1844 / 338 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Vorrichtungen Najorate züglicher ist, durch eine den Familien verbleibt. 9 die ständischen Ehren, llem die der Kriminal- wie der nialgerichtsbarkeit, andererseits die ämter, imgleichen die Berechtigung zu d und Provinzial · Landtagen ve üßft wären, liche Gutsschacher schwinden, Grundbesitzes verfäl haltige Landeskultur unmöglich macht.

fame ist von höchster Bedeutung nicht

heilsame Tradition,

das Patronat, die ore leg chulzen⸗

Staat, dem hierin eine

fehlen durchaus ihren Zweck und wider rungen der Zeit, wenn sie⸗ Kauf gegeben werden. Man muß sie erwerben, so wenig wie Adel und Ehren. Im legitimen Herrscher minder neue Rechts⸗Verhãltnisse chaffen, den sanctioniren, heben, welche durch ein Gesetz hervorgerufen war auch das patriarchalische Verhältniß (dieses einzige betreffenden Gerechtsame) nie als eine Folge des als eine natürliche Nothwendigkeit entstanden, dem später erst durch das Gesetz die irren dem edlen Metalle das Gepräge. Ich kehre von diesem nur anzudeuten vermocht, auf mein Thema zurück

so wie deren Dürant, ĩ einen Kreistags⸗Beschluß zur Bildung eins veranlaßt, als auch schon am zwanzig Bewohner aller Stände und jeden ien. Hier überzeugte man sich jedoch bald, Zusammenhange des

Berg⸗ und . dem Gedeihen sen bestehe, ein blos

eines 10ten d. M.

dieser und dem Wohlergehen landwirthschaftlicher eschloß daher, einen Verein zu begründen,

Berücksschtigung des Wohl Aufgabe setzte.

bla, Beaufsichtigung und Besserung der Korrigenden,

Besitz Verleihung die uns zuständigen Hauptmittel abgeben. Seite des durchlauchti⸗

sien Einklange iraten Alle bei, und an der gen Ehren⸗Präsidenten,

einfacher polnischer Bauer im

mit der natürlichen Maßnahme, daß der Grund liche nervus rerum in der licher das Recht zum gleich berechtigt erscheint. Geistlichen jeden tuten bereits von

verfehlt, es galt daher, nicht

und Fideikommisse) ober was noch weit vor⸗ durch die Sitte bei Wenn nur mit solchem stetigen Besitze einer⸗ Polizeigewalt und vor enikleidete Patrimo⸗

emeinde⸗ und Kirchen⸗ den Vertretung i dann würde jener gefähr⸗ welcher das konservative Element des cht und überdies noch alle großartige und nach⸗ Die Erhaltung jener Gerecht⸗ sowohl für die selbst, denen sie keinerlei direlten Voriheil bringen, Bürgschaft der Ordnung, und des gemessenen Fortschrittes ge eben wird; aber sie ver⸗ * daher den Anforde⸗

gleichsam als eine Beiwaare,

Staate wird der

und auch nur die Verhältnisse durch ein Gesetz auf⸗

waren.

der Herrscher viel Weihe gegeben hat,

hochwichtigen Gegenstande, ; die progressive Entwickelung der geistigen und materiellen Interessen Ober⸗Schlesiens, Hinbernisse an einem Beispiele zu erweisen. hatte der ausgezeichnete Landrath des rybniker Kreises, Baron von einer 'der wenigen Kreis-Autochtonen am 23. Oktober d. J. landwirthschaftlichen Ver-

Glaubens zusammentra⸗ daß bei dem engen hiesigen Grundbesitzes mit der üttenbau, und bei dem Kausalnexus, der niederen Klas⸗ Verein den vielfach aus⸗ esprochenen Allerhöchsten Intentionen unmöglich genügen könne. Man ö der sich „die Förderung aller materiellen und geistigen Interessen des Kreises, mit spezieller und Wehes der arbeitenden Klassen“, zur Zum letzteren dürften wohl ein zweckmäßiges Volks

Victor's, Herzog von Ratibor, Direltorlum. Jedes Haupt⸗Interesse des Kreises wird dort durch ein desselben kundiges Mitglied vertreten, jedoch esitz als der eigent⸗ Repräsentation vorherrscht, während jeg⸗ Eintritt in die Gesellschast hat Nicht blos alle Stände, Glaubens treten unserem Vereine bei, der Königlichen Regierung zu Dppeln bestätigt worden, Bestände ein solcher Verein nur isolirt, so wäre der Hauptzweck allein in den übrigen Kreisen, wo sie

1740

nicht schon bestanden, ähnliche Verbindungen hervorzurufen, sondern auch mit diesen zusammenwirkend sich zu vereinigen. Die Kreise Ryb⸗ nik, Pleß, Beuthen, Gleiwitz, Strehlitz, Rosenberg, Lublinitz, Kreuz⸗

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RSel - CO Mu—8Z:2.

burg und Oppeln sind durch Sprache, Gesittung, landwirthschaftliche und industrielle Verhältnisse so eng mit einander verwachsen, daß die Verbindung derselben zu einem Sections Verein, der dann wiederum dom Central-Verein zu Breslau ressortirte, von selbst gegeben war. In dieser Beziehung dürfen die großen Bemühungen des Geheimen Rathes von Bally nicht übergangen werden, der vielfach so bie Be⸗ gründung wie die Verständigung gefördert, und dessen 3 Chutow, dem allseitigen Wunsche gemäß, von der hohen Behörde zum Sitz einer umfassenden Ackerbauschule bestimmt worden.

