1844 / 342 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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1756

3, 000 Pfund Sterling Belohnung uso mit der Lusage gannlicher Begnadigung. Nachstebende Englische Banknoten, 1200 Pfund Sterling. in Gold., und verschiedene Wechsel sind in der Nacht des 24. November c. in dem e nen. der Herren

Rogers C Comp. Iu London, Clements Lane,

Lombard -Sireet, gestohlen worden.

No. S484 ..... 1. Oktober. No. 8395 w

Banknoten . ůr .

2 86186 8. 32

u 5 Pfund Sterl, .

5. Juni.

8 73995

No. 50 15 1. Obiober. . 86199 84900 86491 ..... ; 88701 8699. * 88702 86 S8 703 86494 * 2 366195 J 88705 2 k 88706 86197 . 88511 86198 14485 86199 S936 ] . 86509 885 16 76200 . ., August. 87366 169 921 38. 3 3823 . 72269 8. S382] 12 14896 2. September. 83825 2 52285 3. Mars. 36510 121 33156 Oktober. S507 ots 33121 ö . 68895 71218 51093 9 87325

Banknoten

u 300 Pfd. Sterl.

No. 11. Januar.

Banknoten u 500 Pfd. Sterl.

No. S6 b Banknoten

u 1000 Pfd. Sterl.

No. 46232 13. Mai.

12. Januar.

Ilabhaftwerdung des Thäters oder der

würde,

Summe entsprechender Theil derselbe der Thäter zug esast schaft geg eben wird,

Wechsel werden demnächst genaue werden.

worden; alle die John oder Daniel Forrester,

an irgend einen zu richten.

Wer über diesen Diebstahl so weit Auskunft geben kann, Thäter, oder eines HFheils derselben, so Wie ͤjur

. . 1* 9 I ;. . . r cines les rselben geführt werde ö Wiedererlangung der gestohlenen Summe oder eines ĩ heiles derselben g rden dem wird die obengenannte Belohnung oder ein

n ausgezahlt werden. Die Begnadigung 1 Te)

dem Verbrechen ihrer Schuld überführen kann. . 3m 4 ö Na chweisungen bekannt gemacht

Die Bahlung der vorstehend namhaft ge

der Polizei- Inspektoren der

18676 144452 39715

nn, dals man dadurch 1ur

der etwa wiedererlanglien

Majestät der Königin von England ird überdies jeden Fecher über diesen Diebst 9 * . dafs man den oder die anderen Fheilnehmer a

Ueber die entwendeten

Mansion House Eu London; oder City und der Hauptstadt

1217 110 . Jan2s 17903 19. April. 69bbz 73101 8 September. S 86 410787 1. Oktober. 56510 32447 . 9 21 189 5 8. August. 25552 2 6 20. November. 78629 5. Juni. 30840 2. September. 36962 73542 27. Juli. S8 9390 3 1 Mai, d i 38190 ..... 2. September. 141495

92 3. Juli. ; ö 3 Banknoten d Sterl.

17. Februar.

72605 17. Dezember.

So eben ist erschienen und in B erlin bei Alexan⸗ der Duncker, Königl. Hosbuchhändlet, Fam.

Str. 21, zu haben: 1497 Der Zweite Pariser Frieden. Von H. C. Freiherr von Gagern. , Zwei Theile. Gr. 8. Geh. 3 Thlr. 18 Sgr. . Dieses Werk bildet zugleich den f ünften Theil (in 2 Abtheilungen) von des Verfassers „Mein An⸗

411687 1. Oktober. 67370 1. )

65155 1. n 1. Juni.

5 2. August. 3 Ausu 75626

61070 1. Oktober. 5 95826 86 September. 8314 69802 3. August. 53177 57551 1. Oktohen. 8175 28262 .. 1. Juli. 1930 16987 1. Oktober. 16082 39527 y ,. J 2. September. . 17648 3. August. 70513 88216 .... 1. Oktober. 76144 81322 26. April. 645) 65557 1. Oktober. 70183

1616 .... 15. April. 1 Banknoten

410393 1. Oktober. 51445 g 6 d Sterl.

594 7XM.i. Banknoten . „u 10 Pfund Sterl.

