ĩ des nachgesucht sei, und daß, so lange man nicht an⸗ E= der a i sei eine vom Voll gesonderte Kaste⸗ auch bie Verhältnisse desselben zu den im Gesetz vom 5. Juni 1825 er Gegenständen gehören. In der darüber geführten langen und erschöpfenden Debatie kommen als entscheidend für die Sache folgende Fragen zur Sprache; 1) ob und inwieweit sind die neuen Gefetze von den bisherigen abgewichen? 2) aer. Nothwendigkeit vor, den Nichterstand den neuen geseßlichen Bestimmungen zu unter- wersen? 3) önnen die neuen Bestimmungen möglicherweise einen nachtheiligen Einfluß auf die richterliche Stellung ausüben?
Zur Beantwortung der ersten Frage wird angeführt, daß das Allgemeine Landrecht bestimmt habe, ber Justijbeamte könne nur durch . und Recht entlassen werden; spätere Gesetze haben dies mehr⸗ fach bestätigt. Auch der eiwanige Ausnahmefall des s. 6 der All = gemeinen Gerichts ⸗Drdnung, wenn man seine heutige Gültigkeit zu⸗
eben wollte, ist so bestimmt gefaßt, daß er zu Zweifeln nie Beran= lassung gab. Ich kleine Orbnungestrafen in Gelde festgeseßt werden konnten, kann nicht bestritten werden, jedoch ist es zweisehaft, ob nicht egen solche Straffestseßungen auf Untersuchung provocirt werden konnte. * Unschuldige hätt? es gewiß gethan, der Schuldige wird sich seder Festfetzung fügen, die milder ist, als das Gesetz, das ihn sonst straft. Penstonirung konnte nur im Falle körperlicher oder geistiger Unfähigkeit eintreten. Ein Sträuben des Betheiligten war hierbei laum denkbar; lam es dennoch vor, so konnte es durch gerichtliche Untersuchung über die Amtsleistungen des Betheiligten entweder be⸗ seitigt ober begründet werden. del r el mit gegenseitiger Ueber⸗ einsummung gehören nicht hierher, unfreiwillige kamen nicht vor, außer wenn dem Jersetzenden etwas Härteres drohte, und dann fügte er sich gern. Versehungen in offenbarem Interesse des Dienstes fügte sich gen, andere unfreiwillige Versetzungen wären eine Disziplinar⸗ Maßregel gewesen, die die Natur einer Strafe gehabt und gegen die das Gesetz geschützt hätte. —
Nach dem neuen Gesetze dagegen steht fest: e
a. daß der Richter ohne Urtel und Recht durch einen Beschluß der vorgesetzten Behörde oder durch ein vom Justiz⸗Minister zu ernennendes Gericht des Amtes entsetzt;
b. daß er wider seinen Willen versetzt;
c. daß er eben so penstonirt werden kann, und zwar durch den
Justiz⸗Minister. . ;
Anlangend die zweite Frage, bemerkte man, wie der ea, Richterstand gewiß leine Veranlassung dazu gegeben habe, daß die neuen Gesetze emanirt werden müßten. Der preußische Richterstand sei ein Ehrenstand, ihn ehren nicht nur seine Mitbürger, ihn ehre auch, das Ausland, der Ausländer nehme gern bei den preußischen Gerichten sein Recht. Der frühere Justiz⸗Minister Mühler habe noch kurz vor seinem Austritte im Jahre 1844 dem preußischen Richter⸗ stande öffentlich ein ehrendes Anerkenntniß gegeben und es hervor⸗ gehoben, daß er während der ganzen Dauer seines Ministeriums, also 12 Jahre hindurch, nie eine Ordnungsstrafe wider einen Richter habe kit ee, dürfen. . ᷣ
In Betreff der dritten Frage meinte man, daß sich dieselbe aus dem ad 14 Erwähnten von selbst erledige. Daß unfreiwillige Ver= setzungen und Pensionirungen, wenn sie auch nicht Strafbestimmungen genannt werden, dennoch dieselbe Wirkung haben, liege am 96.
Der Justiz⸗Minister und die Richter sind durch diese Vestim⸗ mungen in eine nähere Beziehung zu einander gesetzt worden, als
rüher. . Der Richter ist verpflichtet, auf keine anderen Befehle zu achten, als die des Gesetzes, er muß sonst vollkommen frei sein, er kann im Rechtsprechen von Niemand ö , . werden.
. er Justiz⸗Minister muß darauf achten, baß das Gesetz in den vorgeschriebenen Normen zur Anwendung gebracht werden könne. Wie es aber seine Pflicht ist, auf Ausübung prompter Justiz zu sehen, so ist es Pflicht des Richters sich in derselben durch nichts stoͤren zu lassen. Kollisionen in, den Ansichten können nie ausbleiben: ber Richter wird pflichtmäßig die ange wenn er sie für die i r hält, festhalten müssen. Eine solcht Gesinnung wird der Justiz- Minister nur ehren können, und er hat es bisher gethan. Aber er könne sie auch mitunter ver- oder doch nicht erkennen, und dies würde die Folge haben, daß sein Urtheil über den Richter ein ungünstiges wer⸗ den wird. Dies lonnte der Leßztere in Bezug auf die materiellen Folgen dieser Ungunst früher ertragen, wenn er sonst seine Pflicht erfüllte, und nicht geräde auf besondere Beförderung ausging. Daß dies Verhältniß jeßt ein anderes geworden, muß auch der Befangenste zugeben. Fort⸗ dauerndes . des Ministers könne nicht nur, sondern würde zu Maßregeln führen, zu denen derselbe jetzt berechtigt ist, und die er gewiß nach seiner Ansicht vor seinem Gewissen verantworten kann. Die dadurch erzeugte Beunruhi n kann nicht durch den Muth, den jeder brave Beamte haben k eseitigt werden. Wer seinen Muth aufbieten muß, den steht eine 26 gegenüber; der Muthige wird ihr ent⸗ gegentreten, aber oft unterliegen. ; .
