1844 / 335 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

*

gekanntmachungen.

14651 81e gr IJ es.

Der Kaufmann Gerson Gustav Saling, welcher Anfangs Marz d. J. seine Zahlungen eingestellt und von uns wegen betrüglichen Bankerutis zur Untersuchung gezogen worden ist, hat sich mit urücklassung einer be= Feutenden Schuldenlast, auf Grund einer ihm am 24. April d. J. sub Nr. 515 ertheilten, auf die Dauer von einem Jahre gültigen hier zur Reise nach Marseille über Franifurt a. M. visirten Ministerial⸗Passes ent⸗ sernt, und sein jetziger Aufenthaltsort ist nicht zu ermitteln.

Alle Civil. und Militair⸗Behörden werden diensterge⸗ benst ersucht, auf den unten näher signalisirten Saling gesalligst zu vigiliren, ihn im Betreiungsfalle verhaften and unter sicherer Begleitung mit den bei ihm sich vor⸗ findenden Effekten an die hiesigen Stadtvoigtei⸗Gefäng⸗ nisse abliefern zu lassen.

Wir versichern die ungesäumte Erstattung der dadurch gehabten baaren Auslagen und den verehrlichen Behör⸗ ben des Auslandes eine gleiche Rechte willfährigkeit.

Berlin, den 29. November 1844.

Königliches K'iminalgericht hiesiger Residenz. v. Schroetter. Sig nalem ent. ;

Saling ist 36 Jahr alt, aus Berlin gebürtig, 3 Fuß 4 Joll groß, hat schwarze Haare, eine runde Stirn, schwarze Augenbrauen, blaue Augen, eine gewöhnliche Nase, einen gewöhnlichen Mund, einen schwarzen Bart, ein ooales Gesicht und Kinn, blasse, aber gesunde Ge—⸗ sichts farbe.

Besondere Kennzeichen fehlen.

Die Kleidungsstücke können nicht angegeben werden.

13101 Avertisse ment.

Aus der Schuld- und Pfandverschreibung des Julius Ferdinand Maximilian v. Dertzen d. d. Jehserigk, den J. April 1820, ist am 19. März 1821 auf dem im Cotibusser Kreise belegenen Rittergute Drieschnitz, im Hypothekenbuche Rubrica III. sub No. 17. für die ver⸗ wiltwete Hauptmann Henriette Johanne Christiane von Zerbst, geb. von Meyer, zu Knonow ein Kapital von 2000 Thlr. eingetragen, und das über dieses Kapital sprechende Dokument angeblich verloren gegangen. Auf ben Antrag des Carl Andreas Ferdinand von Meyer zu Knonow, als aufgetretenen Testamentserben der ver⸗ wittweten Hauptmann v. Zerbst resp. gegenwärtigen Ei⸗ genthümers des Kapitals, werden daher alle diejenigen, welche auf das genannte, sür die verwitwete Hauptmann v. Zerbst noch eingetragene Kapital von 2000 Thlr. und auf die darüber ausgestellte Urkunde als Eigenthü⸗ mer, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefs Inhaber Ansprüche zu haben vermeinen, hiermit vorgeladen, die⸗ selben in dem auf ven 17. Februar 1845, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Neferendarius v. Grolmann, im Ober Landesgericht hierselbst anberqumten Termine an⸗ zumelden und zu bescheinigen, widrigenfalls sie mit den⸗

selben unter Auflegung eines immerwährenden Still- schweigens werden Fräkludirt werden, und die verloren gegangene Schuld -⸗Urkande für amortisirt erllärt wer⸗= den wird. Frankfurt a. O., den 8. Oktober 1844. Königl. preuß. Ober⸗Landesgericht.

1058 Gerichtliche Ladung.

Der Seefahrer Carl Christian Maaß von Puttgarten (Halbinsel Wittow auf Rügen), über dessen Leben und Tod, nachdem er, von dem Schiffer Johann Herrmann Gronow zu Stralsund, dem Führer der Galeasse, „die Hoffnung“ genannt, unterm 10. April 1827 als Koch gemustert, dieses Schiff auf der Fahit nach Riga da⸗ selbst verlassen hat, seiner zurückgebliebenen Ehefrau feine Nachricht zugekommen ist, wird auf deren Antrag hierdurch aufgefordert, binnen Jahresfrist dem unter- zeichneten Gerichte von seinem Leben und Aufenthalts⸗ Drte Anzeige zu machen, bei dem Präjudiz, daß widri⸗ genfalls durch das in lerm; den 28. September 1845 zu publizirende Präklusiv-Erkenntniß der ver⸗ schollene Seefahrer, Koch Carl Christian Maaß, für tobt und sein unter Kuratel gestelltes Vermögen als sei⸗ nen Erben angefallen wird erklärt werden.

Datum Bergen, den 19. August 1844.

Königl. Kreisgericht. Odebrecht.

i631 2. In Folge des von dem hiesigen Kaufmann Bartho⸗

lomgeus Barini, wegen Einleitung einer Altords⸗Ver⸗ handlung mit seinen Kreditoren unter eventueller honis- Cession gemachten Antrages, werden alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde an den genann— ten Gemeinschuldner Ansprüche und Forderungen zu machen berechtigt sind, hierdurch aufgefordert, solche in einem der nachstehenden vor uns auf hiesiger Weinkam⸗ mer, Nachmittags 3 Uhr, angesetzten Termine, als: am 5. oder am 19. Dezem bend. J., oder endlich am 2. Januar 1845 gehörig anzumelden und zu bescheinigen, sich auch in dem letzten Termine über die ihnen sodann zu eröffnenden Allords⸗-Vorschläge zu er⸗ flären, unter dem Präjudiz, daß sie durch das am 15. Januar 1845 zu publizirende Präklusiv· Erkenniniß mit ferneren Anmeldungen werden präkludirt und von aller Theilnahme an der vorhandenen Deb stmasse aus= geschlossen, auch rücksichtlich des zu n, ,. Ak⸗ sordes als die Beschlüsse der Mehrheit genehmigend, angenommen werden, Stralsund, den 25. November 1844. Vetordnete zum Stadtkammergericht.

