1844 / 331 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Einwohner von den Vorzügen der neuen Regierung zu überzeugen, ließ er den Chef der dor igen Polizei- Soldaten erschießen, setzte ein neues Avuntamiento ein, bemächtigte sich der öffentlichen Kassen und führte Mittags bei seinem Abzuge die jungen Leute gewaltsam mit sich fort. Er nahm die Richtung nach der Sierra de Cameros, welche die Rioja von der Provinz Soria trennt. Sobald diese Nach⸗ richt in Logronño eintraf, befahl der dortige General- Kommandant einem auf dem Marsche nach Santoñßa begriffenen Bataillon, mit 16 Mann Kavallerie der Bande Zurbano's nachzusetzen, und rückte selbst mit einer anderen Kolonne zu seiner Verfolgung aus. Der General Capitain von Burgos erklärte diese Provinz, so wie die von Soria und Santander in Kriegszustand und rückte ebenfalls mit einem Bataillon und einiger Kavallerie aus, um die Aufrührer zu Paaren zu treiben. Ein Königliches Dekret erklärt den General Zurbano für einen Hochverräther, entsetzt ihn seiner Würden und desiehlt, ihn, so wie seine Genossen, sobald man ihrer habhaft werde, und nach Ermittelung der Identität ihrer Personen, zu erschießen. Bis 1831 befand sich Zurbano, wegen Straßenräuberei zu den Galeeren verurtheilt, in Valladolid, entkam dann, errichtete ein Frei⸗ Corps, schloß sich den Truppen der Königin an und verrichtete die entsetzlichsten Gräuel in den baskischen Provinzen. Zu wiederholten Malen drangen die Cortes auf seine Entfernung von der Armee, allein die Gunst Espartero's schützte und beförderte ihn. Dieselben Gräueltaten verübte er während Espartero's Regentschaft nach dem mißlungenen Unternehmen vom Oktober 1841 in den baski schen Provinzen und dann in Catalonien. Zur Belohnung ertheilte der Regent ihm das Großkreuz des Isabellen Ordens. Die 1500 Mann, mit denen Zurbano im Sommer vorigen Jahres auf Madrid marschirte, gingen bekanntlich bei Torrejon de Ardoz zu Nar⸗ sobald sie ihn erblickten. Zurbano begab sich nach Por ind schickte von dort aus seine Unterwerfung ein, indem er sich Espartero lossagte. Die Regierung wies ihm seine Heimat Aufenthaltsort an und bestätigte ihn in seinen Würden. ber vor kurzem erfuhr, daß er an einem Ausstand arbeitete, je Regierung den General Oribe mit Truppen nach Lo 3 Zurbans bedeuten, sich nach Andalusien zu begeben. nachdrücklichste betheuerte, sich treu und ruhig so erbielt er die Erlaubniß, in Logrono zu blei begann er sein esparteristisches Unter

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haupt den Herzog von Palmella aut in der sräter zar Etorterung kommen⸗ den Frage über die Anwendbarkeit der 20 Ministern mit elst ein cher Dektrete erlassenen Gesetze zur Herzog beschloß seine Rede aiso „Ich wä— ganzem Herzen Glück dazu, daß die Bewegungen Spanien sich kund gaben, in Portugal keinen ie haben. Dieser große Vortheil, welchen wit unserer

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1712 danken, so wie dem mächtigen Beistand der Zeit, entzaubert gewisser⸗ maßen die Illusionen, welche die Jugend mit sich führt, die Jugend der Nationen so gut wie die der Individuen.“ Costa Cabral und Gomes de Ca stro antworteten von Seiten der Minister den we⸗ nigen Opponenten, namentlich Silva Carvalho, welcher die Ne⸗ gierung in dem Finanzpunkte angriff, daß sie bei Verwendung der Geldmittel zur Unterdrückung des Aufstandes ihre Vollmacht über⸗ schritten habe. Herr Costa Cabral machte außerdem besonders darauf aufmerksam, daß die Gegenpartei, als sie sich im Amte befunden, wie im Jahre is26 während des Ausstandes des Marquis von Chaves, und 1841, als die Douro Frage einen Krieg mit Spanien drohte, weit gewaltthätiger zu Werke gegangen sei, als die jetzigen Minister. Die oben gemeldete Abstimmüng war das Resultat dieser Reden. Man zweifelt nun nicht mehr, daß auch die zur Berathung demnächst anstehende Frage über die Bewilligung einer Indemnitätsbill für die nach Ablauf der außerordentlichen Vollmachten von der Regierung vorgenommenen Handlungen zu Gunsten der Minister ausfallen werde, obwohl der Herzog von Palmella gerade hierbei der Opposition eine mächtige Unterstützung gewähren wird, In der Deputirten-Kam mer waren die Verhandlungen von keiner Bedeutung. Der Spanier, bekannt im Volke unter dem Namen Don Pedro, welcher in Verbindung mit dem Engländer Tozer angeklagt worden ist, zwei Sergeanten zur Theilnahme an dem Aufstande von Almeida aufgefordert zu haben, wurde am Z0sten v. M. von der Jury in Coimbra freigesprochen. Man erwartet auf Grund dieses Urtheils auch die Freilassung des Engländers Tozer und ist gespannt, welche Entschädigung dann für eine illegale Verhaftung desselben von länger als 200 Tagen der britische Gesandte in Anspruch nehmen wird. Am 9ten ist Herr Jose Bento de Araujo, einer der reichsten Kaufleute Lissabons, gestorben. Derselbe war 1771, mit einem Cru sado in der Tasche, in die Hauptstadt eingewandert. In den Kirchen werden jetzt öffentliche Gebete für die glückliche Niederkunft Ihrer Majestät der Königin gehalten, die sich seit länger als 5 Monaten in gesegneten Umständen besindet.