Tut dem vorstehenden Beispiele des ärmsten Kreises, dem viele andere, namentlich ber ausgezeichnete beuthener, weit vorangehen werden, habe ich die eigenthümliche Richtun unserer Entwickelung darstellen wollen. Wenngleich wir es als unsere nächste und direlte Aufgabe ansehen, für die leiblichen Bedürfnisse und das Wohlergehen der niederen Klassen Sorge zu tragen damit der Staat darauf durch Kirche und Schule seiner höheren Pflicht nachkomme, so verkennen wir doch darüber nicht, daß wahrhafte Bildung des gemeinen Man⸗ nes ein Hauptmittel zur sittlichen und materiellen Erhebung desselben abgiebt. Diese wahrhafte Bildung ist aber nie das Produkt jener modernen Aufklärung, welche an die Stelle des Falschen, das sie vielfach zerstört, nichts Wahres giebt, und daher im Herzen dessen, den sie erfaßt, eine gefährliche Oede zurückläßt, sondern sie ist das Resultat vereinter Erbauung und Belehrung. Des= halb wurde auch als eine der Aufgaben des Vereins die Begründung

Hamburs

en an den Kreis⸗ do.

Augaburs Breslau

Betreffenden als für den der Dauer

mit in den nicht erkaufen, gh Span. 22 . Sch. —. Pol. —.

als die bestehen⸗

Daher ist denn Fundament jener Gebots, sondern

poln. 300 FI. 99 6.

wie in der 1620

Mail. III.

Leipzig in Courant im 14 JT91. Fuss. 100 Thr.

Antwerpen, 28 Nor. Frankfurt a. M., 30. Nos. 1999. Barr. Bank - Actien 744 Br. lope 9g05 Br. Süegl. S9 Br. Int. Gl.

Paris, 28. Nov. 596 Neapl. 96 10. 595 Span. Rente

Wien, 29. Nov. Aul. de 1834 Ilö56. Livorn. I 153.

Kur 2 Me. Kurz 2 Mi. 3 Mit. 2 Mt. 2 Mt. 2 Me. 2 Me. 8 Tage 2 Mt. 2 M. 3 Woch

d , n m m.

S111

2 6

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100 41. 100 sRfbl.

* .

Auswärtige Börsen.

Am ster dam, 29. Nos. 396 do. 354. Pass. —. Oesterr. 490 Russ. lope 902.

Niederl. virld. Seh 624. 5)b do. Ma;

Ausg. LZinsl. 65. Preuss. Pr.

211. by b Met. II2 6.

zinsl. —. Neue Anl.

Bank- Actien p. il

4d0. 500 FI. . do. 200 EI. 28 6.

h b Rente fin eour. 118. 95. 396 Rente fin cour. 83. 30.

Pass. —. 596 Met. 1103. 496 101. 395 76. Bank- Actien . is39 132. NHordb. 159. 6lotzgn. 1193.

den ich hier eines Blattes . zur Eibauung, Belehrung und Unterhaltung

der unteren Klassen.

Kaum

gandels und Görsen nachrichten. Er muß aufe

Berlin, 3. Dez. Die Börse war im Ganzen heute animirter als scither, und sind die meisten Eifenbabn Effelten bei lebhaftem Geschäst höher als gestern bezahlt.

Berliner Börs e- Den 3. Dezember 1844. Pr. Cour. Briel. Geld.

995 94 99

100 48 99

10937 983

Einhundert und des heutigen Tage

Industrie, dem ersten Vorstellung der zwischen

Pr. Cour. kriet Geld. dem.

192 184 103 149

91

Fonds. Actien. S

Berl. Fotsd. Bisenb. werden, indem die

do. do. Prior. Obl. 37 Mg. Lpæ. FEisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anh. Bisenb. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Risenb. do. do. Prior. Obl. do. v. Staat garant. Brl. Frankf. Eisnb. do. do. Prior. Obl. Ob- Sebles. Bisnb. d0. Lt. B. v. dinge. n. St. B. Lt. A. u. B- ; Meßd. Halbst. Eb. 131. Seh - Frb. E 107 do. 0. Prior. Obl. 43 Bonn-Kölner Esh.

St. Schuld-Seh. Primĩien - Scheine d. Seeh. à 50 T. kKur- u. Neumärk. Schuldversehr. Berliner Stadt- Obligationen Danz. do. in Tb. Wes tpr. Pfandbr. Grossb. Pos. do. do. do. Ostpr. Psaudhr. 1003 Fomm. do. 5 100 Kur- u. Neum. do. 3 100 Seblesische do. 35 99

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Sparkassen und November

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weit verkauft.

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Emilie Seidel. Donnerstag, Kind, Volksdrama

und als solcher sondern auch die dessen Sta⸗

Gold al marco. Friedrichsd'or. And. Gldin. à 5 Th. Dis conto.

