1845 / 188 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

vor dem Schlusse der Sesston. In der gestrigen Sitzung wurde das Einnahme⸗Budget für 1816 mit 240 Stimmen gegen 20 genehmigt. Der Univers, das Organ der Bischöfe, bringt nähere Nach- richten über die . Frankreichs mit der päpstlichen Kurie aus Rom vom 20. Juni. ordentlichen Angelegenheiten der Kirche war zusammengetreten, um über die ernsten Fragen zu Rathe zu gehen, welche durch die Inter⸗ pellatianen des Herrn Thiers in Anregung gekommen sind, und um sich über die dem französischen Gesandten, Herrn Rossi, auf die ge⸗ machten Eröffnungen zu ertheilende Antwort zu verständigen. Die Kardinäle, welche diese Congregation bilden, haben in ihrer Sitzung vom 12. Juni einstimmig beschlossen: „Der heilige Stuhl könne und dürfe nicht Theil nehmen an Maßregeln, die constitutionellen Rechte französtscher Bürger betreffend.“ In dem Schreiben aus Rom, das diese Nachricht bringt, heißt es: „Das Votum vom 3. Mai war nicht nur eine Gele gun für den heiligen Stuhl, sondern es war auch ein wahres Ultimatum, noch weit ernster und bedeutender, als jenes frühere der Mächte, die bei dem Papst Clemens XIV. die Auf- hebung oder vielmehr die Unterdrückung des Jesuiten⸗Ordens nach⸗ suchten. Die Misston des Herrn Rosst ist nun beendigt. Man hat ein Gerücht in Umlauf gesetzt, als erg. der heilige Stuhl eine außerordentliche Spezial⸗Kommission zur Un franzõsise Angelegenheiten niedersetzen. Dieses Gerücht, ausgebreitet in einer leicht zu errathenden Absicht, hat nie den geringsten Grund gehabt. Das Journal des Deébats bemerkt zu dieser Mittheilung: „Wir wissen nicht, wie es mit der Genauigkeit dieser Nachricht steht. Aber angenommen auch, die Congregation der außerordentliche kirchlichen Angelegenheiten haßl in der That den Antworts⸗ Entwurf abgefaßt, den ihr der gie (nt des Univers unterschiebt, so begreifen wir doch nicht de, welche die Freunde der Jesuiten an den Tag legen. Wa birde eine solche Antwort bedeuten? Daß der heilige Stuhl die Jesu Angelegenheit als eine ir rein welt⸗ licher Art betrachte, welche in jedem Lande nach dem ö fentlichen und constitutionellen Rechte entschieden werden müsse, und aus diesem Grunde es ablehne, sich damit zu befassen. In Frankreich bliebe also nich ts wei⸗ ter übrig, als die französischen Gesetze in Vollzug zu bringen. Es wäre das, wie wenn der heilige Stuhl geantwortet hätte: s handelt sich hier nicht um eine religiöse und Glaubensfrage; Euch steht die Ent⸗ scheidung zu, ob Ihr die Jesuiten zulassen oder nicht zulassen wollt; wenn Ihr Gesetze habt, welche den französischen Bürgern nicht ge⸗ statten, sich einem religiösen Orden anzuschließen oder einen folchen zu bilden, ohne die Staatsgenehmigung dazu erhalten zu haben, so bringt Eure Gesetze in Vollzug; der heilige Stuhl hat nichts dabei zu schaffen; Euren Kammern, Eurer Regierung, Euren Tribunalen steht die Entscheidung der Frage zu.““ Was uͤns anbetrifft, so ge⸗ stehen wir, daß eine solche Antwort uns ganz vernünftig schiene. Wenn sich eine neue Congregation bilden will, so wendet sie sich, um kirchliche Gültigkeit zu haben, an den heiligen Stuhl, der ihr seine Genehmigung bewilligt oder verweigert. Was die weltliche Ordnung aber anbelangt, so bleibt den Staaten immerhin das Recht, die Congregation anzuerkennen oder nicht, selbst nach der Genehmigung des Papstes. Ein Papst hatte die Jesuitengeselischaft aufgelöst, ein anderer Papst stellte sie wie⸗ der her. Der eine wie der andere war berechtigt dazu. Die Bulle Clemens XIX. wurde in gesetzlicher Weise wieder aufgehoben durch das Breve Pius VII. Das war Sache der kirchlichen Ordnung. Bei uns jedoch wurden die Gesetze, welche der Wiedereinführung des Jesuiten⸗Ordens im Lande entgegenstehen, niemals wieder aufgehoben; die Jesuiten können demnach nicht in Frankreich bestehen, so lange die Gesetze, welche ihnen entgegen sind, nicht durch andere Gesetze aufgehoben worden. Dies ist Sache der weltlichen Ordnung. Es ist sehr wahrschein⸗ lich, daß in Rom unsere Gesetze über die kirchlichen Orden nicht , . gen Augen betrachtet werden; man liebt dort eben so wenig unsere esetze über die Freiheit der Kulten und über die Preßfreiheit; aber der heilige Stuhl sieht ein, daß wir in unserem Rechte sind, wenn wir über diese Materien denjenigen Grundsatz annehmen, den wir für den besten erachten, und mehr kann man von ihm nicht verlangen. Die Antwort der Congregation der außerordentlichen kirchlichen . genheiten, wie sie in der Korrespondenz des Univers angeführt wird, schiene uns demnach befriedigend; sie schiebt die kirchliche Frage bei Seite, die einzige, welche in der That eint Einmischung des hei⸗ ligen Stuhls hätte motiviren können; sie läßt nur die Frage des öffent⸗ lichen und constitutionellen Rechts übrig, also die rein weltliche Frage, in welche sich der römische Hof nicht einzumischen hat; eine große Lehre sür die, welche hier die beiden Fragen unter einander zu mengen suchen.“ Die Gazette de France äußert über diese Bemerkungen des ministe⸗ riellen Blattes; Ganz gut; aber wozu habt ihr denn Herrn Rossi nach Rom geschickt? Ihr habt ihn geschickt, um die Abberufung der Jesuiten aus Frankreich zu fordern, gerade wie ihr Herrn Caillard nach Rom geschickt habt, um den Papst Pius VIII. zu vermögen, den Eid der Bischöfe zu autorisiren. Es ist klar, ihr habt euch 1845 die Lection zu Rom geholt, die ihr 1831 hättet erhalten sollen. Ihr wart also in diesem Punkt ultramontaner als der Papst selbst.“ Der Constitutionnel ist nicht so zufrieden wie das Journal des

