Transit⸗Verkehr über den Isthmus von Suez.
Das Journal des Hesterreichischen Llopd enthält über diesen Gegenstand folgenden interessanten aus Alexandrien datirten Artikel:
Die nach Aden, Ostindien, China und den benachbarten Ländern ge⸗ henden, so wie von dorther kommenden Reisenden und Briefe werden, mit wenigen Ausnahmen, durch englische Dampfböte besördert. Nur ein ganz unbedeutender Theil hiervon faͤllt den Segelschiffen oder Dampfböten an- derer Flaggen zu. Der Dienst der britischen Böte ist solgender: Am 10ten eines jeden Monais geht ein Dampfschiff von Southampton ab, welches Gibraliar berührt und am 15ten in Malta eintrifst. u diesen Fahrten werden gegenwärtig die Schiffe Oriental“ und „Great Liverpool“ benutzt. Das erste hat 1676 Tonnen und 450 Pferdekrast, das zweite 1510 Tonnen und 464 Pferdekrast. Die Schiffe übernehmen Passagiere, Briese, Gelder, so wie auch Waaren. Beide gehören der londoner Peninsular-⸗ und Oriental⸗ Steam ⸗Navigation Company, welche zur Unternehmung der Fahrten und Uebernahme der Brief / Felleisen gegen die englische Regierung lontralimãßig ver pflichtet ist. Nebst den Briefen, welche mit den erwähnten Dampsbõten abgehen, wird am 7ten jeden Monats ein Felleisen von London über Calais erpe- dirt, welches nach dem mit der französischen Regierung getroffenen Ueber- einkommen in 70 Stunden Frankreich passiren muß und am 10ten in Marseille eintrifft. Von dort wird es mittelst eines englischen Negierungẽ⸗ Dampfboots abgeholt und bis zum 15ten ebenfalls mit den franzõsischen Passagieren und Briefen nach Malta gebracht, wo es dem Boote der Penin⸗ sular⸗ und Oriental ⸗ Company übergeben wird. Dieses setzt dann seine Reise direkt nach Alexandrien fort und trifft hier am 191sen eines jeden Monats ein. Es kehit über Malta und Gibraltar nach Southampton zurück, sobald es die über Suez kommenden Reisenden, Briefe ꝛc. aus Indien an Beid genommen hat, welches gewöhnlich zwischen dem 22sten und 24sten
eschieht. ᷣ ee. . ö 8 Aegypten theilen sich in die Geschäfte des indischen Transito's die von Mehmed Ali begründete Egvptian Transit⸗ Companp und die in Alexandrien bestehende Agentur der oben genannten Peninsular⸗ und Orien- tal⸗ Company. Die erstere besitzt gegenwartig zwei Dampsböte auf dem Nil, ein im Bau begriffenes im hiesigen Arsenal, dann einen Remorqueur nebst acht eisernen Schleppböten auf dem Kanal. Die Peninsular und Oriental Company hat gleichfalls zwei Dampfschiffe auf dem Nil, ferner einen Re⸗ morqueur nebst drei eisernen Böten im Kanal. 6. ist für dieselbe unlängst ein neugebautes Dampfboot von beträchtlichen Dimensionen aus England angekommen, welches aber noch im hiesigen Hafen liegt, da die 6 Regierung Anstände gegen dessen Einlausen in den Nil erho⸗ ben hat.
Die Fahrt von Alexandrien nach Kahira wird mit den Dampfbõten der beiden Gesellschaften in 30, die Rückfahrt aber in 22 Stunden zurück⸗ gelegt. err eingerichtet, mittelst welcher die Passagiere in 20 bis 24 Stunden von einem Orte zum anderen gebracht werden. Von diesen Anstalten hat bisher die englische Post keinen Gebrauch gemacht. Ihre Felleisen werden, sobald sie mit dem Dampfboot in Alexandrien oder Suez anlangen, dem englischen Posibüreau übergeben, auch von diesem mittelst Lastthieten durch Aegvpten geschafft. Hierzu sind je nach der Jahreszeit und Witterung 66 bis 70 Stunden erforderlich, was die Abfahrt der Paketböte unnöthiger⸗ weise verzögert. Diese und andere mit dem Lastthier⸗ Transporte verbun= denen Uebelstände haben die General- Post⸗Direction in London veranlaßt, in der Person des Herrn Bourne einen eigenen Agenten nach Ajexandrien zu senden, welcher gegenwärtig damit beschäftigt ist, den Transit der eng⸗ lischen Post⸗Felleisen zu organisiren.
Die Dampfboot-Verbindung zwischen Aegypten und Indien wird durch zwei verschiedene Linien bewirkt. Die eine besteht zwischen Bombay und Suez und wird von der ostindischen Compagnie unterhalten. Auf ihr fahren abwechselnd die der Compagnie gehörenden Böte „Atalanta“, „Sesostris“, Semiramis“, „Victoria“ und „Berenice“, welche zwischen 160 und 206 Pferdelraft und 00 — 800 Tonnen zählen. Von diesen Schiffen verläßt am ersten jedes Monats eines den Hafen von Bombay und trifft, nachdem es mit Aden kommunizirt, am 18ten in Suez ein, von wo es, nach Auf⸗ nahme der über Alexandrien kommenden Reisenden, Briesschaften u. s. w., sogleich wieder nach Aden und Bombay zurückkehrt. Diese Dampfböte bringen auch die englischen Post⸗Felleisen nach Indien, welche in Bombay ausgeschifft und von dort nicht mehr zur See, sondern zu Lande nach Kal⸗ kutta und den übrigen Landestheilen weiter gesendet werden.
Eine zweite Linie wird von der Peninsular- und Oriental · Compagnie unterhalten. Sie verbindet Suez mit Kalkutta, und die Fahrten finden alle zwei Monate statt. Die Abfahrtstage sind nicht genau bestimmt, in der Negel verläßt jedoch das Dampfschiff in der ersten Hälfte des Monats Kalkunta Berührung von Madras, Ceylon und Aden, am 2östen Die zu diesen Fahrten verwendeten Dampfböte sind
——
und langt, nach Tage in Suez an.
