en Natorp und Lüttke am 23. Septembes 1844 gegründtl und ihm sind 24 den . Vorsißenden 21 Lehrer beigetreten. Ein cher lic segens⸗ reicher Bund! doppelt segensreich aber erst dann, wenn er bei gertister Er⸗ fahrung die Einsicht gewinnt, daß weniger die Verbannung des Brannt⸗· weins aus dem eigenen Hauswesen, als gerade bei außerordentlichen Ge- legenheiten das enischiedene 3 durch Zurüdweisung des Gistes ab⸗
gelegi, von bedeutenden eln egleitet sei.
6) Kreis Siegen. Nachdem im Februar 1843, u Freudenberg durch den altenger Verein angeregt, ein Bund von 130 Gliedern sich die Hand gereicht hatte, ermuthigie die kirchliche Jahresseier am 141. Februar 1844 die Schaar der Freunde, die, troß des ssärlsten Schwregestöbers, die Kirche zum Erdrücken füllten, und brachte die Sache so vollständig zur Enischei⸗= dung, daß in diesem Augenblicke vie Hälste der männlichen Bewohner dem Bunde angehört.
Nhein⸗Provinz. Ueber den Wasserstand des Rheins wird Folgendes gemeldet:
Düffeldorf, 1. April. Seit dem 258sten v. M. sind wir von was d.. ir cz arri hg zwei Drittheile unserer Stadt stehen unter Wasser, so baß die Communication nur durch Kähne unterhal= ten wird und man seine Haushaltungs⸗Bedür fnisse sich nur zu Wasser verschaffen kann. Die ganze Gegend jenseits des Rheins gleicht einem See, und auch diesseits des Stromes sind Gegenden über⸗ schwemmt, zu welchen nur selten des Wassers verheerende Kraft dringt. Die von unserer ärmeren Volksksasse bewohnten Straßen, so wie die am Rhein liegenden Ortschaften, leiden unaus sprechlich; die Einwohner derselben sind zum Theil geflüchtet, und es blieb ihnen kaum so viel Zeit, ihre wenige Habe zu retten. Das Wasser war bis heute Vor⸗ mittag um 11 Uhr etwa 2 Zoll gefallen. Rheinhöhe 27 Fuß.
Köln, 31. März. Der Rhein bietet einen wahrhaft traurigen Anblick dar; er ist weithin über seine Ufer getreten; vom Zollhause an der Schiffbrücke ist nur die obere Hälfte sichtbar. Am rechten Ufer ist Deußz fast ganz überschwemmt und bildet eine Insel; in dem Garten des Gasthofes „Zum Marienbildchen“ ragen nur noch die Kronen der Bäume über dem Wasserspiegel hervor. Die dort garni⸗ sonirenden Dragoner haben schon vor einigen Tagen ihre Kaserne verlassen müssen und sind in benachbarten Ortschaften einquartiert. Obgleich die Ueberschwemmung so weite Flächen umfaßt, obgleich in der Nähe Dämme gebrochen und so der Verheerung nene Bahnen geöffnet sind, ist das Wasser doch noch bis zur Stunde (33 Uhr Nachmittags) im Steigen und droht neue Verwüstungen. Dank einer sehr anzuerkennenden Fürsorge, ist die Verbindung zwischen den beiden Ufern nicht unterbrochen worden; ein Dampfboot sichert sie uns, wäh⸗ rend in allen anderen Rheinstädten, von Basel abwärts, der Verkehr mit dem jenseitigen Ufer gehemmt ist.
Koblenz, 29. März. Der Rhein und die Mosel sind noch fortwährend im Steigen, und heute früh um 10 Uhr steht das Wasser schon einen Fuß höher, als der höchste Wasserstand bei der letzten Fluth im vorigen Frühjahr betragen hat. Die kölnischen Dampfbõte setzen ihren Dienst ungusgesetzt fort und lassen Passagiere und Güter mittelst einer an die Mauer angebrachten Vrücke äber diese Mauer in die Stadt schaffen. Das Wasser hat die Höhe bis an die Schieß⸗ scharten der erwähnten Mauer erreicht und steht in der Rheinstraße oberhalb dem Gasthose zum Riesen. Die Rheinhöhe betrug heute
Morgen 27 Fuß. — Während am 28sten d. Morgens gegen 9 Uhr sämmtliche in einem kasemattirten Werke auf dem Fort Helfenstein liegenden Truppen ihre Stuben er ee hatten, löste sich eine unge⸗ heure Felsmasse von dem darüber besindlichen Felsen des Ehrenbreit⸗ steins ab, stürzte auf dieses Werk, beschädigte dasselbe bedeutend und zertrümmerte die meisten der darin befindlichen Mobilien. Gleichzeitig stürzte sich ein großer Theil davon durch den daneben befindlichen Thorweg und sperrte denseiben vollständig, so daß die ganze Passage ge⸗ hemmt ist. Durch den Sturz ist eine auf diesen Felspartieen auf- geführte Mauerwand eines Festungswerkes theilweise ihrer Unterlage beraubt, und man glaubt, daß diese Mauer, so wie noch eine sernere Felspartie, nachstürzen werden.
Trier, 29. März. Der Stand der Mosel an hiesiger Brücke beträgt heute 21422 Fuß am Pegel. Damit sind an verschiedenen Stel⸗ len die Communications-Wege überfluthet und augenblicklich fast jede Verbindung abgebrochen, so daß die sammtlichen letzten Posten dus⸗ geblieben und wir für heute ohne alle neueren Nachrichten sind. Außer dem theilweisen Verunglücken mehrerer mit Steinkohlen beladenen Schiffe auf der Saar glück gehört.
Deutsche Gundesstaaten.
Königreich Bayern. Aus Nürnberg wird unterm 29. März 12 Uhr Miltags gemeldet, daß das Wasser etwas jm Fallen begriffen ist. Bei Fürth soll eine Brücke 1. und dadurch die Communication mit Würzburg aufgehoben sein. Für die Fahrbarteit
haben wir noch von keinem erheblichen Un⸗
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der Eisenbahn soll indeß, trotz der bei Vorchheim gewaltig eindringen den Wassermassen, noch nicht zu besorgen sein.
