1844 / 331 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ei usmacht und jehzt so oft vermißt wirb. Die Preise sind sehr . V ö also diese Erzeugnisse ein recht rühm⸗ liches Zeugniß von Württembergs deinen · Manufaktur.

Nr. i559. C. Tho maschke in Budissin, K. Sachsen, hat un⸗ ker mehreren Stücken baumwollener Gewebe, auch Listados als über= seeischen Handels⸗Artikel, indigoblau und weiß rein Leinen, ausgelegt. Ein küchtiges durch und durch gleichmäßiges Gewebe von guter Farbe. BDiese leinenen Listados werden jedoch jetzt zum großen Theil durch anz oder halbbaumwollene in denselben und ähnlichen Mustern er= etzt. Die baumwollenen Matizados und halbleinenen Batiste desselben Ausstellers sind gängige preiswürdige Waare.

Nr. 1617. Abr. Dürninger n. Comp. in Herrenhut. Zwei Stück Creas, leinen, à la morlaix gelegt und zum überseeischen Ex⸗ port bestimmt, Kette aus englischem Maschinengarn und Einschlag Handgespinnst. Dieses Leinen ist ganz so solid gearbeitet, wie man solches früher allgemein in dortiger Gegend bei Export- Leinen ge⸗ wöhnt war, und hat sich dieses bedeutende Haus durch Festhalten an guter Qualität das frühere Vertrauen jenseits der Meere zu bewah⸗ ren gewußt. Dasselbe legt außerdem noch 1 Stück und ein Stück 6 leipziger Ellen breite Leinwand aus, wovon die erstere, im Ver— hältniß zu ihren hohen Gängen, sehr billig ist. Hinsichtlich letzterer (bei der übrigens zu wünschen wäre, daß Kette und Schuß ein besse⸗ res Verhältniß hätten), ist uns nicht bekannt, daß eine ähnliche Breite bereits in Deutschland gemacht worden wäre; denn die Kette enthält 30,000 Fäden oder etwa 150 Gänge. Die Anfertigung macht den Fabrikanten um so mehr Ehre, als dieselben sehr bedeutende Schwie⸗ rigkeiten bei der Anschaffung der Garne wie bei der Weberei zu über- winden hatten; daher auch der etwas hoch scheinende Preis wohl sehr gerechtfertigt ist.

Nr. 1666. Aug. Urban, Webermeister in Gandersheim, Her⸗

zogthum Braunschweig, giebt in den eingelieferten grauen Weißgarn⸗

Leinen und feinen Taschentüchern Proben gleicher und namentlich dicht gewebter Waaren, die zwar in den Taschentüchern nicht immer gewünscht wird, doch auch viele Freunde findet. Die Sorgfalt in der Weberei ist besonders hervorzuheben; hauptsächlich ein Coupon von 12 Ellen, 3 Ellen breit, ist lobenswerth gearbeitet und sehr mäßig im Preise, wie denn überhaupt alle von dem Einsender ausgestellten Waaren billig zu nennen sind.

Nr. 1668. Joh. Fr. Fernekorn, in Warberg bei Helmstedt, sandte zwei Coupons von je 2 Dutzend ungebleichter feiner Taschen—⸗ tücher aus Maschinengarn ein; mit für den Zweck fast zu dichtem Gewebe.

Nr. 1701. Kurfürstlicher Handels- und Gewerbs-— Verein in Kassel. Mehrere Muster von Leinwand, im Kreise Schaumburg gefertigt, sogenannte Meyer⸗- und Weserleinen von ver⸗ schiedenen Sorten. Diese Leinen, einen bedeutenden Ausfuhr-Artikel namentlich nach Westindien bildend, sind im Allgemeinen gut gearbei⸗ tet und preiswürdig; werden jedoch jetzt sehr durch schottische Nach- ahmungen aus Maschinengarn gedrängt. Es ist zu bemerken, daß der Hauptfehler der mehrsten deutschen Ausfuhrleinen in der verschieden⸗ artigen Qualität liegt, indem man nicht selten in einem und demsel⸗ ben Stücke Abweichungen von 10 bis 15 pCt. findet. In England und Schottland dagegen werden durchgehends ganz egale Stücke in gleichen Qualitäten aus Maschinengarn geliefert.

Nr. 1730. Joh. G. Scholl jun. in Melsungen, Kurfürsten⸗ thum Hessen, hat mehrere Schock von R breiter hessischer Leinwand, Bleichtuch genannt, eingesandt. Wenn die Fabrikanten dortiger Ge⸗ gend bei größeren Partieen die Leinen, gleich den ausgestellten, wo das Innere von dem Aeußeren nicht erheblich abweichend ist, liefer⸗ ten, dann würde die englische Konkurrenz dieselben von den fremden Märkten weniger verdrängen, als es in der Wirklichkeit wohl der Fall ist. Anstatt der früheren 1009090 Stück werden jetzt nur noch 25 300090 Stück jährlich ausgeführt. Verfertiger sind die Land⸗ leute, welche Spinnen und Weben als gie ae it treiben; die Fabrication steht (wie solches auch in Westphalen, dem Königreich Hannover, dem Fürstenthuni Lippe u. s. w. der Fall ist)h in Beziehung auf Länge, Breite und Qualität unter Aufsicht des Staats.

Nr. 1758. F. L. Kotzenberg in Salzufeln, Fürstenthum Lippe, lieferte 7 Stück weiße Leinen verschiedener Qualität, in und bei seinem Wohnorte verfertigt. Das hierzu verwendete Garn scheint

1708

eben so kraftvoll als das bieleselder zu sein. Die Weberei ist recht gut, die Preise sind angemessen.

