1845 / 91 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

eingeleitet, und zwar für die Unterbringung eines Theiles jener Un⸗ glücklichen auf den Staatagũtern in den Erblanden, oder in Ungarn und Siebenbürgen. Auch sind die Provinzial Regierungen angewie sen worden, dll i derselben 2 ten zu vermit⸗ teln. Es soll zu diesem B von den He —ᷣ die Erllärung gefordert werden; ob, wie viel und unter welchen Bedingungen, von den erwerbslosen hiesengebirgs . Gewohnt in die dortige Jurisrie tion aufgenommen werden wollen und können, ob und wie viel obrigkeit⸗ liche oder städtische Gemeindegründe und unter welchen Bedingangen überlassen werden können, oder ob sie auch ohne Grundbesiß ihren nothwendigen Lebens Unterhalt in Fabriken, Bergwerken, Holzfällen oder durch andere Handarbeiten, als Spinnen, Weben, Spißzenklöp= Peln u. dgl., gesichert finden würden. In den Erblanden dürste diese Aufforderung schwerlich Erfolg haben, weil gewiß nur wenig Obrig⸗ keiten geneigt sein möchten, die Anzahi ihrer erwerbslosen Unterthanen zu vermehren. In Ungarn und Siebenbürgen dürfte eher eine Auf- nahme zu erwarten sein; ob aber die dahin übersiedelnden Riesengebirgö⸗ Bewohner ihr Loos verbessern würden, muß bei der jetzigen Lage der Dinge sehr bezweifelt werden.

v Prag, 27. März. Am ersten Ostertage fanden mancherlei ven g, Gf der noch im vollen Winterfresse stehenden Eisdecke der Moldan statt, Dienstags trat jedoch schnell gelindere Witterung ein, und schon gestern in früher Morgenstunde begann der Eisggang mit scheinbar glücklichem Verlaufe, so daß Nachmütags das Wasser bereits sehr zeßñ r* und der Anschein jeder Gefahr verschwunden war. Heute dagegen erreichte der durch das starke Gebirgs⸗Eis neuerlich gestiegene Wasserstand eine solche Höhe, wie noch nie in diesem Jabr⸗ hundert. Glücklicherweise ist durch die mit vieler Vorsicht getroffenen Veranstaltungen bisher jedem Unglück vorgebeugt, sollte indessen das Wasser noch ferner steigen, so dürften einige Staditheile, besonders n nahe gelegenen Niederungen, dennoch manche Beschädigung erfahren.

Um die Rinderpest wo möglich noch vor dem Eintritt eines leb⸗ hafteren Verkehrs gänzlich zu tilgen, ist den Kreis⸗Aemtern bie genaueste Handhabung jener Vorschriften zur strengsten Pflicht gemacht worden, die sich 1 die schnelle Unterdrückung der im chr begriffenen Seuche beziehen. m jedoch die nöthige Vorsicht nicht ö., Acht zu lassen, soll die Behebung der Sperrmaßregeln nur dann gestattet werden, wenn die beruhigende Ueberzeugung vorliegt, daß ein neuer Ausbruch nicht zu besorgen ist. Gegen Mehrere, welche sich der Ver= breitung der Seuche durch Verkauf des Fleisches von rinder pestlrankem Vieh schuldig gemacht haben, ist die geseßzliche Amtshandlung mit verdienter Strenge eingeleitet worden.

Russland und Polen.

St. Petersburg, 25. März. Durch einen Kaiserlichen Ufas vom 11. August 1842 würden in St. Petersburg für die Angelegen⸗ heiten Transkaukastens in höherer Beziehung ein besonderes Comitè und eine temporäre Abtheilung im Bestande der eigenen Kanzellei des Kaisers errichtet. Nachdem jetzt diese temporäre Abtheilung die ihr übertragenen Geschäfte beendigi, haben Se. Majestät der Kaiser am 15. Februar d. J. dieselbe aufgehoben und zugleich befohlen, daß fortan aus den Ministerien und Ober⸗Verwaltungen alle legislative und die Organisation, sowohl Transkaukassens, als auch der Provinz Kaulasien, betreffende Sachen in jenes Comité einzubringen und bei demselben eine besondere Kanzellei zu errichten, in welcher auch die Korrespondenz in Betreff dersenigen Berichte des Statthalters vom Kaukasus geführt werden soll, die Se. Majestät für gut erachten werden, dem Präsidenten des Comité's zu übergeben. Letzterer erle⸗ digt solche Sachen, r e s vom Comité, gemäß den auf diese nnn erfolgten Kaiserlichen Befehlen und die le nen

er General⸗Verwalter des Post⸗Departements hat angezeigt,

daß in Folge der zwischen Sr. Kaiserlichen Majestät und Sr. Ma⸗ jestät dem Könige von Preußen am 19. Juni (1. Juli) 1813 ge⸗ schlossenen Convention, die Post⸗Dampfschifffahrt zwischen Kronstadt und Stettin betreffend, sowohl die Kaiserl. russische als die Königl. reußische Regierung, sede, eine eiserne Dampf- Fregatte in England

been n haben, auf welcher mit Eröffnung der Schifffahrt von 1845 zwischen den beiden oben genannten Häfen Passagiere, Briefe, Ge⸗ päcke, klingende Münze, Waaren und andere Gegenstände trangportirt werden sollen; daß Se. Majestät der Kaiser dieser Dampf⸗ Fregatte den Namen „Wladimir“ gegeben und befohlen haben, auf derselben die Flagge der St. petersbürgischen und kronstädtischen Transport- Fahrzeuge, mit Hinzufügung eines gelben , im oberen rechten Winkel der Flagge, an der Vorderspitze der ampf⸗Fregatte aber den russischen doppelköpfigen Adler zu führen. Offiziellen Berichten aus Liverpool zufolge, woselbst das Dampfschiff „Wiadimir“ gebaut wird, soll dasselbe sogleich nach Eröffnung der Schifffahrt von 1845 nach Kronstadt gebracht werden. In Foͤlge dieses Berichts hat der Gene= ral Verwalter des Post⸗ Departements, General⸗Abjutant Adlerberg, um Allez, was sich auf die Anordnung des gn, Transports von Passagieren und Waaren zwischen Kronstadt und Stettin bezieht, vor⸗ läufig zu reguliren, und nach gepflogener Rücksprache mit dem Chef des Marine⸗Generalstabes, wegen Bemannung des Dampfschiffs mit den erforderlichen Offizieren und Matrosen, die Kaiserlicht Genehmi⸗ gung zu folgenden Punkten eingeholt und erhalten: IJ Unter ber oberen Leitung des General-Verwalters des Post⸗Departements und zum unmittelbaren Geschäftsbereich des St. petersburgischen Postdirektors gehörig soll beim Post⸗ Amte eine Post⸗Dampfschifffahrts⸗ Section errichtet werden, nach denselben Regeln, nach welchen die Postkutschen⸗ und Post⸗ britschken⸗ Section eingerichtet ist. M Der Dienst an der Post⸗

Gefahr groß, die Hast noch größer, die Verwirrung am größten; man hört das Jammern der Weiber, das Knitiern der Gewthre, das Brüllen des Biehes.

