1844 / 347 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

polirter Soldatenspiegeh 14 Sgr. Außerdem hatte Leber einen großen Spiegel mit vergoldetem Ba⸗ ocktabmen eingesandt. Taschen⸗, Hand- und Schwungspiegel waren von Adam Streng (3693) in 20 Sorten, von Behringer (2996), Toilettenspiegel von Ochsenkiel (2984), gepreßte Holz⸗=, Glas., Gold- und Silberpapierrahmen von Schaller sen. (22806) in 70 und von J. Schaller jun, 2974) in 100 verschiedenen Sor⸗ ten, Velutirspiegel von Ruff (G008) ausgestellt. Den größten Zweig der Spiegelrahmen - Production bilden die mit Papier überzogenen Schubladen⸗, Aufstell⸗ und Feldspiegel, welche 800 Arbeiter beschäf⸗ nigen. Sie werden fabrikmäßig mit getheilter Arbeit herge⸗ stellt, aber nicht durch Vereinigung vieler Arbeiter in einem Eta⸗ blissement, deren ein Theil

22 Sgr., der wohlfeilste (ein

sondern durch viele unabhängige Meister, bie kleinen hölzernen Rähmchen dazu macht, ein zweiter Theil das Papier, gewöhnlich roth oder gelb, färbt, ein dritter die nöthigen Goldborten herstellt, und ein vierter, die sogenannten Spiegelrol⸗ ler, das Papier mit Goldzeichnungen bedruckt. Die Vollendung der Arbeit dagegen geht bei dem sogenannten Spie gel⸗ Fabrikanten

vor sich, woselbst die Rähmchen mit Papier überzogen, mit Borten besetzt und das Glas eingesetzt wird, indem das Spiegelchen unter den um einen Tisch sitzenden Arbeitern von Hand zu Hand wandert. Diese Papierspiegel gehen vorzugsweise nach Spanien, Italien und der Levante, und haben fast eben so viele Sorten, als Absatzorte, da in jeder Gegend eine andere Art verlangt wird. Um auch hier die Wohlfeilheit, welche alle fürther Produkte charakterisirt, nachzu⸗ weisen, bemerken wir, daß das Dutzend der wohlfeilsten Spiegel 3 Sgr. kostet. Die Production solcher Spiegel beträgt jährlich 100,000 Dutzend. Konnr. Linz (2989) und Konr. Schaller (2951) haben dieselben ausgestellt.

Dambrett⸗Spie gel, eine Art Toiletten, auf deren Deckel ein Dambrett gemalt, und die innen einen Spiegel enthalten, hat Gilo (3002) ausgestellt. Sie sind vorzugsweise nach Brasilien be⸗ stimmt.

Chatoullenschreinerei, Ein weiterer Erwerbszweig der Tischler Fürths sind die Chatoullen, welche, wie die Spiegelrahmen, von manchen Meistern ausschließlich gefertigt werden. Sie waren repräsentirt von Ochsenkiel (2989) durch eine hübsche Chatoulle, englischer Art, von Nußbaum mit Einlage, und durch mehrere kleinere Chatoullen, weiß oder ultramarinblau mit Goldpressung; daun den P. Voit (29619 durch eine Damen-Chatoulle von Nußbaumholz. Auch Leber (2968) hat außer seinen Spiegeln die gangbarsten, wohlfeilsten Sorten aus gestellt, so z. B. Näh⸗-Chatoullen von Kirsch⸗ baumholz mit Schloß zu 10 Sgr., mit Spiegel zu 11 Sgr. Rasir⸗ kasten von Nußbaumhol; mit Spiegel und gravirtem Deckel zu 16 Sgr. Nähschrauben von 8 Sgr. mit Schloß, bis 12 Sgr.

Nadeldosen. Die Drechslerei umfaßt in Fürth manche Ar⸗ tikel, die anderorts nicht in gleichem Maßstabe oder gar nicht ge—⸗ macht werden. Zu den ersteren gehören die RNadeldosen, welche theils bei den Pfceifendrechslern durch die Besorgungen nebenbei, theils auch ausschließlich von 6Meistern gesertigt werden. Sie bilden einen erwähnenswerthen Handels-Artikel Fürths. Kaum ist zu glauben, daß ein so geringfügiger, wenig Kunst und Uebung erfordernder Ge⸗ genstand nicht allenthalben so wohlfeil sollte hergestellt werden können, daß fremde Konkurrenz unmöglich wäre, und dennoch verschickt Fürth jährlich viele Tausend Gros, was begreiflich wird, wenn man be⸗ denkt, daß das Gros (12 Dutzend) ordinairster Sorte zu 7 Sgr. gemacht werden.

J. Reißmann (2961) hat die besseren und theureren Sorten in 34 Nummern, von 10 Sgr. bis 5 Sgr. das Dutzend, aus gestellt.

Tombackringe werden, wie die früher erwähnten, gravirten Knöpfe, von Messing oder Tomback gegossen und gedreht. Sie sind von Rohrwäger (3001) in 13 Sorten von 5 Sgr. bis 24 Sgr. pro Gros ausgestellt.

U hrschlüssel. Die messingenen Uhrschlüssel wurden früher blos in Augsburg gefertigt, und deshalb auch Au gsburger Schlüssel genannt. Jetzt haben sie dort ganz aufgehört, und Fürth und Nürn⸗ berg versehen jetzt die ganze Welt damit. Ausgestellt hat sie Hirsch⸗ mann und Leibinger (2964) in 14 verschiedenen Sorten von 22 bis 12 Sgr. das Gros.

Noch fehlt ein allgemein bekanntes Spielzeug, das nur in Fürth gefertigt wird, die Hornschlangen. Ein Stück Horn, an dem der Kopf eines Ungeheuers angedreht und gemalt ist, wird spiralfömig jn ganz dünne Ringe gedreht, so daß es, ursprüuglich in eine kleine Kapsel eingeschlossen und kaum 1“ lang, sich mehrere Ellen lang strect. Der Artikel ist bedeutend genug, Werßstätten allein zu be⸗ schäftigen. Ausgestellt von G. Böhner (1395).