(L. S.) Erich son.

14661 E dittal-⸗- Citation.

Der Handlungsdiener Gottlieb Benjamin Baumgart, geboren im Jahre 1781 zu Tannhausen, Kreis al⸗ denburg, Regierungs- Bezirk Breslau, Sohn des zu Woiselwitz, Kreis Strehlen, den 22. Dezember 1823 verstorbenen ehemaligen Kaufmann, zuletzt Inwohner, Carl Gotthardt Baumgart, ist, nachdem er im Jahre 1817 oder 18518 von Woiselwitz sich entfernt und in Holland Militairdienste genommen, seit dem Jahre 1820 verschollen. Auf Antrag seiner Angerwandten wird nun Gottlieb Benjamin Baumgart nebst seinen etwa zurück⸗

elassenen unbekannten Erben hierdurch vorgeladen, sich

nnerhalb 8 Monaten, spätestens aber in dem auf den

19. September 1835, Vormittags 19 uhr, im Gerichislokale zu Woiselwitz anberaumten Termine persönlich oder schriftlich sich zu melden, widrigenfalls

ö . e ren i; * i bir ge fene Vermögen eseßlichen Erben über Strehlen, den 46. November re,. ö Das Gerichts ⸗Amt Woiselwitz.

1728 Allgemeiner Anzeiger.

1819 Subha statiens- Patent, Zur Berathung und Beschlußnahme über die erhobe⸗ Die der verehelichten Pleitner, geb. Schobbert gehö- ] nen Erinnerungen haben wir eine General ⸗Versamm⸗ rige, unter Wernigerode an der Holzemme sub Na. 737) lung auf Donnerstag den 12. Dezember 2. Vor belegene zusolge der nebst Verkaufs · Bedingungen und mitiags 9 Uhr, im hien Börsenhause angesetzt, zu Rechgnitionsschein in unserer Registratur einzusehenden welcher wir sämmtliche Herren Actionaire hierdurch ein · Tare auf 5705 Thlr. 22 Sgr. abgeschäßte Delmühle, laden. Steitin, den 22. Oltober 1814. die sogenannte Loch mühle, nebst Zubehör, soll Der Verwaltungs rath. in Urins den 30. Januar 1845, Vormittags Griebel, Lemonius, Arnold, Fretzdorff, 10 Uhr, auf gedachter Mühle selb st Triest.

nothwendig subhastirt werden. Alle unbekannten Real Prätendenten werden aufgeboten, sich bei Vermeidung i103 Edittal-⸗Ladung.

Nachdem der Gutsbesitzer Johann hr ian Tittel zu

Ter Ausschließung mit ihren etwanigen Ansprüchen spä⸗ testens in diesem Termine zu melden. Fürstenwalde bei uns zur Anzeige gebracht, daß sein Wernigerode, den 28. Juni 1841. Bruder Johann Gotthelf Tittel, welcher im Jahr Gräflich Stolberg-Wernigerodisches Justiz-⸗Amt. 1813 zum sächsischen Militair ausgehoben worden, seit J. Abtheilung. dieser Zeit verschollen sei, und dabei zugleich den An= Salomon. trag gestellt hat, dieserhalb mit Erlassung der Ediktalien zu verfahren; so werden genannter Johann Gott⸗ helf Tittel oder, falls derselbe nicht mehr am Leben, dessen eiwanige unbekannte Erben, so wie alle diejeni-⸗ en, welche an dessen Vermögen Erb⸗ oder sonstige An⸗ eic zu haben glauben, Gerichts wegen hierdurch öf⸗ fentlich vorgeladen, den 4. Februar 1845, des Vormittags, an hiesiger Gerichtsstelle zu erscheinen, bezüglich ihre Ansprüche unter der Verwarnung, daß ansonst der abwesende Tittel für todt, die übrigen nicht erschienenen Gläubiger aber ihrer Forderungen an den- selben, so wie der, dem Einem oder dem Anderen etwa zustehenden Nechtswohlthat, der Wiedereinsetzung in den dorigen Stand, für verlustig geachtet werden, anzumel · den und zu bescheinigen, sodann aber den 19. März 1845 der Inrotulation der Akten und deren Versendung nach rechtlichem Erkenntniß, so wie den 21. April 18435 der Bekanntmachung dieses Erkenntnisses sich zu ge⸗ wärtigen. Schloß Lauenstein im Amtsbezirk Pirna des König reichs Sachsen, am 2s. August 1814. Gräflich Hohenthalsche Gerichte daselbst. Katzer.

Literarische Anzeigen.

NEUlIGkkEkh'rRNXN DES JAHRES 1841

1464 ; aus dem Verlage von J 1 . L kEXNANDER DL NCR, kokNIGL. HoFBUClikiakNDIRR IX BERLIN.

Charisi-, des, Erste Makamen aus dem Lach- kkemoni oder Divan. Nach einem authenti- schen Manuskript aus dem Jahre 1281 herausge- geben, vokalisirt, interpungirt und ins Deutsclie übertragen, wie auch sprachlich und sachlich er- säutert und mit einer umfassenden Einleitung ver- schen von Dr. S. J. Kaempf. Text und gegen siberstehende Uebertragung. Lex. 8. geh. 15 Thlr.

„Eichendorff, J. Freiherr von, Die Wieder⸗ herstel lung des Schlosses der deutschen Orvensritßer zu Marienburg. Mit einem Grundriß der alten Marienburg. gr, 8. geh. 1 Thlr.

Geibel, Emanuel, Gedich fe. Dritte stark ver⸗ mehrte Aufl. 8. eleg. geh. 1 Thlr.

Dasfel be in schoͤnem engl. Einband mit Gold⸗ schnitt. 25 Thlr.

Das Portrait des Dichters. Nach der Natur gemalt von Louise Kugler, auf Stein ge— zeichnet von V. Schertle. Folio. * Thlr.