Zwischen Kahira und Suez sind von der Tranzit⸗ Eompand Eil⸗
64
der „Hindoston“ und „Bentind“, jedes von 1600 Tonnen, 520 Pferdekraft und für 130 lage erster zial eingerichtet. Zur Aufrechthalrung der letzteren Linie ist die Peninsular · und Driental Company nicht konirakt-· mäßig verbunden. Sie übernimmt daher für diese Sir ede auch nicht die Postfelleisen, wohl aber die Briefe, die ihren Agenten privatim übergeben werden, für deren richtige Bestelluugen sie übrigens nicht haftet. ;
Vach einem zwischen der großbritanischen Regierung und der Peninsular⸗ und Oriental Company vor jurzem abgeschlossenen Ueberein kommen werden in der dargeslellten Fahrtordnung mehrere Aenderungen eintreien. Es wird nämlich nebst dem Dampfboote, welches um Iten jeden Monats Sout= hampton verläßt, ein zweites am 20sten abgehen und bis zum 2ten des darauf solgenden Monats in Malta eintreffen. In Verbindung damit wird auch von Hann ein zweites Felleisen am 24sten expedirt werden und so wie jenes vom Jten mit den Bampfschiffen der Peninsular⸗ und Oriental- Lompanv in Malta zusammentreffen, von dort aber, da monatlich nur ein Schiff der Company die Fahrt bis nach Alexandrien sortfetzen soll, mitielst eines Regierungs ⸗Dampfbools nach letzterem Orte gebracht werden. Diese neue Fahrordnung soll mit Anfang des künstigen Jahres in Wirksamleit trelen. In den südlichen Meeren wird die Ostindische Compagnie ihre monailichen Fahrten von Bombay nach Suez unverändert fortseßen. a
Die Peninsular- und Oriental Company wird aber künstighin jeden Monat ein Schiff ven Kalkutta nach Suez senden, welches dafelbst am Ften eintreffen und gehalten sein wird, die Post⸗Felleisen von Kalkutta, Madras, Colombo (auf Ceylon) und Aden, woö es uberall anlegt, zu über⸗ nehmen, so wie die europäischen Felleisen dahin zurückzubringen. Für die
Beförderung der Briefe auf diesen von der Peninsular⸗ und Briental⸗ Com-
pany sowohl in den europäischen, als indischen Gewässem zu unternehmen⸗ den Fahrten ist ihr von der greßbritanischen Negierung eine Entschädigung von jährlich 160. 000 Pfd. zugesichert worden. Die Peninsular- und Sriental⸗ Company hat ferner die Absicht, nach jedesmallgem Anlangen der euro= päischen Post in Kalkutta aüch Dampfböte nach Singapore und von dort nach Canion und Hongkong abgehen zu lassen, worüber jedoch mit der eng⸗ lischen Regierung kein Uebereinkommen getroffen und überhaupt noch nichts Näheres entschieden worden ist. So verhält es sich mit der Beförderung der Reisenden und Brꝛiefschaften, welche den Weg über den ägyptischen Isthmus nehmen. . 1 Was den Transit der Waaren angeht, so muß zwischen den hierbei betheiligten Ländern unterschieden werden. Die Artikel, welche Ossindien aus Europa über Aegypten bezieht, lommen sämmilich aus England und Frankreich nach Alexandrien und werden von Suez ausschließlich mit engli- schen Dampfschiffen an ihre Beslimmung gebrachl. Der nämliche Fall iritt hinsichtlich der indischen Sendungen ein, welche gleichfalls nur in feinen lostbaren Gütern bestehen und bis nach Suez durch englische Dampfbẽõte verführt werden. Dasjenige, was bisher auf dieser Strecke an geringerer Waare und mittelst anderer 2 versandt worden ist, gehört mehr in den Bereich der Versuche als der stabilen Operationen, tir fast sämmt⸗ lich an der Kostspieligkeit des Durchzuges durch Aegypten, so wie an den Gebrechen, an welchen die Schifffahrt im Rothen Meere leidet, gescheitert sind. Auszüge aus den Landungs⸗Manifesten der englischen Daͤmpfböte, welche der Verfasser dieses Artikels einzusenden verspricht, werden ein er= schöpfendes Bild des indo-⸗ europäischen Waaren ⸗ Verkehrs, wie er gegen⸗ wärtig in der Richtung über Aegypien stattfindet, liefern und die üeber⸗ zeugung e, e. daß dieser Verkehr in seiner Entwickelung nicht sehr vorgeschritten ist. . n n. Verhältnisse walten hinsichtlich der Waaren ob, welche für die Küstenländer des Rothen Meeres bestimmt sind. Diese gehören, einige Aus⸗ nahmen abgerechnet, nicht in die Klasse der feinen Waaren, langen aus ver= schiedenen Theilen von Europa und hauptsächlich aus Tien in Alerxan⸗ drien und Kahira an und werden je nach der Konvenienz weiter versendet. Die Veifrachtung von Suez aus geschieht, da europäische Schiffe dort eine seltene Erscheinung sind, mistelst der im Rothen Meere sahrenden National= schiffe. Auf gleiche Weise werden auch die Waaren verschisst, welche von den Ländern des Rothen Meeres über Aegypten nach Europa gelangen. Was über Kosseir aus- und eingesührt wird, ist geringsügig. Nicht unbe⸗ deutend ist aber die Waarenmenge, die jährlich von der großen Karavane, welche die im Namen des Sultans verabreichten Geschenke Mehmed Ali's nach Mekka bringt, in Arabien eingeführt wid. Die Karavane macht zwar ihren Weg durchaus zu Land und verursacht viele Auslagen, da jedoch nach einem alten Gebrauche die mit ihr ziehenden Waaren allerorts zoll⸗ und abgabenfrei sind, so wird sie zu Waarensendungen häufig benutzt.
gandels - und BGörsen - Nachrichten. Berlin, 15. Jan. Für alte Eisenbahn-Actien und , war heute lebhafter Begehr und sämmtliche Effelten zu steigenden Coursen bis zum Schlusse der Börse gefragt.
Bekanntmachungen.
1239 Nothwendiger Verkauf.
Stadtgericht zu Berlin, den 21. Sepiember 1844.