Königreich Sachsen. Am 31. März früh nach 3. Uhr brach einer der stärksten und größten Elbdämme zwischen den Ritter- gütern Strehla⸗Trebnißz und Ern rn bern! die Wasserfluth wälzte 6 mit der größten Gewalt über die unierhalb Görzig lie enden
elder nach dein benachbarten Rittergute Lögnig und den preußischen Drtschaften Paußnitz, Schirmenig 2. hinab. In der Nacht vom 31. März auf den i. April fand ein zweiter Durchbruch des treb⸗ nitzer Dammes unterhalb des RNittergutes Strehla⸗Trebnitz statt. Von anderweitigen Dammdurchbrüchen sind noch: einer unterhalb Gröba, zwei in Forberge, einer zu Tschepa, drei zu Kottewißz bekaunt geworden, und weiter abwärts haben vielleicht noch mehrere stattgefunden. Der unterste Theil der Stadt Strehla steht unter Wasfer, und zwar auch eine Anzahl Gebäude, die seit Menschengedenken nicht üiberschwemmt wurden. Auf dem rechten Ufer leiden die benachbarten Rittergüter und Dörfer Kottewitz, Kreinitz, Lorenzkirch, Zschepa und Gohlis viele Noth und haben ihr Vieh theilweife und unter lebensgefährlichen Anstrengungen der strehlaer Elbwasserleute auf das linke User geschafft.
Srostherzogthum Baden. Se. Königliche Hoheit der Großherzog hat den Staatsrath Nebenius zum Präsidenten des Mi⸗ nisteriums des Innern ernannt. — Bei Mannheim hat der Nedar seit der Nacht vom 30. März zu fallen begonnen. Die Rheinbrücke ist wieder aufgestellt worden.
** Dresden, 2. April. Die beispielelose Höhe des Elb⸗ stromes hat glücklicherweise nicht lange angehalten; sie ist in den letzten zwei Tagen um . Ellen gefallen und noch immer eine der bedeu⸗ tendsten zu nennen, welche gewöhnlich mit dem Eisgange eintreten. Die Macht des Stromes hat alle ihm entgegenstehenden Hindernisse besiegt und dadurch das Wasser einen ungehinderten Abfluß behalten. Außer den gewöhnlichen Verwüstungen und Nothständen, welche jedes derartige Ereigniß herbeiführt, ist ein größeres Unglück hier und in der Umgegend nicht eingetreten. Oberhalb Dresden bis zur böh⸗ mischen Gränze stehen einige 20 Dörfer unter Wasser, deren Bewoh⸗ ner zum Theil auf, den Dächern sitzen. Darunter sind mehrere Ort⸗ schaften, welche die Residenz mit Brod und anberen Lebensmitteln versorgen, und denen solche jetzt umgekehrt von hier aus zugeführt werden 6 Weit größer mag aber die Noth in den Niederungen unterhalb Dresden sein. : s —
Die Beschädigungen der Brücken hier, zu Meissen und Riesa lassen sich noch nicht ganz übersehen, auch die ber Eisenbahn zwischen bier und Riesa sind noch nicht näher bekannt. Der eingestürzte Theil der hiesigen Brücke bestehet nicht bloß in dem hinteren Anbau, auf welchem das Kruzifix stand, sondern auch in einem Theile des Pfei⸗ lers selbst. Dessenungeachtet scheinen die sich auf denselben stützenden beiden Bogen insoweit haltbar, daß den Fußgängern die Passage un⸗ verwehrt bleiben kann. Doch muß Vorsichts halber auch diese über⸗ wacht und beschränkt bleiben. Militair und Kommunal-Garde ver⸗ richten desfallsige Dienste. n .
Die Erfahrung der letzten Tage hat die Schwierigkeiten unb Bedenken erst recht auschaulich gemacht, welche hier der Erbauung einer zweiten Elbbrücke, sei es unter- oder oberhalb der Stadt, ent= gegenstehen, und es scheint damit der Widerspruch, den ein und das andere Projekt bereits gefunden hat, von neuem zu beginnen. .
N. S. Die Fahrten ber Leipzig ⸗Dresdener Eisenbahn sind wie⸗ der in Gang gebracht, erleiden aber einigen Aufenthalt, weil man nicht wagt, die riesaer Brücke von den Zügen passiren zu lassen, und daher bel derselben umladet. Hier ist man bereits beschästigt, durch interimistische Vorkehrungen den Uebergang über die Elbe zu sichern und auch für das Fuhrwerk die Verbindung beider Ufer wicderherzu⸗ stellen. Zu möglichster Abhülfe des Nothstandes ere ge Dresden sind nicht blos die Amtshauptlente, sondern auch befondere von hier aus abgesendete Kommissarien in Thätigkeit. Die bis jetzt eingegan⸗ genen Nachrichten aus der Umgegend sind übrigens sehr beruhigend.
Oesterreichische Monarchie.
Wien, 30. März. Von mehreren eng verfügten Ernennungen in, der Armee erwähnen wir: Feldmarschall⸗ Lieutenant ven Mortz, Divistonair in Pesth, wurde Kommandant zu Comorn, zu Feldmar⸗ schall⸗Lieutenanis wunden besördert die General⸗Majors, Graf Thurn-= Valle⸗Sassina (kommt als Divisionair nach Pesth) und Freiherr von Schön, in seiner Anstellung als staatsräthlicher Referent, ju General- Majors und Brigadiers in Wien und Mantua bie Sbersten Graf Nobili, vom 23sten, Freiherr von Harsch, vom 6bsten Infantcrie⸗
Regiment. Russland und Polen.
St. Petersburg, 28. März. Das Programm für die Taufe des Großfürsten Alexander Alexandrowitsch ist bereits veröffentlicht,
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gehören will, hält es für unerläßlich, die italienische Oper zu besuchen. Meinungen und 16. sind enistandenz an Enthustiasten i Ueberstuß. Zu den Besonderheiten des verflossenen Jahres gehört auch das maßlose Blumenwerfen. Was anfänglich für einen Ausdruck des Entzückens gelten konnte, wurde in seiner beständigen Wiecberholung endlich miviäl. Wir schä⸗ men uns, alle diese Scenen zu wiederholen. Gewonnen haben dabei nur die Blumenhändler, die Künstler gar nichts, und die Blumen werser haben ihr schönes Geld ins Feuer geworfen. Alle Vernün fügen wünschen auf · richtig, daß k,. Austrifte sich nicht wiederholen möchten.
Werden wir inslünftige wieder eine italienische Oper haben, und wer wird dazu gehören? Das sind Fragen, die von Munde zu Munde gehen. In dem strahlenden Kleeblatte, unserem Stolze, wird frellich Rubin nicht wieder zu ersetzen sein, fällt aber auch noch ein zweites Blatt ab, so darf man um den ferneren Flor der italienischen Oper wohl Besorgniß hegen. Die Besetzung der kleinen Partieen ist unwesentlich, die Haupipersonen aͤber bilden das Palladium der Truppe, und mil ungeduldiger Spannung sehen ö ann Nachrichten über den Bestand der Oper für die ukunst entgegen.
Ge ell chaft fü r , d „een Terre.