No. 5615 4. November. 56 1] 16169 18470 186 97040 roll 575 2 51810 s,. Banknoten 97 5 4 38 zu 50 Pfund Sterl. 87151 No. 20579 . Augusi. Nos 18165 18166 18407 S43 olg? 94282 1

6 ö Banknoten si,. Oktober. IU 190 Pfd. Sterl.

55973 Juli. 7 5 ? 9. M i.

157 November. e 1 Mãäræ.

Oktober.

November. 9

9 ; 9. Oktober. . Oktober. 9. Mai

ä. 9. Oktober.

November. Banknoten

42043 2. August. 6. Mär.

1

4

4. September. 4. Oktober. 4

4. Oktober. Banknoten

u 20 Pfund Sterl.

No. S936 5. Juni.

Seer gu 200 Pfd. Sterl. likl C. g. Zritz sche in Lehzis ist g'schianen um

heil an der Po itil“ und enthält unter Anderem . Beilage ö. Abschnitt: „Herr Talleyrand und sein Verhältniß zu den Deutschen“, auf den ich besonders aufmerksam mache.

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Von der ö. ‚. ö eitschrift für Geschichts- lison Wissenschaft

ist bereits das Januar heft des zweiten Jahrgautzs „ur Ansicht versendet worden. Inhalt: Der letzte Aihemzug der heil. Veime, von Wolfart. Zur deutschen Verfassungs- Geschichte, von Wait Ueber das Königreich Jerusalem, von v. Sybel. - Beiträge zur Ges ec Freiéit von Ad. Sehmidt. Miscellen. ; Diejenigen Lese Vereine und Journal - Zirkel, die ihren Zäeitschriften-Etat sür das Jalir 1845 anzuord- nen im Begriffe stehen, machen wir besonders aus eine TZeitschrist aufmerksam, die. durch ihren, je dem Gebildeten zutzüntzlislien un d in eressanten Inhalt den Theilnehmern eine will- kommene und für die Folge gewils unenthehrliche Erscheinung sScin wird.

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* 342.

JZnhalt.

2 icher Theil.

Berlin. Restript des Herrn Ministers der geistlichen Angele⸗

Y genheiten in Betreff der Provinzial Synoden. Provinz 6 Eröffnung der Provinzial ⸗Synode in Königsberg. General-Versamm⸗ lung des Gustav⸗Adolphs - Vereins. Schlechte Aerndte⸗Berichte aus Mauren. Eisgang der Weichsel. Provinz Westrhalen. Amt— liche Anzeige des Todes des Ober- Präsidenten von Vincke.

Dentsche Bundesstagten. Königreich Bayern. Maßregeln ge gen die Rinderpest.! Hofnachricht. Graf Saporta. Königreich Sach sen. Professor Illgen 6 Großherzogthum Hessen. Prä- sidenten der Kammern. Freie Stadt Hamburg. Dr. Gerson 4. rankreich. Paris. Vermählung des Herzogs von Aumale. Ota⸗

ö heitische Nachrichten. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Die parlamentarischen Fragen der bevorstehenden Session; Mexiko.)

Sänemark. Kopen hägen. Entbindung der Prinzessin von Sonder⸗ burg Glücksburg. .

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Die Bewegungen im Norden; zurbano; Espartero; Kongreß ⸗-Debatten; Martinez de la Rosa will das Ministerium verlassen; Vermischtes.) .

Griechenland. Schreiben aus Athen. (Coalition zwischen den Mo—⸗ reolen und Maurokordatisten; Ernennungen und Ordens⸗Berleihungen.)

Die Gewerbe⸗Ausstellung der deutschen Bundes- und Zollvereins -Staaten.

Königl. Opernhaus. (Eröffnungs · Feier; Meyerbeer's Fest⸗ Oper.)

Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Den bisherigen Land- und Stadtgerichts Direktor Michels zu Krotoschin zum Sber-Appellationsgerichts-Rath bei dem Ober⸗Appel⸗ lationsgericht zu Posen; so wie

Den Land- und Stadtgerichts Direltor Moormeister zu Ta⸗ piau zugleich zum Kreis- Justizrath des wehlauer Kreises zu ernen⸗ nen; und

Dem Justitiarius Herbst in Bockelnhagen den Charakter als

. Justizrath zu verleihen.

Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Sachsen-Weimar ist von Weimar hier angekommen.

Der Landgerichts ⸗Neferendarius Hubert Joseph Robert Nücker zu Köln ist auf den Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Advokaten im Bezirke des Königl. Appellationsgerichtshofes da⸗ selbst ernannt worden. .

A ngekommen: Se. Durchlaucht der Königl. dänische General⸗ Major, Prinz Friedrich zu Hessen, von Kassel.

Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Königl. hannoverschen Hofe, Graf von Seckendorff, von Hannover.

Der Kammerherr und Schloß-Hauptmann von Breslau, Graf von Schaffgotsch, von Breslau.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 2. Dez. Von dem Minister der geistlichen Angele= genheiten ist in Beziehung auf die zusammenberusenen Provinzial⸗ Synoden nachstehendes Schreiben an die Ober-Präsidenten der sechs östlichen Provinzen ergangen: lic er Zusammentritt der evangelischen Provinzial-Synoden in den öst⸗ ichen Provinzen der Monarchie und die Verbreitung einzelner unvollständi=

Berlin,

Großbritanien und Irland. London. Hoftrauer. Vermischles.

Montag den 9a Dezembe

ger Mittheilungen über den Zweck und den Gegenstand ihrer Berathungen hat an manchen Orten Mißverständnisse bei einem Theil des Publikums hervorgerufen. Der Grund dieser Erscheinung scheint vornehmlich in der irrigen Voraussetzung zu liegen, daß das gesammte, der Erwägung und Sichtung der Provinzial - Synoden vorliegende Material der früheren Ver—= handlungen der Kreis- Sondoden denselben von der oberen Kirchen -Behörde in der Gestalt von Proponendis. übergeben worden sei, über deren Inhalt bereits eine wenigstens vorläufige Prüfung und eventuelle Gutheißung statige⸗ funden habe. Diese Voraussetzung ist völlig ungegründet. Der Berufung der Pro vinzial⸗ Synoden ist im Laufe des vorigen Jahres eine Verufung der bereits in allen Theilen der Monarchie bestehenden Kreis-Spynoden vorausgegangen. Der Zustand des kirchlichen Gemeindewesens und das Mißverhältniß, welches sich an vielen Orten zwischen dem Bedürfniß der Seelsorge und den zu seiner Befriedi⸗ gung vorhandenen Mitteln gezeigt hat, gaben die Veranlassung, zunächst die bestehenden Organe der kirchlichen Verfassung über das Dasein solcher Uebelstände zu vernehmen, und ihnen zugleich Gelegenheit darzubieten, sich

über Mittel und Wege der Abhülse, nach Maßgabe der von ihnen durch

eigene Erfahrung gewonnenen Einsicht, gutachtlich zu äußern. Um die Kreis Sonoden, welchen diese Aufgabe gestellt wurde, sogleich auf pral⸗ tische und fruchtbare Weise in den Mittelpunkt der Berathung einzufüh⸗ ren, wurde den Theilnehmern aufgegeben, sich zunächst über den gegen⸗ wärtigen Stand der Verhältnisse ihrer Gemeinden auszusprechen, sich ihrer jetzigen Stellung als Prediger und Seelsorger und der auf ihnen jetzt lie= genden Verpflichtungen llar bewußt zu werden, die Mitwirkung und den Beistand, welche ihnen bei Erfüllung dieser Verpflichtungen von Kirchen⸗ Vorstehern und lirchlichen Gemeinde-Beamten geleistet werden, oder welche sie doch nach der jetzigen Verfassung von ihnen erwarten können, deutlich ins Auge zu fassen und so ein klares Bild von dem Zustande der kirchli⸗ chen Gemeinde- Verhältnisse zu entwerfen. Hieran anlnüpfend, wurden die Kreis-Synoden ferner aufgefordert, zu erwägen, welche Hindernisse, Mängel

und Gebrechen bei der gegenwärtigen Lage der Dinge vorzüglich die Aus⸗

richtung des Amtes der Geistlichen erschweren, was deshalb in Vorschlag

zu bringen sei, und wie die diesfälligen Vorschläge in Ausführung gebracht werden könnten. Hierüber sollten sich die Kreis- Synoden gutachtlich in solcher Weise äußern, daß ihre Wünsche, Bedenken und Anträge klar her⸗