Das in der Krausensiraße Nr. 69 belegene Becker⸗ 5 Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 13017 Thlr. 26 Sgr. 9 Pf., soll
am 39. Mai 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.
Die unbekannten Real⸗Prätendenten werden hierdurch . der Verwarnung der Präklusion öffentlich vorge⸗ aden. ;
Abwesende
kfurter Eisenbahn.
Zu der laut Bekannt⸗ 82 machung vom 11. No⸗ vember c. unter Hinwei⸗ sung auf die S8. 25, 34, 67 und 69 des Gesell⸗ schafts⸗Statuis, auf den a 14ten d. M. anberaum⸗ e,, ten außerordentlichen Ge⸗ =, ,. neral⸗Versammlung der — Actionairs der Berlin⸗ Frankfurter Eisenbahn⸗Gesellschaft sind nur 3 9ö8 Actien mit 1166 Stimmen angemeldet und somit nicht z der Stimmen der sämmtlichen Actien vertreten gewesen, wie v. es en , bei einem Beschlusse über die Auf⸗ lösung der Gesellschaft erforderlich ist. — — Zufelge 8. 34 des Statuts werden daher die Actio= v. nairs der Gesellschaft zu einer neuen Gen eral— Versammsung am 27. Januar 1845, Nach⸗ mittags 4 Uhr, im Haupt -Verwaltungs⸗Gebäube auf dem hiesigen Bahnhofe, Koppenstraße Nr. 7 und 8, . mit dem Vemerten eingelaben, daß in dieser ö ersammlung über die Auflöfung der erlin⸗Frankfur⸗ ter Eisenbahngesellschaft als solcher, durch Vereinigun mit der , , ch⸗Märlischen Eisenbahngesellschast durch absolute Stimnienmehrheit der anwesenden Actio⸗ nairs statutenmäßig desiniti entschieden wirb. Zur Theilnahme an dieser General- Versammlung sind nach 8. 28 des Statuts nur diejenigen berechtigt, welche spätestens 8 Tage vor der Versammlung die n ge⸗ hörenden Actien mit einem Nummer ⸗Verzeichniß in der Hauptlasse der Gesellschaft auf dem Bahnhofe, welche, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage, Morgens von 9 bis 1 Uhr und Nachmittags von 4 bis 6 Uhr geöffnet ist — oder sonst auf eine der Dirt cljon genͤ⸗
[1185 b]
2s bl
und 1845:
Herr
dur bracht.
Allgemeiner ende Weise niedergelegt und dadurch die Zahl der limmen, zu welcher sie berechtigt sind,
haben. Die hierüber
zugleich als Einlaßkarte für die Versammlung.
Rückgabe der deponirten
Tage nach dem Schlusse
gegen Aushändigung der darüber ertheilten Bescheinigung. beiden
Actionairs können ich nur durch andere
mit beglaubigter Vollmacht verse
treten lassen und müssen die Vollmachten nach §. 29
des Statuts gleichzeitig mit den Actien selbst in der
Hauptkasse der Gesellschast niedergelegt werden. ; Berlin, den 15. Dezember 1844.
Der Verwaltungsrath der Berlin- Frankfurter Eisenbahn⸗
Major Freiherr von Buddenbrock
Preußische Renten-Versiche⸗ rungs⸗Anstalt.
Bekanntm ach In der am 26. November v. J. stattgehabten Ge⸗ neral⸗Versammlung der Mitglieder der Preußischen Renten · Versicherungs · Anstalt sind gewählt worden: 1) Zu Mitgliedern des Kuratoriums gedachter Anstalt für die Jahre 1845, Herr Joseph Mendelssohn, Banquier, ali szewski, Obersi; 2 zu Stellvertretern derselben für dieselbe Zeit: Herr A. O. Fähndrich, Kaufmann, Hansen, 3 zu Revisions ⸗ Kommissarien für die Jahre 1844
Herr Schimmelfenni reltor des Königl. Meß ke, Haupt Buchhalter bei der Königlichen Seehandlung; 23
M zu Stellvertretern derselben sür dieselbe Zeit:;
Heeg ewaldßd, Geheimer Hofrath und Mitglied der Armen⸗
Mero ni, Buchhalter bei der Königlichen See-
handlung.
n Gemäßhen des §. ßischen Renten. Versicherungs ⸗Anstasr wird solches hier ch zur Kenntniß der Interessenten des Instituts ge⸗ Berlin, den 8. Das Kuratorium der Pin hen Nenten · Versicherungs⸗
alt.
131 Im Namen nachgewiesen zu ertheilende Bescheinigung 45
ie Actien eifolgt am nächsten der General ⸗Versammiung
Ern st
resp.
gene zlctionairs ver; ierdurch zur öffentlichen Kenniniß,
1) bei Aisloosung der Anleihe folgende 79
Gesellschaft. als Vorsitzender.
ung.
zweiten Anleihe, 1846 und 1847
Major a. D.; zur Abzahlung
wird bemerkt, daß
Nechnungsrath und Di⸗ aupt · Stempel Magazins,
nebst nämli Direction,
44. der Statuten der Preu-⸗ und 1668. Januar 1845.
Anst
v. Lamprecht.
Paris,
1623. Nail. 1183.
Seb 3 * Pol.
HJ im burg, 13 Jan. London, g. Jan. Sch. 163. lut. 631. 5X. — . Hort. 60. Kras. 10. Jan. GM Reute du cur. 121. 40. 39 Reute du cout. K 596 Neapl. —.
Wien, 11. 3. Aul. de 1824 158.
Ans wärtige Börsen.
Am ster dam, 11. Ja. MNederl. dirk. Sek. b W Sran. M J. 3X. 40. 368. F.. 67. Ausg. — S7zy. Oesterr. —.
Antwerpen, 10. Jan. zial. Sz. Neue Acl. 24.
Frank furt a. M., 12. Jan. 2017. RHayr. Bank- Actien —. Fla. 300 FI. 993. 40. so EI. Gõg d. do. 200 HI. —. Nauk Acer 1660 G6. Kgl. Ard. 273. S9. Mex. 343.