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Germanie, Gräfin, Robinsons Enkelin. Nach dem Französischen von Thekla von Gum pert. Mit 6 Bildern. gr. 8. In verziertem Um— schlag geh. 1 Thlr.

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Gumpert, Thekla von, Die Badereise der Tante. Ein Buch für Kinder. 8. In bolorirtem Umschlag geh. 3 Thlr.

Gumpert, Thekla von, Mein erstes weißes Haar. Mit einem kolor. Titelkupfer. 8. In ver— ziertem Uumschlag geh. M Thlr.

Hahn⸗Hahn, Ida Gräfin, Aus der Gesell⸗

1437 Bekanntmachung. Zusfolge ergangener Bestimmung der Königl. hohen Haupt ⸗Verwaltung der Staatsschulden sind zu den El⸗ binger Stadt · Obligationen sür den jährigen Zeitraum vom 1. Januar 1545 bis ult. Dezember 1818 neue Zins- Coupons sub Nr. 11. bis 18. ausgefertigt, we⸗ Jen deren Aushändigung solgendes bekannt gemacht wird:

I) die Ausgändigung der Couponbogen, acht halb⸗ jährige Abschnitte enthaltend, erfolgt von der un= terzeichneten Kasse im Lokal der Kämmerei Kasse zu Elbing vom 3. Januar 184. ab in den Vor mittagsstunden, unter Vorlegung der Obligationen,

2) mit den Obligationen ist ein zweifaches Verzeich= niß derselben mit Angabe der Nummern und der Beträge, nach der Reihefolge der ersteren, einzu⸗ reichen,

3) da die unterzeichnete Kasse sich weder mit Korrespon⸗ denzen noch mit Geldsendungen befassen kann, so werben die auswärtigen Obligations Inhaber er sucht, die Empfangnahme der Coupons durch hie⸗ sige Beauftragte bewirken zu lassen.

Elbing, den 20. November 1844. Die Stadt-Kriegsschulden-Kasse.

11621 Bekanntmachung.

Das bisherige Geschäftshaus der zweiten Abtheilung des Königlichen Haus⸗Ministerii, Schützenstraße Ni. 26 hierselbst, soll im Wege der Licitation zum Verkauf aus⸗ geboten werden. Hierzu wird auf Montag, den 16. Dezember d. J., Vormittags 11 Uhr, in dem gedachten Hause ein Termin anberaumt und Kauflustige dazu eingeladen. Die Verkaufs-Bedingungen können wochentäglich in den gewöhnlichen Dienssstunden in der Registratür des Königlichen Rentamts Berlin, Nieder= waßstraße Nr. 39, wie auch bei dem im Hause, Schützen⸗ straße Nr. 26, wohnenden Geheimen Kanzleidiener Schmidt eingesehen werden, an welchen Letzteren sich auch diejenigen Kauflustigen zu wenden haben, welche das Grundstück in Augenschein nehmen wollen.

Berlin, den 23. November 1844. Der Domainenrath Krach.

ion r! Wilhelms-Bahn.

. Free i ĩ i ien 9 ö ö . ;

2 8 ., hierdurch aufgefor=

F die dritte

é Einzahlung

von sunfzehn Prozent in der zen vom 16. bis 24. Ja—

J 2 ** nuar 81 D, von 9 Uhr Morgens bis 1 Uhr Mittags, in unserem Büreau an den Haupt⸗Rendanten

Herrn Roether zu leisten.

Zur Bequemlichkeit der auswärtigen Herren Actio— nalte kann diese Einzahlung bereits in der Zeit vom 6. bis 15. Januar 1845, von Uhr Morgens bis

1 Uhr Miltags, in Berlin zu Händen des Hauses M. Schi , Söhne, Breslau aber 5 , . ö,, 36 * 7 2 g ö 1 . Pie J * . Jelt zu Händen des Hauses Eichborn 8 Co mp. ge⸗ enthah: preife der ein zelnen Romane:

schehen. Bei der Zahlung kommen die Zinsen der be⸗ ö ri reits eingezahlten 30 Prozent vom 15. Juli d. J. ab . n 6 . ö. ir rf 1 Thlr.

mit 18 Sgr. für jeden Quittungsbogen in Anrechnung. . ĩ

3 , . . dritten Einzahlung läuft vom 3. , . . 5. Januar f. J. ab. , 3 . 375 J Erfolgt die Einzahlung der 15 Prozent nicht inner⸗ . 1 , r 1 1

halb der oben festgesetzten Zeit, so treffen den säumigen 6. Ee cil. 2 Thlt. ; 2 Tölt.

Zahler die im S. 16. des Statuts für diesen Fall fest= Hahn Hahn, Fra Gräfin, Orientalische

ge en ag ent, Wrmse f. he chde. 8. cleg, gch. 6. hit.

Die zur Abstempelung einzureichenden Quittungsbo⸗ en müssen mit einem von den Präsentanten unter⸗ chriebenen Verzeichnisse ihrer Nummern in arithmeti⸗ scher, Reihenfolge versehen sein.

