1845 / 197 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

schiedenen Armen · Anstalten angestellten zahlreichen Dienerschaft, die⸗ nen die Armenvorsteher und Armenpfleger zu Organen ihrer Wirk⸗ samkeit. Vie Stadt ist zu diesem Behuf in 35 Distrikte abgetheilt, deren jeder einen Armenvorsteher und in der Regel drei Armenpfieger hat. Die ärztliche und wundärztliche Armenkrankenpflege wird in 9 Distrikten von den poliklinischen Linstalten, in den übrigen 21 Distrik⸗ ten von 6 Armen⸗Aerzten, 5 Armen⸗Chirurgen und 5. Geburtshel= fern besorgt. ; Einen wesentlichen Theil der Geschäfte jener Behörde bildet allerdinge auch hier die nothwendige Verabreichung von Almosen, wöchentlicher Unterstützungen und in Natura zu vertheilender Bedürf⸗ nisse, welche letztere den Geld⸗Unterstützungen thunlichst vorzuziehen sind. Weit wichtiger aber ist die Administration der theils schon früher bestandenen, theils neuerlich von jener Behörde selbst erich teten Anstalten, in denen die Kranken verpflegt und geheilt, die Ver— armten im Alter genährt und versorgt, hülflose Kinder gepflegt, er= zogen, unterrichtet und beschäftigt, Verwahrloste und Arbeits scheue gebessert ꝛc. werden. Offenbar wirb dadurch der Unsittlichkeit und dem Laster mächtig gesteuert, hauptsächlich aber derjenige Theil der heranwachsenden nächsten Generation, wejher in Gefahr ist, der rohen ungebildeten Menge, dem Pöbel, anheim Ju fallen, vom sittlichen und physischen Verderben „und so manche Quelle anderweiter Ver⸗ armung versto ler der Administration der hiesigen Armen⸗ Versorgungs⸗ de stehen namentlich: ein Stadt⸗ Armenhaus, zwei KRrankenhäuser, zwei ssenhäuser, ein Findelhaus, drei Kinder⸗ Verpflege⸗Anstalten, eine Kinder Besserungs⸗Anstalt, eine Zwangs⸗ Arbeits- Anstalt, eine Spinn-Anstalt, vier mit den Armenschulen ver⸗ Ibundene Beschäftigungs-⸗Anstalten für Knaben und Mädchen, vier mit den Bezirksschulen verbundene dergleichen Anstalten für Mädchen und Holz-Arbeits⸗Anstalten für Knaben. Die zu Gunsten der hiesi⸗

gen Armen bestehenden, zum Theil nicht unbetraͤ lichen milden Stif⸗ tungen sind eben n e, tion jener B 2 überwiesen. Un⸗

ennbar ist diese ralisation der für den Zweck vothandenen Mittel on e e, Nutzen, da eine zwedmäßige Leitung der Armen versorgung und die Lösung der schwierigen Aufgabe: daß die Wohlthätigkeit ihren Zweck erreiche, ohne 2 eichtsinn, Trägheit und andere daster zu befördern und hervorzurufen, nur auf solche Weise zu ermöglichen ist. Auch sind der Behörde daburch die nöthigen Mittel gewährt, sich nicht auf die vorgenannten Anstalten zu beschränken, sondern auch andere wohlthätige Privat- Institute und Vereine, welche dieselben Zwecke verfolgen, wie z. B. den Verein für Arbeiter⸗ und Arbeit⸗ Nachweisung, die Stiftung des friedrichstädter Krankenhauses ꝛc. zu unterstüßʒzen und mancherlef heilsame Veranstaltungen zu treffen. Von letzteren verdient namentlich das Unterbringen von Kindern in Fami⸗ lien auf dem Lande erwähnt zu werden, deren Verpflegung und Er⸗ ziehung von zwei Landgeistlichen überwacht wird.

Der jährliche Bedarf ist steigend und muß es natürlich sein, so lange man auf Verbesserungen und e , Erreichung des Zwecks bedacht ist; er hat bereits im Jahre 1843 mehr als 92, 000 Rthlr. betragen und dürfte sich leicht in der Folge bis auf 100,000 Rthlr. erhöhen. Zu dessen Deckung dienen zunächst die Kapitals⸗ und Legatenzinsen des dem Zwecke gewidmeten Vermögens, die Pacht⸗

elder von eigenthümlichen Grundstäcken, die Beiträge aus Staats⸗

fee und anderen öffentlichen Fonds, die Cympel⸗, Kommunikanten⸗ und Kollektengelder, die bei besonderer Veranlassung gesammelten Al⸗ mosen und Abgaben, Vermächtnisse und außerordentliche Beiträge, die polizeiwegen konsiszirten Naturalien und einige Anlagen auf Erb⸗ schaften, Kaufsbestätigungen, Lehnsreichungen, Taufen, Trauungen, Leichenbegängnisse ꝛc., so wie die Hundesteuer und andere zufällige Einnahmen. Was weiter erforderlich ist, wird von der allerdings ge⸗ setzlich dazu verpflichteten Bürgerschaft durch eine auf das Grund—⸗ eigenthum und die Miethwohnungen gelegte Abgabe aufgebracht.