vorträten und die protokollarisch aufzunchmenden Verhandlungen ein voll⸗

ständiges und getreues Bild der statigesundenen Berathungen gäben. Wo

abweichende Ansichten, Wünsche und Anträge hervorträten, sollte darauf

gehalten werden, daß auch diejenigen der Minorität, unter Angabe ihrer

Gründe und unter Bezeichnung der Stimmenzahl, in das Protofoll aufge—

nommen würden. Nach dieser Anweisung haben im Laufe des vorigen

Jahres die Versammlungen der Kreis-Synbden in den östlichen Provinzen der Monarchie überall stattgefunden, und ist in ihren Protolollen und An⸗ trägen ein mannigfaltiges Material niedergelegt werden. Da, um

eine möglichst vollständige Uebersicht, der verschiedenen Auffassun⸗

gen zu gewinnen, selbst den Minoritäten in den Kreis- Synoden der Ausdruck ihrer Ansichten nicht verschränkt war, konnte es nicht fehlen,

daß auch die äußersten Meinungen auf dem Geblet der kirchlichen Fragen

ihre Aeußerung fanden, und daß, neben besonnenen und einsichtigen Anträ⸗ gen, auch Wünsche und Vorschläge verlauteten, die, in einer einseitigen Jluffassung wurzelnd, niemals Anerkennung im kirchlichen und bürgerlichen Leben erwarten dürfen. Auf die Berufung der Kreis⸗Synoden ist gegen⸗ wärtig die Berufung von Provinzial ⸗Sonoden gesolgt. Die Aufgabe der⸗ selben ist dahin bezeichnet, die Ergebnisse der, aus der Berathung einzelner Kirchenkreise hervorgegangenen Kreis- Sonodal-Verhandlungen auf einem höheren Standpunkte weiter zu erwägen, auf welchem eines Theils noch bie lebendige Anschauung und unmittelbare Erfahrung der einzelnen kirchli⸗ chen Zustände fortwirkt, anderentheils aber jene Ergebnisse im Gan⸗ zen sich vergegenwärtigen, und sonach die Berathung auf eine Stufe sich erhebt, auf welcher sie, im freieren Ueberblicke über einzelne Bestrebungen und Wünsche, zu fruchtbaren, allgemeinen Betrachtungen und Vorschlägen zu gelangen vermag. Bei der Vorlegung des in den Kreis⸗Synodal-Ver⸗ handlungen gesammelten Materials an die Provinzial-Synoden, konnten zwei Wege eingeschlagen werden. Es konnte entweder eine vorläufige Sich— lung des Materials und Ausscheidung derjenigen Wünsche und Anträge vorgenommen werden, denen mit aller Bestimmtheit jede Möglichkeit einer Ausführung abgesprochen werden muß, oder es konnte das ganze ungesichtete Material der Provinzial⸗Synode zur felbsethätigen Prüfung und Aussonde— rung anvertraut werden. Von diesen beiden Wegen ist der letze ere gewählt wor= den“ Die obere Kirchen-Behörde hat sich lediglich darauf beschränkt, aus den vorhandenen Kreis Synodal⸗-Verhandlungen eine kurze Zusammenstellung aller darin enthaltenen Anträge anfertigen zu lassen, um den der Zeitdauer nach beschränkten Provinzial⸗Synodal-Versammlungen die Vorarbeit zu er⸗ leichtern und ihnen eine Gesammt⸗Uebersicht des gesammelten Materials in die Hand zu geben. Es ist in dieser Uebersicht nichts von dem, was in den Kreis Synoden beantragt worden, mit Stillschweigen übergangen; des=

halb finden sich widersprechende Anträge und Ansichten, nicht minder auch solche Wünsche, die eine Berücksichtigung nie zu erwarten haben, in aller BVoliständigkeit neben einander aufgeführt. Von dem Standpunkte der oberen