Nr. 1759. Ed. Colbrun, Kommerzien⸗Assessor und Fabrik⸗ besitzer in Brake, Fürstenthum Lippe. Mehrere ausgestellte Stücke weißer und bunter Gewebe, für den überseeischen Bedarf bestimmt, sind von vollem und kräftigem, aber nicht allenthalben gleichem Hand⸗ garne gefertigt, wodurch 6 wieder der Vorzug des Maschinengarns bei dergleichen Weberei zu erkennen giebt. Einsender verdient auch deshalb besonderes Lob, weil er das vollständigste Sortiment der deutschen Ausfuhr⸗Leinen geliefert hat. Sein Etablissement ist von bedeutendem Umfange.

Nr. 1760. Gebr. Becker in Oerlinghausen, Fürstenthum Lippe, haben eine Partie Leinwand, bei denen feine und ordinaire Gattun⸗ gen dortiger Gegend repräsentirt sind, eingesandt, die sich durch be⸗ sondere Güte wie durch Preiswürdigkeit recht vortheilhaft auszeich⸗ nete. Liefern Einsender stets so gute Waare für die angegebenen Preise, so ist ein starker Absatz ihnen gewiß.

Nr. 2649. Von Joh. Christ. Prentzel in Greifenberg sind sechs Weben gebleichter Leinwand von mittlerer bis zu feinfein Qualität geliefert. Die schönen nebenliegenden bielefelder Leinen vermögen es nicht, die vortrefflichen Eigenschaften derselben zu verdunkeln, und werden die Freunde schlesischer Fabrikate sich davon angesprochen füh⸗ len. Derselbe Fabrikant hat auch 7 Dutzend Taschentücher von mitt— lerer Feinheit bis zu feinfein, theils mit der früheren Appretur, theils mit der neu eingeführten, ben französischen Battisten nach⸗ geahmten Appretur, aufgelegt. Schönes Gewebe, gute Bleiche und

eschmackvolle Kanten sind die empfehlenswerthen Eigenschaften die⸗ 6 Fabrikats, welches, bei den mäßig gestellten Preisen, den Konsu⸗ menten recht sehr befriedigen wird.

Nr. 2104. A. Hauffe in Kussen, Reg. Bez. Gumbinnen, hat leinene, halb und ganz baumwollene Bänder in verschiedenen Längen und Mustern ausgestellt. Sie sind im Allgemeinen zu loben, jedoch ist ihr Preis im Verhältniß zu anderen ähnlichen Fabrikaten etwas hoch.

Nr. 2115. Königliches Landraths⸗Amt in Sensburg, Reg. Bez. Gumbinnen, sandte drei Coupons von für dortige Gegend wohl fein zu nennenden Geweben ein. Sie zeigen, daß von dem schönen dortigen Flachse ein verhältnißmäßig feines, gehörig ge⸗ schlossenes Gespinnst schwer zu gewinnen ist, falls man dasselbe nicht anders behandelt. Das daraus gefertigte Leinen hat nämlich ein etwas baumwollartiges Ansehen. Die Preise sind allerdings recht billig.

nr, 2160. Von Frd. Georg Preckel in Warendorf, Reg. Bez. Münster, sind mehrere Stücke appreturfreie Creas und Trilet⸗ Leinen vorgelegt. Eine recht gut gearbeitete und von dortigen dauerhaften und ausgesucht gleichmäßigen Garnen gefertigte Waare. Erstere sind wohl etwas theurer, als die in Schlesten ähnlich fabri⸗ . allein dies mag sich wohl durch größere Haltbarkeit aus— gleichen.

Nr. 2165. J. van Niedick in Stromberg, Reg.⸗Bez. Mün⸗ ster, sandte Muster von Bandwaaren, zum Theil baumwollene, ein, welche zu empfehlen sind, wenn die Preise auch etwas hoch er⸗— scheinen.

Nr. 2170. Laer u. Waldecker in Bielefeld haben 12 Stück Leinen in den gangbarsten Gattungen dortiger Fabrication von den mittel bis zu den feinen Sorten aufgestellt. Dieselben sind von sorg— fältiger Weberei und solider Bleiche, auch die Preise angemessen.

Nr. 2171. Baumann in Jöllenbeck, Kreis Bielefeld, lieferte 2 Stück ungebleichter Leinen feinfein Qualität.

Nr. 2172. Volmer in Jöllenbeck legte zwei Pack abgepaßter ungebleichter Taschentücher aus, wovon Nr. 169 von so schönem, sei denartigen Gespinnst ist, wie nur die dortige Gegend es aufzuweisen hat. Die Weberei zeigt einen tüchtigen Meister, weshalb das Fa⸗ brikat dem angesetzten Preise entsprechen mag. Nr. 150 ist auch zu loben, jedoch erscheint es in der Kette viel ungleicher und steht auch in den Gängen bei weitem niedriger, daher der dafür gleiche Preis mit dem obigen Pack nicht zu rechtfertigen ist.

Nr. 2226. Chr. David Wäntig und Söhne in Groß— Schönau, Königreich Sachsen, sandten anch zwei halbe Stücke, 37 und 5 sächsische Ellen breite Leinwand ein. Die Schwierigkeiten, welche

/

diese Breiten bei der Anfertigung bieten, hat der Weber sehr gut überwunden und recht schöne, gleiche und fehlerlose Leinewand gefertigt

Nr. 2505. Bahr, Müller in Zachan, Regierungs⸗Bezirk Ster. tin, sandte eine Reck 5er Leinewand ein, die ihren in dortiger Pro= vinz anerkannten guten Ruf in dem ausgelegten Stücke wohl bewãhrt

Nr. 25659. Heinr. Böcker in e gl Kreis Borken, Regie⸗ rungs⸗Bezirk Münster, stellte 8 Stück von ordingiren bis feinen Haus- leinen auf, die aus sehr guten Garnen und sehr dicht gewebt sind. Die Bleiche ist der Art, wie solche in früherer Zeit allgemein und jetzt noch von den Landleuten für ihr Gewebe gehandhabt wird; den jetzigen Anforderungen des größeren Verkehrs aber nicht ganz ent— sprechend. Diese Leinen werden einen hohen Grad von Haltbarkeit zeigen, und nur bei den feinen Gattungen halten die Preise nicht so genau das richtige Verhältniß; womit sich indeß die Freunde solchet Leinen wohl aussöhnen mögen.