ie Congregation zur Prüfung der außer⸗

ersuchung der französischen

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DéEbats mit der von Rom gekommenen Antwort., Er sagt: „Die Entscheidung der Congregation von Kardinälen trägt den Stempel der Politik, welche gewöhnlich in den Beschlüssen der Kurie vor- herrscht. Die kurze Phrase, welche als Antwort auf die Anträge des Herrn Rossi dienen soll, enthält in zwei Zeilen den Stoff zu einer langen Rede. Man findet darin: 1) die förmliche Weigernng, dem Verlangen unserer Regierung, die Ausweisung der Jesuiten betreffend, zu entsprechen; 2) ein Epigramm auf Kosten eben dieser Regierung, insosern sie den römischen Hof als kompetent erkannt hat, die Frage: Ob die französischen Gesetze dem Bestehen der Gesellschaft Jesn im In⸗ nern des Königreichs entgegen sind? zu entscheiden; der heilige Vater giebt ganz naiv zu, er sei nicht kompetent, einen Ausspruch über die constitutionellen Rechte der Franzosen zu fällen; 3) eine Wiederholung der absurden Behauptung, man sei befugt, die Charte den Staatsge⸗ setzen entgegen zu stellen. Es darf nicht auffallen, daß die Eongregation der Kardinäle zu solcherlei Ausflüchten greift. Was aber für uns Gegenstand eines neuen Erstaunens wird, ist, daß die Minister der despotischsten Regierung auf der Erde, einer Regierung, die den Frei⸗ heitshaß so weit treibt, daß sie ihn auf Sachen des Gewissene aus⸗ dehnt, von constitutionellen Rechten sprechen, die französische Charte zu Rom anrufen und bei uns für ihre Leute das Recht, Alles zu thun, ansprechen, während sie zu Haus über die eigenen Unterthanen den äußersten Druck üben.“ Der National begnügt sich mit der einfachen Anzeige: „Herrn Rossi's Mission bei dem Papst hat kei⸗ nen Erfolg gehabt. Die Thatsache ist jetzt nicht länger zu bezwei⸗ feln. Wir erwarteten sie nicht anders. Sehen wir nun zu, was die Regierung thun wird.“ Herr Rossi wird um die Mitte dieses Mo⸗ nats von Rom zurückerwartet.

Es ist die Nachricht eingetroffen, daß Muley Abd el Rhaman den französischen Rrpräsentanten in Marokko endlich benachrichtigt hat, er werde den am 18. März zu Lalla-Magrnig abgeschlossenen Ver⸗ trag noch vor Ablauf der für die Auswechselung der Ratification bestimmten Frist ratifiziren.

Die Abgesandten von Haiti, welche nach Frankreich gekommen waren, um eine neue Fristbewilligung für die Zahlung der rückstän-⸗ digen. Semester der Entschädigungs-Summe zu erwirken, haben eine günstige Antwort von Seiten der französischen Regierung eihalten. Doch wird diese keine definitive Entscheidung ertheilen, bis neue De⸗ peschen des französtschen General⸗Konsuls, Herrn Levasseur, über die zwischen ihm und dem Präsidenten Pierrot eingetretene Differenz Auf⸗ klärung gegeben haben.

Hieronymus Bonaparte hat die Erlaubniß erhalten, seinen Auf⸗ enthalt in Paris noch zu verlängern. .

Graf Bresson wird demnächst von Barcelona nach Paris kom- men und statt seiner der Herzog von Glücksberg am Hoflager der Königin Isabella in Barcelona erscheinen. ;

Die Börse hatte heute eine ungünstige Haltung. Besonders die Renten und die Eisenbahn⸗-Actien erlitten einen starken Rückgang. Für spanische Fonds ist der Markt fast wie abgestorben. 5 proz. 129 Fr. 75 Cent.; Z proz. 83 Fr. 5 Cent.; 3 proz. inl. 295 au compt. 293 pr. Ende Juli.

HI Paris, 3. Juli. In der heutigen Sitzung der Depu⸗ tirten⸗Kammer wurde die Diskusston des Einnahme⸗Budgets für 1846 fortgesett.

Herr Blin de Bourdon spricht gegen die fehlerhafte Vertheilung der Thür⸗ und Fenstersteuer. Herr Delespaul macht Bemerkungen über den Stempel. Herr Clappier schlägt vor, die Stempel-Abgabe ven Blät= tern, die nur einen Umfang von 36 Centimetern ins Gevserte haben, zu vermindern. Der Finanz Minister: Dieser Antrag würde ein wahres Monopol in der Presse schaffen und das Korollar zu der Umwandlung bil⸗ den, die in diesem Augenblick vor sich gehe. Eine große Zehl der bestehen= den Journale würde dadurch eingehen müssen. Er bitte die Kammer, den Antrag zu verwerfen. Herr Emil von Girardin: Es scheine, der Herr Minister wisse den Journalen, welche ihre Preise herabgesetzt, wenig Dank dafür. (Murren) Er bemerke, daß diese Blätter durch ihre größere Ver- breitung die Einnahme des Schatzes erhöht haben. Möge das Amende⸗ ment angenommen oder verworfen werden, ein Theil der Presse werde im—= mer bedrückt bleiben, Ungleichheit stets fortbestehen. Das Argument des Ministers könne also nicht Stich halten. Er habe bewiesen, daß, finanziell genommen, keine Opfer vom Schatze verlangt werden. Er unterstützt das Amendement. Herr Lherbette erhebt sich dagegen, daß man unvorherge⸗ sehene Amendements auf die Tribüne bringe, welche die Kammer nicht zu studiren vermocht; jede Partei bringe Ziffern vor, die man nicht näher pri fen könne. Nichtsdestoweniger habẽ ihm ein Argument des Ministers auf⸗ gefallen, nämlich die Perspeltive des Monopols der großen Journale. Offen⸗ bar würden durch Annahme des Amendements die jetzigen Journale ver⸗ nichtet, die nur eine kleine Abonnentenzahl haben. Die Vergrößerung shres Formates würde ihnen keine Ankündigungen herbeiziehen, welche doch die gegenwärtige Grundlage der Tagesprtsse seien. Herr von Vuitry, Be⸗ richterstatter, weist Namens der Kommission das Amendement zurück. Er legt eine kurze Uebersicht der Finanzen dar, die Ausgaben für 1816 werden über 1300 Millionen betragen, ob man da die Einnahmen vermindern dürfe? 1846 würde, die Ergaͤnzungs-Kredite für Algerien mit inbegriffen, im Budget ein Defizit von nahe an 30 Millionen bestehen. Diese jährlichen Defizits würden zum Normal -Zustand, sie häuften sich, die schwebende Schuld wachse durch die Vervielfachung der öffeni—