1

Leitung der kirchlichen Angelegenheiten aus schien es nothwendig, das ge⸗— sam mte Material in unverkürzter Vollständigkeit der 6a. i Synoden zu übergeben, damit diese, in voller Kenntniß aller in der Pro- vinz kund gewordenen Richtungen und Bestrebungen, mit ernster und beson⸗ nener Erwägung zu sichten im Stande seien, was als irrige oder unprak⸗ lische Auffasfung zu beseitigen, was dagegen als Gegenstand fernerer Auf⸗ merksamleit der oberen Kirchenbehörde und der Landes-Negierung zur wei⸗ teren Prüfung und Beschlußnahme zu empfehlen sein werde. Ew. ꝛc. wol len aus diesen Mittheilungen entnehmen, daß die Vorlegung des in den Treis Synoden zu Tage geförderten Materials an die Pro vinzial- Syneden noch in einer Weise, ein vorgreifendes Urtheil über die Zweckmäßigkeit und Ausführbarkeit irgend eines einzelnen darin vor— lommenden Punktes in sich begreist, daß vielmehr in völlig ob— le liiver Weise Alles und selbst die äußersten und ungeeignetsten Anträge, lediglich im Vertrauen auf die Einsicht und die besonnene Auf⸗ fassung der Previnzial⸗Spnoden, dem reiferen Urtheile dieser Versammlung zunächst übergeben worden ist. Ew. ꝛc. stelle ich anheim, zur Beseitigun ver Eingangs erwähnten Mißverständnisse von dem Inhalte der d,, tigen Mittheilung, wo und wie Sie es angemessen sinden, Gebrauch zu machen. Berlin., den . November 1814. (gez) Eichhorn. An des Königlichen Ober-Präsidenten 2.“ 6 * . 2 n, Am 30. November wurde zu Königs—⸗ berg die Provinzial-Synode unter dem Vorsitze des General-Super⸗ intendenten Dr. Sartorius eröffnet. Die theologische Jalultãt ber dortigen Universität vertritt der zeitige Dekan, Konsistorialrath Dr Sieffert, die Geistlichen der Militair-Gemeinden der Militair⸗ Ober- Prediger Consentius. Am 4. Dezember sand daselbst in Folge einer Einladung des Vorstandes des königsberger Haupt -Vereins der Gustav⸗ Adolph Stiftung eine General-Versammlung derselben im Auditorium maximum, der Universität statt. Den Verhandlungen daselbst ging, wie die Königsberger, Allgemeine Zei— tung meldet, eine gottesdienstliche Feier in der Domlirche voraus, welcher zahlreiche Deputirten der verschiedenen Kreis⸗ und Lokal-Vereine beiwohnten. In der Versammlung wurden zu— vörderst die Ereignisse besprochen, welche seit dem Juni vorgefallen waren. Darauf wurden die Resultate der Verhandlungen in Berlin und Göttingen, die Organisation der Central und Haupt⸗Vereine und ihr Verhältniß zu einander, wie dieselben dort festgestellt, aus⸗ einandergesetzt. und endlich eine Uebersicht der verschiedenen Vereine in der Provinz Preußen gegeben. Nach dieser be⸗ trug die gegenwärtige Anzahl der Mitglieder der Gustav— Adolph⸗Stiftung in Königsberg 385 und die jährliche, Ein⸗ nahme 679 Rthlr., welche theils aus den jährlichen Beiträgen der Mitglieder, theils aus Zusendungen der Lokal-Vereine und Kollek⸗ ten an dem diesjährigen Reformationsfeste erwachsen war. In vielen Kreisen und Städten hatten bereits Vereine sich gebildet und bei dem Vorstande der hiesigen Gustav⸗Adolph⸗Stiftung angemeldet, der Er⸗ weiterung derselben, so wie Bildung neuer könne man mit Zuversicht entgegensehen. Am Schlusse der Verhandlungen wurden der Ober— bürgermeister Krah und Prediger Dr, Voigt aus Königsberg durch Acclamation zu Deputirten bei dem Central-Vereine in Berlin er⸗ nannt. Aus Mafuren gehen traurige Nachrichten ein über die Aus⸗ sichten für den Winter und das nächste Jahr, indem dort mehr als in anderen Gegenden der Provinz die Aerndte gänzlich mißrathen ist. Die Getraidepreise, welche in den masurischen Städten, z. B. in Lyk, Johannisburg, Lötzen zc., sonst niedriger, als in Litthauen standen, sind in diesem Jahre weit höher als dort und in Königsberg. Der Scheffel Weizen gilt in Masuren 2 Rthlr., in Königsberg 38 bis 50 Sgr. Aus Dirsch au meldet man vom 3. Dezember Abends, daß der Weichselstrom so dicht gedrängt voll Eis gehe, daß an dem genannten Tage das Uebersetzen von Fuhrwerken gänzlich aufgegeben werden mußte. Nur mit vieler Anstrengung ist die Passage für Kähne noch möglich gewesen. .