Nr. 2567. H. H. Stücken, Webermeister zu Ober⸗Jöllenbeö, Regierungs⸗Bezirk Minden, sandte 1 Stück weiße und 1 Stück graute Leinwand feinster Qualität, die sowohl in Kette, als in Schuß, von äußerst künstlicher und gleicher Spinnerei fehlerlos gewebt sind und daher ein ehrendes Zeugniß für die Verfertiger geben.

Nr. 2789. Winterhoff und Großmann in Königs⸗ berg in Pr. Eingelieferte Probestücke von sämmtlichen Gattungen der Leinen-Fabrikate des Regierungs Bezirks, wie sie dort theilweise von den Landleuten, theils von Landwebern gefertigt werden. Sie bezeugen ohne Ausnahme die Vorzüglichkeit des dortigen Flachses, so wie die Fortschritte, welche die preußische, früher sehr unvollkommene Weberei in den letzten 15 bis 20 Jahren gemacht hat. Die Preise der glatten Gewebe sind niedrig, nur die Tisch⸗ und Bettzeuge stehen im Verhältniß hoch.

Nr. 3038. Von J. T. Kunze's Söhne in Marklissa ist ein Sortiment sogenannter Creas- Leinen, von Nr. 41 bis 90, also in denjenigen Nummern, von welchen die stärkste Consumtion dieser Leinen stattfindet, geliefert. Diese Gewebe sind von so guten Garnen und so geschickten Arbeitern gefertigt, wie dies in tüchtigen Fabriken der Fall ist, nur die Bleiche läßt Einiges zu wünschen, und die Preise scheinen, namentlich in den feineren Qualitäten, auf starken Absatz nicht berechnet.

Nr. 3039. J. M. Gottfried Wittwe u. Heß in Hirschberg haben ein Stück feinfein Schleier gesandt, welches wohl zu den feinsten Erzeugnissen der Art gehören mag. Bei diesem Stück Leinen hat der Weber es gewiß an Mühe und guter Arbeit nicht fehlen lassen, und ist es deshalb um so mehr zu bedauern, daß die zur An— fertigung der Schleier verwendeten Handgespinnste ein ganz gleiches, dünnes und dennoch geschlossenes Gewebe, wie es der Konsument zu wünschen pflegt, so erschwerten.

Eisenbahnen.

Die am 20. November eröffnete, zehn Stunden lange Bahn— strecke zwischen dem eine halbe Stunde von Augsburg entfernten Marlte Oberhausen bis nach Nordheim bei Donauwörth wird in einer Stunde eilf Minuten zurückgelegt.

Berlin-Potsdamer Eisenbahn.

In der Woche vom 19. bis incl. den 25. November c. sind auf der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 6396 Personen gefahren.

Eisenbahn.

bis incl. 23. November

Berlin- Stettiner

Frequenz in der VWoöche vom 17.

1844

3329 Personen.

w

Allgemeiner Anzeiger.

in allen Theilen der Monarchie

Naum einer

gekanntmachungen.

1246 AG n 8 n g

Alle diejenigen, welche an das von dem von Bolten stein an den Gutsbesitzer Stuth auf Gustow unlängst verkaufte und tradirte, im Starkower Kirchspiele bele⸗ gene Allodial-Rittergut Manschenhagen 6. p. aus ir- end einem Grunde Rechtens Forderungen und An— prüche machen zu können vermeinen, werden auf den Antrag des Käufers zu deren Anmeldung und Beglau— bigung in einem der folgenden Termine: am 5. und 26. November, so wie am 17. De⸗

zember d. Is.,

Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Vermeidung der am 14. Januar 18545 zu erkennenden Präklusion, hiermit aufgefordert.

Datum Greifswald, den 3. Oktober 1844. Königl. preuß. Hofgericht von PooMμíßƷuuuAvßuaaNuau“e

(L. S.) von Möller, Praeses.

ia dv

ger Eisenbahn.

Der erste Jahres⸗

bericht der Direction

der Berlin Hamburger

Eisenbahn⸗ Gesellschaft

. hat so eben die Presse

N verlassen und kann im

ya hie sigen Geschäfts⸗

6 r büre au derselben, Ora

ö , nienburger-Straße

. ĩ Nr. 17, in Empfang genommen werden.

1104

Die Herren Actionaire der neuen Berliner Hagel- Assekuranz - Gesellschaft werden zu der Mittwoch den 141. Dezember c. im Lokale der Anstalt, Beli- renstralse Na. 38, stattfindenden diesjährigen Gene- ral - Versammlung ergebenst eingeladen. Die Ver-

handlungen beginnen um i0ꝝ ü Berlin, den 36. sn, 6. . Vormittags.

Direction der neuen Bersiner Hagel - Assekuranz- Gesellschaft.

113721 Bekanntmachung. Bei der zweiten Einzahlung auf die la. Gqles⸗ schen Eisenbahn - Actien sind bis zum Schluß - Termin

(den 1. November l. J.) auf die in dem nachstehenden Verzeichniß bemerkten Rummern die Einzahlungen nicht geleistet worden, und in Gemäßheit S. 18. der Gesell⸗ schafts-Statuten werden deren Inhaber aufgefordert, die unterlassene Einzahlung unter Zuschlagung der nach §. 17. erwähnter Statuten verwirkten 16 Prozent (1 Thlr. für die Actie), mithin mit 10 Thlr. 18 Ngr., längstens bis zum 13. Dezember l. J.

bei dem unterzkichneten Direktorium nachträglich zu lei— sten. Das Unterlassen dieser Zahlung innerhalb dieser Frist macht den Actien⸗Inhaber aller ihm als solcher zustehenden Rechte verlustig.

