1845 / 119 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

erweitert und eine Kabinets⸗Orbre aus dem Jahre 1819 (erneuert 1834) Verhaftungen im Interesse der inneren Staats- Polizei, sogar ohne Einmischung der Gerichte, gestattet. Die Verhaftung eines Ver⸗= dächtigen seße nach den bestehenden Gesetzen immer voraus, daß die Existenz eines Verbrechens wahrscheinlich sei. Dieses könne aber der Richter sicherer beurtgeilen als die Polizei. Bei der zweiten Petitton betreffe der erste Antrag denselben Gegenstand. Der jweste dürfe nur durch die Veschwerden einzelner Per onen hervorgerufen werden und könne sonach eigentlich keinen Gegenstand zu einer Penlion bes Landt abgeben. Auch richte sich die Behandlung der Untersuchungs- Gefaͤn= genen im Uebrigen in Gemäßheit der Instruction vom 24. Ol⸗ tober 1837 nach milderen Grundsätzen, deren genaue Befolgung keine Veranlassung zu dergleichen Beschwerden darbieten könne. Was den dritten Antrag betreffe, so bestehe allerdings ein forum speciale gausae bei allen Vergehungen und Verbrechen wider die Staats⸗Ver⸗ fassung, die öffentliche Hrbnung und die Nühe sowohl des Königreichs selbst, ale auch der übrigen Staaten des deutschen Bundes, indem die Kabinetg⸗Ordre vom 25. April 1835 das Kammergericht für den ganzen Umfang der Monarchie zum ausschließlichen Herichtshofe bestellt und dem selben auch die Abfassung der e en f überwiesen habe. Da bei der⸗ artigen Vergehen jedoch zu ermitteln sei, wie weit sich die Verschwö⸗ rung nr und wer daran Theil nehme, was durch verschie dene Länder verzweigt sein könnte; da überdies auch Einheit des Verfah⸗ rens unbedingt erforderlich sei, so scheine auch der dritte Antrag leine Veranlassung zu einer Petition an Se. Majestät abzugeben. Nach einer kurzen Debatte nimmt der Petent den dritten Antrag zurück, und die Voersammlung erklärt sich einstimmig dafür, Allerhöchsten Orts um eine Anordnung zu bitten, daß ein polizeilich Verhafteter innerhalb 24 Stunden vor seinen ordentlichen Richter gestellt werde, und daß Letzterer erkenne, ob die Verhaftung gr ers sei oder nicht, die Behandlungsweise der Verhafteten aber als einen Grund des Bittgesuchs darzustellen.

Posen, 31. März. (24ste Sitzung.) Ein zur Berathung kommender Antrag eines ritterschastlichen Abgeordneten hängt mit der von der Stände⸗Versammlung beschlossenen Bitte um Wahrung der polnischen Sprache zusammen. Es wird darin zur Sprache gebracht, wie ein Individuum polnischer Abkunft bei Gelegenheit einer gericht⸗ lichen Vernehmung der körperlichen Züchtigung unterworfen und ge⸗ mißhandelt worden sei, weil es erkiärt, der deutschen Sprache nicht kundig zu sein, nachher aber sich ergeben, daß es doch einigermaßen das Deutsche verstehe. Die Versammlung beschließt, zunächst Schritte zur Feststellung des Thatbestandes zu thun.

nichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 29. April. Die Weser⸗-Zeitung eniblöbet sich nicht, in ihr Blatt vom 27sten d. M. einen berliner Korrespondenʒ⸗ Artikel aufzunehmen, worin gesagt ist, dem Vernehmen nach sei ein in der Allgemeinen pre fn Zeitung abgedrucktes, aus Stuttgart datirtes Schreiben nicht in Stuttgart, fondern hier in Ber⸗ lin verfaßt und vom Ministerium ausgegangen. Diese Behauptung ist zu unwürdig, als daß sie einer weiteren Widerlegung bedürfte.

Provinz Preußen. Am 24. und 26. April begannen die regelmäßigen Dampfschifffahrten zwischen Danzig, ir sönigsberg und Elbing. In Elbing zog am Tösten ein he tiges, von ar des n en begleiteteg Gewitter, das erste in die fem Frühjahr, über die Stadt. .

Provinz Sachsen. In Magdeburg sind gegenwärtig 12 Innungen in der Bildung begriffen: die Gewerke der Tapezirer, Barbierer, Sattler, Stuhlmacher, Klempner, Glaser, Pantoffelmacher, Schmiede, Tischler, Schuhmacher, Weber und Schneider. Man glaubt, daß andere Gewerke, z. B. die der Buchbinder, Drechsler, Schlosser u. s. w., diesem Beispiele bald folgen werden.

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. Mit Königl. Genehmi ung wird in Bayern eine Sammlung zur Begründung (ines Fonds für die ka⸗ tholische Schule zu Schaffhausen veranstaltet.

Sannover, 23. April. (Köln. Ztg.) Vor einiger Zeit brachte die Kölnische Zeitung einen der Ry ein- und dosel⸗ Zeitung entlehnten Artikel, dem zufolge Se. Majestät der König zur Zeit des hamburger Brandes eine Unterstützungs⸗ Summe von 100, 9000 Rthlrn. versprochen haben soll. Es wurde hinzugefügt, diese Summe sei zwar angewiesen, aber nicht ausgezahlt worden. Darauf muß entgegnet werden, daß ein solches Versprechen weder ertheilt, noch eine Summe angewiesen worden ist, folglich auch eine Zahlung nicht geschehen konnte. Wohl aber glaubten die damals versammel⸗ ten Stände sich verpflichtet, Sr. Masestät die obengenannte Summe aus den Mitteln Ser General- Steuer- Kasse für die hamburger Abgebrannten zur Digposttion zu stellen. Davon ist allerdings kein Gebrauch gemacht worden. Solches hätte auch ohne Hervor⸗ rufung einer gefährlichen Konsequenz für ähnliche Fälle im ei⸗ genen Lande nicht geschehen können. Zudem walteten Gründe ob zu der Annahme, daß der Stände⸗Versammlung mit nichten die Befug⸗ niß zustehe, über Mittel der Generalsteuerkaffe für auswärtige Zwecke zu verfügen, wie sich denn ohne Zweifel aus dieser Ursache die öffent⸗ liche Meinung gegen eine derartige Verwilligung aus allgemeinen Landesmitteln erklärte, indem letztere ihre unabweichliche anderweite verfassungsmäßige Bestimmung haben. Befannt ist übrigens, daß aus den Sammlungen im Bereiche des hannoverschen Staates weit über 10090900 Ruhir,, einschließlich einer Gabe Sr. Majestät des Kö⸗ nigs von 5000 Rthir., damals erzielt wurde, somit das Land einen ',. eme thätiger Theilnahme am Unglücke seiner Nachbarn zu

age legte. .

