1845 / 198 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

8 * . n. 2

hier auf die Rhede kam, wurde gestern Abend von unserem Dampf⸗ schiff „Björgvin“ nach See bugsirt.

Dänem ar k.

Kopenhagen, 12. Juli. Der König befindet sich wieder so wohl, 1 Se. ö sich an einem der nächsten Tage nach Sor⸗ genfrei zu ö gedenkt. n ü l

Unterm 28. Mai ist ein provisorisches Reglement hinsichtlich des Volksschulwesens auf den Farsern erschienen, worüber ein Entwurf den Provinzial⸗Ständen der Inselstifte vorgelegen hat. Es ist dabei theils auf die Erklärung einer Versammlung von n, . der Schul Direction, der Orts⸗Behörden und der Geistlichkeit auf den Faröern, theils auf ein Bedenken Sr. Königl. Hoheit des Kronprin⸗ zen, der sich während seines Aufenthalts auf jenen Inseln mit gedach⸗ ter Angelegenheit beschäftigt hat, Rücksicht genommen worden?

8 ch we ij

Kanton Luzern. Am 17. Juni hat das Kriegsgericht in letzter Instanz 6 o m. welche in dem Kampf gegen die Freischaaren sich vergangkn hatten, einen wegen Dienstverletzung zu viermonatlichẽr Gefangenschaft, vier wegen Ausreißens zu fünf⸗ jwihriger und einen zu sechsjähriger Zuchthaus trafe. Am 9ten d. stan⸗ den wieder 26 Milizen, der Mehrhest nach Landwehrpflichtige, welche

auf die an sie ergangene Aufforderung, in den Dienst zu treten,

wegen häuslicher ÜUmstände nicht erschienen waren, vor dem Kriegs⸗

richte, 17 wurden zu zweijähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, die übrigen an den Zuchtpolizel⸗ Richter gewiesen. Das Kriminalgericht e ffn am 109t M. 75 Individuen wegen ihrer Theilnahme im letzten fa ene! zu zehnmonatlicher Zuchthausstrafe. Aus der de Büron allein sind 60 unter den Verurtheilten. Der Ehren - Gesandke von Luzern, Herr Siegwart Mül⸗ ler, ist am 10ten d. wieber von Zürich hier angelangt.

Von den Berathungen der eben eröffneten Tagsatzung verspricht sich

die Staats-⸗Zeitung keinen besseren Erfolg für Herstellung des eidgenössischen Friedens als von benen der letzten Jahre; die Beirach⸗ tungen dieses Blattes führen dasselbe zu folgendem Schluß: „Vor drei Jahren nannte die gleiche oberste Bundes ⸗Behörde die Kloster⸗ Aufhebung im Aargau eine „Bundes- Verletzung“; im Jahre 1842 und seither fort und fort schwört, räth und stimmt ein Theil dersel⸗ ben zum bundes gemäßen Gegentheil“. Vor zwei Jahren wurde der Jesuiten⸗ Ausweisungs⸗ Antrag, mit Ausnahme von 13 Stimme, ein⸗= hellig als bundeswidrig, als ein Eingriff in die Kanfonal⸗Souverai⸗ netät erklärt; der Stand der Frage hat sich durchaus nicht verändert, und doch schwören jetzt mehrere dieser Stände, die Jesuitenfrage sei Bundes sache“, und dringen auf Verletzung der Souverainctäts⸗ Rechte. Diejenigen Stände, die seit der Entstehung dieser Lebens⸗ Fragen, getreu dem ersten heiligen Schwur, Aufrechthaltung des Bundes, Gerechtigkeit und Freihen in eigener Sache gefordert, blei⸗ ben auch dies Jahr auf fonsequenter ahn. Voraussichtlich aber wird kein Resultat in diesen wichtigsten Fragen ermittelt werden.“

Kanton Waadt. Der radikalen Ypatriotischen Gesellschaft hat sich eine liberale Association“ gegenüber gestellt. Die Blätter bringen die Auseinandersetzung der Zwecke und der Organisation des Vereins. Herr Tavel, Verhör⸗Rüichter und Mitglied des Großen Rathes, ist Präsident, der Notar und Großrath Herr Rapin Secretair des Central-⸗Comité's, das aus neun von den Bezirks⸗Ausschüssen er⸗ nannten Mitgliedern besteht. „Da die radikale patriotische Gesell⸗

schaft“, sagt der Independant, „die Agitation aufs neue begon⸗ nen hat, so kann die liberale Pariei nicht länger müßig bleiben, und da jene längst als Partei organistrt ist, hat auch ste sich als Partei organisiren müssen. Das i ein, und Zweck der liberalen Association.“ In Lausanne sind so eben zwei neue Monatsschriften erschienen, als deren Tendenz sich Zerstõrung aller positiven Religion und schrankenloser Kommunismus fundgiebt; ihr Jahrespreis ist 15 und 20 Batzen; die eine, von Wilhelm Rar redigirt, führt den Titel: „Blätter der Gegenwart über das soziale Leben.“

Handels und Börsen Nachrichten.