In der Müte des Vordergrundes, unter einem schwarzledernen Zelte, sißt der Marabout Sivi-el⸗Aradj, der Angesehenste vom Stamme Hachem, ein achtzigfähriger Greis, der tastend seinẽ Hande vorstreckt und nach einer Stütze greift, um sich auszurichten. Vor dem Zelte seirwärts lauert ein Beduine mit gespanntem Gesicht und Gewehr die Gelegenheit ab, feinen Schuß an den rechten Mann zu bringen; nicht weit von ihm ein Beduinen weib mit erinnyswüthiger Geberde und gebalsier Faust, ein durch die Brust geschossenes Mädchen unterst ** vermnthlich ihre Tochter, eine vortreff⸗ liche, ausdrucksvolle Figur, mit beinahe schon brechenden Augen, aber doch noch mit fester, heldenmüthiger Ruhe und Feindes · Beracht ing dem Tode entgegenblickend; ihre Arme, von denen der rechte mit Abzeichen in blauer Farbe tähowirt ist, hängen hereits schlaff herunier, aber ihre rechte Hand hält noch das abgefeuerte 6 Hinter dieser Gruppe vertheidigt ein naciter Neger sich ünd sein Kind mit einer Art Streilleule gegen zwei rel⸗ tende Jäger. Weiter rechts eine wild durch einander drängende Viehheerde, welche eine am Boden liegende Jüdin mit ihrem Kinde zertrin, während ihr Mann, ohne sich weiter nach ihr umzusehen, mit lomisch bestürzter Ge⸗ berde vorauflausend, an nichts denlt, als seinen Geldsad zu reien.

Die Jeltgruppe des Ven. Kharouby, des ersten Geheimschreibers bei Abd el Kader, nimmt die rechte Seite des Bildes ein. Im Vord runde, bei Kochtöpfen und Ueberresten einer Mahlzeit, sitzt eine lödsinnige Nege⸗ rin, welche theilnahms los an Allem, was inn sie herum vg nn eine Schelbe von einer Wassermelone, die sie auf ein Rohr gesteck haz, auf der Hand hin und her tanzen läßt und hirnlose Grimassen dazu schneidet. Reben ihr spitzt eine niedliche Gazelle lng die Ohren und horch nech dem Geiöse in der Ferne. Im Möenelgrunde find ameese mit Tragzelten auf dem Rüden, deren Bischeistangen in die Luft

4641

Dampsschi . soll nicht als ein Kronbienst betrachtet, dem Post - Direltor von St. Peterõburg aber überlassen werden, mit Genehmigung des General⸗Verwalters, die nöthigen Leute für die Section anzustellen, hiervon aber Personen, welche an Kronstellen dienen, nicht augzuschließen, wenn der Dienst ihnen Zeit genug übrig läßt. 3) Der reine Ertrag dieses Dan gf if soll, nach Abtragung aller Ausgaben, bei einer der Reichs- Kredit- Anstalten niedergele Ind mit Kaiserlicher Genehmigung zur Verstärkung der Post⸗Dampf⸗ schifffahrt verwendet werden.

Frankreich.

Paris, 27. März. Die Rede des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten über die Handels⸗Convention in Belgien ist von all⸗ gemeinerem Interesse, da sie die Gesichts punkte entwickelt, aus welchen die französische Regierung die Beziehungen Belgiens zu Frankreich in politischer und merzieller Hinsicht detrachtei; wir lassen daher noch eine nähere Mittheilung aus derselben folgen.

2Welcher Beweggrund“, fagte Herr Guizot, „führte im Juni 1842 zu der Verordnung, durch welche die Regierung die Zölle auf Ttinwand und leinenes Garn erhöhte? Es war dfe Nothwendigreit, unsere Linnen- In- dustrie gegen die englische zu schüßzen, die den französischen Markt ganz zu überschwemmen drohte. Die belgische Industrie war die ser Verordnung fremd. Hätte die belgische Industrie allein existirt, so trage ich lein Be= denken, zu sagen, daß die Nolhwendigkeit dieser Maßregel sich nicht fühlbar gemacht haben wurde. Als die Verordnung gegen die englische Industrie einmal erlassen war und auch die belgische Industrie traf, denn sie war anfänglich all gemein, rellamirte die leßterẽ und verlangte die Aufrechterhaltung des Statu-

ug. Was bot sie uns dagegen dar? Einerseits eine e, . der

öͤlle auf einige unserer Erzeugnisse, eine Herabsetzung, deren Wichligkeit sch nicht übertreiben will, die aber eben so wenig nach shrem richtigen Werth angeschlagen worden ist; andererseits gab uns Belgien die Annahme unse⸗ res Tariss auf Linnenwaaren an allen seinen anderen Gränzen, außer der französischen. Die Wichtigkeit dieser Maßregel war erheblich; es war, man erlaube mir, sür den Anlaß mich dieses etwas großen Wortes zu bedienen, der Anfang zu einem Zollverein zwischen Frandreich und Belgien. Der wesentliche Charalter eines Zollvereins zwischen zwei Völkern ist ein ihnen gemeinschastlicher Tarif, ein gleicher Tarif auf ihren Gränzen. Belgien nahm unseren Linnenwaaren - Tarif für alle seine Gränzen an; es schloß von seinem Gebiet, wie wir von dem unsrigen, englisches Garn und eng⸗ lische Leinwand aug. Dies sind die beiden Zugeständnisse, die beiden Vor= theile, welche Belgien uns dafür bewilligte, daß wir in Beireff seiner unseren alten Linnenwaaren Tarif im Stain quo erhielten. Welches waren nun die materiellen Folgen unserer Bewilligungen an Belgien und der seinigen an uns? Im Jahre 1841 belief sich die belgische Einfuhr von Linnengarn in Frankreich auf 2,563, 009 Fr., 1842 auf Y.165, 000 Fr., 1843 aber auf Hi67, 00 Fr., an Werth, also eine bedeutende Vermehrung. Leinwand wurde im Jahre 1841 für 10, 955, 00 Fr.. 1842 für 10,723, 006 Fr. und 1813 für 10,397, 000 Fr. eingesührt; diese Einfuhr hat alfo 36 abgenommen. Dies sind die matericllen Resultate von dem, was wir Belgien in diesen beiden Punkten bewilligt haben; nun die Resultate von dem, was es uns für nnsere Weine und Seidenwaaren bewilligte: 1841 führten wir nach Belglen für 4,5697, 900 Fr. Wein aus, 1842 für 3, 595, 000 Fr. und 1813 sür Joos, 9000 Fr. Ich halte diese e, n, we. nicht für beträchtlich, aber man kann sie doch auch nicht für nichtsfagend ausgeben. In Seidenwaaren belief sich die Ausfuhr 1841 auf 6 263,000 Fr., 1842 auf 6,223, 000 Fr. und 1843 auf 7,008, 9000 Fr. Ich wiederholt, daß ich die Bedeutung dieser Ausfuhr nicht übertreiben will, indeß neigte sie sich doch in Folge der uns von Belgien bewilligten Vortheile zum Steigen.“ Was der . hierauf über die von Belgien seit 1842 vorgenommenen verschledenen Handels Atte sagie, ist bereits mitgetheilt. Er führ dann folgendermaßen sort: „Man spricht zuweilen etwas gar zu geringschäßig, verfiatten Sie mir das Wort, von unstrem Handels Verkehr mit Belgien. Er ist für uns von erheblicher Bedeutung, wie aus Folgendem hervorgeht: Der spezlelle Handel zwischen beiden Ländern beträgt aun Einfuhr Belgiens in Franlreich d Millionen (ich nehme das Jahr 1843), an Ausfuhr Frankreichs nach Belgien 43 Millionen. Die 99 Millionen, welche Belgien in Frankreich einführt, bestehen in Rohstoffen, deren Werth bei uns durch Verarbeitung zu Lebensmitteln und Manufaltuiwaaren bedeutend erhöht wird. In dieser dreifachen Beziehung hat unser Handels⸗Verkehr mit Belgien für uns eine reelle Wichtigkeit. Belgien ist die dritie Macht für uns auf der Stufenleiter unserer Handelsbezlehungen. Allerdings ist unser Handel für Belgien weit bedeutender, als der seinige für uns, aber darum ist es nicht minder wahr, daß unser Veikehr mit Belgien sür uns einen hohen Werth hat. Wir haben also schon unter dem bloßen lommerziellen Gesichtspunkt ein wirkliches und ernstes Interesse dabei, diese Interessen zu schonen und uns mit unseren belgischen Nachbarn nicht in einen jener Tarif- und Nepressalien-⸗Kriege einzulaffen, die steis zum Nach⸗ theil beider Mächte ausschlagen, welche dergleichen unternehmen. Ich lomme nun auf die politischen Rüchsichten. Jedermann weiß, wie wichtig es für Frankreich war, daß der belgische Staat an die Stelle jenes anderen Staats gekommen ist, der vor 1830 an unserer Gränze erlstirte; Jeder⸗= mann weiß, daß jener frühere Staat gegen uns errichtei worden war, und daß Belgien uns zum Vortheil on ffn wurde; eben so belannt ist es, daß durch vas dem belgischen Staat von Europa zugestandene Recht der Neutralität unsere Gänze auf dieser Seite eine Sicherheit erhalten hat, die ihr vorher fehlte. Man kann sagen, unsere Gränze fei gewissermaßen meralisch bis zur Schelde vorgerückt worden. (Hier ließen sich einige: Oh! Oh! hören, worauf Herr Guszot fortfuhr:) Ich sage moralisch, um keinen

