗Verhandlungen ist bis jetzt noch nichts vorge⸗ kommen, was von allgemeinerem Interesse wäre.

tt Brüssel, 30. Okt.

öder werden auf dem Stadt-, November Schrödersche Stücke

scenischer Prolog vorhergeht.

Frankreich.

29. Okt. Marschall Bugeaud wird am 20. Novem⸗ d die Stadt schickt sich an, ihn festlich n. Briefe aus Algier vom 20sten d. meld mit Truppen nach Dellys abgehen und die Em⸗ des Ostens immer mehr um sich d soll dem KriegsMinister die Nothwendigkeit aus ein⸗ andergeseßt haben, das ganze Kabylengebiet energisch und mit einem- male zu unterwerfen, und zu diesem Zwecke die nöthigen Verstärkun⸗ gen verlangt haben.

Eine Wasserhose, verbunden mit einem fürchterlichen Orkan, hat „Oktober große Verheerungen zu Cette im Departement de l'He⸗ rault angerichtet, 12 Fischerböte mit 30 Personen verunglückten, 5 Handelsschiffe im Hafen sanken mit ihrer Ladung, mehrere Häuser stürzten ein, Dächer und Rauchfänge wurden weggerissen und viele 't. Der Handels-Minister hat bereits 20, 000 Fr. angewiesen, um die dringendsten Bedürfnisse der dabei zu Schaden gekommenen Personen zu befriedigen. ist die Rhone fortwährend im Steigen und läßt Ueberschwemmun— gen befürchten.

Herr Hebert, früher Kensul in Dublin, jetzt Kabinets Chef bei Herrn Guizot, ist zum französischen Konsul in Triest ernannt worden. SSicheren Nachrichten zufolge sind 25,000 Gewehre nach Navarra eingeschwärzt worden; alle Berichte stimmen dahin überein, daß die Verhaftung Amettler's, Martell's und Anderer den Ausbruch des weitverzweigten Aufstandes nicht vereitelt, nur etwas verschoben hat.

Das Dampfschiff f Gomer“ wird morgen oder übermorgen nach Brest abfahren, um von da über Toulon nach Neapel erpedirt zu werden, woselbst es die Prinzessin von Salerno nach Frankreich abholt. Heute wird ein großes Bankett im Hotel des Kriegs-Ministe⸗ riums gegeben, um den Tag zu feiern, an welchem vor vier Jahren das Kabinet Guizot⸗-Soult in Function trat. Herr Guizot, der sich wieder unwohl befindet, werde nicht daran Theil nehmen.

Ungeachtet der bevorstehenden monatlichen Abrechnung sind die Geschäfte an unserer Börse seit einigen Tagen noch unbedentend. Es hieß heute, die drei neuen Eisenbahn⸗Compagnieen seien ermächtigt worden, im nächsten Monat die Notirung der Conrse ihrer Actien in die offizielle Coursliste aufnehmen zu lassen.

Gebur tofestes von Friedrich Ludwi so wie auf dem Tha aufgeführt, denen ein

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und vornämlich der passiren mußte, en Inschriften aller

lia Theater,

dies Stück zu verbieten,

daß aber der

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ehr man die Ehre

ber in Marseille erwartet, un önigin zu erfreuen

u empfange hegen Dampsschiffe pörung der schall Bugeau

gefährdet sei.

Während die frägt man

Die Königin trug ihre

unkelnde Tiara. Personen verwundet. l e zur Ruhe brachte. Nachrichten aus Lyon zufolge, 1 ü ; welche bald

Die von der Repräsentanten⸗Kammer votirte Adresse ist dieses Jahr eine bloße Paraphrase der Thron— Die Versicherung, daß man Alles einer sorgfältigen Prüfung unterwerfen werde, bildet den stets wiederkehrenden Faden dieser Die Adresse ist an demselben Tage gelesen und votirt Die Opposition hat über dieses Verfahren bittere Klage geführt, indem sie darin die Absicht von Seiten der katholischen Ma⸗ jorität zu erblicken glaubte, die Diskussion zu ersticken und die Erör⸗ terung der allgemeinen politisch⸗moralischen Fragen, wie sie im Kon⸗ flikte der Parteien immer schärfer hervortreten, zu unterdrücken. Allein obgleich dieses Verfahren ungewöhnlich, den parlamentarischen Gewohn⸗ heiten zuwider ist, wonach zwischen dem Lesen und dem Votiren der Adresse ein Zeitraum von mindestens 3 oder 5 Tagen, wie in Frankreich und England, gelassen wird, so scheint doch, trotz mancher Nebenrücksichten, die Hauptabsicht die gewesen zu sein, mit Umgehnng der allgemeinen Fragen schnell den Geschäftsgang zu betreten und die Diskussion des Budgets zeitiger wie gewöhnlich zu beginnen. , Budget-Diskussion hinreichend Gelegenheit dar, die allgemeinen Fra⸗ gen zu berühren, so wie denn auch, bei Prüfung des Budgets des Ministers des Innern, die Jesuiten Angelegenheit in Verviers, welche die Spposition bei der Adreß-Diskussion zur Sprache bringen wollte, erörtert werden wird. ,