Man bemerkte im Laufe der Debatte, daß, wenn es gleich dem Verfasser ber offiziellen Schrift nicht l n über eg n e! Be⸗ weis zu führen, daß die neuere Geseßgebung die Unabhängigkeit des Nichterstandes eben so wahre, wie die ältere Gesetzgebung, derselbe sich jeboch ein unbestreitbares Verdienst um das Land erworben habe, wofür man ihm Dank wissen muß. Durch diese Schrift wird man
ämlich weifellos darüber aufgeklärt, daß selbst die älteren Ge⸗ . n . f Unabhängigkeit des Richters in der Art schätzen
würden, wie solches die jetzigen Verhältnisse und der Bildungöstand des Volles . hen. 3 e n. ar auf dem Gebiete der Mei⸗ nungen so bewegten Zeit ist das Palladium einer vollständigen Unabhängigkeit des Richterstandes ein ganz besonders wichtiges Kleinod,
Der r der beschloß hierauf, Se. Majestät unterthänigst darauf aufmerksam zu inachen, daß die 86 vom 29. März 844 nach Inhalt der Verordnung vom 6. Jun 1823 zu den Ge enstãnden der Begutachtung der vinzial⸗Stände gehören, und Allerhöchst⸗ benselben zu bitten:
di n, n 29. März 1844 für die richterlichen Beamten außer Krrast seßzen und den nächst zu r , , Ständen ein neueg Hest zur Berathung vorlegen zu lassen, durch welches die ö ned g ien der Rechtspflege auf das unzweideutigste fesigestellt ö
6 i ber 35sten Plenar⸗Sitzung lommen folgende Gegenstände zum Vortrage: l ; 1) In der Petition 3a, Einwohner des Kreises Olehko wird een mn daß der Zusatz 213 §. 13 des ostpreußischen Pro= vinzial⸗ Rechtes die ausdrüdliche n n. enthält, daß die fleine l bestehend in Fleisch, Erbsen, Eier und Flachs, wo solche von Haushaltungen und Feuerstellen zu entrichten, bei vorkommenden Digmembrationen auch von den Zweigstücken abzutragen sei, ohne daß dem Haupt⸗Grundstücke, dadurch eine Erleichterung zu Theil werbe. In Folge dieser , sei es vorgekommen, daß die Heistlichen c. dle in Rede stehende Abgabe auch von kleinen Eigen⸗ käthner-⸗Etablissements geforbert haben, wodurch deren Besttzer un= verhältnißmäßig belastet würben. Dagegen sei bei Zusammen⸗ zichung vom Grundstücken der Acquirent nach dem bestehenden Pro= dn ni Rechte m
eiten und bri
18 en Grundstücke zu entrichten, ungegchtet dies der ¶Vlligtest entspreche,
da derjenige, welcher zu seinen Ländereien noch
1. verpflichtet, die kleine Kalenbe von dem acquirirten it
480
mehrere Grundstücke hinzukaufe, auch mit Leichtigkeit die bis dahin da⸗ . entrichtete kleine Kalende fernerhin zu übernehmen vermöge, Um nun einerseits die Geistlichen in ihrem Einkommen möglichst zu sichern, andererseits die r — von den drüdenden nde Abgaben zu befreien, wird als Ausgleichungs⸗Mittel darauf angetragen, daß des Königs Majestät gebeten werde, den Zusah des ODstpreuhischen Provinzial Rechts 213 5. 13 aufzuheben, dagegen aber ein Gesetz zu emaniren, nach welchem von eingezogenen und . Grund⸗ stücken der Acquirent die kleine Kalende wie der frühere Besitzer zu entrichten habe. ö . Schon dem 5ten Provinzial⸗ Landtage ist mittelst Allerhöchsten Propositions ⸗Dekrets vom 31. Januar 1831 ein Entwurf zur Verord⸗ nung wegen Abänderung und näherer Bestimmung der im ostpreuß. Provinzialrechte Zusatz 213 §. 13 ertheilten Vorschristen vorgelegt, von demselben begutachtet und darauf angetragen worden, dem esetz⸗ Entwurf mit den vorgeschlagenen Modisicationen die Allerböchste Ge⸗ nehmigung zu ertheilen. Der g. 2 jenes Gesetz Entwurfs enthielt hin⸗ 6 der kleinen Kalende bei Dismembrationsfällen eine ausgleichende estimmung, welche jedoch durch die Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom 28. Januar 1837 dahin abgeändert wurde: daß, weil eine Veränderung ohne e, . wohlerworbener Rechte nicht bewirkt werden könne, von dem beabsichtigten Gesetze abge⸗ standen, den Verwaltungs⸗Behörden aber die Vermittelung billiger Vertheilungs⸗Grundsätze bei vorkommenden Gelegenheiten über⸗ laß ef id ch die Ministerien der geistlichen Angelegenheite Hiernächst ist durch die Ministerien der geistlichen Angelegenheiten und des Innern mittelst Reskripts vom 24. . 18359 den Re⸗ gierungen eine ausführliche Justruction und Anweisung ertheilt wor⸗ den. Bei dieser Sachlage ist ein nochmaliger Antrag auf Emanation der begutachteten Verorbnung nicht zu bevorworten, noch weniger scheinen die Anträge in der vorliegenden Petition zur Berücksichtigung geeignet zu sein, da sie noch viel weiter gehen, als es in dem begut⸗ achteten Gesetze geschehen, weshalb der Landtag beschließt, dem An⸗ trage keine Folge zu geben.
Provinz Schlesien. Breslau, 25. März. 33ste Plenar⸗Sitzung vom 18. März. Nach der Eröffnung der Sitzung durch den Herrn Landtags⸗
Marschall erhob sich ein Abgeordneter der Stäbte und knüpfte an die
gestrige Debatte über die Stol⸗-Targebühren den Vorschlag, daß in die bezüglich dieser Angelegenheit abzufassende Adresse oder in die Schluß -Adresse eine Bitte um Beschleunigung der Regulirung der Stolä-⸗Taxordnung aufgenommen werde. Zu diesem Antrage sei er durch einen erst gestern eingegangenen und durch wiederholte Tax⸗ Ueberschreitungen Seitens der Heistlichkeit motivirten Auftrag seiner Kommittenten veranlaßt. Dieser Umstand möge entschuldigen, daß der Antrag erst heute gestellt wird. ; (
Dagegen wurde erwähnt, daß, wenn der Antragsteller wünsche, daß der, aus seinem Wohnort gerügten Taxüberschreitungen als eines Motivs für die Fixirung der Emolumente der Geistlichen in der be⸗ treffenden Adresse gedacht werde, dies bedenklich erscheine, weil die Motive, dem Landtage gegenüber, nicht hinreichend fönstatirt seien. Die Fixirung der Geistlichen sei schon genügend dadurch motivirt, daß
ervorgehoben, wie unangemessen die jetzige Art der Beziehung der molumente für ihre Stellung sei. —
Bei der hierauf ersolgten Abstimmung lehnte die Versammlung diesen Antrag mit überwiegender Stimmenmehrheit ab.