ce Dresden, 27. April. Am 2isten d. M. starb auf seinem Landsihe in Dresdens Umgebungen der Geheime Rath von EKube, derselbe, welcher im Jahre 1839 als Königlicher Commissair hei der leipziger Universität durch die Erfüllung . amtlichen Pflichten mit den Bestrebungen der neueren Zest in einen bellagenswerihen Konflikt gerieth. Dem Redacteur der Sächsisch en Schul⸗Zeitung, Rektor Jul. Kell, ist die nachgesuchte Konzession zur Herausgabe eines Evangelischen Reformationsblattes zur Besprechung der kirchlichen Lebensfragen und Vollendung der Reformation des 16äen Jahrhun⸗ derts für deutsche Christen aller Konfessionen“ nicht ertheist worden. Auch dem bekannten Robert Blum zu Leipzig ward die Konzession zur Herausgabe eines ähnlichen Blattes verweigert. Die mit dem hohen Wasserstande hier eingetretene und lange ugehalteng Aufregung hat nunmehr einer eben fo auffallenden Ab⸗ ahnung Plaß gemacht. Es ist auf einmal eine Stille und Leere

dings hat hier

Thelle diefer

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616

eingetreten, baß man glauben möchte, die Stabg wäre wenigstens gg ner ausgestorben. . sonst so i hplatz, die bahin führenden Sr namentlich die Augustusstraße, die Schloßgasse, die Packhofsstraße andere Theile der t n g Aller⸗ inge der darch die veränderlen Uebergangspunkte über veränderte Straßenverkehr einen iche enz der Uebersahrt hat sich lt Gang gesetzte Damhfschiff, welches vorsge Passagiere zählte, ich ü de

mahl begnügen' muß, und eben fo auffallend ssi das

Verhältniß der zu bemerkenden Equipagen. .

In dem Wasserstande trat während der letzten Tage leine we⸗ ag. Veränderung ein, und es sieht sehr zu befürchten, daß der- Elbe sich den ganzen Sommer über auf riner Höhe behaupten werde, die dem Baue einer neuen Brücke und der Wiederherstellung der schon bestehenden nicht günstig ist.

Die Trinkanstalt des Dr. Struve für künstliche Mineralwasser wird hier den 26. Mai eröffnet werden. Die sämmtlichen von die⸗ ser Anstalt dargebotenen Mineralwasser sind auch an den Badeoꝛrten Kösen und Lauchstädt zu haben, und ist daselbst von hieraus Einrich⸗ tung getroffen, solche nach den Temperaturgraben ihrer Quellen ver⸗ abreichen zu können.

Russland und Polen.

St. Petersburg, 20. April. Der Statthalter des Kaukasus, Graf Woronzoff, war am 2 sten v. M. von Anapa zu Kertsch an⸗ ekommen und hatte auf der Fahrt längs der Ostküste des schwarzen eeres die Festungswerke von Noworossyisk, Nowotroizkoje, Golowin, Nowaginok und Ardler in Augenschein genommen, auch das durch seine ittoresken Ruinen einer alten christlichen Kirche bekannte Pizunda be⸗ en, Am 2dYsten Abends wollte derselbe zur See nach Redut⸗Kaleh abgehen und von da am 30sten seine Reise nach Tiflis zu Lande ortsetzen. 6 Gutsbesitzern des Gouvernements Smolensk, welche von dem vorjährigen Mißwachs gelitten haben, ist die Entrichtung der Zahlungen und Rüctände au die Kredit-Anstalten auf ein Jahr er⸗ lassen, und soll dieser Erlaß auf die übrige Zeit der Anlehen zur gleichmäßigen Zurückerstattung für die in den Kreisen Smolensk, Krasnoje, Roslawl, Duchowschtschina, Dorogobusch und Poretschje belegenen Güter vertheilt, diese Vergünstigung aber auf die übrigen Kreise des genannten Gouvernements nicht ausgedehnt werben.

Es ist der Befehl ergangen, daß Feldwebel und ältere Wacht= meister nur für besondere Kriegsthaten gegen den Feind vor dem ge⸗ setzlich bestimmten Diensttermin zu Fähnrichs und Kornets befördert werden dürfen.

Warschaun, 26. April. (Eur. War sz.) Durch Kaiserliche Verordnung vom gten d. M. ist der wirkliche Staatsrath Leneli, Direktor der Domainen und Forsten im Königreich Polen, zum Prä⸗ sidenten der General⸗Directlon des landschaftlichen Kredit-Vereins ernannt.

Der Senator Turski ist als permanentes Mitglied der 1sten Ab⸗ theilung des Oten Departements des dirigirenden Senats beigeordnet worden.

Die Personen⸗ und Briespost zwischen Warschau und Kalisch wird von jetzt an? Mal wöchentlich in beiden Richtungen abgefertigt werden.

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1 Woche

Frankreich.