. . . welche eine vollständige Einzahlung au ihre Actien bereits gemacht haben oder ̃ ;

jetzt zu leisten gesonnen sind, wollen, und zwar die Er— . 3 eleg. geb. und mit bolorirten Kupfern. steren gegen ,, ihnen 366g Inte⸗ h Auch unter dem Titel:

rimsqufttungen, Sie nunmehr mit zwei Zins- Coupons inderschatz, deut fcher kompl. geh. 23 Thlr auggeferligten Actien dafür in, Empfang nehmen. ,, ten i J ag. en hen n Ihn ̃

Fim die unter dem (5. Nai 8. J. Jischtchenen. Tol. Basselbe eleg. geb. n. mit lolor. Kpfrn,. 33 Thw. jahlungen können 2 Thlr. 15 Sgr, für die unter dem „Köhnhorn, K. Geegraphig Alt- Griechen⸗ 15. Juli erfolgten dagegen 4 Thlr. 25 Sgr. Zinsen, lands, zum Gebraucht auf Gymnasien. gr. 8. von da bis Ende Dezember d. J. an den angegebenen eh . Thir drei Zahlungsstellen in Empfang genommen werden, inen J woseldst auch auf Verlangen die Statuten der Gesell eb icht und Gon ea i oi. che . n,, m werden sollen. 3. nnn .

atibor, den 18. Oltober z ; ; ; t ü as Director ñ Reumont, Alfred, Die poetische Literatur Das Direktorium der Wilhelms-Bahn. per . im neunzehnten Jahrhun— Kuh, Vice⸗Präses. der t gr. 8. geh. Ehr. Benneche. . Reumont, Alfred, Thor waldsen. Eine Ge- ö 3 44 dächtnilsrede. gr. 8. geh, Thlr. Wehe, n, tt. Stkepsgardh, Otto von, Dre sVorreden, Ro—

P sch ti l V sich fen ünd Golem Tieck. Eine tragikomische Ge⸗ reußische National⸗ Fersiche⸗

schichte mit einer Kritik von Friedrich Rückert. isn y) rungs-⸗Gesellschaft.

2 Theile in 3 Abtheilungen. 8. geh. 25 Thli. Nachdem im Juni v. J. die derzeitige General⸗

Theorie, die, des Dr, List vom Fabritstaate und 6 geschichtlichen und statistischen Stützen. 8. geh. Thlr. Versammlung die entworfenen Statuten genehmigt hatte und solche den hohen Behörden überreicht worden wa⸗

Kinderfreund, der neue Herausgegeben von H. Kleike. Zwester Band. Mit 10 Zeichnungen von . Richter und vielen Vignetten. Lex. 8. In 5

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terndem Text, mit einem Vorwort von F. A. ö 4 Schon. In 6 Lieserungen. mp. quer Folio. j. Umöchlag geheftet. 3 Lies. 1 Ihr. 2 Die Galvanopla . tik in ihrer technischen An wendun 1 Mir 12 Kuplertaseln. (Si. Petersburg,) Lex. 5 geh. 2 536 2

White, Charles, Säus liches Leben und Sit.

ren der Türke n. Nach dem Englischen bearbeitet . Herausgegeben von Alfred Reumont. 2 Band mit 4 Plan und 1 Karte. 8. geh. 7 Thn.

cen Plahnschen Buchhand.

(X. Nitze) Jägerstr. 37, ist so eben erschanen;

Freimüthige Vertheidigung des

Ronge nach Beweisen aus dem Leben zefähr von einem Nichtkatho—

1405 Tasso und Ariost übersetzt von Gries. In der unterzeichneten Verlags ⸗Handlung sind so eben

erschienen und in der Enslin schen Buchh and

lung (FJ. Geelhaar), Breite Str. Nr. 23 in Berlin und in derselben Handlung in strin vor⸗ räthig zu finden: Torquato Tasso's Ludovico Ario sto's

Befreites Jeru⸗Rasender Ro—

salem land übersetzt übersetzt von von 3. , . Sechste Auflage. Dritte Auflage. Taschen Ausgabe. Taschen - Ausgabe.

Eister Theil. Erster Theil. In Umschl. broch. Pr. Thlr. In Umschl. broch. Ir,. Thli. Vollständig in 2 Theilen.) (Vollständig in 5 Theilen.)

Diefe aus dem Verlage des Herrn Fr. Frommann in Jena in den unsrigen übergegangenen Uebersetz ungen, deren hoher Werth laͤngst die allgemeinste Anerkennung gefunden hat, erscheinen hier zum eistenmal in eine wohlf eilen u. zierlich aus gestatteten Ta sch en Ausgabe, welche den zahlreichen Besitzern ähnlicher Ausgaben von deutschen und ausländischen Klassikem mit lÜeberzeugung empfohlen werden darf.

Von Tasfo wird das 2te und letzte Bändchen noch in diesem Monat, die übrigen Bändchen des Ario st werden in den ersten Monaten des nächsten Jahres er- scheinen.

Leipzig, den 15. November 1814.

Weidmannsche Buchhandlung.

11255 Unsere am heutigen Tage vollzogene eheliche Ver⸗ bindung erlauben wir uns auswärtigen Verwandt und Freunden hiermit anzuzeigen. Diesden, den 25. November 1814. Emil Trotz, Apotheker. Charlotte Trotz geb. Herrmann.

1123 Rach fünfwöchentlichen Leiden (ines gastrischen Fit⸗ bers ist mit heute Abend fünf Uhr das schmemnlih Loos geworden, meinen geliebten Mann, den Geheimen Ober- Tribunalsrath Reinhart, durch den Tod ju derlieren. Wohlwollenden Freunden und Bekannten widmet diese Anzeige die tiefbetrübte Wittwe. Berlin, den 28. November 1814. Henriette Reinhart geb. Speich ett.

112261

Iußer meinem Geschästs-Lolal, Alexanderstraßt Nr. 47, habe ich zur Veguemlichkeit des geschäßttn Publikums eine Haupt⸗-Niederlage meiner , . Schärf-Ap- PFarate u- chemisch- elastischen Streichrienen, Weriderschen Markt Nr. 1, parterre, au magasin fran gais, ekablirt, und werden daselbst zu dem Fa⸗ brilpreisen abgegeben. ; Wie man weiß, erfreut sich dieses Fabi eine allgemein günstigen Aufnahme, und durch dieses ist man im Stande, den stumpfsten Rasir= und Feder meffern den höchsten Grad Schärfe und Feinheit i ertheilen, ohne den Stahl im mindesten zu irrititen. J. P. Goldschmidt.

9

asin frangais.