Nach der Mittheilung einiger allgemeinen Geschästs⸗Angelegen⸗ heiten durch den Herrn Landtags⸗Matschall wurde zur Tages- Srd⸗ nung übergegangen. Von Seiten des Aten , wurde ein Referat über den am 131en d. M. dem Landtage zugekommenen An⸗ trag des Herrn Ministers Eichhorn, wegen Abdruck der amtlichen Berichte der Provinzial⸗Irren⸗Anstalten, vorgetragen.
Der Ausschuß ist der Ansicht: . daß der so verspätete Druck dieser Berichte für den gegenwärtig versammelten Landtag abzulehnen, daß im Allgemeinen die her⸗ kömmlichen bezüglichen Denkschriften des Königl. Landtags⸗Kom⸗
missarius nebst den Referaten den landtäglichen Zwecken genügen,
daß es indessen dem Ministerium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗ Angelegenheiten unbenommen bleiben möge, die Berichte der schlesischen Irren⸗Anstalten zu Gunsten der Zeiischrift für Pfy⸗ chiatrie benutzen lassen zu wollen. — ;
Diesen Antrag des Ausschusses erhob die Versammlung ein stimmig zum Beschlusse. 24 ;
Es fe gr hierauf der Vortrag über die Provinzial ⸗Städte⸗ Feuer⸗Sozietaͤt Seitens des Direktors des für diese Angelegenheit ernannten besonderen Ausschusses. .
Nach Verlesung der bezüglichen Denkschrist des Herrn Ober= Präsidenten trug der Ausschuß den Rechenschafts⸗Bericht pro 1814 vor. Der Vortrag über den ersten Theil der Denkschrift und die vielen Petitionen, welche wegen Modification des Soʒietãts · Nieglements eingereicht worden, bieibt vorbehalten. Die gesonderte Bearbeitung des Rechenschafts-⸗Berichts pro 1843 rechtfertigt sich dadurch, daß die Ertheilung der Decharge darauf noch während des gegenwärtigen Landtages erfolgen könne.
Der Ausschuß erklärt, zur Ertheilung einer Danl verpflichteten Decharge pro 1843 bereit zu sein, unb beantragt, daß der Landtag das betreffende Referat dem Herrn Ober⸗Präsidenten zur Berüchsich⸗ tigung empfehlen möge.
Mehrere Mitglieder machen auf den auch schon im Referate hervorgehobenen Nachtheil der verspäteten Zahlung der Brand ⸗Bo⸗ nificationen aufmerksam, da dem Institut die Konkurrenz mit Privat- Compagnieen nur bei prompter Zahlung möglich werde, wogegen erwähnt wurde, daß dieser Uebelstand in der nf in der Sozie⸗ tät liege und nicht zu beheben sei, so lange die Kasse nicht Bestände
besitze; es müsse sehr dankbar anerkannt werden, daß zur theilweisen
Beseitigung jenes Uebelstandes die Königlichen Behörden Allerhöchsten Orts Vorschüsse beantragt und erwirkt haben. Nach einigen Erörterungen über die innere Einrichtung der Städte⸗Feuer⸗Sozietät wurde der Antrag des Ausschusses: das Reserat dem Herrn Landtags- Konimissarius zuzustellen und zur Berücksichtigung zu empfehlen, ; zum Landtags⸗Beschluß erhoben. ] Es folgte hierauf der Vortrag des sechsten Auosschusses über die Petition der leobschüßer Kreis-Versammlung wegen Entschä—= digung für die im Interesse der Provinz statige fundene Gränz-= l Behufs der Abhaltung der Rinderpest. 5 Gegen den Antrag der Petition wurde erwähnt, daß eine Ent⸗ schädigung für diese Gränzbewachung bis jetzt weder gefordert, noch ewährt worden, daß alle Prägravationen einzelner Gegenden und . auszugleichen unmöglich sei, immer würde es mannigfaltige Lasten geben, welche nicht bie ganze Provinz gr nbi treffen, und wenn im vorliegenden Falle die Gränzkreise durch Bewachung in Anspruch genommen werden, so gäbe es auch Lasten, welche bie Kreise im Innern des Landes ausschließlich treffen, z. B. die Ein⸗ quartierung in den Gegenden, wo in der Regel große Mandwer ob- gehalten werben. Der Wachtdienst treffe bei eingedruüngener 3. nicht nur bie Gränzkreise, sondern auch bie Ceniralkreise, welche gegen einanber schlltzen müßten.
Zur Unterstühung der Petition wurde hervorgehoben, die
Gränzkreise hätten zum Schußz der Provinz große Opfer bracht, sie seien ohnehin durch den . Der Staat unb nicht der Einzelne sel zur Beschüßung der verpflichtet; würde den Anwohnern derselben die
Enischädigung geraubt, so würden sie lä werden und selbst ihr eigenes Vieh aus preisgeben. Den
habe den Grund
gehemmten Verkehr
) Nachdruck ,,,
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uur der anf ämdörfern sei nach der Choleraspm Enischädigung gezahlt worden, und wenn dies in einzelnen G nicht geschehen, so müßte der Grund lediglich darin gesucht daß die Ansprüche nicht überall mit dem nöt worden sind. Der Landta Vertheilung ber Lasten zu fördern, stets im Auge gehab sich hier darum, die ärmste Klasse von Einwohnern zu entschädigen, welche durch Verwerthung ihres einzigen Gutes, Zeit, ihr Leben fristet, und der man nicht zumuthen könne, ihre
zige Habe dem öffentlichen Wohl zum Opfer darzubringen.