X Lissaboöon, 12. Nov. Unter den Verhandlungen, welche in diesen Tagen die hiesigen Kammern beschäftigten, ist ein Antrag be⸗ merkenswerth, welcher in der Deputirten-Kammer gestellt wurde, des Inhalts, daß die Regierung einen Bericht über den Stand der ge lichtlichen Untersuchung gegen die als Theilnehmer au der letzten Re bellion Kompromittirten sollte. Man beschwerte sich über die außerordentliche Verzögerung dieses Prozesses, in Folge welcher etliche und 20 Offiziere und über 209 Individuen von Civil nun seit 7 Monaten in ununterbrochener Haft sitzen, ohne daß die im April begonnene Instruction bis jetzt auch nur zur Ausscheidung der ver schledenen Kategorieen der Angeklagten geführt hätte. Der Cwil— Gouverneur von Lissabon erkannte die Richtigkeit dieser beklagens werthen Thatsache an, die, seiner Versicherung zufolge, in entstan⸗ denen Kompeten;z-Konflikten, in Ungewißheit mehrerer Punkte nach Form und Wesen, ihren Grund hat, jedenfalls aber einen unerfreulichen Beweis davon giebt, wie sehr die Justiz-Verwaltung noch im Argen liegt. Das Gesetz schreibt freilich klar und bestimmt vor, daß über seren eines Verbrechens Beschuldigten 8 Tage nach seiner Verhaftung spätestens erkannt i vor die Geschwornen zu stel

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verden müsse, ob er vor sen sri oder nicht, allein das Gesetz ist eben ein todter Buchstabe in sem Punkte wie in manchen anderen.

Zuschlags Steuer von 5 pCt., welche Graf Tojal für die die Tecima und andere Haupt-Einkünftequellen im Einklange

mit seinem ganzen Finanzplan vorgeschlagen hat, ist vorzüglich zur Bezahlung der Zinsen

und Dotirung des Tilgungs⸗- Fonds des mit

dem Taback- Kontrakt verbundenen Anlehns von 4000 Contos be

stimmt, und der Finanz-Ausschuß der Kammer hat sich bereits zu stimmend für ausgesprochen.

in anderer von der Regierung der Kammer vorgelegter Gesetz⸗

f bezweckt die Aufhebung des Appellhofes (Corte da Relagao)

ischen Inseln, eine Mäßregel, welche gute Aufnahme, fand.

ral hat auch die Erklärung abgegeben, daß die Re

ine Maßregel gegen die Presse vorzuschlagen ge

dnete do Azevedo beantragte die Gewährung einer

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diesem Antrage anschließen wird, ist noch

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Richtung der Kammer amtheit angeben, auf volle keit zwischen diesem Unter die Tauro tisten, deren We n den letzten Sitzungen Generale und Lisinis Generale behauptet wird, zen zurückzukehren mhaben, und mit don vielen Seiten die Gerüchte von bevorste loponnes Verb Unter die innten General Grivas

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länger, ung als eine Dro⸗ chritt des Mini w verschiedenen ung der ru⸗ putirten aus der ind deren ß Kolettis zur J sür jetzt ch zu entscheiden; so viel nur scheint sicher zu sein 6 Ernennung den Maurokordatisten, vermuthlich beson zoraussetzung, sehr willkommen war. der vorigen Post kam hier die Nachricht von der Beförde hiesigen preußischen Gesandten, Herrn von Brassier de St. zu einem anderen Gesandtschaftsposten hier an. Alle Leute hängiger Gesinnung, welche es redlich mit dem Könige unt meinen, betrachten die Abreise dieses Diplomaten als ine en Verlust, weil Griechenland in ihm einen seiner aufrich tigsten Freunde verliere, welcher vermöge seines von keinerlei Partei⸗ Räcksichten getrübten Blickes und seiner nur der Wahrheit und dem Rechte zugänglichen Gesinnung die Verhältnisse stets so ansah, wie sie in Wirklichkeit waren, und es verstand, sie von der Schminke frei alten, mit welcher sie dieses oder jenes Partei Interesse zu fär⸗ ö

behaupten,

4 . in fluß

11

Cg ürhd ei

Konstantinopel, 6. Nov. (A. A. 3.) Die Unterha lungen zwischen Oesterreich und der Pforte wegen Regulirung. un. wechselseitigen Handels-Verhältnisse stoßen unerwartet auf bebeulu Schwierigkeiten, die durch den englisch=-türkischen Handels Ver 2

vom Jahre 1838 veranlaßt werden. Es waren nämlich in an Vertrage einige Begünstigungen für Großbritanien stipulirt **. deren Verwirklichung die Engländer bisher nicht verlangt haben; 9 nun aber Desterreich die erwähnten Unterhandlungen mit der Pfern eröffnet hat, so tritt Sir Stratford Canning mit der Anforde lun zur buchstäblichen Erfüllung des Vertrages von 1838 auf, was di Pforte in einige Verlegenheit zu setzen scheint. Die Unterhandlun! gen mit Oesterreich sind zwar dadurch nicht völlig ins Stocken ge, rathen, werden jedoch bedeutende Hindernisse zu überwinden haben.