Deputirten⸗ Kammer. Sißung vom 23. April. Nach⸗ dem der erste wesentlichste Artikel des Gesetz⸗Entwurfs über die Renten= Konvertirung, die Bestimmungen enthaltend, daß die proz. Rente in eine zproz. umgewandelt oder zu 100 Fr. Kapital für jede 5 Fran⸗ kenrente eingelöst, daß Stillschweigen der Renten- Inhaber für Ein⸗ willigung in die Konversion angesehen werden und daß in den näch⸗ sten 10 Jahren keine neue Einlösung oder Umwandlung stattsinden solle, von der Kammer angenommen war, gingen die übrigen Artikel ohne erhebliche Diskussion ebenfalls durch. Ein Amendement des Herrn ven Tracy, daß der erste Artikel auf Renten⸗ Inhaber, die nicht über 66) Fr. in diesem Fonds besäßen, nicht an= wendbar sein sollte, wurde verworfen. Als Frist, binnen welcher sich die Renten⸗Inhaber zu erklären haben, wenn sie die Auszahlung des Kapitals verlangen, wurden für Frankreich 20 Tage, für das übrige Europa und für Algier 1 Monat und für andere Welitheile 1 Jahr, vom Tage der Publication des betreffenden Gesetzes an, festgesetzt. Ein von Herrn Do zon ausgehender und vom Finanz 'Ninister in modisizirter Form aufgenommener Vorschlag, wonach zu Gunsten der Ehren-Legion, der Marine⸗-Invalidenkasse, der Depot- und Con- signationskasse, der Hospitäler, Gemeinden und geseßzlich autorisirten wohlthätigen Anstalten, wenn sie nicht die Kapitals Auszahlung for dern, ein Kredit im Betrage der Differenz zwischen der Summe, die sie in Folge der Konvertirung beziehen würden, und ihrer jetzigen Einnahme, auf das Budget angewiesen werden sollte, erhielt nur für die Ehren-Legion, die Marine⸗Invaliden und die Hospitäler die Zu⸗ Kimmung der Kammer. Der letzte Artikel bestimmt, baß der Finanz— Minister zwei Monat nach Eröffnung der nächsten Session den Kam⸗ mern über die Ausführung dieses Gesetzes genauen Bericht abstatten soll. Der ganze Gesetz- Entwurf wurde schließlich mit 202 gegen S6, also mit der bedeutenden Majorität von 116 Stimmen an-= genommen.

Paris, 24. April. Im Schloß von Neuilly werben Anstal⸗ ten zum Empfange des Prinzen von Salerno getroffen, der binnen vierzehn Tagen hier erwartet wird. Der Herzog von Aumale ist aus der Bretagne wieder in Paris eingetroffen und der Herzog von Devonshire von England hier angekommen. Admiral Dupetit⸗Thouars wurde heute vom Könige empfangen.

Auf die Ankündigung, daß in der Deputirten⸗Kammer Inter⸗ pellationen erfolgen würden, um die Jesuiten⸗Frage zur Entscheidung zu bringen, antwortet das klerikalische Blatt, der Univ ers, unter Anderem: „Wären die Jesuiten nicht bestohlen worden, so würde man noch in der Verlegenheit sich befinden, wie der Beweis ihrer Existenz in Frankreich zu führen sei. Der Ex Kassirer Affenaer hat somit den col hhls h le ib lien Leidenschaften den gro⸗ ßen Dienst erzeigt, den sie von ihm erwarteten. Wir er⸗ warten, mit Ruhe das Ergebniß der Debatte. Sollte daffelbe so gewaltsam ausfallen, wie unsere Gegner es wünschen und prophezeien, so würden wir uns darüber beirüben, aber ohne zu ver⸗ zweifeln, ohne den Muth zu verlieren. Die religiöse Freiheit steht in en nr der Herrschaft einer revolutionairen Gefetzlichkeit, welche die Mittel an die Hand giebt, Alles zu unterdrücken; sollte überdies diese Gesetzlichkeit nicht ausreichen, so ist ja die liberale Op⸗ position ganz bereit, sie durch neue Bestimmungen zu verschärfen; das Gesetz gegen die Assoeiationen, das für uh r erklärte, als es galt, revolutionaire Unternehmungen zu hindern, wird ihr ganz gut erscheinen, wenn es gegen die Jesuiten in Anwendung kom- men e Der Constit u sionnel theilt nach einem Schreiben ̃ om vom 7ten mit, Herr Rossi sei en n, von dem Papste die Säcularisation der Jesniten, welche e sefh, irtig in Frankreich be fänden, zu verlangen. Das genannte Blatt fügt aber Hinzu, es fei