Ein Abgeordneter der Ritterschaft weist auf seine als Lun emachten Erfahrungen hin und erklärt, es sei materiell n 5 den Gränzkreisen zuzumuthen, daß sie die Gränze g Entschädigung absperren. Es eristire feine gesetzliche Bestimmung, welcher eine solche nnr, für die Gränz⸗Ortschaften hervor bwendung der Viehpest enthalte Bestimmung für die Fälle der Absperrung der Landesgränze, und der din tag erfülle eine Pflicht, wenn er dazu beiträgt, klare Bestimmungen iin jene Obliegenheisen, deren Ausführung den Central⸗Behörden so g Schwierigkeiten verursachen, zu vermitteln. Nachdem noch hervon⸗ hoben worden, daß es sich hier nicht um Gränzkreise, Gränzgemeinden handle, da keine geseßzlichen Bestimmungen eine u theilung der Last auf den Kreis rechtfertigen, wurde die Frage: ob auf Erlaß einer Bestimmung anzutragen, wonach den einein
rath mögli
das Patent von 1803 wegen
Ortschaften, im Fall sie die Landesgränze bewachen hätten, Erleichterungen zu Theil
überwiegend bejaht.
Dagegen wurde der zweite Theil der Petitzon, welcher Ent digungen fůr schon n. Dienste bennspruchf Mit siberwicgnn en. .
Der Central⸗Ausschuß trug hierauf mehrere hi ferate über I
Majorität zurůckgewie
titionen, und zwar
? 9 * über die Petition des städtischen Abgeordneten 1Ilen Wahlbenn daß die Dreidinge als ein polizeiliches Institut nur mit Genthin gung der Administrativ⸗ Behörden abgehalten werden dürfen. Die Majorität des Ausschusses erllärte sich gegen den In
der Petition.
Für dieselbe wurbe angeführt: die Petition wolle kein RM eines Dritten verletzen, die Ansprüche ber auf Dreidingsgelder h rechtigten Dominien werden vollkommen anerkannt, aber mil in Recht der Forderung muß auch die Verpflichtung verbunden sein, nn kann nur für das zahlen, was man empfängt. Wenn überhaupt! Dreiding gehalten werden sollte, so müsse von der Regierung zun derst gc werden, was durch das Dreiding zu leisten sei,) dieses dermalen nicht feststehe, und eben so müsse die Regierung überzeugen, daß der zur Haltung des Dreidings Berechtigte auh dazu erforderliche Qualification besitze, da gegenwärtig dem Jusi rius nicht mehr gestattet sei, das Dreiding zu halten.
Schutzgeldern können die
Institutionen getreten.
Gegen die Petition wurde ent niger als bei den Schutzgeldern ein das Dreiding existire nur noch an wenigen Orten; wo es schlech halten wird, zerfalle es von selbst, wo es gut gehalten werde, Der Landtags- Abschied vom 2.) 1834 bestimmt, das Institut da, wo es noch besteht, beizubehäsh und der sechste Landtag hat nicht das Dreiding überhaupt verwen sondern nur um Zurücknahme der demselben vorgelegten Dreidin Werde das Institut von der neuen Gesetzg fallen gelassen, so sei es nicht Schuld des Einzelnen, wenn er h Haltung des Dreidings nichts leisten könne. Im vorliegenden fi sei der Anspruch auf Dreidingsgelder von den Gerichten zuenl worden, diese Gelder gehören in den Bereich des Privatrechts n daher nicht zur Kompetenz des Landtages. Der Landtag lehnte mit überwiegender i : Eine Petition von 28 grünberger Bürgern enthält veist dene Anträge. Diese haben bereits durch Berathung analogen titions-Anträge Erledigung gefunden oder werden dieselbe bei! zur Berathung vorliegenden finden.
kein Grund, es aufzuheben.
Ordnung gebeten.
allein der Antrag auf Abschaffung der Kalender⸗Stempel.
Der Landtag beschloß jedoch aus den im Referat des h schusses entwickelten Gründen, auf diesen Antrag nicht einzugehen Die Petttion des Abgeordneten vierten städtischen Wahlhcs dem Handels- Amte eine unabhängige und selbsiständige Stll̃
zu geben,
wurde vom Central⸗Ausschusse befürwortet und fand vielfachen klang. Es wurde erwähnt, daß gegenwärtig, bei dem lomplij Instanzenzuge, eine schnelle und kräftige Einwirkung zu Gunsten Handels nicht möglich sei. Die Stellung des Handels⸗Amts sin konsultativ und kollektio, die exekutive Gewalt ruhe bei dem hin Raihe, einer sehr kompiizirten Behörde; die Vereinigung diesen walten in einer Behörde sei wünschenswerth. Wahrschein ih ; die dermalige Organisation der Handels⸗Behörden eine nur bohch tende sein, und darum sei es um so zweckmäßiger, Sr. Bedürfnisse und Wünsche des Landes vorzutragen. Dülem . n; habe bereits in seiner Schrift: „über die preußische Staats⸗ sung“ Alles gesagt, was über biesen Gegenstand gesagt werben h Nachdem noch ein Mitglied die konsultative Zuziehung von leuten aus allen Theilen der Monarchie bei Berathung von 9 dels⸗ Angelegenheiten zur Berüchsichtigung empfohlen, und em orschlag der Errichtung eines Handels⸗Ministeriums ders befürwortet hatte, wurde über die Frage abgestimmt; 9 soll Se. Majestät der König um Errichtung eines Handels
res den
reidingsgelder nicht parallelisirt wem da die ersteren eine allgemein anerkannte Prästation sind, die Du dingsgelder seien von vielen Dominien theils in Folge ergang Erkenntnisse, theils aus eigenem Antriebe nicht mehr eingezogen ne den, seit das Dreiding seibst aus der Reihe der verfassungémäßg
steriums gebeten werden?
und dieselbe liberwiegend bejaht. Es erfolgte hierauf der 8
die Petition der Stadt Breslau, . die Beschleunigung ,, und die Einführung bes öffentlichen Rechts⸗ Verf
ie dem Ausschusse gestellten Fragen:
1) soll des Königs gebeten werden
?