Aegypten.

Konstantinopel, 6. Nov. (A. 3.) Die englischen Unter, handlungen über den Durchgang in Suez schweben noch, und be— schränken sich thatsächlich auf eine Verbalnote Sir Henry Hardingez an Mehmed“ Ali, in welcher ersterer dem Pascha das Ansinnen semer Regierung vortrug, den Brief-Transport durch Aegypten gegen eine Vergütung zu übernehmen, die nach Analogie schon bestehender Post— Uebereinkommen zwischen England und einigen Kontinentalhößsen gere— gelt werden sollte. Sollte dies, so heißt es in der bezeichneten Note weiter, dem Pascha nicht genehm sein, so möge sich derselbe anhe schig machen, der ostindischen Compagnie, die gegenwärtig mit sner Einwilligung den Transport der Post⸗Fellcisen auf ihre Kosten be sorgt, für die Zukunft dies Zugeständniß nicht zu entziehen, wofür man bereit sei, jährlich einen Betrag zu entrichten, zu dessen Jestsetzung die englische Post-Verwaltung einen Beauftragten senden werde.

Mehmed Ali antwortete hierauf, daß er nichts dawider habe, sich mit Als nun in Folge

2

einem solchen Bevollmächtigten zu verständigen. dessen der englische Post⸗-Agent Bourne in Aegypten ankam und Oberst Barnet auf offiziösem Wege unterstützt wurde, fand sich bald, daß Herr Bourne, in seiner Voraussetzung, daß er nur deshalb von der englischen Post-Direction gesendet worden, weil sich der Pascha in der ihm von England gestellten Alternative schon entschieden und zwar dafür entschieden habe, der ostindischen Compagnie fernerhin den Brief⸗Transport zu überlassen, gänzlich im Irrthum war. Mehmed Ali wendete ein, er habe den Antrag nicht verstanden, er sinde es gegen seine Würde, wie ein Beduinen Scheich für den sicheren Durch— gang Schutzgeld zu erheben, er habe die Absicht, die Briefe in Zu— kunft durch die von ihm gegründete Compagnie (Egyptian transit GCompaun)) befördern zu lassen, den Engländern stehe es dann immer frei, zur Begleitung des Felleisens einen Boten oder, Courier mitzu— senden. Da sich Sir Stratford Canning hier auf Anfrage der Pete schon einmal geäußert hat, daß diese Angelegenheit nicht in seinem Bereiche, sondern lediglich in dem der ostindischen Handels- Compagnie und des Post Office in London liege, wovon auch Mehmed durch seinen hiesigen Pforten Agenten, Maslum Bey, verständigt worden, beharrte der Pascha bei seiner Forderung, die Briefe durch seine eigene Compagnie zu besorgen, und Herr Bourne beschäftigte sich einst⸗ weilen damit, den zweiten Theil seines Austrages zu erfüllen, d. h. die faktisch bestehende, indobritische Post⸗Anstalkt in Aegypten beseer zu organisiren. Herr Emerson Tenent, ein Secretair der ostindischen Gesellschaft, hat durch sein Erscheinen in Kahira diese Angelegenheit im Wefentlichen nicht gefördert. Mehmed Ali verweigert der ostind, schen Compagnie hartnäckig die Erlaubniß, den Nil mit einem dritten Dampfboot zu befahren, und hat ihr überhaupt das bisherige Zuge— ständniß aufgekündigt, so daß nach Verlauf, von sechs Monaten alle Briefe, Reisenden und Effekten nur durch seine Gesellschaft beförden werden müssen. In diesem Sinne wurde auch Herr Davison, Poß Agent der ostindischen Eompagnie in Alexandrien, von Artim Ber mündlich verständigt, als das kürzlich angelangte neue Dampfboot „Delta“ in den Nil eingeführt werden sollte. Herr Davison dürfte unn wohl auf Instructionen aus Bombay warten, wodurch die

tens einer, wenn auch nicht fernen Zukunft vorbehal

von

Handels- und Börsen⸗— nachrichten. Börsen. Seh 621. 59 559, Span. 22 35 , ass. 6 us zinsl. 8ch Pol. 4995 Russ. Ilope 91 *

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Antwerpen, 22 Erankfurt a. M., 24. Nov. 595 Met 1124 Br. do. 500 EFI. 943 G.

1ut. 613. Polu. 300 FI. 973 a. IIa mb ure 25. Nov. Bank- Actien 1650. Engl. 22. Nov. Cous. 3995 1005. Hel. 19013. Neue Anl. 24. Fi- 99. Jene Port ö Mex. 36.

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Tagesmittel: 338,95 R...