P Stettin, 31. März. Am 28. Mär fand statutenmäßig die Ge= neral- Versammlung der Gesellschaft für mali , r n, Alter · thumskunde von 12 Uhr ab in dem dazu hochgeneigiest bewilligten Sessions⸗ Zimmer des Plenums der hiesigen hnlichen Regierung statt. Nachdem von dem zeisigen Seerelair des stettiner usschusses der Gesellschafi die Jahres⸗Berichte, sowohl des stettiner als des greifswalder Ausschusses, vor⸗ gelesen und ein Thris der in diesem Jahre durch erfferen erworbluen u⸗ gänge zu den Sammlungen vorgeiegt worden war, ward der bisherige * iner Ausschuß in seinen . bestätigt und eine Verfü ung des Herrn Ministers der geistlichen 2c. Angelegenheiten Ercellenz, ban nh die Inven-⸗ tarisation der im öffentlichen Besiß befindlichen Dentmäler bes Alterihums vorläufig mitgetheilt, um dieselbe zur Kenniniß der Mitglieder der Ge sell⸗ ah ü bringen und dadurch Einzelne zu riner freiwilligen Berheil ung tei dieser ,, zu bestimmen. Nächstdem hielt noch der Professoꝛ Giesebrech einen Vortrag über sechs alterthümliche Gerätße des Luln= enlandes, wie der Prosesso; Hering über die steitiner Pai zier ⸗ Familie er Loytzen. Ein hesteres Mahl bes got die Feier. .
Musikalisch es.
Pesth. Im verflostenen Winter halten wir hier die Aufführung eines neuen Oratoriunis, „Bonifacius“, Tert von Professor Kahlert in Breslau, welches der Kapelimeisser Louis Sch ind erm eisser, aus Kö⸗ nigsberg gebürtig, Sohn der rühmlichst bekannten Erfinderin einer erleich-
terten und sehr erfolgreichen Methode des Klavier Unterrichts, Madame
Schindelmeisser zu Berlin, während seines hlesigen Aufenthalts lomponirte. Es wurde von mehr als 300 2 und Instrumentalisten, unter Mit- wirkung des Pesth⸗ Osener Musil⸗- Vereins, im hiesigen Redoutensaal mit vieler Sorgfast ausgeführt und hat allgemeine Anerkennung gefunden. Herr Schindelmeisser, der einer sehr musikalischen Familie angehört der sto mponist und Kapellmeister H. Dorn zu Köln ist sein Stiefbruder), hante bisher nur Opern geschrieben, und man konnte in seinem nenen Werte allerdings wahr nehmen, daß ihm die Formen der weltlichen Mausik geläufiger sind, als der gebundene und strenge Styl geistlicher Hymnen; von Seilen der Melodik, des charalteristischen Ausdrucks und der Instrunentirung hat die Composi- tion sehr angesprochen. .
Geschichtsbilder. Ein Handbuch zur Belebung des geogra⸗ phischen Unterrichts und für Gebildete überhaupt, von Pr. Karl Vogel. Leipzig 1845. Verlag der Hinrich sschen Buchhandlung. 8. N und 556 Seiten.
Der Herr Verfasser, vessen Name allein , würde, die Auf merlsamleit ber , . Leser auf sich zu ziehen, 9 sich im Vorwort zu seinen Geschichtsbildem näher über den Zweck, der shn zur Hergusgabe des Buches veranlaßte, vernehmen. Das vorliegende Wert, in geschmack⸗ voller äußerer Auestattung, soll sich danach seinen „Naturbilder“ (Keip ig 4612) anschließen und mii die sen zunächst als Erhlärun zum Schul⸗Atlas ber neueren Erdkunde dienen, den er bereits in Kier . 1843 hat er⸗ scheinen lassen. Nichtedesto weniger ist uns vorstehrndes uch als ein voll⸗ lommen selbsiständiges in voller runder Form geboten. Es niit nicht als Ergebniß mühselig - iieser wissenschaflsichen Fors hung auf, sondern bieiet dit bereits ,. geschichtlsche Wahrheit jn anfpkechenbein Gewande und anregender Bearbeisung dem gebisbeien Leser wie rin roßes herrliches Pa⸗ noramga dar. Das deutsche Vaterland erbffnei den eigen hnd. läßt das Auge dann weiser nach ven Gemälden von Frankreich, Cas anf und
rland, Nieberlande, Slandingvien, Rußland, der phrenqhischen Halbinsel,
talien und der . sorschen. Mit a, Behagen sindei der Leser überraschende Vollständsgirti mi gebränglet Kiltze verbunden. Bei
der Tag dieser heiligen Handlung aber noch nicht bestimmt. Pa ; ĩ ĩ . stelle * 8 ajestät der . — der Großherzog von h. J nn *. Kiri g g r r He, dier g ei a h ng die Großfürstinnen Helene, Olga und Marie und die Erbgroßhn lm, n . *. Geldbuße von 5060 ch 5000 8 . . von Hessen vertreten. Der hohe Neugeborne wird von der G. kannn jedoch, weiche die Kommissi ßerdem in B: dame Gräfin Nesselrode getragen werden, und zu deren Sein eien m,, : e der Fůrst bon Warsch au 63 6 i. e angler Graf die felt In r Wechsel⸗Agenten vorgeschlagen hatte, wurde verworfen, eben Für die Aushahmn. minderjghrizer Röitzen rler mnnmendenmznt kes, Dersh. Heis wonach dieselbe wenigsiens bi Ausichen des Reichs sind uur e. i geanu, en Borschristn nigfallen ir r lle dieses jeboch ert nach einer zweifeihaf Kaiser bestätigt worden. Das erforderliche Alter ist im Alen Jeden, . 3 Herm Bivien, die Jnsert ichtli Kadetten -Corp und in der Minorennen- Abtheilung des ersten 66 96 w . betre e. en 2. 5 , . lauer Kadetten⸗Corps 6 bis 8, in allen übrigen 3 l bi A* Schluß ihrer gestrigen 1 ᷣ Jahr. Die eingehenden Bittschristen um Aufnahme werden 3 Najorii von 37 Stimmen beseitigt worben Kategorien getheist. Zur 1sten Kategorie gehören: Kinder von rr, j . neralen und Civil⸗Beamten der vier eisten Klassen; zur] Kinder von Rittern des St. Georgen-Ordens aller und des Ehrenzeichens des Militair⸗Drdens; zur Iten R aller im Kriege umgekommenen Stabs- und Ober- d/fsg zur 4ten Kinder aller Militair⸗- und Civil ⸗Beamten, he Dienste eines unvorhergesehenen Todes verstorben sind; zur Kinder von Personen, die unter dem Schutze des ain 18. 4. 1814 errichteten Comité stehen oder gestanden haben; zur vater⸗ und mutterlose Waisen; zur Tten Kinder von Stabs⸗gsshin die ihren Vater verloren haben; zur Sten Kinder von Stabs⸗Sj n die ihre Mutter verloren haben. In bieser Weise fort wenn minderjährigen Edelleute, um deren Aufnahme in die Kadebten. I angesucht wird, nach dem Range, den Dienstjahren und den Cn zeichen, welche ihre Väter besißen, bis auf diesenigen herab, h gar keinen Klassenrang haben, in 26 Kategorien getheilt. ein Minderjähriger demnach in mehrere Kategorieen hingeht, werden seine Rechte nach der höchsten von diesen Kategorie en ben In das iste Kadeiten⸗ Corps treten vorzugsweise Minder ahrige du Kategorie, in das Pawlowsche, Alexander⸗ und die Minorennen theilung des 1sten moskauer Kadetten-Corps Minderjährige der Aten, 5ten, ten, Jten und Sten Kategorie, in erstere von 9 ki Jahren und in letztere von 6 bis 8 Jahren. Üm auch solhn mittelten Edelleuten, die ihrem Vaterlande durch Verwaltung ländlichen Wirthschaften Nutzen bringen, die Möglichkeit zu genisn ihre Kinder in den helliti nd r e nl ien erziehen zu lassen, vn in jedes Kadetten⸗Corps ohne Ausnahme eine bestimmte Anzahl Pensionairen auf eigene Kosten, gegen Zahlung von 200 S. 3. lich, aufgenommen, namentlich im 1sten und 2ten, im, Paw lun und im 1Isten moskauer Kadetien⸗Corps und in der Minorenner theilung desselben, je 10, und im Alerander⸗Kadetten⸗Corps 2 sionaire, in allen Gouvernements⸗Keadetten⸗Corps aber, die von unterhalten werden verbleiben dazu alle dem Adel nicht gag Vakanzen offen. Die. Auswahl des Corps zur Unterbrin ung Söhne als Pensionaire auf eigene Kosten hängt von den Aellm
Frankreich.