weifel zu lassen über den Sinn meiner Worte. Die an dieser Gränze bis zur

chelde erlangte Neutralität hat für uns eine reelle politische Wichtigleitz kein gwei⸗ fel, daß wir dieses Ergebniß der NeioounroVy ꝙrSszbe als höchst vortheilhaft für Frankreich anzusehen hatten. Lassen Sie uns in Gedansen zurückgehen auf das, was sich seitdem zugetragen hat; lassen Sie uns an die schwierige Lage denken, in welcher wir uns mehrmals befunden haben, an die inneren Stürme, welche unser Land bewegten. War es nicht ein großer Vortheil, daß wir an dieser Seite unserer Gränze eine befreundete egierung hatten, die uns nie politische Verlegenheiten erweckte, sondern im Gegentheil stets in wohl⸗ wollenden Verhältnissen und in gutem politischen Einvernehmen mit uns blieb? Die Kammer und Frankreich müssen einsehen, welchen untrmeßlichen Vortheil wir davon gezegen haben, daß ein Fürst von seltener Weisheit und Geschicklichkeit ul den belgischen Thron gelommen ist, ein Fürst, der

bei allen Verwickelungen seiner Stellung boch volllommen b riffen hat. 1. sein wahrer politischei Siützpunlt in Frankreich ißt, daß fein San und Politif sich vornehmlich an Frankreich anlehnen mũssen. Der König der Vein diese Wahrbeit vom Beginn seiner Regierung an volllommen gesenn; hat diese für uns wie für ihn zuträgliche Politik treu verf J dadurch viele Schwiöerigleiten, auf die wir sonst wohl gestoßen wären mieden worden. Man vergißt zu leicht der Vortheise, welche aus dern wendung von Gefahren enistehen. Es bedarf aber nur geringen c blicks, üm uns Glück 2 wünschen zu dem, was sich für uns begeben Nehmen wir an, es sel an der belgischen Gränze eine uns feindliche g oder auch nur eine Macht, die 2 gerade in den innigsten und wahlen lendsten Verhältnissen zu Frankreich stände; was würden wir nicht von a solchen Macht seit 1850, ich will nicht sagen zu fürchten, wohl aber zu n den gehabt haben? Doch es giebt noch eine ernsiere Betrachtung, welcher ih Aufmerksamleit dieser Kamnier zuwenden möchte. Der gegenwärtige d Belgiens, die Konstituirung des belgischen Staats, ist der Schlußsitin Fiktdens in Europa. Drelhundert Jahre über war bie Fra e, wem 8 gien angehören solle, Anlaß zur Hälfte aller Kriege, welche Europa ersnn iert haben. Zwei oder drei Länder erzeugten in den letzten vrzi Ja hunderten soriwährend Krieg in Europa; Belgien ist das unter diesen Gebieten. Dadurch, daß Belgien ein für sich bessch des, unabhängiges, neutrales Königreich geworden ist, hat jn. dauernde Kriegs- Ursache für Europa aufgehört. Die Konstituimm belgischen Staats hat zu Gunsten des Friedens eine Frage elöst, die y undert Jahre über so viele Kriege in Europa erzeugie; . * diese Sun im Interesse des allgemeinen Friedens und zugieich zum Vortheilt In reichs, zum Vortheil unserer Stärke und unferes Einflusses, gelöst. Gj es kein Belgien, oder wäre auch nur Belgien als besonderer Staa; in sy nem Dasein gefährdet, man würde gewißlich den allgemeinen Frieden Enn auf der Stelle kompromittirt sehen, man würde sehen, wie jene nn Ursache hestiger, als vielleicht je zuvor, ausbraͤche. Es ist ali unserem Interesse, die vernünstige Polttit Frankreichs erheischt es, besfnn auf die Dauer und Besestigung diefes neuen Staats hinzuarbeiten, und n derselbe viele Hindernisse zu besiegen hat, innere und äußere Hindernis⸗ ist es Frankreichs Interesse, Belglen zu lieberwindung derselben behissncn sein. Wenn z. B. industrielle Verlegenheiten, wenn die Sch wieiiglen, Sicherheit und mit dem für die Ruhe der Vöiker eu fag; nöthigen gn von Wohlstand zu leben, wenn solche Umstände in Belgien sich zeign. liegt es in Frankreichs Interesse, Belgien, selbst mit einigen eigenen indus Opfern, zu Hülfe zu kommen. (Hier rufen einige Stimmen: So! Es ist ein delikater Punkt, auf den ich hier komme, und über den ich min ganzen Gedanken sagen will. Ja, meine Herren, ich weiß, man bihanmn und wiederholt oft, die Politik müsse den Handels- unb Industijefnn ganz sremd bleiben, die gewerblichen und kommerziellen Interessen hip in leinem Falle aufgesordert werden, Opfer für die Polinlt des dande⸗ bringen. (Bewegung in verschiebenem Sinne.) Ich bin der Neinn meine Herren, daß das konservative Prinzip eben so auf die Geweibg n Handels-Interessen angewandt werden muß, wie auf die anderen gesellsch⸗⸗ lichen Interessen. Ich gehöre nicht zu denen, welche glauben, daß in G werbe, und Handels Lingelegenheiten die bestehenden Inieressen, dit beg deten Existenzen leichthin jeder Beweglichkeit der äußeren und unbegranjn Konkurrenz ausgesetzt und preisgegeben werden müßten. Ich glaube in d gentheil, daß auch auf diese Interessen das konservative rin zip anzunn den und ihnen wirlsamer Schuß zu gewähren sei. Das sst, meiner Ant nach, die Legitimität des Schutz Prinzips in Anwendung auf die Genn und Handels. Intercssen. Ich nehme dies en, an; jede verständige gierung muß, meiner Meinung nach, dasselbe in Ausführung bringen. r deß ist es unmöglich, daß diese Inieressen nicht in gewisfen Fällen bensu sein sollten, auch ihrerseits einige Beisteuer zu leisten, wenn es sich um sfiath reichs Stärke und Größe in seinen auswärtigen Veziehungen handelt. Mn muß durchaus berechtigt sein, von diesen Interessen eine gewisse Elasthi und zuweilen einige Opser in dieser Sinssicht ju verlangen. Dies sst er, allen Ländern der Welt; man ann in Frankreich nicht das Privileg in Anspruch nehmen wollen, sich diesen Bedingnissen eines großen Staal zu entziehen. Eben so wenig dürsen die Gewerb⸗ und Han dels · Interts sich weigern, in gewissem 1 zur billigen Vertheilung des inneren Boh standes mitzuwirlen, das heißt, sie können nicht umhin, sich in ewissem Maße j Konkurrenz gesallen zu lassen, welche sie antreibt und nöthigt, desser und wohlst zu arbeiten, und welche zum allgemeinen Besten des Landes dien. Hh sind die beiden dem Schußspystem auferlegten Bedingungen, unter denn für rechtmäßig gelten kann. Sie haben in diesem Augenblick ein gi Beispiel von dieser Politik in ihrer Nähe, eine große Regierung, die, man auch sagen möge, in industrieller Hinsicht das sonservative Prinz y n recht erhält, die das Getraidegefetz, die einen in vieler Hinsicht weit höhnr Schußtarif, als der unsrige es ist, aufrecht erhält, die aber unter gewis Umständen auch Opfer zu bringen weiß und diese von Initeressen sonn welche sie begreifen und aus richtiger Würdigung der Bedürfnisse des des auf sich nehmen. Um diesen Preis ist man eine konservative poliis Partei und entscheidet wahrhaft über die Geschicke seines Landes.“