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 28. Nov. Zum erstenmale wiederholt: t Nobnn Schauspiel in 1 Akt, nach dem Französischen, von W. Füiedus Hierauf: Mein Herr Onkel, Lustspiel in 3 Abth., von Schmidt,

Freitag, 29. Nov. Der Encyklopädist. Hierauf: Der verliebte Torfschneider.

Im Konzertsaale: a lune.

Doktor Rohm,

l) Le Dämon de la hai H rue

Rönigsstädtisches Theater. Nov. Der erste Waffengang. 2 Alten, von F. Heine. (Mad. Grobecker-⸗ Hellwig: Richelieu, als zweites Debüt.) Hierauf: Köck und Guste, Posse in 1 Akt, von W. IJriedrich. Freitag, 29. Nov. Köck und Guste.

Vorher: Jeanneton, ober: Die Heirath vor der Tiommel.

Lustspiel n den Herzog Vaudeille⸗

Donnerstag, 28.

Mariette und

n .

Verantwortlicher Redacteur Pr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckeret.

Beilage

Anhalt.

Die Gewerbe Ausstellung der deuischen Bundes- und Zollvereins Staaten.

Handels- und Börsen⸗ Nachrichten. Aus Deimold.

Aus stellung der deutschen Bundes⸗ Die Gewerbe, ʒolivereins Staaten.

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XVIII.

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Glas und Glaswaaren.

Glas, dieses allgemein bekannte und schon in den ältesten Zeiten von den Phöniziern und den Aegyptern dargestellte Produkt, ist eine durch Zufammenschmelzen von Kleselerde (Quarz und Sand) und Al falien mit Kalk oder Bleioxyd gebildete amorphe, glänzende, mehr oder weniger durchsichtige Masse, die nach dem Erkalten starr, hart und spröde wird, muschligen Bruch besitzt und auf diesem den eigen thümlichen Glanz, den man deshalb Glasglanz nennt, beibehält. In der Rothglühhitze wird das Glas weich, zäh und deshalb bildsam, in noch höherer Temperatur läßt es sich umschmelzen.

Außer den Alkalien, dem Kali und dem Natron, dann dem Kalk oder Bleioxyd, enthält das Glas gewöhnlich noch einige andere zu fällige Bestandtheile, meist Eisen und Thonerde, die es undurchsichtiger oder gefärbt machen. Gutes Glas ist farblos, vollkommen durchsichtig und stark glänzend. Bei gewöhnlicher Temperatur muß es Härte, Sprödigkeit und einen reinen hellen Klang besitzen, in feinen Fäden oder dünnen Blättchen aber biegsam und elastisch sein.

Vielfach werden die Gläser durch Hinzufügen von Metalloryden absichtlich verschiedenartig gefärbt oder auch mit farbigem Glase über⸗ zogen (überfangen), wozu das Bemalen und Einbrennen, so wie das sogenannte Aetzen, welches ebenfalls ein Einbrennen von Farben und nicht mit dem Aetzen durch Flußsäure zu verwechseln ist, gerechnet weiden kann. Durch Aneinanderschmelzen von verschieden gefärbten Gläsern erhielt man das sogenannte venetianische Glas, bei welchem man das Millefiori, das retikulirte oder netzförmige, das Petinet-=, Faden- oder Streifenglas unterscheidet,

Der Form nach theilt man das Glas in Hohlglas und Tafelglas. An das erstere schließen sich die gepreßten Glaswaaren an, zu letzte rem gehört das geblasene und gestreckte Tafel- und Spiegelglas, das Mondglas und das gegossene Spiegelglas.

1 1

Unter Nr. 529 schickte Herr Regierungs-Rath Metzger von der Zechliner Glashütte bei Rheinsberg, Regierungs- Bezirk Potsdam, ein zahlreiches Sortiment der verschiedensten Hohlglaswaaren ein. Das Glas besitzt einen hohen Grad der Reinheit und ist ziemlich weiß. Die verschiedenen ausgestellten Gegenstände beweisen, daß die Fabrik, insbesondere in Darstellung von Geräthschaften für chemische Labora toren und Apotheken, eine der vorzüglichsten in Deutschland ist.

Nr. 625. C. W. Scheffler in Haidemühle bei Spremberg, Regierungs-Bezirk Frankfurt lieferte eine Auswahl von gepreßten Gläsern, so wie einige gefärbte, überfangene, bemalte und geschliffene Waren, bei deren Herstellung vorzugsweise auf sehr geringe Preise gesehen ist. . . .

