1845 / 50 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

6s Abonnement beträgt: J z Rthlr. für * Jahr. 1 Rihlr. . Jahr. g süthlr. - I Jahr. Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. ions - Gebühr für den i . Zeile des Alg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

P 6 Aus! . auf dieses glatt an, sür Ger lin die Expedition der Allg. Preuß. l Zeitung: 6 U 1 3 ĩ⸗ t U n g. Fried richsstraße nr. 72.

Alle post-Anstalten des In und uslandes nehmen Sestellung

50.

Berlin, Mittwoch den 191m Februar

Inhalt.

utlicher Theil. . nnr. Lemberg. Anträge in Bezug auf ie polnische Sprache. ;

4 . Die Majorität des Ministeriums in den Büreaus md die daran gelnüpften Folgerungen. Rechtfertigung der Beamten⸗ Enlassungen. Marschall Bugeaud als Vertheidiger des Ministeriums. =

mischtes. U i weten und Irland. Unterhau g. Diskussion über das näe Eisenbahn- Gesetz Lon do n. Die Depeschen über die Einsetzung be gemischten Kommission zur Untersuchung des Durchsuchungsrechtã. Fesindische Post. Vermischtes. fderlande. Aus dem Haag. Die Grundgesetz⸗Reform. zweiz. Kanton Freiburg. Instructlonen für die Tagsatzung. hanien. Madrid. Annahme des Strafgesetzes gegen den Sllaven⸗ mdel.! Die dänischen und schwedischen Kriegsschiffe und Marotfo. srkei. Konst an tino pel. Nachrichten aus Syrien. Vermischtes. Hili. Santigg o. Chilesische Ansiedlung an der Magalhaes⸗ Straße. ndels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Marlt⸗

nicht.)

uigl. Opernhaus. ( Eutpanthe/; Dlle. Marx: , Sing Alademie. (C, Der Fall Babylons“; Oratorium von Spohr.) Kon⸗ n der Gebrüder Ganz. Kon stantinopeJ. Dit Alterthümer in Uhorsabad.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Superintendenten Erler zu Be zig den Rothen Adler⸗ den zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Wegebau⸗Inspektor Br an⸗ nuburg zu Müncheberg den Rothen Adler? Srben vlerter Klasse; m Orts- und Kreis-Schulzen Wiggert zu Bornstädt, Amts tsdam, und dem Küster und Schullehrer Viergatz zu Karzig, zierungs⸗Bezirk Stettin, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Angekommen: Der General⸗Major und Insperteur der 1sten enieur⸗Inspection, Bre se, von Stettin.

nichtamtlicher Theil.

Oesterreichische Monarchie.

Lemberg, 19. Febr. (D. A. 3.) Aus unseren letzten Land⸗ Verhandlungen und dem letzten Landtags⸗Abschiede veröffentlicht t zunsere polnische Zeitung Folgendes über die Anträge in Betreff

Anwendung der polnischen Sprache in den Schulen Galiziens unb Gebrauchs derselben vor Gericht. Im Kaiserlichen Landtags⸗ ischiede heißt es: 1) Die Bitte, daß den Professoren der Huma⸗ ug zur Pflicht gemacht werde, die Jugend auch in dem polnischen hie zu üben, fi bei der neuen Organisation der Gymnasien in rächt gezogen werden. 2) Die Bitte, daß ein polnischer Sprach⸗ richt wie bei der lemberger Universität so auch bei den anderen sosophischen Instituten im Lande eingeführt werde, wird vom Kaiser stlhnt. 3) Ebenso fand ssch der Kaiser nicht geneigt, auf die e noch besonders einzugehen, daß alle Studirende der Philo⸗ lie, wenigstens diesenigen, welche in den Staatsdienst treten