Die Theilnehmer an der in Folge der projektirten Jesuiten⸗Be— rufung stattgefundenen Ruhestörung sind vor das Polizeigericht in Die gerichtliche Zeugen⸗-Abhörung und Diskussion hat ergeben, theils daß nirgends Thätlichkeiten begangen und die Störung sich auf das Singen der unverpönten Marseillaise und auf ein allerdings gewaltdrohendes „Nieder mit den Jesuiten!“ (die jedoch erst kommen sollten) beschränkt hat, theils daß diese Auftritte nicht von dem Pöbel, sondern größtentheils von der Bürgerschast bewinlt worden. Die aus den 12 15900 herausgegriffenen Theilnehmer sind ansässige Bürger, Professionisten u. dgl. nächsten Tagen gesprochen werden. in 15 Fr. Strafe, ohne Gefängniß besteher liebertreibung beweist, mit welcher diese Auftritte in den katholischen Journalen dargestellt worden sind. Spanien. Telegraphische Depesche aus Spanien:

Madrid, 25. Okt. Die Berathung über die Adresse zur Beant⸗ wortung der Thron-Rede wurde heut Vormittag im Senat beendigt. Alle Paragraphen des Entwurfs der Kommission sind fast einstimmig angenommen worden.

s Madrid, 23. Okt.

eines Katarakts schlägt.“ Der Königliche Wagen Der ganze Zug setzte

Man glaubt indessen,

und den Fest⸗Comités. Außerdem bietet dir

X Paris, 29. Okt. Heute sind es volle vier Jahre, daß das Ministerium Soult⸗Guizot ins Amt getreten ist, ein seit 1830 in Frankreich noch nicht erlebtes Phänomen!

Die französische Regierung hat vom Kabinet zu Madrid wichtige t Das spanische Ministerium berichtet über die Aufnahme, welche der den Cortes vorgelegte Entwurf zu einer Reform der spanischen Constitution von 1837 gefunden und erklärt dann, daß es, trotz einer leichten Gährung, die anfangs sich kund doch im Stande sei, die Ruhe und öffentliche Ordnun Hauptstadt, als in den Provinzen der Halbinsel aufrecht zu halten. Es stellt nur an die französische Regierung das Verlangen, scharfe Wachsamkeit sowohl über die Umtriebe der Karlisten, als der Espar⸗ teristen zu üben und den an der Pyrenäen⸗-Gränze aufgestellten Be—⸗ obachtungs⸗ Cordon b Gränzpunkten her diese verschärfte Wachsamkeit angekündigt, und eben vernimmt man auch aus Marseille, daß dort gleichfalls Verhaf⸗ tungen spanischer Flüchtlinge vorgenommen worden sind. gin Christine persönlich ist wenigstens scheinbar sehr ruhig und erklärt J. November nach Neapel zu begeben, um daselbst der Vermählung des Herzogs von Aumale beizuwohnen in dem Falle, daß die Verhandlung über den Entwurf zur Reform der Constitution in den Cortes weit genug vorgeschritten sein wird, um den gehofften Erfolg mit einiger Sicherheit voraussehen zu lassen. Die Königin hat von ihrem Bruder eine förmliche Einladung dazu von Neapel würde sie dann nach Rom gehen, wo sie seit längerer Zeit schon erwartet wird.

Man versichert, ein bedeutender, in Europa sehr bekannter reli⸗ giöser Orden, welchem niemals Einmischung in politische Angelegen⸗ heiten vorgeworfen ist, werde dem Kriegs⸗Ministerium den Vorschlag machen, in Algerien drei Klöster zu begründen nach dem Muster jener, die auf dem Berge Athos in Thessalien, auf dem Berge Carmel und in mehreren anderen Theilen des Orients bestehen. dieser Klöster würden ausschließlich mit dem Ackerbau sich befassen, und um den Einfällen und Streißzügen der Araber zu widerstehen, eine Art von Mönchs⸗Miliz gründen, die, ohne weltliche Soldaten in ihre Reihen zuzulassen, doch von der ordentlichen Militair-Behörde Nach dem Plane würde jedes der drei Klöster un⸗ gefähr 600 Bewohner haben, die eben so bereit und geeignet wären, den Pflug und den Spaten, wie das Gewehr und den Säbel zu Der Civil⸗ und Mililair-Behörde stände die vollständigste Ueberwachung und Ober ⸗Aussicht über diese neue Kolonie zu, und das Drittheil aller Aerndten würde den Hauptorten der verschiedenen Provinzen überlassen, um unter die armen Familien von Algerien ver⸗ theilt zu werden.

Aus dem ganzen mittäglichen Frankreich laufen die kläglichsten Berichte ein über die Zerstörungen, welche die Wuth der entfesselten E Aus Avignon, Valence und Aix ertönen Klagen und Besorgnisse vor Erneuerung der Unglücksfälle von 18410 durch Ueberschwemmungen in Folge des seit mehreren Wochen dort Im ganzen Languedoc richten die aus⸗ tretenden Gewässer Verheerungen an. Zu Vallerargue wurde eine Spinnerei von den Fluthen fortgerissen, mehrere andere haben be⸗ trächtlich Schaben gelitten. Zu Neos und Boucayran hat der Strom sein Bett veränbert und das angesäete Land verwüstet. Zu Beau⸗ hone den ganzen Anger, auf wel⸗

in welchen zuerst durch

Mittheilungen erhalten. eingeladen waren. Verviers gezogen worden. egeben habe, wohl in der

Das Urtheil wird in den Das Maximum kann jedoch nur

i, was allein schon die Der General-Capitain von Catalonien,

esehen, allen Soldaten, welche zur Anzeige bringen, eine Belohnung zu versprechen.