Die Anzahl der Almosen⸗ Empfänger belief sich am Schlusse des Jahres 1843 auf 2182. Denselben wurden in nurgedachtem Jahre verabreicht: 20,762 Rthlr. 21 Gr. 2 Pf. Geld - Unterstützungen, 2433 Klafter und 5668 Portionen Holz, 12885 Scheffel und 4515 r . Steinkohlen, 3573 Bekleidungs⸗Gegenstände, 129 Stroh⸗ äcke und 135 Decken. Unter den baaren Unterstützungen befanden sich 14793 Rthlr. 2 Gr. wöchentliche Almosen! und 1733 Rthlr. 28 Gr. 5 Pf. außerordentliche Beihůülfen. l U

In demselben Jahre wurden Kinder verpflegt: 74 im Findel⸗ hause, 156 in den Waisenhäusern, 42 in Familien auf dem Lande, 158 in den Pflege⸗Anstalten und 47 in der Besserungs⸗Anstalt. Die diesen Anstalten entwachsenen Kinder werden entweder ihren Ver⸗ wandten zurückgegeben, oder in die Lehre, oder in Dienst gebracht, oder an andere Anstalten abgeliefert. Ben Bestand am Schlusse des Jahres bildeten 41 Kinder im Findelhause, 126 in den Waisenhäu⸗ sern, 34 auf dem Lande, 67 in den Pfle en Anstalten und 25 in der Besserungs⸗Anstalt. Die Gründe der Einlieferung in letztere sind: liederliches Herumtreiben, Betteln, Schul⸗Versäumnisse, grobe Erzesse, Dieberei und Unzucht. r :

Mit Arbeit wurden beschäftigt: 633 Kinder in den Armenschu⸗ len mit 489 Rthlr. 14 Gr. 3 Pf. Verdienst, 557 Mädchen in den Bezirksschulen mit 882 Rthlr. 12 Gr. 6 Pf. Verdienst, etwa 130 Knaben in den Holzarbeits-Anstalten mit 386 Rthlr. 29 Gr. 5 Pf. Verdienst. In die Zwangsarbeits- und Spinn⸗Anstalt wurden 267 Personen verseßt, wovon jedoch nur 11 im Bestande verblieben.

Ferner sind verpflegt worden 261 alterschwache und kranke Per⸗ sonen im Stadtarmenhause und 1785 Patienten in den Krankenhãu⸗= sern, exkl. 11 1206 Personen, welche in ihren Wohnungen ärztlich und wundärztlich behandelt wurden.

Oesterreichischt Monarchie. Wien, 13. Juli. Se. Majestät der Kaiser haben mittelst Entschließung vom Sten b. den Magistratsrath Ferdinand Bergmüller zum Vice⸗Bürgermeister von Wien ernannt.

Mailand, 4. Juli. Die Berichte aus den verschiedenen Ge⸗ genden der Lombardei stimmen alle in Betreff der geringen Seiden⸗ Ausbeute überein; sehr viele Cocons sind völlig mißrathen, und die meisten gaben weit weniger Gespinnst, als sie dem Anscheine nach erwarten ließen. Wenn auch einige Ortschaften im Piemontesischen und im Königreiche Neapel befriedigende Resultate lieferten, so wirb doch das Defizit im Allgemeinen und hesonders in den Departements von Südfrankreich nicht aufgewogen werden, wo die Preise sür Cocons einen sehr hohen Stand erreicht haben. Andererseits sind die Vor- räthe an Seide in London und Lyon sehr aufgeräumt, während sich daselbst starker Bedarf für bie Fabrication äußert. Für Rechnung verschiedener Handelshäuser in den Rheingegenden wurden bedeutende Abschlüsse auf neue Rohseide gemacht, und da noch außerdem ansehn⸗ liche Bestellungen auf Organsins zu vollziehen sind, so sieht man einem weiteren Aufschlag der Preise für Seide entgegen.

O Wien, 11. Juli. Das großartige Unternehmen der Er⸗ weiterung der inneren Stadt vermitkelst Durchbruches zu beiden Sei⸗ ten des Kärnterthores und Hinausrückung des umfangreichen Anbaues auf das Glacis ist nun insoweit als gesichert zu betrachten, daß die Ausführung gewiß und im Wesentlichen nach dem Plane erfolgen wird, daß der Theaterbau den Kern bildet, auf bei⸗ den Seiten von zwei großen, mit Prachtbauten eingefaßten Plätzen,

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der Ausführung

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von welchen in gleichen Richtungen die projeltirten neuen Stra ßen 4 en Die Dun n n hierüber sind die ersten Stadien durchlaufen und zur Vorlage an die Hof⸗ stellen gelangt; hier aber beginnen dieselben eine Wendung zu nehmen, die zu der Hoffnung berechtigt, daß die finanzielle Art so geändert werden dürfte, daß sie nicht nur der öffentlichen Meinung zu großer Befriedigung gereichen, sondern auch den Kommunal⸗Verhältnissen der Stadt wesentliche pecuniaire Vor- theile gewähren dürfte. Nach den bisherigen Verhandlungen nämlich sollte die Ausführung des Unternehmens der Gesellschaft unserer ersten Banquierhäuser der Art anheim gegeben werden, daß für die Kosten des Mauerdurchbruches, der Herstellung der Umfassungs⸗Mauer an dem neu n Stadttheile und des Aufbaues des neuen Theaters in der Mitte desselben jene Gesellschaft aufzukommen hätte, ihr dafür aber der ganze, eine Fläche von 12000 Quadrat⸗ Klafter umfassende Baugrund als Eigenthum zufallen sollte, mit der Befugniß, denselben entweder vermittelst Actien oder auf sonstige ise durch Aufführung der im Plane vorgezeichneten Gebäude zu . Da jedoch die erwähnten, jener Gesellschaft obliegenden Bauführungen nach dein vorgelegten Plane höchstens auf 1, 50 0. 000 Fl., C. M. sich belaufen, die als Aequivalent a m Bau⸗ gründe aber jedenfalls im Werthe von 70 Fl. C. M. pr Klafter angebracht werden und daher selbst, wenn hierfür nur 090 Fl. veran⸗ schlagt und die nicht zu bebauenden Plätze⸗ und Straßenflächen abgezogen werden, jener Gesellschaft ein jetzt schon auf wenigstens 1 Mill. Fl. C. M. zu berechnender Mehrgewinn verbleiben würde, so haben sich gewich⸗ tige Stimmen dafür erhoben, das ganze Unternehmen nicht durch eine Privat- Gesellschaft, sondern durch die Stadtgemeinde zu realisiren, welche mit dem davon entfallenden so bedeutenden Gewinne andere öffentliche gemeinnützige Zwecke fördern und mit einem Theile davon die dringend nothwendig gewordene Eiweiterung der städtischen Wohlthä⸗— tigkeits⸗Anstalten ausführen könnte. Aller Gegenbemühungen der Be— theiligten ungeachtet, hat diese Modisizirung des früheren Ausführungs—⸗ Planes bei der Hosstelle kräftige Vertreter gefunden, und da es der Stadtgemeinde ein Leichtes sein wird, die nöthigen Geldsummen für ein so lohnendes Unternehmen nöthigenfalls durch Anleihen aufzubringen, so ist kein Zweifel, daß ihr die vortheilhafte Durchführung des Planes überlassen und dadurch am besten der hier und da verbreiteten Mei⸗ nung begegnet werden wird, daß die ganze Angelegenheit mit jener Gesellschaft im voraus abgemacht und die gewaltige Geldmacht auch im vorliegenden Falle auf Kosten des Allgemeinen begünstigt sei.