lichen Arbeiten außerorbentlicher Art. Ob man da die Einnahme mindern dürfe? (Ruf zur Abstimmung.) Das Amendement wird ve

sen, das Kapitel des Budgets in der ursprünglichen Fassung angenom Herr Franz Delessert schlägt bei dem Ertrag der Reisepasse als dement vor, daß der für Reisepässe ins Ausland durch ein Kaiserlichez kret vom 41. Juli 1810 auf 10 Fr. sestgesezte Preis auf 2 Fr. herabg⸗ werden solle. Der Finanz- Minister bekämpft das Amendement, verworfen wird. Das Kapitel über die Reisepässe wird votirt. Herr M de Bort macht Bemerkungen über die Herabsetzung der Auflagen auf Salz. Der Ackerbau bedürfe dieser Substanz dringend für die Kustur so

als die Mästung des Viehs. Man versichere, es gebe ein Entstellungsm welches die landwirthschastliche Anwendung des Salzes erlaube, ohne der das Speisesalz gelegien Auflage zu schaden. Der Finanz ̃⸗M inister klärt in der That habe eine von ihm ernannte Kommission gefunden, da ein Mittel gebe, die, wenn nicht eine vollstãndige Absch affun doch H setzung der Salz- Auflage um 3 erlaube. Eine Königliche erordnun diesem Sinne sei im Finanz- Ministerium bereit und werde in der Zwis zeit bis zur nächsten Session dem Staatsrathe zur Prüfung vorgelegt den. (Beifall.) Das Kapitel wird angenommen. Herr Del es p aul

Bemerkungen zu Gunsten der landwirtöschasilichen Destillationen. Man ihnen Hemmnisse in den Weg, überlaste sie mit Abgaben. Der Wohh des Landwirths beruhe hauptsächlich in der Viehzucht. und diese voni sri interessirt bei dieser Industr ie. Die Abfälle der Destillatio nen seien wichtiges Fütterungs⸗ oder Düngmittel und für den Wohlstand der Land

daher sehr wichtig. Die Herren Beaumont von der Somme und S ch nt von Autan sprechen noch. (Rufe zur Abstimmung. ) Das Kapitel, die ind Steuern betreffend, wird angenommen. Dit Post-Erträgnisse komm die Reihe. (Aufregung.) Herr von St. Prie st hat ein Amendement geschlagen, nach welchem die Taxe jedes einfachen Briefes im Jahre der höchstens 80 Kilometre zu durchlaufen hat im Innein, auf 40 times herabgesetzt werden soll, während die Bestimmungen der beiden

Zonen, die das Gesetz von 1827 ausstellt, aufrecht erhalten bleiben Briefe von Unteroffizieren und Soldaten an ihre Aeltern sollen nur 2 times zahlen, für Geldversendungen aber die bieherige Abgabe von ö auf 2 pCt. herabgesetzt werden. Herr von St. Priest entwiclelt das An ment, das er aber nach einiger Debatte wieder zurückzieht. Die S

dauert noch fort.

Paris, 2. Juli. Wir haben heute aus Algier 24. Juni auch neue Nachrichten über den Stand der Dinge im Die Obersten Pelissier, de St. Arnaud und lb'Amirault, welche mals in dem Dahrah, nördlich von Orleansville, operirten, gleichzeitig zahlreiche und bedeutende Razzias 5 der gegen die Beni⸗Zebtis, der Zweite gegen die Beni⸗=Junes un Dritte gegen die Benui⸗Hidscha. Alle diese Stämme sollen die auferlegte Quantität Waffen geliefert haben. Der Oberst Pt hatte es auch mit den Ulad⸗Dria zu thun, die sich in Höhlen s teten, wo ein Angriff auf sie durchaus unmöglich war! da mau aber blokirt hielt, so wollten sie endlich unter der Bedingung lapiti daß das französische Lager entfernt würde. Der Oberst verweig ene auch die Uled⸗Dria beharrten bei ihrer Weigerung; um sie zu bedingten Unterwerfung zu zwingen, zündete man große Fein Eingange ihrer Höhlen an, und der Rauch zwang die Wid er speij sich zu ergeben. In der Provinz Oran hat der General Capi den mächtigen Stamm der Beni⸗Senus vollständig geschlagen eine sehr beträchtliche Razzia ausgeführt. In Folge davon h alle Dschema (Vorgesetzten) dieser Kabylen nach Tlemsen und en ten ihre unbedingte Unterwerfung. Abd el Kader soll sich noch ir im Süden von Garten befinden, ohne daß man genau wußte, w Richtung er einschlagen wollte. Doch sollen alle seine Beweg sorgfältig überwacht werden. , .