theil, Mute in- gen hes Gesetzez i einer Säc

hnten Minlelst der Saäculqh

ihm unmöglich, an bie Genauigkeit bieser Nachricht zu gla schon sie in dem an ein Mitglieb der Vepun ten an n! n Schreiben als positiv versichert werde und der Verfasser ein wohnender Geistlicher von besonnenem Charalter sei; benn h gehren würde 8 einfach darauf gerichtet sein, den . ̃ en, sich ben gegenwärtig auch sie treffenden Besm n Bezug auf die Congregationen zu entziehen. ürden die Jesuiten immer dieselden ation würden sie in Frankreich der Ra lichkeit beigefügt werben; sie würden dann den Eid, daß sie n Congregatson gehören, leisien und demnach öffentliche Unterric stalten gründen können. Heute widerspricht der Ami de la gion der Angabe des Univers, als habe die Zahl der des Jesuiten⸗Drdens seit März 1844 um 1000 zugenommen Blatt erklärt sich autorisirt, anzuzeigen, daß von? 1838 bi⸗ ͤ nicht über 5090 Individuen in den Srden getreten seien, und gelte dies nicht etwa nur für Frankreich, sondern für alle Weh Die Nachricht, daß das Handbuch Dupin's über das Kirchen Michelet's Werk: „Vom Priester, von der Frau und der n Mallet's philosophisches Handbuch und Cousin's Vorlesungen in Geschichte der Philosophie zu Rom prostribirt worden, veranlij französische Presse zu heftigen Invektiven; der minisierielle 9 aber rechlfertigt die Maßregel, vom Standpunkt der Kirche ag trachtet, und in politischer Hinsicht bemerkt dies Blatt darũbn gendes: „Wir haben Erstaunen darüber äußern hören, an Papst, ein mit Frankreich in freundschaftlichen Verhajn stehender Souverain, solche Maßregeln gegen französsshe terthanen dulde. Der Papst ist aber für die Beschliß Congregation des Index eben so wenig verantwortlich wiln Ludwig Philipp für die Erkenntnisse des Königlichen Gerihg von Paris. Diese Congregation ist dazu eingesetzt, die Gh] gegen die Gefahr von Lehren zu schützen, welche durch Büch breitet werden können, und der Papst kann, als Oberhaupt der] ohne Verrath gegen seine Pflicht die Verbreitung häretischn schiematischer Ansichten in keiner Hinsicht zugeben.“ Herr Vun! übrigens so eben eine dritte Auflage feines Handbuchs erscheinn und an die Spitze derselben eine Vorrede gestellt, in deren er sagt, das von dem Kardinal Bonald gegen das Handbuch sprochene Verbot habe keine andere Wirkung gehabt, als den der Exemplare, welche von der zweiten Info; noch übrig gn zu beschleunigen, so daß nunmehr eine dritte Auflage nothwang worden. Herr Dupin erklärt dann, sein Werk sei kein theoln sondern lediglich ein juridisches, eine Zusammenstellung un gung des Entwickelungeganges der Gesetzgebung in Ben die bestehenden Freiheiten der gallifanischen Kirche; n eine solche Darlegung geben zu müssen geglaubt zur tung aller jener Prätensionen, die man andererseits gegn weltliche Gewalt wieder hervorsuche. Herr Dupin bezeichnet wg von dem seine kirchlichen Gegner geleitet würben, als einen Gj Herrschsucht und der Intrigue, der zu allen Zeiten sich unn Mantel der Religion selbst zu verbergen gesucht habe, als einn des Ehrgeizes, dem die ehrwürdigsten Dinge nur als Mittel j zu seinem Ziele zu gelangen. „Dieser Geist“, sagt er, in derjenige, welcher in den besten Zeiten unserer Geschichte hij Frankreichs, die gallikanische Kirche, in so hohem Grade autt Jener Geist ist diesem ganz entgegengesetzt und sucht ihn zu ʒnnn Für diejenigen, welche solche n Lehren bekennen, i Kirche eine Art Staat im Staate bilden, einen Staat, du wahren Souverain im Auslande und seine besonderen Geseße t „In der polytechnischen Schule haben neuerdings Unonm stattgefunden. Mehrere Eleven wurden mit Ge fängnißstrasen⸗ und drei aus der Anstalt ausgeschlossen. ImIm Montieurn jedoch die über die Art dieser Vorfälle verbreiteten Gerit höchst übertrieben erklärt. „Man hat“, heißt es, „die hennl theilungen der Schule als einander entgegenstehend dargests nur darin übereinstimmend, daß sie bas Joch der J und selbst des Anstandes abschülteln wollten. Solche Gn müssen Lügen gestraft werden, nicht nur im Interest! Wahrheit, sondern auch, um die von Paris entfemm milien zu beruhigen, und aus Achtung für das Kommando; wih ten hinzufügen, aus Rücksicht für die Zöglinge selbst. Es ist n daß eine sfeindselige Stimmung unter den Zöglingen herrsche; in daß die Autorität des Kommando's mißachtet und' die Pensn Generals beschimpft worden sei. Die Unordnungen, welche s Schule stattgefunden haben, sind allerdings beklagenswerth, an wurden auf der Stelle unterdrückt, und es werden keine ande ren davon zurückbleiben als die Strafen, welche zur Aufrechhha der Ordnung und Zucht in den Gränzen der Verordnungen d stituts angewendet wurden.“ . Der Angabe der Presse, daß dem Admiral Hamelin Mh tionen für eine Aufgebüng der französischen Besitzungen in denn zugeschickt worden seien, wird auf das bestimmteste widersp Herr Page begiebt sich nicht zu dem Admiral Hamelin, sonden Maskate, mit der Ratifiegtion des mit dem Beherrscher diesest abgeschlossenen Handels⸗Vertrags. 4 Aus Algier schreibt man vom 151en, daß die zur Fu Expedition bestimmten Truppen am 4. Mai ins Feld rücken wenn Trotz der großen Majorität, mit welcher die De putirten· ann die Konvertirungs⸗Proposstion gutgeheißen, erfuhr die Notinn sproz. Rente heute an der Börse einen abermaligen Aufschwung⸗ proz. Rente war dagegen sehr angeboten. In Eisenbahn⸗ herrscht anhaltend 4 Mißstimmung vor.

risation

HI Paris, 24. April. In der heutigen Sitzung der dif tirten-Kam mer wurde von Herrn Chapuis de Montlanil— Petition gegen die Bewaffnung der Befestigungen von Paris legt. Dann sollte die Diskusston über den n , , di hebung der Auflagen auf den Runkelrübenzucker betreffend, be Herr Thiers verlangte aber das Wort über die Tagesordnung habe die Absicht, Interpellationen an den Großstegelbewahrer n ten, bezüglich der Gesetze in Betreff der religiöfen Congregät und bitte die Kammer, einen Tag dafür festzustellen. Dam h Großsiegelbewahrer habe ihm den 2. Mai dafür angedeutet.

Der ernennt erllärt, er sei stets bereit, iha

Vollzug der Gesetze Rede zu siehen, aber man werde begreifen, 34 .

erst über die angekündigten Interpellationen mit den anderen u.

des Kabinets bespreche. Die Kammer wisse, daß eines derselben er habe daher nicht geglaubt, einen früheren Tag anberaumen zu mn als den 2. Mai. Vie Kammer faßt so auch den Beschluß.

Die Debatte über das Gesetz wegen der Auflage auf den Nunlth Zucker beginnt, und da Niemand das Wort für die allgemeine Di verlangt, wird sogleich zu den Artiteln geschritlen. Bis 45 Uhr n zum Art. 7 gelommen, nachdem die , . ohne beden ; lussien angenommen worden. Den ien Ariites will Ferr Benols, mens der Kommission, weggelassen wissen; der Fin anz-⸗Ministet sich endlich dazu, dem Arfifel eine andere Fassung zu geben. ch

Die Kommission sür den Gesetz⸗ Entwurf . der ki en hier nach Lyon und von Lyon nach Avignon hat heute den ö offentlichen Arbeiten über die Frage, wo der Bahnhof zu errichten s hört. Dieser vertheidigte die direlie Linie über elun und Anlegung eines genennten Bahnhofes auf einem dem Basi

gelegenen Punlie, von wo aus die Bahn das rechte Seine · lssun

tbigenfalls Strenge einschreiten sollte.

(ben würde. Nachdem ber Minsster die Kommission versassen hatte, Ec wur ee ben unn nen, nnn fl i een, E zer Bahn ven Orseang verlangle, Kiusschlüsse ilefern zu dürfen, so gie sch die Kommission, um derẽn Vertreter zu hören,.