**, Paris, 29. Okt. Baron de Meer, hat sich veranlaßt Bestechungs⸗ und. Auswiegelungs⸗Versuche Gold-⸗Unze und den sofortigen Abschied als Daß die oberste Provinzial Behörde zu solchen außerordentlichen und bedenklichen Sicherheitsmitteln ihre Zuflucht nimmt, ist jedenfalls ein schlimmes Zeichen von dem in Catalonien herrschenden Zustande. In iner der wichtigsten Städte des Fürstenthüms, in Reus, ist es letzter Tage wirklich zu einer aufrührerischen Bewegung gekommen: Volks⸗ hausen ließen die Central⸗Junta leben und stießen gegen die Königin d die gegenwärtigen Machthaber die ärgsten Verwünschun⸗ gen aus. Das Einschreiten der bewaffneten Macht endete indeß

dieses Unwesen ohne große Schwierigkeit. Das Gerücht von der bevorstehenden Isabella mit dem Prinzen von Asturien beglaubigt sich immer mehr.

Sprien.

(A. 3.) Die Begebenheit mit der fran⸗ zösischen Fiagge in Jerusalem scheint sich erneuern zu wollen. Gouverneur dieser Stadt war nach seiner Absetzung nach Jaffa ge⸗ gangen, wo er intriguirte, um eine Entschädigung zu erhalten, au Die Pforte entschied in der That, daß er sein Gehalt fortbeziehen und nächstens eine bessere Stelle erhalten solle. Ferner schickte die Regierung drei Pascha's an ihn ab, die ihm in Gegenwart des französischen Konsuls Lativy, der im Sommer in Jaffa residirt, Entschuldigungen machen sollten. Zu b. der Konsul abwesend, und nur der Agent, Herr Philibert, in Jaffa, der jedoch eine an ihn ergangene Einladung des Gouverneurs ab⸗ lehnte. Letzterer, aufgebracht därüber, daß man die Sache durchschaut habe, warf nun die Maske ab und fagte, daß es sich um eine Eh⸗ ren-Eiklärung für seinen Kollegen handle und daß der französische ein müsse; dieser hat indeß gegen eine solche Anmaßung protestirt und sich auf seine Vorgesetzten berufen.

Die Köni⸗ Huldreichst verneigte sie sich Die Königin sah sehr wohl aus, doch ein wenig erhitzt und erschöpft durch die Erwiederungen der Loyalität An der obersten Seite des Saales blieb die Köoͤnigin eine Weile stehen, um die Reiter-Statue der Königin Elisabeth, der Gründerin der alten Börse, zu betrachten, welche man aus dem Waffensaale des Tower zum Schmucke des Saales hierher welches alle von der Jah⸗ fast zu Ende war,

die Absicht, sich auf den

ihrer getreuen Unterthanen. Paris, 29. Okt.

gebracht hatte. Als das Dejeuner, reszeit gebotene Delifatessen enthielt, des Gresham Comitè welche zum Auf der einen Seite ist das Bild niß der Königin, auf der anderen das Wappen der City, der Aus⸗ schnittshändler⸗Gesellschaft und des Sir Thomas Gresham, Erbauers Um den Kopf der Königin an der Vorderseite der Medaille stehen die Worte: „Königliche Börse eröff⸗ net durch J. Maj. die Königin Victoria. Okt. 28. 1844.“ die Gesundheiten der Königin, des Prinzen Albrecht und der verschie⸗ denen Mitglieder der Königlichen Familie, wie die des Lord⸗Mayors und anderer ausgezeichneter Personen, ausgebracht worden waren, entfernten sich Ihre Majestät, Prinz Albrecht und ihr Gefolge unter lang anhaltendem Jubelruf der Versammlung. manden unbefriedigt, und die Königlichen Gäste sprachen sich in sehr beifälligen Worten über die Anordnung desselben aus.

Die Nachricht von der Aenderung der spanischen Constitution, welche den Cortes im Entwurfe zur Genehmigung vorgelegt worden ist, scheint hier allgemein die Ueberzeugung von einer nahe bevor⸗ stehenden neuen Umwälzung in Spanien hervorgerufen zu haben; die spanischen Fonds sind an der Börse gewichen, doch nicht so bedeu⸗ tend, um jene Ueberzeugung zu rechtfertigen.

niederlande.

Aus dem Haag, 27. Okt. Finanz⸗Ministers an die zweite Kammer ergiebt sich, daß in den bei⸗ den ersten Terminen der freiwilligen Anleihe und der freiwilligen Geldbeiträge, zu welchen sich die Nation im vergangenen Frühjahre verpflichtet hatte, nur höchst unbedeutende Summen rückständig g blieben sind. Bis zum 30. September wurden nämlich 64,350,424 gl., wovon mehr als 61 Millionen baar, eingezahlt; rückständig sind von dem ersten Termine zwölf Posten der Anleihe, zusammen 309 Fl., und sechg Posten der Beitrage, zusammen 34 Fl.; von dem zweiten Termine 46 Posten der Anleihe, zusammen 3806 Fl., und 50 Posten der Beiträge, zusammen 917 Fl., im Ganzen also 5066 Fl. geringe Summe vermindert sich noch täglich.