Die Schlußfolgerung, welche der Minister aus diesem Allen y war jedoch nicht etwa, daß Frankreich bei einer Erneuerung der hu dels-Convention mit Belgien diesem einige angemessene Konzesssh zu machen habe, sondern vielmehr, daß von Selten Belgiens zu 6 sten der französischen Weine, Seiden⸗, Wollen- und Baumwoll waaren, und zwar nicht nur im gemein sam en Interesse be Länder, sondern im Inieresse des allgemeinen europäischen Ji dens, neue Opfer zu bringen seien, wie die Opposition es mit hf

Amendements bezweckte.

HI Paris, 27. März. An der Tagesordnung der Pai Kammer war heute die Fortsetzung der gestern abgebrochenen oi batte über den Antrag des Grafen Baru, die Agiotage mit Achn⸗ Promessen betreffend.

Graf Argout: Er wolle einige Erklärungen geben zu dem, wat sit Freund, Graf Daru, gestern gesagl habe. Derselbe habe vorerst geglain er habe den Gedanken seines Antrages angreifen wollen. Im Gegem aber habe er demselben vollkommen Gerechtigkeit widerfahren lasen.“ müsse sehr unglücklich in seinen Ausdrücken gewesen sein, daß es ihm nin gelungen sei, sich verständlich zu machen. In jedem Falle, wenn er ei Irrthum begangen habe, sei es unfreiwillig geschehen, und er wünsche nig mehr, als dessen Beseitigung. Graf Darn wolle Mißbräuche ausrollen, j

H 7

hineinragen und die gleichmäßig geraden und horizontalen Linlen der Com- position angenehm unterbrechen. Das eine Kameel ist niedergekniet, um seine Ladung aufzunehmen; reich gellejdete Frauen werfen sich mit ungestü-⸗ mer, gegen 1c selbst und ihre kostbare Kleidung rücksichtssoser Hast in den Palantin, welchen es auf dem Rücken trägt, und bilden eine schöne Gruppe, die sich höchst brillant von dem einförmig grauen Hintergrunde abhebt. Ben Kharouby selbst, in mächtigem, breitkrempigem Strohhut, der ihn als Ober⸗ 4 zu erkennen giebt, ertheilt Befehle; zwei Burschen reichen ihm, der eine seine Pistolen, der andere sein Gewehr, während ein dritter sein Pferd herbeiführt. Unter einem in der Nähe gelegenen Zelte packen Weiber ihre kostbarsten Habseligkeiten zusammen; andere) eilen schon mit Bündeln auf dem Nacken davon. Im Hintergrunde am Fuß eines verfallenen alten Bergschlosses schimmern die weißen Zelte vom Ponar des Abb el Kader und seiner Familie, wo der Oberst Jussuf, an der Spitze seiner rothwämm⸗ sigen Spahls, die schwarze Infanterie des Emirs zu Paaren treibt. Abd el Kader's Mutter, Lalla Zohara, sifächtet sich zu Pferde; ganz in der Ferne entdeck man Schwärme von Beduinen, welche mit ihren Viehheerden und ben n Fersen über alle Berge eilen.

e trefflichen Einzelhelten, wodurch das Bild sich auszeichnet, zu beschreiben, ist unmöglich. Mit großer Kunst sind überall in⸗= leressante Details angebracht, welche den Beschauer sortwährend im Zuge halten. Dadurch aber, daß der Hauptwaffentanz ganz im Hinter= grunde vorgeht, wo Dampf · und Staubwirbel di heiße, mörderische At- mosphäre des Gefechts verhüllen, so wie dadurch, daß die vorderste Reiter⸗ Schwadron unmittelbar in den Vordergrund verlegl und der Feind, gegen den sie anstürmt, außerhalb des Bildes gedacht i, wird der Geschaue? des peinlichen, en Gefühls, welches der Anbiidh des Bluss und der Wun⸗ den erregt, überhoben und für die banalen schauersichen Mordvorfälle rines furchtbaren Schlachtgewühle von Fußvolf und Reirern mi der naturgetren⸗

sten Darstellung der merlwürdigen Auftritte in tinem überfaltng Beduinen - Lager angenehm cntschädigi. Alle einzelnen Heigan sind aus der Wirklichleit gegriffen und nach genauen Erkundigungg ausgeführt, welche der Künstser von verschiedenen Seiten dannn eingzzogen; sogar die meisten Beiwerke, als Zelle. Waßfen, Schmushg Stoffe, Geräthschaften u. s. w., sind nach Gegenständen lopirt, die an b und Stelle selbst erbeutet wurden. Von blungen Wahrzeichen des ven rückten Angriffs sieht man nichts als ein paar todte und' verwundele M ber; von den Franzosen ist noch leiner geblieben. Der Patriotismus Künstlers ist slärler gewesen, als seine Achtung für die Grete der Nan besonders hat er den Söhnen der Wüste elwas muthwillig zugeseht; Köpfen fehlt es meist an würdigem Ausdruck und Charafter; 'in einigen die Geberde der Angst so übertrieben, daß sie ans Karifaturartige git Besser sind die Töchler der Wüe weggekommen, durchgängig schöng nin iche Gestalten. Aber alle Genre⸗Maser sind parteissch und müssen so n sobald sich ihnen eine Veranlassung darbietet, bag sriegsrecht ihres inf in vollemäßigen Artikeln abzufassen.