Dresden, den 6. November 1844.

Das Direktorium der Sächs. Schlesischen Eisenbahn-⸗Gesellschast. Schill. Franz Netcke. Ver zeichniß der Actiennummern, auf welche keine Einzahlung erfolgt ist.

358. bis mit 377. 683. 684. 686. 3015. 3046. 3901. *) bis mit 3903. 3910. bis mit 3917. 3940. 4030. 14139. 41409. 4143. 4314. 4159. 14628. bis mit 4634. 5519. 5550. 5561. bis mit 5571. 5711. bis mit 5713. 6715. bis mit 6720. 6877. bis mit 6881. 6884. 6948. 6949. 6970. bis mit 6972. 7080. bis mit 7082. 7874. 7875. 8240. bis mit 8247. S438. S445. S446. S655 bis mit 8659. 8756. 8757. 9018. 9961. 9062. 9401. 9127. 9128. 9815. 10139. bis mit 10148. 10170. 10171. 10751. bis mit 10753. 11271. 11114. 11425. 11496. 11497. 11499. 11522. 11523. 11581. 11643. bis mit 11646. 12126. 12145. 12276 bis mit 12279. 12877. 12925. 12950. 12965. 12966. 12974. 13529. 135341. bis mit 13519. 13811. 13999. bis mit 13938. 146091. bis mit 146095. 14681. bis mit 14700. 14719. 14720. 14974. 14975. 15860. 16105. bis mit 16110. 16656. bis mit 16658. 16877. bis mit 16880. 17126. bis mit 17150. 17168. bis mit 17181. 17197. 17247. 17248. 17919. bis mit 17922. 18271. bis mit 18275. 18419. bis mit 18422. 18621. bis mit 18624. 18761. 18762. 20001. bis mit 20003. 20661. 20861. bis mit 20870. 21195. 21196. 21291. 21907. bis mit 21910. 21931. bis mit 21942. 22419. 22420. 22729. 22721. 23105. bis mit 23108. 23259. bis mit 23262. 23268. 24932. 25911. 25912. 26033. 26306. 27019 bis mit 051. 27058. 27059. 27061. 27072. 27090. 28828. bis mit 28837. 29698. 29699. 30298. 30870. bis mit 30872. 30991. 31014. bis mit 31017. 31286. bis mit 31285. 32101. 32581. bis mit 32590. 32989. 33791. bis mit 33796. 33798. 31143. 31173.

34176. 35268. 366553. 37311. bis mit 37313. 37561. bis mit 37569. 376335. 37636. 37969. 38143. bis mit 38148. 38205. bis mit 38208. 38344. bis mit 38350. 38699. 38700. 38787 bis mit 38789. 38862. bis mit 388658. 38901. 389902. 35969 bis mit 38974.

* Ver rchtigu ng. Die Angabe in Nr. 314. dieser Zeitung „3901. bis mit 3917.“ ist irrthümlich durch einen Schreibfehler veranlaßt worden.

Literarische Anzeigen.

An alle Buchhandlungen Deutschlands ist so eben versandt worden die erste Lieferung der 1445 Zweiten Auflage des rühmlich bekannten Werkes:

Der Men scch

nach seiner leiblichen und geistigen Natur, m gesunden wie im kranken Zustande. Für höher gebildete Stände

Für ein Werk des durch seine Theorie der Unterleibs⸗ Krankheiten längst berühmten Herrn Verfassers, der zuerst das undurchdringliche Danlel gelichtet hat, in welches diese räthselhafte Krankheit gehüllt war und dessen meil würdige Heilungs-Erfolge selbst in weiter Ferne bekannt sind, wird es keiner Empfehlung Seitens des Verlegers bedürfen, um es als ein bedeutungsvolles erscheinen zu lassen. Der denkende Leser wird ihm mit Bewunderung und reicher Ausbeute an nutzbringender Kenntniß in das Labyrinth der menschlichen Natur folgen, dessen geheim-= nißvolle Gänge er mit ihm als unterweisender und ra— thender Wegweiser durchwandelt.

Das Ganze erscheint in vier Lieferungen und ist bis Ostern 1845 vollstandig.

Verlags Buchhandlung von Carl Heymann in Berlin, Heil. Geiststr. 7.

11056

In unserem Verlage ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes vor räthig: Analysis Verbi oder Nachweisung der EWnt- stehung der Formen des Zeitwortes für Person, Tempus, Modus, Activum, Medium et Passivum,

namentlich im Griechischen, Lateinischen, Sanskrit und Türkischen von C. VW. Bock (Prediger uu Archenholz bei Löckenitz). 12 Bog. geh. 1 Thlr. 5 zr.

Berlin, 1844. A. Asher C Co—

In der Hahn schen Verlags- Buchhandlung in Leipzig ist so eben erschienen und in allen Buch- handlungen vorräthig, in Berlin (Stechbahn 3), Po

sen und Bromberg bei E. 8. Mittler:

Ausführliches Lehrbuch 1441 der . 3 des Alten Bundes.

Von 1 e 1 Heinrich Ewald.

Fünste Ausgabe. gr. 8. 1844. geh. 23 Thlr. In dieser neuen Ausgabe hat der Herr Versasser seine „ausführliche kritische Grammatik der hebräi— schen Sprache“ und seine „Grammatik der hebrät- schen Sprache des A. L.“ verschmolzen. Dix he- bräis che Sprachlehre fär , ist fortwährend zum Preise von 14 Ggr. durch alle

Buchhandlungen zu beziehen.