13 115 3:

11

d . 221 *

Gedruckt in der

Mittwoch, 4. Dez. Nathan Donnerstag, 3 Bez. Das Landhaus an der Heerstraße. Hierauf: an . Dle Billets zur ersten Vorstellung der Oper; „Ein Feldlager in Schlesien“ sind sümmtlich gegangenen Meldungen zu s übersandt werden. berücksichtigt werden tirt, und werden später, die Billets zugesandt werden. bei dieser zweilen Vorstellung nicht erledigt werden können, sollen dem Billet⸗Verkauss⸗Büreau . General⸗Intendantur zu der dritten und den fol⸗ genden Vorstellungen der oben besagten Oper die Meldungen nicht an Was die Billets anlangt, . Abonnenten des Schauspielhauses und servirten Plätzen im für die erste Mittwoch den 4. Dezember im Billet⸗Verkaufs⸗ werden. Die an diesem Tage nicht abgeholten

RNõnigsstädtisches

Mittwoch, 4. Dez. Italienische Dpern⸗Vorstellung Ia Vestale, Oper in 3 Alten, von Salvator Cammarano, Musik von

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Königliche Schauspiele. .

der Weifc. (Herr Hoppè: Nathan)

vergeben, und sollen solche, so weit dit ein⸗ berücksichtigen möglich gewesen, im Lause Die Meldungen, die nicht zur konnten, sind zur zweiten no⸗ sobald diese Die Meldungen endlich, welche auch

zu den weiteren Vorstellungen überwiesen

welche für die gegenwärligen die früheren Besitzer von re— Dpernhause laut der Belanntmachung vom 29.

Vorstellung reservirt werden, so

Theater.

frei übertragen von

Mercadante. 5. Dez.

in 5 Aufzügen, von Dr. Ernst Raupach.

Decker schen Geheimen Ober ⸗Hofbuchdruckerei.

Gekanntmachungen.

bu bli can dum.

Die Theilung des Nachlasses des im Jahre 1829 hier verstorbenen Kaufmanns Neumann Herzfeld und bes am 7. November 1835 verstorbenen Kaufmanns Philipp Herzfeld steht bevor, welches nach §. 137. seq.

it. M7. Theil J. Allgemeinen Landrechts hiermit bekannt e. wird.

Lyck, den 15. November 1844.

Königl. preuß. Land- und Stadtgericht.

i0bs] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 16. August 1841. Dag in der Jakobsstraße Nr. 16 belegene Grundstück der Witwe Rüdiger, gerichtlich abgeschäßt zu 5675 Thlr. 19 Sgr. 9 Pf., soll am 1. April 1845, Vormittags 11Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.

iisi p] Berlin-Stettiner Eisenbahn. 2 2 2 Wir bringen hierdurch

ee zur Kenntniß des bethei⸗ ligten Publikums, daß

die Auszah⸗ lung der am 1. Januar k.

ö fälligen Zinsen auf unsere Actien, Tit A Thlr' für die Voll -Actie und mit 2 Thlr. für die Halb- Actie, gegen Einlösung des Zins- und Dividenden Scheins Ri. 3., vom 1. Januar f. ab hier bei unserer Ha upztassz, und in den Ta-

gen vom 7. bis incl. 9. Januar

in Berlin auf unserem Bahnhofe, Vor- mittags von 9 bis 12 uhr, erfolgen wird. Siennin, den 30. November 1844. D Direktorium Kut sch er. Ebeling.

chlesische Eisenbahn.

) Die Bezahlung der 6 am 41. e w fäl⸗ ligen Jinsen auf unsere

riorstäts⸗- und Stamm-

ciien Liu. A. und B.

147i

Bekanntmachung.

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3

Allgemeiner

Das vierte große Werh der Verf. von Godwie Castle bezeugit abermals das außerordentliche Dichtungs- und Darstellungs⸗ Talent der Frau Verfasserin. Sie allein ist en, weiche in unseren Tagen die Romgn- Literatur Deutschlands wahrhaft bereichert und der Lesewelt Ori⸗

inal-Werke darbieiet, welche befriedigen und nachhaltig ortwirfen und dauern. Das bewegte Leben der mäch⸗ tigen Handelsrepublik Holland im Tien Jahrhundert und die gleichzeitigen Zustände Englands unter den Kö- nigen Karl dem Ersten und Zweiten sind diesmal der indaltreiche Gegenstand der Dichtung. Mit gewohn⸗ ter Meisterschast sind die Lebengzustände jener Zeit zur Anschauung gebracht und das Sioffartige der Erzählung ist so sicher und leicht gehalten und bewegt sich in so geschlossener und vollendeler Kunstform, daß Alles wie us einem Guß hervorgegangen erscheint und die ein⸗ sten gründlichen Studien, welche hier vorhergegangen fein müssen, kaum ahnen läßt. Buchhandlung Jo sef Max u. Co. in Breslau.

In Berlin zu sinden bei Alex. Duncker, Königl. Hofbuchhändler, Franz. Str. 21.

sellschaft, auf dem Bahnhofe, Vormittags von 8 bis 1 Uhr, in Berlin bei den Herten M. Oppenheim' s Söhne, Burgstraße Nr. 27, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, egen Einlieferung der mit einem Verzeichnisse zu ver⸗ ehenden Coupons. Breslau, den 30. November 1844. Das Direktorium.

i135 bl Livorno⸗Florentiner (Leopold⸗) Ei n⸗Actien⸗Gesellschaft.

) . Die Unterzeichneten sind

22 33 beauftragt, hierdurch wie

derholt in Erinnerung zu

bringen, daß die von dem

Administrationsrathe am 26. Juni 2. c. ausge-

1136 6

! Ein erfahrener Papierfabrikant, der schon seit einer Reihe von Jahren einer bedeutenden Papierfabrit als Werfmeister vorsteht und mit der Verferligung des Ma- schinenpapiers vorzüglich vertraut ist, mit jedem Zweige des kaufmännischen GHeschästs bekannt und besonders als tüchtiger Buchhalter sich empfehlen kann, wünscht ein · getretener Verhältnisse wegen seine Lage zu verändern. Hierauf Refleitirende werden ersucht, ihre frankirten Idressen Mittelstreße Nr. 60, eine Treppe hoch, bei

Krings abzugeben.

ung bis und die

Maß⸗

Zur Annahme der ch fer⸗

gade unserer Anzeige vom ner bis zum 2. Januar 1845, Uhr, bereit.