Ein Brief aus Tenes vom 22. Juni spricht von einem best teten Angriff der Araberstämme der Umgegend auf diesen Plaß zwei wegen Raub und Mord zum Tode verxurtheilte Häuptling befreien. Diese Stämme hatten sich in den Felsen zusammengenn und es wäre nicht unmöglich, daß ihnen ein Handstreich gelängz die Garnison von Tenes nur sehr schwach ist. ̃

Briefe aus Oran neuesten Datums sprechen die Besorgniß daß auch die jetzigen Unterhandlungen mit Marokko zu nichts si werden. Der Kaiser scheine abermals mit Frankreich sein Spiel ben zu wollen, am 13. Juni wenigstens war zu Tanger noch i entschie den. —:

Die Kolonne des Generals Marey hat auf ihrem Zuge nich beträchtlichen Verlust erlitten. Dieselbe war mit Abmaähen und nichtung des Getraides der Kabylen beschäftigt, als sie plötzlig einer großen Masse dieser Gebirgs⸗ Bewohner wüthend ange wurde, die sich bis dahin hinter mit Gesträuch bewachsenen ö höhen versteckt gehalten hatten. Das Gefecht wurde mit jedem ü blick hitziger, als der Capitain Piot mit seiner Escadron Spahs von einigen Zuaven unterstützt einen Chok gegen die Kabylen m Diese wurden zurückgetrieben und eine große Anzahl niedergel allein auch die Franzosen erlitten starken Verlust, der Capitain selbst fiel, zwei andere Offiziere der Spahis wurden verwundeh eine nicht unbeträchtliche Zahl von Spahis und Zuaven fanden Tod oder schwere Verwundungen.

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mann's von Siebeneichen, der in der Burg zu Susa, wo Fried

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rich J. auf der Flucht rasten will, als er von den italienischen Burg⸗ herren verrathen wird, sich in das Königliche Bett legt und sich für den Gebieter ermorden läßt, während diesem, in den Mantel des Dieners ver- üllt, die Rettung gelingt. Der treue Hartmann legt sich gegen des Kaisers ellen ins Bett, deckt sich mit dem Purpurmantel und ssößt den Gebieter sanst zurück, welcher von anderen Dienern rasch bekleidet und zu einem Fenster zur Flucht gezogen wird. Der Gesang ist durch die Rheinfahrt Philipp's von Schwaben dargestellt. Der ung, Herrscher und sein hold⸗ seliges Gemahl befahren in einer Gondel den Rhein; hinter ihrem Thron⸗ himmel ist ein Gefolge von schönen Dienerinnen, Hofleuten und Schiffern bemerkbar, während vor ihnen die zeitgenössischen Sänger stehen. Wolfram von Eschenbach spricht so eben ein Gedicht, und die Fürstin hält den Kranz für ihn bereit. Hartmann von der Aue, Bittwolf, Gottfried von Straßburg, Walter von der Vogelweide sind in herrlichen Gestalten wiedergegeben; selbst der spukhafte Klingsohr nicht vergessen, dessen Bild in dem schönen Ganzen von treffender Wirkung ist. Die noch leeren Felder sollen die Dar⸗ stellung der Gerechtigkeit und der Beharrlichkeit enthalten. Das Ea e Stolzenfels wird allein schon der Heldenhalle wegen ein besuchtes Heiligthum deutschen Volkes bleiben. .

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Aufruf zur Beförderung einer Stiftung zu Pestalozzi's Gedächtniß, in seinem Geiste, nach dem Bedürfnisse der Zeit.

Der 12. Januar des Jahres 1836 ruft die Erinnerung an denselben Tag vor hundert Jahren wach; es ist der Geburtstag Heinrich Pesta—⸗ lLozzi's, des Mannes, durch welchen die Volksschule und das, was sie er- strebt, Volks - Erziehung und Volz Bildung, im höchsten Maße gefördert worden sind. Was Er für sie, für die ho en Güter der Menschheit ge⸗ wirkt, was Er für die nachhaltigste Verbesserung des Looses der Armen, der Unglücklichen, der Waisen bis zum höchsten Greisenalter erstrebt hat, solches hier zu schildern, wäre unnütze Arbeit: das Andenken daran lebt in Aller Gedächtniß. Nur von der Pflicht der Dankbarkeit soll hier die Rede sein, und von ihrer Bethätigung durch eine Stistung, zu des edlen

Mannes bleibendem Gedächtniß in sreinem Geiste, nach seinen Absichten und Grundsätzen errichtet und darin fortgeführt. Nach den Zeugnissen seines Lebens und seiner Werke lag ihm nichis mehr am Herzen, als ein⸗ fach⸗naturgemäße, sittlich'edle, durch die Kraft des Hauses und der Schule verstärkte, den Verhältnissen ihres Lebens entsprechende Erziehung verlassener Kinder. Ein Zusammenfluß ungünstiger Umstände hat das dauernde Ge⸗ deihen der in dieser Beziehung von ihm beabsichtigten und oft versuchten Waisen Erziehungsanstalt oder Armenschule verhindert. Darum ist unter seinen Verehrern und Freunden an mehreren Orten zugleich der Gedanle entstanden solche Anstalten, vorerst eine derselben, als Pestaloz;ische Stif⸗ tung ins Leben zu rufen, und die Unterzeichneten haben sich, nachdem die Staatsbehörde die Erlaubniß dazu ertheilt, vereinigt, um die Errichtung einer solchen Anstalt, als Zeichen der Dankbarkeit des gesammten deutschen Vaterlandes gegen den er len Mann, vorzubereiten. Die gegenwärtigen Worte haben den Zweck. das Publikum mit ihrer Absicht bekannt zu machen und zu thätiger Theilnahme wie zu Geldbeiträgen aufzufordern.

Die if o d, Stiftung hat die Bestimmung, Armenkindern und Waisen eine ihren Verhältnissen entsprechende Erziehung im Geiste und nach den eigentlichen Absichten Pestalozzi's zu geben. Darum .

1) sollen die dieselbe erstrebenden Unff f n auf dem Lande eingerichtet werden, wo, nach der Unterzeichneten Ueberzeugung, Waisen-Eiziehung nur gedeihen kann;

2) die Pfleglinge sollen neben der geistigen, sitmlichen und religiösen Er⸗ ziehung von Anfang an zu häuslicher, landwirthschaftlicher und ge⸗ werblicher Thätigkeit und Feriigkeit angeleitet werden; 2.

3) die Hausväter und Hausmütter, welchen die plein gg: zur Familien- Erziehung übergeben werden, sollen im Sinne der erke; „Lienhard und Gertrud“ und „Wie Gertrud ihre Kinder lehrt“ wirken, und die Vorsteher und Leiter der Unternehmung sollen die „Idee der Elementar⸗ Bildung“ nicht nur zu verwirllichen, sondern auch weiter auszubil= den und fortzupflanzen suchen. .