4 Königsberg, J7J. Juli. Zu dem hiesigen Wollmarlte waren , durchschnin ich auf S5 90 Rthlr. für den Cir. feiner Wolle, auf 5 82 Rthlr. für mittel= feine, auf 65 70 für Mittel- und auf 55 60 für ordinaire Wolle.

Berli Börse. Den 17. Juli 1845.

n e r

Hr. Cour. riet cd GC ον.

201

Er. Cour.

Actien. R Rrict. 6eld.

Fonds.

Brl. Fotsd. Eiseub. do. do. Prior. Obl. Md. Lp. Biseub. do. do. Prior. Obl. Brl. Anh. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Diiss. Elb. Bisenb. do. du. Prior. Obl. Rhein. Risenb. 104 do. do. Prior. Obl. 977 do. v. Staat garant. Ostpr. Pfandbr. ö 99. Ob. -Schles. E L. A Pomm. de. 3 19g do. Lt. B. Kur- a. Ne um. do. Bt 8t. B. Lt. A. u. B. Seblesisebe do. 99 Med. Nalbst. Eb. do. v. Staat g. Lt. B. c 977 Br. Sebw.- Frb. B. do. do. Prior. Obl. Boun-Köluer Esb. Friedriebs d'or. 131 Nie dersch. Me. v. e. Aud. ldm. à 6s Tb. 119 do. Priorität Diseonio. 33 41

Si. Schuld-Sch. Prämien- Scheine d. Seeb. à 50 T. Kur- u. Neumärk. Schuldversebr. Berliner Stadt- Obligationen PDauz. do. in Thb. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do.

103 143 101 100

975

Gold al mare.

D —— Q 1 —— *

1003

Pr. Cour. Thlr. z 30 Sgr. nriet. Geld.

1405 1397 do. 1 395 Hamburg 1505 150 do. . . 1493 6 26 Sn 103 1017 9989 99 56 20 1073

ec AꝓASe I - Cours.

Amsterdam

10633 99

Breslau j ? Leipziß in Courant im 14 ThI. Fuss. 100 Thur. 996 Franksurt a. M. sidd. W

Feæters urg

160 sn. *

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 13. Juli., MNederl. wirKl. Seh. 633. b b srea. Antwerpen, 12. Juli. zins. Neue Anl. 22.

Frank furt a. M., 14. Jali,. 6, Mer 1166 6. Bank Acumn 2007. ga. Bank- Acuen 750 6. Hope 92 G6. g8Ssäegl. 911 8 un Foln. 200 EI. S9 . do. 860 FI. S783. d0. 200 FI. —.

Hamburg, 15. Juli. Bank-Actien 1665. KBegl. Naas. II4.

Paris, 12. Juli. SM nente an eour. 121. 35. 3X Rente qu cour. 8 b) 6 Neapl. —. 526 Span. Rent. 373. Fass. 65

Wien, 13. Aeli. Anl. d 1838 130. Nord. 2048. Glos Mail. I293. Livorn. 122.

Meteorologische geobachtungen.

Nach einm i Reabachtus

A bonda

1845. Nachmittags 10 Uhr.

16. Juli. 2 Ups.

Lufideuck. ... 336, os“ eñ. 3365,32 r αν.: 335, s . Luft ⸗rme ... 4 15,0 R. 11,87 n. Thaupunkt .. 4 5,87 R. 4 6,0 R. Duus tsattig ung 48 pC. 68 poi. bewölkt. bezogen. W. W. Wärme wechsel

Wolkenzug. . ö 4 8, 17 n. Tagesmittel: 336,12 rαν.. 4 12,0 n.. 4 6a n.. 65 ia

auellwirme 7, Fluss wärme 15, kodenwärme Ig j Ausdanstung O. Niederachlog 0.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 18. Juli. Im Schauspielhause. 115te Abonn . Vorstellung. Zum erstenmale: Der dritte November, drama Seelengemälde in 3 Abth., von K. Gutzkow. Vorher: Der

Sonnabend, 19. Juli. Kein Schauspiel.

Königsstädtisches Theater

reitag, 18. Juli. Eulenspiegel, oder: Schabernal ga ch wiener Lofal-Posse mit Gesang in 4 Alten J, Nestroy. Musik von A. Müller. Hierauf (neu einstudirh)

Mädchen in Uniform, Vaudeville⸗Posse in 1 Akt, von L. Mn 2 Kenntnisse.

(Herr Johann Nestroy aus Wien: im ersten Stück: Jag, zweiten: Sansquartier, als Gastrollen⸗) Sonnabend, 19. Juli. Kein Schauspiel. Sonntag, 20. Juli. Der Zerrissene. Posse mit Gesm 3 Akten, von J. Nestroy. Hierauf: Elf Mädchen in Uniform. Nestroy, im ersten Stück: Herrn von Lips, im zweiten: Sansqun als Gastrollen. )

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruchere

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

Sub hastations⸗Patent wegen der Daubitß-⸗Güter.