Menvelssohn C Co., Jägerstraße Nr. 51. liioa b]

Die Herren

lust Für Kapitalisten. Orts⸗Veränderung wegen beabsichtigt ein Grund⸗

Besitzer seine beiden äuser in Dresden,

auf welchen der größte Theil der Kaufgelder gegen 4 56 Verzinsun vpothelarisch stehen bleiben kann, baldmöglichst zu verkaufen. Beide Besibungen liegen an der Bautzner Straße, das eine, ein Landhaus m! einem großen Garten, unweit des Linkeschen Bades am e dg Punkt der Nesidenz gelegen, und welches den fürs Publikum verschlossenen Findlederschen Wein berg den reichlichsten Ersatz bietet, als es einen herr - schaftlich eleganten Wohnsitz mimt 28 Zimmern und Piecen, Stallgebäude und allen Erfordernissen aus- macht, auch vollig ausmoöblirt überlassen werden lann. Bas zweite Haus mit Garten, großartig, und herr schafilichen Wohnungen, liegt am Rundiheil in der schönsten Lage, ist voliständig und sicher vermiethet. Beide Grundstücke gewähren die sicherste Kapital · Anlage, und giebt darüber jederzeit nähtre Auskunft auf fran kirte Anfragen der Besißer Ferdinand Teicher, Dresden, Vauhner⸗ Straße C. No. 720.

Actionaire der neuen Berliner Hagel- Assckuranz- Gesellschast werden zu der Mitwoch den 11. Dezember c. im Lokale der Anstalt, Behi- renstralse No. 38, stattsindenden diesjéhrigen Gene- ral - Versammlung ergebenst eingeladen. Die Ver- handlungen beginnen um 105 Unr Vormittags. Berlin, den 26. November 1844.

Direction der neuen Berliner Hagel · Assekurana- Ges ellschast.

Citerarische Anzeigen.

Der Verfasserin von Godwie⸗

line Castle neuester Roman

erschlen so eben im Verlage der unterzeichnelen Buch handlung unter dem Titel:

Jakob van der Nees.

In drei Theilen.

Erster Theil: Ang ela. Zweiter Theil: Uric a. Dritter Theil: Floripe s. s. 1513. Gehestet. Preis 6 hlt.

14751

London. Ankündigung.

Da ich das Eigenthumsrecht meiner von Carl Klingemann für die deut sche Bühne bearbeiteten Oper „die Bräute von Vene⸗ dig“ außerhalb England gänzlich an dit Hallbergersche Verlag shanvlung in Stutt; gart abgetreten habe, so bitte ich hiermit die belebt lich en The ater-Dir ec tionen, welche darauf reflettiren wollten, sich an die be⸗ nannt? Verlagshandiung unmittelbar zu wenden, von welcher allein Tertbuch, Parti⸗ mrmnn nr Cela vit re- Auszug rechtmäßig er Weis⸗ zu erlangen sind.

J. Benedict, Kapellme ister des Königlichen Theatett

Drurz Lane.

1132 b

. seliacon. Ein neu entdecktes Pslaster. Berühmte Aerzte sind darüber einig, daß nur die Pflasser die sichere Krast besitzt, gegen Hühneraugen, eingewachsene Nägel, Warzen, hane Haut u. s. n dan iglich heilsan zu. wire n;. Das, Sti losen 7 Sgr., 6 Sick. 1 Thlr. Mit dem Wiederverluu durfen sich alle Geschäftsleute in und außerhalb Verlin befassen, und wird an solche der zustieden · stellendste Rabatt bewilligt. ; .

Cosmetisches Neuigleits Magazin, Verlin, y Neue Königsstr. A4, eine Treppe hoch.

iis7 bl Freitag,

den 6. Dezember 1844, Abends 7 Uhr.

Drittes und letztes Konzert

der Herren Pöhler und Piatti

im Saale der Sing- Akademie, jn welchem sie folgende Stücke vortragen werden: 1) Grolses Trio, von Beethoven (in B- dur] mit Jem Herrn Konzertmeister L. Ganz. 2) a. Les b. Die

siances (petit capriee) .

Litanei 3 Saline, Fi⸗ e.

3) a. Romanze aus der Oper: Il Tor-

neo, vom Grafen es imorland

p. Der Zigeunerknabe, Lied von Truhn

Döhler.

Walzer von Chopin ; M Souvenir de la Somnambule von Piatti- 5 Grolse Hantasis äber Benedict's Oper:

Gipsꝝꝰs Warning von Döhler. ;

Das vollständige Brogramm wird später bekann

gemacht. il Numerirte Billeis zu 4 Thlr. 15 89r., 360 wis Dilt. plätze à 4 Thlr., sind in den lö6bl. S chle sing e? chen und Traut we i n achen NMusikhandlungen, r. Sarle der Sing- Akademie und im Hotel de Russ

zu haben.