Paris, 30. März. Die Pairs⸗Kammer hat gestern nah gen und lebhaften Debatten, an denen vorzüglich der Minssin öffentlichen Arbeiten, der Berichterstatter der Kommission, Hemd und die Grafen von Argout und Portalis theilnahmen, und einer ersten zweifelhaften Abstimmung die Hauptbestimmungen!
itzung mit 196 gegen 159, also mit ; i Es handelte sch bei dieser Abstimmung nur erst um die Frage, ob der Vorschlag sberhaupt in Erwägung gezogen werden solle.
der Pas calis, der besonders energisch dagegen sprach, sagte unter Auderrm; „Dieser Vorschlag ist ein neues Symptom von den An e
„welche die Parteien machen, um ein Ministerium zu stürzen, wesches hen Plänen im Wege steht.“
Herr Thier s: „Aber es giebt ja lein Ministerium mehr! Wo ist
Ninisterium?“?
Eine Stimme im Centrum: J
pen Pascalis fährt sort: „Der Vorschlag ist ganz unnütz, er ist uch leine Beschwerde der Handelswest oder gerichilichen Spezialitäten ver⸗ laßt. Man frage doch die Verläufer und ihre Advokaten, ob sie über fe Ausführung des Geseßzes von 1842 sich bellagen. Ohne auf das ein= hngchen, was man über Parteilichkeit in ver Auswahl der Blänter von Seiten
ziser Königlicher Gerichtshöfe gesagt hat, will ich blos bemerken, daß diese ibunale nur für die Anzeigen gerichtlicher Verläufe die Zeitungen wählen. Du Borschlag aber ist viel umfassender, er würde selbst bie Fandels-⸗Tribunalt dez ihnen ertheilten Rechts berauben, die Blätter zu bezeichnen, in welchen die Helanntmachungen in Betreff der Handels⸗Gesellschaften und der Ban⸗ fell n werden sollen. Der Vorschlag ist überdies schon in seiner Gundlage fehlerhast. Was bezweckt derselbe? Den Anzeigen mehr Pu⸗ Nihität zu geben? Aber es kann ja lommen, daß ein Vialt mehr Abon⸗ sumsen hat, als ein anderes, und weniger zu die ser oder jener Art von An⸗ sitzen sich eignet. Der Zweck des Vorschlags würde alfo nicht erreicht wenden. Alls solche Umstaͤnde und Rüchsichten wer den dagegen bei dem tigen Stande der Dinge von den Königlichen Gerichtshöfen im Allgemei⸗ sin mit der größten Sorgfalt erwogen, und ich halte es für das Besse, sich uf das Urtheil der richterlichen Auiorität zu verlassen, dieser hohen und
n Autoritäs, bei welcher in schlimmen Tagen die Ordnung und die ver⸗ nänflge Politik stets eine Zuflucht gefunden haben.“ (Sehr wahr!)
Herr Corne: „Ich sollte meinen, dag Ministersum müßte die sen Baschlag, statt ihn zu belämpfen, vielmehr mit Dant aufnehmen, denn er besjwedt, einer Willkür, die zu schlimmen Folgen führen kann, ein Ende zu fachen, Man hat, was die gerichtlichen Anzeigen betrifft, die Organe der DQppostion völlig systematisch prostribirt; durchwandern Sie Frankreich, und ER werden sehen, daß dieselben überall geopfert wurden. NUeberall kam die Polk ins Spiel bei der Auswahl der Zeitungen. Man ging so weit, Daß nan, wenn es an einem Oite nur ein einziges Blatt gab und dieses er Opposttion angehörte, für lofale gerichtliche Anzeigen des Ortes ein an- dergwo erscheinendes Blati wählte.“
Eine Stimm e: „Die Opposition ist sehr zu bellagen, wenn sie nur duch die 6 zu leben vermag.“
Der Großsieg el bewahren: „Sorgfältige Untersuchungen führten ü dem NResustat, daß die Zersplitterung der gerichilichen Anzeigen ein Uebel fs, dessen Abhülse in der Konzentrirung sich finde. Die gerichtlichen An⸗ ie n r,. ö. war der Gedanke der Pairs-= — 99 Depu⸗
n ö; n ö ; ; ga en Kammer, wie der Regierung; es war das Prinzip des Gesetzes von Entwurfs der Konmnission über die Geschäfte in Eisenbahn⸗ i nm , h . . ö dem mit einigen Modisicationen genehmigt. Am Tage vorher hatt Kim, Lurch die Geseßgebung von 1897 aufgestellsen Zustande, eine Rücklehr Kammer entschieden, daß eine Compagnie vor ihrer gesetzlichen P völligen Freiheii 33 den gerichtlichen Verfolger und für die Partei. Der stituirung schon Aufforderungen an das Publikum ergehen lassen ¶ Hosglag wii, daß jedes Blatt, welches sich über eine gewisse Zahl von Artienzeichnungen annehmen könne, daß sie jedoch den Substribe lmnenien ausweise, von den Parteien zur Einrückung der gerichtlichen nur einfache Hefe n nn statt Actien⸗Promessen ausstellen di ielgen eng werden könne; aber es ist llar, daß es kein Blatt giebt, Es fragte sich nun, ob die Veräußerung soicher Scheine, auch a s diese Abonnentenzahl nicht zu erreichen vermöchte; ich habe also
,. h g h ; hct wenn ich sage, daß die Parteien jedes beliebige Blatt würden wählen hörig beglaubigtem Wege, verboten sein sollte. Die Kommissson nnen. Die Her kl f, daß 6 gegenw . die Preßfreiheit .