Au ma

Werderschen Markt Nr. 1. parterre,

empfieht die vor einigen Wochen in England nen erfundenen

Napoleons⸗Rasirmesser, welche von dem feinsten hydre gehärteten Indian. Stol gefertigt sind, und vön einer soich ausgezeich

nichts zu wünschen übrig lassen. : . Diefelben werden unter Ggrantie der Zutii nahme und des Austausches für die Preise von

i 2

Das zweite Konzert ti26 b] der Herren

Döhler an Piatti

zember, im Saale der Sing- Akademie statt. Numerirte Billeis zu 4 Thlr. 156 Sr, 307 ö. lztze à 1 Thlr., sind im Saale der Sing - Akadem ĩ

Warburg, H. von, Das Waldhorn. Eine ren, ist uns nunmehr der Be eid der hohen Ministe⸗ sc ch f Wendell, R. von, l is irisch - g eographi-

Sammlung von Jagdliedern und Gedichten. 8. In rien darauf zugegangen.

haben.

Bischofs Arnoldi von Trier gegen die Angriffe des Priesters 3.

neten Vuafität sind daß sie in dieser Beziehung .

25 Sgr. bis 2 Thlr. pro Stück abgegeben. 4

sindet ganz bestimmt morgen Abend, den 1. De

ie Siu · ö

m Hotel de Russie und Abends an der Kasse 1

Das

in all

Inse Raum

12

Abonnement belrägt:

2 Rthlr. sür Jahr.

1 Rlhlr. . ahr.

8s Rihlr. 1 Jahr.

en Theilen der Monarchie

ohne Preiserhöhung.

rlions-GSebühr sür den einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Preußist

Allgemeine

Inhalt.

Amtlicher Theil. Inland. Berlin. Städtisches Budget. Provinz Preußen. Aus

Rastenburg (die Philipponen), Insterburg (Petition) und Danzig (Neu-

fahrwasser). P rovinz S

sien. nen.

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bapern.

(Ernennung. Schmid ) und Zweibrücken (Schenkung). König

Berlin, Montag den 214 Dezember

chlesie n. Güter ⸗Ankäufe in Ober-Schle⸗

Ein wichtiger Prozeß durch Vergleich beendet. Elisabetherin-

Rhein ⸗Pro vinz. Aus Trier (Bischof Arnoldi).

Aus München

teich Sach sen. Abwehr einer Insinuation. Herjogthum Hol-

st ein. Stän

(Die Gesandten; lirchliche Differenz.) rankreich. Paris. Die Frage über den vortheilhastesten Communi⸗

cationsweg zwischen . titenwahl' zu Rheims. Schreiben aus Paris. Isly; Lamartine und sein neuestes Manifest.)

Großbritanien und Irland.

London.

bische Angelegenheiten. Schreiben aus Frankfurt a. M.

en dem Rothen und Mittelländischen Meere. Depu⸗— (Der Verzog von

Hof⸗Nachricht. Die

Presse über die amerĩfanische Präsidentschaftswahl. O'Connell in Dublin. Günstige Wahlen in Kanada für die Regierung. Brief

9 o .

der Belg

und

London. l als , Präsident der Vereinigten Staaten.) erlande. Aus dem Haag. Adreß Angelegenheit.

(Sir Charles Metcalfe's Politik in Kanada und Herr

Beschluß der zweiten Kammer in

ien. Brüssel. Definitioe Annahme des Getraide · Gesetz⸗ Entwurfs

Beginn der Budgets Diskussionen. Frequenz des

riums. Schweden und Norwegen; Stockholm. Vermischtes.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

des

onservato⸗

London. Die Wahl

Herin Polk zum Präsidenten ist gewiß, Schreiben aus New—⸗ Jork. (Niederlage der Whigs -⸗Partei der Natives.)

Noch einige Unrichtigkeiten in Nisch's Schrift gegen die Seehandlung.

Die Gewerbe⸗Ausstellung der deutschen Bundes und Zollvereins⸗Staaten.

Handels- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt

beri

Se. Masestät der König haben Allergnädigst geruht:

hi.

Amtlicher Theil.

Dem fürstlich wiedschen Kammer-Tirektor von Bibra zu Neu⸗ wied und dem Ober -Lieutenant, Baron von der Tann, Adjutanten

Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Karl von Bayern,

niter⸗Orden zu verleihen;

Den bisherigen Regierungs Rath Kühne zu Merseburg zum Regierungs⸗Rath und Dirigenten der Abtheilung für die Ver⸗ waltung der direkten Steuern, Bomainen und Forsten bei der Re⸗ gierung zu Erfurt zu befördern; und

Den Domainen-Pächtern und Ober- Amtleuten Ribbentrop zu Hornburg, Weyhe zu Wegeleben, Bennecke zu Alt-Straßfurt, Cleve zu Jerichow und Geußenhainer zu Artern den Charakter ts-Rath“, so wie den Domainen⸗-Rentmeistern Flemming zu . . zu Halle den Charakter „Domainen-Rath“ zu verleihen.

Ober⸗

Am

Berlin, 1. Dez. des Stadthaushaltes der Reside

den St. Johan⸗

Angekommen: Der Ober-Ceremonienmeister, Graf Pour⸗ tales, aus der Schweiz.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

nehmen wir folgende Resultate. Die gewöhnlich fortlaufenden Einnahmen betrugen:

Der eben im Druck erschienenen Uebersicht nz Berlin für das Jahr 1843 ent⸗

Rihlr. Sgr. Pf. J. Aus der Kämmerei-Verwaltung. . . ...!. 74,777 19 1 II. Aus der Verwaltung der Steuern .... 92d, 975 16 3 II. Aus der Verwaltung, der Stadtschulden .. 19. Servis- und Militair⸗Verwaltung ..... 3 V. Polizei- und Gerichts⸗Verwaltung ...... 13,698 25 3 Il. HFür Kirchen. ...... w

VII. Aus der Verwaltung des Schul- un y Armen⸗Schulwesens .... ...... JJ - . Au der Verwaltung des Armenwesens. 164,266 23

. Beiträge aus anderen Kassen und von

Spezial⸗Verwaltungen... .. a w X. Für das Bauwesen ).... ............ .... 1.023 11 1 XI. Verschiedene Einnahmen ...... ö 91464 2 4 ; Zusammen. .... TIF öilJn' 6 g dietzu kamen die außerordentlichen Einnahmen mit 25,333 . 27 Sgr. ? Pf. Bestand aus dem vorhergegangenen Jahre: 5.026 Rthlr. 5 Sgr. 11 Pf. Macht zusammen: 1, 468, 609 Rthlr.