Ihe

Vorstellung bestimmt, gleichfall .

sollen solcht Büreau verabfolz⸗ Billets werden ander. S

Zum erstenmale; Der Müller und secin chen; dem Schulzen und . ene. den Grenadieren Hensel des isten Garde⸗Regiments zu Vu .

mann de⸗ R Rettungs- Medaille mit dem Bande zu verleihen.

gend einem anderen Grunde zu

Do mblatt erscheint vom

. Plan zum Bau einer Theilnahme aufgegeben werden mußte; statt . wird nun einer

verden, als ob eine zu strenge Behandl :

24h Len Rush m, Heng Behandlung von Seiten der V 166 Verzweiflung und zu dem Entschlusse ge⸗ rgrieben habe, sich selbst das Leben zu ö . rn, i

2 Nthlr.

4 Kihlr.

8 Rthlr. ‚. ö. i Theilen der onarchie 6. alen ye erhöhung.

rtions- Gebühr sür den 2 einer Zeile des Allg.

Anjeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

——

7 338

nr -

Jnhalt.

Amtlicher Theil. ;

Inland. Rhein⸗Provinz. Köln. Erklärung des Herrn Bildung). 5 . ö Bundesstaaten. Königreich Bayern. prinz. Der imer Schnellpost der Debit entzogen. Kolbsche Etablissement bei Baireuth. Königrich Hannover. Hof⸗ Nachricht. Großherzogihum Baden. Gemeinderechnungen. Großherzogthum Oldenburg. Regulirung der Hunte und Ver⸗ bindung derselben mit der Ems. Ein rationaslistischer Blaufärber.

Freie Stadt Brem en. Das Olbers Denkmal. . Osterreĩchifche Monarchie . Briefe aus Wien. (Die Lotterie der deutschen Gewerbe Ausstellung; Maßregeln gegen die Viehseuche.) rag. ( Mittel gegen die Wasserscheu.) ö. d und Polen. St. Petersburg. Militairische Ordre. Tod des Fabel ⸗Dichters Kryloff.

Paris. Zunahme der Einfuhr. Intervention des fran = suls in Tunis. Vermischtes. Schreiben aus Paris.

ber den französischen Seidenhandel nach der Levante.) London. O'Connell's Wiederauf⸗ zu Dublin. Neuere Nachrichten

Dombau, Domblatt und Karneval zu Wendelstadt. Aus Aachen (Comitè-

Der Kron⸗ Das

Belgien. neinen Budgets⸗Diskussion und Bemerkungen Zoll Verein. Vermischtes.

Schweiz. Das Dorf Soglio.

Spanien. richtlichen Verfahrens gegen Prim; bano und die Bewe⸗ gungen im Norden; Kongreß⸗ (Näheres äber die Auflösung der Bande Zurbano's.)

Die Gewerbe⸗Ausstellung der deutschen Bundes und Zollvereins⸗ Staaten.

Eisenbahnen. Die München ⸗Augsburger Bahn. Warsch au. Probe⸗ fahrt bis Pruszlowo. andels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Marlt⸗

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Polizei⸗Büreau⸗Beamten Hoffmann in Köln und dem Stadtförster Die ckho ff zu Ueckermünde das

Allgemeine Ehrenzei⸗ Fischmeister Scheidat aus adelich Schmelz

Kaeding des Kaiser Franz⸗ Grenadier⸗ Regiments und Bau⸗ des Garde⸗Reserve⸗ Infanterie rue; ) Regiments die

Bekanntmachung.

Nachdem die zur Gewerbe- Ausstellung der deutschen Bundes⸗ und Zollvereins⸗Staaten eingesendet gewesenen Gegenstände nunmehr zurücgeschickt worden, so werden diesenigen Aussteller oder Ankäufer ausgestellt gewesener Gegenstände, Handwerker, Spediteure oder son⸗ stige Personen, welche noch Anforderungen an die unterzeichnete Kom⸗ mission wegen Ablieferung von Sachen, Preiszahlung oder aus ir⸗

haben glauben, ,,,. diesel⸗ ben, sofern dies noch nicht geschehen, binnen 4 Wochen, vom heutigen Tage an, mit den nöthigen Beweisstücken versehen, anzumelden, wi⸗ drigenfalls solche Ansprüche von der unterzeichneten Kommission nicht wester berücksichtigt werden können.

Berlin, den 30. November 1844.

Kommission für die Gewerbe ⸗Ausstellung. Viebahn.

nichtamtlicher Theil. Inland.

Nhein⸗Provinz. Für den kölner Dombau sind während des Monats November 1557 Rthlr. eingekommen; die Gesammt⸗Ein⸗ nahme ist dadurch auf 110, 869 Rthlr. gestiegen. Das Kölner 1. Januar k. J. als Monatsschrift. Die Vorbereitungen zum Karneval werden mit vielem Eifer betrieben. Beide Gesellschaften werden wieder mit einander wetteifern, um das

Fest so glänzend und freudenreich als möglich zu machen. Von der

nach Beendigung des letzten Karnevals der

neuen Gesellschaft gin Fesn ic aus, der indeß wegen Mangels an der größten Säle der Stadt durch einen ;

r großen Anbau in dem Maße ,,,, er ungefähr 50090 Theilnehmer an dem Festballe fassen . ö. . berühmtesten zu Köln lebenden Maler haben sich j ö. ö. okal durch sinnige Gemälde unentgeltlich zu schmücken;

. rbeiten der Künstler haben bereits begonnen, und der Wetteifer, welcher Alle anspornen wird, läßt etwas Vortreffliches erwarten.