Anfangs unbedingtes Verbot, kam jedoch hiervon zurück. Es ha tue, nd nichl nen Sie werbe i gn enn.
n ; f . . sion des Gesetzes von 1841 er⸗ sich nun blos noch darum, ob jene Scheine nur durch Notariat ben. Aber am Ende sind doch die Zeitungen für die Anzeigen da, r gte, en oder auch auf dem Wege der Endosstrung veräußerlich, als i Kö Jeitungtn. Va Prinzip, die uswahl nach den Ai onnen enzahl zu ö l ob in ah ö 53 . eh n hen i r f * ü,. 6 . i , , . a 5 .
r sein sollten. Der Minister der öffentlicher i j eir elegenheit gäbe. Herr Corne selbst sagie damals, die e,, den Bestimmungen des gemeinen . f. i n fern , e, , . 46 i h ö 6 e,, mn ae,. z di ĩ issen, vom Gesetz bestn Hille, wo für Anzei en die Lualität mehr Werth habe, als die Quantität. klei , . , , gen Bewegung.) Wo finn. sich mehr Einsicht und Unabhängigkeit für die werden. Dieser Ansicht stimmten auch Graf Portalis und Hen! uswahl der Blätter, als bei der Magistratur? Hätten die Gerichtshöfe a den bei. Die Herren von Argollt und von Harcount vn er Kieglerung feindlichen Blätter dusgewählt, fo wärden diefe, die
rg nichts achten, stast ihnen so viese Vorwürfe zu machen, sie geprsesen und entgegengeseßter Meinung. Die Kammer schleß sich der asns en ihnen gerühmmt ap n. d fare ging 9 . . . e genehmigte den amendirten Artikel J , anf Crbrothen uind der
ben tine Lehre ertheilt hätten.“ (Beifali.) der Kommission, wodurch jede andere Uebertragung der Schein Hen Leon de Male vill e: „Der Vorschlag des Herrn Vivien hat, Actienzeichnungen auf anderem als gerichtlichsm Wege für mil Hißer anderen, doch auch noch das Verdienst, daß er einem öffentlichen nichtig erklärt wirt. Eben so wurde Art, 5 angenommen, dn etgerniß ein Ende macht; er giebl uns einen Vortheil, den wir schon feit vorigen ergänzt und auf Uebertretung deffelben fi. beide Then 6 Tagen entbehrten, den Vortheil, das Ministerium vollkommen einig fuͤr die Vermittler solcher Geschäfte, rine Gelbstrafe bis zun ge chen, Dies ißt nicht immer der Fall. z. H. wenn es Handelsoerträgen
] ö ; , h, welche die Königliche Ünterschrfft verpffichten. (Murren. Zahlen des Kapitals der negoziirten Valuten setzt. Endlich nahm die Simmen: Zur & hic Dann ,. 1, ,. Ln . .
ind die Handelsverträge werden der Wiederkehr der parlamentarischen Fluihen
⸗ Winde überlassen. Bald ist es der Eine, bald der Andere unserer
diesen Vorzügen, die das Buch darbictet, kann es keinem Zweistl in gollegen, welche Vorschläge durchseßen, die tief in die Handels verträge der liegen, daß des Herrn Verfassers Wunsch: Regierung einschneiden, wenn sie dieselben nicht von Grund aus zerstören. diese „Geschichtsbilder“ möchten sich eben so viele Freunde gewinnen, threre Stimmen: So kommen Sie doch endlich auf die Anzeigen h die vorausgegangenen „Naturbilder“, Ih hielt das Gesetz von 1841 früher selbst für keine Maßregel der Politif, in Ersüllung gehen wind. Indem wir daher dieses eben so lehne, K grstehe jetz, daß ich mich damals irrte; ich hoffe, dies wird mir nich: angenehme Buch aufs beste empfehlen, bemerken wir schlicßlich, das dog der begegnen. (Schallendes Gelächler. Eine! Sti mme: Es wird keinesweges allein oder vorzugsweise für die Jugend, fondern sin hnen wieder begegnen, wenn Sie wieder Unter ⸗Staals- Secretair werden.)
gebildeten Leser bestimmt und demgemäß bearbenet ist. it Königlichen Gerichishöfe fribst haben die Mission, welche man ihnen ; uch das Gesetz von 1811 übertrug, nur ungern angenommen und wün⸗ shhen, dieser Verantwortlichkeit überhoben zu werden.“ (ein, nein h Als man endlich über die Frage abzustimmen beschloß, zeigte der srissbent au, daß mehr als 10 Mitglieder die öffentliche Abstimmung nrlangt hätten, daß also diese nach dem neu angenommenen Regle⸗ ent statizufinden habe. Während dieser Prozedur benahm sich aber Benutzung jenes berühmten böhmischen Babes in ihr bündig und elne Opposition so ungeziemend, indem sie die einzelnen Mitglieder, je gelehrt wird. Der gewandte Versasser weiß das Belannie und b hdem dieselben stimmten, mit Beifallsruf oder Murren und ironischem Üeberdruß bereits in so vielen Schristen über Ktarlsbab Wie en elüchter begleitete, wobei die Zuhörer⸗ Tribüne ihr noch zu Hülfe kam, daß genehm zu überspringen und sich zut Darstellung der neueren dall] ben Dufaure, der den Präsidentenstuhl einnahm, sich veranlaßt fand, richieten Heilanstalten zu wenden. Ein anderer origineller t Kammer mit einigen strengen Worten in Erinnerung zu bringen, hunt ist die Versendung des Schloß krummen s; ein ditt Hie sehr dergleichen Manifestationen die Freiheit des Votums und Benntzung der karlsbader Heilquellen im Win ter. Belanntitg krde rere h , ** i, . übrigens der würdige . S. G. Vogel der Erste, mae, 6e 4158 Jeichen . z Bl fan en, . ne han e nm, 9. ᷓ u , de der g. z (Debberan) und Brunnentrinken auch lin Winter empfah e uamng, die von te, Hiajo ar ln, n
ltisch interessant, die desfallsige nahere Meihodit für Beuischlambe n . ; e, berühmiestes r 2 hier in hir ile Weise dal Narquis von Rumigny, der französische Botschafter in Belgien, uuf einige Tage hier eingetroffen.