Brillen⸗ und Brennglas-Fabrication. Brillen, wie andere optische Gläser, werden bekanntlich in eisernen Schüsseln ge⸗ schliffen, welche kurch eine Kurbel mit der Hand oder dem Fuße ge⸗ dreht werden. Diese Arbeit gewann bereits vor vielen Jahren (noch im vorigen Jahrhundert), besonders unter preußischer Regierung, in Fürth eine sehr große Ausdehnung, und die Brillengläser gingen in großen Lieferungen nach dem Auslande, namentlich nach England. Sie wurden und werden noch jetzt aus w eißem Mondglase ge⸗ schliffen, welches die Mondglashütte zu Hüttenschleichach bei Bamberg liefert. Besonders bekannt? und gesucht war schon damals die Firma Schröder, die noch derzeit in ihrer großen Verzweigung die bedeu— tendste ist. Die Nachfrage wurde so groß, daß ihr Schröder in Fürth allein nicht genügen konnte, er verpflanzte deshalb diesen Ar⸗ tikel in die Arbeitshäufer zu Schwabach und Bayreuth, so wie in kleinere Beschäftigungs⸗Anstalten, wohin er das Glas für die gerin⸗ geren Sorten abgab und es geschliffen wiederbekam, Später führte Kalb in Nürnberg das Schleifen mit Maschinen ein, indem er die Schüsseln in einem Mühlwerk durch Wasser drehen ließ. Kurze Zeit darauf errichtete K. Schröder (irma Schröder u. Schneider) ein gleiches Werk zu Fürth, und in neuester Zeit sind drei solche Werke daselbst beschäftigt. Jedes dieser Werke hat 18 Schüsseln und wird von 10 oder 12 Menschen besorgt. Außerdem sind aer noch 10 Fabrikanten mit der Brillenglasschleiferei beschäftigt, und dieses Fabrikat hat eine solche Ausdehnung gewonnen, daß das Glaswerk zu Hüttenschleichach den Bedarf nicht befriedigen kann und Spiegel⸗ glas zu Hülfe genommen werden muß. Die geringeren Sorten wer— den noch in Arbeitshäusern, die besseren Sorten, dann Brenn- und desegläser, Linsen⸗ und Dioramagläser in Fürth selbst geschliffen. Die Zahl der daselbst angefertigten Brillengläser beträgt jährlich über 06,000 Dutzend.

Konrad Schröder (Firma: Schneider u. Schröder) (2985 hat ein großes Kosmoramaglas von 10,“ Durchmesser und 51“ Brennweite, dann verschledenc andere von 9“, 7“. Durchmesser, Gläser für Camera bscura, Laterna magica ꝛc. zc., verschiedene Brillengläser, Linsen, Lupen, Nasenbrillen Ie enn widr, letztere mit

weißen, grünen und blauen Gläsern, ausgestellt. Dieselben Artikel: ö. Schröder jun. (Firma: Schneider und Schröders Wittwe) oö). Rafen. und Ohrenbrillen, so wie Lesegläser in Fischbein ge= faßt, J. Fr. Senkeisen (2981).

wn Drechslerei und gin . . Material für einige Wenige der sengc hellt besa sen. rei, welche sich mit der Anfertigung der Bril—

sind

und Handels- Artikel, jetzt

1784

Hornbrillen. So sind 13 Drechsler⸗Werkstätten ausschließ lich durch Hornbrillen und Lorgnetten beschäftigt. Das Horn wird zu diesem Zwecke theils schwarz, theils schildkrötenartig gebeizt. Je⸗ doch werden die Gestelle für Lorgnetten auch aus edlerem Material, aus Bein, Schildkröt, so wie aus geringerem, aus Klauen, gemacht. Im Ganzen werden von Fürth jährlich 20.00) Dutzend solcher Horn⸗ und Schildkröt-Brillen verschickt. Ausgestellt haben Fr. Höning (2958) ein Sortiment Brillen, von 1 Rihlr. 5 Sgr. bis 2 Rthlr. das Dutzend, mit Glas und Futteral, dann Lorgnetten und Lupen. Joh. Krauß (2959) Springlorgnetten und . von Horn und Elfenbein. Die schönste Arbeit hat G. Eisen menger 294) ausgestellt. Springlorgnetten von Elfenbein, Perlmutter und Schild⸗ kröt nach französischer Art mit Metall oder Perlmutter eingelegt. Sie waren die einzigen auf der Ausstellung und werden unseres Wissens nur noch in Paris und Wien gemacht. Lobenswerth ist, daß Eisen⸗= menger bei der Schönheit der Arbeit auch die fürther Preise bei⸗ behalten hat.

Wichtiger als die Hornbrillen-Gestelle sind die metallenen, und zwar die versilberten Brillen Gestelle. Sie fallen dem Gürtler⸗ Gewerbe zu und beschästigen 130 Arbeiter. Die ganze Production beträgt jährlich 105,000 Dutzend. Das Material ist Messingdraht oder Blech, das später versilbert wird. Die ganze Fabrication ge⸗ schieht ohne Maschinen, das Dutzend der ordinalrsten kostet mit Glas und Futteral 23 Sgr. Sie sind eingesendet von Ch. S. Bölian (2947), ein Sortiment feinster, versilberter Brillen; von Stephan Scheidig (2999) und von J. Zeitler (2920) die courantesten Sorten.

Stahlbrillen hat in allen Sorten Joh. M. Dorner (2956) und J. M. Hopf (2990) nebst versilberten Gestellen, Argentan⸗ Gestelle, theils versilbert, theils vergoldet, in besonders schönen Mustern Hoffmann (2993) ausgestellt. Die Stahlbrillen und Argentanbril⸗ sen haben weniger Bedeutung, als die versilberten, jedoch beträgt ihre Gesammt⸗ Production jährlich 10,000 Dutzend. Außer diesen Aus⸗ stellern hatte aber auch Dunker von Rathenow in der Kurmark un⸗ ter Nr. 526 aus seiner bedeutenden optischen Industrie⸗Anstalt ein achtbares Sortiment von Brillen in Stahl und pversilbert ausgestellt.

Schließer, Widerhaken, Schurzhaften ze. sind eben⸗ falls Gegenstand der Gürtlerei. Diese sonst bedeutenden Artikel ha⸗ ben an Absatz verloren und sind auf den Verbrauch im südlichen Deutschland beschränkt, woselbst sie einigen Trachten angehören. Sie waren ausgestellt von Tob. Rießner (2915) und von S. C. Gru⸗ ber (2995).