Nr. 774. Die gräflich Solms sche Glashütte zu Wehrau, Regierungs- Bezirk Liegnitz, sendete ein Sortiment sehr empfehlens werther Gläser ein. ;

Rr. 871. Die gräflich Schaffgotschschen Hütten zu Schrei⸗ berau, Regierungs-Bezirk Liegnitz, sendeten verschiedene Gegenstände ein, darunter besonders bemerkenswerth: Zwei große Vasen von ge⸗ schmackvollster Form aus Alabasterglas, das ohne Zusatz von Zinn oryd oder Beinasche nur durch den verschiedenen Aggregatzustand der Glastheile seine Alabasterfärbung erhält, eine große Etagere von Rubinüberfang mit reicher Vergoldung, von grünen Delphinen getra⸗ gen, eine Fruchtschale von Mattrosa, sogenguntem Jubilateglas auf grünem Delphin, mehrere Arbeiten aus roth— und weißgestreiftem Faden glase, retikulirtem, Petinet⸗, Millefiori 2c. Glase, so wie sämmt liche zu dem unter Rr. 157 aufgeführten Kronleuchter erforderlich ge— wesenen verschiedenfarbigen Gläser. Einige Krystallgefäße würden in reinem Wasser, im Glanz der Oberfläche und im Feuer der Brillan⸗ tirung von den meisten böhmischen Fabriken nicht besser geliefert wer⸗ den können; eben so die Türkis- und Chrysoprasfarben. Ganz vor⸗ züglich ist der Rubinüberfang bei den sehr großen Stücken geliefert, eben so das Petinetglas. Das Millesioriglas wird nach dem Ein⸗ gehen des Dr. Fußschen Etablissements in Deutschland nur noch allein von dieser Fabrik gefertigt.

Nr. 909. Die gräf lich Nostizsche Glasfabrik zu Waldstein, Regierungs⸗-Bezirk Breslau, lieferte einige Proben von weißem Fen⸗ sterglase, das rein und weiß ist.

. Nr. 910. Klemens Rohrbach in Friedrichsgrund, Kr. Glatz, Negierungs-Bezirk Breslau, sendete mehrere geschliffene weiße, ge⸗ färbte einfach und doppelt überfangene, wie auch vergoldete Hohl glaswaaren ein, die in Bezug auf Glas wie auf Farbe und Schliff gleiches Lob verdienen. . ö

en , , in Bruch, Kreis Neumarkt, Regierungs⸗ fn en olau. Die eingesendeten grünen und gelben Rheinwein⸗ an, in Form und Glas sehr ansprechend. , . in Wilhelmehiitte Kr. . * * 2 5p rork e ö 8 . 9. * yr⸗æ bin inen Höhlglchsern t z reslau, lieferte eine Partie von or

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JJ en n, ae ings Bezirk Trier. Bei mehreren ausgestellten Fla⸗ i en sind Form und Glas zweckmäßig und gut. Proben Lon k 9 , grünem Fensterglase beweisen, daß die Fa⸗ Arbeit zu in . bemüht ist, nur gute und preiswürdige ncht o derĩ . t er ö ausgestellten Gegenständen zeichnet sich Zoll . e Wasser⸗ oder Gasleitungsröhre von circa stükken aus. In! D i en Fuß Länge mit eisernen Verbindungs⸗ eist verser . * . . wurden solche von den Einsendern zu⸗ in grun da . Herstellung im Inlande ist wichtig, nachdem nic ö . . Versuche günstig ausgefallen sind. Es . . 6 en, hier auch an die vorzüglichen Wasserleitungsröh⸗ 96 äunlicher, sehr fester Steinzeugmasse zu erinnern, welche

n Arnoldi in Elgersburg im Herzogthum Gotha unter Nr. 3062 ausgestellt waren; sie hatten sich im Brande nicht im mindesten ver⸗ zogen und lose an denselben angebrachte Ventile paßten sehr genau in die für sie bestimmten Falze.

Beilage zur All

1713

gemeinen Preußischen Zeitung.

Donnerstag den 286 November.

Bittburg, Regierung

Jahre betriebenen Krystallgl dige Produkte. Die eingesende

und Mannigfaltigkeit zeichnen sich

hellen Klang und schöne Form aus,

Masse und Arbeit den besten belgischen und englischen Gläsern gleich.

Nr. 1265. Gebrüder Müllensiefen in Krengeldanz, Regie⸗ rungs⸗Bezirk Arnsberg, sendeten mehrere Transport⸗Flaschen von 100 Maß Inhalt, Vorlagen, Glascylinder, so wie mehrere Tafeln glatter, gerippter und mattirter Gläser, wie auch Glas⸗Dachziegel von weißem doppelten Glase ein. Das Aeußere des Tafelglases ist vorzüglich zu nennen, eben so das Mondglas, von welchem einige Proben ge⸗ liefert sind.

Nr. 1307. Gebrüder Schrader in Gernheim bei Petershagen, Regierungs-Bezirk Minden. Die Fabrik lieferte alle Sorten grünes und weißes Glas, letzteres auch geschliffen, vergoldet und mit eingebrannter Malerei, dann farbiges schlichtes und geschliffenes Hohl⸗ glas, Krystall⸗- und Halbkrystallglas, alle Sorten Lampengläser und Lampenglocken, Standgefäße für Apotheker, weißes, farbiges und bunt überfangenes Tafelglas, das letztere auch mit eingeschliffenen Arabesken, Landschaften, Figuren und anderen Verzierungen. Die hiervon eingesen⸗ deten Gegenstände sind lobenswerth, so wie die Form und der Schliff allen billigen Anforderungen entsprechen. Das rothe Ueberfangglas ist ausgezeichnet zu nennen; eben so verdienen die Arabesken, welche in solches geschliffen, und die sowohl an dem eingesendeten Kirchenfenster wie an besonderen Mustern vorkommen, alles Lob.