Die Gewerbe⸗Ausstellung soll bis zu Ende Jul verlängert werden, obwohl selbst unter den Ausstellern viele den Schluß derselben in der auf den 151en d. M. anberaumten Zeit wünschen. Zum Theil ist dieser Wunsch wohl zu rechtfertigen, weil viele der aus gestellten Gegenstände, be⸗ sonders die feineren farbigen Gewebe, durch die unvermeidlichen Ein- wirkungen des Lichtes und Staubes bisher schon an Ansehen sehr ver⸗ loren haben und dieses theils nur durch mühevolle Appretur, theils aber selbst mit dieser nicht wieder erlangen werden. Andere aber wünschen ihre Sendungen deswegen baldmöglichst zurück, weil sie sich durch das, was bisher über die von der Beurtheilungs Kom mission beantragten Zuerkennungen bekannt wurde, nicht befriedigt finden und daher gegen die ganze Veranstaltung mißmuthig gestimmt sind. Es ist gewiß schwer, bei einem derartigen Preisgerichte, selbst wenn es ganz glücklich gewählt ist, alle Ansprüche, worun⸗ ter so viele unbegründete, zu befriedigen; indessen scheint man bei der jetzigen Ausstellung mit den Zuerkennungen, besonders aber mit den goldenen Medaillen, etwas allzu freigebig gewesen zu sein, wodurch denn die Ansprüche sehr gesteigert und die Möglichkeit von Verletzungen bedeutender vermehrt wird, als dies bei dem ent⸗ gegengesetzten Extrem einer zu großen Strenge bei den Zuerkennun⸗ gen der Fall gewesen wäre. Die hierdurch entstandene Mißstimmung, besonders unter den Industriellen der Provinzen, ist auch Ursache, daß die eingeleiteten Subscriptionen zu einem Pokal für den Direktor der Ausstel⸗ lung. Herrn Professor Reutter, daun zu dem zu lithographirenden Bildnisse des Präses der Beurtheilungs⸗Kommission, Herrn Hofrath Baumgartner, nicht den Fortgang haben, der in Berücksichtigung der vielen Arbeiten und Verdrießlichkesten, welche jenen Herrn erwuchsen, allerdings zu wünschen gewesen wäre. Mehr Anerkennung scheinen die Verdienste der Leiter der Ausstellung bei der Regierung zu finden, welche die der Hofräthe Baumgartner und Krauß durch das Ritterkreuz des Leo⸗ pold⸗-Ordens, die des Präses- Stellvertreters, Herrn Fabrikanten Spörlin, durch Erhebung in den Adelsstand und des Professor Reutter durch Verleihung des Titels eines Regierungs-Raths als von Sr. Majestät zu gewährende Auszeichnung zu belohnen beantragt hat.

Unter den vetspätet zur Ausstellung gelangten Gegenstẽãnden wird besonders ein sehr kostbarer, durch Composition, meister hafte technische Ausführung und ungewöhnliche Größe ausgezeichneter, von einem prager Goldschmiede gearbeiteter silberner Kandelaber viel bewundert und besprochen. Dieses Prachtstück welches die Dürftigkeit der Ausstellung an Gold⸗ und Silber⸗Arbeiten wenigstens zum Theil aus— gleicht ist auf Bestellung des böhmisch⸗ ständischen Adels ausge⸗ führt und mit den Wappenschildern von 85 Dynasten des Landes geschmückt, als ein Ehrengeschenk für den gewesenen Oberst⸗ Burggrafen von Chotek bestimmt, zur Anerkennun für seine jetzt erst in ihrem ganzen Werthe hervortretende gemeinnützige Administration jenes Königreichs.