MW Russ. Nope ope gl G. Cora. 326 100.
h96 Span. Rente 37. Fass. 6. bob Mei. 1113. 49 101. de 1839 129.
Livorn. I203.
6a. v3.
bg Miet. 1I34 G. Siegl. S9 n..
Nor db.
SV ac. Zinal. 877. re.
Hauk- Aeũien 1 lut.
Nuas. 114 ;
Fess. 63.
Peru X
376 78. nen. 1775. C108
Meteorologische Geobachtungen.
1845. 14. Jan.
Abends 10 br.
Nachwiitags
— 2 Uhr.
Nach einm Reobocktus⸗
Lustdruck .... Lust wire... Thaupunkt .. Duustasiiig. n
Tagesmittel: 37, is per.. — O son. ..
7, 297 p..
86 pCi.
heĩter. heiter. heĩter. O. O. . — O.
1,87 n. — 3 47 n.
Quellwirine 7,9 Hlusswarme O0 Rodenwäirme — M] Aus dus tuus ¶M on Niedersehlog
Wͤrme we rbsel * — 3, 27 R.
—2 24 R... S7 pCi.
Billets
Loge des er Vorstellung:
und Guste.
Anzeiger.
Seiner Hoheit des Herzogs
Herzogs zu Sachsen . Kobůrg und Gotha re.
Nachdem am 2ten dieses Monats die siebente und zweite Ausloosung von Schuldbriesen aus den geschlossenen Anleihen der Landschast des Her⸗ ogthums Goiha statigefunden fi) p bringen Wir a Obligationen aus der erst en Schuldscheine, und zwar: aus Serie A. Nr. 5 und 115. aus Serie B. Nr. 155. 359. 361. und 434. aus Serie C. Nr. 601. 678. 932. 9353. 965. 1001. 1929. 1973. 11422. 1246. 1253. 1328. 1332. 1457. 1459. 1181. 1537. 1543. 1573. u. 1675. ans Serie D. Nr. 1812. 1876. 1914. 2060. 2128. 2192. 2276. 2306. 2327. 2696. 2728. 2751. 2794. 2810. 2853. 2862. 2966. 2969. 3106. 3185. 3188. 3207. 3308. 3358. 3487. 3570. 3592. 3720. 3779. 3823. 3810. 3920. 3914. 6 n , , ö ) aus Serie E. Nr. 4325. 4451. 4509. 4536. 4633. Sieuer- ĩ 1662. 4731. i7i8. A816. 1617. 503. Soc. bete. Kc oer Liensn sealegiun. 5099. 5166. 5171. und 5221.
2 bei der Ausloosung von Schuldbriefen aus der
34 Obligationen, nämlich:
aus Serie A. Nr. 26. 62. und 155.
aus Serie B. Nr. 165. 224. 252. 425. 430. 448. 48. 491. 506. 518. 549. 691. 726. 7415. 76l. 772. 883. 907. 937. 995. und 1066.
aus Serie G. Ne. 1197. 1241. 214. i301. i324. 1371. 1393. 1463. 1491. und 1551.
bestimmt worden si id. Zugleich
am 2ten dieses Monats der gesetz lichen Bestim⸗ mung entsprechend die am 4. Januar 18 1 aus- eloosten und durch die Herzogliche Ober⸗Steuer- asse zurückgezahlten landschastlichen Schuldscheine i dazu gehörigen Zinsleisten und Coupons,
aus Serie A. Nr. 74. und ioꝛz.
aus Serie B. Nr. 338. 359. 390. und 435.
aus Serie C. Nr. F529. 542. 517. 599. 646. 6735. 759. 796. 899. 1161. 1321. 1372. 1402. 1444.
aus Serie h. Nr. 1795. 1891. 1985. 2036. 2939. 2240. 2489. 2593. 2581. 2859. 7020. 2933. 2952. 3127. 3175. 3169. ai96. 3283. 3330. 3352. 3464. 3ii6. 3129. 37 3961. 4098. 4035. und 181.
Donnerstag, 16. Jan. Vorstellung: Bie Sirene, zösischen. Musik von Aube
Zu dieser Vorstellung sind Billeis, Billet Verkaufs Büreau zu den erhöhten O
Freitag, 17. Jan. Vorstellung: Die Danaiden. Vorher: Der zerbro Hoppéè: den Dorfrichter Adam.)
Zu dieser Vorstellung sind Billets, den gewöhnlichen Spernhaus⸗
Im Schauspiel
tion extraordinair
representation de: en 3 actes et en prose, du théè et de Wailly. Suivie de la reprise de: Les petites n vaudeville eomique en 1 acte, par Mr ville, (Mlle. Melanie remplira le rale de Jeanneton) zu dieser Vorstellung sind am Donnerstag und on 9 bis 2 Uhr in der Wohnung des Herrn Fran Taubenstraße Nr. 40, zwei Treppen hoch, zu haben. Abonnements und freie
de la vie humaine,
Vormittag v
12 Uhr erklären Benesiz⸗Vorstellung behalten wollen. Preise der Plätze:
en Ranges 1 Rthlr. ꝛc. Sonnabend, 18. Jan.
Donnerstag, 16. Jan.
vor der Trommel.
2. 3822. 3868.
Königliche Schauspiele.
Im Opernhause.
reisen zu haben.
Im Schauspielhause. Thomas . i chf
Im Opernhause. Siebente Abonne⸗ komische Oper in 3 Abth., aus dem r. Anfang halb 7 Uhr. mit Freitag bezeichu pernhaus⸗Preisen zu
Achte Abonn ene Krug.
mit Donnerstag bezeign
hause: Abonnement suspendu. Reprh e. Dernier bénésice de Mr. Franeisque tröe de Mlle. Mélanie. Le spectacle commencera par la pn Le mari à la campagne, comédie ng aͤtre frangais, par MM. h
Entreen sind ohne Ausnahme nich tig, es werden die resp. Abonnenten aber ersucht, bis Dom gits zu lassen, ob sie ihre Billets fü Ein Billet zum Balkon und u
Zwölfte Abonnen
Königsstädtisches Theater.