Keine noch so anschauliche und ausführliche Beschreibung kann einn lam

vollkommenen Begriff von diesem kolossalen Bilde geben, welches, wie sagt, gleich den ersten Tag der Aussellung die Aufmerksamieit jedes Ci lreienden auf sich zog und seiidem sorswährend den en ischiedensten Emnnn über die verschiedensten Klassen der Beschauer autzubt. Die Größe; z Namen des Möeisters; daß es eine Waffenthat verherrlicht, die noch in schen. Audenken it; vaß es vlelfach Portraimfiguren sind; dabei die H Faßlichkeit des Gegenstandes,

auf das 15 Publikum. Zreilich ist lein Bewess für den höheren Werth eines Bildes und der Schluß von gllgemeinen Aufmerksamteit des Publilumg auf die Liebe zum Schönen so weniger zulaͤssig, je mehr anderwenige Interessen hier der Natur

Preußen könne man die 6

nan

alles dies erllärt hinreichend die Win der unbedingte Beifall der Nn

ann beklage, aber wie la. er es an? Durch unausführbare, chi⸗ ache Minne! Vas habe er (Hraf Argöut) gesagi und wiederhole äs. solle nicht aus dem Gesicht verligren, daß es sich nicht um Ünter⸗= nig der Agiotage handle, selbst die Kommission wolle es nicht, son= bee Geseischasten fene Begin varzuführeiben, die si̊h durch Cimah-= n von Kapitalien bilden. Man solle sich nichi um bie Agiolage fäm-= gü. Graf Darn habe von den in anderen Ländern bestehenden Regeln snchen, wie in Preußen und England. Welches seien diese Riegen? 9 mne verlaufen, abtreten, übertragen. Hraf D aru verliest das beiressende preußische Gesetz, um das Gegen von der Behauptung des Grafen Argout zu zeigen. Graf Argout ersucht den Grafen Daru, i dieses Dolument zu⸗ men zu lassen. Nachdem er es der Kammer vorgelesen hat, bemerst er, daraus hervor, daß man in Preußen die Brfugniß habe, die Em⸗ nascheine zu verlaufen, allerdings eist nach vollommen geschehener Ein⸗ ing. Die Regierung habe nic, wie der Redner vor ihm behaupte, ent= faden, daß sie sich des ganzen Geldes bemächtigen werde, das bei den mqniers hinterlegt wäre, und daß sie dasselbe in ihren Händen behalten „ä. Mit Anführung Englands sei Graf Daru nicht glücklicher gewesen. m er (Graf Argont) habe diesen Gegenstand auch umfassend studirt, wmmagende Männer, Männer von Fach, von jenseits der Meerenge zu ze gezogen, That achen gesammelt, die mit Augenscheinlichkeit bewiesen, g in England die Empfangscheine verkauft und in Umlauf gesetzt werden, e die Bank -Billets, Graf Argeut hält den Kenntnissen, der Einsicht, der wigfalt, mit welcher Graf Daru alle Fragen prüfe, eine warme Lobrede. Aber nn mehr müsse er erstaunen über die D , in die derselbe gefallen sei, nem Uebermaß guter Absichten. Statt eine absolute Aechtung aller schlagen, warum habe er nicht vielmehr beantragt, zur Eröffnung einer Unterzeichnung zäiz sei? Man hatte diskutiren, Einwürfe machen können. Graf Daru ie aber davon nichts hören, sondern der Industrie die Hände binden, in indeß die Negierung zu vernünftig sei. Man solle sich nicht zu sehr hie Angelegenheiten der Leute mischen, dem Handel und Verkehr die ü Bewegung lassen, deren sie bedürfen. Könne man vernünftigerweise smoalleute, Kapitalisten hindern, sich ihrer Kapitalien zu bedienen? Nichis in ungerechter, als das Verbot, die Empfangscheine zu verkaufen, das 1 Kommission vorschlage. Also weil Mißbrauch möglich sei, wolle man n Gebrauch verbieten. Weil die Handels- Operationen stets mit einiger aht umgeben seien, solle man sie deshalb untersagen? Die vorgeschla⸗ nen Maßregeln seien zugleich eine Beleidigung gegen die Banquiers, da Garantien gegen dieselben aufstellten, die ihrein Rufe in den Augen mnkreichs und ganz Europa's schaden würden. Der Berichterstatter, Herr Teste, will für den Augenblick die Arbeit Kommission von dem ursprünglichen Antrage trennen. Die Kommission be nicht die Prätension, die so lange gewünschte Lösung des schwierigen soblems gefunden zu haben, nämlich die Unterdrückung der Agio tage. Ihr Hauptzweck sei nur die Veschränkung derselben * Eine neue hatsache sei in Frankreich vorgekommen, die Konzession von Eisenbahnen. ahlreiche Gesellschaften seien bei diesem Anlasse entstanden. In welche aiegorleen werde man sie stellen? Die Gesetze des Landes schwei⸗ fn darüber, das sei eine wahre Lücke. Welche Instructionen abe ncbsddem die Kommission empfangen? Durchaus keine. Sie habe so in der Gesammtheit der Gesetze eine Analogie fuchen müssen, die auf ese An von Gesellschaften anwendbar wäre. Was gehe vor, wenn eine nonhme Gesellschaft sich bilde? Sie wende sich an die Re ierung, liefere ie Elemente an die Hand, um den Nutzen und die 3. des Unter⸗ thmens zu beweisen, und verlange dann die Erlaubniß zu ihrer Errichtung. ö man aber je ciner solchen Gesellschaft das übermäßige Recht zuerkannt ihe, gewissermaßen Papiergeld zu schaffen und umseßbare Empfangscheine m lreiren? aus eigener Maͤchtvolllommenheit Werthe auszugeben, 'che sie sörmlich e, sei? In der Deputirten⸗-Kammer wurde heute zuerst zu einer ding der Büreaus durchs Loos geschritten. Die Herren Earnot no Dup in der Aeltere verlangen und erhalten Urlaub. Dann wurde ie gerhandlung über das Donanengesetz fortgesetzt, aber nach län⸗ er Debatte war man noch nicht zur Abstimmung über ein Amen- ment des Herrn Darblay gelangt, wonach der Zoll auf das Sesam- von 2. 50 auf 10 Fr. für 1060 Kilogr. erhöht werden soll.

X Paris, 27. März. Vor etwa vierzehn Tagen erschien der lnschall Soult mit dem Marschall Bugeaud in der Kommission, sche mit Prüfung der außerordentlichen Kredite für Algerien be⸗ istragt ist. Beide eiklärten dort die Nothwendigkeit des Feldzugs gen den noch nicht förmlich unterworsenen Theil des von den Ka⸗ len bewohnten Landes in Afrika. Ja man will wissen, der Mar⸗ hall Bugeaud habe so fest auf der Rothwendigkeit dieses Feldzuges standen, daß er eher seine Entlassung von seinem jetzigen Posten zu ben J. war, als auf diesen Plan zu verzichten, obgleich rselbe von Seiten einer großen Anzahl von Deputirten ernstsichen Biderstand findet. Der Marschall Soult unterstützte damals vor der ommission das Verlangen des General-Gouverneurs. Gestern er⸗ hien nun der Conseils-Präsident aufs neue vor der nämlichen Kom⸗ ssson, die ihm nochmals augeinandersetzte, wie sie den Nutzen die⸗ Feldzuges durchaus nicht abzusehen vermöge, worauf der Mar⸗ hall Soult zugab, daß derselbe allerdings noch verschoben wer— kn könne, und die Ansichten der Kommission in Erwägung