zu sehen.
s*„ (Paris, 30. März. Was gestern in der Deputirten⸗-sKtammer ni der Abstimmung lber ben Antrag des Herrn Vivien vorgegangen, ät klar zu erkennen, für weichen weck die Opposition dle Ein⸗ Rang der öffentlichen Absiimmung' verlangte?! man wollte ein len der Einschüchterung gegen die ruhigen, leidenschaftslofen oder
euegting tühmiich betchnt jf. Seine Cen un if mne ehe he z wer Deputirten organistren. Die Art, wie sich die Qpposstion
. da er derselben in noch blühendem Mannesalter und g w indem sie das Votum der einzelnen Deputir ten mit Zeichen deutenden literarischen Arbeiten beschäftigt entrissen wurde. d Beisalls oder Mißfallens begleitete, ist ein würdiges Seitenstück erf . irg. mit welcher früher Herr Blllault die ganze konser⸗=
mare Partei bedrohte. Der den Vorsitz führende Herr Dufaure 97 , gelindest gesprochen, unangemessene Benehmen, das ein a ger Eingriff in die Freiheit der Abstimmung werden jönnte. oder õ5ᷣ lonseivative Deput irie stimmten im Sinne des Antrags
„Es ist da, wo Sie gern sein möchten.“
Leipzig im April. Die vor kurzem hier erschienene St. pehelf dem rn, Stephan von Oesterreich dedizlrte Schrist ven Leopold Fleckles über Karlsbad verdient, wegen vieler neuer d und praftischer Mittheilungen, allgemein gekannt zu sein, da die v
Am 4. Mätz alten Styls (16. März) slarb nach 7 Kranhi⸗ 1
Most au der Professor der römischen Antsqustäten und Literalut ah dortigen Kaiserlichen Üüniverssiiät, Ki off, der auch in Deuischlom Verfässer einer Schrist „Ueber zen ursprünglichen Rrligions⸗Uniens⸗ römischen Plebejer und Patrizier“ unter dem angenommenen Nam
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des Herrn Vivien und wurben dafür von den Dppositionsbänken mit Beifall be rüßt; aber die öffentliche Weise, in lee es nach der , e thun mußten, hatte weni stens das Gute, daß die Masse der Konservativen, bie auch in dieser rage ihrer Fahne getreu blieben, die Abtrünnigen genau kennt und das Vertrauen, das sie künftig verdienen, danach bemessen kann. Aber von anderem Ge= sichts punkte aus zeigt sich die Ein ührung der öffentlichen Abstimmung doch sehr bedenklich, weil sie dem Einfluß und der Autorität der Straße i. in die Kammer verschafft. Es giebt ernste und ge⸗ sährliche Anlässe, wo die Erhaltung der Institutionen bes Landes selbst auf dem Spiele steht, und wo Mäßigung, Ruhe, Umsicht, freier Entschluß von Seiten der Deputirten in erhöhtem Grade erforderlich sind. Aber gerade bei , . Gelegenheiten werden die Leidenschaf⸗ ten von außen auf die ribünen sich drängen und der Versammlung mehr oder minder ihren Willen aufzuzwingen suchen. Es fragt sich, ob dann so viel bürgerlicher Muth vorhanden sein wird, um offen Widerstand zu leisten oder die geheime Abstimmung, die noch als Zu⸗ flucht übrig gelassen ist, zu beantragen.
Wirft man einen Rückblick auf die bisherigen Resultate der Session, so ergiebt sich übrigens, daß es der Oppositson, trotz aller Manöver und der äußersten Anstrengungen, doch nicht gelungen ist, mehr als einen einzigen ihrer zahlreichen Anträge durchzusetzen, und dieser ein⸗ zige war eben der des Herrn Duvergler de Hauranne, der übrigens nur eine Abänderung des Kammer⸗-NReglements in Betreff der vorbe⸗ sprochenen Frage der Abstimmungsweise betraf. Selbst dieser Antrag ßing nur mit einer sehr bedeutenden von Herrn Dupin dem Aelteren beantragten Modification durch. Dennoch hat die Linke über dieses Resultat große Befriedigung gezeigt und scheint nicht zu sehen, daß gerade darin auch der schlagendste Beweis ihrer Ohnmacht sich zu erkennen giebt.
Großbritanien und Irland.
Lon don, 29. März. Ihre Majestät die Königin langte heute Mittag 1 Uhr in Begleitung bes Prinzen Albrecht und der Königl. Prinzessin nach 16stündiger Fahrt auf der Eisenbahn von Farnborough in Gosport an und schiffte sich unmittelbar darauf in der Königlichen Jacht nach Cowes auf der Insel Wight ein.