wurde einstimmig bejaht;
2) soll Allerhöchsien Orts um Anorbnung der Deffentlichltit
Mündlichleit in allen Strassachen gebeten werden? geßen 5 Stimmen angenommen; aj . um Oeffentlichkeit und Mündlichkeit auf nun * auch in Cwilsachen ausgedehnt wenn
wurde mit S 3) soll die sammte Nechtsv wurde mit 63 gegen
ajestät um Beschleunigung der
Stimmen verneint.
nlaß vor, einzuschreiten,
Majorität die Petinim
Eine Ausnahme hiervon mi
des Referats über
gegen die Rinderpts) werden,
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Allgemeine
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Alle Post-Anstalten des In und Aus landes nehmen gSestellung auf dieses Glatt an, fur Gersin die Expedition der Allg. Preus. Zeitung: Friedrichs straße nr. 72.
6 94.
Anhalt.
watlicher Theil. saland. Provinz Schlesi en. Wasserstand. — Basserstand. Provinz Westph alen. Mäßigkeits Vereine. = Rh ein⸗ Yrovinz. Wasserstand. — Felästurz in Ehrenbreitssein. hintsche Bundesstaaten. Königreich Bapern. Sinlen des Basserstandes. — Königreich Sachsen. lieberschwemmungen. Großherzogthum Baden. Ernennung. — Ueberschwemmung. — n. . ¶ Weiteres über die jüngsten Ueberschiwem⸗ nangen der Elbe. l erh ise. Monarchie. Wien. Militairische Ernennungen. nsiand und Polen. St. Petersburg. Programm für bie ause dez neugebornen Großfürsten. — Neue Vorschristen für bie Aufnahme in die Kadetten⸗Anstalten.
ankreich. — Angenommene Bestimmungen über die Geschäste in Eisenbahn- Actien. Beseitigung des Porschlags in Betreff der ge⸗ 2 Anzeigen. — Schreiben aus Paris. ¶ Oeffentliche und geheime Ibsimmung.
oßbritanien und Irland. London. Hof- Nachricht. — Die 1 über die Antritts⸗-Boischast des ameritanischen Präßdenten. — raf Montholon über Sir Hudson Lowe. shanien. Schreiben aus Madrid. (Der Graf von Trapani und die Bermählungsfrage; der Infant Don Francisco be Paula; Verhältnisse um päpstlichen Siuhle; zur , kexiko. London. Bevorstehender Bruch Mexilo's mit den Vereinigten Siaaten. — Santang's Anklage. . . und Bd r en · inch richten. Berlin. Börsen ⸗ und Marlt⸗
se Si. Petersburger Theater im vrmfoff: nen Theater Jahre. = Gesellschast sür pommersche Geschichte und Alterthum kunde. — . . Dialotum von L. Schindelmeisser.) — K. ogel: Geschichts bilder. — Leipzig. Neue Schrift über Karlsbad. Professor Krüklof in Moskau 4.
eil ag e.
Amtlicher Theil.
Se. Masestät der König haben Allergnäbigst geruht:
Dem Obersten von Windh eim, Brigabier der ten Gendar—= e⸗ Brigade, den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichen- öz dem Zeu Hauptiann Wolff. in Reisse den Rothen Adler=
dritter Klasse mit der Schleife; so wie dem Marktmeister, gulussen⸗ und Aichungs⸗ Amts ⸗Rendanten Günther in Naumburg dem Grenadier von Uladowsky der dritten Abtheilung der arne Rnrvgliden - Compagnie, das Allgemeine Ehrenzeichen zu n; un
Den seitherigen Gymnasial⸗Direktor Dr. Savels zu Essen zum
sitrungs- und Schul-⸗Rath bei dem Königl. Provinzial Schul= ltzium und der Königl. Regierung zu Münster zu ernennen.
Berlin, ben 4. April 1845. Ihre Majestät die Königin sind nach Dresden gereist.
Der Notar Peter Moritz Que ckenberg zu Kempenich ist Notar für den Friedenggerichts Bezirk Sinzig, mit Anweisung es Wohnsißzes in Niederbreisig, bestellt worden.
nichtamtlicher Theil.
Inland.
Provinz Schlesien. Ueber den hohen Wasserstand meldet GSreslauer Zeitung vom 1. April unter Anberem: „Nach t r. von Schiffern, die gestern Abend in Breslau eintrafen, ndet sich in der Gegend von Kottwitz und Margareth noch eine deutende Menge Eis, welches sich auf dem Grunde fesigesetzt und
—
die St. Petersbur er Theater im ver in n m n,, ,, .
sische dramatische Truppe. — Die russische Oper. — — Die französische Truppe. — Die deutsche Truppe. — Die italienische Oper.
(Aus der Nordischen Biene.)
3. . anderen Residenz wären zu den oben aufgeführten verschlede= llassen von i, ,,, sechs Theater eiforderlich; wir aber „deren nur drei, und diese dre sind keen mehr als hinreichend. Das E Thegter faßt 1676 Zuschauer, bag A erandrinen⸗ Theater 15560, das Hallbwsche ungefähr Söb, folglich zufammen eiwa 4020 uschauer. Da Petersburg mehr als 450, 050 a. zählt, so muß, damit E Thäater jeden Abend ein volles Haus haben, der hunderisie Theil derditerung sie besuchen. Das aber ist beinahe nie der Fall. Man nn runder Zahl annehmen, daß nur ein Zweihnndertel ins Theater Aus dieser geringen Theiinahme geht hervor, auf welcher niedri- Stufe der Bildung bei uns noch die unteren Vollsklassen stehen. on der russischen dramatischen Truppe sind im Laufe von 4 Wochen tue Stück. gegeben worden, die Wiederholungen nicht mitge⸗ n, Das ist mehr, als irgend ein pariser Theater sich rühmen i In Betracht dei Quantität ind wir siegreich, aber auch ln dem ber ät, Leider, nein! Ünter diefen 42 Göäcken, waren nur 25 Origi-⸗ is übrigen sämmilich Ueöerfezlungen. Von diesen 25 hatten nnr 16 rsolg, und von diefen 10 wöild wohl laum eines sich zwei Jahre auf dem Repertoir erhalten. Außer den beiden Bramen: Ber assenok“ von Kulolnik, und Pogodin's „ Jermal“, ist alles f wohl für ewige Jesten dem Theater- Krchive übergeben worden. . so wenig Erfreuliches ist von dem Persongl dieser Truppe zu * Außer den beiden Karatygin' z, Mann und Frau, auch nicht ein s⸗ bemereng wert hes Talent! Besseres ist von der Vaudeville-Truppe Teiner in ihrer Art ausgezeichneten Gesellschast. Die hervorra⸗ 79 Talente derfelben' sind Mer Damen Samsoiloff und Lewlejew und 6 k Sosniz li, Martynoff, Karatygin J., Grigorjew und Maximoff, den national russischen Vaubevilles alles Lob verdienen. — ö zussisce Oper wird durch bie der Italiener verdunkeit; das Ballet seit dem Scheiden der unvergleichlichen Taglioni, troß des schönen ur einer Smirnoff, die selbst Paris und Brüssei bewundert haben wom Publikum beinahe vergeffen.