Sgr. 7 Pf.

Dagegen betrugen die gewöhnlich fortlaufenden , . . h Sgr. . . Aus der Kämmerei⸗Verwaltung ...... .. ö 3 . . Aus der Verwaltung der Steuern...... 37145 9 2 Il. Aus der Verwaltung der Stadtschulden? 207135 16 9 IV. Servis⸗ und Militair- Verwaltung.. .... 159, 5568 4 1 V. Polizei- und Gerichts⸗Verwaltung. ... .. 1323563 10 8 VI. Jür Kirchen. ...... .... J VII. Aus der Verwaltung des Schul und Armen ⸗Schulwesens ...... ...... .... ... 154,982 11 4 VIII. Aus der Verwaltung des Armenwesens.. 416,5 23

. Verwaltungs⸗Kosten zur direkten Verrech⸗ l

nung bei der Stadt⸗Haupt⸗Kasse ...... 79,089 23 4

e Zeitung.

Alle post⸗-Anslallen des An- und Aus landes nehmen Seslellung aus dieses glalt an, sür Gerlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeilung: Friedrichs sraße Nr. 72.

Nihlr. Sgr. Pf. ö

X. Für das Bauwesen. .. ...... 37,000 19 XI. Verschiedene Ausgaben. 16 Zusammen .. . . . Tr, uin 25 19 Die außerordentlichen Ausgaben betrugen 99,617 25 Summa .. ... 375,28 21 10

Beim Abschluß erwies sich also ultimo Dez 1843 ein Be⸗ stand von 92,980 Rthlr. 4 el p ö

Provinz Preußen. Der Königl. Landrath von Rasten⸗ hurg „Graf zu Eulenburg, hat in dem dortigen Kreisblatt vom 23. November durch nachstehenden Erlaß aufgefordert, die Ansiedelung der zu verhindern:

In Uebereinstimmung mit der Königl. Regierung zu Gumbinnen die Ronigl. Negierung zu Königsberg in ff ir lan e fg n . 13. August 1842 die Niederlassung von Philipponen im hiesigen Regierungs⸗ Bezirk verboten und sämmtlichen Landräthen darauf bezügliche Instructio⸗ nen zugehen lassen. Um den Kreis · Eingesessenen die Wich igkeit dieser An⸗ 3 für die allgemeine Sicherheit des Kreises darzulegen, bemerke ich

achstehendes über das Treiben dieser Sekte, so wie über die Kleidung der Einzelnen, zu ihrer Erkennung. Die Philipponen bilden eine alte Seklte der russischen Kirche, wohnen aber in Folge der früher über sie verhängten harten ,. in allen Theilen des rüssischen Reichs, so wie des König reichs Polen, sehr zerstreut. Ihre religiös-fanatische Schwärmerei gegen Anders⸗ glaubende und ihr darauf sich gründender politischer Separatismus, so wie ihr Noßer Hang zur Unabhängigkeit, lassen sie überall als Feinde der bürgerlichen Ordnung erscheinen, der sie sich auf jede Weise zu entziehen suchen, weshalb sie sich auch nur an isolirt gelegenen Punkten, namentlich in der Nähe von großeren wo möglich der Landesgränze benachbarten Waldungen ansiedeln, um dori ihr Unwesen desto unbemerkter treiben zu können. Die Milde der hiesigen Gesetze, die große Sicherheit der Person und des Eigenthums, die humane Behandlung, welche ihnen hier überall zu Theil wird und insbesondere alle muthwilligen Eingriffe in ihre kirchlichen Verhältnisse von ihnen sern hält zieht sie hierher, zumal seit jener Zeit, wo man, unbelannt mit ihren ge⸗ hässigen Eigenthümlichkeiten, einer größeren Zahl derselben die Einwande⸗ rung nach dem sens burger Kreise gestattet hat, woselbst sie sich unfern von Alt-Utta in 10 verschiedenen Kolonieen ansässig gemacht haben. Je länger jemehr sind diese Kolonicen aber eine Zufluchts⸗ und Freistätte für allerlei wildes Voll geworden, welches, dieser Sekte angehörend, in Ermangelung ergiebiger Erwerbsquellen die Sicherheit der ganzen Umgegend zu beun⸗ ruhigen und, zu gefährden begonnen hat, so daß es nothwendig geworden ist, für dieselben eine besondere Lokal- Pelizei⸗Verwaltung zu bilden welche, mit großer Machtvolllommenheit ausgerüstet, diesem Unwesen feuern und die Philipponen selbst an bürgerliche Gidnung gewöhnen soll. Leider drängt sich aber die begründete Vermuthung auf, daß alle diesenigen Phi- lipponen, welchen diese neue Ordnung läslig wird, oder welche dort keine Aufnahme weiter finden, sich, statt in ihre Heimat zurückzukehren, nach an— deren Theilen der hiesigen Provinz übersiedeln werden, was unter allen Umständen verhindert werden muß, weil das vorhandene Uebel durch der— gleichen weitverzweigte Verbindungen, welche die Philipponen stets unter sich halten, nur noch größer werden und alle polizeiliche Kontrolle über sie un- wirksam machen würde. Dieselben sind an ihrer Tracht, an ihren Sitten und Gebräuchen sehr Leicht zu erkennen. Ihr Haupt- und Barthaar dürfen sie sich nicht scheeren. Ihre Kleidung besteht bei den Männern aus weiß⸗ leinenen bis an die Knöchel reichenden Beinkleidern, die auf bloßem Leibe ge⸗ tragen und über den Hüften mittelst zweier Schnüre oder Bänder festgebun⸗ den' werden; über diesen tragen sie ein weißes grobes Hemde mit langen zlermeln und einer Busenöffnüng, ohne Kragen, am Halse zugehaktt. An Sonn. und Feiertagen, oder wenn sie sich schmücken wollen, ziehen sie hier= über einen einfarbigen kattunenen Ueberrock, der etwas über die Knie reicht und vorn auf der Brust vermittelst einiger Hälchen zugemacht wird, aber ebenfalls keinen Kragen hat. Auch pflegen sie bei solchen Gelegenheiten wohl feine weißleinene oder bunte kattunene, Beinkleider und Hemde anzu⸗ legen. Auf der Reise gürtet sich der Philippone mit einem, gewöhnlich rothen, klargestickten Passe und deckt den Kopf mit einer schwarzen oben , . und unten mit Pelz verbrämten Mütze. Im Winter tragen sie lange bis auf die Erde reichende wollene Oberröcke oder Pelze. Gewöhnlich gehen sie barfuß und unbedeckt, jedoch gebrauchen sie im Winter oder bei feierlichen Gelegenheiten Schuhe, Stiefel, Mützen und gewöhnliche Filzhüte, dagegen kommen Kragen, Knöpfe, Jacken und Westen bei ihnen nicht vor. Die Weiber tragen lange leinene Hemden, die lange Aermel haben, auf den Schultern mit rother oder blauer Baumwolle eigenthümlich gestickt sind und vorn dicht am Halse zugebunden werden, nebst langen blaugefärbten seinenen Röcken, die vorn nur die halbe Brust bedecken oder etwas höher hinauf reichen und durch Achselbänder gehalten werden. Im Winter tragen sie dicke wollene Ueberröcke, und Pelze und schmücken sich bei feierlichen Ge— legenheiten auf mancherlei Weise. Das Eigenthümlichste der Frauentracht bleibt der Kopf, welcher mit einem Tuch oder mehreren Tüchern nach Art eines türlischen Bundes umwickelt wird, während bei den Mädchen die Haare in einer Flechte hinten herunter hängen, an der bei feierlichen Gelegenheiten lange breite verschiedene farbige Bänder angebracht werden. Sodann trägt jeder Philippone das ihrem Kultus allein eigenthümliche Kreuz, welches am Fuße einen zweiten schräg gestellten kurzen Querbalken hat, auf der Brust an einem um den Hals gehenden Bändchen. Hiernach veranlasse ich sämmt⸗ liche Wohllöbl. Adl. Dominien, das Königl. Domainen-Amt, die Magistrate und insbefondere die Schulzen-Aemter, die Niederlassung dieser Leute in ihren Bezirken entschieden zu verhindern, so wie alle Philipponen, welche sich daselbst bereits wohnhast gemacht haben sollten, unverzüglich zu ermit- teln und mir zu bezeichnen.“