Um so wichtiger sind dagegen die Tomback-Uhren. Dieses Spielzeug wird erst seit ungefähr 3 Jahren gemacht. Früher waren nur die bekannten zinnernen, gemalten Uhren in Deutschland zu haben; die hübscheren tombackenen kamen dagegen aus Frankreich. Jetzt wer⸗ den auch diese in Fürth gemacht, und dieser Ort wetteifert hierin mit dem französischen Produkte. Möglichst flaches Gehäuse mit Prägung, wie sie an den Cylinder⸗ Uhren üblich, versilbert oder vergoldet, geprägtes Zifferblatt aus Silberpapier, feine Filigrankette aus leoni⸗ schem Draht, Uhrschlüssel in allen Formen werden angewendet, um dieses Spielzeug zu veredeln, hauptsächlich aber, um mit den Fran⸗— zosen hierin konkurriren zu können. Dies ist auch so vollständig ge⸗ lungen, daß nicht nur das französische Fabrikat nicht mehr in Deutsch⸗ lank vorkommt, sondern dagegen das deutsche in Masse nach der Levante und Nord-Amerika geht. Von solchen kleinen Uhren werden sährlich 20,000 Gros gemacht. Sie waren ausgestellt von Pa ul

Scheidig (2964) und J. M. Spanner (2953). Rechenpfennige werden vorzugsweise in Nürnberg gefertigt, aber' von dort nicht eingesendet worden; ausgestellt hat sie W. Huber in Fürth (2972) in verschiedenen Sorten; dann An⸗ hängestücke, Kreuzchen, Bencdiktenpfennige, Färbezeichen :.

Nägel. Tie Nägel, welche hier gemeint sind, bestehen aus eisernen, verzinnten Dornen, welche in messingne Köpfe eingelöthet sind. Einige Sorten haben statt der geschmiedeten Dorne Draht;

bie Knöpfe sind gepreßt und verschieden ausgeschnitten (Stern⸗Melo⸗ nen⸗Nägel).

TDiese Nägel waren früher ein starker Productions⸗ bedeutend beschränkt und nur noch in Er wurde verdrängt durch die Iserlohner Messing gegossen, zum Theil auch versilbert sind. Diese siaden jetzt allenthalben Absatz, und werden in Iserlohn davon wöchentlich 2,509,090) fertig. Sie sind ausgestellt von Ebbinghaus und Schrimpff (1297) und Schmöle und Rom⸗ berg (1211 in Iserlohn. Vie fürther Nägel sind ausgestellt von Magnus Schmelz daselbst.

Schlottern Ginderklappern) werden von den Gürtlermeistern zum Theil neben den Brillen oder Uhren gemacht. Ausgestellt waren sie von Th. Fick (2988) in mehreren Sorten mit hübscher Versilbe— rung. Derselbe hat außerdem zwei große, Pferdebeißkörbe, ein Sor⸗ timent geschlagener Schellen, ein Zankeisen (nürnberger Tand), ein Paar Schurzbleche, einen kleinen Blasebalg ausgestellt.

Ignatz Reger von Wien hatte unter Nr. 2327 Pakfong⸗ Maulkörbe für Hunde ausgestellt; sie sind aus Neusilber und ihrem Zwecke entsprechend. Dadurch, daß der Korb über das Maul hervor— ragt, ist der Hund im Stande, zu fressen, ohne daß er beißen kann.

Sonnenringe sind messingene Ringe, an deren innerer Seite die Stunden des Tages eingezeichnet sind. Diesen gegenüber ist ein fleines Loch, durch welches der Sonnenstrahl sällt, und so die Tages⸗ stunde anzeigt. Da aber die Stellung der Sonne und somit das Auffallen des Strahles auf eine Stundenzahl mit der Jahreszeit wechselt, so ist die Einfalls⸗Oeffnung verschiebbar und wird in jedem Monate gestellt.

der Levante abzusetzen. Tapeziernägel, welche ganz aus

.

Würsching in Fürth (2950). (Schluß in der Beilage.)

Diese Ringe sind auf dem Lande sehr üblich, be⸗ sonders für Hirten, und werden deren jährlich 100 Dutzend versen— det. Ausgestellt von

Eisenbahnen. Niederschlesisch- M aärkische Eisenbahn. Luf der Strecke der Nieders chlesisch- M Breslau bis Liegnita sind seit Eröfsnung derselben bis ult. Novembemn befördert worden: 15,ů 34 Personen, 55 Equipagen, 1.993 Cir. FEilgiut, 66 Pferde und Hunde,

Gesamt- Einnahme betraten

irkischen Eisenbahn von am 19. Oktober

wolur die kat 8257 Rihlr. 24 8g!

gandels- und Börsen - Nachrichten. Berlin, 13. Dez. An heutiger Börse blieb das Geschäft in Eisen bahn - Effelten wiederum im Verhältniß zu sonst weniger umfangreich und belebt; die Course der meisten Effelten blieben indeß fast unverändert; für einzelne Devisen war kaum die gestrige Notiz zu erlangen, während Amster⸗ dam-Rotterdamer zu besseren Coursen sehr gesucht wurden.

Marktpreise v

Berlin, den 12.

Zu Lande: Weizen 1 Nihlr. 25 Sgr.

s Pf Roggen 1 Rihlt, 8 Sagi; auch 1 Gersse 1 Rihir. 3 Sgr. 7 Pf, auch 4 Rihlr. 29 Sgr. 5 Pf., auch 26 Sgr. 5 Pf. ʒ Haser

om Getraide.

Dezember 1844.

2 Pf, auch 1 Nüihlr. 11 Sgt. Rihlr. 6 Sgr. 4 Pf.; große Sgr. 5 Pf. ʒ leine Gerste 25 Sgr. 2 Pf., auch 21 Sgr.

Pf. Eingegangen

Zu Was 22 Sgr. 10 Pf. und 1 Rihlr. 1 7 Pf., auch 1 Rthlr. J Sgr. 2 Pf. 11 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 1

Das Schock Stroh Heu 1 Rihlr. 2 Sgr. 6

sind 127 Wispel.