v Prag, 11. Juli. Von mehreren Gränz⸗Behörden Böhmens ist bei der Regierung darauf angetragen worden, den Einfuhrzoll auf Roggen und Weizen herabzusetzen, wodurch nicht nur ein geringerer Preis der unentbehrlichsten Lebensbedürfnisse zum Vortheil der armen Bevölkerung und der Gewerbe erzielt, sondern auch in Anbetracht der sodann sicher zu hoffenden Verminderung der Getraideschwärzun—⸗ gen auch das Zollgefälle gewinnen würde. Wie wenig unser Ge—= werbe⸗Verein, ungeachtet seiner kürzlich erfolgten Reorganisirung, die frühere, durch ungeschickte Leitung aber verlorene Theilnahme zu er⸗ langen im Stande, beweist die niederschlagende Thatsache, daß, ob⸗ wohl derselbe mehrere 100 Mitglieder und darunter die bei weitem größere Anzahl hier in der Stadt besitzt, dennoch, wie im vorigen, so auch in diesem Monate die vier wöchentlichen Ver⸗ sammlungen nicht abgehalten werden konnten, weil die hierzu nothwendige statutenmäßige Anzahl von 31 Mitgliedern nicht zusam⸗ menzubringen war. Unbegreiflich ist diese Gleichgültigleit der Mit⸗ glieder zwar nicht, wenn man den Mangel an praktischen Erfolgen und die ganze Art der Wirksamkeit des Instituts berücksichtigt, die zu dem, was z. B. die ähnlichen Gesellschaften in Wien und Grätz, besonders aber im nörblichen Deutschland, leisten, allerdings einen traurigen Gegensatz bilden. Da indessen die Regierung auch dem hiesigen Institute die freieste Bewegung gestattet und demselben bei einer unbefangenen, auf das Praktische gerichteten Leitung die Mög⸗ lichkeit gewährt ist, viel Gutes zu wirken, so ist die Theilnahmlostg⸗ keit der Mitglieder durchaus nicht zu rechtfertigen, indem bei einem ernst⸗ lichen Zusammenwirken und gehöriger Unterstützung . Weni⸗ gen, die sich der guten Sache mit Liebe und Effer anne men, die eingeschlichenen Uebeistände jeicht zu beseitigen und manche günstige 6. zu erzielen wären. .

A Franzensbad, 9. Juli. Durch vie seit 11 Tagen an⸗ haltende warme Witterung beginnt unser Badeort, der seit dem vo⸗

rigen Jahre durch die Bemühungen des egerer Magistrats mit cher Verschönerung und Bequemlichkeit bereichert wurbe, sich zu si und auch an den benachbarten Quellen von Karlsbad und Nu bad gestaltet sich die Frequenz über alle Erwartung gut, obwohl allenthalben sich vermehrenden Kaltwasser⸗ Heil Anstalten, dann Mode⸗Geschmack für Seebäder eine den böhmischen Heilquellen in gefährlichere Konkurrenz bilden, weil letztere in Beziehung Komfort und freje Bewegung, besonders aber rücksichtlich der) zutage jedem Gebildeten so nöthigen Zeitungs-Lektüre noch nn Wünschen Raum geben, die auch schwerlich so bald Er füllung dürsten. Der Besuch der nordwestlichen Bäder Böhmens ss neuerer Zeit von größerer Wichtigkeit als je, weil die dadurch i Umgegend zur Circulation gelangenden beträchtlichen Geld summen ausgiebigste Linderungsmittel für die in dem benachbarten Erg noch immer herrschende große Noth bilden, dessen Bewohner, uch mehr oder minder direkt, mit von dem leben, was eine gin Saison nach den Quellen von Marienbad, Karlsbad und Franzen bringt. Wie wichtig diese Aushülfe für das Erzgebirge, zeigt s⸗ besten durch einen Vergleich ihrer Situation mit jener der im h des Landes unter Jammer und Noth seufzenden Bewohner des tigen Riesengebirges, die bisher vergeblich auf eine solche Eil rung hoffen, wie sie den Bewohnern des schlesischen Antheilg die Dazwischenkunft der Seehandlungs / Sozie ät und andere anstaltungen zu Theil geworden. Uebrigens sind gegenwärtz unsere Behörden damit beschästigt, den Riesengebirgs⸗Bemg Abhülfe zu verschaffen, und es ssnd hierüber manche Gutachtn verlangt worden. Besonders bemerkenswerth ist diesfalls eine so zirkulirende Aufforderung der böhmischen K. Landes⸗ Reg welche sich dahin ausspricht, daß die von ber Hofstelle ernannt bernial⸗Kommisslon, mit der Aufgabe, über die Ursachen des] standes im Riesengebirge, dann über die Mittel und! regeln zur Behebung desselben, so wie auch zur bessenm gründung eines andauernd besseren Zustandes der Bewohnn selben, zu berathen, den verwahrlosten Zustand der Voihgh im Riesengebirge als eine derjenigen Ursachen anerkannt welche, den dermaligen Nothstand verselben herbeigeführt ; Da die Volksbildung nur durch eine zweckmäßige Einrichtum Schulwesens, insbesondere durch die Verbefferung der Vollsn auf die gewünschte Stufe gebracht werden kann, so habe jene mission den Beschluß gefaßt, Se. Majestät zu bitten? einen h

Zustand der Volksschulen überhaupt und insbesondere durch ein

höhte Dotirung der Lehrer zu befördern. Als eine beklagenh

Erscheinung, welche auf den Nothstand der Riesengebirgs - Bem einen mächtigen Einfluß geäußert, habe jene Kommission abu

die physische Entkräffung und Verkrüppelung dieser Geh bewohner erkannt und daher die Ansicht ausgesprochen, daf,

diesem Uebel mit Ersolg entgegenzuwirken, es nothwendig ses, f digkeit, Selbstbewußtsein und Selbstachtung im Volke zu erw Volksfeste, öffentliche Spiele, Turnen u. s. w. einzuführen und Liebe zur Musik und zum Gesange anzuregen. Die erwähnte mission habe aber auch erkannt, daß in dieser Beziehung auf di wachsenen nicht wohl eingewirkt werden könne, der Einfluß bloͤ die späteren Generationen vorbehalten bleiben müsse und del in dieser Richtung blos auf die Jugend auf dem Lande Einfli nehmen sei, daher jene Kommisston den ferneren Beschluß gefaßt Se. Majestät um den Allerhöchsten Befehl zu bitten, daß i Elementarschulen Gymnastik, wie im Auslande, betrieben und Gesetz hierüber in den Schulkodex aufgenommen werde. Da mh böhmische Landes- Regierung beschlossen hat, über diese Antrãy⸗ Kommission weiter zu verhandeln, so wurden die Kreis ⸗Aemter g gefordert, ihre Ansichten in dieser Sache auszusprechen und mit Motiven zu begleiten. So eben einlangenden Nachrichten ufo g, wäre un Kurorte ein kurzer Besuch Sr. Majestät des Königs von B zugedacht.