Auf den Antrag des Magistrats zu Goerlitz sollen die der Hertel Neumann - Zucherschen Familien⸗ Stiftung gehörenden, im Rothenburger Kreise der preußischen Oberlausitz, 4 Meilen von Goerlitz, ? Meilen von Ro⸗ thenburg, 25 Meilen von Muskau und 5. Meilen von Bautzen gelegenen, unter unserer Gerichtsbarkeit stehen⸗ den Allodial⸗Rittergüter Ober⸗, Mittel⸗ und Nieber⸗= vorwerk, Daubitz mit Neuhammer und Daubitz mit Walddorf (gemeinhin Alt⸗Baubitz genannt) im Wege der freiwilligen Subhastation an den Meistbieienden verkauft werden, und es ist zur Abgabe der Gebote, da in dem am 12. Ofltober 1844 angestandenen Ter⸗ mine sich keine Bieter eingefunden haͤtten, ein neuer Termin auf den 31. Januar 1846 vor dem er— nannten Kommissarius, Herrn Ober Landesgerichts ⸗As⸗ sessor Jonas, angesetzt worden, zu welchem Kauflustige hierdurch eingeladen werden.

Die gedachten Güter, welche als ein Ganzes verkauft werden, da sie in wirthschaftlicher Hinsicht in engster Verbindung stehen, sind von der Fürstenthums ˖ Land- schaft zu Goerlitz Behufs des öffentlichen Feilgebots auf 76,632 Thlr. 10 Pf., und Behufs der Bepfand⸗ briefung auf 71, 954 Thlr. 24 Sgr. 2 Pf. abgeschätzt worden und haben im Ganzen eine Flaͤche von 187 Morgen 23 R., worunter 398 Morgen 167 [IR. Acker, 214 Morgen 115 IR. Wiesen, 86 Morgen 22 IR. Hütung, 459 Morgen 41 JR. Teiche und 2791 Morgen 8 JR. Forsten. Auch sind 114 MR. Land von dem Bauergute des Gottlob Maritinasch Nr. 43 zu Daubitz dazu gekauft worden, deren Zu⸗ schreibung jetzt bewirkt wird; ausgeschlossen von dem Kaufe sind aber diejenigen Länderelen, welche der ver⸗= storbene Gutsbesitzer Hertel oder dessen Vorbesitzer ver⸗ kauft, vererbpachtet, vertauscht oder auf andere Weise veräußert haben, jedoch erhält Käufer die fortwährenden Abgaben und Erbpachizinsen, welche von diesen Lände⸗ reien vorbedungen worden sind. Es gehören zu diesen Gütern drei Vorwerle, eine Schäferei, eine rauerei,

kauft werden,

[7341 mine ertheilt,

1282

1384

benen Gutsbesitzers Hertel, haben, sollen dieselben nicht unter 86, 000 Thlr. ver- jedoch wird der Zuschlag sosort im Ter= wenn das Meistgebot die Summe von S6, 000 Thlr, erreicht oder überschreitet. tungs -Termine Meistbietendbleibende hat in demselben den zehnten Theil seines Gebotes in inländischen Pfand briefen oder Staatsscheinen als Caution zu und Kau flustige, welche nicht als zahlungsfähig bekannt sind, müssen, wenn sie zum Bieten zugelassen werden sollen, eine Caution von 8600 Thlr. oder Staatsschuldscheinen bestellen. Am Tage vor der Uebergabe muß Ein Drittheil des anzen Kaufpreises aution deponirten gen die übrigen Zwei übernehmenden Hypotheken⸗Schulden im Betrage von 19,550 Thlr. auf den stehen bleiben können. Glogau, den 27. Juni 1845. Königliches Ober⸗Landesgericht 1. Senat. (6. 8.)

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 26. Februar 1845.

Das in der Stralauerstraße Nr. 13 belegene Grund⸗ stück des Böttchermeisters Adler, gerichtlich abgeschätzt zu 28741 Thlr. 7 Sgr. 6 Pf., soll am 7. Oktober 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. ö pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 3. April 1845.

Das u e in der Marlgrafenstraße Nr. 43 bele—⸗ gene Grundstück der Gebrüder Schütz, schätzt zu 23,333 Thlr. 9 Sgr. 2 Pf., am 11. November 1845, Vormittags 114Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothelenschein sind in der Registratur einzusehen.

welchem die Güter gehört Ladung.

Der im Bie⸗

erlegen, daher mit

Vermögen zu verfahren gewesen. in Pfandbriefen

jedoch unter Anrechnung der als Papiere, baar gezahlt werden, woge⸗ Drittheile einschließlich der zu Gütern zu 4 Prozent Zinsen scheinen und den Attiv⸗ und Pa

Löwener. könnte, anzuzeigen.

Wolsersdorf hierdurch vorgeladen,

axe und Hy⸗

werden aus that der verlustig geachtet werden,

ichtli ter, so wie unter sich selbst, el 66 binnen 6 Wochen rechtlich zu

Taxe und Hy—

eine Mühle, eine Ziegeln. ein bedeutender Torsstich, das Recht, jährlich drel Kram und Viehmärkte zu hal—= ten, und die sonstigen gutsherrlichen Gerechtsame. Die Gebäude auf dem einen Vorwerke, und namentlich das Wohnhaus, sind massiv, auf den anderen Vorwerken theils aus Fachwerk, theils von Holz, sämmtlich in gu⸗ tem Zustande. Dasselbe ist der Fall mit dem lebenden und todten Beilasse. Die Taxe ünd die Verkaufs⸗Be⸗ dingungen können in unserer Registratur eingesehen werden, auch werden über die Bedingungen der Magi- strat zu Goerliz und dessen Bevollmächtigter, der Ju⸗ stizrath Ziekursch hierselbst, auf Erfordern die nöthige Auskunft geben. .