Abällino, der große Bandit. Sch in 5 Akten, von Zscholfe. (Herr W. Kunst: Abällino, als Gan
Freitag, 17. Jan. Mariette und Jeanneton, oder: Die h Hierauf: (Zum achtundsechzigstenmale
— Verantwortlicher Redaeteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober⸗-Hofbuchdruat
aus Serie E. Nr. 4286. 4358. 4392. 4467,
4859. und 5142.
Anleihe
noch bis aufgefordert werden,
bestimmten Verjährungsfrist bei Steuerkasse zur Heimzahlung
Frh. v. Stein. v.
verbrannt worden, und daß 4 die zwölften Zinsabschnitte zu den lam lichen Obligationen der ersten Anleihe sub Nr. 1228. aus Serie G. sub Nr. 2221. aus Serie D. sub Nr. 4319. aus Serie E. wegen unterlassener Nealisirung nunmehr sind. Endlich sehen Wir Üns aber veranlaß auf aufmerksam zu machen, daß 5) von den in den Jahren is, 1843 und w, landschastlichen Obligationen de
Gotha, den 6. Januar 1845.
Ar. 4195. und 1223. aus Serie 6. Nr. 2273. 3179. 2509. 2563. aus Sen Ne. . 584. 2 sentin
setzt nicht zur Nückzahlung prä entirt sind, weshalb die Inhaber dieser Schuldbriese hi dieselben vor Ablauf der g
der Herzoglichen
einzureichen.
Pur gold.
11 S ü d
und Eine ethnographische vo Carl E. Mein icke
Concertino pon
Literarische Anzeigen.
Bei mir erschien und ist vorräthig in allen
handlungen, in Berlin in vr Enslinst
Bu chhandlung (F. Geelhaar), Br eite Sl Die i dsee⸗-Völter
das Christenthu m. Untersuchung
n Dr. und Prosessoh
18 Bogen in 8. geh. 1 Thir. 10 Sgr. S. W. Kalb ersberg in Pwm
So ehen erschien das berühmte
Vialon . Op. .
Prume,
avec Orchestre 3 Thlr, avec Piano 2 Il 34 Linden. Schlesingerzche Buch- n. Mus
——
Abonnement beträgt nthlr. sür J Jahr. nh. J Jahr. s Rlihir. - 1 Jahr. allen Theilen der Monarchie ohne . ions - Gebühr sür den 4 Zeile 3 Allg. Anjeigers 2 Sgr.
Allgemeine
Preußische Zeitung.
Alle Ppost⸗Anslalten des In- und Aus landes nehmen Seslellung auf dieses glatt an, für Herlin die Expedition der A g. Preuß. SZZeilung: Friedrichs sira ße nr. 72.
17.
Berlin, Freitag den 17ien Januar
1845.
nhalt.
utlicher Theil. 1 ̃ land. Provinz Schlesien. Die Bürger. Unterstü ugs ⸗Anstalt in Bunzlau. — Fortbildungs- Anstalt für su. — Provinz Westph alen. Bischofswahl. utsche Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Forst⸗ und Landwirthschafts⸗ Akademie zu Tharandi. — Schreiben aus Frankfurt a. M. (Das Roihschildsche Loiterie⸗Anlehen füt die Kassel⸗ Frankfurter Eisenbahn. )
rreichischs Monarchie. Schreiben aus Wie n. (Das Fest⸗ nahl zu Ehren List's; Ernennungen für Ungarn.) aukreich. Paris. Die Manöver der parlamentarischen Parteien in Frankreich. — Abtrünnige unter den Anhängern des Ministeriumz. — Beschlüse der Adreß⸗Konimission der Deputirten- Kammer. —=— Denlkschrift s Generals Prokurators gegen die Congregationen. — Drohbriefe. dampsschifffahrt. — England und die Vereinigten Staaten. — Vermisch⸗ g. — Briefe aus Paris. (Der Adreß-Eniwurf der Pair g- Kammer. = 1 Dupetit Thouars. — Die Novizen Häuser der
niten. [ nien und Irland. London. O'Connell 's Manifest scgen die Vermächtniß Affe in Irland. — Vemischtes. ederlande. Rotte rd am. Verfälschung von Borbeaux⸗Weinen. gien. Brüs sel. Bevölkerungs⸗Statistit. — Anerbieten der belgi⸗ chin Kolonisirungs ⸗Gesellschaft. — Die belgischen Kattunbruckereien. =
euer Hochofen zu Seraing. — Vermischtes hweden und Norwegen. Stockholm. Dauer des Reichstages. — Vororts an die Regierung
bermischtes.
hweiz. Kanton Zürich. Schreiben des
on Aargau. — Kanton Aargau. Erllärung der Thellnehmer an em . e. — Kanton So lo thurn. Fasten⸗Mandat des
bischofs von Basel. : U
alien. Ro m. Prinz Georg von Preußen. — Die neue Promenade. —
Florenz. Ankunft der Herzogin von Berry.
anien. Schreiben aus Madrid. (Das Strafgesetz gegen die Ne- erstlavenhändler.)
rkei, Konstantinopel. Die europäischen Konsuln in Trapezunt. einigte Staaten von Nord⸗Amerika. Lon don. Kongreß
perhandlungen. — Kampf der Abolitionisten mit den Stlaven-Elgen⸗ hümern. — Polk's Politik. — Brandunglüc.
ndels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse. — Schrei- en aus Am ste rd am. ( Börse. ) ;
ungs⸗ und Ret⸗ esellen in Bres⸗
Frequenz der
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den Land⸗ und Städtgerichts⸗Direktor und Kreis⸗Justizrath tbier zu Stuhm zum Direklor des Land- und Stadtgerichts zu im und zum Kreis⸗Justizrath des kulmer Kreises zu ernennen.
Se. Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg⸗Stre⸗ ist von Neu⸗Strelitz hier angekommen.
Bei der heute angefangenen 3 der 1sten Klasse 9gister ig. Klassen⸗Lotterie fiel ber Haupt- Bewinn von 5006 Rthlr. Nr. M235; 1 Gewinn von 505 Rthlr. auf Nr. 5, 634; 3 Ge—⸗ ne zu 200 Rthlr. fielen auf Nr. 926. 64,670 und S0, 570; und . zu 100 Rthlr. auf Nr. 18,889. 28,982. 465, 466 und . 9
Berlin, den 16. Januar 1845.