Paris, 24. April. Seit einigen Jahren hat sich ein immer Geist der. Widersetzlichkeit unter den jungen Leuien der gulen in Frankreich eingeschlichen, von dessen smmer größerem chgreifen jeden Augenblick bellagenswerthe Symptome hervor- fen, und gegen den die Regierung mit der o en Festigkeit und

f Die Angaben der Blätter er bie neuen Unordnungen in der polytechnischen Schule erweisen zwar als außerordentlich übertrieben, und namentlich ist weder zeral Rostolan, noch sonst ein Offizier dabei verunglimpft oder r thätlich mißhandelt worden, aber immerhin bleibt die traurige gatsache, daß in dem kurzen Zeitraum eines Monats in drei Schn⸗ tte der Jusubordination von Seiten der jungen Leute vorge⸗ nnen sind. Die Studenten der Rechtsschule zu Toulouse machten

Anfang, die polytechnischen Schüler hier folgten, und eben er ren wir aus Metz, daß dreißig Zöglinge des dortigen College hal, und zwar von der Klasse der Adspiranten zur polytechnischen shule, wegen Widersetzlichkeit gegen die Disziplin, entlassen werden sten. Bie Aufhetzereien der Parteiblätter tragen zür Hegung ses Insubordinationsgeistes unter der Jugend nicht wenig bei. Selbst e ssch nur bie Mühe zu geben, den Thatbestand genau kennen zu nen, haben die Oppositionsblätter sich beeilt, den jungen Leuten der ptechnischen Schule gegen ihre Vorgesetzten Recht zu geben, und sen keine Gelegenheit vorbeigehen, ihnen eine übertrieben hohe Einung von ihrer Wichtigkeit und Bedeutung, so wie von den

Usansprüchen, die sie machen können, beizubringen.

Herr Guizot i gestern zum erstenmal wieder etwas . in noch immer schwach und leidend, und meine neuerliche Mitthei⸗ g über seinen erschütterten Gesundheits⸗Zustand erhält täglich mehr e Bestätigung. . .

Nach Brest ist Beschl zur Ausrüstung der Brigg „Palinure“ fangen, welche die Brigg „Le Berceau“ an der Küste von Afrika

n soll, die durch ein verheerende Krankheit, welche an Bord 7 als sie sich vor Zanzibar befand, einen großen Theil ihrer annschaft verloren hat.

neral Ventura, bekanntlich mit dem General Allard einer der nzösischen Offiziere, welche die Armee des verstorbenen Rundschit ung von Lahore auf europäische Weise organisirten, befindet sich jetzt, hdem er für immer den dortigen Krlegsdienst in Folge der seit ndschit Sing's Tod eingetretenen Wirren verlassen hat, in ber arantaine zu Marseille und wird binnen wenigen Tagen hier er⸗ rtet.

Heute findet bei Lemardelay in der Rue Richelieu eine allgemeine fsammlung der französischen Posthalter statt, zum Berathen der Schritte, die durch immer größere Ausdehnung der Eisenbahnen ihnen dro—⸗ e Gefahr des Ruines von sich abzuwenden. Die Frage ist jeden- 6s sehr wichtig, und die . hatte schon früher in Folge der lamationen der Posthalter eine Kommission niedergesetzt mit dem rage, die verschiedenen Elemente zur Lösung derselben zu sam⸗ ln. Wie weit die Arbeiten dieser Kommission vorgeschritten sind, man bis jetzt nicht vernommen. .

Großbritanien und Irland.

London, 25. April., Die Debatte über die Maynooth-Bill gestern und vorgestern im Unterhause wieder aufgenommen wor⸗ und zwar auf Veranlassung des Amendements des Herrn Ward,

otation des Seminars in Maynvoth, anstatt aus Staats⸗Fonds

dem Einkommen der protestantischen Kirche zu bestreiten. Die sorgnisse, welche man für das Fortbestehen des Ministeriums in ge der Abstimmung über dies Amendement hegte, haben sich als egründet erwiesen, denn Herrn Ward's Antrag ist gestern mit gegen 148, also mit einer Majorität von 1747 Stimmen ver— ö worden. Die Morning Chroniele bemerkt im Sinne

Wyhighs über die Debatte Folgendes: „Die Dotirung von May⸗ th aus den allgemeinen Steuern des Landes mag am Ende wohl hig sein, aber es ist ein Schritk zu neuen Schwierigkeiten auf

Wege der Regierung Irlands. Pie Unterstützer der liberalen ndischen Politik gerathen in hestige Kollisionen mit sehr starken

tief wurzelnden religiösen Vorurtheilen in England. Der Haupt⸗ kt in Sir R. Peel's Bill, welcher die größte Feindseligkeit hier zotgerufen hat, besteht darin, daß Protestanten gezwungen werden, lt zur Erziehung ber römisch⸗katholischen Priester zu steuern, und

die künftige Besoldung derselben daburch in Aussicht gestellt wird. deshalb nicht einige Gefahr vorhanden, daß ein solcher Plan, ton er die Gesinnungen der Irländer gegen England freundlicher alten mag, eine entgegengesetzte Wirkung auf die Gesinnungen der Ränder, gegen Irland haben wird? ke ist durchaus nicht die hwendigleit vorhanden, daß John Bull zur Unterstützung des ngoth - Kollegiums zu steuern braucht; kein protestankisches wissen braucht damit gequält zu werden, und den einfachen Plan, 6 Schwierigkeiten zu beseitigen, hat Herr Ward mit entscheiden⸗ Gründen dargelegt. Er zeigt, wie Irland hinreichende Mittel

e mem kirchlichen Eigenthum besitzt, um Maynooth zu dotiren, wie

Einlommen der irländischen protestantischen Kirche in keinem Ver⸗ mniß zu den Mitgliedern r hel steht, d. h. ihre Bedürfnisse sübersteigt, und wie es eine Thorhenn ist, protestantische Kirchen , Heisfliche zu unterhalten, wo gar kein! selche Gemeinden sind. Antwort des Staals⸗ Secretairs . Irland, Sir T. Fremantle, ibergus schwach aus. Er fonnte oder wollte nicht einsehen, was nach selbst ein lonfervatives Mitglied für Hull, Sir Walter Jam es, be⸗ lich machte, daß die irländische Kirche nicht in ihrer gegenwärtigen assung bleiben könne und das Prinzip des Herrn Ward, obgleich

t dagegen stimme, doch endlich der nothwendigen Reform jener e zum Grunde werde gelegt werden müssen. Ungeachtet der n, Majorität gegen Herrn Ward's Limendément, muß doch die tte von sehr wichtigen Folgen sein, wenn auch weiter nichts ge⸗

ke als daß Engländer erustlich über die Verantwortlichkeit einer serne⸗ ich alteng der gegenwärtigen protestanlischen Kirchen⸗Institution in . nachzudenken anfangen. Niemals ist die enorme Ungerechtigkeit

surditat dieser Institution durch gewichtvollere Beweisgründe ober größerer Beredtsamkeit a ,. worden als vorgestern von ui acaulay, und niemalg war die Vertheidigung dagegen so

eundeschwäch wie die vorgestrige Sir Jam? s Yrahn m'ß. 6 Peel weigerte sich bei dieser Gelegenhest ausdrüdlich, an der ffage The zu nehmen.“ Zu kiefer der vorgestrigen Siz⸗ (* ndigte Sir R. Peel auf eine Frage kor Ashley's an, daß nenmslächsten Tagen, und zwar noch dor der dijtten Lesung der zwooth-Vill, ein Ritglied des Kabineis die beabsichtigten westeren