Nach der testamentarischen Bestimmung des verstor ·

sõ24b]

Die zu Johannis d. J. Westpreußischen Pfandbriefe der desfallsigen Eoupons vom 1. bis 5. August d. J., Sonntags ausgenommen, in meinem Comtoir, Den Coupons ist ein Verzeichniß beizufügen, welches Nummer und Namen des Guts, so wie den Betrag der Zinsen, enthalten muß.

Berlin, den 16. Juli 1845.

Ludwig Lessing, Kommerzienrath und West vlg sher General⸗

mara,

sällig gewesenen Zinsen der zu Pflegung der Güte in

werden gegen Einlieferung Vormittags von 9 bis 12 uhr, stelle sich einzufinden,

d * ü . . j 1 9, ger hit die Annahme von Vergleichs⸗Vor

Landschafts Agent. lichem Erkenntniß und

65 z 5 ö 9 1 ö . 8 7. 9 * . . ö 66 86 7 R ee / ; , Q Q

Oeffentliche Aufforderung und Ediktal—⸗ 1375

Es hat sich durch die neuerlich vorgewesene, nothwen⸗ dige Subhastation des Ritterguts Grödel die Unzuläng⸗ ee des Vermögens des zeitherigen Besitzers dessel⸗ ben, des Herrn Hofrath Hans August von Wolfersdorf, zu ,, , seiner Gläubiger ergeben, und es ist

röffnung des Konkurs- Prozesses zu dessen

Da der dermalige Aufenthalt des benannten Herrn Hofrath von Wolfersdorf allhier nicht bekannt ist, so wird derselbe Amts wegen hierdurch edictaliter geladen, binnen drei sächsischen Fristen, längstens

den 17. September 18456,

bei Verlust der Rechtswohlthat der Güter ˖ Abtretung und bei Vermeidung der in dem erneuerten toutier⸗Mandat vom 20. Dezember setzten Strafen in Person an gif er Amtsstelle zu er⸗

fen seines Ver⸗ eidlich bekräftigen

1766 sonst festge⸗

mögens, wie er denselben, da nöthig,

Zugleich werden aber auch sämmtliche bekannte und unbekannte Gläubiger des ernannten Herrn Hofrath von

den 17. September 1845,

welcher zum Anmeldungs-Termine anberaumt worden ist, zu rechter früher Gerichtszeit in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächligte an Amtsstelle allhier zu erscheinen, ihre Ansprüche unter der Verwarnung, daß sie unterbleibenden Falls von diesem Kreditwesen bamit eschlossen und beziehendlich der Rechtswohl= iedereinsetzung in den vorigen Stand für gehörig anzumelden und zu bescheinigen, mit dem bestellten Herrn Konfurz-ertre⸗ wegen des Vorzugsrechts verfahren, und

den 13. Oktober 1845

der Bekanntmachung eines Präklusiv ·

der außengebliebenen Gläubiger, wozu

blicati vorgeladen wird, sich zu versehen, hierauf den 10. November 1845

Person oder durch augrei⸗ chend, namentlich auch zu Abschließung eines Vergleichs, legitimirte Bevollmächtigte anderweit an hiesiger Amis⸗ und, wo möglich, zu treffen zu suchen, wobei diejenigen, welche sich über 8 lg entweder gar nicht oder nicht deutlich erklären, als dem Beschluß der Mehrzahl der Gläubiger beistimmend werden erachtet werden, beim Entstehen eines Vergleichs aber den 10. Dezember 1845

der Inrotalation und Versendung der Alten nach recht

Bescheids wegen

den 22. Januar 1846

der Eröffnung und Bekanntmachung eines lou Erkenntnisses, welches hinsichtlich der Außenhleh Mittags 12 Uhr für publizirt würde eracht hen gewärtig zu sein.

Auswärtige Gläubiger haben übrigens zu Um aller in diesem Kreditwesen künftig eiwa zu erlasp Verfügungen Bevollmächtigte im hiesigen One stellen.

Hain, den 8. April 1845.

Königl. Sächs. Justiz⸗Amt daselbst.

(L. S.) Heinrich Leopold Bötts

624

Zur Anmeldung und Rechtfertigung aller In und Forderungen an den Kaufmann Schumann hi über dessen Vermögen der Konkursprozeß eröffnt, zur Erklärung über die Aktivmasse und die zu berung derselben getroffenen oder zu treffenden regeln, ist ein Termin auf den 26. Au g u st , zu welchem bie Gläubiger des 2c. S bei Strafe, hinsichtlich des ersten Gegenstanth Ausschließung von der Masse, hinsichtlich det der stillschweigenden Genehmigung, Morgens 9h Gericht zu 2 hierdurch geladen werden,

Strelitz, den 13. Juni 1845. Großherzogl. Stadtgericht.