Die Annahme der Teras⸗ Bill im Kongreß der Vereinigten Staaten und die Antritts-⸗Botschaft des Präsidenten Polk haben hier bei allen Organen der Presse allgemeine. Unzufriedenheit erregt. Man ergeht sich in strengem Tabel und bitteren Beschwerden über die in dieser Botschaft offenbarten Grundsätze, durch welche die Aufrecht⸗ erhaltung der Sklaverei, die Verstärkung der Macht der Vereinigten Staaten durch den Anschluß von Texas und Die Ausdehnung ihrer Gränzen über das Oregongebiet gerechtfertigt werden sollen. Der Standard bemerkt, daß das Prinzip, welches das Recht der Er⸗ werbung von Texas begründen soll, nämlich Ausdehnung der fried⸗ lichen Politik der Vereinigten Staaten, alle Länder der' Wen demselben Schichsal wie Texas preisgeben würde, und der Morni ug Herald glaubt deshalb, Frankreich, England und Mexiko würden auch wohl ein Wort mit zu sprechen haben, ehe dieser Anschluß zu Stande käme. Die whiggistische Morning Ehr oniele giebt diese Maßregel der Politik des Ministeriums Peel schuld und deutet an, daß Lord Pal⸗ merston die Sachen nicht fo weit würde haben kommen lassen, wäh⸗ rend die Times, diese Anschuldigung für grundlos anerkennend, sich darauf beschränkt, in scharfer Weise gegen die demokratischen Prin⸗ zipien amerikanischer Politik zu Felde zu ziehen. „Herr Poik“, schreibt dies letztere Blatt, „folgt seinen Vorgängern auf den Fersen. In seiner Antritts⸗Adresse finden wir alle die schlechtesten Eigenihümlich⸗ keiten der amerifanischen Staatsmänner wieder, welche seit dem Aus⸗ tritt des Herrn Webster aus bem Kabinet von Washington zur Ge⸗ walt gflengt sind. Wenn Herr Polk als der Vertreter jener Partei erwählt worden ist, die durch Erhaltung der Sklaverei, durch das Repudiations⸗System, durch Angriffe gegen fremde Mächte sich aus⸗ zeichnet, so müssen wir anerkennen, daß er die Erwartungen seiner Wähler nicht geläuscht hat. Seine Sprache über alle diese Gegen⸗ stände offenbart denselben Charakter, welcher seinen Vorgängern eigen war. Sie geht noch weiter. Eine Unwahrheit, die vielfach von Wohlunterrichteten widerlegt worden ist, wird' von neuem behauptet. Herr Tyler sagte vor einiger Zeit in einer Botschaft, daß Zweifel darüber waltelen, ob Texas ursprünglich ein Theil der Vereinigten Staaten gewesen und auf ungecignele Weise von ihnen getrennt worden sei; aber Herr Polk versichert bestimmt: „Texas ist einst ein Theil unseres Landes gewesen, ist unklugerweise einer freinden Macht abgetreten worden, ist gegenwärtig unabhängig und besitzt ein unbestreitbares Recht, seine Souverainetaͤt auf uns überzutragen.“ Diese . Behauptung ist ungegründet; erstens, weil Teras nicht einen Theil von Louistang ausmachte, als dies von Frankreich verkauft wurde, und zweitens, weil der Gränz⸗Vertrag mit Spanien von 1819 ganz bestimmt alle derartige zweidentige Ansprüche für immer ver⸗ nichtete. Aber in dieser Diskussion sst kein Argument anwendbar; der Wolf ist entschlossen, seine Beute zu ergreifen, und es hat nichts zu bedeuten, daß das trinkende Lamm am Bache tiefer steht.“ Diese Bitterkeit der gesammten englischen Presse über die Entscheidung der Terasfrage erklärt sich übrigens sehr leicht aus dem Umstande, daß jede Verstärkung der Macht der Vereinigten Staaten — und der Anschluß von Texas bietet besonders den füdlichen Staaten eine be= deutende Stütze ihrer Sklaven⸗Institutivnen gegen feindliche Angriffe — England für mögliche künftige Ereignisse in Rachtheil stellt.
Der Morning Herald veröffentlicht ein aus der Festung Ham vom 20sten d. M. datirtes Schreiben des französischen Generals, Grafen von Montholon, worin derselbe sich über die Behandlung Napoleon's auf St. Helena ausspricht und das Benehmen Sir Hud⸗ son Lowe's gegen den Ex⸗Kaiser beurtheilt. Ein Nekrolog des vor kurzem verstoörbenen Sir Hudson Lowe im United Ser vier Ma gazine hat das Schreiben des französischen Generals veranlaßt. Es geht daraus hervor, daß das Urtheil über den vielfach seiner Härte wegen angegriffenen Gouverneur von St. Helena selbst bei den vertrautesten Freunden Napoleon's einen milderen Cha⸗ rakter annimmt und darum die Verdächtigung desselben in der Weise, wie sie stattfand, nicht zu rechtfertigen war. Graf. Montholon protestirt allerdings gegen die Behauptung des Verfassers des Nekrologs, daß Napoleon auf dem Sterbebette große Achtung vor dem Charakter des englischen Generals kundge⸗ geben und das Wohlwollende in seinem Benehmen anerkannt habe und versichert, die Beschwerden der Franzosen auf St. Helena feien nicht, wie behauptet worden, das Resultat eines systematischen Planes gewesen, der Theilnahme für Napoleon rege zu machen bezweckte; das , , in O'Meara's Schrift fei vielmehr der Wahrheit emäß dargelegt und die Aeußerung Napoleon's selbst in seinem
estament nicht übertrieben, aher er verwahrt sich dagegen, als habe er jemals in anderen, als amtlichen Beziehungen? zu Sir Hudson Lowe gestanden und will die Vorzüge desselben als Militair und Privatmann durchaus nicht seinem Urthelle unterwerfen. Er er⸗ klärt dagegen, daß er ben englischen Gouverneur nur als den politi⸗ schen Agenten der britischen Regierung in Betracht ziehe und ihn als solchen in der Behandlung Napoleons wie die britische Regierung überhaupt der heftigsten Animosität anklagen müsse. Im Uebrigen giebt Graf Monthoson mit Vergnügen zu, daß der Einfluß der Ge=
mahlin Sir Hudson Lowe's bei vielen Gelegenheiten Napoleon's wirksam verwendet worden sei.
8. Span ien. adrid, 21. März. Das dur einige frembe
in Umlauf gesetzte Gerücht, die Königin 3 h rn 9 — den König bon Neapel die Aufforderung gerichtet, seinen in Rom befindlichen Bruder, den Grafen von Trapani, als Bewerber um die Hand der Fönigin Isabella demnächst hierher zu schicken, hat hier ohne Glauben zu finden, doch Ueberraschung erregt. Die Blatter sämmtlicher Parteien bezweifeln die Wahrheit jener Angabe schon deshalb, weil sie voraussetzen, daß die Königin Mutter zu viel Er⸗ fahrung besitzt, um, ohne der Zustimmung der Minister und ber ent- sprechenden Wünsche der Nation sich ver ewissert zu haben, für sich
zu Gunsten
eine Frage lösen zu wollen, deren Entscheidun den von d ini⸗ stern ben Cortes vielsach ertheilten Juli heteu gh gemäß, ie . Mitwirkung der National⸗-Vertretung und erst später erfolgen soll. Die Vermählungsfrage ist jebenfalls die wichtigste und entscheidendste für dieses Land, schon deshalb, weil sie die einzige ist, aus deren richtiger Lösung wechselseitige Annäherung der Parteien und deren Aussohnung, damit aber die wahre und dauernde Wiederherstellung des inneren Friedens Spaniens hervorgehen kann. Unter den gegen⸗
2. .