8elg ien.

Brüssel, 30. Okt. Der Gemeinde⸗Rath von Verviers ver⸗ sammelte sich am Sonnabend zu einer geheimen Sitzung, in welcher ein Polizei⸗ Reglement vorgeschlagen wurde, wonach mit Rücksicht auf die Ümstände jede Ansammlung von mehr als funfzehn Personen auf den Straßen und an öffentlichen Orten au Widersetzlichkeit Dieser Vorschlag, edachte Serenade

Aus mehreren Gegenden der Halbinsel Christine un gehen Nachrichten ein, die auf den beabsichtigten Ausbruch einer re— volutionairen Bewegung schließen lassen. denen Papiere wersen ein ziemlich helles Licht auf diese weitverzweigte, von den Emissairen Espartero's geleitete Verschwörung. spruch ist angeblich: „Es lebe die Central⸗Junta, nieder mit der Kö— Sobald diese Central⸗Junta eingesetzt sein wird, soll sie den vormaligen Regenten nach Spanien berufen und ihm die vollzichende Der Sitz dieser „Regierung“ würde vor der Hand an der Pyrenäen-Gränze oder der Seefüste aufgeschlagen wer— den, damit man für den Fall des Mißlingens einen sicheren Rückzug Große Summen werden bereit gehalten, um die Treue der In der Provinz Logrosso, wo sowohl Espartero als auch Olozaga ausgedehnte Familien⸗Verbindungen ha— ben, sollte der Aufstand zu gleicher Zeit wie in Catalonien ausbrechen. Die Regierung hat gestern ein Infanterie und ein Kavallerie⸗Regi= ment unter den Befehlen des Generals Oribe dorthin geschickt; diese Truppen werden hier durch die nach Afrika bestimmt gewesenen ersetzt. In Valladolid wurden mehrere auf halbem Solde stehende Militair⸗ personen verhaftet, während es dem Brigadier Lemery gelang, zu ent= Auch in der Provinz Murcia treten die Esparteristen mit Die Personen, welche an dem letzten Auf⸗ stande von Cartagena theilnahmen, und sich, um der Bestrafung zu entgehen, einschifften, sind zurückgekehrt, und zeigen sich ungescheut; am 18ten kam es in Murcia zu ernstlichen Händeln zwischen diesen Esparteristen und den Polizei⸗Soldaten, so daß das Dazwischentreten der Besatzung nothwendig wurde.

Hier kündigen die Blätter der Progressisten den bevorstehenden Triumph ihrer Partei als unfehlbar an, wobei es auffallen mag, daß einer der wüthendsten Artikel des Espectador gest Schwurgerichte freigesprochen wurde. schworenen an den beiden Elementen, ohne deren nie ein „glorreiches Pronunciamiento“ gelingen konnte. nal⸗Miliz ist aufgelöst und entwaffnet, un tentheils aus neuen, von revolutionairen gesteckten Soldaten, und aus Offiziere Befestigung der dermaligen Lag möglich geneigt sein, dem Throne flüchtigen Abenteurer zu Provinzen verbreiteten Ha Die beabsichtigte zum Vorwande genommen. vorgeschlagene Umänderun 1837 vorauf verzeihlich, als d Die franzö

heutigen Tag geschlagen worden. Die bei Amettler vorgefun⸗

Vermählung der Königin , Der Wahl⸗ ge der alten Börse unter Elisabeth. Die Bewohner . Smyrna, 9. Okt. Gewalt übertragen.

abhängen würde. die er Anspruch machte.

Das Fest ließ Nie- Truppen wankend zu machen.

,

Zufällig war aber

Elemente angerichtet hat. großer Kühnheit auf. Konsular⸗-Agent dabei zugegen s

dauern, , ters Aus einer Mittheilung des andauernden Regenwetters. Die Gewerbe⸗-Ausstellung der deutschen Bundes—

und Zollvereins⸗Staaten. 238, 240, 242, 260, 261, 262, 263, 276, 277, 278, 279, 295, 296, 297, 298,

; 303, 304 und 306.)

1. XXIII. Porzellan- und Steingut waaren. Die Verfertigung des Porzellans, des edelsten aller Thonfabri⸗ sch durch Johann Friedrich Böttger, in Dresden entdeckt, nachdem vor ihm die Chinesen bereits m Besißze dieser Kunst gewesen waren. ch den Umstand veranlaßt, daß man einen im Thon mit einer geringen Menge eines schmelz= setzt und durch heftiges Glühen zu einer was⸗ Das erste Böttgersche Erzeugniß eißen, nach der

(Vergl. Allg.