ö der alademischen Erziehung in Irland darlegen werde. * 1bten feierte in Dublin der neu gebildete sogenannte S2ger ahresfest der Stiftung der irländi chen Freiwilligen von 1782 = = egmahl unter dem Vorsitze S Connelhz. Ehwa 100 Mit en 'i bo, in der von i nen adoptirten grünen, mit Gold 2d nisorm, hatten sich zu biesem Banhent vereinigt, bei wel⸗ 11 gnmell, nchen einem von Überaus loyalen Worsen eingelei⸗ ant Hann. auf das Wohl der Königin, den Toast auf bie le⸗

nabhängigkeit Irsanbe ausbrach. und ais den Jork bes

617 Klubs die Erringung der err e gf, dez Landes in dem Geiste der die Freiwilligen von 1787 beseell hat, bezeichnete. Der Ver⸗

sammlung wohnte einer der weni en noch am Leben besindlichen Frei-

willigen von 1782, ein Herr M vughlin, bei.

. 8 chweiz.

Kanton Luzern. Unter Vermittelung des eida ens en Repräsentanten, Landamman Näff, ward am 33 April * . gigen Unterhandlungen zwischen dem Abgeordneten von Luzern und denen der bei den Freischaaren⸗-Zügen am meisten betheiligten Kan⸗ tone Bern, Solothurn, Basel⸗Land und Aargau ein Vertrag über Freigebung der Gefangenen abgeschlossen, der wohl bald von allen Seiten ratifizirt werden dürfte. Die Abgeordneten haben zwar nur im Namen der Gefangenen und Theilnehmer am Zuge und nicht im Namen ihrer Kantone unterhandelt, allein es steht zu erwarten, daß die Regierungen von Bern und Aargau sich für die Bezahlung der , , aus Staatsmitteln verwenden, Solothurn und Basel⸗ Land diesem Beispiele folgen werden. Nach dem abgeschlossenen Vertrage erhält Luzern eine Vergütigung von 356, 05 Fr., wovon Bern etwa O, M, Solothurn 20, 60, ö. 3, C00, Aar gau 200, 009 und die übrigen Kantone, welche noch Angehörige unter den Gefangenen ha⸗ ben, 275.009 Fr. entrichten. Die Kontrahenten hoffen, daß die Tag⸗ satzung in ihrer nächsten ordentlichen Sitzung die Kosten der zugezoge⸗ nen Truppen im Betrage von ungefähr 130, 000 Fr. übernehmen werde. Luzern verheißt allen mu, , ne. die an den Ereignissen vom 8. Dezember 1844, vom 31. März, 1. und 2. April d. J. theilge⸗ nommen, vollständige Amnestie; für die betheiligten Luzerner ist im Vertrage nichts enthalten, doch wird eine ausgedehnte Amnestie oder Begnadigung in Aussicht gestellt.

Spanien.

. S Madrid, 18. April. Bei Gelegenheit der obschwebenden Diskussion der Ausgabe⸗ Budgets bewährt sich die zwischen den Mi⸗ nistern und Deputirten herrschende Eintracht abermals auf das glän⸗ zendste. Auf der einen Seite bewilligen Letztere die großen Summen, welche jene für ihre betreffenden Departements in Anspruch genommen, auf der anderen genehmigen die Minister Gehalts- Erhöhungen meh⸗ rerer hoher Beamten, die von einigen Deputirten beantragt wurden. So erhöhte man z. B. das Gehalt der Präsidenten des hoͤchsten Ge⸗ richtöhofes und des höchsten Kriegs- und Marine⸗ Tribunals um das Doppelte, und nur der Fiskal senes Gerichtshofes erlaubte sich die Andeutung, daß man dagegen den Etat der Armee um etwas be⸗ schränken könne, indem er dem Kriegs⸗Minister zurief: cedant arma togae! Der General ließ sich den Sinn dieser Worte erklären und behauptete darauf, Cicero wäre ein schlechter General gewesen, der dem Siege Hannibal's bei Cannä nicht vorzubeugen verstanden hätte. Dennoch wurde in der gestrigen Sitzung abermals eine Verminde⸗ rung der Armee beantragi, weil die innere Ruhe des Landes nun— mehr völlig sicher gestelli sei. General Narvaez behauptete dagegen, es stände den Cortes nicht zu, sich in Militair Angelegenheilen zu mischen, und die Minister würden einen Fehler begehen, wenn sie einen Theil der Truppen entließen, oder auch nur den Grund angä⸗ ben, weshalb sie selbst die Provinzial⸗Milizen (Reserve) auf dem Kriegsfuße bestehen ließen. Das neue Steuer⸗System wäre noch nicht eingesührt, die Abgaben noch nicht erhoben, und doch voraus⸗= zusehen, daß ihre Beitreibung an manchen Punkten auf den Wider⸗ stand der Bürger stoßen könne. Deshalb miisse die Regierung zahl⸗ reiche Truppen zu ihrer Verfügung haben. Nur durch die Militair⸗ Gewalt hätte man die gegenwärtige günstige Lage geschaffen, und diese dürfe man nicht ö „Wenn man“, sagte er, „den Ma⸗ ler Velasquez beauftragt hätte, die Einnahme von Breda darzustellen und sich dabei anstatt des Pinsels einer Bürste, und Kalfes anstatt der Farben zu bedienen, so würde er ein schlechtes Machwerk geliefert haben und nicht der erste Maler unserer Ration geworden sein.“ Die Anwendung dieses Gleichnisses auf den Genera Narvaez selbst war schlagend genug, um den Antragsteller verstummen zu machen. Indessen trat der Deputirte Orense mit der Behauptung auf, Spa⸗ nien bedürfe keines zahlreichen Heeres, da es nur ein? einzige Gränze, die der Pyrenäen, zu decken und von Portugal nichts zu befürchten habe. Wenn die Minister dem Wunsche der Ration gemäß regierten, so bedürften sie keiner 130 000 Bajonette, um die innere Ruhe auf⸗ recht zu halten; wäre aber die Nation mit der Regierungsweise der Minister unzufrieden, so stehe zu fürchten, daß die Truppen zu einem Aufstande verleitet werden und das Land in neuen Bürgerkrieg stürzen könnten. Unter Ferdinand VlII. hätte die Armee aus faum 50, 000 Mann bestanden. Der General Mazarredo (General⸗Capitain von Madrid und Zögling der pariser polytechnischen Schule) erwiederte darauf, die preußische Monarchie stelle ungefähr einen gleichen Flächen⸗ Inhalt dar wie das spanische Festland und unterhalte doch ein ste⸗ hendes Heer von etwa 143, daneben eine erste Reserve von 286 und eine zweite von 116 Bataillonen *. Allerdings wären die Gränzen Preußens ausgedehnter, als die Spaniens, aber das preußische Heer hätte sich nur mit auswärtigen Feinden, das e nish! auch mit anderen zu beschästigen, und jenes könne zu be⸗ sagtem Zwecke binnen vierzehn Tagen 400, 000 Mann aufsstellen. Die balearischen Inseln bedürften einer schleunigen und beträchtlichen Ver⸗ stärkung an Truppen. „Wenn es zu einem Bruche zwischen anderen Nationen käme, an welchem wir nicht Theil nähmen, würde der Be⸗ sitz dieser Inseln für jede der streitenden Mächte von höchstem Werthe sein, und welche Vorwürfe würde man alsdann der Regierung machen, wenn sie in Folge einer Vernachlässigung in fremde Hände fielen! Man sagt, wir bedürften keiner so zahlreichen Armee, seitdem die Regierung das Vertrauen der Majorität der Nation besitzt, allein die Erfahrung hat gezeigt, daß, trotz eines noch zahlreicheren Heeres, die Minorität mehr vermochte als die Majorität. Ülebrigens beträgt in Preußen das Budget des Kriegs-Ministeriums 43 Prozent der gan⸗ zen Staats⸗Ausgabe, bei uns nur 25.“ Darauf wurde ohne Weite⸗ res das ganze Kriegs⸗Budget von 322, 286,007 Realen bewilligt. Darin sind die Kosten der Gendarmerie (22, 79, 465) einbegriffen.