Durch die Aufstellung und Festhaltung dieser Grundsätze glauben die Unterzeichneten in einer den großen Mann ehrenden Weiße zu wirken und Anstalten begründet zu sehen, welche, so Gott will, als Muster⸗ Anstallen für Waisen-Erziehung angesehen werden können und dadurch dem dringen · den Zeitbedürfniß, welches sich überall im Vaterlande in Betreff einer ver= änderten Waisen- und einer veredelten Volks- Erziehung herautstellt, ent⸗ sprechen werden.

Nach ihrer Absicht und in Hoffnung auf den Segen der göttlichen

sehung, wie im Vertrauen auf die thatkräftige Unterstüßung ihrer Zeitgen soll dieser Plan innerhalb der Gränzen Deutschlands ins Leben tre

welcher Gegend des Vaterlandes zuerst und zunächst dieses soll van Ergebniß ihrer Bemühungen und von sich darbietenden Gelegenheilr hängen. Nur die Ruͤcksicht auf den vassendsten, gelegensten Ost, nich urtheil für die engere Heimat, soll den Ausschlag geben. Unter Umständen wird, wo möglich, die Mitte des Vaierlandes gewählt we

So ergeht denn hiermit an Alle, welche sich Heinrich Pest ale Dank verpflich'et fühlen; an Alle, deren Herz für Armen⸗- und Wass der schlägt; an Alle, welche von der Eineuerung und Fortbildung de stes Pestalozzi's, den die Unterzeichneten noch heute für den Geist de ren Pädagogik halten, heilsame Folgen für die häusliche und Schi ziehung erwarten; also an alle Volls⸗ und Vaterlandsfreunde hiermit trauensvoll die Aufforderung, dieses zu dankbarer Erinnerung an d ßen Mann beabsichtigte, einem dringenden Bedürfniß der Gegenwan sprechende Unternehmen thatkräftig zu fördern!

Ueber alle Mittel, welche den Unterzeichneten (Jeder von ihnen dankbarem Empfange erbötig) behändigt werden *), wird Buch und nung geführt und öffentlich Rechenschast mit Namhaftmachung der! und der Geber abgelegt werden. Sie leben des frohen Vertrauent, der erste Bericht, den sie über das hiermit begonnene Werk, am Ta Salularfeier der Geburt Heinrich Pestalozzi's, am 12. Januar 186 diesen segensreich gewordenen Tag nicht blos durch Worte, wie dies⸗ sondern durch eine That zu feiern), abzustatten gesonnen sind, die heit des Segens Gottes und der Theisnahme vieler Vaterlandafren In- und Auslande auf das erfreulichste veranschaulichen werde **. p 3 den 12. Januar 1845, am hundertsten Geburtstage Hei

e st alo zzi' s. : ; Diesterweg. Kalisch. Maßmann. C. Ritter.

*) Das Handelshaus „Mendelssohn und Comp.“ in Beil die einstwellige Verwaltung der Gelder übernommen. ; *) Die verehrlichen Redactionen anderer Zeitungen werden . gebeten, obigen „Aufruf“ in ihre Blätter gesälligst aufnehmen zu woll

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Großbritanien und Irland.

Se. Masestät der Köni ern im Buckingham-⸗Palast ein diplomatisches Die Parlaments⸗Verhandlun iges von allgemeinem Intere terhaus nur mit Comitéè⸗Berath ls, wie die Feldgarten⸗ Hauptgeschäft gleichfalls im Comité di handelt, nachdem eine neue Privilegien⸗Fr Ein ehemaliges Mitglied d er jetzigen Eigenschaft als Grafschafts⸗ s⸗Comité über die mit dem de ärztliche Unterstützungs⸗-Bi dritte Person zum Gegenst und wogegen dieser nun den Schutz des be wurde bis zum Montage ausgesetzt. Verwerfung der B nachtheilig als förderlich halte. längerer Diskussion und nach der 76 gegen 33 Stimmen verworfen

ht. Im Oberhause brachte welche durch die Aufkündi Brasilien von Seiten diest Die Bill ist dazu best ion mit Brasilien zur Unterdrückun ng zu bringen, und verfüg ng der des Sklavenhandels verdä Seiten der englischen Kreuzer. Di Weiteres genehmigt und die setz. Lord Denman's Bill zur Ver tspflege erhielt darauf die zweite Te

London, 4. Juli. g der Belgier hielt gen der beiden letzten Tage enthalten Vorgestern beschäftigte sich das ungen über verschiedene kleinere Bills, und gestern wurde e schottische Armen⸗Bill age zur Sprache gebracht es Hauses hat nämlich in l Beamter vor dem Unter⸗ Armengesetz in Zusammenhang ste⸗ ll ein Zeugniß abgegeben, welches age gegen ihn gemacht Hauses nachsucht. Die Ehe die schottische Ar⸗ gehen konnte, beantragte darauf Herr Swald ill, weil er sie den Intere

und IJrrenhaus⸗

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ssen Schottland's eher Das Amendement ward indeß Einspruch Sir J. Graham's und die Bill ins Comité ge⸗

gestern Lord Aberdeen eine Bill suchungsrechts⸗ Vertrags er letzten Macht hervorgerufen worden hr Worttext lautet, die Con—⸗ g des Sklavenhandels in Aus⸗ so die eigenmächtige Durch⸗ chtigen brasilianischen Schiffe e erste Lesung der Bill wurde f den nächsten Montag besserung der Kriminal⸗ sung, worauf sich das

ndischen Grafschaft Cavan in und namentlich der Ermordung des geachteten Herrn Booth, hat chkeit und die Gentry der dorti⸗ tadt Cavan zu einer großen Ver— an über geeignete Maßre⸗ Mörders des Herrn Booth Grafschaft überhaupt wieder lung unter dem Vorsitz des arquis von Headford, Katholiken und Eintracht und setzte die Bereinigung zwischen den Gegen 5000 Per⸗

gung des Durch immt, wie i

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Der beunruhigte Zustand der irlä e der stattgefundenen Excesse, Drangisten⸗Partei angehörige Adel, die Behörden, die Geist!i Gegend veranlaßt, in der S lung zusammenzukommen, wo sich berieth, wie die Entdeckung des ndig gemacht und die Ruhe in der estellt werden könne. Sheriffs und unter Theilnahme Lords Farnham, Enniskillen und vieler ein schönes Bild der ganz besonders zum Zweck, chiedenen Religions = P

Die Versamm

arteien herbeizuführen.