Banque⸗

2s v] S Mehrere Ritter⸗ und Landgüter, auh hösfe und Mühlen, in den Provinzen Bram Pommern, Schlesien und Posen belegen, sind ju kauf gestellt. Den Herren Käufern eriheiln auf portofreie Anfragen nähere Auskunft del Agent H. L. Beuthner in Leischin im Oderh

Sub poena pu-

Alle meine verehrten Gönner und geliebten die zu meiner Jubelfeier mich mit Glückwunsch beehrt und erfreut haben, bitte ich angelegentli . Güte und wohlthuenden Liebe auch nu freundliche Erlaubniß hinzuzufügen, Ihnen il roßen, schönen, reichen Verein hiermit öffentliqh ebendigsten, innigsten Dank für den mir gen Hochgenuß in wahrhafter Rührung aussprechen s fen. Kyritz, den 15. Juli 1845.

Doltot Ban

lõꝛabl

einen Vergleich

as Abonnement beträgt: 2 Kthlr. sür Jahr. 1 Uthlr. . Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr. allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. sertions - Gebühr sür den m einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Preuß

Allgemeine

6 198.

3nh alt.

tlicher Theil. and. Provinz omban. Aerndie. Pr. Meigen 3.

tsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. änigs in Brückenau. Großherzogthum Baden. Hermann n Rotteck . Herzogthum Rafssau. Die Kurgäste in Ems. erzogthum Holste in. Grönlandsfahrer. Frese Stadt Bre⸗ en. Grönslandsfahrer von der Weser.

äland und Polen. St. Petersburg. Gesandtenwechsel in isien. Beförderungen. Bülletin aus dem Kaufasus.

nkreich. Pairs Kammer. Die Interpellationen über das VerQ— hren des Oberst r. Annahme von Gesetz⸗ Entwürfen. aris. Trauer Felerlichleiten. Don Carlos und seine Familie. kunst des Grasen Bresson. Entscheidung der Professoren des Col⸗ ge de France. Bezeichnung des Vorgangs in der Dahara. Maß an 2 Entwaffnung der eingeborenen Vollsstämme in Algerien. mmischtes.

sibritanien und Irland. London. artei- Umzüge in Irland. nemark. Kopenhagen. Abreise der hohen Hemschaften.

weiz. Kanton Zürich. Ramen der Tagsatzungs⸗Gesandten. nien. Schreiben aus M adrid. (Vorschuß⸗Kontrakte; Bestrebungen és französischen Botschafteis in Barcklong in Betreff der Vermählungs ige; Ernennungen.)

bien. Belgrad. Anlunst des Fürsten. Die amnestirten Bul⸗ kin. Rekrutirung. Bergbau. Handels⸗ und Gewerb-⸗Schule. = etz über das Gerichts- Verfahren.

dau und Wallachei. Buch arest. Verein zur Verbreitung

Aufenthalt des Großsürsten Konstantin.

Ankunft des

Eisenbahnen in Indien.

Konstantinopel.

snennungen. Convention zwischen Maronifen und Diusen.

bahnen. Florenz. Genehmigung der Eisenbahn von Florenz . Von Reden: Die Eisenbahnen Deutschlande.

h S⸗ und Börsen⸗-Nachrichten. Berlin. Marltbericht. pzig.

gestädtisches Theater. (Herr Nestroy. Herr Walther.) von Midden⸗ f's Eypedition. (Jweintr Artikel.) z m .

Benden lomischen Partie en

Amtlicher Theil.

Majestät der König haben Allergnädigst geruht: 23 nachbenannten Königlich dänischen Militairs und Beam— als: l. Dem Ober⸗Hofmarschall von Levetzau, den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse.

J. Denn deneral · Najor und General-Adjutanten von Ewald, un Dem Kammerherrn Grafen Molk, Rothen Adler⸗Orben zweiten Klasse mit dem Stern in Brillanten.

. Dem General⸗Major und General⸗ Quartiermeister von „Steinmann, den Rothen Adler-Orden zweiter KRlasse.

Dem Obersten Nachtigall,

Dem Oberst Lieutenant und Flügel⸗Adjutanten Bruhn, Dem Capitain und Flügel⸗Adjutanten Irminger,

Dem Capitain und Flügel⸗A1eẽlutanten Fensmarck,

Dem Capitain und Flügel-Adjutanten La Cour,

Ding urin: Eitutenani Swensen, Capitain des Schiffes „Aegir“,

Dem Marine⸗Lientenant Lütken, Capt. des Schiffes, Geiser“, Dem Lieutenant in der Leibgarde zu Pferde von Seestä dt, Dem Capitain Falbe,

Dem Hof⸗Inspektor, Etatsrath Schönberg,

Dem Etatsraih Magnu fen und Dem Justizrath Th omsen, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse.