Die von mehreren hundert Bürgern der Stadt Insterburg un⸗ terzeichnete Petition, worin um Einführung der Klassensteuer in Stelle der Mahl⸗ und Schlachtsteuer gebeten und Sr. Excellenz dem Herrn Finanz⸗Minister Flottwell bei seiner Anwesenheit daselbst über⸗ reicht wurde, ist nicht abschläglich beantwortet, sondern von dem Herrn Minister als in weitere Erwägung zu ziehen berücksichtigt wor⸗ den. Einem Gerüchte zufolge, soll der Magistrat zu Danzig damit umgehen, Neufahrwasser wieder an die Königliche Regierung zurückzugeben. Bekanntlich wurde es, dor 15 Jahren gegen die Scharpau (einen üppigen Landstrich zwischen zwei Ürmen der Weich— sel) eingetauscht. Neufahrwasser hat sich in den letzten 30 Jahren rasch gehoben und, von 160 Einwohnern bis zu 2043 vergrößert, Natürlich ist die Noth, unter den Tagelöhnern, die wenigstens zwei Drittel der Gesammtheit der Bevölkerung betragen, in m . Jahre auch dort groß und bereitet dem Magistrat manche Schwierigkeit, was den Wunsch nach Abtretung nur dringender machen dürfte.

Provinz Schlesien. Der Rheinische Beobachter ent⸗ hält ein Schreiben aus Breslau (18. November), worin es u. A. heißt: „Zu den merkwürdigen Erscheinungen dürfte der Eifer gehö⸗ ren, mit welchem die Juden in neuester Zeit in dem strengkatholischen Ober⸗Schlesien Güter kaufen. Im Laufe weniger Jahre sind die

1844.

großen Herrschaften Zültz und Gröbing an Juden gekommen, um dis membrirt zu werden. Auch . , Tost wurde im Betrage von nahe an einer halben Million an einen Juden ver- kauft. Vor wenigen Wochen acquirirte Freiherr von Rothschild hier die Herrschaften Schillers dorf, Oderberg und Hultschin, südlich nahe y. österreichischen Gränze gelegen, für den Betrag von 800,000 Rthlr., um daraus den Anfang eines großartigen FJideikommisses zu machen. In diesem Besitze dürften auch wohl allein die Schwie⸗ rigkeiten liegen, welche von Seiten der Ferdinands- Nordbahn der schon festgesetzten Vereinigung mit der Kosel⸗Oderberger Bahn ge⸗ macht werden. Rothschild will nämlich, daß die besagte Bahn nicht dem früheren Beschlusse gemäß, in Oderberg, sondern hinter Schillers⸗ dorf in die Ferdinands Nordbahn einmünden soll, weil er auf dem Schlosse zu Schillersdorf seine Sommerwohnung zu nehmen beabsich⸗ tigt. Wie wechseln doch die Besitzer in Schlesien! Schillersdorf war früher eine Besitzung der Jesuiten, dann gelangte es in die Familie des genialen Eichendorff, und jetzt wird es der Centralpunkt Roth⸗ schildscher Majorate! Da nun gleichzeitig auch die Einleitungen ge⸗ troffen werden, in Ober⸗Schlesien für den Herzog von Bordeaux und andere bedeutende Legitimisten Güter- Ankäufe zu machen so dürften die disparatesten Majorate hier gesehen werden. Ein gewichti⸗ ger Prozeß ist dieser Tage hier durch Vergleich erledigt worden. Nachdem dem Grafen Henkel von Donnersmark auf Siemianowitz in Qberschlesien durch ein Erkenntniß zweiter In⸗ stanz in dem Prozesse gegen seinen Lehnsvetter, Grafen Henkel auf Neudeck, eine Summe von beiläufig drei Millionen und überdies noch Gruben⸗Antheile im Werthe von 200,000 Rthlr. Rente zugesprochen waren, bewies derselbe einen seltenen Edelmuth, indem er zu einem Vergleiche die Hand bot, wodurch er mit der Summe von 100,000 Rthlr. und der gemeinsamen Benutzung obiger Gruben sich be⸗ gnügte. Im Kloster der Elisabetherinnen zu Breslau wurden am 25. November vier Novizen für den Dienst der barmherzigen Schwestern feierlich eingekleidet.