253, 25, 6c 270, 271, 7) 2b. 267, 265, 29,

248, 219, 2562, 265, 266, 207, 281, 283,6 285, 300, 30t, 302,

ent. Zig. Nr. caire bedecken die Gewässer der , , . chem gewöhnlich der berühmte Markt gehalten wird. ronne ist beträchtlich angeschwollen. Zu Niort und Larochelle, so wie zu Rochefort, haben Stürme mit Donner und Blitz zu Lande und auf der See gewüthrt, die Deiche durchbrochen, die Schiffe gegen die Küste geschleudert und zum Theil zu Grunde gerichtet. rung wird sich wohl in die Nothwendigkeit versetzt sehen, neue Kre⸗ dite zur Unterstützung der Verunglückten von den Kammern zu ver⸗

doch den Ver⸗ Mitwirkung bisher Die Natio⸗ welche größ⸗ Grundsätzen noch nicht an⸗ 1Schicksal an die Dinge geknüpft ist, kann un⸗ den Rücken zuzukehren, um einem Nur auf die vielen, über alle ziere dürfen die Verschworenen Reform der Constitution wird von ihnen Am meisten empört die Progressisten die der Worte, welche der Constitution von denn kein Verbrechen erscheint ihnen so un⸗ ouverainetät des Volkes verkennen zu wol⸗ sische Oppositions⸗Presse pflichtet nicht nur dieser An= sondern giebt deutlich den Wunsch zu erkennen, die Volks⸗ Souverainetät neu befestigt zu sehen. nebst vielen anderen Franzosen sehr thät eschickt zu sein, um den hiesigen en“ Beistand zuzusichern.

Auch die Ga⸗ Indessen feh

d die Armee, Yi j 3 wurde bekanntl um das Jahr 1704 seit Jahrhunderten i Entdeckung ward du Feuer nur erhärtender n Flußmittelg ver serdichten Masse war braunroth, a im Jahre zuvor päischen Porzellan ⸗Manuf Lange Zeit glückte es, daz i halten, und über Europa holt werden, lien zur Dar

besteht, derer

Großbritanien und Irland. VLondon, 28. Ott. tung ihres Gema sor im Buckin

lbsold⸗Offi

ie eee h . chon 1711 begann man zu . st stattgefundenen Gründung der ersten euro⸗ tür, auch weißes Porzellan zu fabriziren. Meißen befolgte Verfahren geheim zu sich deshalb auch die Fabrication gewissermaßen mehrfach wieder daß die veischiedenartigsten Materia⸗ ans in Anwendung gezogen wurden. Ge⸗ auptbestandtheil desselben eine weiße Erde

estraft werden Bürgermeister Warnotte zu zweckte, fand Anhänger und

eschict sind; zu verhindern be— s das, die S egner im Schoße des Gemeinde⸗Raths, wurde aber zuletzt doch aufgegeben, weil die Mehrzahl der Meinung war, es sei dies eine unnöthige Strenge, durch welche die Gemüther nur noch mehr erbittert werden könnten. der Theater⸗Direction auf vorgestern Abend angesetzte Vorstellung

des „Tartüffe“ vom Schöppen - Kollegium im Interesse der öffent⸗

nur langsam verbreitet

Es mußte die Enid hen was Veranlassun stellung des Porze

Herr Garnier Pa ist, scheint von atrioten“ wenigstens „mora⸗

us, der hier einer Partei

Dagegen wurde die von

benutzt man als H

1603

(Karlin oder Porzellan Erde) oder einen weißen Thon (Porzellanthom, die für sich, selbst in der . Hitze, nicht den nöthigen Grad von Dichtigkeit erlangen, um zur Verfertigung eines wasserdichten Gefäßes dienen zu können; es wird ihnen deshalb ein schmelzbarer Bestand⸗ theil zugefügt, der das beabsichtigte Wasserdichtwerden durch e Glühhiße herbeiführt. Als solchen nimmt man Feldspath oder kall⸗ haltigen Sand oder auch wohl eine Glasfritte, wonach man die Porzellane in harte und Fritten⸗Porzellane abtheilt, welche letztere

zirt werden. Die Quantität des schmelzbaren Bestandtheils bestimmt den Durchsichtigkeitsgrad der Masse; je weniger von demselben an⸗ gewandt worden war, desto weniger durchscheinend ist das Fabrikat. Pas Porzellan ist schon an und für sich eine wasserdichte Substänz, wie sie sich im sogenannten Biscuit zu erkennen giebt, sie bedarf nicht erst der Glasur, um gegen das Eindringen von Flüssigkeiten ge⸗ schützt zu werden; des besseren Aussehens indessen und der leichteren Reinigung wegen wird es gewöhnlich glasirt. Die dem harten Por⸗ zellan mitzutheilende Glasur ist, weil sie erst im höchsten Feuersgrade vollständig in Fluß gerathen muß, auch nur aus schwer schmelzbaren Stoffen, z. B. Sand und Gyps, Feldspath u. dgl., aber nie aus bleihaltigen Materialien zusammengesetzt. . Welchen Aufschwung die deutsche Porzellan- Jabrication in der letzten Zeit genommen, beweist schon der einzelue Umstand, daß un⸗ ter der großen Zahl deutscher Anstalten, die vollauf zu thun haben und einer im Steigen begriffenen Arbeitermenge Beschästigung ge⸗ währen, in unmittelbarer Nähe beider großartiger und berühmter berliner Manufakturen sich die größte aller jetzt existirenden Porzel⸗ lan- Fabriken in der kurzen Zeit von 9 Jahren zu Moabit entwickeln konnte. Die Vorzüglichkeit der deutschen Porzellanmassen geht aber hinreichend aus der Werthschätzung hervor, die man, meißner und berliner Porzellanen in England selbst, dem an Geschirr⸗ Fabrikaten reichsten Lande der Erde, angedeihen läßt.