Königl. General-Lotterie-Direction.
An gekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath ir Präsident der Provinz Pommern, von Bo nin, von n.
Nichtamtlicher Theil.
Inland.
Provinz Schlesien. Aus dem so eben veröffentlichten ten Rechenschafts⸗ Bericht der Bürger ⸗Unterstützungs⸗ und Ret⸗ ge- Anstalt zu Bunzlau geht hervor, daß dieseibe im Jahre 1844 Summe von 2907 Thalern an 161 Gewerbtreibende ausgeliehen daß aber 20 Unterstützungsuchende abgewiesen werden mußten, ls weil sie den statutengemaͤßen Bedingungen nicht genügen konn⸗ „theils weil sie einen unordentlichen Lebengwandel führten oder Zurückzahlungen früher erhaltener Vorschüsse aus Leichtsinn nicht lich und nur auf wiederhoite ernstiche Ermahnung gelesstet hal=
Das Vermögen der Anstalt, welche mit einem Fonds von nur Athlr. 27 Sgi. 4 Pf. ihte Wirksamkeit begann, ißf in bem vier= fe Zeitraum ihres Bestehens auf 535 Rthlr. 22 Sgr. ange⸗ wen, die Zahl der Darlehnsuchenden von 62 auf 193, der uͤn⸗
kten von o auf 161, die ausgeliehene Summe von 7o4 auf E, Rthlr. gestiegen. Während der ganzen Dauer ihres Bestehens sie von oö Bittstellern 16 mit der' Summe von 7292 Rihlr. rstützen können. — Am 12. ir wurde in Breslau eine Fort⸗ ug, nal ür Handwerks⸗Gesellen, als Abzweigung der Sonn⸗ „Schule, erßffnet. Der Unterricht soll dreimaf wöchentlich ertheilt ben, nämlich Sonntags Hormittagg (außer ber Kirchzeit) im Jeich⸗
. einem Abende in Wissenschafien und an einem anderen Abende
ange. Westphalen. Nachrichten aus Paderborn zu⸗ ranz Drepper, Mitglied des Dom⸗Kapitels, am 11ten Bischof 1. worden.
— Deutsche Gundesstaaten. Königreich Sachsen. Auf der Königlichen Atademie für Lund Landwirthe zu Tharand siubiren Sn erg 41 inländische Jmthe, A6 inländische Landwirthe und usländer, * Forst⸗ 6 Landwirthe, zusammen 84 Alademiler, im vorigen Jahre nur 78.
Provi e ist . 3
9 B zum
Xe Frankfurt a. M., 13. Jan. Bei dem Hause M. A. von Rothschild und Söhne fanden heute die e, , für das behufs der e fc der Kassel⸗ Frankfurter Eisenbahn negoziirte Lotterie Anlehen im Vetrage von 64. Millionen Rthlr. statt? Der Betrag des einzelnen dooses ist 40 Rthlr. — in zwei Abtheilun- gen — der Emissions⸗ Preis 42 Rthlr. Da diese Effektgattung bei der geber Zahl kleinerer Kapitalisten sehr beliebt ist, bedarf eg kei- ner Frage, daß der Betrag bes Anleheng bald gedeckt ist. — Das neue sardinische Lotterie⸗Anlehen, welches das Haus Gebrüder Beth⸗ mann an die Börse brachte, fand auch die willigste Aufnahme, da das Loos nur 36 Francs beirägt. Man zahlt gern 2 Fr. Agio. — Nachdem sich nun auch der Schöff Scharft, xcons. sen., nach Kassel begeben hat, sieht man um so mehr bem baldigen Abschlusse des Vertrages wegen des Baues der Kassel⸗ Frankfurrer Eisenbahn
entgegen. Oesterreichische Monarchie.
A Wien, im Januar. Wir waren Zeugen des Festmahles, welches hier im Kasind zu Ehren Dr. List's gegeben wurde, und freuen uns noch der angenehmen Empfindungen, die es uns erregte, denn es sprach sich für jede Idee des Fortschrittes eine so einmüthige Begeisterung aus, daß man fast staunen mußte, dergleichen in Wien zu finden, das doch so wenig Uebung in solchen öffentlichen Auftritten hat. Der Held des Tages selbst kühlte die Begeisterung etwas ab, welche seine S riften für ihn erregt hatten; denn unit, folgten
ch die Worte seiner Rede in solchen Zwischenräumen, daß den Zu⸗ örern um den guten alten Mann bei jedem Worte ban wurde, als habe er den Athem ganz verloren, und andererseits sprach er nur eine Ueberzeugung als für ihn erst klar geworben aus, welche wir Oester⸗ reicher so ziemlich Alle schon lange hegen: wie große Hindernisse nämlich sich bei uns aufthürmen,' um gewisse Zolllinien fallen zu machen! Die Andeutung des „Wie?“, selbe uns vie! lieber gewesen. Der öffentlich ausgesprochene Wunsch Dr. List's, daß sich Ungarn bestreben möge, die Sicherheit der Person und des Eigenthums herzusiellen, zog Reclamationen nach sich, indem an ein mehr brüderliches Entgegenkommen gemahnt und die Bestre⸗ bung Ungarns in der Kultur n Gesetze hervorgehoben wurde. List gab réparation d'honneur durch ein Lob ber ungarischen Hoch⸗ herzigkeit, worauf ein Gast den Toast auf das Wohl Ungarns unter allgemeinem Beifall ausbrachte.