ziehen versprach. Wenn diese Zusage den Feldzug nicht emmt, so wird die Gesammtstärke der dazu verwendeten Truppen 0 Mann betragen, General Changarnier die Vorhut befehllgen, sarschall Bugegud den Oberbefehl führen und von dem Generah de har begleitet sein, dem die Führung der Nachhut anvertraut ist. Der scherige Oberst Jussuf wird mit dem Grade als Marechal de Camp ie Relterei befehligen. An Artillerie wird dem Expeditions-Eorps

ichnungen vorzu war,, der Regicrun

ö mne Felbbatterie beigegeben sein unter Befehl eines Obersten, unter

im auch der Herzog von Montpenster stehen wird. Man glaubt, r Feldzug werde nicht vor Monat Juni zu Ende sein. Marschall enn, DOberst Jussuf und Horace Vernet müssen in diesem Augen⸗ ide bereits zu Marfeille eingetroffen sein. Von der französsschen Botschaft in Ehina sind neue Nachrichten

fache nach mit ins Spiel kommen; aber es geht doch daraus unwiderleg⸗ i hervor, daß Horgee Vernet einen Beruf zum Volksmaler hat, wie ner unter seinen hiesigen Kunstgenossen. Aber auch das gereicht ihm zur sonderen Auszeichnung, daß bei der Lust zu mäkeln und zu krit= hn, wesche stets die zweite Wirkung des allgemein Auffallenden sein pflegt, dennoch wider seine lebenévolle Ai. sführung durchaus nichts ihehliches hat ringelvender werden können. Ueber hundert Figuren (die Vordergrundes in lebensgroßen, die des zweiten Planes in etwas ver inttien Verhältnissen), dabei eine Menge Pferde, Kameele, Ochsen, Kühe at. sind in dem Bilde zusammengedraͤngt, und der Reichthtim der lichten, Waffen, Geräthe des häuslichen Bedarfs und dergleichen ent⸗ nicht dem der Anordnung. Zu dem Allen, sagt man, habe Vernet nicht hi als vier Monate gebraucht, was vahlngestellt sein ' miag; Aber gewiß „daß die Leichtigkeit und Kühnhest der Pinseizüge, die Gewandihen des neinanderfügen, die überraschenden Stellungen und Wendungen Be⸗ erung verdienen, besonders von Künstlern, die Alles, was diese sötigieil. voraussetzt, vollkommen zu würdigen im Stande sind. ulich erscheinen mir Vernet'z . durchweg von racemäßig schö⸗ eau, nach Form und Farbe, Modellirung und Lichtern trefflich und che charahterisirt. Was die Stellung und Bewegung seiner Pferde angt, so habe ich den vollen Galoppfchwüng noch ni? in' soscher Präzl⸗ Hund in so wunderbarer Verkürzung dargestellt gesehen. Nicht blos die ne, auch die anderen Thiere sind sehr naturtreu, und die hintenaus-= Läkenden und aufeinauderllelternden Ochfen und Kühe, mit allem Aus= bestialischer Wuth und Raserei, in prächtiger Meisterhastigkeit vorge= 3 Diese große wiidbewegie Biehgtuppe, in ber Erfindung nahe verwandt nen dramatisch komponirfen Bildern von Frans Suyders, welche das ihie⸗ ; ieee. in seiner en, . Ausgelassenheit darslellen, zeigt das Ta · ernen's im Fache der Thiermajerej von einer neuen, ejgenthümsichen Seite.

465

eingetroffen. Herr von Lagrenee war am 9. Dezember mit Herrn von Harcourt und dem Herzoge von Tarent auf der Fregatte „Cleo⸗ patra. nach Manilla abgegangen. Der Rest der Gesandtschast sollte ihm folgen auf dem „Archimede“, der zu Macao das Felleisen vom September erwartet. Die Gesandtschaft follte einen Monat zu Manilla bleiben. Was sie bis zum Monat Mai thun werde, wußte man noch nicht. Im Mai aber muß sie nach China zurüdctehren wegen der Formalität der n der Ratificationen des Ber⸗ trags, worauf sie die Häfen des Nordens besuchen sollte. Herr von Lagrenee hatte zu Macao einen Attache, Herrn von Montigny, zurück⸗ gelassen, der wahrend seiner Abwesenheisf die Geschäfte der Legation versehen wird. Die vier Delegirten des französischen Handels befanden sich bei Abgang dieser Nachrichten zu Canton und sollten gegen Ende März nach Mamlla gehen. ; Herr von Lagrenee soll anfangs eine sehr thä⸗ tige Beihülfe von Seiten eines in China neden fg. französischen Kaufmanns gefunden haben, der ihm den amerikanischen Vertrag ver⸗ schaffte, dessen sich der französische Gesandte dann vorzugsweise zur Abfassung des seinigen bediente; aber das gute Einverständniß dieses Kaufmanns mit Herrn von Lagrenee scheint nicht von langer Dauer gewesen zu sein. Der Kaufmann soll, um sich an dem Gesandten zu rächen, an französische Blätter eine Abschrift bes am 24. Vktober zu Whampoa unterzeichneten Vertrags überschickt haben, woraus sich allerdings die vorzeitige Veröffentlichung des Handelsvertrags mit China erklären ließe.

Großbritanien und Irland.

London, 26. März. Die Wirkung der herabgesetzten Zucker⸗ Zölle hat sich in London und, so viel man hört, auch in anderen Städten während der letzten Wochen auf eine für die Verbraucher sehr vortheilhafte Weise bemerkbar gemacht, indem die Spezereihänd⸗ ler den Preis des Zuckers, je nach den verschiedenen Sorten, um 22 bis 42 pCt. ermäßigt haben. Der für die arbeitenden Klassen recht brauchbare sogenannte Madraszucker, welcher bisher 6 Pence kostete, wird jetzt für den geringen Preis von 35 Pence gegeben.

Eine Deputation der Seiden⸗Arbeiter mehrerer Fabrikstädte wurde gestern vom Präsidenten des Handels -Amts empfangen; ihr Zweck war, ihm die bedauernswerthe Lage der Seiden-Arbeiter in Folge der allmäligen Herabsetzung ihres Arbeilslohns vorzustellen. Die Haupt⸗Ur⸗ sache ihrer Bedrängnisse suchen sie in der Konkurrenz fremder Seiden⸗ Fabrikate. Es seien sür fremde Seidenwaaren jährlich 280, 000 Pfd. an Zoll eingenommen worden, ohne den Verbrauch der durch Schmuggel eingeführten Seidenwaaren zu rechnen. Die Arbeiter bitten die Regierung, sie möge an jedem Orte einen Handels⸗Rath einsetzen, dessen Auf⸗ gabe es sein soll, nach billigen Prinzipien den Arbeitslohn festzustellen. Lord Dalhousie versprach ihnen, diefen Gegenstand in ernste Erwä⸗ gung zu ziehen. Sofern irgend eine Maßregel ihren Beschwerden Abhulfe bringen könne, würde sie gewiß . werden. Die Re⸗

ierung habe sich bereits damit beschäftigt, die Schiedogerichte für die

eziehungen der Arbeiter, ihren Herren gegenüber, auf anderer Basis umzuschaffen, und erwarte nur den Bericht der dazu eingesetzten Kom⸗ mission, um zu einem Entschlusse zu kommen.