Nr. 1337. Die Krystallglasfabrik zu Theresienthal am Regen flusse im Kreis Niederbayern hat durch ihre ausgestellten Erzeugnisse die vaterländische Industrie ehrenvoll vertreten. Unter den von der Fabrik eingesendeten Gegenständen zeichneten sich zwei länglich viereckige Präsentirtelier von Krystallglas mit Silberschliff, sowohl durch die Reinheit, das Feuer und den Glanz des Glases, wie durch den sehr schwierigen und höchst geschickt ausgeführten Bodenschliff mit * tiefen Steinen besonders aus. Eben so prächtig und geschmackvoll ist die Schleiferei an zwei Pokalen, deren jeder in ursprünglich rohem Zustande 36 Pfund wog, und die bei einer Höhe von 36“ durch den an denselben angebrachten schwierigen Schliff die Kunstfertigkeit der Arbeiter beurkunden. Unter den gefärbten Gläsern zeigen na mentlich die türkisblauen, die amethyst- und chrysopras⸗farbenen, die grünen, goldgrünen, mattrosa gefärbten, so wie die Alabaster⸗-Gläser das Gelungenste, was in Schönheit dieser Farben erreicht werden kann; weniger ausgezeichnet erscheint das rubinfarbige Glas. Außer vielerlei Hohlglasarten lieferte die Fabrik nebst Solin- und weißen Tafeln auch farbige Tafeln und Stürze. Unter den gefärbten Tafeln zeichnet sich besonders das Rubinroth, welches hierbei viel besser als bei den Hohlgläsern ausgefallen, so wie das Rosa aus.

Nr. 1431. Rebholz und Berger auf der ludwigsthaler Glashütte in der bayerischen Rheinpfalz sendeten ein Sortiment Uhr⸗ gläser ein, die sich sowohl durch ihre Masse, wie durch die genaue Bearbeitung auszeichnen.

Nr. 1804. Die gräflich Harrachsche Glas Fabrik zu Neuwelt in Böhmen. Die größte Mannigfaltigkeit in Zusammen⸗ setzung, Form, Farbe, Schnitt und Schliff des Hohlglases giebt sich an den zur Ausstellung eingesendeten Gegenständen kund. Es sind dadurch fast alle jetzt üblichen Arten der Färbung und Behandlung des Glases, unter denen mehrere dieser Fabrik eigenthümliche, vertre⸗ ten. Eben so zeigte sich die Meisterschaft der Arbeiter in dem reinen Schnitt und tiefen Schliff der Gläser, wie in langen, glatten Schãä⸗ lungen. Zwei große, rubinplattirte Vasen sind Meisterstücke des Glas⸗ machens, Schleifens und Vergoldens, und das rothe Ueberfangglas kommt felten so schön und frei von allen Blasen und trüben Adern vor. Eine blauplattirte Fruchtschale mit Delphinen, ein rosaplattirter Champaguer-Pokal mit Weinlaub, dann zwei mit gleicher Farbe über⸗ fangene hohe Blumenbecher mit glänzend eingeschliffenen Kleeblättern zeigen die neue Manipulation der Politur ausgeschliffener Flächen mittelst Verglasung im Ofen. Die verschiedenen Compositions-Gegen stände beurkunden eine hohe Fertigkeit im Schmelzprozesse, und die hellgelben, so wie die von Isabell'Composition gehören nur dieser Fabrik an. Die eingeglasten Pasten, als Portraits u. s. w. in Po⸗ kalen und anderen Gegenständen, werden außer Frankreich nirgends so schön und rein dargestellt. Die Sicherheit im Einbrennen ist ne⸗ ben Anderem hauptsächlich an den pfirsichblüthfarbenen Blumengefäßen mit Henkel, Sockel Und radirter Vergoldung ersichtlich. An einem Pokal und zwei Desserttellern von Krystallglas zeigt sich die Kunst fertigkeit in heller Glasschneide⸗-Arbeit, so wie die Reinheit des Glases und der tiefe Schliff. Wie sehr die Fabrik mit der Schönheit der Form auch die für den Gebrauch zweckmäßige Zusammenstellung zu vereinigen sucht, ersieht man aus einem großen Tafel-Aufsatz in Krę⸗ stall mit massiven Schwänen, der, aus 12 Stücken bestehend, doch, ohne ihn auseinanderzunehmen, fortgetragen werden kann. Die Ge⸗ fäße in Alabaster⸗= Ehrysolith⸗ Hyalith⸗ Chrysopras⸗Glas, so wie die Muster⸗Sammlung von Lustersteinen liefern den Beweis, daß in der Mannigfaltigkeit der Farbe und Zusammensetzung des Glases, dann in der Veredelung durch die verschiedenen mechanischen Mani pulationen diese Fabrik nicht leicht von einer anderen überboten wer⸗ den dürfte. Bei dem weißen Glase gilt jedoch auch der, bei mehre ren Fabriken bemerkbare Mangel der gänzlichen Farblosigkeit. Von venetianischem Petinet⸗- und Streifenglas legte die Fabrik ebenfalls Mehreres vor.

Ne wb. b. bei Glatz, Regierungs- Bezirk ren aus Krystall und weißem

Klang.