Die Ernennungen für die ungarischen Angelegenheiten folgen nun rasch auf einander. Hof⸗Secretair Wirkner, welcher schon durch mehrere Landtage die ungarische Hof- Kanzlei in Preßburg repräsen⸗ tirte, die ungarischen Juffänbe genau kennt und mik ganzer Steele an Thron und Vaterland hängt; ferner Statthalterei⸗Rath Sedeony, der seine große Rednergabe als Deputirter ber braven Czipser schon auf mehreren Reichstagen bewährte und sich bei Freunden und Fein- den in gleiche Achtung setzte; endlich ber Rath der Königlichen Tafel, Zarka, ebenfalls ein lalentvoller Mlann, der sich auf dem Reichstage vom. Jahre 1840 Redner⸗Lorbeeren eiwarb, sind zu Hofräthen der Königlich ungarischen Hof- Kanzlei befördert worden. Diese neuen Kräfte werden gewiß recht fördernd auf die Reform Ungarns, die so dringend Noth thut, einwirken, denn wenn auch die Tlchtigkeit des dermaligen Personals dieser Hofstelle vollkommene Anerkennung ver⸗ dient, so ist es doch mit der Verwaltung Ungarns, somit der Sorge für den Vollzug der Gesetze dermaßen belastet, daß, wenn nicht leß⸗ terer ins Stocken gerathen sollte, anderweitige tüchtige Kräfte herbei⸗ geschafft werden mußten. Wir begrüßen sie in den obigen Personen recht freudig, da selbe, in der richtigen Mitte fe e, erfolgreich in die Reform Ungarns einzugreifen vollkommen efähigt sind. Regie⸗ rungs⸗Rath Förstel von der Polizeihofstelle ist zum Hofrathe daselbst
befördert worden. Frankreich.
Paris, 11. Jan. Die Art, wie der englische Standard die jeßige „Lage“ in Frankreich auffaßt (. London im gestrigen Blatte der Allx f Pr. 3.) möchte wohl, allem Anschein nach, die richtigste Beurtheilung der Dinge in sich schließen. Ein Ministerium Mol(= Billault soll für Herrn Thiers die Kastanien aus dem Feuer holen, damit dieser, wenn jenes sich daran verbrannt hat, sie abgekühlt in Ruhe verzehren könne. In England, wo es stets große, allgemeine Interessen des Landes und seiner maieriellen und geistigen Entwicke⸗ lung sind, welche durch die vorherrschende Macht der einen oder der anderen Partei vertreten werden, kann ein solches Intri⸗
uenspiel um die Portefeuilles scharfer Kritik nicht entgehen.
ort, wo jedes Mitglied des Parlaments seine feste Stellung hat und ein Wechsel der Farbe, ein Übertritt von der einen zur anberen Seite nur als seltene Ausnahme vorkömmt, der es kaum im Lauf der Jahre gelingt, den in der öffentlichen Meinung daran haftenden Makel anz von sich abzuwaschen, muß ein solches Durcheinander, ein solches 66 und Hinüber⸗Würfeln der Stimmen und der olitischen Namen, wie es von Zeit zu Zeit in der französischen Legislatur einzutreten pflegt, als ein in überwiegendem Einfluß er on ; und Koterie⸗Interessen wurzelnder Mißbrauch der Nepräsentativ Verfas⸗ sung erscheinen und als solcher unumwunden gerügt werden. Eine Schilderung in der Revue des deur Mondes über die Präsidenten⸗ und Vice⸗Präsidentenwahl der diesjährigen Session läßt dieses Manövriren der französischen Parteien, wis es sich in diesem Augenblicke wieder zeigt, besonders lebhaft ans Licht ireten. „Die erste Frage“ so heißt es in biesem Journal, „die sich bei Eröffnung der Session darbot, war die , . im Palast Bourbon. Herr Sauzet wurde vom Ministerium gegen Herrrn Du⸗ pin, den Kandidaten der konservativen Opposition und des linken Cen⸗ frume, aufgestellt. Herr Sauzet wurde gewählt, aber um bieses erste Votum der Kammer zu verstehen, muß man mehrere, es begleitende Umstände untersuchen. Erstens siegte Herr Sauzet nicht eher, als bei der zweiten Abstimmung, und hätten die verschiedenen Oppo- sitionen in Uebereinstimmung gehandelt, so wäre Herr Dupin beim
ersten Skrutinium proklamirt worden. Herr Sauzet hatte 164 Stim-
men, Herr Dupin 956, Herr Barrot 65. Vereinzelte Stimmen zer⸗ splitterten sich O, die den ministeriellen Kandidaten nicht unterstüßzen wollten. So besand sich das Ministerium gleich bei dieser ersten Probe thatsächlich in der Minorität. Bei der zweiten Abstimmung erhielt Herr Sauzet 177 Stimmen, wovon 16 die absolute Majoritt
zu übersteigen, wäre
nische Nationalität soll,
bilbeten. Das Ministerium stegte, aber um welchen Preis? Einer— seits wandten sich Herrn Sauzet legitimistische Ja zn, welche Herrn Dupin, aus Furcht vor seinen Ansichten über bie Jesuiten, zurücwiesen. Herr Saugzet wurde weniger jansenistisch und universi-⸗ tätisch befunden, als Herr Dupin; wir wissen nicht, ob er die von ihm gehegte Meinung rechtfertigt. Andererseits wurde von Mit⸗ gliedern der äußersten Linken, die bei dem jetzigen Ministerium ihre Rechnung sindet und dagegen glaubt, daß ein Iwischen - Kabinet ihr nicht so in die Hände arbeiten würde, der Kandidat des Ministeriums dem der gemäßigten Opposition vorgezogen. Andere endlich stimm⸗ ten für Herrn Sauzet, weil sie in ihm einen bequemen Prãäsidenten erblickten, mit dem man gut fertig werden könne, wie bie Dis kussion über Belgrave⸗ Square beweise. Das sind die wahren Elemente, aus denen die Majorität des Herrn Sauzet besteht. Für das Ministerium wäre dies eine traurige Majorität. Man weiß übrigens, daß das Ministerium es bereut hat, Herrn Dupin zurückgewiesen zu haben. Der ehrenwerthe Deputirte mißfiel den hellblickenden Freunden des Kabinets keinesweges. lllerdings hatten die dissidirenden Konservativen zuerst ihn zum Kan⸗ didaten ausersehen. Aber nach ihnen hatte auch das dem Ministerium am