wärtigen Umständen würde aber das Auftreten des Grafen von Tra⸗
pani in der Halbinsel diesen Zweck geradezu vereiteln, den extremen Parteien einen Vorwand zum abermaligen Ergreifen der Waffen an die Hand geben, die Regierung selbst in die größte Verlegenheit setzen und wohl gar nöthigen, den jungen Bewerber von ber wahren Stimmung des Landes auf schonende Weise zu unterrichten. Diese spricht sich so öffentlich und so unverholen aus, und der Minister= Präsident selbst hat das Gewicht derselben so entschieden an⸗ erkannt, daß ein scharfer Beobachter, wie der hier beglaubigte neapolitanische Hesandte, Prinz Carini, seinen Hof ohne Zweifel von den bedenllichen Folgen, welche die Anherkunft des Gra⸗ fen von Trapani herbeiführen könnte, in Kenntniß gesetzt haben wird. Daß die Königin Marie Christine ihren jugendlichen Bruder mit ihrer erlauchten Tochter, der Königin Isabella, vermählt zu sehen wünsche, wird ziemlich allgemein behauptet. Auch bezweifelt man eben so wenig, daß der Graf von Trapani von der Natur mit höchst schätzbaren Eigenschaften ausgestattet sei, ist aber doch der An- sicht, daß ein etwas gereifteres Alter und eine vollendetere Entwicke⸗ lung jener Eigenschaffen gar sehr dazu beitragen werben, ben even⸗ tuellen , des Prinzen künftighin hier Anklang zu ver⸗ schaffen. Von dieser Ueberzeugung ausgehend, rieth der hier beglau⸗ bigte Vertreter einer großen Macht im vorigen Sommer der Königin Christine an, darauf zu bestehen, daß der Graf von Trapani unter Leitung e, n. Personen zwei oder drei Jahre lang auf Reisen geschikt werbe, der König von Neapel soll jedoch damals seine Ein⸗ willigung dazu versagt haben.
Dem Vernehmen nach bewirbt gegenwärtig der Infant Don Francisco de Paula sich um die Hand der jüngsten noch unvermähl⸗ ten Schwester seiner verstorbenen Gemahlin.
Eine Abschrift der von Herrn Martinez be la Rosa im Kon- gresse der Deputirten erwähnten päpstlichen Mittheilung ist mir zu Gesicht gekommen. Der Staats⸗Secretair, Kardinal lan rn hint zeigt in ihr dem Herrn Castillo y Ayensa an, die päpstliche Regie⸗ rung hätte an das wiener Kabinet die Anfrage gestellt, ob es Ein- wendungen erheben würde, falls sie mit Spanien Unterhandlungen über die kirchlichen Angelegenheiten eröffnete. Da nun die Antwort verneinend aussiel, so zeige der päpstliche Stuhl dies und seine Be⸗ reitwilligkeit, auf solche Unterhandlungen einzugehen, dem Herrn Ca⸗ stillo an. Es scheint, daß der Papst neben der Zurücgabe der un⸗ veräußerten Güter der Weltgeistlichkeit auch auf Wiederherstellung einiger Klöster besteht. Uebrigens sollen die überspannten Ansichten mancher spanischen Geistlichen durchaus keinen Anklang in Rom fin- den. Unter Anderem beruft man sich auf folgende Thatsache. Das Dom- Kapitel von Toledo lag seit dem Absterben des Kardinal ⸗ Erz⸗ bischofes Inguanzo in beständigem Streite mit der Regierung und wollte weder den von dieser . Erzbischof Vallejo, noch späterhin den Kanonikus Golfanguer als geistlichen Admini⸗ strator des Erzbisthums anerkennen. Als Letzterer endlich re⸗ signirte, übernahm das Kapitel von Toledo, im Wider⸗ spruche zu den Satzungen des tridentiner Konziliums, die Administration in corpore. Die Mehrzahl des Kapitels richtete darauf an den päpstlichen Stuhl bie Anfrage, ob es in ben so eben erwähnten Angelegenheiten seinen Wünschen gemäß verfahren habe. Sonderbarerweise ward die Abfassung dleses ltenstůckes in lateini⸗ scher Sprache einem Mitgliede der inderzahl anvertraut, weil kein der, Majorität angehörender Kanonikus fähig war, sich dieses Ge⸗ schäftes zu unterziehen. Die Antwort, we che der päpstliche Stuhl ertheilte, wird von dem Kapitel selbst geheim gehalten, es heißt aber, daß sie dahin laute, sowohl der designirte Erzdischof Vallejo, als auch Herr Golfanguer hätten die Eerdich f rechtmäßig administriren können, . . Kapitel möge ohne Verzug zur Wahl' eines Administrators
reiten.
Die Kommission des Senates, welche über die Zurlickgabe der unveräußerten Güter der Weltgeistlichkent zu berichten hat, besteht aus den Herren Gareli, Ruiz de la Vega, Olavarrieta, Herzog von Frias und Herzog von Gor. Das bem Regierungs⸗Antrage ent⸗ sprechende Gutachten wird zu Ende dieser Woche diskutirt werden.
Wie sehr man, namentlich in Paris, sich selbst und Andere über die hiesigen Ereignisse zu verblenden sucht, beweist aufs neue ein von dort an die Allg. Aug sb. Ztg. unter bem Zten gerichtetes Schrei⸗ ben, worin es heißt: „Wenn man ihr (der Verschwörung von Vitoria) anfangs einen esparteristischen Charafter zuschrieb, so konnte bie e In⸗ sinuation Ch nur bei dem völlig ununterrichteten Theile des Publikums Eingang sinden.“ Der Korrespondent behauptet, die Vilumasche Par⸗ tei hätte die Hand dabei im Spiele gehabt und schreibt unier dem sten: „Die Umntersuchungen über das angeblich esparteristische Militair- Komplott zu Vitoria haben den Beweis von dessen larlistischer Ten⸗ denz gegeben.“ Unmöglich ist es, gröbere Unwahrheiten mit größe⸗ rem Dünkel vorzutragen. Der Korrespondent der Allg. Aug sb. Ztg. gebe sich die Mühe, die Aktenstücke des erwähnten Komplotts — sse sind mit ermüdender Weitläustigkeit im Heralßo vom bien ahb. gedruckt — durchzulesen, und er selbst wird bekennen müssen, daß mein Ausspruch begründet ist.
Anm letzten Börsentage, vorgestern, sind die Fonds abermals ge⸗ stiegen, trotz der von Paris eingegangenen demüthigenden Nachrichten. proz. baar 34, auf b Tage 351. proz. baar 25, auf 60 Tage 26.
Merino.
London, 27. März. Nach Privalbriesen aus Mexilo, die, angeblich von sehr hochgestellten Perfonen herrührend, jn den Ver⸗ einigten Staaten eingegangen sind, ist die mexilanische Regierung Iishosen unmittelbar nach Eingang von der Annahme der Teras= Bill den Vereinigten Staaten den Krieg zu erklůren und Kaperbriefe auszugeben. Es soll großer Enthustasmus in dieser Sache herrschen und. alle Parteien zum Widerstande gegen die Vereinigten Staaten entschlossen sein. Santana hat durch seine Reumüthigkeit viele seiner Feinde versöhnt, und man laubt jetzt gewiß, daß er mit der Verbannung davonkommen wird. g n. begiebt er sich nach Cuha, da er weder