Alsdann schritt man zur Diskussion des Budgets des Marine⸗, Handels- und Kolonial⸗Ministerium s, sür welches S8, 22, 98 Realen angesetzt sind. Der Deputirte für Cadir, Herr Llorente, sprach die Üleberzeugung aus, daß das Ministerium des Handels von dem der Marine getrennt und in Madrid eine besondere, die Inter⸗ essen der in den Provinzen bestehenden Handels⸗Junten vertretende Handels-Kammer eingesetzt werden müsse.

Der Vice⸗General⸗Capitain von Catalonien zeigt unter dem 131en an, daß die letzten Ueberreste der dortigen Räuberbanden (trabucaĩres) sich auf französisches Gebiet geflüchtei 1

Gestern Abend fand bei Hofe Tafel von 80 Gedecen statt, zu welcher das diplomatische Corps, die Minister, Generale, mehrere Senatoren und Depuiirte eingeladen waren. Zur Rechten der re⸗ gierenden Königin befand sich der französische Botschafter, zur Linken der 5 . von Indien. Zur Rechten der Königin Marie Christine der Minister. Prästdent, zur Linken der englische Gesandte. Nach der Tafel fand Konzert statt.

) Daß diese Angaben, eben so wie die solgenden, umichtig seien, braucht deutschen Lesein kaum gesagt zu werden. 9 n 3 nm. * *

Der Infant Don Frgneisro Paz in einem hiessgen Blalle ben Gerüchte von feiner besorsichenben Vermählung E 96 2 nischen Prinzessin widersprechen lassen und den Chef seines Hofstaates, Marquis von Falces, aus seinen Diensten entlassen. Der Infant 223 . 9 5 e . Diner nicht bei.

eit agen hält der Kaiserl. österreichi mmerherr, Graf Erwin von Sylva Tarouea, 9 hier 96 wiswt gan e.

Das neu und glänzend ausgerüsteie Linienschiff, Soberano⸗“ is am 12ten von Cadix ausgelaufen, um in Barcelonl Cie Befehle der Regierung abzuwarten. Man vermuthet, daß es dazu bestimmt sei, den Grasen von Trapani von Neapil abzuholen.

Abend s. Der Kongreß der Deputirten bewilligte heute ohne Weiteres das Marine⸗Budgef, und man schritt darauf zur Digkusston des Budgets des Finanz⸗Ministeriumg. Der Deyutirte Liorente mache auf die Jolgen des fehlerhaften Zoll⸗Systemz aufmerlsam. Der ganze Ertrag der Zölle beirüge höchstens 100, 000660 Realen, und die Kosten der Zoll⸗-Verwalkung stiegen auf 37 Millionen. Das einzige Mittel, diesem Uebelstande abzuhelfen und dem Handel einen neuen Aufschwung zu geben, erblickte der Redner in der Ausstellung eines neuen, auf liberalen Grundsätzen beruhenden Zoll⸗Tarise.

3proz. auf 60 Tage 355. Iproz. auf 6 Tage 355.

Eisenb ahnen.

Berlin, 28. April. In der heute abgehaltenen zehnten Ge⸗ neral⸗Versammlung der Berlin⸗Anhalter Eisenbahn⸗Gesellschast wurde nach erfolgter Berichterstattung des Betriebsjahres 1844 von! Seiten des Gesellschafts⸗ Vorstandes den Actionairen mitgetheilt, daß nach einem hohen Reskript des Herrn Finanz Ministers Excellenz vom 23. November . b. dem Unternehmen des Baues einer Zweig Eisen⸗ bahn von Jüterbogk nach Riesa in Verbindung mit der Leipzig⸗ Dresdener Eisenbahn die Genehmigung Sr. Majestät des Königs unter Maßgabe der für alle Eisenbahnen festgestellten Bedingungen der Gesellschaft zugesichert worden sei. Nachdem von dem Vorsitzen⸗ den Herrn Geh. Fommerzien-Rath Carl den anwesenden Herren Actionairen die zum Bau der obenerwähnten Bahn erforderlichen Fest⸗ stellungen zur Abstimmung vorgelegt worden, wurde von diesen ein⸗ stimmig der Beschluß gefaßt:

eine Zweigbahn von Jüterbogk nach Riesa in der geradesten Rich⸗ tung zur Verbindung mit der Leipzig-Dresdener Eisenbahn zu bauen und den Bau dergestalt zu fördern, daß diese neue Bahn spätestens in 3 Jahren, von heute ab, dem Verkehr übergeben werde. Das Bau- Kapital von 3 Mill. Rthlr. soll durch gleich⸗ mäßige Repartition auf das Stamm-Kapital der Anhalter Bahn gleicher Höhe dergestalt aufgebracht werben, daß jeder Actie von 26 Rthlr. eine neue Actie in gleichem Betrage pari zugegeben wird.