Eine Masse, die in der Wasserdichtigkeit mit dem Porzellan große Aehnlichkeit hat, ist das Steinzeug oder die Steinwagie; Jie wird aus meist farbigen Thonen dargestellt, die den zum Sintern nothwen⸗ digen schmelzbaren Bestandtheil entweder von Natur schon bei ich führen, oder ihn durch absichtlichen Zusatz erhalten, Auch diese far⸗ bige Waare wird gewöhnlich glasirt, bisweilen aber auch unglasirt verarbeitet. .

Daß auch in dieser Waare deutsche Fabriken Ausgezeichnetes leisten, beweisen die Erzeugnisse von Villereh und Boch und von March, die diesen Fabricationszweig auf der Ausstellung in würdiger Weise repräsentiren. . . 2. . Das Steingut endlich ist aus einem meist gemischten, weißen Thone gebrannt, der im Feuer nur erhärtet, steis aber Wasser an⸗ saugt, und den man deshalb jederzeit glaͤsiren muß,. Man pflegt gewöhnlich, um an Brennmaterial zu sparen, eine durchsichtige, leicht⸗ flüssige, bleihaltige Glasur darauf anzubringen; nur selten bedient man sich des eben angeführten Umstandes wegen einer schwerschmelz⸗ baren, bleifreien, weil dann die Kosten der Fabrication den Preis der Waare dem des Porzellans zu sehr nähern. Das gewöhnliche, mit bleihaltiger Glasur versehene Steingut hat gegenwärtig die alte weiße Töpferwaare, die Fayence, die ein meist gefärbter, mit einer deckenden, weißen, zinn⸗- und bleihaltigen Glasur versehener Thon ist, aus der Geschirr-Fabrication fast gänzlich verdrängt. Sie ist auf der Aus—⸗ stellung nur noch durch die weißen Rachelöfen vertreten.

Artikeln auf erfreuliche Weise zu erkennen. l. PPorzellane. ;!

trefflich nennen kann, und eine Ansicht von Meissen.

laubkranz, mehrere reich vergoldete Teller mit sehr

Oberselten von Porzellanschüsseln.

vorzugeweise in England und in einigen Gegenden Frankreichs fabri⸗

jolikadruck, nach antiken Mustern entworsen, vortheilhaft aus, Eine Tafel von graulicher, matter Steinmasse mit eingebrannter

Schrift kann zu einer neuen zweckmäßigen Art der Straßen-

nung dienen. *

Nr. 312. Die Porzellan⸗Fabrik von F. A. Schumann in Alt- Moabit bei Berlin, in der gegenwärtig 145 Menschen beschästigt sind und auf etwa 100 Drehscheiben gearbeitet wird, lieferte ein haltiges, geschmackvolles Lager bemalter und vergoldeter Porzellane. Wir * heben daraus hervor ein Paar schöne große Vasen baroder Form, eine sehr gul gearbeitete heilige Maria mit dem Kinde nach Drake in Biscuit, sehr zierliche Teller mit Malereien und mit unter der Glasur, Gold und Silber dekorirt; außerdem ist die ginalität der Formen an den meisten Gegenständen rühmlich zu er- wähnen, die zum Theil mit Farben und mit polirter oder Glanzver= goldung reich geschmückt sind. Als etwas hier Neues sind mit auf⸗ 42 Glaspasten, Perlen und Goldblättchen verzierte Teller ausgestellt.

Die Fabrik von F. E. Henneberg in Gotha, die jetzt 110 Arbeiter hat, wurde (2639) durch einige Stücke ihrer weißen Waa—⸗ ren vorzüglicher Qualität vertreten und gab durch drei Vasen an⸗ tiker Form mit guten Malereien und außerdem drei sehr gelungenen Plattengemälden Proben ihrer ausgezeichneten Leistungen. ;

Nr. 1802. Die Porzellanfabrik von Lippert und Haas in Schlaggenwald in Böhmen, gegenwärtig 230 Personen beschäftigend, lieferte zahlreiche und darunter große Artikel ihres Fabrikats in mo- dischen Formen, mit Farben und polirter Vergoldung elegant geziert.

Rr. 1803. Die Porzellanfabrik der Gebrüder Haidinger zu Elbogen in Böhmen, in der jetzt 210 Personen arbeiten, und die vorzugsweise bemalte Waaren liefert, gab eine Auswahl ihrer Fa- brikate, die mit meist leichten Malereien verziert, zum Theil auch von geschmackvolleren modischen Formen sind. Die Glasur erscheint an ihren Porzellanen etwas .

Nr. 1631. Die Porzellanfabrik von C. E. Kling in Ohrdruf im Herzogthum Gotha, die 140 Arbeiter hat, sandte ein sehr zahl= reiches Sortiment kleiner, niedlicher, bemalter Porzellan- Figuren ein, wie sie zum unentbehrlichen Schmuck der Nipptische dienen. * schließen sich einige größere bemalte, zum Theil sigurirte Gegenstände, als Spirituslampen, Räucher- Apparate, Flacons, Schreibzeuge und dergleichen mehr, an. .

Nr. 1649. Die Porzellanfabrikanten Greiner, Stauch und Com p. zu Volkstädt im Fürstenthum Schwarzburg⸗Rudolstadt, die in ihrer Fabrik gegenwärtig 135 Personen beschäftigen, lieferten einige bemalte Stücke; Schrelbzeuge, Uhrgehäuse, figurirte Butterbüchsen u. dgl. zur Auestellung. .