ÜUussland und Polen.

St. Petersburg, 11. Juli. Ein vom Minister des Mn eingereichter Entwurf zu einer m Moskau zu errichtenden Am Kuratel hat die Kaiserliche Bestätigung erhalten. Diese Kum vorzugsweise für Arme weiblichen Geschlechts bestimmt, wird! dem Schutz Ihrer Majestät der Kaiserin stehen. Der Zw! Anstalt ist, wahrhaft Hülfsbedürftigen, besonders verschämten int nach Umständen und nach Maßgabe der Möglichkeit, eine sl Hülfe zu gewähren, die ihnen wesentlichen und bleibenden M bringt und nicht aus Leichtsinn gemißbraucht werden kann. Kuratel wird sich bemühen, statt' der Geld Unterstützungen dere Mittel zur Verbesserung der Lage von Nothleidenden zu wenden, nämlich ihnen vortheilhafte Beschäftigung und Materij Arbeit oder Stellen verschaffen, ihre Kinder erziehen und unterrfh Kranke mit Medikamenten versehen, Bejahrte versorgen, nöthige die zur Subsistenz, zur Kleidung oder zum Betriebe von Handm u. s. w. erforderlichen Materialien verabreichen. In Folge Grundregel wird die Kuratel jedesmal, wenn eine Geld⸗Untersti unumgänglich nöthig erscheint, dieselbe mehr als Darlehen auf! bestimmten Termin ertheilen, um bei den Armen das Bestreben, für die Verbesserung ihrer Lage zu sorgen, anzuregen und bei nicht ein sorgloses, gefährliches Vertrauen auf sremde Hülfe zu befi Zur Leitung der Wirkfamkeit der Kuratel wind ein Conseil unter einer Dame, die von Ihrer Majestät der Kaiserin ernannt worden, ern Der General-Militair⸗Gouverneur von Moskau, als unmittelban schützer dieser gemeinnützigen Anstalt, ist Ehren⸗Präsident des Cn in welches weibliche Ehren⸗-Mitglieder aufgenommen werden. liche Mitglieder des Conseils haben das Patronat über die J in den besonderen Stadttheilen von Mosfau. Nach der Zel Stadttheile werden deren 17 sein. Zu diesen Stellen hat die sidentin des Conseils besonders Damen zu wählen, die durch ch chen Wohlthätigkeits-Sinn und durch Menschenkenntniß dazu be erscheinen und deren Bestätigung alsdann, auf Vorstellung des! seils, von Seiten Ihrer Majestät der Kaiserin erfolgt.

Der Ceremonienmeister des Kaiserlichen Hofes, Staatsrath Gregor Wolkonsky, ist am 21. Juni auf sein Gesuch von b Amt und von den Functionen einks Mitglieds des Ordens⸗Ka entbunden, aber in seiner Stellung als Beamter für besondere träge beim Ministerium des Innern, als Kaiserlicher Kammerhen in den übrigen von ihm bekleideten Aemtern belassen worden.

Der Kollegien Rath Graf Zabiello ist zum russischen Ger Konsul in Brasflien und der Hofrath Griw zum russischen Konsi

Nizza ernannt.

. Die Aussichten auf die nächste Aerndte haben sich in Kun nicht sehr günstig gestaltet. Das Winter- Gelraide steht im Du schnitt nur mittelmäßig, und die Sommer- Saaten werden durch haltende Dürre rn hehe nen! denn an mehreren Orten Kun ist während des ganzen Maimonats hindurch und bis jetzt nicht Tropfen Regen gefallen. Im Hasenpothschen gab die Atmosth die meiste Feuchtigkeit, obgleich im Oberlande sogar ein Wollen vorkam. Burch die Dürre hat das Raupen⸗Ungeziefer in solcher zahl sich entwickelt, daß die meisten Obstgärten, nachdem ohnehin st im vorigen Herbst die Blüthenknospen sich als sehr , zeig mit den Bäumen ohne Laub und Frucht ein halb winterliches

gewähren; ganze Kohlfelder werden in kurzer Zeit eine Beule . . den Gouvernements Kauen und Wilna lauten die ri ten e er. .

19 4. Juli wurde zu Riga, vom schönsten Wetter begünstigt, unter dem Namen EKrautabend“ bekannte Volksfest gefeiert. gewöhnlich war ein Theil des Düna⸗Ufers durch einen reich be⸗ en Markt von Blumen, Kräutern und aus ver chiedenen Pflan⸗ offen geflochtenen artigen kleinen Gegenständen geschmückt. Quer der Brücke lagen mehrere

Zuschauern, unter denen

Frankreich.