Die Frage des Herrn Nulandt aus Merseburg, warum auf die Petitionen der Stadt Torgau und anderer Ortschaften, über welche die Eisenbahn nachRiesa geführt werden könnte, nicht , , . worden sei, erledigte sich durch Hinweisung auf den Geschäfts⸗Bericht der Direction. Dagegen wurde der Anfrage des Herrn Rulandt, in wel⸗ chem Zeitraum die Emittirung der neuen Actien und unter welchem Modus solche erfolgen werde, durch die Mittheilung des Herrn Vor⸗ sitzenden dadurch genügt, daß die Gesellschafis-Vorstände eine Aus⸗ gabe neuer Quittungsbogen am 15. Juli veranlassen, darauf eine Ein⸗ zahlung bis 1. August von 15 p6Ct. ausschreiben, so wie den Vermerk der Verabreichung auf die alten Actien abstempeln werden. Die e Quittungs⸗ bogen sollen bis zur Eröffnung der neuen Bahn mit 4 pCt. aus dem Bau⸗ fonds verzinst werden und dann erst Theil an bem Rein⸗Ertrage des auf 6 Millionen erhöhten Stamm-⸗AUctien⸗Kapitals nehmen können. Herr Nulandt hatte in einem besonderen Antrag an die Direction den Wunsch Namens vieler der Herren Actionaire ausgesprochen, daß von diesem Betriebs jahre ab gerechnet, also schon bei ber nächsten Be⸗ stimmung über die Dividenden- Vertheilung, nicht mehr als höchstens 1pCt. zum Reserve⸗Fonds gelegt werden solle, und serner dahin an⸗ getragen, daß die über die Dividenden⸗Vertheilung lautenden Para⸗ graphen in den Statuten der Gesellschaft durch cinen heutigen Be⸗ schluß angebrachtermaßen abgeändert werden möchten.

So allgemein auch die anwesenden Herren Actionaire mit dem erwähnten Antrage sich einverstanden erklärten und nur von der Di⸗ rection dagegen eingewandt wurde, wie bei Feststellung von 1 pCt. zum Reserve - Fonds; mindestens von dem ganzen bern ern (4,7000 Rthir.), inkl. der Prioritäts-Actien, und nicht blos von dem Stamm ⸗Actien⸗ Kapital genommen werden müsse; so konnte nach Eröffnung des Herrn Vorsstzenden ein desinitiver Beschluß we⸗ gen Abänderung dieses Passus in den Statuten, einmal wegen der erforderlichen und heute nicht statthabenden Vertretung von ) der scmmtlichen Actien, nicht gefaßt werden, dann aber auch darum nicht als zwedmäßig erscheinen, als überhaupt in kurzer Zeit die Abfassung neuer Statuten zum Anhang an die früheren bearbeitet und“ der hohen Staats⸗Regierung zur Genehmigun vorgelegt werden sollen. Dagegen wurde in Beiracht der Wichtigkeit und 'der allgemeinen Anerkennung des Antrages von den anwesenden Herren Actionairen einstimmig der Beschluß gefaßt,

in dem Anhang zu den Statuten zu bestimmen, daß dem Reserve⸗ Fonds von dem Rein⸗Ertrage eines Beiriebe⸗Jahres, falls solcher nicht die Höhe von 10 pCt. übersteigt, nie mehr als 1 pCi. von dem ganzen Baukapital überwiesen werden dürfe. Es wird demnächst von dem Beschiuß der nächsten General-⸗Versamm- lung die Genehmigung dieses Antrags abhängen und der Allerhöchsten . Sr. Majestät des Königs entgegenzusehen sein, um ben Actionairen für das laufende Betriebsjahr so wie für die Folge eine bei weitem größere Rente als seither in Aussicht zu stellen.

Der Herr Major von Cronstein theilte noch zwei bei der Direc⸗ tion eingegangene Gesuche zur Beschlußnahme der Herren Actionaire mit. Danach wurde auf Ansuchen des Kirchenbau⸗Vorstandes zur Theilnahme an dem Bau einer neuen Kirche in dem Sprengel des anhalter Territoriums ein Beitrag von 500 Rthlr. einstimmig 14 migt, obschon der Antrag nur auf eine Beisteuer von 206 Rthlr., wie, dem Vernehmen nach, von der Berlin- Potsdam⸗ Mag⸗ deburger Gesellschaft bestimmt worden, gerichtet war. Das zweite Gesuch betraf die Bewilligung eines Kapitals zum Bau einer Chaussee von Potsdam nach Trebbin. So eminente Vortheile der Anhalter Bahn aus dieser Verbindung aucht geschildert worden, so wußte die Gesellschast sich doch theils aus eigener Ueberzeugung, mehr aber noch in Folge der klaren Auseinanderfetzung des Herrn Major von Cronstein über den beregten Gegenstand keinerlei Vortheile zu ver⸗ sprechen und lehnte einstimmig jede Geldbewilligung ab. ;

Die Gesellschaft trennte sich, nachdem noch dle Wahl von zwei Mitgliedern des Verwaltungs⸗Raths und von vier Stellvertretern vor=

enommen, mit der aufs neue gewonnenen Ueberzeugung, wie ihr Fuer f in jeder Beziehung bei der lobengwerthen Vewaltung des Hesellschafts Vorstandes gut vertreten und ihr Unternehmen durch die Genehmigung des Baues der Zweigbahn von Jüterbogk nach Riesa, wie durch den Anschluß der Halle⸗Thüringer Eisenbahn, ih r s gen den zum Theil vielleicht nur aufugebenden magdeburger hr enischädigt worden ist. Die Auhalter Bahn wird daher cinen krästn⸗