903

Der Herzog von Richelieu ist mit Gefolge, von Brüssel kom⸗ mend und auf einer Reise nach Italien begriffen, hier angelangt. . Cunin-⸗Gridaine, der französische Handels⸗ Mini er, * jetzt in Ostende.

tt Brüssel, 4. Juli. Die jüngsten Wahl⸗Creignisse in Bel⸗ gien, der danach erfolgende Austritt des Herrn Nothomb aus dem Ministerium und die undermeidlich bevorstehende Bildung eines neuen Kabinetz haben diesmal in der ausländischen Presse eine mehr als gewöhnliche Aufmerksamkeit hervorgerufen, so wie auch einige Kor⸗ respondenzen derselben, wie sie deren namentlich das Journal des Débats und die Morning Chroniele enthielten, wenngleich aud einem verschiedenen Gesichtspunfte abgefaßt, offenbar von der Hans oder unter der Inspiration von namhaften belgischen Staatsmännern geschrieben waren. Das Interesse, welches das Ausland an den hiesigen Ereignissen genommen, ist wohl auch daraus erklärlich, daß es sich dies⸗ mal mehr als je um eine Aenderung des Systems handelt und bei der Wechselwirkung, die zum Theil immer zwischen der inneren und äußeren Politik eines Landes stattfindet, auch das Ausland dabei mitbetheiligt ist. Die religiösen Fragen, das Verhältniß von Staat und Kirche, das Bestehen des Jesuiten⸗Ordens, sind neu auftauchende Lebensfragen in sast allen Staaten geworden, und Belgien, welches der am weitesten nach Norden vorgeschobene und stark befestigte Posten des Ultramontanismus ist und von den hiesigen Katho⸗ liken oft als der in neuer Zeit am schönsten glänzende Juwel in der päpstlichen Krone bezeichnet wurde, durchgeht jetzt eine Schule der Erfahrung, die auch im Auslande alle Berücksichtigung verdient. Der gegenwärtige Augenblick ist kritisch, das bisher befolgte System ist unhalibar, Alles hängt jetzt davon ab, wie der Uebergang vermittelt wird.

Das bisherige System ist nothwendigerweise mit Herrn Nothomb gefallen; wäre dasselbe durch die moralische und po⸗ litische Situation geboten und gehalten gewesen, so hätte dasselbe bei der anerkannten Gewandtheit und geistigen Ueberlegenheit dieses Mi⸗ nisters den Sieg davontragen müssen; das System litt aber, nach un⸗ serer Ueberzeugung, an einem Grundgebrechen, an dem Uebersehen des Widerspruchs, der zwischen der durch die hiesige Constitution herbeige⸗ geführten gänzlichen Trennung und Unabhängigkeit der Kirche vom Staate und den in das Staatsgebiet übergreifenden Ansprüchen der Geistlichkeit besteht. Die Geistlichkent, obwohl sich noch die Besoldung vom Staate gefallen lassend, hat sich durch die Constitution von 1831 eine durch⸗ aus unabhängige Stellung verschafft; da jedoch kein Königliches Placet für die Ernennung der Bischöfe ober eines anderen Geistlichen stattfindet, so herrscht hier die Hierarchie vollkommen, und bei der zugleich fest⸗ gestellten Associations⸗ und Unterrichts⸗Freiheit hat sie sich die Mittel gesichert, geistliche Orden in jeder Art und in immer größerer Zahl, Schulen, allein von Geistlichen oder geistlichen Orden gelei⸗ tet, zu gründen. Allein hiermit nicht zufrieden, verlangt sie auch einen politischen Einfluß auszuüben und an der Regie⸗

n mochten der Versam Grasschast Cork in ein irt worden. Bei Gele leinen Pächter in Streit hen die Anderen mit Gewalt wied Haufe auf das Haus anstürmte, tet hatten, gaben die Letzteren Feuer, tentheils Unschuldige, cht im Standard l Polizei⸗Beamten zur Last, ten hätten.

Ungeachtet der von Seiten der Magistrats⸗ nungen sind die Orangisten im Norden von Jahrgedächtniß der Schlacht an der onstration dürfte leicht verdrießliche Rei atholiken zur Folge haben. Juli gaben die Direktoren der orientali Anlaß der Eröffnung der direkt g mit China dem früheren dortigen Bevollmäch⸗ ottinger, das angekündigte Bankett, zu dem die Di—= esehene Per⸗ agore, gela⸗ Abschlusse des Ver⸗ Handels mit diesem Ausdehnung hin, welcher dieser en nächsten Jahren erlangen Ausfuhr aus dem einzigen ge aus ganz China aus⸗ andel in den anderen dem zu hoffen ge⸗ edlichkeit, wo⸗ n Artikel des

mlung beigewohnt haben. em Dorfe die Ruhe auf eine heit eines Jahrmarkts ger z die Polizei arretirte ei

Dagegen ist in traurige Weise iethen mehrere nen der Leute, er befreien wollten, und alg ches die Beamten sich ge⸗

tödteten sechs Personen, und verwundeten eine große Anzahl. Der chkeit für diesen Exzeß da dieselben ihre Befugnisse über

egt die Verantwortli

Behörden erlassenen Irland entschlossen, Boyne zu feiern. bungen zwischen den Pro⸗

schen Dampischifffahrts⸗

en monatlichen Dampf⸗

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lschaft aus fahrts⸗Verbi Sir H. P fen der ostindischen Compagnie und viele andere' an t, worunter auch der bekannte Baboo Dwarkanauth waren. Herr Pottinger besprach die seit dem 6 mit China eingetretene rasche Zunahme des je und wies auf die ungeheure el noch fähig sei und die er sicher . Schon jetzt betrage die Seiden⸗ Schanghai so viel, als vor dem Ver art ward; nicht minder sei auch der H chen Verkehr geöffneten Häfen beträchtlicher, als er Herr Pottinger belobte insbesondere die R sische Regierung und ihre Behörden jede Von der jetzt eröffneten neuen und ra⸗ China dürfe sich England mit Recht ungeheure

sche Kirche in Woolwich Sprengels, Dr. Grissiths, zahlreich. Der Boden, ist ein Geschenk der Krone. dem geistlichen Bedürfnisse der Arbeiter abzuhelfen.