Mittwoch, den 11. 7 Rihlr., auch 6

Pf, auch 26 Der Scheffel 15

Branntwei Die Preise

Rihlr. (frei ins 10,800 96 nach Tralles. Berlin, den 12. Dezember 1814. Die

B 1

6

tartoffel⸗ Sgr., auch 10 Sgr.

von Kartoffel Spiritus w am 10. Dezember 134 137 Rihlr. und am 12 Haus geliesert) pr. Korn Spiritus: ohne Geschäft.

1 Pf., auch

Dezember 1844.

Rihlr. 5 Sgr. Der Sgr.

Preise.

Preise.

n

200 Quart à2 51

k

Den 13. Dezember 18414.

Eibsen 1 Rihlt. 20 Sgr. 5 Pf; Linsen 2 Rihlt. 21 Sgt. 7 I)

ser: Weizen (weißer) 1 Rihlt. 27 Sgr. 7 Pf, auch 1Rih 6 Sgr. 10 Pf.; Roggen 1 Rihlr.« ahl. 3 Hafer 23 Sgr. hlr. 0 Sgr.

Rhe 9 Sgr 7 Pf 2l Sy.

Centner

aren am 7. Dezember 114 Rihlr Dezember d. J. 133 31

. 9 1 o oder

Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Pr. Cour.

* 6. Fender &] nriet. Geld.

4Aclien.

* 6. 8 . EBrief Gel

ur. 1

Gem.

St. Schuld-Sch. 100 Prämien- Scheine

d. Se eh. à 50 .

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94 Kur- u- Neumũärk.

Schuld verschr. 37 Stadt-

Obligationen

997

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Hos. . do. Pfandhr.

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do. Ostipr.

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Kur- u. Neum. do.

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Schlesische Gold al marco. Erie drichsdror.

nd. G1dm. à 5 Ih.

.

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Discouto.

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/ Amsterdam, 9. Dez. 59h Span. 22 55 . 80h Pol. 87. Antwerpen, 8. Dex. Frankfurt à. M., 10. 2025. Bank- Actien 717 6. polu. 300 RI. 983 (. 1IIamburg, 1I. Dez. London, 6. Dea. 153. Int. 635. 5 Wien, 9. Dex. 1610. Anl. de 1834 158. Mail. 1112. Livorn. 1155

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Enz. Russ. 114 6.

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Morgens

12. Dex. 6 Uhr. 2 Ubr.

NPachmittags

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger

Reobachtuns

Luftdruck... 339,57 11,07 n. é . 90 pCt.

9 1 9 26 10.39 80 pCt. bezogen. 0.

Luftwärme -... / Thaupunkt 8

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339, 22 Dar. Rönigliche

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Lagesmittel:

Sonnabend, Trauerspiel in 5. Akten, Im Konzertsaale: ville en 1 acte, par Scrihe. la reprise de: rose, du théäâtre fran gais, par Sonntag, 15. Dez. Im Lind, vom Königl.

Sgr. und zum Amphitheater

Im Schauspielhause⸗

Er muß aufs Land. Dienstag, 17. Dez. Preise der Plätze:

niums und des ersten Ranges, zur

ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr.,

und den Logen des zweiten Ranges Balkon des dritten Ranges und zum

10 Sgr.

theater Befriedigung der

Die zu reservirten Bureau abholen zu lassen, indem disponirt werden muß. Im Konzertsaale:

Königsstädti 14. Dez.

Sonnabend, und Piatti. * 14 aus Donizetti's „Anna Bolena“, über „Robert der Teufel“, von Piatti. 4) a. Ballade, h. talienische 3 Akten. Musik von Donizetti.

Anfang 6 Uhr. Die KRasse

Sonntag, 15. Dez. dreiundsechzigstenmale):

Montag, 16. Dez. Piatti. Vorher: Italienische di Siviglia.

Anfang 6 Uhr.

Bei dem herannahenden welche Forderungen an die Kasse aufgefordert, sich mit ihren dieses Monats, in den melden und, nach Befund der wärtigen.

Berlin, .

Die Direction

Die Kasse

des

Gedruckt in der Decker schen

Par. 339, 38 Par.

von Lessing. 1) Le coisfeur 2) La premire rep Les Indépendans, ĩ

Opernhause: Theater zu Stockholm Zu dieser Vorstellung sind nur noch

Werner, oder: Montag, 16. Dez. Im Schauspielhause:

Im Opernhause: Ein Billet

Billets sind bis Montag Französis

Zweites Konzert der ! hema aus Paesiello s

1) Variationen über . Par . 2) Fantaisie über ein Theme

er amore“, von Herrn? iatti. I .

Opern⸗Vorstellung.)

Staberl als Freischütz. Köck und Guste. Drittes Konzert der Herren

Schluß .

Rechnungen und Ansprüchen, , Rendanten zu

Vormittagsstunden bei ; sofortige Zahlung zu ge

Richtigkeit, den 11. Dezember 1814.

Verantwortlicher Redacteur Dr.

338. 62 par. zuellwärme ( R.˖ L. 11,8) R. Boden wärme 88 pCt. halbheiter. 9

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9.0 n. 11mm. Schauspiele.

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Mittag aus dem Billet⸗ nach dieser Zeit darüber

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wird um 5 Uhr geöffnet. des Jahres werden

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Beilage

1785

VJ Die Gewerbe-Ausstellung der deutschen Bundes- und Zollvereins-Staaten.

Die Gewerbe-Ausstellung der deutschen Bundes⸗ und Zollvereins⸗Staaten.

CXXIX. Nürnberger Waaren.

(Schluß des im Hauptblatt abgebrochenen Artikels.)