Nr. 2094. Friedrich P oll zu Thurmühle, Regierungs Be⸗

Bromberg, sendete aus seiner erst vor kurzem ins Leben getrete—⸗ Anlage einige Bouteillen zu Rheinwein und Champagner ein, die Form und dem Glase nach gut sind.

Mr. 2349. G. A. Möser in Lübeck schickte mehrere Proben von Bouteillenglas, das entsprechende Form und Masse besitzt, ein.

Nr. 2130. Schaller u. Sohn in Leippa, Regierungs⸗Bezirk Liegnitz, legte eine Anzahl Hohl- und Tafelgläser vor, welches als ordinaires Glas in der Masse gut und auch in der Bearbeitung lo⸗ benswerth ist. Unter den Tafelgläsern sind auch blau, violett und gelb gefärbte.

Nr. 2460. C. Mitt elstädt in Ludwikow, Posen, sendete mehrere schlichte und geschliffene, Hohlgläser, wie auch verschiedene Glastafeln ein.

Rr. 2786. Taute u. Zimmermann in Elbing, Besitzer der Glashütte Gilgehnen, Regierungs⸗-Bezirk Königsberg, lieferte ver⸗ schiedene Tafelglas⸗Arten ein, woraus ersichtlich, daß dem in der dor— tigen Provinz bisher vorzugsweise aus Belgien bezogenen weißen Ta⸗ felglas das gilgehner an Weiße gleichkommt und nur hinsichtlich der Bearbeitung jenem nachsteht. Von ordinairem Bouteillenglas wurden

Lindheim zu Kaiserswalde in Ullersdorf Breslau, lieferte mehrere Hohlglaswaa⸗ Glase von guter Masse und schönem

zirk nen der

Regierungs- Bezirk weiße und gefärbte

ausgestellt: achteckig braune Liqueurflaschen, braune Rheinweinflaschen, grüne Medorsflaschen, halbweiße Weinflaschen und Medizingläser.

No. 2818. W. Hampel in Schildhorst bei Alfeld, im Hanno⸗ verschen, lieferte eine Partie geschliffener und bemalter Bechergläser aus gewöhnlichem Material und dazu passend bemalt.

Nr. 2877. Villeroy, Boch, Karcher u. Comp. zu Wad⸗ gassen, im Regierungs- Bezirk Trier, Die eingelieferten Hohlgläser, welche preiswürdig sind, nähern sich in Form und Mannigfaltigkeit den Erzeugnissen von Burgun, Walter u. Comp. in Halsthum Rr. 11975, haben aber nicht den schönen Klang und stehen densel⸗ ben in Masse etwas nach. Die Fabrik fertigt auch Uhrgläser.

2 Taff nig lan

Bei der Verfertigung des Tafelglases werden, dem Hohlglase geschieht, zuerst Ballons geblasen, Schwenken in Cylinder umgeändert, welche nach dem Absprengen der beiden abgerundeten Enden der Länge nach gespalten und so in den Tafel- oder Streckofen gebracht werden, wo sie, durch die Hitze er⸗ weicht, auseinandergehen und die Tafelform annehmen. Man unter⸗ scheidet hauptsächlich zwei Arten der Tafelglas Fabrication, die böh⸗ mische und französische. Nach ersterer werden die Ballons so groß als möglich geblasen und wenig geschwenkt, wodurch man kurze Ey⸗ linder von großem Durchmesser erhält. Nach letzterer Art werden die Ballons sehr stark geschwenkt und dadurch die Cylinder bei einem ge⸗ ringeren Durchmesser von größerer Länge erhalten.

Die Einsendungen unter Nr. 90, 1196, 1265, 1307, 1337, 2430 und 2460 sind bereits oben beim Hohlglase erwähnt.

Nr. 1339. Benedikt von Poschinger zu Oberzwieslau in Bayern. Die eingesendeten weißen Tafelgläser zeichnen sich durch Reinheit und Schönheit in der Bearbeitung aus; eben so roth, grün, blau und violett gefärbte Tafeln. Dasselbe Lob verdienen auch noch die Glasstürze von runder, ovaler nnd viereckiger Form.

Nr. 1315. H. G. Roscher in Regensburg schickte Proben von mit Glaubersalz bereitetem Tafelglas ein, welches in der Masse lobenswerth ist und hinlängliche Stärke besitzt.

Nr. 1628. C. A. Witzm ann zu Tambach im Thüringer Wald lieferte mehrere Bund Tafelglas, welches, seiner Farbe und Bearbei⸗ tung nach, zu loben ist, jedoch etwas stärker sein könnte.

Nr. 16614. Karl Röhrig in Braunlage im Braunschweigischen ist der alleinige Einsender von sogenanntem Mousselin⸗ oder Figuren⸗ Jalousieglas. Außer solchen gemusterten Gläsern, von welchen die Fabrik 8 verschiedene Dessins einsendete, hat sie auch mehrere durch Radirung hervorgebrachte Ansichten von Gebäuden u. dgl. auf ge⸗ färbtem Glase geliefert.

wie dies auch bei diese dann durch

3.