en der französischen Truppe, die, wag das Ensemble⸗Spiel anbetrifft,
n gucch
ro vinz Posen.
——— —
zu beträchtlicher Höhe aufgethũrmt hat. nissen der verflossenen Nacht mit bangen entgegen, da sich Baum stãnime in großer Menge vor die Brücken ge⸗ legt haben. Auch war bei plötzlich wiederholtem Andrange von Stau⸗ wasser sowohl für die Ufergasse, als den Hinterdom, die ohlauer Vorstadt unb die Matthias ⸗Insel, eine große und dringende Gefahr zu befürchten. Glüglicherweise ist ein fernerer Eisgang bisher nicht erfolgt, und die Nacht ist ohne besondere Vermehrung der Gefahr wie ohne Unglücksfall verlaufen. Der Wasserstand, welcher am gestri⸗ gen 8. , ,. . ar 9. Fuß erreicht hatte, ist heute t egel 23 Se; von stosel ging durch Staffette die i ein, daß gestern das Wasser dort ö. . h) J 6 tete jedoch ein ferneres Steigen, weil in Ratibor ein zienili Schneefall stattgefunden hat. Derselben Nachricht gemäß, ist in Kofel das Wasser zum Stehen gekommen, jedoch immer noch bei der be⸗ denklichen Höhe von 20“ 1. Ueber den Verlust an Menschenleben weiß man noch nichts Bestimmtes. Die Gräupnergasse ist gegenwär⸗ tig wieder frei vom Wasser, eben so ein. Theil der Ufer gasse, nämlich der Damm auf, der Südseite bis zum Haufe zum heiligen Laurentius. Auf beiden Seiten des letzteren strömt jedoch die Fluth mit furchtba⸗ rer Gewalt über den Damm, wie über ein Wehr, und' fast der ganze Hinterdom steht noch tief unter 6 eben so das Dorf Scheit⸗ nig. Um 10 Uhr ist auf der Ufergaffe neben dem Hause zum hei⸗ ligen Laurentius ein zweites gestern schon stark beschädigies Haus eingestürzt; es war das Werk einer Sekunde, und nur 'eine dicke Staubwolke, welche sich in die Luft erhob, bezeichnete die Gegend, wo das Haus gestanden hatte. Marienau (Morgenau) steht gänzlich unter erf, und, nur ein einziges etwas höher liegendes Gebäude ist bisher frei geblieben. Die Daͤmme haben zwar sämmtlich gehal⸗ ten, das Wasser . über dieselben dergesialt hinweg, daß sie gar nicht zu ehen sind. — Bei Ohlau war dag Wasser am dor⸗ tigen Unterpegel bis gestern Vormittags 10 Uhr auf 16 3* gestiegen und, die Oderbrücke durch den Bruch mehrerer Pfähle eines Strom⸗ pfeilers unsahrbar geworden.“
Provinz Posen. Die Posener Zeitung vom 1. April meldet: „Ueberall, auf beiden Wartha⸗Ufern, sieht man Habseligiei⸗ ten bergen, dolzhöfe sichern, beladene Kähne ausladen ꝛc. Oberhalb der Brücke stand die Eisdecke heute noch fest, aber die Gewalt bes Wassers hat sie zu einer solchen Höhe hinaufgetrieben, daß sie wohl morgen bersten muß. Das Wasser steigt ungemein schnell; heute Mittag 12 Uhr bespülte es noch am Pegeß bin XI., in einer Stunde darauf sah man schon 11 Juß 4 Zoli. Nach schr. Abends 7 Uhr. Die Eisdecke oberhalb hält sich noch, nur 3 Fuß und das Wasser treibt die vom Ufer abgelösten bicken Eisschollen üher ben Damn. Ueber⸗ all Furcht und Angst. Der Wasserstand ist bis jetzt 12 Fuß 6 Zoll.“
Provinz Westphalen. Die Elberfelder Zeitung be⸗ richtet, daß sich neuerlich die märkischen, siegenschen, mindenschen und ravensbergischen Vereine zu einem „westphälischen Central⸗Verein für die Enthaltsamkeits sache/ zusammengeschlossen haben, welchem bereits Portofreiheit bewilligt ist. Sie fügt ziemlich ins Einzelne gehende Notizen über den Verlauf des Kampfes gegen die Branntwein⸗Pest in der Mark und dem Siegenschen bei, denen wir Folgendes ent⸗ nehmen:
4) Synode Hagen. Der Enthaltsamkeits⸗Verein zu Altena, schon am 31. Oltober 1837 gestiftet, stand über sünf Jahre ak der , in der Markl da, am 16. Mai 1843 traten aber die Prediger der Kreis Synode Hagen zu einem größeren Bunde zusammen. Um das Volt vorläufig mit der Sache belannt zu machen, verfaßten der Superintendent Schütte und sein Bruder einen Aufruf, der gegen Ende des Jahres, in 5000 Exemplaren
Man sah daher den Ereig⸗ Besorgnissen um so mehr
tt besten Europass zu nehhen iss, sind im verslossenen Theaier· Jahr
edruckt, im Namen sämmtlicher 22 Prediger der Synode erschien. Zu — ollmarstein traten 64 Persenen zusammen, deren Zahl binnen vler
5 neue Stücke, nämlich 33 Vaudevilles, 15 Lustspiele und 7 Dramen, zur Aufführung gebracht worden, also noch mehr, als von der russischen Truppe und jedem pariser Theater. Aber troßzdem hat das französische Schauspiel dem mächtigen Einflusse der Italiener nicht widerstehen können. Kaum fünf Logen und sechs Lehnstühle sind noch von Abonnenten besetzt. Alles hai sich der italienischen Oper zugewandt.