Paris, 12. Juli. Wie verlautet, soll nun ein Geschäststräg er einem förmlichen Kreditiv nach Marokko gesandt werben und zu juinez restdiren. Bis jetzt waren die europäischen Staaten be⸗ lich nur durch General- Konsuln oder Konsuln in jenem Reiche äisentirt, die zu Tanger, welches drei Tagereisen von der Haupt⸗ entfernt ist, ihren Sitz hatten. Dies gab oft Anlaß zu Unge⸗ heiten, weil die Konsuln nicht direft mit dem Staats ⸗Sberhaupt derkehr treten konnten, sondern sich der Vermittelung der Paschas enen mußten. Es sind Journale und en. Der daselbst erschei 2 über die bereits erwäh hes ber Kabylen in der gnisse zugetragen, n, aufs inni d also das Recht dazu haben, was einer Katastrophe hätte Oberst Pelissier war mit eines Stamm

Waf⸗ Die flüchteten sich an m 18. Juni Mor⸗ bbünel, zündete sie a en. Nach dieser De tigen, daß man sie der Oberst Briefe zu lassen verspra n einwilligten. daß sie Alles,

sier wollte

en noch schonen

sie wiederholt zu fen; allein die Uled⸗

mehr hoffen, nterwerfen, Empörung für

die Insurrectior es wurde nun der Krast gegeben. unglücklichen, wel hörte man

zu den Höhlen Schmerzgeschrei in unser Ohr; grünen Reiser, genug. Man

iigst e zu retten, welche noch am

Interesse der allgem reis zu unterwerfen. lichen Ausgange des K

ahara, und es wurden pposi

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l mehr bewerkstelli durch erlangte gte faut war, kann e so furchtbare Maßnahme zu be⸗

Der General Gouverneur Bugeaud verließ am 4ten Algier, um hnspections- Reise nach dem Wed⸗Ger und dem Chiffa zu machen. er seine Reise antrat, licß er in 3000 Exemplaren eine in ber Sprache abgefaßte Proclamation unter die ganze arabische slubylische Bevölkerung verbreiten. Er fordert 'sse auf, dem rechen der Unterwerfung treu zu bleiben und sich thätig dem wan und Handel zu widmen. In letzterer Beziehung giebt er folgende Rathschläge: Gruͤndet Flecken und Dörfer, bauet gute steinerne Häuser, decket sie Hen, damit ihr nicht fo viel auszustehen habet im Winter von Kälte ohen, im Sommer von der Hitze; leget schöne Gärten an, pflanzet ö ume aller Gattungen, widmet ganz besondere Sorgfalt den ge⸗ n Oelbaumen und Een Maulbeerbäumen zur Seidenzucht. Für Sel

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euch große schlim men Jah en,

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Die Hinrichtung rechen in Ge⸗

Hi Paris, 12. Juli. In der heutigen Sitzung der Pairs⸗ Kammer bestimmte der Prästdent durchs Loos die Mitglieder der Kommisston, welche die Titel der neuernannten Pairs zu prüfen hat. Nun wurde der Tagesordnung gemäß zu den einzelnen Artikeln des Gesetzes wegen der Eisenbahn* von Paris nach Lyon geschritten.

Herr Legrand als Commissair des Königs hebt di Irrthümer her⸗ vor, in welche gestern Graf Daru in Betreff der Linie, welche er für diese Eisenbahn . wissen will, verfallen sei. Nach dem System desselben würde die Bahn nur durch öde Gegenden sühren, in solche ausmünden, nur 2590 Passagiere transportiren, während sie nach der im vorliegenden Gesetz Entwurfe eingeschlagenen Nichtung 60 00 Reisende zu transportiren haben wird. Ferner würde das System des Grafen eine Mehrausg abe von sünf Millionen veranlassen, weil die zu durchlaufende Strecke um 18, 600 Metres länger sei. Graf Daru behaupiet dagegen, er habe alle von ihm der Kammer vorgetragenen Aufschlüsse, alle angeführten Thatsachen aus offiziellen Aktenstücken geschöpft, die in den Händen der Kommission seien. Baron Bussieres beantragt die Unterdrückung der Zweigbahn von Grenoble und behauptet, eine ernstliche, solide und umsichtige Gefellschaft werde kein Angebot machen mögen, ohne zu wissen, wozu sie sich verpflichte, sie werde nur auf den Grund eigener Nachsorschungen und Untersuchungen vorschreiten wolle. Dadurch würde die Ertheilung der Konzession der Bahn nothwendigerweise wieder weiter hinausgeschoben. Herr von Bussieres glaubt endlich, der Gesetz= Entwurf sollte vertagt werden, und erklärt in die ser Beziehung, ein Argu⸗ ment nicht ertragen zu können, das man freilich auf der Tribüne nicht vorbringe. Die Pairs dürsten den Geschäften keinen Aufenthalt, leine Hemmnisse in den Weg legen; da die andere Kammer den Gesetz⸗ Entwurf votirt habe, so würden, wenn die Pairs - Kammer jetzt denselben vertagte, ernstliche Schwierigkeiten daraus erwach sen. Die Charte habe den beiden Staatsgewalten völlig gleiche Rechte zugewiesen, und von dem Augenblicke an, wo die eine ihren Enn überwiegend machen könnte über den der anderen, wäre es um die Institutionen des Landes ge⸗ schehen. Heir Beranger, Berichterstatter, veriheidigt den Gese - Entwurf mit der Zweigbahn von Grenoble. Er bemüht sich, die Wichtigkeit der Stadt Grenoble zu zeigen in ihrer Eigenschaft als fester Platz, als welcher sie von lapitaler Bedeutung für Frankreich sei, ihren Handel und Verkehr, ihre Thätigleit und den Neichthum des Departements der Isere, dessen Hauptstadt Grenoble ist. Er belämpft daher energisch das von dem vori⸗ . Redner vorgeschlagene Amendement und befindet sich noch auf der

ribüne in dem Augenblick, wo ich die Kammer verlasse.

Großbritanien und Irland.