Sonntag, den 1. Dezember 1844, 1110661 um 7 Uhr Abends, im Saale der Sing- Akademie, 2 tes Konzert der Herren

in welchem sie solgende Stücke vortragen werden:

1) Grofse Sonate von Beethoven (A- dur). Döh- ler, Piatrti.

2) Fantaisie für Violoncell von Kummer. Piatti.

3) Fantaisie (Manuskript) über La Sonnambula von Döhler.

4) Souvenir de Beatrice di Tenda von Piatti.

5) 2 . Manuskript), P ohlern, Tarantella. J

Das vollständige Programm wird später bekannt gemacht.

Numerirte Billeis zu 1 Thlr. 15 Sgr., so wie Situ- plätze zun 1 Thlr., sind in den löbl. Schlesing er- schen und Traut wein schen Musikhandlungen, im Saale der Sing- Akademie und im Hétel de Russie

zu haben.

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. sür ö Jahr. 4 Rthlr.. Jahr. S Rihlr. 1 Jahr.

ohne Preiserhöhung.

ions-Gebühr sür den Insertio 8e rte wr, g.

Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Slalt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichs straße Rr. 72.

M 331.

Berlin, Donnerstag den 28sen November

1844.

Inhalt.

Amtlicher Theil. . ; ußen. Aus Neuenburg. Provinz Schle— Inland. i,, Enn dr aihs von Guben. Provinz West⸗ sien. Der Unglücksfall bei Rehme. Rhein-⸗Pro vinz. Aus

ph alen. onn Studentenfest). Koblenz (der Landlag) und Bonn (Studentenfest) . Erklärung des

sstaaten. Königreich Bapern.

ver, e ü. Königreich Württemberg. Er Schw äb. Merkur. i e, n Baden. Die erste Kam= mer über die Banlfrage. Gr oßherzogthum TRessen. Aus Mainz. Herzogthum Ho kste in. Ständisches. Die Staatseinheits Frage. särßen hum Sch warzburg-Sondersh au sen. Verordnung wegen

uungen. ; ; -

Ot en fsche Monarchie. Von der ungarischen Gränze. Der Kanal von der Donau zum Schwarzen Meere. ö.

Nußland und Polen. St. Petersburg. Projckt einer Dampf⸗ schisffahrt zwischen Mitan und Riga,. . J

Frankreich. Paris. Lamartine über die Politik des Ministeriums.

ö. Zurbano's unlernehmen. Antrag hinsichtlich der Vieh Einfuhr. Dürechtulands Finanz-Zustände. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Vorbereitungen zur Kammer-Sitzung; neue Pairs; die neue Anleihe; die Petition für das Wohl der Arbeiter; Ankunft des Mar— schalls Bugeaud zu Marseille; Blick nach Tunis.) .

Großbritanien und Irland. London, Hofnachricht. Kabinets Versammlungen. Brandstistungen in Norfoll. Bade und Wasch⸗ häuser in Liverpool. Vermischtes. Schreiben aus Lon don. Die gegenwärtige Bewegung in der anglikanischen Kirche und ihre Bedeutung.)

Belgien. Brüssel. Adresse des Gemeinderaths von Verviers an den König. Ein Oppositionssieg. Abreise des Gesandten am römischen Hofe. Rivalität hinsichtlich der Entrepots. Flamändische Presse.

Schweiz. Kanton Graubündten. Das Dorf Soglio.

Spanien. Briefe aus Madrid und Paris. (Näheres über die Schild⸗ ö Zurbano's; Kongreß⸗Debatten) .

Portugal. Lissabon. Votum der Pairs-Kammer zu Gunsten der Minister. Die Angelegenheit des Engländers Tozer. Schreiben aus Lissabon. (Mängel der Justiz Verwaltung; Zuschlag-Steuer von 5 pCt.; Aufhebung des Apellhofes der azorischen Inseln.) .

Griechenland. Schreiben aus Ath en. (Die Manofordatisten in der Kammer; Herr von Brassier de St. Simon.) ,

Türkei. Konstantinopel. Die Unterhandlungen mit Oesterreich.

Aegypten. Konstantinopel. Die Unterhandlungen Englands wegen der Brief ⸗Beförderung durch Aegypten.

Naturhistorische Expedition des Dr. W. Peters. Bilder aus dem Orꝛient.

Beilage.

* * Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Mit Bezug auf die Bekanntmachung vom ten d. M. wird hier⸗

fremden Post⸗Behörden, auf die preußische Korrespondenz nach und

aus Dänemark bereits Anwendung findet und auf die Korrespondenz nach und aus dem Großherzogthum Oldenburg vom 1. Dezember /

d. J. ab Anwendung finden wird. Berlin, den 25. November 1814. General⸗Post⸗Amt.

Uichtamtlicher Theil.

Inland. Provinz Preußen. Das in der Stadt Neuenburg auf— gehobene Bernhardiner⸗Kloster ist zum evangelischen Gottesdienst ein⸗ gerichtet und am 20. Oktober d. J. feierlich eingeweiht worden.

Provinz Schlesien. Stadt⸗Rath und Stadtverordnete in Guben haben die Lebensrettung Sr. Majestät des Königs dadurch gefeiert, daß sie beschlossen, jährlich 500 Rthlr. zur Verbesserung der Gehalte der Elementarlehrer zu verwenden.

Provinz Westphalen. Nach neueren zuverlässigen Be⸗ richten (heißt es in der Köln. Ztg.) haben bei den am 14. Novem⸗ ber bei der Eisenbahn⸗Brückenbaustelle an der Weser, in der Nähe von Rehme, vorgekommenen Unglückefalle nicht, wie früher angege⸗ ben, 18, sondern nur 11 Personen das Leben verloren. Der Un⸗ glücksfall selbst scheint durch Leichtfertigkeit und Ungehorsam des mit⸗ verunglückten Fährmannes herbeigeführt zu sein, welcher dem aus⸗ drücklichen Befehle des Baubeamten, bei solchem Wasserstande nur mit einem großen Schiffe überzufahren, nicht Folge geleistet und dazu einen kleinen Kahn benutzt hat.