ags treu erfüllt hätten. Verbindung mit heile versprechen. Am 29. Juni wurde die neue katholi den apostolischen Vikar des londoner k. Die Versammlung war äußerst f diese Kirche erbaut worden, hauptsächlich dazu bestimmt sein,

lisen Garnison und der Arsenal

8Selgien. Der König wird in a Se. Majestät hat in London die Liste einer gro⸗ r Armee unterzeichnet. rungen wird, daß bald ein Kabinet so hat es doch durchaus nicht den Anschein, daß vor ammlung der Kammer, in drei Monaten, dazu ge—=

cht Tagen von Eng⸗

Brüssel, 4. Juli.

zurück erwartet. nzahl Besörderu

l Obgleich von Seite lebhaft darauf ged

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Politique gut unterrichtet ist, so wäre das Gerücht gen Tagen so große Bestürzung unter andes und unter den Gasthofebesitzern von soll nie davon die Rede gewesen sein, daß ssel kommenden Eisenbahnzug, der um 8 Uhr fft, künftig bis Verviers wolle gehen lassen. vom Ministerium der öffentlichen Arbeiten beab daß den jetzt von Lüttich nach Verviers ssen Abgangszeit 7 Uhr

. welches seit eini Theil des Handelsst h verursachte.

n letzten von Brü ds in Lüttich eintri

ung wird bezeichnet, Zügen noch ein letzter Zug, de hinzugefügt werden solle, was natürlich von Lüt⸗ von Verviers mit Dank aufgenommen wird.

sich eine liberale Wahl⸗Association, nach

uch in Namur hat Antwerpen und Gent bestehen⸗

zu Brüssel, Lüttich,

spondant, ein politisches Blatt, welches seit eini⸗ ch erschien, ist aus Mangel an Abonne in flamändischer Sprache geschriebe lg en, welches aus den Händen der ekommen, zeigt an, daß es ent⸗ eicht noch zweimal wöchentlich erschei⸗

Der Cor re Zeit in Lütt nten einge⸗ ne Journal ; liberalen in er klerikalischen

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rung des Staates Antheil zu nehmen. Wie aller Vortheil auf Seiten der Hierarchie ist, leuchtet ein; unabhängig vom Staate, kann sie sich frei in allen ihren Gliedern, ohne alle Beaufsichtigung oder Begränzung, bewegen und diese Stellung fort⸗ während benußen, um bei jeder günstigen Gelegenheit einen Anfatz zu nehmen, wo der Staat bei den ihm gegebenen Mitteln, namentlich wenn er selbst nicht frei ist, dem Andringen schwer widerstehen kann. Die Hierarchie hat die verflossenen 14 Jahre, troßz der immer wachsenden Opposition, aber bei dem vorwaltenben politisch⸗ katho⸗ lischen Systeme, reichlich benutzt, um alle möglichen Positionen ein⸗ zunehmen; 160 Klöster sind jetzt in dem Lande von 4 Millionen Einwohnern, fast alle Gymnasten, mit Ausnahme einiger großstädti⸗ schen Kollegien, in ihre Hände gekommen; die Regierung hat ruhig zugesehen, sa bisweilen sogar die Hände dazu geboten, und noch vor einigen Monaten ist eines der größten Gymnasten des Landes (in Tournay) in die bischöflichen Hände durch die ministerielle Indifferenz oder Kon⸗ nivenz übergegangen. Wie ist nun bei einem solchen Zustande an ein System des Gleichgewichts zu denken?

Die liberale Meinung, die seit 10 Jahren gegen diese Uebergriffe ankämpft und dem Staate erst seine Rechte wie⸗ der vindiziren muß, kann jetzt, da sich nach so großen Anstrengungen endlich der Sieg auf ihre Seite neigt, kein System des Gleichgewichts oder der Vermittelung annehmen, das zum Zweck hat, den gegenwärtigen Zustand, der durch die fast ausschließliche Wirkung des katholischen Prinzips hervorgebracht ist, aufrecht zu erhalten. Wir begreifen ein System der Vermittelung, wenn es sich um Ausgleichung und gleich gerechte Befriedigung gleichwichtiger Interessen handelt, wie der Interessen der Intelligenz, des Ackerbaues, des Handels, der Industrie u. s. w; allein da, wo ein wesentliches gesellschaftliches Interesse, wie die Religion an sich, vollkommen befriedigt wird und nur die Prätensionen einer die Religion verweltlichenden Macht ab⸗ zuhalten sind, ist feine Ausgleichung möglich, weil eine Vermittelung kontradiktorischer Gegensätze ündenkbar ist. So lange nicht die Geist⸗ lichkeit sich vom politischen Gebiete in die Kirche zurückgezogen hat, wird auch der politische Kampf gegen fie fortdauern. Herr Nothomb hatte das von ihm befolgte politische System mit dem von Guizot verglichen und noch lieber Robert Peel zum Beispiel genommen. Es liegt aber diesem Vergleiche, nach unserer Ueberzeugung, ein wesentlicher Irrthum zum Grunde; in Frankreich und in England stehen sich in den Kammern Parteien gegenüber, die im Staate ihren Haltepunkt haben, Konservative, Liberale oder Radikale, Whigs oder Tories sind; denn die Agitation, die sich außerhalb in der katholischen Geistlichkeit kund giebt, bildet eine Partei in den Kammern; hier steht aber die Geistlichkeit durch die Constitution außerhalb des Staates und benutzt diese freie, durch mäch⸗ tige Mittel unterstützte Stellung, um den Staat an sich zu ziehen. In Bezug auf diese Prätensionen ist feine Transaction möglich. Das neue System, um mit Erfolg durchführbar zu sein, muß ein System, nicht des Gleichgewichts oder einer in demselben Sinne ver= standenen Vermittelung, sondern des Uebergaugs oder der allmäligen Ueberleitung sein. Ein Ministerium muß daher von dem gegebenen Zustande ausgehen, die Elemente, die einmal vorliegen, so verworren sie sein mögen, beachten und das rechte Verhältniß herzustellen suchen. Jede andere Politik wird mißlingen. Nur aus diesem prinzipiellen Gesichts⸗ punkt kann auch die gegenwärtige Situation und der ganze Kampf rich⸗ tig beurtheilt werden. Wir haben denselben in unserer seit 4 Jahren geführten Korrespondenz nie aus den Augen verloren, und wir dürfen hinzusetzen, daß unsere Auffassung der Verhältnisse fortwährend durch die eintretenden Thatsachen bestätigt worden ist.