Oberhaus. Sitzung vom 11. Juli. Die Regierung hat den Entschluß gefaßt, das vielfach ange feindete Spezial⸗Bepartement des Handels-Amtes, welches mit der ersten Berathung und vorläufi⸗ gen Entscheidung über die beantragten Eisenbahn⸗ Bills beauftragt ge⸗ wesen ist, das sogenannte Railway⸗Departement, eingehen zu lassen, und der Graf von Dalhousie, Präsident des Handels⸗Amtes, machte heute dem Hause die desfallsige Eröffnung. Obschon derselbe sich bemühte, nachzuweisen, daß das Eisenbahn⸗ Departement keinesweges, wie von manchen Seiten behauptet worden, eine ganz nutzlose Ein⸗ richtung gewesen, was schon daraus hervorgehe, daß von 247 Ei⸗ senbahn⸗ Entwürfen, zusammen auf eine Wegesstrecke von 8000 Miles, welche dem Departement vorgelegt worden seien, 151 gebilligt und bis auf H vom Unterhause bestätigt wären, so wollte er doch nicht die durch diese Behörde dem Publikum entstehende Unbequemlichkeit wegen Verzögerung der Geschäfte in Abrede stellen. Es sei die Ab⸗ sicht der Regierung, sagte der Lord, für die Zukunft in Bezug auf Eisenbahn-Angelegenhesten von dem Handels-Amte nur ein Sber⸗= Aufsichtsrecht ausüben zu lassen und demselben gewissermaßen die An⸗ waltschaft für das Publikum zu refer viren. Nachdem Lord Brou gham, einer der Hauptgegner des eingezogenen Departements, sich in ver⸗ schiedenen Wißeleien über dasselbe ausgelassen hatte, so z. B. durch eine Todtenschau untersucht fehen wollte, ob es eines natürlichen Todes gestorben sei, wurde die Anzeige Lord Dalhousse's zu Protokoll genZmmen, worauf das Haus nach Erledigung einiger anderer Ge⸗

schäste sich vertagte.

Unterhaus. Sitzung vom 11. Juli. Die Verhandlungen waren von keiner besonderen Bedeutung. Man beschäftigte sich fast ausschließlich mit der emendirten scholtischen Armenbill, welche die radikale Partei im Hause, die Herren Hume, Ewart, Stewart als verwerflich und unpopulair in Schottland darzustellen suchten, wogegen Sir James Graham das Gegentheil geltend machte und eine Aenderung der dort bestehenden Armengesetze als nothwen⸗ dig und mit den Wünschen des schottischen Volkes übereinstimmend nachwies. Bei den früheren Stadien der Bill war dies auch vom Hause bereits anerkannt worden, und ein Antrag des Obersten Raw don, die heute anstehenden Comité - Berathungen auf drei Monate auszusetzen, d. h. die Bill zu verwerfen, wurde demgemäß mit 90 gegen 38 Stimmen abgelehnt. Zu Anfang der heutigen Verhandlungen versuchte die radikale Partei durch Herrn Dun c ombe die Bill Lord Asbley's in Betreff der Irrenhäuser zu vereiteln; das betreffende Amendement wurde indeß mit 66 gegen 1 Stimme verworfen. Lord Palm er ston kündigte zum 15ten eine Motion in Betreff der von der Regierung beschlossenen Nichtzulassung des spanischen Kolonial⸗Zuckers an.

London, 12. Juli. Prinz Albrecht hat in diesen Tagen die Uniform und die Wesie, welche der große Seeheld Nelson 9 der Schlacht bei Trafalgar trug, von der seitherigen Besitzerin, der Dittwe eines Alberman, 156 Pfr. Si) angekauft, um dem Hospital von Greenwich, wo bereits mehrere Reliquien Nelson's auf⸗ bewahrt werden, ein Geschenk damit zu machen. Man sieht in der Uniform über der linken Schulter das Loch, durch welches die sugel eindrang, die dem Leben des Admirals ein frühzeitiges Ende machte; Uniform und Weste sind an mehreren Stellen mit Blut befleckt. Prinz Albrecht wurde zu einer Subscription für den Ankauf dieser . aufgefordert und zeichnete sogleich den Gesammtbetrag von

er Vorwurf, welchen die Minister wegen ihrer Opposition e⸗ gen die schottische Universitäten⸗ Bill sich zugezogen , 3 Herr Macaulay in der Unterhaus⸗Sitzung am 10ten wie gewöhnlich durch eine Partei⸗Rede von glänzender Beredtsamkeit auf die schein⸗ bare Inkonsequenz gründete, mit welcher die Regierung in Irland etwas gewähre, was sie in Schottland verwelgere,“ wird vom Standard in falßent er e se widerlegt: „Bas Beispiel der , 7 zu grün fn g, def se Kollegien wurde von den Wortführern der schottischen Un sitäten Bill durch⸗ aus falsch angewandt; denn ö sollen vor * Dingen erst gegründet werden; der Fall eine tahula raza; man stößt dabei auf feine von Alters her verliehenen Rechte, auf keine unantastbare Interessen. Kollegien zu Gunsten Aller unter einem Volke gegründet werden, dessen Masorität durch eine Art von Testeid gänzlich zurückgeschreckt und ein Theil desselben wieder durch einen anderen Testeid zu 7 = Vortheile erlangen würbe. Endlich gewähren die irländischen * e⸗ gien eine Sicherheit gegen jeden Anstoß, welchen die religiösen Leh= ren und die Haltung der Professoren in Religions Angelegenheiten geben könnten, eine Sicherheit, welche die . rüng gewährt, daß alle Professoren von den veranlwörhlichen ern der Krone, die dem aus Männern von allen Arten deg 6 lichen Glaubens bestehenden Parlamente Rede stehen müssen und selbst Mitglieder einer christlichen Regierung sind, ernannt werden sollen.“ Die ,, täten⸗ Bill aber, die, wie schon erwähnt, durch die Trennung der freien Kirche von der herrschenden des Landes mit hervorgerufen ist, und die das alte Statut über den von jedem Professor bei seinem Amts⸗ Antritt zu leistenden Testeid gänzlich abschaffen will, erregt dadurch die Besorgniß der Regierung und aller kirchlich gesinnten Männer vor zu großem Andrange irreligiöser Lehrer und erscheint denselben als ein Werkzeug zur Untergrabung der schottischen Kirche selbst. Dar⸗ um sagte der Minister des Innern: Man bedenke, daß sich durch die gegenwärtige Kontroverse in Schottland die große Masse des Volks von der Landeskirche getrennt, daß die Lehrer an den dortigen Hoch—⸗ schulen nicht von der Krone, sondern von volksthümlichen, durch die öffentliche Meinung geleiteten Körperschaften ernannt werden, daß in Edinburg der Stadtrath eine große Anzahl der Lehrstühle besetzt; und wo, frage ich, wäre unter solchen Umständen, bei so erbitterten Leidenschaften, ohne Testeide Sicherheit sür die schottische Kirche, auf deren Trennung von den akademischen Anstalten niemals hinarbeiten zu wollen das britische Parlament sich durch eine Alte feierlich ver⸗ pflichtet hat? Ich fühle, eine Seltirerbewegung ist in Schottland un⸗ vermeidlich geworden (Beifall der Opposition); ich beklage es, aber es ist so; und ich bin überzeugt, wenn die freie Kirche ein? Hochschule für sich ohne Testeide stiftete, so würde es der Sturz der übrigen Universitäten sein.“