Das Spiegelglas wird theils auf ähnliche Weise wie das Tafel⸗ glas gefertigt, und die auf folche Weise gefertigten Spiegel heißen dann geblasene, oder es wird die Glasmasse aus dem Hafen auf einen metallenen Tisch ausgegossen und mit einer Walze auseinandergebreitet, welche Art von Gläsern man dann gegossene nennt. Beide Arten müssen geschliffen und polirt werden, welches meist mittelst Wasserkraft auf Tischen, an welchen die Tafeln festgekittet sind, geschieht. Nach dem Poliren, wozu gewöhnlich Eisenoxyd, das mittelst Fiiz aufgetragen wird, in Anwen⸗ dung kommt, werden die Tafeln belegt. Ein Blatt Zinnfolie oder Stanniol von der Größe der Glasplatte wird glatt auf einen Mar- mortisch ausgebreitet, alsdann reichlich mit Quecksilber übergossen und hierauf die Glasplatte behutsam darüber geschoben, so daß die Ober— fläche des Quechsilbers, auf welcher sich immer einige trübe Stellen zeigen, mit hinweggeschoben wird. Man beschwert hierauf die Glas—⸗ platte mit Gewichten, bringt sie mit dem Marmortisch in eine etwas geneigte Lage, so daß das überflüssige Quecksilber abläuft, und kann sie dann nach einiger Zeit wieder aufnehmen, wo die Belegung als⸗ dann beendet ist. Nur drei deutsche Fabriken sendeten ihre Fabrikate ein. Unter diesen Etablissements lieferte das von J. Zeph. Fi⸗ scher u. Söhne zu Erlangen (2212) zwei große Spiegel in Rah⸗ men, so wie ein rohes Spiegelglas von 90“ Höhe und 42“ Breite. Die Spiegel sind rein, von starkem weißen Glase, genauem Schliff, guter Politur und trefflicher Belegung, wie dies die rühmlichst be— fannte Fabrik nicht anders erwarten ließ. Die eingesendeten Spie⸗ gel sind mittelst patentirter Maschinen auf der Rüchseite facettirt und kie Facetten gegen die Gewohnheit nicht bis an den Rand geführt. Daher der glänzende Effekt der Facette und die Erscheinung des ganzen Bildes in derselben.

L. H. Gostorfer's Erben in Fürth sendeten unter Nr. 1396 einen geblasenen Spiegel von 106“ bayerisch Höhe und 44“ Breite, ferner unter Nr. 2979 mehrere weiße, halbweiße, belegte und un⸗ belegte Spiegelgläser; ein weißes unbelegtes Glas, auf einer Seite polirt, auf der anderen matt zu einem Zifferblatt an einer Eisen⸗ bahn-Uhr. Die halbweißen Gläser sind sehr blaugrün, dagegen zeichnen sich die weißen durch Farblosigkeit und große Reinheit aus.

Rr. 3006. W. Berlin in Fürth schickte zwei Spiegel mit vergoldeten Rahmen ein, wovon die Gläser Hb“ rheinl. hoch und 27* breit sind. Sind letztere gleich ziemlich weiß, auch gut ge⸗ schliffen und belegt, so zeigen sich in dem Glase doch einige Rammen oder Wellen.

1. Flintglas.

Durch E. Petit pierre zu Berlin waren unter Nr. 236 meh⸗ rere rohe Flintgläser, so wie einige Crownglasprismen aus der Fa⸗ brik der Witiwe Guinand zu Neuenburg ausgestellt, die dem aner⸗ sannten Rufe dieser Fabrik vollkommen entsprechen.

5. Veredelung der Gläser durch Schleifen, Malen und Belegen.

Ohne das Glas zu erzeugen, beschäftigen sich mehrere Fabriken mit Schleifen und Bemalen roher Hohlgläser, so wie mit Schleifen und Belegen von Spiegelgläsern. Unter:

Rr. 783 legte M. Finsch in Warmbrunn ein Sortiment von geschliffenen und zum Theil bemalten Hohlgläsern, die aus böhmischen und schlesischen Hütten herrührten, vor. Unter diesen zeichneten sich namentlich eine Salatschüssel von Krystall und weiße Weingläser mit eingeschnittenen Thieren aus.

8 Nr. 850. E. W. Mitscher in Görlitz sendete zwei Lichtschirme von rothem Ueberfangglase mit in dasselbe eingeschnittenen Ansichten.

Rr 1375. J. W. Bähr in Nürnberg, der geblasenes Spiegel⸗ glas aus Böhmen bezieht und solches schleift und belegt, sendete einen Spiegel mit vergoldetem gothischen Rahmen, dann ein weißes beleg⸗ fes Spiegelglas von 717“ Höhe und 37“ Breite, so wie einen Salonspiegel.

Ni. 1755. L. Wigand in Detmold lieferte mehrere in grünem und anderem Ueberfangglas eingeschliffene Glasbilder, so wie Roset⸗ ten und Arabesken.

Rr. 2214. M. Büchenbacher in Schnigling bei Fürth, der das rohe Glas zu Spiegeln aus Belgien bezieht, lieferte 2 Spiegel⸗ gläser von 86“ Höhe und 36“ Brelte, zwar etwas grünlich, aber ohne Blasen, auch gut geschliffen und belegt.