Rhein⸗Provinz. Die Rhein⸗ und Mosel-Zeitung schreibt aus Koblenz (23. Nov.): Wir sind nunmehr im Besitz vollständigerer Nachrichten hinsichtlich der Abhaltung des achten rhei⸗ nischen Provinzial⸗Landtages. In dem betreffenden Ministerial⸗Erlaß ist der Eröffnungs- Termin nicht näher bezeichnet, dagegen enthält derselbe die Mittheilung, daß nach der Allerhöchsten Bestimmung Sr. Najestät die Eröffnung des Landtages in dem Prachtsaale des König⸗ ichen Residenzschlosses hierselbst stattsinden solle, wogegen es der land⸗ ändischen Kommission überlassen bleibe, für die gewöhnlichen Sitzun⸗ en unter den übrigen Sälen einen passenden auszuwählen. Ein großer Theil der zu Bonn Studirenden, darunter auch die Prinzen von Sachsen-Meiningen und Holstein⸗Glücksburg, hatten sich am 22. November vereinigt, der Universität zu Ehren ein Fest zu veranstal⸗ ten, das in den Sälen der Lese- und Erholungsgesellschaft stattfand; außer sämmtlichen Docenten und Familien ehemaliger, schon verstor⸗ bener Lehrer der Universität waren die Chefs der übrigen Corpora⸗ tionen und andere Notabeln der Stadt geladen. Das Fest war in jeder Hinsicht glänzend und gelungen, die Anordnungen vortrefflich; das Ganze trug das unverkennbare Gepräge wahren Frohsinnes und ungetrübter Heiterkeit.

Ausland.

Deutsche Bundes staaten.

Königreich Bayern. Der Debit des Rheinischen Beobachters ist den Königl. Post⸗Aemtern untersagt worden.

Königreich Württemberg. Der Schwäbische Merkur

vom 22. November enthält abermals folgenden Artikel:

Seit geraumer Zeit befolgt die württembergische Regierung den Grund-

2

satz, die gegen sie gerichteten Schmähschriften des Ultramontanismus, welche

durch zur Kennkniß des Publikums gebracht, daß die durch die Aller. Lie schweizwtische ünd die baperische Press von Zeit zu Zeit zu Tage för=

höchste Kabinets-Srdre vom 18. Auͤgust d. J. festgesetzte neue Brief Porto-Taxe, nach vorheriger Verständigung mit den betreffenden

dert, unbeachtet liegen zu lassen, wenn auch der gesetzwidrige Inhalt dersel⸗ ben zu ihrer genschtlichen Unterdrückung hinreichenden Grund darbieten würde. Die Regierung hat sich bei diesem Grundsatz wohl befunden; jene plumpen Produffse der Verleumdung und des Undanks haben, so sehr sie bemüht sind, sich gegenseitig zu loben und anzupreisen, keinen Eindruck auf die katholischen Württemberger gemacht; es widert diese vielmehr an, sich als Fremde im eigenen Lande dargestellt zu sehen, welche ihrem König, ihrer

Regierung, ihren Mitbürgern feindlich gegenüberständen und nur, durch das Gebot äußerer Nothwendigkeit, nicht durch Gemeinsamkeit der Anhänglich⸗ keit an den Regenten und freisinniger Staats- Einrichtungen mit dem

Vaterlande verknüpft würden. Die tägliche Erfahrung und die unmittelbare

Anschauung überzeugt wirksamer von den wohlwollenden Absichten der Re⸗ gierung gegen alle Klassen der Staatsbürger, als jede weitere Widerlegung der immer neu aufgewärmten Lügen. So ist denn auch das vor kurzer Jeit in der Hurterschen Buchhandlung in Schaffhausen unter dem Titel:

„Neueste Denkschrift der württembergischen Staats-Regierung an den rö⸗ mischen Stuhl““ erschienene Libell ruhig der öffentlichen Verachtung über⸗ lassen worden, und der gesunde Sinn des Volts wird diese Handlungsweise der Regierung zu würdigen wissen. Die öffentliche Moral wird, wie sie es bisher gethan hat, richten über die Machinationen jener Dunkelmänner,

welchen kein Mittel boshaster Lüge zu niederträchtig ist, wenn es gilt, in

einem Lande, welches konfessionellen Frieden will, das Feuer religiöser Zwie— tracht anzuschüren. Diese Absicht wird nicht gelingen, dafür bürgt der gerade Sinn und der offene Verstand der Würltemberger, auf welche sich die Regierung mit vollem Vertrauen stütßzen darf. In bieser Ueberzeugung haben auch Se. Majestät der König, als Höchstdieselben von dem unter dem Titel; „Württemberg im Jahre 1844“ erschienenen Schristchen, welches sich nicht auf das kirchliche Gebiet beschränkt, an Feind= schaft gegen Zustände und Personen in Württemberg aber mit jenen Produkten des krassen Fanatismus wetteifert, Kenntniß genommen haben, aus höchsteigener Bewegung sofort zu verfügen geruht, daß, wenn eiwa eine Beschlagnahme gegen jene Schrift angeordnet sein sollte, dieselbe sofort wieder aufzuheben sei. Diese Versügung enthält die denkwürdigen Worte: „Se. Königl. Majestät beglaubigen sich, daß Höchstihre Regie⸗ rung verläumderische Schmähschriften der vorliegenden Art nicht zu scheuen nöthig habe, indem solche nur geeignet seien, die hämische Tendenz ihrer Verfasser und den Unwerth dieser Produkte selbst im wahren Lichte erscheinen zu lassen. Höchstdieselben hegen die feste Ueberzeugung, daß die guten Ab⸗ sichten, von welchen die Staats-Regierung fortwährend in ihren Handlun⸗ gen und Maßregeln geleitet werde, durch Angriffe von Seiten solcher Feinde, wie des Verfassers der genannten Schrift, so wenig werden verdächtigt und mißkannt werden, daß die Unterdrückung derartiger Werke füglich unterblei⸗ ben könne.“ Der König, der in dieser Weise sprechen und handeln kann, darf wohl sicher auf das richtige Urtheil des Volkes zählen, welchem Er so unbedingtes Vertrauen schenkt.“