Dem Hof- Secretair Sally, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse. =

Dem Ceremonienmeister, Grafen Ahleseldt-Laurvig, Dem Stallmeister von Haxrthausen, Dem Stallmeister und Kammerherrn von Röpstorff, und Dem Kammerjunker von Plessen, den St. Johanniter-Orden.

leihen; ferner

Schlesien. Höhe der Oder. Rhein-Provinz.

ische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des An- und Auslandes nehmen geslellung aus Dieses Glatt an, sur Gerlin die Expedition der Allg. Preuß. , Zeitung: Friedrichs straße Nr. 72.

Berlin, Sonnabend den 19e Juli

Den Ober⸗Landesgerichts Rath De. Stettin zum Vice⸗Präsidenten des Ober · Landesgerichts zu Naumburg; Den Stadtgerichts Rath Milewski zu Königsberg in Pr. zum Ober- Landesgerichts Rathe bei dem Ober⸗Landesgericht zu Rati⸗ bor; . wie den beim Finanz-Ministerium beschäftigten bisherigen Wasser— Bau⸗Inspektor Len e zum Regierungs- und Heath = * 4 . Dem Ober Landesgerichts · Salar en. Fassen. Contdolleur Pfeil in Stettin den Charafter als Rechnungs⸗Rath zu verleihen.

. Bei der heute beendigten Ziehung der 1sten Klasse 92ster Kö— nigl. Klassen-Lotterie fiel der 4 2 6 1 auf Nr. 24,432; 1 Gewinn von 10660 Rthlr. auf. Nr. Hi, S3; 1 Ge- winn von 2090 Rthlr. auf Nr. S4, 150; und 3 Gewinne zu 100 Rthlr. fielen auf Nr. 364. 20, 133 und 64,325.

Berlin, den 18. Juli 1845. Königl. General-⸗Lotterie-Direction.

Angekommen: Der Kaiserl. russische Wirkliche Geheime Rath und Senator Kotschubey, von Stettin! an

. *

Uichtamtlicher Theil.

Znland.

Provinz Schlesien. Die Oder hatte am 15. Juli bei Breslau eine Höhe von 16 Fuß 4 Zoll am Ober- und von 1 Fuß 5 Zoll am Unter Pegel erreicht; das Wasser war seit dem 13ten um resp. 1 Zuß und 8. Zoll gestiegen.

Rhein⸗Provinz. Die Arbeiten am kölner Dom werden mit regem Eifer betrieben. Das Nord⸗Portal ist schon bis zu den Stürzen der Thüren gediehen, und bald wird sich der Bogen darüber wölben. Mit der nämlichen Thätigkeit arbeitet man am Süd⸗Por⸗ tale; die Ausmalung der Spandrillen im Chor wird wahrscheinlich

noch diesen Sommer vollendel.— In Köln wurde am 10. Juli schon

der erste dies jãhrige Roggen eingefahren. Ueberhaupt fällt in den Rheingegenden die Getraide⸗Aerndte äußerst günstig aus, und einen eben so reichen Segen erwartet man von der Weinlese. Am 11. Juli starb in Stolberg der berühmte Entomolog Dr. J. W. Meigen, im Sesten Lebensjahre. In Bonn wurden am 10. Juli die beiden Partituren von Beethovens zweiter Messe und neunler Symphonie in . Sockel des Postaments der aufzustellend en Bild sänle einge- mauert.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Se. Majestät der König kam am 19. Juli Vormittags aus Aschaffenburg nach Kissingen, speiste bei der Königin von Württemberg und traf Abends in Brückenau ein, wo Höchstderselbe, eben so wie in Kissingen, mit großem Jubel empfan⸗ gen wurde. Ihre Königl. Hoheiten der Kronprinz und die Kron⸗ prinzessin beabsichtigten, in dieser Woche die Sommer ⸗Residenz Nymphenburg zu beziehen.

Großherzogthum Baden. Am 12. Juli starb in Frei⸗ burg Dr. Hermann von Rotteck, Sohn des bekannten Karl von Rotteck und Privat⸗-Dozent an der dortigen Hochschule.

Serzogthum Nassau. Im Bade Ems verweilen bereits viele der angesehensten englischen Familien, welche die Ankunft der Königin Victoria am Rhein abwarten. Die daselbst anwesenden rus⸗ sischen Großen glaubten den Geburtstag ihres Kaisers und der Kai= serin (7. und 13. Juli) auf keine würdigere und den erhabenen Ge⸗ sinnungen dieses Herrscherpaares entsprechendere Weise feiern zu kön⸗ nen, als durch eine unter sich veranstaltete Kollekte zum Besten des dortigen Armen⸗Hospitals, damit einer noch größeren Zahl Bedürf⸗ tiger zum Gebrauche der emser Heilquellen verholfen werde. Es kamen 1850 Fl. zusammen.

Serzogthum Holstein. Außer dem gestern erwähnten Grönlandsfahrer haben auch 6 andere aus Holstein einen reichen ane, an Robben gethan, jedoch im Ganzen nur zwei Wallfische er— beutet.

von Schlieckmann zu

1845.