Netallsch lägerei. Die Darstellung des unechten Blattme⸗ talls ist nur in Fürth und Nürnberg zu finden und deshalb anderorts wenig gekannt. Das Material ist, je nach der verlangten Farbe, Kupfer (für roth), Zinn (weiß) oder eine Legirung für die Zwischenfarben. Letztere sind die gewöhnlichsten und für die Herstellung die schwierig⸗ sten. Besonders gilt dies für das grünliche Metall, welches deshalb auch das theuerste ist. Das Metall wird geschmolzen, in Zaine ge⸗ gossen, diese zwischen Walzen gestreckt, geglüht, gescheuert, abermals gestreckt, und so fort, bis man dünne, schmale Bänder erhalten hat. Diese werden nach dem, letzten Scheuern in Quadrate ge⸗ schnitten und mit dem 12pfündigen Handhammer zuerst zwischen Pergament, dann zwischen den Melallschlägerhüutchen ausgeschlagen. Das Gießen der Zaine, das Strecken in Bänder (das sogenaunte Zainen) wird jetzt erspart, indem die großen nürnberger Messing⸗ werke diese Arbeit entbehrlich machen. Diese walzen daͤs Metall zu so dünnem Blech, daß es gleich in Pergament weiter verarbeitet werden kann. Nur die bedeutendsten Metallschläger gießen und zainen noch selbst, während die kleineren Meister ihren geringeren Bedarf in den nürnberger Fabriken holen und so das Gießen ver⸗ meiden, das für kleine Quantitäten zu kostspielig ist. In Rürnberg sind 3, in Fürth 68 Meister mit 100 Gesellen, 2 Jainern, 116 Einlegerinnen (deren Geschäft ist, die Metallblätter zu zerschneiden in die Formen und zuletzt in die Bücher einzulegen). Die Produc⸗ tion in dieser Stadt beträgt jährlich 2,50 0, 00 Buch (das Buch zu 52 Blättern). Ausgestellt haben: Kübler in Nürnberg (2584) die verschiedenen Abstufungen der Fabrication; verschiedene Sorten rothes hochgelbes und weißes Metall; dann Schowin (Abfall des Metallesʒ und Proben des Blattmetalles auf Papier gelegt. Konrad Esper⸗ nüller in Fürth (2952) feines (Planir⸗) Metall in verschiedenen Sorten. J. P. Böhnert daselbst (2971), Muster von ordinärem Metalle (rothgelbes Metalh. Besonders schönes weißes Metall J. L. Linz in Fürth (22318), in 11 Sorten.

Bronzefarben. Ehe die Metallblätter in Bücher gelegt wer⸗ den, müssen sie ausgesucht, die zerrissenen ausgeschossen, die übri⸗ gen an den Rändern gleichgeschnitten werden. Die ausgeschossenen Blätter und der Abfall des Zuschneidens heißen Schowin und werden zu einem anderen, denselben Städten allein eigenen Fabrikate, den Broöͤnzefarben, verwendet. Der Schowin wird nämlich zer⸗ rieben, geschlemmt und gefärbt. Die Bronze farben dienen besonders für Tapeten, Buntdruck, zum Bronziren von Holz, Pappe, Metall ꝛc. In Nürnberg beschäftigen sich 2, in Fürth 21 Fabrikanten mit 60 Arbeitern mit diesem Industriezweig. Ausgestellt haben Fuchs und Söhne in Fürth (3060) Bronzefarben aller Nüancen; feines (Pla⸗ für-) Metall, dann alle Abstufungen der Metallschlägerei, vom Zaine bis zum Blatt. Birkner und Hartmann (1391) Bronzefarben in kleinen Fläschchen. Paul Segitz sel. Wittwe (2968) eine Musterkarte von Bronzefarben, mit einem chromatischen Preis ⸗Cou⸗ rant. Dieser letztere, besonders schön gearbeitet, zeigt alle Nüancen der Bronzefarben, in einer hübschen Zeichnung zusammengestellt. Sie ist von dem Lithographen Sppel in Fürth gefertigt und unter des— sen Namen (3009) nochmals ausgestellt. Wörlen in Nürnberg 2592) 60 verschiedene Nüancen nebst einer chromatischen Muster⸗ karte. Lepper (2987) und Brandeis in Fürth (1397.

Blechwagren. Die Arbeiten der Klempnerei in Fürth beste⸗ hen vorzugsweise in Blechspiegeln und Dosen. Erstere sind viereckige, runde oder ovale Gläser, in Blech eingelegt, mit einem Blechdeckel und Scharniere, um sie aufstellen zu können. Solcher Spiegelchen werden jährlich 64, 000 Dutzend versendet, zu Preisen von 6 26 Sgr. bas Dutzend. Die Dosen, welche daselbst gefertigt werden, sind eigenthümlicher Art und werden nur dort gemacht. Sie sind nur für di Levante bestimmt und heißen türkifche oder auch Spiegel⸗ Dosen. Es sind kleine Dosen, deren untere und obere Decke geöff⸗ net werden kann, mit einer Zwischenwand, welche in beiden Fällen Ilz Boden dient. In dem einen Fall zeigt sich ein Spiegel, während die andere Abtheilung als Schnupftabacks⸗Dose dient. Vas Material it Messingblech, blank oder gravirt, oder Weißblech, auf mannigfache Weise geprägt und bemalt. Sie sind ausgestellt von Ehr. Spahn 2g5 5) in vollständigem Assortiment und von Schönfelder (2980), welcher außer den Blechspiegeln auch lackirte Schnupftabacks⸗ Cigarren⸗ Dosen, Federrohre ꝛc. eingesendet hat. Ein weiterer großer Erwerbs⸗ zweig, die laterna magica, war nicht vertreten. Reiß zeuge. Dse Anfertigung der Reißzeuge fällt in Nürn— berg einem eigenen Gewerbe, den Zirkelschmieden, zu und macht einen wesentlichen Industriezweig aus. Die nürnberger Reißzeuge sind in der ganzen Welt bekannt, weil sie um ihrer Wohlfeilheit hal⸗ ber allenthalben hingeschickt werden können; deshalb werden sie auch mit Recht zu den Kurzwaaren gezählt. Daß sie als solche hier und nicht unter den mathematischen Instrumenten eingereiht sind, wird begreiflich, wenn man weiß, daß ein Reißzeug der geringsten Sorte, Zirkel mit Einsatz und eine Ziehfeder, in gepreßtem Etuis mit Sammet ausgelegt, 8 Sgr. kostet. Daß übrigens in Nürnberg auch , gemacht werden, beweisen die Einsendungen S chäfer's, 1 . mathemgtischen Instrumenten, beurtheilt sind. Die ; n ichen Handels-Reißzeuge, sind von Nürnberg nicht eingesen⸗ e e, . sind gin 4 Zirkelschmiede, jedoch arbeiten sie in ,n, . zu enselben Preisen, wie die nürnberger, und

aher diese durch ihre Einsendungen wohl vertreten,

8Rthlr. ausgestellt. P. Seyffried ebendaselbst (2982) 5 Reiß zeuge in gepreßten Etuis, das Stück zu 8 Sgr. bis 2 Rithlr. dann 2 ,, mit verschiedenen zu Reißzeugen gehörenden Stücken. tn. Instrumente, resp. Aderlaß⸗ und Schröpf⸗ früh n, ebenfalls Gegenstand eines eigenen Gewerbes, das . sehr bedeutend war und, viel für den Versandt arbeitete, jetzt ? 5 auf wenige Meister beschränkt ist. Dänzer u. Sohn 300) hat mehrere Aderlaßschnepper von Messing und Argentan, viereckig, Li gen rund, 96 Kolb (2998) verschiedene Aderlaß - und nepper von Messir i.