Provinz Westphalen. Das Amtsblatt der Königlichen Regictung zu Münster vom 5. Dezember enthält in einem mit Trauer⸗ rand eingefaßten Extrablatte folgende Anzeige des Todes Sr. Ex⸗ cell Herrn von Vincke: ö

„Mit tiefer Trauer zeigen wir den Hingang unseres vieljährige und hochverehiten Chefs ö. Der W in. Hehn nt a en , , dent von Westphalen, Ritter des Schwarzen Adler Ordens, Herr Freiherr Ludwig Dr. von Vincke, endigte gestern Abends um 10 Uhr bald im'

. Königliches Opernhaus. ö. röffnungsfeier. Meyerbeer's Fest⸗-Oper. ö e. . Dezember wird fortan in den Jahrbüchern Preußens in , . eziehung als ein denkwürdiger genannt sein: an demselben fand * . die Eröffnung des Opernhauses statt, und an ihm erschlossen be, . ne, e , dtn. Musentempels, den Friedrich Wilhelm der en,, , ,. und Verschönerung einer Schöpfung seines er ,,, die 6. wie Sich Selber ehrend, phönirgleich aus der Asche r n,, 1 mit wie viel Glanz und Pracht ist dies vollführt [ n. , e Künste gewetteifert, ein Theatergebäude hinzustel⸗ . von seinem erlauchten Gründer gewählten Aufschrift: ill umsch lite, b ehr et entspricht und ohne Frage die schönsten . 6. 6. 4. che zu Zwecken dramagtischer Aufführungen je in nkreich zeutschland errichtet worden sind. Müssen wi ĩ ö , Beschreibung des Opernhaufes einem weiteren Artifei k 6 k doch jetzt schon in freudigster Anerkennung es aussprechen, Lie de, ,,,, . . ] ei ĩ j ierli Formen und in veredeltem rn en nr ah n nien ln .

den Alicken entgegentritt.

Das Opernhaus, wie es seit dem verhängnißvollen Brande geworden,

iist eine der ersten Zierden Berlins

16 erst. den und alle Bewohn i J end el,! . 1 ethätigte sich am Eröffnungs-Abend: denn als Aller= ; a 6. he , n,. Gemahlin, unserer allverehrten sammlung in ein begeistertes , . 3 , . i n, ,,,, . H ie Anwesenden, die sich bisher

,. Herrscherpaare lig cler en, 1 .

ot sich dem Auge ein wahrhgst imponirender, durch das Feenhafte des

Gebäudes noch erhöhter Anblick dar. In der Fronte der Königlichen Loge Ihre Majestät die Königin, umgeben von den Prinzessinnen des Königlichen

Hauses und den erlauchten Fürstinnen, welche zu dieser Feier als Gäste

Nationalliedes verhallt waren.

am Königlichen Hoflager erschienen waren; hinter denselben Unseres Königs Masjestät, und Allerhöchstdemselben zur Seite die Großherzoge von Sachsen⸗ Weimar und Mecklenburg⸗Strelitz Königl. Hoheiten, ferner sämmtliche Kö⸗ nigliche Prinzen und die zum Besuch anwefenden Allerhöchsten und Höchsten Herrschasten, unter denen wir Se. Königl. Hoheit den Großherzog von Mecklenburg- Schwerin, Se. Hoheit den Herzog von Braunschweig, Se. Hoheit den Herzog von Anhalt-Deßau erkannten; dabei ein überaus glän⸗ zender Hofstaat. In dem Proscenium, das sich nunmehr in wunderbarer Schönheit darstellt und drei Logen in drei Stockwerken enthält, deren mittlere für die Königlichen Henrschasten bestimmt sind, befanden sich dies⸗ mal zur linken Seite, die jüngeren Prinzen und Prinzessinnen und zur rechten sämmtliche Mitglieder des diplomatischen Eorps in ihren präch⸗ tigen Uniformen. Den erssen Rang nahmen die Königlichen Staat⸗