Der Globe schreibt: „Die Einfuhr von deutschem, farbigem und Modeglas, welches unter dem Namen böhmisches Glas bekannt ist, hat seit der bedeutenden Herabsetzung der Glaszölle ungeheuer zugenommen, und Artikel jeder Art und mit allen möglichen Verzie⸗ rungen werden in ansehnlichen Massen ins Land gebracht. Kürzlich sollte eine Partie solcher Glaswaaren verzollt werden, welche aus Humpen, Trinkgläsern und Vasen bestand, die mit Metall verschiede⸗ ner Art eingefaßt und beschlagen waren, was ihren Werth bedeutend erhöhte. Der Einführer wollte dafür den einfachen Zoll von 8 Pee. pro Pfund entrichten; die Zollbeamten aber behaupteten, daß die Artikel wegen ihrer Metallverzierungen als Fabrikwagren zu betrach⸗ ten seien und demnach dem Werthzoͤlle von 206 pCt. unterlägen. Die Sache kam an die oberste Zollbehörde, welche den Ausspruch der Beamten bestätigte.“

In der hiesigen jüdischen Synagoge wurde gestern der neu ge⸗ wählte Ober⸗Rabbiner der vereinigten Congregation der Juden in Großbritanien, Dr. Marcus Adler, bisher Ober⸗Rabbiner in Hanno⸗ ver, feierlich in sein Amt eingesetzt. Das festlich geschmückte Ge⸗ bäude war gedrängt voll, und? die angesehensten jüdischen Familien Londons, die Rothschilds, Montefiores ꝛe. hatten sich eingefunden. Herr Adler hielt nach abgehaltenem Gottesdienste eine Red? in he⸗ bräischer Sprache.

Am 9ten ist in Plymouth die auf einer Reise um die Welt be⸗ griffene dänische Fregatte „Galathea“, Capitain Steen Bille, einge⸗ troffen. Sie geht zunächst nach Ostin dien und China und hat außer mehreren Gelehrten auch, wie es heißt, einen Unterhändler an Bord, der einen Handels⸗Vertrag zwischen China und Dänemark abschließen soll.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 8. Juli. prinzen und dem Prinzen Gustav großen Manöver beizuwohnen, den soll.

Se. Majestät hat den päpstlichen Archivar, Grafen Marino Marini, zum ausländischen Ritter des Wasa⸗Ordens ernannt, in An⸗ erkennung des Beistanbes, welchen derselbe der norwegischen Univer⸗ sität durch Mittheilung einiger geschichtlichen Dokumente aus dem Päpstlichen Archive geleistet. Es bestehen diese aus päpstlichen Re⸗ stripten an norwegische Könige vom 14ten Jahrhundert und sind als von vielem Interesse für die norwegische Geschichte der Urkunden Sammlung der Universität einverleibt? worden.

In der Sache wider den Maler Nilson wegen seines Uebertritts zur katholischen Religion hat nun das Höchste Gericht das Urtheil des Hofgerichts bestäligt, welches auf Landes⸗Verweisung lautet.

Schweden besitzt ge enwärtig 43 Dampfschiffe, worunter 7 eiserne, von zusammen 1936 . das größte von 120, das lleinste von 6. Finnland hat deren 8, wovon 2 zwischen Abo und Stock⸗ holm fahren.

Am Aten sind die jungen Leute, welche die standinavische Fest⸗ reise gemacht, wieder in der Hauptstadt eingetroffen. Sie waren auf dem Ritterholm abgestiegen, wo ssie sich in Reihen aufgestellt hatten und dann unter Absingung mehrerer Studentenlieder nach dem Gu⸗ stav⸗Adolphs⸗Markte zogen. Dort hielt der Zug bei der Statue still und stimmte das Volkslied an. Hierauf trennte man sich, und Jeder ging nach Hause.

Am 4. und 5. Juli stieg die Wärme hier um Mittag zu einer seit mehreren Jahren nicht erlebten Höhe, nämlich auf 305 im Schat⸗ ten bei reiner Luft.

hat mit dem Kron⸗ adt verlassen, um einem

Der 6

die Haupt welches bei Mariefred ausgeführt wer⸗

Die Königl. preußische Korvette „Amazone“,

Bergen, 3. Juli. Dirckinck⸗Holmfeldt, welche Sonntag Abend

befehligt von Baron von

Sobann sollen die irländischen