Nr. 3062. Die Porzellanfabrik von C. E. und N Arnoldi in Elgersburg im Herzogthum Gotha stellte nur wenige Stücke ihrer Waaren aus, die in größeren und kleineren chemischen und Apotheker- Geräthen bestehen, in denen die Fabrik bedeutende Geschäfte macht und Vorzügliches liefert.

n . Der Porzellanfabrikant Ungerer in Hirschber gab Wasserleitungsröhren von Porzellan, in den Kröpfungen mit Schwe⸗ sel und Sand vergossen, zur Ausstellung, die nach bereits vorliegen⸗ ben Erfahrungen sich vollkommen bewährt haben.

Wenn auch in der Fabrication der Steingutwaaren bei den mei⸗ sten Ausstellern die Hervorbringung einer ins Auge fallenden und da⸗ bei wohlfeilen Waare maßgebend gewesen ist, so ist doch auch der Fort⸗ schritt in der Massen⸗- und namentlich Glasur⸗Verbesserung in einigen

Nr. 1581. Die Königl. sächsische Porzellan- Manu⸗ faktur zu Meißen, die jetzt gegen 100 Arbeiter beschaftigl. lie⸗ ferte mehrere große Rokoko⸗Vasen (darunter eine von 4 Fuß Höhe), einige Armleuchter, zwei größere und mehrere kleinere Figuren, smmt⸗ lich mit bunten Farben bemalt und sehr kunstreich nach Modellen an⸗ gefertigt, die der Mitte des vorigen Jahrhunderts angehören; außer= dem mehrere weiße, mit Weinlaub und Trauben verzierte Vasen, an denen die von diefer Fabrik zuerst in Deutschland eingeführte Ver⸗ goldung, die nicht polirt zu werden braucht (Glanz⸗Vergoldung), in ihrer ganzen Schönheit und zugleich in einer Anwendung erscheint, welche die Benutzung des Polirsteins gar nicht zulassen würde; dann ein paar Blumenvasen mit Malerei und zwei Tassen mit sehr fein gemalten Bildnissen, an denen ein prachtvolles, tiefes Blau unter der Glasur wahrzunehmen ist eine Auswahl von bemalten und ver⸗ goldeten Thee- und Kaffee⸗Servicen, Menagen, Etag eren, Frucht⸗ schalen, Kuchentellern u. dgl. m., und als größere, Proben kunstge⸗ rechterer Malerei auf Porzellan- Platten eine Kopie von Netscher's Klavierspielerin, die man, bis auf das Einbrennen der Farben, vor⸗

Rr. 355. Die Königliche Porzellan⸗-Manufaktur zu Berlin, die gegenwärtig ein Personal von über 109 Menschen be⸗ sitzt, stellte zwölf Vasen von 2 bis 65 Fuß Höhe, theils nach antiken, theils nach hindostanischen Modellen, aus, die reich mit einer sehr schönen matten und glänzenden, aber polirten Vergoldung verziert und mit in prachtvollen Farben schimmernden und meisterhaft aus⸗ eführten Gemälden nach Driginalien der bewährtesten Künstler ge⸗ a ar sind. Außerdem lieferte die genannte Fabrik eine flache Schale von 30 Zoll Durchmesser mit einer gelungenen Darstellung von Thorwaldsen's Nacht, auf ,,. 3 i n m,.

es, itete nartiges Gefäß mit gema ein⸗ ßes, kunstgerecht gearbeitetes beckenartig ö ö Genrebilbern, und mehrere Tassen, darunter sich einige mit grüner, brauner und grauer Färbung unter der Glasur und chinesische Tassen von ausnehmender Dünne auszeichnen, die inwendig charakteristisch bemalt und außerhalb in der Vergoldung so ausgespart sind, daß die wei⸗ ßen Stellen nichts von ihrem Durchscheinendsein einbßen Von 3 Malereien auf Platten heben wir besonders ein langes wr, hervor, dasselbe, welches auch auf, der größten der Vasen dargeste t ist, eine höchst naturwahre Comßosition Völker s, ganz vorzüglich ge⸗ eignet, die Schönheit der von der Fabrik benutzten Farben in beut⸗ theilen, und ein sehr gut wiedergegebenes von Klöbersches Bild, der onvrähnlich gemalte Kopf Sr. Masestät des Königs. Nehrere pla⸗ stische Gegenstände in Biscuit, darunter der Dornauszieher, bekunden bie Geschfcklichkeit und den geläuterten Geschmack der Fabrik auch in dieser Richtung. Ihre vorzüglichen Lithophanieen sind das Deste was man in diesem Artikel sehen kann. Auch lieferte sie drei Nach⸗ ahmungen von Majoliken des hiesigen Königlichen Museums auf den

Rr. 399. Die Königl. Gesundheits-Geschirr⸗Manu= faltur im Thiergarten bei Berlin gab eine Auswahl der rößten, sehr exaft angefertigten Geräthe für chemische Zwecke zur usstellung, als Kessel, Helme, Näpfe, Schaalen, Mörser u. dgl., zu deren Fabrication die von ihr, verarbeitete, minder darchscheinende Porzellanmasse sich ganz vorzüglich eignet. Auch lieferte dieselbe weiße Tafelgeschirre und einige bunte und mit Gold verzierte Stücke ansprechender Form, so wie die jetzt so beliebten Puppenköpfe. Als etwas Reues zeichneten sich Schüsseln und Teller mit olorirtem Ma⸗