(R. B.) Das Journal de Franefort giebt in einem aus⸗ führlichen Korrespondenz⸗ Artikel aus London eine dort veröffentlichte amtliche Uebersicht des Zustandes der Schifffahrt und des Handels von Großbritanien in den Jahren 1843 und 1844. Folgendes sind die bemerkenswerthesten Resuliate desselben: Die Jahre 1817 und 1843 zeigten im Vergleich mit den vorhergehenden eine geringe Ab⸗

nahme des britischen Handels, wogegen in dem abgewichenen? Jahre

ein bedeutender Aufschwung in allen Zweigen des Verkehrs bemerkbar gewesen ist, wozu hauptsächlich eine ansehnliche Zunahme der Ausfuhr aller Fabrikate wesentlich beigetragen bat. Biese Ausfuhr betrug nämlich im Jahre 1843 44,812, 20 Pfd. St., im Jahre 1844 dagegen 50,615,265 Pfd. St., ein Zuwachs, der haupt⸗ sächlich die wollenen und baumwollenen Manufaktur-Artikel und in geringerem Maße auch die leinenen, Stahl- und Eisen⸗ waaren getroffen hat. Von baumwollenen Fabrikaten wurde, wie man bemerken muß, in früheren Jahren weit mehr exportirt, der Handel damit ist aber sehr gesunken und fängt erst jetzt an, sich wie= der zu heben. Was die Einfuhr betrifft, so hat auch diese im zu⸗ letzt verflossenen Jahre sich sehr vermehrt. Der Artikel Kaffee allein, von welchem im Jahre 1845 gegen 39 Millionen Pfund eingebracht wurden, zeigte für 1844 eine Erhöhung auf 163 Millionen Pfund. Die meisten sonstigen Verbrauchs⸗Gegenstände haben dagegen nur eine mäßige Zunahme in der Einfuhr ergeben. Die Schifffahrt war bei dem gesteigerten Handelsverkehr naturlich auch belebter, was in den meisten Häfen des Landes bemerkbar war, und dieser stärkere Be⸗ such der Häfen hat sogar von fremden Schiffen mehr als von engli⸗ schen hergerührt. Dieser blühende Zustand des großbritanischen Handels im letzten Jahre, welcher zum großen Theil den neueröffneten Absatz⸗ wegen in China zugeschrieben werden muß, ist übrigens eine Folge des durchdachten und praktischen Verfahrens der englischen Politik, welche es versteht, dem Verkehr immer neue Hülfsquellen zu schaffen, wenn es Noth thut. Wir haben übrigens die Ueberzeugung, sagt der Bericht, daß die aufgeklärten Staatsmänner des Festlandes die Eifersucht nicht mehr theilen, mit welcher man das Haudelsglück Englands zu betrachten gewohnt ist. Diese Macht kann nicht, wie man fürch⸗ tet, den Handel für sich monopolistren, denn das ist unmöglich, so lange Käufer und Verkäufer zum Verkehr nöthig sind und aus den Ländern, die sie mit ihren Waaren überschwemmt, nothwendig auch Gegenstände zurückgekauft werden müssen, wenn ein dauernder Han⸗ del bestehen soll. ͤ

Was fuͤr Deutschland erfreulich sein muß, ist die wachsende

Zahl der preußischen, die englischen Häsen besuchenben Schiffe, welche den besten gi für die Zunahme des * n ef mit Zollvereins⸗ Staaten geben, bei dem gewiß auch Deutschland seine Rechnung findet. Wenn auch einige deutsche Blätter schreien, daß die von Sir R. Peel eingeführte Befreiung der Baumwolle von eng⸗ lischen Eingangs⸗ Zoll die deutschen Spinnereien außer Stand seße, mit den britischen zu kenlurriren, so ist die Ansicht doch durchaus irrig, denn es ist die Sache der Regierungen, ihren Fabrilanten die Noh⸗ stoffe möglichst wohlfeil zukommen zu lassen, eine Wahrheit, die in Deutschlend noch nicht gehörig gewürdigt zu sein scheint.

a r ,,, e er britischen Künstler für Malerei und Bildhauerkunst eröffnet, enthält 801 Gemälde und 21 Gibbs an, n.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

London, 26. März. Das Paketschiff „Indiana“ ist gestern mit Nachrichten aus New⸗ York vom (1st en T. M. in are eingelaufen; es bringt die Kunde von der unerwarteten Annahme der ttrianischen Anschiuß ⸗Bill im Senate der Vereinigten Staaten, die dort mit einer Majorität von nur 2 Stimmen 27 gegen 25 ersolgt ist. Der Worttert der Bill ist folgender:

„Es wird beschlossen vom Senat und dem Repräsentantenhause der Vereinigten Staaten im versammelten Kongreß, daß der Kongreß einwilligt, das der Republik Tixas a aig zugehörende Territorium in einen neuen Staat zu verwandeln, unter dem Nanien Staat von Teras, mit republita- nischer Regierungsform, welche von dem Volle der besagten Republik durch Abgeordnese im versammelten Konvent angenommen werden soll, unter Zu⸗ stimmung der bestehenden Regierung, danmjt dieselbe als eine ber Staunen dieser Union zugelassen werden kann.

„Und es wird ferner beschlossen, daß diese Einwilligung des songresses unter folgenden , . und folgenden Garantieen . ) der neu zu bildende Staat hat sich den Anordnungen der diesseitigen Regierung zu fügen in allen Gränzfragen, welche anderen Regierungen gegenüber entste · hen können; und die Verfassung desselben soll, wenn ihre Annahme von Seiten des Volles der Republik Teras wahrscheinlich erscheint, dem Präsi⸗ denten der Vereinigten Staaten übergeben werden, damit derselbe sit dem Kongreß zur endlichen Ausführung am oder vor dem 1. Januar 1816 vor- lege; 2) der besagte Staat soll nach seiner Aufnahme in die Union, und nachdem an die Vereinigten Staaten alle Bergwerke, Minerale und Salz⸗ lager, öffentliche Gebäude und Festungen, Häfen, Docs, Magazine, Zeughäuser und alles andere zur Landes? Vertheidigung gehörende Eigenthum abgetreten ist, alle öffentlichen Fonds, Schulden und Steuern jeder Art behalten, eben so alle wüsten, besitzlosen, innerhalb seiner Grän- zen liegenden Ländereien, die zur Tilgung der Schulden ' der besagten Re⸗ publik Teras verwendet und dann zu ihrer Verfügung gestellt werden sol len, aber in keinem Falle sollen diese Schulden der egierung der Ver⸗ einigten Staaten zur Last fallen; 3) neue Staaten von angemessener Größe und hinreichender Bevölkerung lönnen später mit Zustimmung des besagten Staates aus dem Territorium desselben gebildet werben und zur Aufnahme unter den Bestimmungen der Föderal ⸗Verfassung berechtigt sein. Und solche Staaten, welche aus dem südiich von 360 30*n. B. liegenden Theile des besagten Territoriums gebildet werden, sollen mit oder ohne Sllaverei in die nion aufgenommen werden, wie das Volt jedes Staates, das die Aufnahme nachsucht, es wünschen sollte.