Freie Stadt Bremen. Ein bremer Grönlands fahrer, der mit 4 Wallfischen und 000 Robben zurückgekehrt ist, bringt die Nach⸗ richt, daß i6 andere, die von der Weser ebenfalls nach den grönländi⸗ schen Gewässern sich begeben, zusammen B, 000 Robben und 8 Wall- fische gefangen haben. 1

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 12. Juli. Se. Majestät haben den bis= her bei der russischen Gesandtschaft in Konstantinopel angestellten Staatsrath Fürst Dolgoruky zum Gesandten und bevollmächtigten Minister am persischen Hofe an' die Siel süch von dort abberufenen Grafen Medem ernannt, des nie nnen, der auswärtigen Angeleg

. ö 6.69

Verschan⸗

ches indeß,

welches die

es, einer für

; bemãächtig⸗

deren nähere Mit=

icht genau bekannt

In jenem Gefecht wurden auf undet und keiner getödtet; der ergriff nach kaum begonnenem An-

Frankreich.

Pairs⸗Kammer. Sitzung vom 11. Juli. von der Moskwa brachte heute, wie bereits erwähnt, fahren des Oberst Pelissier zur Sprache. „Ein Journal“ sagte der- selbe, „welches in Algier erscheint, der Akhbar, erzählt in seiner neuesten Nummer, die uns zugelommen, einen in unserer Kriegsgeschichte unerhörten, beispiellosen Vorgang. Ein französischer Oberst härte sich gegen unglückliche gefangene Araber einer Grausamkeit schuldig ge⸗ macht, die wirklich unerklärlich wäre. Ueber diesen Vorfall ersuche ich den Kriegs⸗Minister, Erklärungen geben zu wollen; ich verlange sie sowohl als Offizier der Armee, wiFe als Pair von Frankreich. Be⸗ wegung.) Ich weiß wohl, daß ich hier kein anderes Recht auszuüben habe, als das Recht, welches einem Pair von Frankreich zusteht; und davon will ich jetzt Gebrauch machen. Aber die Würde der Armee, wie die Ehre der Regierung, fordert es, daß solche Vorgänge widerlegt werden, oder da zum wenigsten die Regierung jede Solidarität zurückweist. (Marquis von Boissy: Welchen Vorgang meinen Sie?) Ich rede nicht von einer Razzia; es handelt sich um weit Ernsteres; es handelt sich um einen Mord, der mit Vorbedacht verübt wurde, an Arabern, die sich geflüchtet hatten und denen eine Vertheidigung nicht möglich war. Wenn jener Vorgang nicht genau berichtet worden, so ersuche ich die Regierung, der Schilderung zu widersprechen. Wenn er sich aber wirklich zu⸗ getragen, wovor Gott behüte, so ersuche ich den Conseils⸗Prästden⸗ ten und, Kriegs-Minister, anzugeben, welches Verfahren er einhal- ten wolle. (Herr von Boissy: Welchen Vorgang meinen Sie denn?) Da denn einige meiner Kollegen nicht zu wissen scheinen, um was es sich hier handelt, so will ich den diesen Mor⸗ gen von dem Journal des Daäbats wiederholten Artikel des Alhbar vorlesen. Nachdem der Redner diese Lesung beendet hatte, ließ sich der Marschall Soult folgendermaßen vernehmen: „Die Berichte, welche dem Kriegs⸗Ministerium zugekommen sind, schienen mir so sehr widersprechend, daß ich mich beeilen mußte, neue Benach⸗ richtigungen zu verlangen. Diejenigen, welche das Journal des Débats mitgetheilt, und die so eben hier verlesen worden, waren nicht anders zu meiner Kenntniß gekommen, als durch die Veröffent⸗ lichung, welche mehrere Journale ihnen gegeben. Ich erwarte die Be—⸗ nachrichtigungen, die bereits verlangt worden, um der Kammer mehr De⸗ tails mittheilen zu können. Was aber den Vorgang an sich anbelangt, so mißbilligt ihn die Regierung laut. (Allgemeiner Beifall. Vicomte Vu? bouchage:; Wenn er stattgefunden hat!) Ich wiederhole, daß die Regierung ihn laut mißbilligt, und sie hat bereits in diesem Sinne an den General-Gouverneur von Algerien geschrieben, indem sie von ihm weitere Aufklärungen forderte, um zu bestimmen, welche Folge der Sache zu geben i wird.“ (Allgemeine Zustimmung. Graf Montalembert: Das Wort „Mißbilligung“, dessen sich der Con=

Der Fürst das Ver⸗

m , ,

ee

er.

Königsstadtisches heat? ? Herr Nestroy. Herr Walther.

von den Freunden der heiteren Muse mit Spannung erwarteter, allen ein ficher Gast, betrai Herr Nestroy am 17. Juli von das Theater der Königestadt, auf dem er im vorigen Sommer einen len Nollen - Cyklus mit? fo glänzendem Erfolge durchgeführt. Er de⸗ e diesmal in seiner bekannten Posse „Eulen spiegel“. Da wir sowohl über diese, wie über die Auffassung des Naturburschen Natzi, ansfren Gasf, ini vorigen Jahre (ugl. Nr. 237 d. Alg. Pr. Ztg.) WBriteren ausgesprochen haben, so bleibt uns nur zu beinerfen übrig, milch Wirkung wiederum eine eben so unwiderstehliche war wie früher . Vortrag des überaus launigen Tumnierlieds zu Ehren der, Spechtelber⸗ än. ihren Höhepunkt erreichte, so daß natürlich Wiederholung und Hei vorruf ngelten. Der Gast wurde allseitig durch das Künstlerpaar Gro!