Unter den Anzeigen der Kölnischen Zeit i

ö d. ĩ ung findet sich folgende . aus Köln vom 29. November datirte e gen e, . . . ehrenwerthen Kaufmanns H. Wendelstadt: „Der am 165. November in Folge eines unvorsichtigen Spieles durch einen we . eingetre⸗

tene plötzliche Tod meines 14jährigen Sohnes Gustav Albert in der

3, eg , nch zu Bensberg, in welchem er seit dem

den Verlust eines

als Zögling befand, hat zu dem Schmerz über eliebten Kindes auch noch den Kummer hinzuge⸗ fügt, daß jetzt die widersprechendsten Gerüchte in . . or⸗

die Einen behaupten, durch Vergi i : . iftung, Ande . wieder Andere durch einen Sturz ir prun .

genen Zimmer. Obschon dergleichen sich selbst widersprechende Ge⸗

rüchte einander aufheben und auf die D ; . ö . Dauer keinen Glauben finden werden, so bin ich es doch der Ehre jener Anstalt und meines Hern,

nes schuldig, hier öffentlich und der Wahrheit i ä

e kl d

z e, und Lehrer jener Anstalt dar den ee, 6 t geistliche, sittliche und körperliche Wohl und Gedeihen der

r Zöglinge meinen innigsten Dank für immer erlangt, und die aufrich=

Alle post-Anslalten des An- und Aus landes nehmen geslellung auf dieses glatt an, sür Gerlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeilung; ) Friedrichs straße Rr. 72.

Berlin, Donnerstag den 5m Dezember

——————— ———

tige Liebe meines Sohnes erworben, daß der Letztere nie eine Be⸗ schwerde über irgend eine Strafe oder eine Unzufriedenheit über seine dortige Lage . vielmehr noch wenige Tage vor seinem Tode bei einem Besuche im älterlichen Hause versicherk hat, daß er mit Freuden in den Kreis seiner Vorgesetzten und seiner Kameraden zu⸗ rückkehre. Wer nun den Verstorbenen, einen bis unmittelbar vor seinem Tode munteren lebensfrohen Knaben gekannt hat, wird bei ihm selbst die Möglichkeit eines Selbstmordes nicht begrei⸗ fen. FJür solche aber, die ihn nicht kannten, wird zur Widerlegung jener Gerüchte die einzige öffentliche Thatsache genügen, daß am 19. November bei der feierlichen Beerdigung auch das lirchliche Begräb⸗ niß und Einsegnen in die Gruft durch den Herrn Pfarrer von Bens⸗ berg stattgefunden, welches bekanntlich nach katholischen Kirchen⸗-Ge⸗ setzen dem Selbstmörder nicht zu Theil wird“. Am 29. November fand zu Aachen eine Versammlung statt, um ein provisorisches Co⸗ mit zu erwählen, welchem die Ausarbeitung eines Statut⸗Ent⸗ wurfs für den zur Hebung der ärmeren Volks-Klassen zu bildenden Verein übertragen werden soll. Der Herr Ober⸗Bürgermeister, wel⸗ cher der Versammlung präsidirte, eröffnete dieselbe mit einem ent⸗ sprechenden Vortrage über die Zwecke eines solchen Vereins und for⸗ derte sodann zur Abgabe der Stimmzettel auf, als deren Nesultat die Wahl für jenes Comité auf Rachstehende fiel: die Herren Stephan Beissel, Kaufmann; Bredt, Pastor; Emundts, Ober⸗Bürgermeister; Fay, Kaplan; Frenken, Konsistorialrath; van Gülpen, Kaufmann; Hahn, Dr.; Hansemann, Präsident der Handelskammer; Hartung, hr.; van Houtem, Kaufmann; Könen, Dr.; Monheim, Dr.; H. Nelessen, Kaufmann; Pelzer, Landgerichtsrath; Trost, Pfarrer.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. In der Deutschen Allg. Ztg. liest man aus München vom 28. November:; „Heute begeht unser Kronprinz seinen 33sten Geburtstag in ländlicher Stille auf seiner Burg Hohenschwangau. Doch sind von ihm und der erlauchten Burg⸗ frau mehrere Einladungen zu Besuchen hierhergelangt. Beide werden nach neuerem Beschlusse noch einige Wochen in Hohenschwangau blei⸗ ben und dann wahrscheinlich für die übrige Winterzeit nach Berlin gehen.““ Die NRünchener politische Zeitung meldet unterm selbigen Datum: „Nachdem das zu Ulm unter Königl. württember⸗ gischer Censur erscheinende Tagblatt, die Ulmer Schnellpost, seit mehreren Monaten den Charakter eines gegen Bayern und die katho⸗ lische Kirche gerichteten Schmähblattes beharrlich entwickelt hat, so ist demselben durch Königlich Allerhöchste Entschließung der Postdebit in Bayern entzogen worden.“ Die von dem anerkannt tüchtigen Geschäftsmanne Kolb in der Nähe von Ba ire uth unter dem Schutze der Regierung ins Leben gerufene, vorläufig auf 2000 Spindeln be⸗ rechnete Maschinen⸗Flachsspinnerei erfreut sich nunmehr, nächst einem bedeutenden Vorschusse, auch der zollfreien Einfuhr der für dieselbe vom Auslande eingehenden Maschinen und Maschinentheile auf Pri⸗

vatrechnung des bayerischen Staates.