nas ocsf lf. pp r fsing und Neusilber, zum Theil gravirt,

. Zinngießerei. Die Zinngießer Fürths beschästigen ch aus⸗ shhließlich mit Spielwaren, als: . , Möbeln, Körbchen, Zinnfingerringe 0. Besonders ist der erste Ar—

12 ö ch Karl Streng in Fürth (29904) hat dreizehn Stück von, 19 Sgr. bis

ischen Zeitu

Sonnabend den 141m Dezember.

ng.

weil er nicht nur die Zinngie er⸗Meister mit ihren Gesellen beschästigt, sondern auch mehrere 1 1 er. bietet er der ärmeren Klasse Nahrung, indem die Frauen und Mäd⸗ chen die Figuren malen. Solcher Zinnfiguren werden jährlich durch⸗ schnittlich 25.990 Psd. angefertigt. ͤ der übrigen Zinn Arbeiten, sind bei den Spielwaren genannt. Papier -⸗Brieftaschen, Pergament? und Schreib⸗ tafeln sind gleichfalls ein Artikel, seinen üblichen Preisen nur in Fürth gefertigt wird. Kleine Notiz⸗ bücher von Pappendeckel, mit gepreßtem Papier überzogen, mit Gold⸗

Kalender und schwarzes und weißes Papier, werden in Fürth in sol⸗ cher Menge gemacht, daß sich 60 Personen damit befassen. Diese fertigen auch den Papierschiefer selbst, indem gestoßener und gemah⸗ lener Kieselschiefer auf dickes Papier oder Pappe aufgetragen wird. Der Verfandt dieser Notizbücher, allenthalben hin statt. Das Dutzend Notizbücher, mit Spiegel und Goldrand, kostet 10 Sgr., ohne diese 8 Sgr. Ausgestellt hat die⸗ selben, nebst schwarzem und weißem Pergament und Holztafeln, S. Meerwald (2966). :

Hier reihen wir auch noch die nicht unbedeutende Fabrication ordinairer größerer ledernet Brieftaschen an, welche 25 Arbeiter be⸗ schäftigt. Sie sind größtentheils mit eingepreßten Figuren versehen und koͤsten 1 Rthlr. 5 Sgr. bis 2 Rthlr. das Dutzend. Eingesendet von Walter Sohn (262) 5 Sorten in Leder, 5 in Papier.

CXXX. Kanevas, auch Stramin genannt.

Schon in früheren Zeiten bediente man sich in nähten Teppichen dieses Gewebes als Grundstoff. Es ist ein groß⸗ löchriges Zeug aus dicken gezwirnten Fäden, es enthält in Kette und Einschuß gleichviel Fäden und bildet daher ein durchsichtiges Gewebe mit quadratförmigen Zwischenräumen, durch welche beim Sticken nach Anleitung des Stickmusters mit der Nadel wollene, seidene oder an⸗ dere Gespinnstfäden gezogen werden.

In Frankreich wurde dieser Artikel zuerst aus Hanf, Flachs oder Seide angefertigt; seitdem aber derselbe auch in Deutschland, nament⸗ lich zu Berlin, Wien und am Rhein in bedeutenden Quantitäten an⸗ gefertigt wurde, wird das größte Quantum aus Baumwollen⸗Ge⸗ spinnst oder auch mit Seide gemischt bereitet. Fast in eben dem Maßstabe, wie sich das Stickmuster⸗Geschäft ausgebreitet, hat auch die Fabrication des Kanevas zugenommen, jedoch hatten nur wenige Fabrikanten davon zur Ausstellung gebracht. =

Unter Nr. 62 zeigt uns J. F. Frischmann in Berlin eine ganz vollständige Auswahl von gänz seidenen, halbseidenen und baum⸗ wollenen Kanevas. Der ganz seidene zeichnete sich besonders durch eine sehr zweckmäßige netzartige Weberei aus, wodurch das Verschieben der Fäden vermieden wird. Der halbseidene, dessen Einschußfäden gimpenartig mit Seide umschlungen sind, war gleichmäßig und gut gearbeitet. Bei dem baumwollenen ließ die Appreiur noch etwas zu wünschen übrig, jedoch war die Arbeit sonst ebenfalls wohlgelungen zu nennen. Die Preise waren billig gestellt, und ließ sich aus dem vorliegenden Sortiment der Schluß ziehen, daß der Aussteller in die⸗ sem Fabricationszweige Vorzügliches geleistet hat.

W. Bornefe ld in Gladbach hatte unter eben so große couleurte, mit Seide besponnene Drahtbänder gefügt, welche letztere beide Artikel vorzüglich gut gearbeitet waren. Auch auf die verschiedenen Sorten von Kanevas allen Fleiß verwandt, und waren die Preise den guten angemessen, wenngleich sie im Frischmann waren.

Unter

Frankreich zu ge⸗

Nr. 1136

großer Gleichmäßigkeit der Carreaur auszeichnete.

Christian Mengen in Viersen lieferte unter Nr. 1127 eine für die Preise recht gute baumwollene Waare, und zwar noch billiger, als die früher angeführten, jedoch war das dazu verbrauchte Garn nicht so gut gedreht, und die Appretur fiel etwas weich qus.

Erfreulich ist es übrigens, daß auch dieser Artikel sich bei uns einheimisch gemacht hat und davon wenig oder gar nichts mehr vom Auslande bezogen, sondern ganz erheblich davon exportirt wird,

Der Detail-Verkauf dieses Artikels im Inlande geschieht ge—⸗ wöhnlich in denjenigen Geschäften, welche Stickmuster, Stickgarne und Tapisserie⸗Gegenstände führen.

Bekanntmachung.