Großherzogthum Baden. Am 22. November fand in Karlsruhe die feierliche Enthüllung des Karl⸗Friedrich⸗Denkmals statt. Ueber die Motion des Freiherrn von Göler d. J., die Errichtung einer Bank für das Großherzogthum Baden betreffend, hat Staatsrath Nebenius in der ersten Kammer der Landstände Be⸗ richt erstattet. Zu Geschäftszweigen derselben waren bestimmt: Dar—⸗ leihen auf Hypotheken, Darleihen auf Faustpfänder, das Escompte⸗ Geschäft, das Giro— und Contocorrent-Geschäft, das Depositen⸗ Geschäft. Der Berichterstatter wies nach, daß die badische Versor⸗

ungs-Anstalt die beiden ersteren Geschäfte und das letztere bereits

fh umfangreich betreibt, und zwar verhältnißmäßig größer als selbst die bayerische Hypotheken⸗Bank. Er glaube, daß das Haupt⸗Augen— merk bei der zu errichtenden badischen Bank vielmehr auf eine Zettel⸗ Bank gerichtet sei, daß aber Zettel auf Inhaber bei der großen Gefahr viel eher vom Staate selbst mit gesetzlich bestimmtem Maximum als von einer Actien⸗Gesellschaft ausgegeben werden soll⸗ ten. Der Bericht schließt mit dem Antrage der Kommission, daß die Kammer beschließen möge, der vorgeschlagenen Adresse mit dem Zu⸗ satze zuzustimmen: „Jedoch ohne ihr die Ermächtigung zu ertheilen, auf Inhaber lautende Noten in Umlauf zu setzen.“ Der Präsident des Staats-Ministeriums war der Ausgabe von badischem Staats⸗ Papiergelde stets abgeneigt.

Großherzogthum Hessen. Dem Rheinischen Be⸗ obachter schreibt man unterm 21. November aus Mainz: Wie wenig die Welt an Krieg glaubt, davon hatten wir so eben wieder einen sprechenden Beweis. Durch die Befestigung der Rheinkehle wurden diesseits der krenellirten Mauer eine Anzahl Bauplätze für die Stadt gewonnen und für einen Bazar bestimmt, der die Rheinstraße zieren soll. Diese Plätze sind versteigert worden. Die Versteigerungs⸗ Bedingungen sind nicht nur für die Bau-Unternehmer sehr beschrän⸗ kend, sondern die Besitzer dieser zukünftigen Wohnungen müssen sich verpflichten, beim Ausbruche eines Krieges, ohne alle Garantie, ihre Häuser als Festungswerke gebrauchen zu lassen, und demgemäß müssen die Häuser mit einem platten Zinkdach versehen werden. Nichtsdestoweniger gingen diese Bauplätze zu so ungeheuren Preisen ab, daß jeder Quadratschuh mit einem Kronthaler bezahlt und für die Plätze bei weitem mehr erlöst wurde, als der Stadt⸗Vorstand er⸗ wartet hatte. Und doch sind diese Häuser, wenn Krieg ausbricht oder auch nur droht, wenig oder gar nichts werth! Dieses Räthsel ist freilich auch nur aus dem gänzlichen Mangel an Bauplätzen zu er⸗ klären, woran wir leiden. Die mainzer Bevölkerung nimmt mit je⸗ dem Jahre bedeutend zu; aber wir haben keinen Raum, die Stadt auszudehnen, und wären übel daran, dürften wir nicht in die freie Luft bauen, d. h. die Häuser um mehrere Stockwerke erhöhen.

Naturhistorische Expedition des Dr. Wilhelm Peters nach östlichen Küste von Afrika.

von . , durch einen letzten Brief des Dr. Peters an Herrn Alexander zl ach i oldt aus Quellin ane vom 26. Januar 1841 die erfreulichsten fach i, . diesem die Naturkunde und unsere Sammlungen so viel= ben nee n , e. angekommen. Dr. Peters steht im Begriff, des, nach n heil seiner Mission, eine Reise in das Innere des Lan- lecijon m 35. anzutreten. „Seidem ich“, schreibt er, „meine erste Col- n . 3 Februar d. J. nach Europa abgesendet, blieb mir nur möglich * eit übrig, um eine zweite zu veranstalten, indem es theils un

; ar, mich in dieser ungesundesten Jahreszeit den hülfefuchenden

der

öBieberkranken zu entziehen, theils di utziehen, theils die Regentage wenige Exkursionen erlaub= ten und endlich die Vorbereitungen zum . Unternehmen der Reise nach

Tote mich eben so sehr in beständi tigkeit erh⸗ ie ei j ; h ändiger Thätigkeit erhielten, wie eine kostbare Fel durch die Verzögerung Fes gibgan ele iht ane en wing. In—

estn bin ich᷑ doch wieder so glücklich gewesen, eine Anzahl interessanter

Naturprodukte einzusammeln mei ise i i

ö welche ich bei meiner Abreise in Mozambique . . nenn ersten . abgesendet zu werden. Mitten . ö ierigteiten meiner Lage behalte ich siets den fröhlichsten , laue mir die Ausdauer zu, um etwas Ehrenvolles zu leisten, bigen ie sehnlichster Wunsch, meine Rückreife aus diesem den Raturkun= Hub rt R de hl ssenen Lande erst im Jahre 1847 anzutreten, durch die Ha,, onarchen in Erfüllung geht. Die Ausrüstung zu der jetzt vor⸗ Hanne rkursion ist so kostspielig, daß ich allein zum Ankauf des blauen ö entuches, welches im Innern des Landes das Geld ersetzt,

Piaster (( 200 Thaier) habe verwenden müffen.“

Bilder aus dem Orient. J. Syrien und das Reisen daselbst ).