öffentliche Erklärung über diesen Punst abgegeben, aus der hier, da sie zur Geschichte unseres Tonwerks gehört, das Wesentlichste mitgetheilt werden mag. Er sagt: „Der Stoff hat nur ganz allgemeine Beziehungen zu der Geschichte Preußens und den Thaten Friedrich's des Großen; es ist keine bestimmte geschichtliche Thatsache zum Grunde ge⸗ legt, sondern das Gedicht inüpst sich nur an einige im Volke gekannte Anek= doten und läßt auch diese ganz im Hintergründe liegen. Ein einzelner über den Inhalt verbreiteter Jrrthum war der, daß der Verrath des Baron Warlotsch den Gegenstand der dramatischen Behandlung bilde; dies ist nicht der Fall. Es war von vornherein vielmehr die Aufgabe, ein Charak- terbild jener Zeit, geistig durchdrungen von den nationalen Gesinnungen welche die Thaten des Königs und seine mächtige Persönlichkeit wecken, zu geben, als ein Drama mit scharfen Umrissen, gedrängten Thatsachen. Wenngleich nun die erste Anregung zu der dichterischen Grundlage der

Minister, so wie die übrigen Großwürdenträger des Neichs, ebenfalls in großer Galla, und die unmittelbar unter der Königlichen Loge befindliche Eribline die übrigen höheren Beamten ein. Die anderweitigen Näume waren von eingeladenen oder solchen Personen besetzt, denen das Glück zu Theil geworden war, ein Eintritts Billet zu erlangen, was an diesem

Abende als ein „Evenement“ bezeichnet wurde. Im Schimmer der Damen-

Toilelten, im Gefunkel der Brillanten bildete die Gesammtgruppe eines der reizendsten Tableaus.

Das Stück, welches diesen Abend zu verherrlichen bestimmt war und ur ersten Aufführung kam, heißt nach seinem vollständigen Titel: „Ein neger in' Schlesien, Oper in drei Aufzügen, in Lebensbildern, aus der Zeit Friedrichs des Großen, von L. Rellst ab. Musik von Meyerb eer. Tänze von Hoguet. In Scene gesetzt vom Negisseur Staw insky.“

Was den Stoff dieses Singspiels betrifft, so waren darüber, so wie über die Autorschafi desselben, bis kurz vor der Aufführung die widerspre chendsten Angaben in Umlauf, während der Komponist, dem pariser Her. lommen getreu, selbst den Titel, den seine neue Oper führen sollte i, zu halten wußte. Am Tage vor der Darsiellung hat L. Rell st ab eine

Oper allerdings von dem Unterzeichneten ausgegangen ist, so hat er doch im Verfolg der Arbeit, den klar gedachten Wünschen und ein⸗ sichtsvollen Plänen des Komponisten und dem Rath eines verehrten Dichters so diel zu verdanken, daß er das Alleinrecht der Autorschaft durchaus nicht in Änspruch nehmen kann, sondern sich (Idas kaum gerechnet, was, wie es in solchen Fällen aus der Sache enispringt, die Verhältnisse des ganzen Ereignisses der Arbeit zuführten) nur eine Stellung zuerkennen darf, die vielleicht am richtigsten durch den Ausdruck eines dramatischen

Redacteurs des Gedichts bezeichnet wird. Ohne damit aber irgend eine Verantwortlichkeit von sich ablehnen zu wollen, die er im Gegentheil ganz und voll für die Dichtung auf sich nimmt, weil er in den gegebenen Ver- hältnissen wiederum völlig freie Hand und in letzter Instanz Wahl und Enischeidung hatte: so kann er sich doch nicht das Veidienst zueignen, was er wesentlich anderen mitwirkenden Kräften zu danken hat. Wo hier die Gränzen zu ziehen sind, vermöchte er bei der nothwendigen Hin und Her- gestaltung des Dargebotenen kaum selbst anzugeben; dies (hut auch nichts zur Sache. Genug, daß er sich nicht für den alleinigen Eigenthümer dessen ausgeben kann, was ö nur zum Theil gehört.“ .

Der oder die Verfasser halten demnach nicht die Absicht, an einer Reihe