Unsere Korrespondenz, welche die fortwährende Schwächung der politisch⸗ katholischen Partei konstatirt hat, ist häufig von den hiesigen Haupt Journalen derselben angefochten worden und hat auch bei der gegenwärtigen Krise dasselbe Schicksal

ehabt; allein ohne alle persönlichen Rücksichten und den Per⸗ 3. Gerechtigkeit widerfahren lassend, haben wir uns stets auf Prin⸗ zipien gestützt, und die Thatsachen sind stets zum Beweise gekommen. Es ist leicht, auf der Oberfläche der Verhältnisse Allerlei zusammen⸗ zulesen, es ist aber eine Spreu, die durch eine einzige schlagende Thatsache verweht wird. Die politisch⸗katholische Partei hat immer als ein besonderes Interesse verfolgt, in der öffentlichen Meinung in Deutschland als stark, ja. unüberwindlich angesehen zu werden,

und jetzt lassen es sich deren Korre ondenten angelegen sein den Sieg der cer il fon e . e gd, dee r framontanis mus entweder als einen Sieg des Radilalismus über die gemäßigte liberale Partei, oder gar als einen Sieg der französt⸗ schen über die germanischen rn ff darzustellen. wo haben die erste Meinung schon in ihrer Nichtigkeit dargestellt und werden die zweite Ansicht noch näher untersuchen, bemerken jedoch, daß, wenn es sich wirklich um französtsche oder germanische Interessen handelte, was bei dieser Frage nicht der Fall ist, es eine Partei giebt, die im Grunde o wenig sich nach Deutschland als nach Frankreich neigt und für welche diese nationalen Rückschten nur Mittel zu einem anderen Zwecke sind, weil sie vor Allem ultramontan ist.

Der König wird erst in 19 Tagen aus London zurũückerwartet, und da jetzt alldemein die Unhaltbarkeit des hauptlosen Kabinets bis zur Eröffung der Kammern im Oktober anerkannt ist, so sollen neue Unterhandlungen beginnen.

Schweiz.

Kanton Luzern. Am 23. Juni wurden 110 Kanton⸗Bür⸗ ger, welche bei dem letzten Freischaarenzuge in Gefangenschaft gerie⸗ then, von dem Kriminalgerichte zu 10, 12 und 156monatlicher Zucht⸗ hausstrafe verurth eilt. *

Kanton Graubündten. Der Marktflecken Thusis, an der Straße von Chur nach dem Splügen gelegen und nach Chur die gewerbreichste und wohlhabendste Ortschaft des Kantons, ist am 29. Juni durch eine Feuersbrunst verheert worden; von 112 Häusern blieben nur vier verschont.

Italien.

Nom, 26. Juni. Auf das von der fram shhen Regierun durch Herrn Rosst an den heiligen Stuhl . Gesuch, i. 9 Frankreich lebenden Jesuiten zu entfernen, ist nun eine Antwort er⸗ folgt, wie man ste erwarten konnte. Der Papst, als Oberhaupt der Kirche, heißt es in der von dem Kardinal⸗Staats-Secretair darüber ausgefertigten Note, könne keinen solchen Befehl erlassen und eben so wenig einen Rath in dieser Angelegenhest ertheilen. So weit ist die e, nn das Gerücht fügt indeß noch hinzu, der Ge⸗ neral der Jesuiten werde aus anderweitigen Rücksichten den Befehl erlassen, daß in Zukunft keine Kollegien oder Noviziate in Frankreich mehr bestehen und die Mitglieder der Gesellschaft Jesu blos als Welt⸗ geistliche höchstens zwei in einem Hause zusammen leben sollen. Außer Herrn Rossi's dringenden Vorstellungen und den verschiedenen Reden in den Kammern soll ein eigenhändiger Brief vom König Ludwig Philipp an den Papst diese Maßregel zuwege gebracht haben. Der Kardinal Gizzi, Legat von Forli, sst vor einigen Tagen nach dicser Stadt zurückgekehrt, nachdem er vorher, wie man behauptet, in dieser Angelegenheit seine Ansicht ausgesprochen und obigen Ausweg ange⸗ rathen, wodurch die Aufregung der Gemüther in Frankreich beschwich⸗ tigt und ein entschiedenes Einschreiten der dortigen Regierung ver⸗ hindert werden soll.

Eisenbahnen.

Berlin- Potsdamer Eisenbahn.

In der Woche vom 1. bis incl. den 7. Juli e. sind aus der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 11, 303 Personen gefahren.

Im Monat Juni c. sind auf der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 46,548 Hersonen gefahren umnd betruß die Einnahme 19,365 Rihlr. 15 Sgr. 3 Pf.

Handels- und Görsen Nachrichten.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 7. Juli 1845.

Zu Lande; Weizen 4 Rthlr. 20 Sgr. 5 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 13 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rihlr. 11 Sgr. 5 Pf.; große Gerste 1 Rihlr. 2 Sgr. 5 Pf. Hafer 1 Rhli., auch 27 Sgr.

Zu Wasser; Weizen (weißer) 2 Nthlr., auch 1 Rthlr. 24 Sgr. und 1 Rihlt. 14 Sgr. 7 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 12 Sgr., auch 1 Rthir. 29 Sgt. 7 Pf.; Hafer 26 Sgr. 6 Pf., auch 25 Sgr. 5 Pf.

Sonnabend, den 5. Juli 1845.

Das Schock Stroh 9 Rihlr. 20 Sgr., auch 8 Rihlr. ] Sgr. 6 Pf.

Der Centner Heu 1 Rihlr. 5 Sgr., auch 25 Sgr.

9 . Den 8. Juli 1845.

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