In einer Stadt, die unter ihren ie n b6ö, 0 Deutsche zählt und ein Theater für diese hat (as Michailowsche)h, das nur S06 Zuschauer faßt, müßte, so sollte man denken, das Haus steis gefüllt sein. Aber gerade das Gegentheil ist der Fall. Die Vorstellungen dieser Truppe sind beinahe immer leer. Man darf sich darüber auch nicht wundern. Von ber deut⸗ schen Bevöllerung St. Petersburgs gehört der größte Theil dem Stande der Geschäftsleute und ver Handwerker an. Cieß Leute aber kümmern sich wenig ums Theater. Um sie von ihren e Brodbeschästigungen los- zureißen, bedarf es schon einer kräftigen Anregung ihrer Reu ierde, und dann darf so eine Zerstreuung nicht zu viel kosten. Der Deui che ist öko⸗ nomisch und genau, und diese zwei vortrefflichen sozialen Tugenden (die man so selten bei unseren Landsleuten antrifft, für die Alles erreichbar ist) lassen jeden Deutschen zuerst bei sich überschlagen: jst das Vergnügen, das ich mir im Theater suchen will, auch das Geld werih, das es mich kostet! Auf Neuigleiten giebt er nicht vlel; eine Benefiz · Asfsiche streut ihm keinen Sand in die Augen; ein Debüt verlockft ihn nicht; er will erst von der Porzüglichkeit eines Talents oder eines Stückes, die tr sich zu sehen entschließt, zuverlässige Beweise r aber dann ist er sogar im Stande, eine solche Jerstreuung zur Gewo nheit werden zu lassen; dann trägt er diese Ausgabelosten in sein Budget ein und spart das Geld dazu sich bei anderen Dingen ab; dann besucht er das Thegter, aber ohne sehr außer sich zu gerathen und ohne Vlumen⸗Bouquets auf die Scene zu wer⸗ fen. Er sagt ganz einfach: Der ist brav! ittelmäßigleit lockt ihn nicht. In einer Nesibenz lebend, die von allen Celebritälen Europa's besucht wird, wünscht er, daß auch das deutsche Theater sich durch irgend eine erste Berühmiheit auszeichne. Mohr, Laddey, Schwarz, Holland, Delle, Sammt; die Damen Graff, Albrecht, Sammt dilden eine
anz gute Gesellschast, die . „ländlich · sitlichen Vorstellungen“ gar nicht n a geben. Die Inscenesetzung und der ganze Gang der Aufsuͤhrungen sind sogar vortrefflich. Aber für eine Residenz, wie bie unsrige, will das wenig verschlagen. Europäische, allberühmie amen, wenn auch nur ein paar, das ist es, was man braucht! Es gab Zeiten, wo das deuische Theatier immer ein volles Haus hatte; die Deutschen St. Peiersburgs haiten
in ausgezeichnetes Trauerspiel, ein eben so gutes Schau- und Lustfpiel und
eine nicht minder vortreffliche Oper, und da ging man fleißig ins Theater.
gefallen war. Man * ch star ler
Berlin, Sonnabend den 5mm April
Wochen auf 125 stjeg und dem Branniweinbetriebe ent sicht, in Herdede, wo der führerisch genug wirken, ist
Pastors Lohoff hat sic zählt 55 enn hen, 2) Kreis Iserlohn.
et, Daß Frauen und Mädchen weise, weil man nicht
welß,
e über 160 4 drei Schenlwirthe haben agt. In Hagen seibst steht ein Verein in Aus-= Fruchtmarlt und die Menge von Schenken ver= ein Ansang gemacht, in Ende desgleichen; in
Rüggeberg sehiien die abschreckenden Beispiele, öie sonst überall bie än halisamleirg · estrebungen in das rechte A. . sonst überall die En
aber bei dem Eiser des
in der letzten Zeit der Verein kräftig entfaltet und
Welche
Branntwein anrichtet, wie die Armuth des reichli di Ranimmnn, lieg oil killuah en! b des reichlichen Verdienstes ungeachtet
Verhecrungen in der Kreis stabt selbst der Im Mai 1843 durch Josephson gegrün-
zählt der Verein des Kirchspiels Iserlohn jetzt schon 760 Mitglieder.
aufgenommen worden, verspottet man thörichter⸗
wie schwer das Zeugniß Eines Menschen dem
Gewissen des Anderen gegenüber wiegt, was dadurch eine Mutter über ihre
Iserlohn mit hervorgerufen,
die Patentsteuer zu zahlen, dig an, dessen Mit der Verein des
hin in christlicher Weise feie
wenigsten sei, wonach man
tion ziemlich auf
völlig anderer gewoiden.
nachbarten Gemeinden im
Mitgliedern gewinnen, das
bei einem Wirthe,
hatte, versammein und sich
Berein sein sieben jähriges fand.
ein Anfang gemacht. I di Hamm.
Hier Verein des Hellwegs.
Eine
Bund glücklich überwunden, angenommen.
sortwährend süchtige
im Bereich der
besser, gar nichts zu sagen.
treten in solchen nur unbed unstreitig besser als in Paris Da aber die hiesige russische
zu hören, als einen machen noch keine Sänger. der russischen Oper, Stepanoff würde und David. empfangen.
nämlich: „Lucia“, „die Son
außerdem noch zwei Sceuen Die italienische Oper
Das wurde aber nach und nach Alles anders und schrumpfte in einen sehr
tigen Umschwung gebracht.