wollen, zuvor die Kenntniß der polnischen oder einer anderen slawi⸗ schen Sprache nachweisen müssen. . Der Antrag, daß die pol⸗ nische Sprache bei dem Religions Unterricht in ben Gymnasien und philosophischen Lehr⸗ Anstalten Unterrichtssprache werde, und daß den Theologie Studirenden an der lemberger Üüniversität die polnische Sprache zu erlernen zur Pflicht gemacht werde, wird von der Regie⸗ rung in Betracht gezogen werden. Die Stände haben außerdem gebeten, daß Klagen, Replilen und Eingaben bei Prozessen und bei anderen Gelegenheiten den Adelsgerichten und dem Appellations⸗ Tribunal nicht nur wie bisher in lateinischer und deutscher Sprache, sondern auch in polnischer übergeben werden dürften, wobei es der Weisheit und Gewogenheit der Regierung anheimge⸗ stellt blieb, in welcher Sprache die Gerichte ihre Resolutionen und Dekrete abzufassen hätten; ferner, daß von den Patrimonial⸗ und städtischen Gerichten, vor welchen bisher die Partelen mündlich der polnischen und deutschen Sprache sich bedienen dürfen, die Dekrete und Resolutienen in der Sprache des Klägers abgefaßt würden. Beide Bitten sind zurückgewiesen, und es soll bei den bisherigen Bestjm⸗ mungen verbleiben.

Frankreich.

Paris, 13. Febr. Die zwei Drittheile der Wahlen, welche die Minister gestern in den Bürenus der Deputirten⸗ Kammer bei der Zusammenstellung der Kommission für den Gesetz⸗ Entwurf über die geheimen Fonds erhalten haben, werden von ihren Organen als ein ziem⸗ lich sicheres Vorzeichen von dem Ergebniß der über diese Frage in der Kammer bevorstehenden Verhandlungen betrachtet. Die Oppositionsblãt⸗ ter ihrerseits scheinen zwar zuzugeben, daß wieder eine gewisse Ver⸗ einigung der Konservaliven um das Kab'net stattgefunden, meinen jedoch, der Erfolg der gestrigen Ernennungen in den Büreaus sei kei⸗ nesweges von der Art, daß er dem Kabinet die Stärke verleihe, deren es bedürfe, um das Staatsruder zu führen, und suchen auch durch Berechnungen herauszubringen, daß die gestrigen Abstimmungen eigentlich noch kein Beweis für die ministerielle Majorität seien. Vergleichen wir, sagt der Constit utionn el, „die Stimmen, welche die Adreß⸗Kommission ernannten, mit denen, welche so eben die Kommission für den Ge⸗ setz Entwurf über die geheimen Fonds zusammengestellt hat. Kurz nachdem die versammelte Kammer Herrn Billault 58 Stimmen ge⸗ gen 172 gegeben hatte, ernannten die Büreaus 7 ministerielle Mit⸗ glieder gegen 2 Spposttionsmänner und schienen nach den Berech⸗ nungen der, ministeriellen Blätter dem Ministerium Line Majoritãät von 56 Stimmen zu geben. Herr Duchatel triumphirte und verkün⸗ digte, daß die 1 mit sehr beträchtlicher Majorität durchgehen würde. Dennoch genehmigte die Kammer bieselbe nur mit 216 gegen 205, also nur mit einer Mehrheit von 11 Stimmen. Das Ministe⸗ rium, durch dieses Ergebniß niedergeschlagen, will nun sein Glück noch einmal versuchen. Nach der Norm, die wir so eben vorgelegt haben, scheint die Unzulänglichkeit seiner Majorität noch zuzunehmen. Die Zahl, der Deputirten, welche an der Wahl der Kommissston Theil nahmen, war 593, von denen 208 für die ministeriellen Kandidaten und 179 für die der Opposition stimmten. Mit einem unentschiedenen Votum kann daß Ministerium sich nicht begnügen; es bedarf einer bestimmten Majorität. Die Opposition aber ist berechtigt, diejenigen, welche nicht mitstimmen, zu denen zu rechnen, die dem Ministerium ihre Unterstützung verweigern. Sechs Deputirte gaben ihre Stimmen nicht ab, dies sind also 6 dissentirende Stimmen. Hierzu kommt, baß 64 Deputirte abwesend waren, unter denen höchstens 23 ministerielle sich befinden, denn die, welche ohne ernsten Grund ausbleiben, sind mit Recht als solche anzusehen, die dem Ministerium ihren Beistand versagen. Doch wir wollen selbst diese Folgerungen in Betreff der Gesinnungen derer, welche ausblieben, so wie derer, die nicht mitstimmten, bei Seite seßzen, so gegründet sie auch sind, und ung nur auf die be⸗ stimmten Ziffern der 208 und 179 beschränken. Der Unterschied ist 29. Also bei den 339 Stimmen, welche bei Zusammen⸗

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Königliches Opernhaus. Euryanthe. Dlle. Marx: Eglantine.