. Königreich Hannover. Se. Majestät der König hat sich in Begleitung Sr. Durchlaucht des Prinzen Wilhelm zu Solms⸗ Irc ee am 2. Dezember mit einem Extrazuge auf der Eisenbahn zum Jagdlager Sr. Majestät des Königs von Preußen von Hanno⸗ ver nach Quedlinburg begeben. Der englische Gesandte, Graf . war an demselben Tage von dort nach Berlin zurück⸗ gekehrt.

Großherzogthum Baden. Das aus drei Bogen be⸗ stehende Staats- und Regierungs-Blatt vom 23. November enthält eine in 50 Paragraphen zerfallende Verordnung des Mini⸗ steriums des Innern vom 19 November zum Vollzuge der Gemeinde⸗ Ordnung, die Führung und Stellung der Gemeinde- Rechnungen be⸗ treffend, nebst beigefügten Formularien. Die Verordnung tritt mit dem 1. Januar 1815 in Wirksamkeit.

Großherzogthum Oldenburg. Die Regulirung des Huntebettes zwischen Oldenburg und Elsfleht, vor einem Jahre be⸗ schlossen und bisher durch dis Rinitenz einiger Grundeigenthümer, beren Ländereien zu durchschneiden waren, aufgehalten, wird nun, wie man unterm 29. November aus Oldenburg schreibt, unverzüglich in Angriff genommen werden. Dergleichen Verzögerungen lassen die Klagen über das Fehlen eines ausreichenden Expropriations⸗ Gesetzes im Blbenburgschen immer aufs neue laut werden. Die Verbindung der Hunte mit der Ems wurde Anfangs als leeres Projekt behan⸗ delt. Allmälig gewöhnt man sich aber, an die Ausführbarkeit zu glauben. Der Gewerbe- und Handelsverein des Herzogthums tritt deshalb mit der, Regierung in Eommunication und bittet um Vor⸗ nahme der nöthigen Terrain Untersuchungen. Eine gediegene Ab⸗ handlung des Obersten Mosle, die nur noch im Manuskripte existirt,

soll in einer Versammlung jenes Vereins entschiedene Sensation ge⸗ macht und einen der . Zweifler zu dem Bekenntniß ge bracht haben, er halte seine Zweifel für widerlegt. Dem Blau⸗ färber Röbbelen zu Oldenburg, welcher öffentliche Vorträge über die jm Neuen Testament erzählten Wunder gehalten, ist dies kr die Zu⸗ kunft untersagt worden.

Freie Stadt Bremen. JZür das zu errichtende Denkmal Olber?' waren bis zu Ende Novembers bereits drei Modelle einge⸗ sendet, das erste von Steinhäuser aus Bremen, das zweite von Lossow aus Bremen, das dritte von Professor Rietschel aus Dresden.

Oesterreichische Monarchie.

O Wien, 28. Nov. Die niederösterreichische Landes Regie⸗ rung macht bekannt, daß durch Dekret der Hof⸗Kanzlei vom Tten d. M. eine Entschließung Sr. Majestät des Kaisers erfolgt sei, gemäß wel⸗ cher das Ansuchen des in Berlin bestehenden Vereins zur Verloosung ausgestellter deutscher Gewerbs⸗Erzeugnisse um unbeanständeten Absatz

er diesfälligen Loose in der österreichischen Monarchie bewilligt

1844.

worden sei. Die Hof Kammer hat den Gränz⸗Behörden diese ausnahmsweise Begünstigung mit dem Bemerken bekannt gege⸗ ben, daß die als Gewinnste dieser Verloosung in die Kaiserlichen Staaten einlangenden Gegenstände den Vorschriften der Zoll⸗ und Monopols Ordnung unterliegen. Bekanntlich aber hat der er⸗ wähnte Verein die Ausgabe der Loose bereits mit Ende Oktober ge schlossen; selbst daher, wenn die erwähnte Begünstigung nicht zu spät bekannt gemacht worden wäre, so hätte schon die Hinweisung auf die Zoll- und Monopols Ordnung die Verbreitung dieser Loose bei uns sehr behindern missen. j

Der Verlauf der in Böhmen herrschenden Thierseuchen soll die Meinung hervorgerufen haben, daß die dortige Leitung der Sanitäts⸗ Angelegenheiten den gegenwärtigen Umständen nicht, ganz entspreche. Es ist daher höchsten Ortes dem Direktor des hiesigen Thierarznei⸗ Instituts, Dr. Eckl, der Auftrag ertheilt worden, sich nach Böhmen zu begeben und zur Konstatirung der die dort herrschenden Seuchen begleitenden Umstände zu schreiten, im Verhinderungsfalle aber einen geeigneten Professor des genannten Instituts dahin abzusenden, nach dessen Befund das Gubernium die weiteren Einleitungen zur Unter⸗ drückung der Seuchen zu treffen habe. Es ist gleichzeitig allen Be⸗ hörden in Böhmen der Auftrag ertheilt worden, dem abgesen⸗ deten Sanitäts-Beamten die hinsichtlich des herrschenden Krank heitszustandes von demselben als nothwendig erkannten Auskünfte und Aufklärungen bereitwilligst zu geben, ihm die Einsicht der darüber bisher verhandelten Akten unweigerlich zu gestatten, jene Erhebungen, die er in der erwähnten Angelegenheit aus was immer für einem Grunde bedarf, mit möglichster Beschleunigung und Genauigkeit zu pflegen. ihm überhaupt jeden möglichen Vorschub zu leisten, und alle jene Maßregeln, deren Eialeitung derselbe für nothwendig sinden sollte, ungescumt und mit allem Nachdruck in Vollzug zu setzen.