meisten ergebene Journal diese Kandidatur unter seinen Schutz ge⸗ nommen. Das Ministerium hätte den ihm gegebenen Rath befolgen und unter allen Umständen für Herrn Dupin stimmen sollen. Es hätte dadurch den Umfang seiner Verluste verdeckt; es hätte seinen Gegnern eine Gelegenheit geraubt, ihre Kräfte zu messen; es hätte endlich einen mächsigen Redner entwaffnet, der' es jetzt mit einer furchtbaren Opposttion bedroht. Aber zwischen Herrn Dupin und Herrn Fulchiron konnte die Wahl des Ministeriums vom 29. Skt. nicht schwan⸗ ken, es mußte sich dem Joch des Letzteren unterziehen. So verlief der erste Tag des Ministeriums nach Eröffnung der Kammern. Die folgenden waren ihm nicht günstiger. Seine Lage verschlimmerte sich sogar im⸗= mer mehr. Nach der Pra shen che fte! kamen die Wahlen der Vice Präsidenten. Es wurden bie Herren von Salvandy, Bignon, Dufaure und Debelleyme ernannt. Betrachten wir eine dieser Wah⸗ len nach der anderen, sie verdienen alle eine besondere Aufmerksamkeit. Herr von Salvandy wurde zum Schein vom Kabinet aufgestellt; er war Ler Vierte auf der ministeriellen Liste; sollte es indeß wahr sein, daß die Getreuen insgeheim den Befehl erhalten hatten, nicht für ihn zu stimmen? Die Gruppe der Ministeriellen sollte Herrn He⸗ bert ihre Stimmen geben. Es war dies ein geschickt verabredetes Manöver, um dem ehemaligen Minister vom 15. April Schach zu bieten. Die lonservative Opposition vereitelte dies Manöver. Während 24 ministerielle Stimmen sich Herrn Hebert zuwandten, stimmten die dissidirenden Konservativen für Herrn von Salvandy und bildeten seine Majorität. Herr von Salvandy dankte ihnen da⸗ für. Jedenfalls betrachtet er sich nicht als von der ministeriellen Partei gewählt. Neben Herrn von Salvandy sinden wir Herrn Bignon. Beide erhielten eine gleiche Anzahl von Stimmen. Man kennt die Unabhängigkeit des ehrenwerthen. Deputirten von Nantes. Seine Sprache über die Angelegenheiten von Otaheiti und Marokko ist die der konservativen Opposition. Indem das Ministerium Herrn Bignon zur Vice⸗Präsidentschaft der Kammern verhalf, mag es eine Probe von Gewandheit abgelegt haben, sicherlich aber ist der Sieg dieses ehrenwerthen Kandidaten nicht als ein ministerieller zu betrach⸗ ten. In der dritten Stelle finden wir Herrn Dufaure. Hier be⸗ ginnt die ernste Niederlage des Kabinets. Herr Dufaure wurde, vermöge einer Vereinigung der beiden Centra ernannt; die ganze ministerielle Partei stimmte gegen ihn. Man braucht übrigens nur die Rolle zu betrachten, welche Herr Dufaure feit zwei Jahren spielt, wenn man sich von dieser Niederlage des Kabinets überzeugen wil. Die Politik des Ministeriums hat keinen entschiedeneren, keinen festeren Gegner; diefer Rame bedarf keines Kommentars. Endlich kommen wir zu der Wahl, welche drei Tage lang alle Gemüther in Spannung erhielt. Herr Debelleyme und Herr Billault standen einander gegenüber. Herr Debelleyme, vom Ministerium und von alten Freunden auf allen konservativen Bänken unterstützt; Herr Billault, vom linken Centrum unb von dem dissidi⸗ renden Theil der Majorität aufgestellt. Herr Dellelleyme siegte, aber nur mit 4 Stimmen. Herr Billault hatte 168, sein Konkurrent 172. Um sich einen richtigen Begriff von dem Einflusse dieses Vo⸗ tums auf die Lage des Ministeriums zu machen, muß man Mehreres in Erwägung ziehen: man muß sich ersterns erinnern, wie lebhaft, eifrig und unermüdlich die Opposttion des Herrn Billaust seit vier Jahren war; man muß daran denken, daß er beständig sich auf der Bresche befand. Er personifizirte in sich mehrere wichtige Fragen, er war der permanente Gegner des Kabinets, auch sammeste das Ministerium gegen ihn alle seine Streitkräfte. An dem Tage, der zwischen den Abstimmungen hinging, wurden alle Mät= tel angewandt, man berief das erste und zweite Aufgebot zu, den, Waffen, man warf Allarm unter die Majorität,* die ministeriellen Blätter erklärten, Herr Billault sei ein Feind der Ord⸗ nung und des Friedens, ein Revolutionair. Andererseits sagten ge⸗ fällige Gegner des Kabinets: Stürzet das Ministerium nicht bei einer prime e, laßt es bei der Diskussion fallen, möge es unter der Last seiner Jehler unterliegen, das ist gerechter, freimüthiger, verfas⸗ sungsmäßiger. So durch alle Mittel der Gewalt bekämpft, mußte die Kandidatur des Herrn Billault scheitern. Er unterlag in der That, aber seine Niederlage ist ein Triumph. Das Ministerium er⸗ klärt nun, daß es an die Adreß⸗Dislusston appellire, der Urtheils⸗ spruch der Kammern wird nicht auf sich warten lassen.“ Herr Baude, Staatsrath, und Herr Vatout / Direktor der öffent⸗ lichen Monumenie, sollen sich von Herrn Guizot getrennt haben, um sich unter die Fahne des Grafen Mols zu stellen. Vom Grafen
Alexis von St. Priest wird ein Gleiches gesagt.
Die Adreß Kommisston ber Deputirten⸗ Kammer hat Herrn He⸗ bert zu ihrem Berichterstatter ernannt. *. Hebert erhielt 6 Stim⸗ men, Herr Felix Real, Herr St. Marc Girardin und Herr Gauthier de Rumilly jeder eine. Der herkömmliche Paragraph über bie pol= wie man erfährt, auch diesmal wieder Auf⸗ nahme in die Adresse sinden.
Was die gestern von der Gazette angekündigte Maßregel ge—⸗ gen die Jesuiten betrifft, so vernimmt man, daß in Folge von Ent⸗ deckungen, zu denen die Instruction eines rozesses geführt, der Ge⸗ neral⸗ Prokurator Heber mit Hinsicht auf die Ausbehnuna. welche