Karl Marig von Weber's romantisch⸗dramatisches Meisterwer mnpanthe“, ein Werk, das nach Mozart in echt - theatralischer Charal= tit durch kein anderes überboten wurde, kam am 141en wieder zur Aus- mung. Pir enthalten uns des wiederholten Lobes über bie Darstellerin Titelrolle, da ihrer bei a . der ersten Vorstellung in diesen lltem aufs rühmlichste gedacht ist, und erwähnen nur, daß das Publi- hre ausgezeichneten Leistungen auch dies mal durch ostmaligen lauten kl und zweimaligen Hervorkuf, nach dem ersten Alte und am Schluß her, anerkannie. Die Rolle der Eglantine“ hatte Dlle. Marry an Heiserkeit der Mad. Palm- Spu er schneil übernommen,

die Vorstellung der Oper nicht von neuem zu behindern, und u⸗hüssen gestehen, daß die geschäßte Sängerin bei Lösung ihrer gabe unsere Erwartungen, dle zwar schon sehr hoch gespannt nen dennoch bedeutend dena Nicht nur führte sie den rein musikali⸗

heil der höchst undanlbaren Partie durchweg e n aus, sondern nußle ihn auch so geschickt mit den dramatischen Anforberungen in Ein = b zu bringen, daß die Wirkung eine glücklich sein mußte der Erfo g. nicht zweifelhaft bleiben konnte. Um etwas Ein⸗ his herauszuhrben, gedenken wir hier nur ihrer großen Arie (mit vor- shendem Reritativ) im ersten Akt, die sie mit edlem dramalischen Feuer in musikalischer Beziehung volllommen befriedigend ausführte, eine ntennung, die doppelt ehrenvoll für die Künstierin wird, da dies Musik⸗ kehnischersenrs schon so viele Schwictsgle wen, sietet, bie sieieaber alle dr größten Sicherheit überwand. Bas . nahm * vorzüg⸗ ; deisung ebenfallß mit Auszeichnung. auf, und num Schluß der Boꝛ⸗ ung ertönte auch ihr Name von vielen Lipßen.

Sing ⸗Akademie. „der Fall Babylons“. Oratorium von L. Spohr.

Im vierten Abonnemente Konzerte der Sing ⸗Alademie am 121m kam Oratorium von z. Spohr: „Der Fall Babylons“ betitelt, zur

Ausführung. Das Werl bewährt die anerkannte Meisterschaft seines Schöpfers aufs neue; durchweg in der diesen Komponisten so bezeichnenden Weise geschrieben, die von seinen Opern her bekannt ist, bewegt es sich jedoch, dem geistlichen Stoffe gemäß, mehr in strengeren Formen, die Spohr, wie von einem solchen Melster zu erwarten stand, ebenfalls ganz beherrschi. Ob⸗ gleich übrigens der elegische Ton der vorherrschende darin ist, so machten wir doch die Bemerkung, daß sich der Komponist darüber zu erheben sicht— lich bemühte, wie mehrere Musilstücke des ersten Theiles und ganz besonders der zweite Theil beweisen, welcher letztere in dieser Beziehung der vorzüglichere des Werkes genannt zu werden verdient und auch von bele⸗ benderem Eindruck ist. Der Text, nach dem Englischen des Prof. Taylor von Frie dt. Oetker bearbeitet, führt uns verschiedene Scenen in apho⸗ ristischer Weise vor und zuerst an das Ufer bes Enphrat bei Babylon. Ein trefflicher Chor der Juden, die um Errettung aus schmach voller Gefangen⸗ schast slehen, leitet nach einer passenden Instrumental · Introduction das Ganze ein; Necitativ und Arie „Daniel's, so wie ein ziemlich krãfti⸗ ger Chor der durch ihn ermuthigten Juden, schließen sich an. Die Scene wechselt. Im persischen Lager iritt „Cyrus“ auf. Durch AJuda's Gott“ aufgeforderf, gürtei er das Schwert für die gefangenen Söhne Jerusa⸗ lems, ihnen 9j Freiheit zu erkämpfen. Mit seiner Kirie und den Worten:

Ueber Babylon soll flammen,

Gleich des Himmels Blitz, mein Schwert; Irael soll neu erstehn,

Seine Feinde untergehn!

vermischt sich ein 33 der persischen Soldaten, eine Verbindung, die vom Komponisten auf sehr kunstvolle Weise bewerlstelligt ist. Die folgende Scene in Babylon führt uns in einer jüdischen Wohnung eine Mutter, an der Wiege ihres Kindes ein Lied singend, vor. Die Bitte der Ersteren:

O Gott, laß mein Kind an Deiner Hand In Freiheit betreten der Väter Land!

schließt es ab, ein Duett mit dem Gatten, in welchem sie Beide ihren Dank für die nun endlich erschlenene Stunde der nahenden Befreiung aus⸗ strömen, sez, Die nächsten Scenen im persischen Lager und im Thal bei Babylon bringen einen höchst schwungvollen Chor der persischen Soldaten, ein ausdrucktsvolles Gebei der Inden, ein Terzett, eine Arie und den Chor,

1845.

stellung der Adreß Kom misslon abgegeben wurden, beanspruchte das Kabinet eine Majorität von 5b; jetzt, bei der weit bedeu= tenderen Anzahl von 393, kann es sich nur 29 zuschreiben. Die 56 Stimmen jedoch sanken bei ber allgemeinen Abstimmung auf 11 herab; wenn nun die 29 einen verhältnißmäßigen Abzug erleiden, ist dann das Ministerium nicht noch mehr verloren? Ueberdles ist zu be⸗ merken, daß bei der Adresse die Oppossition nur 2 Mitglieder, die Herren St. Marc Girardin und Gauthier de Rumilly, in ber Kom⸗ mission hatte, während sie bei den geheimen Fonds 3 Mitglieder, und zwar ihre bedeutendsten Redner, die Herren S. Barrot, Billault und Dufaure, in die Kommisslon gebracht hat. Zwei oder drei Stimmen mehr in dem einen Büreau würde noch Herrn Dupin, und eine oder zwei mehr in einem anderen Büreau Herrn Lacrosse in die Kommisston gebracht haben. Noch einige Deputirten mehr anwesend oder einige Bedenklichkeiten weniger, und die Mehrheit der Kommission wäre ge⸗ gen das Ministerium ausgefallen. So hängt also selbst in den Bü⸗ regus, wo doch das Kabinet die größten Vortheile hat, das Schick⸗ sal der Minister vom Zufall ab.“ Der National behauptet ebenfalls, daß von den 24 Deputirten, die nicht in den Büreaus er⸗ schienen, das Ministerium nicht mehr als 26 zu seinem Anhange rech⸗ nen könne, und diese seien nicht alle in Paris anwesend; um also das Kabinet in eine noch schlimmere Lage als die frühere zu ver⸗— setzen, dazu brauchten nur die abwesenden Oppositions⸗ Mitglieder in der Kammer sich einzufinden und Über die geheimen Fonds mitzu⸗ stimmen. Der Sie cle rechnet ein für das Ministerium noch un⸗ günstigeres Verhältniß, mit Hinsicht auf die abwesenden Deputirten, heraus und meint, das Kabinet würde gewiß schon alles Mögliche aufgeboten haben, um alle ihm zu Gebot stehenden Streitkräfte in den Büreaus zu versammeln. Es ist indeß wohl anzunehmen, daß die Opposition dieses Geschäft zum min desten eben so eifrig betrie⸗ ben hat. Denn obgleich bie Entscheidungen der Büreaus und der Charakter der Majorität einer Kommission keinesweges das Schick⸗ sal eines Gesetz⸗ Entwurfes in der Kammer im voraus bestimmen, so gewinnt doch die Partei, welche in den Büreaus den Sieg davon⸗ trägt, ein gewisses moralisches Uebergewicht, und es konnte daher der Dpposition wohl nicht gleichgültig sein, ob in diesem Falle, in welchem sich die Entscheidung einer Minister · Krisis vorbereitet, ihre eigene Partei oder die des Kabinets in der Kommission die Oberhand behielt. Ber Srzel e giebt die Majorität der Minister in den Bürcaus nur auf ?7 Stimmen an, wie denn überhaupt kaum zwei Blätter in den Angaben und Berechnungen der beiderseitigen Ziffern unter einander einig sind. So sollen nach dem Sidele 70, nach der France 66 Deputirte in den Büreaus