v Prag, 29. Nov. Durch die oberste Medizinal⸗Behörde ist folgendes Mittel gegen die Wasserscheu, das von einem Ausländer vorgeschlagen wurde, den Aemtern zur Bekanntmachung mitgetheilt worden. Die durch den Biß eines wüthenden Hundes entstandene Wunde sei hiernach mit Salzwasser auszuwaschen, dann mit Nußöl zu begießen und mit demselben bis zur gänzlichen Heilung immer feucht zu halten, oder, was noch besser en soll, in demfelben zu baden. Wäre das Leben durch die Wunde gefährdet, so soll man dem Kranken folgende Medizin eingeben: 18uartierlein Nußöl (Kin⸗ dern die Hälfte), dann 3 frisch gelegte Eier ohne Hahntritt (sollte selber vorhanden sein, so muß er ausgelöst werden) bringe man in einen Tiegel, sodann löse man von einer Hagebuttenwurzel die erste Rinde ab und schabe von der zweiten (je nachdem die Person schwach oder stark ist)h zu den ersten zwei Ingredienzien, lasse dieselben bei einem kleinen Feuer braten und gebe sie dann, so warm als möglich, bem Kranken zu genießen, welcher jedoch binnen 24 Stunden nichts Anderes essen, auch nicht Kleider und Wäsche wechseln darf. Nach der Angabe des Einsenders soll dieses Mittel durch mehrere glückliche Erfolge zwar erprobt sein, was jedoch wissenschaftliche Aerzte sehr zu bezweifeln geneigt sind, indem die Theorie gar keinen Anhaltspunkt bietet, der auf eine allgemeine Bewährung dieses Arkanums schließen lassen sollte.

Uussland und Polen.

St. Petersburg, 26. Nov. Durch einen Kaiserlichen Ta⸗ gesbefehl vom 20sten d, wird verordnet, daß Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Michael im Semenowskischen Garde⸗Regiment zählen soll.

Für den Bau der Eisenbahn von St. Petersburg nach Moskau ist durch einen Ufas vom Asten d. die Eröffnung einer Anleihe von 12 Millionen Silber-Rubel im Auslande auf den für die dritte 4prozentige Anleihe angenommenen Grundlagen verfügt worden. Sie wird' unter dem Titel: „Vierte Anleihe zu 4 pCt. Zins“, in das große Buch der russischen Staatsschuld eingetragen. Jede Inseription wird auf 500 Silber-Rubel lauten und das Ganze in 480 Serien zu je 50 Inscriptionen eingetheilt sein. Die Verzinsung beginnt vom 1. (13.) August laufenden Jahres und wird in St. Petersburg bei der Schulden⸗Tilgungs⸗Kommission für jedes fällige Semester erfol⸗ gen. Die Tilgung der Anleihe beginnt mit dem August 1846, und wird dazu ein besonderer, mit den anderen Anleihen nicht zu ver⸗ mischender Fonds angewiesen, der für das erste Jahr aus 125,909 unb' für jedes nächsts Jahr aus 300 000 Silber⸗Rubeln bestehen soll. Die Reaiisirung dieser Anleihe ist dem Stieglitzschen Banquierhause in St. Petersburg übertragen. ;

Die russische Literatur hat eine ihrer ausgezeichnetsten Zierden verloren; der berühmte Fabeldichter Kryloff ist am 21sten d. M. in einem Alter von 77 Jahren gestorben. Er hatte erst kürzlich noch ausgezeichnete Proben seines glänzenden Talents gegeben. In seinen letzten Augenblicken äußerte er noch den Wunsch, daß allen denen, die seiner gedächten, ein Exemplar seiner Fabeln zugeschickt würde. Die übersandten Exemplare sind in weißem Umschlag mit schwarzem Rande, und über dem Titel liest man die Worte: „Darbringung zum Andenken an Iwan Andrejewitsch, auf dessen Wunsch“.

Frankreich.

Paris, 29. Nov. Die Zoll-Verwaltung hat so eben einen Bericht über die Einfuhr der ersten 19 Monate dieses Jahres publi⸗ zirt. Fast in allen Artikeln hat eine Zunahme des Verbrauchs statt⸗ gefunden, besonders in Gußeisen, Kohlen, Wolle und Kolonial⸗Zucker. Ünter den Haupt⸗Bedürfnissen der Consumtion sind Baumwollen⸗ waaren und anderes Metall als Eisen fast die einzigen Gegenstände die an dieser Verbesserung keinen Theil haben. Die Gesammtzoll⸗ Einnahmen haben sich auf fast 126 Millionen Fr. belaufen. Im vorigen Jahre betrugen sie für die gleiche Periode nur 1196 und im Jahrè 1842 nur 1137 Millionen. Die Junahme ist also, wie man sieht, in gleichem Schritt fortgegangen. . . Ein Schreiben aus Tunis vom 18ten d. meldet, daß am 10ten ein Grieche, Nnmens Dimitri, der dort ein Kaffeehaus, die Minerva“ hat, welches von den Kaufleuten der Stadt viel besucht wird, als er von einem Araber für das, was dieser bei ihm verzehrt hatte Be⸗ zahlung verlangte, von demselben so schwer verwundet wurde, daß er in einer Stunde starb. Die anwesenden Europäer bemächtigten sich des Mörders und führten ihn vor den französischen Konsul, Herrn