Nhein⸗Provinz. Die Magdeburger Zeitung enthält solgende Korrespondenz aus Trier vom 25. November: „Aus den während der Wallfahrt nach dem heiligen Rocke dargebrachten Gaben sollen Verschönerungen in dem uralten Dome, ferner ein Knaben⸗ Konvikt und Unterstützungs- Fonds für Nothleidende gegründet wer⸗ den. Welcher kirchlichen Meinung man auch sei, die WohlthGtigkeit des Bischoss Arnoldi ist hier sprichwörtlich.“

Ausland.

Deutsche Gundesstaaten.

ö Königreich Bayern. Se. Majestät der König hat den Kron-Oberst-Hofmeister Fürsten von Oettingen-Wallerstein zum zwei⸗ ten Vorstand des landwirthschaftlichen Central-Vereins von Bayern ernannt. Am 25. November starb zu München der Hof⸗Kaplan J. B. Schmid, ein um die dortige Kirchenmusik er war eine Reihe von Jahren Chordirektor in der St. Michaels-Hoflirche) vielfach ver⸗ dienter Mann. Eine Katholikin, Frau von Koch, hat dem Bür⸗ gerspital zu Zweibrücken eine Schenkung von 2050 Fl. gemacht,. mit der ausdrücklichen Bestimmung, daß der dadurch erworbene Platz im Spital abwechselnd einer Person katholischer und evangelischer Konfession zu Theil werden solle.

Die Leipziger Zeitun

30. November enthält Folgendes: „In 3 der ,, Blätter vom 16. November d. J. ist ein Aufsatz mit der Ueber⸗ schrift: Jesuiten in Sach sen, abgedruckt, worin angeführt wird: „„daß ein junger Mann in Leipzig durch einen anderen in ähnlicher Lage, befindlichen verleitet worden sei, Anerbietungen der Jesuiten Gehör zu geben, welche ihm sowohl die Mittel, seine Studien sort⸗ zusetzen, als Anstellung an einer Lehr-Anstalt versprachen, falls er in den Orden treten wolle, so wie daß diese Verhandlungen eine Zeit lang gepflogen worden seien.“ Aus zuverlässiger Quelle lann jedoch mitgetheilt werden, daß bei der durch das Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts sofort angeordneten Be⸗ fragung, sowohl des Urhebers der Mittheilung, auf deren Grund bie Redaction der Vaterlands-Blätter gedachten Artikel ver⸗ faßt hat, als des betreffenden jungen Mannes selbst, die oben ange⸗ führten Thatsachen sich als wahrheitswidrig ergeben haben. Beider Aussagen stimmen nämlich darin überein, daß der gedachte junge Mann, „„über welchen unter dem Drucke der Noth der Gedanke, in den Orden der Jesuiten zu treten, gekommen sei““, dies Ersterem nur mitgetheilt und sich dessen Rath darüber erbeten habe, worauf ihn solcher mit allem Nachdrucke davon abzubringen gesucht habe. Ist nun auch, dem Vernehmen nach, die amtliche Erörterung dieses Vor⸗ ganges noch nicht beendigt, so dürfte doch schon so viel aus Obigem hervorgehen, daß der angeführte Fall zu der Befürchtung einer Thä⸗ ligkeit der Jesuiten in Sachsen keinerlei Anlaß giebt.“

Königreich Sachsen.

Herzogthum Holstein. In der Z3sten Sitzung der Stände wurde unter Anderem die Proposition des O. G. Adv. Tiedemann wegen einer Ermäßigung des Briesporto's in der Schlußberathung besprochen. Der Prinzipal-Antrag auf eine bedeutende Ermäßigung wurde bei der Abstimmung einstimmig angenommen; der fernere An⸗ trag, eine Herabsetzung auch provisorisch schon zu verfügen, wurde mit 32 gegen 4 Stimmen, das Amendement des Abg. Hirschfeld, das Bestellgeld aufzuheben, mit 30 gegen 6 Stimmen, und das eventuelle Amendement desselben, das Bestellgeld wenigstens auf die Hälfte herab⸗ zusetzen, mit 32 gegen 4 Stimmen angenommen. Auch aus Plo en ist unterm 25. November eine Adresse an die holsteinische Stände⸗Versamm⸗ lung abgegangen. In derselben erklären die 125 Unterzeichneten, an deren Spltze 3 Senatoren, der Bürgerworthalter und 7 Deputirie stehen daß sie der kieler Adresse ihrem ganzen Inhalte nach beitreten, In Schleswig, von wo zuerst eine Dank⸗Adresse an die holsteinische Stände⸗Versammlung in Bezug auf deren Adresse an den Thron gerichtet worden, geht man (nach einer Angabe im Altonaer Mer⸗ fur) nunmehr damit um, mit Bezug auf die Vorgänge in der roes⸗=