Der Töpfermeister Altmann zu Bunzlau hat (309) ein Sor⸗ timent seines porzellanartigen Geschirrs ausgestellt. Es besteht in Terrinen, Vasen, Zuckerdosen, Thee⸗ und r ü Nilchtõpfchen u. dgl., inwendig weiß, äußerlich braun glasirt, mit weißen Rändern und erhabenen Verzierungen. Es verdient dieser wesentliche Fort⸗ schritt in der Verfeinerung der bunzlauer Arbeiten ein ganz besonde⸗ res Lob.

Anhangsweise erwähnen wir hier noch der Arbeiten, welche die Privat⸗Porzellanmaler auf den verschiedenartigsten Platten und Ge⸗ schirren geliefert haben. Vor allen zeichneten sich die Plattengemãälde vön Brettschneider in Altenburg (2803) durch gute Zeichnung und zarte Behandlung vortheilhaft aus; ihm folgte zunächst Herr⸗= mann G4) mit mehreren Plattengemälden, bemalten und mit Glanzvergoldung verzierten Vasen und Tellern, und Michaelis in Berlin (182) mit einer Tasse mit Christuskopf; dann Hevroth und Eom p. in Sudenburg⸗Magdeburg (2410), Pup ke in Breslau (2958), Holtzhey in Neustadt bei Koburg (1636) und zuletzt Ließ in Bres= lau (396) mit einigen sehr harten Malereien.

2. Steinzeug.

Nr. 1199. Die Fabriken⸗Besitzer Villeroy und Boch in Wal- lerfangen und Mettlach, welche in ihren kombinirten Etablissements 390 Arbeiter beschäftigen, lieferten sehr mannigfache Artikel ihrer gelben, grauen, rothen, braunen und schwarzen Steinwaare höchst kompakter klingender Beschaffenheit, die in Mettlach fabrizirt werden. Es erscheinen darunter Vasen, Kaffee- und Theegeschirre⸗ Bier kr c, Trink- und Fidibus⸗-Becher, Handleuchter, Schreib zeuge, Blumentöpfe, Briefbeschwerer und dergleichen mehr in meist recht gefälligen Formen, theilweise glasirt, theilweise nur mit einem Glasur Anfluge versehen, mit erhabenen Verzierungen, farbigen Rändern oder chinesischer Malerei.

Rr. 1419. Noch sind hierher zwei Bierkrüge zu rechnen, die W. Sattler Söhne in Aschbach bei Kissingen ausgestellt haben.

Die im Bericht über Töpferwaaren aufgeführten Arbeiten von E. March in Charlottenburg (513), einige Wasserleitungs Röhren von L. Schrenker in Dietfurth im Königreich Bayern (1415) und von Gebr. Knödgen in Ransbach im Herzogthum Nassau (2677), so wie die bunzlauer Töpferwaaren von Kobelt und Steurich S06 u. 807), schiießen sich in Bezug auf ihre Massen hier ebenfalls an.

3. Steingut.

Nr. 1781. Die Steingut⸗Fabrik von L. und E. Hardtmuth in Wien gab einige ihrer vorzüglichen, mit harter bleifreier Glasur versehenen Artikel zur Ausstellung, die sich hierdurch vor allen übrigen ausgestellten Steingutwaaren auszeichnen. Eine Suppenterrine und mehrere größere und kleinere Teller mit blauem Rande, Tassen mit blauen Sireifen und Goldrand, Sahnentöpfchen lassen in Bezug auf Festigkeit und Weiße nichts zu wünschen übrig. Einige Stücke mit Jielief Verzierungen und heliblauer Farbe unker der Glasur sind in letzterer ungleich und stellenweise zu dick ausgefallen. Außerdem lic= ferte die Fabrik zwei Krüge graugelblicher Jarbe und spiegelglatter Glasur und eine Probe Kochgeschirr, ebenfalls mit bleifreier, aber rissiger Glasur versehen. 1 .

Rr. 1199. Die Fabrifenbesitzer Villeroy 1. Boch in Waller- fangen und Mettlach haben ein sehr zahlreiches Sortiment ihrer fünf Arten Steingut ausgestellt, das theils recht weiß, die festere Waare gelblich, theils bunt bedruckt theils mit Goldrand versehen und in . Formen gearbeitet ist. Auch lieferten dieselben gut glastrtes Kochgeschirr in gelber und rother Farbe von sehr fester Steingut⸗ iasse.

. Nr. 3062. Die Steingut -Fabrik von C. E. und J. Arnoldi in Elgersburg stellte nur wenige Taselgeräthe von gelblicher Glasur und Käiteren Formen, aber sehr fester Masse aus.

Nr. 1968. G. von Eckardtstein's Erben zu Berlin, lieferten ein zahlreiches Sortiment ihrer Stein gutwaaren, darunter eine große Vase und eine Terrine in Gestalt eines Ebers, außer dem Tisch · und . in gewöhnlichen Porzellanformen von befriedigen der Weiße.