„Und es wird ferner beschlossen, daß, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten es für rathsam erachten follte, mit der Nepublik Teras zu unter⸗ handeln, anstatt die vorstehende Resolution der besagten Nepublik als eine Eröffnung von Seiten der Vereinigten Staaten zu submittiren, der Beschluß gefaßt werden soll, aus der gegenwärtigen Republit Texas einen Staat zu kilden, von angemessener Ausdehnung der Gränzen und mit zwei Reprä⸗ sentanten im Kongreß bis zum nächsten Vertretungs Arrangement, denselben in Folge dieser Alte in die Union unter gleichen Bedingungen mit den be⸗ stehenden Staaten aufzunehmen, sobald als die Regierungen von Teras und den Vereinigten Staaten über solche Aufnahme und die Cession des übrigen Territoriums übereingelommen sind. Und die Summe von 100, 900 Dollars wird hiermit zur Deckung der Kosten für die Unterhandlungen über selche Cession, möge dieselbe durch Vertrag oder durch Artikel geschehen, die dem Kongreß vorzulegen sind, bewilligt.“

Meteorologische Geo bachtungen.

1845. Morgens Abende 31. Mürz. 6 Ut. 10 whr.

Lustlruek. ... 337, 12* Pr. 336, 72! pPνr. 339 38 p . Lustwärme ... ': 4 1.87 R. 0, od R. Thaupunkt ... . * 1,19 R. 1,8) MR. uus tatig um gd pC. 88 pCt. regnig. beiter.

Nachmittags 2 Uhr.

Nach einmaliger Heobachtuug.

Quellwä‚rme 7,85 M. Flusswärme O, 22 R. Rodenwärme O, 27 R. Aua diunstung (O, oos Rb. Niederachlas O, 0 νν ho. So. S0. Oso. Warme wechsel 2, 10 Wolkenzus ... oso. 2, 2) N.

Tugesmittel: 337,81“ Par.. Os R... Oo R... S8 cn So.

bezogen.

gandels- und Börsen - nachrichten.

Berlin, 1. April. Die Börse zeigte heute große Festigkeit. Das Geschäst war indeß nicht sehr belebt, die Course aber durchgangig höher, als gestein. Besonders animirt waren wieder Berlin⸗Anhalter Aetfen.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 31. März 1845. Zu Lande: Weizen Rihlr. 20 Sgr. 5 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 9 r auch 1 Rihlr. 6 Sgr. 11 Pf.; Hafer 27 Sgr., auch 22 Sgr. 2

Zu Wasser: Weizen weißer) 1 Rihlr. 27 Sgr. 7 Pf., auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 10 Pf. und 1 Rthir. 8 Sgr.; Roggen f Rthir. 8 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 6 Sgr.; Hafer 24 Sgr. 3 Pf. Sonnabend, den 29. März 1845. Das Schock Stroh 10 Rtihlr. 10 Sgr., auch 9 Rihlr. Der Cenmner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.

r— r ——

Am meisten Gewicht haben die Einwürfe, daß es der Composition an Einheit und malerischer Totalwirkung fehle, daß das Ganze eigenilich kein Bild, sondern eine bloße Reihe lose an einander gesügter Gruppen, eine Sammlung Genrebilder auf einer Leinwand sei. Diese Mißstände flossen unvermeidlich aus der Aufgabe, nämlich den Ueberfall eines Beduinen-Ka⸗ gers in treuer Naturngchahmung des Einzelnen auf einer Leinwand von 66 Fuß vorzuführen. Die Composition um eine Haupthandlung im Mittel⸗ punkte des Bildes zu gruppiren und Alles auf die Daistellung eines präg⸗ nanten Moments zu fönzentriren, ging in einem Gemälde von solcher Län- gen- Ausdehnung nicht an, ohne die Neben vorstellungen aufzuopfern und Lücken auf beiden Seiten zu lassen, wodurch sich ihre Ueberflüssigkeit sehr merllich aufgedrungen hätte. Dem Künstler blieb daher keine andere Wahl, als die Handlung in eine schnurgerade fortlaufende Reihe isolirter Mo⸗ mente und Episoden des großen Schlachtpanorama'g zu zerspliltern und auf diese Weise Interesse längs der ganzen Tafel auszubreiten. Sucht man nun ein malerisch wirkungsvolles Bild, sucht man den Mann in der höch- sten Entfaltung seiner Kraft, im wilden Ringen oder herrischer Verach= tung des um ihn andringenden Todes, so inden man freilich anstatt dessen einen mit vielen interessanten Gruppen und pittoresken Details staffirien Schlachtplan. Das Ganze läßt sich nicht mit einemmale überblicken, son · dern nur fassen und genießen, wenn man der Reihe nach die einzeinen Gruppen durchgeht, von denen jede sich eigens geltend macht, und die un- ter einander so locker an daß einzelne Partieen, . Bilder, ganz unbeschadet herausgenommen werden fönnten, wovon die Schuld keinesweges auf den Künstler, sondern auf das Programm zu schie= ben ist. Die Lichthaltung in den einzelnen Theilen des Bildes ist vortreff⸗ lich; der bleudende Ton in Luft und Erde läßt so recht die trockene Glut des Klima's und die liefe Dürre des Erdreichs suͤhlen. Die Anhöhen des Hintergrundes haben in ihrem sanddünenförmigen Zuge und verwinerten

Chgralter den Ausdruck des Trostlosen, in der Stimmung der ausgebleichten Kaltfarbe und in dem Geäder des wie vom himmlischen Feuer versengten Gesteins voller Spalten und Risse die Miene des Sprechenden. Das Ko⸗ lorit ist von blühender, leuchtender Frische und Lebhaftigkeit. Die Farben sind durchaus rein, einfach und kräftig gehalten; die Carnation meist dun- iel, die Umrisse scharf; jedes Einzelne sondert sich höchst bestimmt von dem anderen ab, und die Gegensätze sind nicht durch weiche Ueber änge vermit- telt, noch durch schroffe Rontraste accentuirt, sondern heben sich nur durch die überall gleich kräftige Färbung. Durchweg ein pastoser, marliger Far⸗ ben Auftrag, eine breite Behandlung der Massen, doch mit trefflicher Vollen- dung aller Detgils; eine merkwürdige Fruchtbarkeit der Erfindung, eine Klar= heit der Auffassung, eine Sicherheit, eine Gewalt, eine Bequemlichleit und Leichtigkeit der Technik, die in Erstaunen setzen. Kurz das Ganze, troz der mit Recht daran gerügten n erscheint immerhin als ein Mieisterstück. zu dem sich in dieser Art schwerlich Konkurrenten finden dürften.

Im Auftrage des Königs ist Horace Vernet bereits wieber nach Afrika abgegangen, um daselbst die Lolalstudien zu den neuen Bildern aufzusam meln, welche von der Schlacht am Jslv, von der Beschießun Tanger s und der Einnahme Mogador'z bei ihm bestellt sind. Die Gegenstände sind un= kit höchst interessant zu nennen. Wir werden dadurch wieder Gelegen-

eit belommen, ihn im Fache der Seestücke kennen t lernen, worin er schon

einmal durch die im Konstantine⸗Saale des historlschen Museums zu Ver= sailles bestudliche Einnahme des Forts San Juan d'ulloa seine Stärke bewiesen hat. Nur wäre sehr zu wünschen, daß ihm seine neuen Aufgaben enger geschlossen und seine Dimensionen lnapper zugemessen wärden, damst seine . nicht immer mehr bloße Decoration und lediglich pittoreste Schlacht. Panoramg's werden, die vielleicht in strategischer Hinsicht, aber lei- nesweges in ästhetischer Beziehung Freude gewähren können.