* (Eulenspiegel und Dorothee) auf das wackerste unterstützt. Erfreu⸗ es, wahrzunehmen, daß die Leistungen des Herrn Grobecker mit jeder an Fluß und Rundung zunehmen; möge er also derselben nur recht tue lernen. Beide wurden vorzugsweise mitgerufen, obwohl eine . Siimmen anch die angenehme Herausforderung „Alle“ in Aner= gedes gelungenen Zusamm erschallen ließ. Von den hervor= Auffassungen der Cordula durch ch Herrn Hänsel als wohlgelun⸗ durch Herrn Reußler entworfene Von den eigentlichen Liebhaber⸗ wie man weiß, in den meisten

ꝛĩ

Adami und de

Schließlich haben wir des Gastspiels des Heri Emil Walther zu erwähnen, eines jungen, aus Dresden gebürtigen Schauspiclers, der zuletzt beim Stadt Theater zu Köln engagirt war und nunmehr, da er in einigen jugendlichen Rollen verschiedengrtiger Gattung unverkennbare Talentproben abgelegt und vom hiesigen Publikum mit Theilnahme begrüßt worden, für jenes in der Königsstadi genommen ist. Wir befreundeten uns insbesondere mit seiner Leistung als „Graf von Irun“, indem er hier jenes richtige Maß zu treffen verstand, welches wahrgenommen sein will, damit das Bild eines kastilianischen Edelmannes, der sich aus dem Schlamme augenblick⸗ licher Versunkenheit durch sein besseres Ich langsam wieder emporhebt und zu einem sittlichen Charalter ausschwingt, ohne grelle Uebergänge und in lebenswahren Tinten vor unsere Blicke irete. u.

von Middendorff's Expedition. Zweiter Artikel. (Vergl. Nr. 192 der Allg. Pr. 3.)

Am 3. Oftober (fährt Herr von Middendoiff in seinem Bericht fort) kehrten wir zum Tu ur⸗Ausslusse zurtick. Die Tungusen brachen in ihre Zobelgebirge auf; wir verfolgien den Tugur gegen Süden. Indessen reih⸗ ten sich die Tage zu einem schönen Spätherbste. Die Nachifröste waren unbedeutend, und nur am Morgen des 2. Oftober fiel das Thermometer bis auf 60 R. Am 14. Oftober erreichten wir am Tugur die Gegend Burukan, wo sch wieder auf russischem Territorium ein fremdes Volk, die Nigidahler, traf. Sie betrachten sich schon als chinesische Schütz linge, ohne jedoch Abgaben zu zahlen oder irgend eine Verfassung zu haben. Dlieses

aus neun schwachen Stämmen bestehende tungusische Völkchen fiel gleich den Gilälen durch seine Ansässigkeit in festen Wohnungen auf, welche sie vorzugs weise zu Fischern gestempelt hat. Ihre Weiber, in Fischhäute ge⸗ kleidet, haben eine große Vorliebe zu ausgenähten Stickereien und besitzen darin eine bewunderns würdige Fertigkeit. Neben Stickereien mit Mandschu⸗ Seide erhandelte ich von ihnen solche, die mit den emailleartig glänzenden Fäden (icla elastica) der Hauptschlagadern des Elenn ausgeführt sind. Die Anwesenhest eines mit 3 Rennthieren herangezogenen Ja⸗ kuten benttzten wir, um auf seinen Thieren einen Abstecher zu einem fernen isolirten Bergkegel zu machen, welcher der Gränzstein für un⸗ sere Peil Aufnahmen ward. Von ihm aus gewannen wir eine deutliche Ansicht der Ursprunge aller großen hier enispringenden Flüffe, als: Tugur, Nimilän, Bureja, Silimdschi. Von nun an „ward die Gegend blos als Marschroute mit dem Peilkompasse und nach der Uhr, bei häufig mit der Kette verifizirtem Schritte unserer Rennthiere, auf⸗ genommen. Da unsere bisherigen Erfahrungen, noch mehr aber das, was mir zu Ohren kam, den wahren Thatbestand so wenig mit unseren Begriffen über die Gränze übereinstimmen ließ, so beschloß ich nunmehr, westlich vorrückend, mich an die südlichste Verbreitung der Rußland zinspflichtig⸗ unterthänigen Tungusen zu halten. Dem zusolge verließen wir nunmehr den Tugur, überschritten den Nimilän (mel der Karten) und verfolgten fortwährend die Hauptrichtung SW. Am Nimilän hatte ich endlich Ge- legenheit, eine Brutstelle des Kein Lachses mit eigenen Augen an⸗ zusehen. Tausende von Fischen lagen, die Luft verpestend, an den Ufern, nachdem sie schon Raben, Adler und Bären zum Ueber- drusse gesättigt; Tausende schwärmten, dem nahen Ende entgegen sehend, jm Wasser herum; die Tungusen spießten sie, ihre übersatten Hunde