Durch die weiter unten folgende Bekanntmachung meines vorgängers vom 15. Mai 1843 wurden die Ansprüche an das ehemalige Königreich Westphalen, welche nach dem mit den Regierungen von Hanno⸗ ver, Kurhessen und Braunschweig unterm 29. Juli 1842 abgeschlossenen Staatsvertrage und nach der Allerhöchsten Kabinets: Ordre vom 3. März v. J. Gesetz Sammlung 1813 S.77 ff) noch auf die preußischen Staats Kassen übernommen werden sollten, zur Liquidation a fgerufen, und es hat inzwischen die Berichtigung der angemeldeten J statigefunden. Des Königs Majestät haben daher nunmehr eine anderweite Allerhöchste Kabinets⸗ Ordre vom 14. Oltober d. 3 stimmen geruht, daß alle diejenigen, welche jetzt noch Anspruche der gedach⸗ ten Art zu besitzen glauben, nochmal ufgefor⸗ dert werden solƷen, ihre Ansprüch ner drei monatlichen Präklu siv⸗Frist, vom der gegenwärtigen Bekanntmachung an gerechnet, bei min obne Untierschied, ob solche schon früher bei einer anderen Behörde angemeldet sein mögen oder nicht, zu liquidiren, und daß alle derglei⸗ chen Ansprüche, welche innerhalb die ser Frist, al so bis ein schließlich den 7. Februgar k. J. nicht bei mir liquidirt wor den sind, ohne Ausnahme und obne weiteres spezielles Ver⸗ oschen betrachtet, milbin in keiner Art künf⸗ gt werden sollen. (Gesetz Sammlung 1814,

91 * * 8 Herrn Amts

; T

fahren als erl tig berücksichti St. 38.)

Indem ich dies hierdurch zur o meldung der in Folge der Aufforderung vom 18. Mai v. J. noch nicht zur Liquidalion gebrachten Ansprüche Anlaß gebe, verweise ich zur Vermeidung ungeeigneter derarlger Anträge auf die nähere Beschrei bung der verschiedenen desfallsigen Schuld Kategorieen, welche die erwähnte Aufforderung enthält.

Magdeburg, den 7. November 1814. Der Ober- Präsident der Provinz Sachsen. von Wedell.

ffentlichen Kenntniß bringe und zur An⸗ bisher eiwa

Bekanntmachung.

Der unterzeichnete Ober- Präsident der Provinz Sachsen ist von dem Königlichen Finanz Ministerium beauftragt worden, diejenigen Liquidationen anzunehmen und nach Maßgabe ihrer Verification zur Berichtigung zu führen, welche besage der Allerhöchsten Kabineis-Ordre vom 3. Marz d. J.

theils von preußischen Unterthanen, theils von Unterthanen der bei Regu⸗ lirung der Central - Schulden des aufgelösten Königreichs Westphalen be⸗

Die Aussteller derselben, so wie welcher in seiner Weise und zu

schnitt, einige mit einem runden Spiegel auf dem Deckel, innen ein

Brieftaschen und Pergamente findet

; fast eine Auswahl wie Frischmann geliefert und außerdem noch und Karkassen hinzu

hat der Aussteller re Preise Qualitäten Turchschnitt nicht so billig wie die von

Rr. 2731 lieferte C. T. Küttner in Berlin vorzüglich chöne Waare, welche sich hinsichtlich einer vortrefflichen Appretur und

Depositen nach Art. 45 und 16, des Vertrags, zu machen habe Ansprüche, nach Maßgabe der Belanntmachungen, bei den zu

J

ten, Seitens der vorges ausgestellt werden.

moentlich

theiligten oder nicht betheiligten Staaten, nover, Kurhessen und Braunschweig unterm Staats-Vertrage (s. Königlich preußische Gesetz / Sammlung Stück Nr. 9 pas. 77 89) gegen den preußischen Staat geltend zu machen sind.

Indem daher das beiheiligte Publikum auf den Inhalt der gedachten Allerhochsten Kabinets-Ordre und auf die betreffenden Paragraphen des erwähnten Staats-Vertrages aufmerksam gemacht wird, wird dassel be zugleich hierdurch aufgefordert, die auf den Grund des letzteren zu machenden Ansprüche binnen längstens zwei Monaten bei mir hier in Magdeburg anzumelden, und bemerke ich zur Beurtheilung der dem gegenwärtigen Liquidations · Verfahren anheim fallenden Forderun⸗ gen Folgendes:

So weit die preußischen Staats-Fonds Zahlung zu lei⸗ sten haben, sind zur Anmeldung zulässig:

1) von jedem einzelnen Empfangsberechtigten ohne Unterschied, ob der⸗ selbe Unterthan des preußischen oder eines anderen betheiligten (also Han- nover, Kurhessen und Braunschweig) und fremden Staates ist, nach Art. 7 des Vertrags; die Zin sen⸗Rückstände aus der Zeit vor Auflö⸗ sung des Königreichs Westphalen (den 31. Sktober 1813) von

den westphälischen Reichs ⸗Obligationen preußischen Ur⸗ sprunges, und zwar Lit. E. F. G.. J. L. M. und N in dem von, der westphälischen Regierung reduzirten Betragez (auf) 9) ferner die Zinsen-Rücktände von diesen Obligatio⸗ nen däuf die Monate November und Dezember 1813 wom 1. Januar 1814 ab sind dieselben durch die Königliche Haupt ⸗Verwaltung der Staatsschulden bereits berichtigt).

2) Von Unterthanen der betheiligten und unbetheiligten Staaten, und zwat zum ganzen Betrage sür eistere und zu drei Fünftheilen desselben für letztere (indem zwei Fünftheile bereits in Gemäßheit der Allerhöchsten Ka⸗ binets⸗Ordre vom 31. Januar 1827 (Gesetz Sammlung 1827 Stück Nr. 3 pas. 13 -= 18) entweder bezahlt, nicht für vergütungsfähig erkannt oder bei nicht erfolgter rechtzeitiger Anmeldung präkludirt sind), nach Art. 8. 9, 10 und 11 des Vertrags: Renten, Gehälter und Pen sio nen, Arron- difsements-Schulden und Schulden der von Westphalen aus⸗ gehobenen Stifter und Klöster, Innungen und Zünfte, so wie der dem französischen Kaiser vorbehaltenen Domainen, soweit die Renten, die Gehälter und Pen sionen vor Errich- tung des Königreichs Westphalen bewilligt worden und ih ner Veranlasfung nach, welches auch auf eben bemerkte Schulden Anwendung findet, aus einem jetzt zu Preußen gehörenden Landes theile herrühren.