Es ist nunmehr zwei Jahre her, daß mir der lange und sehnlich gehegte Wunsch unerwartet in Erfüllung ging, eine Reise nach den Gegenden des Orients zu machen, welche zum Theil der Schauplatz des Lebens derjenigen Völker gewesen waren und noch sind, deren Sprachen und Literatur ich mit großem Interesse, wenn auch bis dahin nicht immer unter den günstigsten Verhältnissen, studirt hatte. Im August des Jahres 1842 verließ ich unsere Hauptstadt. Ich nahm meinen Weg über Wien nach dem schönen Italien. Die Zeit drängte. Wenige Tage in der Kaiserstadt und ich war in dem lebendigen Triest. Die nächste Nacht brachte mich nach dem stillen Venedig, das bald so aussieht, als wäre es eben mährchenhaft aus dem Meere aufgetaucht, bald wieder, als wäre eine unheilvolle Ueberschwem⸗ mung erst vor kurzem von den Mauern seiner Paläste langsam abgelaufen. Ein hestiges Gewitter begleitete mich dorthin, so daß die Launen der verlas⸗ senen Braut der alten Dogen auch an mir nicht ohne ein warnendes Zei⸗ chen vorübergingen. Man rammte schon die Pfähle in den Grund des Meeres ein, zu dem Viadult, der die Inselstadt künftig mit dem Kontinent verbinden foll. Dieses Mal brachte mich noch das überladene Posischiff ans Festland. . ;

Ich sah Padug, Ferrara, Bologna, Ancona fast nur im Vorüberslis= gen. Mein Aufenthalt im ernsten alien Rom zählte nach Tagen, noch nicht einmal nach Wochen. So ging's in dem heiteren Neapel, doch hatte ich an dem Feuerschlunde des Vesuvs gestanden und war in den wieder aufge⸗ deckten Straßen von Pompesi gewaidelt, und am 25. September schiffte ich mich an Bord eines französischen Dampfboots ein, das mich an dem rau chenden Stromboli vorbei, durch die zauberische 3 von Messina, vorüber am Fuß des Mongibello, wie die Sicilianer halb lateinisch halb

*) Mitgetheilt von Dr. Schulz, Königl. Vice-Konsul in Jerusalem; nach einem in der hiesigen geographischen Gesellschaft gehaltenen Vortrag.

arabisch ihren Aetna nennen, der gerade mit einem leichten, weißen Wol- kenstreif gegürtet war, nach Malta brachtz, wo wir für einen unerträglich schwülen Tag mit einem heimtückischen Scirocco in einem der Häfen von Valetta an— lerten, die so aussehen, als hätte der Meeresgott zum Heil der Insel einen Schlag mit der ganzen Hand danach geführt. Von hier bis Syra waren es drei Tage. Bie Südküste des Peloponnesus, an der wir dicht vorüber⸗ fuhren, mit dem majestätischen Taygetus weckte die Erinnerungen an die alte Zeit in reicher Fülle, bis wir im Hasen von Syra anlegten, wo die neue Zeit die alte verdrängte und für die eben bevorstehende Ankunft des Königs von Griechenland Ehrenpforten errichtet waren, mit grünem Lorbeer umwunden.

Smyrna war die erste Station nach der herrlichsten Fahrt durch das bunte Inselgewirre des Archipelagus: die erste Stadt des osmanischen Reichs, die ich betrat und die eben * aus der Asche wieder zu erstehen anfing. Konstantinopel bekamen wir am frühen Morgen zu Gesicht. Aus einem leichlen Nebel tauchten allmälig die Spitzen der Minarets hervor und die Kuppeln der Moscheen. Dann lag das ganze Bild in bezaubender Schön⸗ heit vor unseren Blicken, unvergleichlich und unbeschreiblich. Man erzählt von einem Reisenden, daß er nach Konstantinopel kam, sich vom Meere aus an dem Anblick weidete und, ohne sich auszuschiffen, wieder heimkehrte. Ich habe allerdings nicht so gethan, sondern eine schöne Täuschung mehr im Leben verschwinden gesehen, nur mit der Erleichterung, daß ich schon dar— auf gefaßt war. Aber erlauben Sie mir, daß ich es in meiner Erzählun 3 so machen darf, wie jener Reisende that; denn unser Weg i noch weit.

Ich war im Fastenmonat, im Ramasan, in Konstantinopel gewesen. Noch ehe das Freudenfest zum Schluß desselben wieder den Tag zum Tage und die Nacht zur Nacht machte, schwamm ich weiter, und zwar zuerst nach Smyrna zurück, von dort an Samos vorüber, nach Rhodus, wo ich zuerst wieder den Fuß ans Land setzte. Erinnern Sie sich, wenn es Ihnen ge⸗ fällt, bei dem Anblick der schroffen Küsten von Samos, an die Geschichie von dem Ringe des Polykrates: die paßt wenigstens vortrefflich zu dem Gefühl der Unsicherheit und, Ungewißheit aller irdischen Dinge, das unsere Zeit zu quälen scheint, wie eine Art epidemischer Hy⸗ pochondrie, die sich von sich selber und ihren Ursachen feine ei⸗ gentliche Rechenschaft geben kann. Sie kennen die Denkmäler der Ver