Söhne, eine Hausfrau uͤWer ihre Dienstboten vermag. die es wohlerwogen nach und nach
wollen, gründeten aber auf den der beresiz 30 Mitglieder zählt.
Ein fluß zu bemessen hat, lehrt die der zu Deilinghosen, der anfangs aber eine solche Macht ausübt, dung der Pastor Limborg auf der seiner Amiewirksamkeit nicht so viel in den wenigen Tagen. In dieser
3) Kreis Altena. Dem Verein lennung, der Mark das erste Beispiel die Branniweinspest gegeben und die weggenommen zu haben. Ohne sremde Erfahrung vastehend, von allen be=
einer Einwohnerzahl von 4800 Seelen,
noch ist jetz der Branntwein in Altena Einheimischer ihn im Wirthshause 31. Oltober 1843, dem Sti
Mann aus dem Häuflein geworden sei.
ein besonderer Frauen- Verein ge Unbekümmert um den rei
schrist einen viel wärmeren Eifer vermöge ihres Einflusses auf
einer Weise thätig werden, wie Zahl der Letzteren stieg auf 350 guch in Neuenrade am 14. Januar 181 März schon 30 Mitglieder zählte; noch stärker ist Lüdenscheid gestifteter, und zu Dahle ist in der Enthaltsamteitssache gle
Jammer ihrer Gegend durchs
5) Der Schul⸗Inspections Verein, Lehrer Untersuchungen geführt
für Alle angenehmer gewesen, die
Die Nachahmung, Erfolg, den es in zu Schanden. Wo
überall findet, der macht alles Raisonnement
früher nach beendiglem Gottesdienste der aus den Schenlen erschallende Lärm die Feier des heiligen Abendmahls störte, da soll —— sich ,. t . weil die Enthaltsamleits · Vereine den Verdienst genom⸗
men hätten. Dem iserlohner Vereine reiht sich der zu Lim burg und Elsey wür⸗ liederzahl 15 beträgt. Eine besonders erfreuliche Erscheinung ist er orfes Ewingsen, das, hörig, doch nur eine Stunde von Altena liegt. und sonstigen Verkehr angeregt, erllärten erst Einzelne, dle Fastenzent ferner⸗
obwohl zum Kreise Iserlohn ge⸗ Von daher durch Can fen rn und darum dem astenaer Verein beitreten zu Rath des dortigen Vorstandes einen eigenen, ] Daß die Zahl der Unterschristen cs am die Bedeutung der Vereine zu wagen und ihren Erfahrung überall, am . m , . nur 9, jeßt gegen 41 Mitglieder zählt, daß schon acht Wochen nach feiner Grün⸗ Synode erllärte, er habe in den 8 Jahren egen den Mordgeist ausgerichter, als
emeinde ist die Brauntweing-⸗Consum-
ein Driutheil herabgesunken und der sittliche Zustand ein
in der Kreisstadt gebührt die Aner= eines entschiedenen Austretens gegen kräftigste Flumüh der Lästerungen vyr= Stich gelassen, lonnien die Begründer, unter ; e anfungs nur ein Häuflein von 153 in zwei Jahren mit Mühe auf 50 stieg. Den-
dergestalt in Verruf, daß saum ein zu fordern wagt; dennoch fonnten am tungs- Jahrstage, 136 Bundesgenossen sich
der um des Gewissens willen dem Schanle entsagt
mit einander freuen, daß ein Haufen von 250 Am 3. November 1844 feierte der estehen durch ein kirchliches Fest, zugleich wurde ründet, der sofort 156 Theilnehmerinnen
lichen Spott, legen diese nach ihrer Unter⸗ für die Sache an den Tag und müssen anz andere Lebensgebiete und He nf in sie den Männern nicht zu Geboie steht. Die Glieder. — Angeregt von Altena, wurde ein Verein gegründet, der Anfangs
ein am 4. A aße fall
begrüßen wir mit Freuden in Unna den ersten 1 Anzahl von 30 wackeren Männern ist der Herz gegangen; die Kinderkranlheiten hat der den Vorstand erwählt, die hamburger Siatuten
veranlaßt durch die Erfahrung, daß
Königl. Regierung zu Arnsberg gegen trunl⸗ würden, ist durch die Schul- Inspel=
Neben der italienischen Oper, mit eine deutsche unterhalten zu
enen Jahre die deutsche Gesellschast
in Laddey und dem Sammischen Ehepaar tüchtige Talente (rwo ;
Die Besetzung der italienischen Oper ö) * 1843. Außer Rubini, Tamburini und der Viardot, zählte die Truppe Mitgliedern die Damen Castellan, Alboni für Contre⸗ Alt, Nissen, eine Seconda Donna, und Herr Rovere,
David und Molina, so wie über die Herren Lavia und Gallinart, ist es
war ungleich besser, als die im Jahre zu ihren tüchtige
als busso-parlante. Uieber bie Damen
Es wäre unbillig, zu verlangen, daß auch die
lleineren Rollen mit Künstlern ersten Ranges besetzt würden. Aller Srten
eutende Subjekte auf, und bei uns ist hierin und auf den eisten Theatern Italiens gesorgt. Oper unbeschäftigt war, so wäre es natur ch Herren Leonoff. Michailoff und Lichanskz
avia und Gallinari. Die jtalienischen Ramen' allein
Mad., Perroff, dieser ausgezeichnete Contre-Alt
steht gewiß weit höher als Signora Albont, und Mab. alle Rollen besser gesungen Petroff und Versing wurden stes mit Beifallsbezeigungen
Im Verlause der Saison sind 16 Opem zur Aufsührung gekommen,
haben, als die Damen Molina
nambula, der Liebestranl“, „der Barbier von
Sevsga“, „die Purügner“, , Dihello“, „Kucrezia Borgia“, „Norma“, din da von Chamounix!, „Noberi doi Evereur “, „Semiramis“, „Cenerentola“, „Don Juan“, „Biancd ünd Gualtsero“, „Bon Pasquale“ und „RAnna Boleyn“;
aus „ Moses“ und, Marino Falieri . Nirgends
werden in einem Karneval so viel Opern gegeben. hat in die petersburger Gesellschaft einen mäch⸗
Jeder, der nur irgend zum guten Tone