1 Von Unterthanen der nicht betheiligten Staaten nach dem Art. 14 15, 16, 7 und 18: re sp. Nückstände oon Gehältenn und Pen sio nen, welche von Westphalen bewilligt worden, un d hin⸗ sichtlich deren die Zahlungs-Verpflichtung von dem Unter⸗

thanen - Verhältniß ber Empfangs⸗Berechtigten ausgeht, wenn die Dienststelle des ursprünglich Berechtigten in einem jetzt preußischen Landestheile belegen war, oder, falls mit der Stelle kein fester Wohnsitz verbunden gewesen, wenn derselbe bis zu seiner Auswanderung nach Art. 17 des pas riser Friedens vom 30. Mai 1814 im preußischen Gebiet gewohnt hat; Cautionen und Deposita in baarem Gelde, wenn'die Dienststelle, wofür die Caution geleistet, oder die Behörde, durch welche das Depositum zur we stphälischen Sianats-Kasse eingezahlt ist, im jetzt preußischen Gebiete sich befandz Depan te mental-Verpflichtungen und sonstige

Ansprüche aus Verwaltungs-⸗Rückständen an die vormalige Regierung, wenn sie nach den Bestimmungen der Art. 17 und E18 von Preußen zu vertreten sind.

Was die Form der Anmeldung betrifft, so wird den Liquidanten em- pfoblen, die Zins · Nüchstände auf einem besonderen Bogen, nach den ver⸗ schiedenen Lifteris der Dokumente und nach den Beträgen der letzteren, zu spezifiziren und am Schlusse die Haupt⸗Summe des Liquidats zu ziehen. Alle übrigen Forderungen können durch eine Eingabe angemeldet werden, dergestalt, daß jede Eingabe sich immer nun auf einen Liquidations⸗Gegen⸗ stand bezieht und nicht Zinsen, Gehalte, Pensionen 2. unter einander ge⸗ bracht werden. Das jetzige interthanen⸗Verhältniß ist darin anzugeben, die Anmeldungs Schreiben äber müssen franlirt werden. Jeder Anmeldung mssen die Beweisstücke und die Legitimation der Einieicher beigefügt wer⸗ den, wenn erstere nicht von den ursprünglichen Empfangs Berechtigten er⸗ solgt. Wird dieses unterlassen, dann haben es sich die Liquidanten selbst beizumessen, wenn ihre Anträge zur Vervollständigung zurückgegeben werden und ihre Befriedigung sich verzögert.

In Ansehung der Beweisstücke ist zu bemerken, daß

zu 1. die Zins Rückstände mit den Coupons zu belegen sind, welche der Sicherheit halber an den Bogen, auf welchem sich das Verzeichniß derselben besindet, angeheftet werden müssen;

zu 2. und 3. Gehälter und Pensionen werden durch das Anstellungs⸗ Patent resp. die Pensions-⸗Versicherungs Urkunde und eine Bescheinigung

lber die nicht eifolgte Zahlung des liquidirten Betrages justifizirt. Wegen der Renten kann nur der Renten Zusicherungs-Vertrag oder eine dem gleich= zuachtende Urkunde als Belag angensmmen werden, auch ist ein Ausweis über die nicht erfolgte Zahlung noͤthig. Bei Cautionen ist die sogenannte definitive Urkunde und ein Attest über die Auflösung der Cautions⸗Ver⸗

bindlichleit, welcher Nachweis nöthigenfalls durch Ediktales geführt werden kann, beizubringen.

Die Depositen werden durch die Empfangs Bescheinigungen resp. der Amorsisations⸗Kasse und des Staatsschatzes und die übrigen bezeichneten Schulden lediglich durch die Dolumente, Kontralte und andere zur Beglau⸗ bigung der Forderungen dienende Unterlagen, welche sedoch ein unzweifel- hastes Zahlungs-Versprechen der westphälischen Regierung (Engagement⸗ Formel) enthalten müssen, nachgewiesen. .

Sind die ursprünglichen Empfangs berechtigten nicht mehr vorhanden, der Anspruch vielmehr auf Erben oder durch Cession in andere Hände über⸗ gegangen, dann ist das gerichtliche Erblegitimations-Attest oder die gericht⸗ fiche Eessions-Urkunde dem Liquidations⸗Antrage beizufügen und, wenn der letztere nicht von dem Berechtigten selbst, sondern durch eine andere Person gemacht wird, diese sowohl zur Anmeldung, als zur Empfangnahme der zu rwartenden Befriedigung mit gerichtlich zu beglaubigender Vollmacht zu versehen.

Bei kleinen Forderungen von unter 10 Rthlr. soll es, zur Vermeidung entstehender unverhältnißmäßiger Kosten, für genügend angenommen werden, wenn die Legitimations-Atteste der Erben, statt von den kompetenten Gerich⸗

setzten Obrigkeiten, der Magisträte, Dorfgerichte ꝛc.

aus dem zwischen Preußen, Han⸗ 29. Juli 1842 abgeschlossenen

Schließlich bin ich ebenfalls beauftragt, alle preußischen Unter- thanen, welche aus den Art. 7, 8, 9, 10, 11 des schon bezeich- neten Staats -⸗-Vertrags Forderungen an die betheiligten Staaten Hannover, Kurhessen und Braunschweig, und na⸗ wegen in we stphälischen Reichs- Obligationen

„p. bestellter Cautionen und niedergelegter so wie aus den Art. 17 18 n, aufzufordern, ihre etwanigen von den betheiligten Staaten ergehenden benennenden Liquidations⸗-Behörden geltend

ö

zu machen. Um zu wissen,

welche Forderungen bei den fremdherrlichen Liquidations- Behörden anzumelden sind,

verweise ich die Betheiligten auf die in vorste⸗ hender Bekanntmachung unter Nr. I. 2. und 3. aufgesührten Gegenstände, snsbesondere darauf, daß der Anspruch sich aus dem jetzt Hannover, Kur- hessen oder Braunschweig angehörigen Gebiet herschreiben muß. Magdeburg, den 18. Mai 1843. . Der Königlich preußische Wirkliche Geheime Raith und Ober- Präsident der Provinz Sachsen. Flottwell.