efehlt haben; dabei geben aber sowohl letztgenanntes Blatt, wie der

onstitzutionnel, die Zahl der Anwesenden auf 393 an. Die De⸗ putirten⸗Stammer besteht überhaupt aus 459 Mitgliedern. Der France zufolge stimmten 211 Mitglieder in ben Bürenus für die konserva⸗ tiven Kandidaten und 182 für die der Opposition. Von den 66 Ab⸗ wesenden theilt sie 28 der Opposition, 25 dem Ministerium zu, und 13 erklärt sie für schwankend. Der ministerielle Globe behauptet, es hätten 212 Mitglieder auf Seiten des Ministeriums und 179 auf Seiten der Opposition ge⸗ stimmt, die Majorität des Kabineis habe also 33 betragen. Die ministeriellen Blätter betrachten diese Majorität als die wirkliche der

Kammer selbst, indem sie namentlich auf die Abstimmung über das

die allgemeine Politik des Kabinets betreffende Amendemen?d des Herrn von Carne hinweisen, wobei sich eine Majorität von 27 Stimmen zu Gunsten dieser Politik erklärte. „Diese Majorität“, sagt der Globe, „besteht also in der Kammer, und es ist ganz natürlich, zu erwarten, daß sie sich wieder herausstellen wird, sobald die all⸗=

emeine Politik in Frage kommt. Wir zhönnen wohl begrei⸗ 3 daß es unter den Mitgliedern einer Majorität ¶Mei⸗ nungs- Verschiedenheiten geben fann, wiewohl wir sie bedauern und es für wünschenswerth halten, daß eine Politik nach ihren allge⸗ meinen Erfolgen beurtheilt werde, nicht nach Einzelheiten, bei welchen die Billigkeit erheischt, daß die besonderen Schwierigkeiten, mit denen eine Regierung zu kämpfen hatte, stets in Rechnung gebracht werden. Aber wir haben niemals gezweifelt, daß die konser dative Partei über

mit welchem der erste Theil endet. In allen eben genannten Musifstücken wird für den zu hoffenden „Fall Babylons“ gebetet oder gejauchzt.

Jauchzet über sie! ihre Grundvesten sollen fallen, Ihre Mauern zusammenbrechen: Das ist der Zorn des Herrn.

heißt es kurz vor dem Schluß des Theils, und eine Fuge auf den Worten:

Er regiert auf ewig, t Für und für, dein Gott, o Zion, Hallelujah!

reiht sich würdig an. Man sieht also, daß im ersten Theil nur auf die Katastrophe des leicht gewebten Drama's vorbereinet wird. Diese selbst führt der zweite Theil herbei, der, wie schon oben angebeutet ward, ein kräftigeres musikalisches Kolorit trägt, als der erste Theil des Werkes. Gleich der erste Chor der Hofleute im Palaste zu Babylon athmet Heiterkeit und wirkliches Leben, Eigenschaften, die auch die meisten folgenden Num- mern schmücken. Von hervorragender eigenthümlicher Wirkung ist später das durchaus dramatisch behandelte Reriativ „Belsazar's“. Die Erschei⸗ nung „der schreibenden Hand“ hat der Komponist darin durch den musika⸗ lischen Gedanken wie durch originelle Instrumentirung höchst bezeichnend angedeutet. Ein vortresflicher fugirter Chor beschließt auch den zweiten Theil des schönen Werkes, das in die Lorbeerfrone des geschätzten Meisters einen neuen Zweig flicht. Was die Ausführung betrifft, so sönnen wir ihr nur unbedingtes Lob ertheilen. Sowohl die Damen von Faßmann, Gro dzka und Caspari, als die Herren Mantius, Bötticher, Z3schiesche und Weiß ( Kais. russischen Sänger aus Petersburg), welche die

artieen inne hatten, Chor ünd Orchester unter Prof. Rungenhagen's eitung ließen nichts zu wünschen übrig, ein Lob, das doppelten Werth bei bekannter Schwierigkeß: Spohrscher Musit hat.

Konzert der Gebrüder Ganz.

Am 13ten veranstalteten die Herren Gebrüder Ganz im Saale ber Sing ⸗Alademie ein von einer sehr glänzenden und zahlreichen Versamm lung

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