1845 / 206 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

972

Namen der Städte.

Seb. —. Pol. S735. Oesterr. —.

Durchschnitts⸗ Preise der 12 Preußischen Städte S Posenschen Städte. ...... IJ Brandenburgischen und Poqᷓ⸗ merschen Städte. .. ..... ... 11 Schlesischen sädte 8 en Städte 4 Westphälischen Städte 13 Rheinischen Städte .. ......

Berliner Den 25. Juli 1845.

Börse.

2006. na,. Back- Acden 752 6. Poln. 200 FI. 101 6.

Ham burg, 23. Juli. London, 19. Juli.

Wien, 21. Jali. 1629. Anl. de 1824 I659. Mail. 1363. Livorn. 126.

S W Span. 3X 40. 3985. Ausg. 6 ; R r. nr, ar.

Antwerpen, 20. eli. zul. Here Au. 223. . Frankfurt a. M., 22. Jali, 5, ner 1155 4. a. Aedes p. alt

ilope 925 6.

do. S800 FI. S873. d0. 200 FI. —. Bank- Acuen 1650. Bogl. Nuss. 1I4.

Cons. 375 993. seb. 154. Int. 62. 4960 993. Port. 646. Nras. 903. Hes. 37. Peru 35.

b Met. 1141 de 18239 130.

Pasa. 7. Zinal. —. Preuss. Pr

7 Uhr.

Suesl. 9oß 6. 11. 625. Protooll.

, Ard. 261.

Fass. 6. Ausg.

46 1023 3 785. Bank- Ace en Nordb. 2103. Giog8a. I59.

Pr. Cour.

Fonds. hnriet 9geld.

Actien. 8

riot eld gem.

Pr. Cour.

Meteorologische Geobachtungen.

donna.

1002 g9z srl. Poisd. Biacub. do. do. Prior. Obl. Mg d. Lp. Hisenb. de. do. Prior. Obl. Brl. Anh. Bisenb. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Bisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Risenb. d0. do. Prior. ObI.

v. Staat garant.

St. Schuld-Sch.

Prãmĩen - Scheine d. Seeb. . Kur- u. Neumärk.

Schuldversehr. Berliner Stadt- Obligatiouen Danz. do. in Tb. Wester. Pfandbr. Gros. Des do. 40. do. Oatpr. Pfandbr.

Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesisebe do. do. v. Staat g. Lt. B.

1

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agd.-Ilalbst. Eb. Er. Schw. - -Frb. E. o. do. Prior. Obl. Ronn-Köluer BEsb.

*

——

Gold al mareo. Friedrĩehsd'ꝰ or. And. Gldm. à 5 Th. Diseonto.

—— D & WQ —— *

Auswärtige Börsen. Niederl. virkl. Sch 63.

Am sterdam, 21. Juli.

Bekanntmachungen.

758 8 n

Der wegen Meineides zur Untersuchung gezogene Uhr— macher Wilhelm Wildt hat sich mit einer ihm am 30. April pr. nach Düsseldorf ertheilten Paßvisa von hier nach Aachen begeben und von dort heimlich entfernt.

Da sein gegenwärtiger Aufenthalt nicht zu ermitteln ist, so werden alle Civsl⸗ und Militair⸗Behörden dienst⸗ ergebenst ersucht, auf den unten näher signalisirten Wil dt gefälligst zu vigiliren, ihn im Betreiungsfalle zu verhaffen und unter sicherer Begleitung mit den bei ihm sich vorfindenden Effekten an die hiesigen Stadt⸗ voigtei⸗Gefängnisse abliefern zu lassen.

Wir versichern die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Be? hörden des Auslandes eine gleiche Rechts willsahrigkeit.

Signalement.

Der ꝛc. Wildt ist 389 Jahre alt, aus Nauß bei Düsseldorf gebürtig, 5 Fuß 9 Zoll groß, von starker Statur, hat braune Haare, eine frese Stirn, braune Augenbrauen, blaue Augen, die Nase und der Mund sind dick, der Bart braun, das Kinn und Gesicht oval, die Gesichtsfarbe gesund, besondere Kennzeichen fehlen.

Die Bekleidung kann nicht angegeben werden.

Berlin, den 21. Juli 1815.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz.

[7551

Die Auseinandersetzungen des zur Gräflich v. Brühl⸗— schen Lehnskurie zu Pfoerten gehörenden Mannlehn— Rittergutes Bomsdorf, im Gubener Kreise der Nieder⸗ lausitz belegen, nämlich die Regulirung der gutsherrlich bäuerlichen Verhältnisse und bie Gemeinheitstheilung der Feldmark und Forst, welche bis zur Vollziehung des Rezesses über die Gemeinheitstheilung und die Be— rechnung der Regulirungs-⸗Rente gedichen sind, werden hiermit wegen obwaltender Legitimations Mängel zur öffentlichen Kenntniß gebracht und demgemäß alle die⸗ jenigen, welche bei denselben ein Interesse haben und bisher noch nicht zugezogen sind, aufgefordert, binnen 6 Wochen, spätestens aber in dem auf den 15. September d. J., Vorm. 16 Uhr, in meinem Geschäftszimmer hierselbst, Zündelplatz Nr. Fos, anstehenden Praͤllusiv⸗Termine sich mit ihren An⸗ sprüchen zu melden und solche nachzuweifen, widrigen⸗ falls sie später nicht weiter gehört werden können und die gedachten Auseinandersetzungen selbst im Falle einer Verletzung gegen sich gelten ef müssen.

Guben, den 18. Juli 1845.

Im Austrage der Königl. Regierung, landwirthschaft⸗ lichen Abtheilung zu ern n a. O. Der Kammergerichts⸗Assessor und ,, ufa ung. —⸗ ill et.

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per fenen fahr

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zw. Potsdam und Brandenburg.

Sonntag, den 27. Juli e.

Von Potsdam 73 Uhr Morgens. Von Brandenburg 47 Uhr Nachmitt.

Fahrbillette zum Preise von 15 Sgr. für Erwachsene und 73 Sgr. für Kinder sind bis Sonnabend Nach⸗ mittag 6 Uhr bei dem Unterjeichneten und dann an' ber Tagestasse in Potsdam zu haben.

2013

147 1021

100 106 166 335 116 109

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140

1845. 24. Juli.

Morgens

6 Ur. 2 Une.

Nachmittag.

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger RKeubaeh tung.

l. ustw dre... 4 14,7 n. Thaupurkt ... - 12,0 n. Duustsᷣttiguug SI pCi. 55 pci. bewõlkt. bewölkt. W olkenzugs. .. W.

Lutidrver. ... 334, 77 ταν-‚ 334, 92 τν. 19, 17 n. 11,4 n.

Tagesmittel:; 335, o r... 4 16,57 R... 4 11.87 R... 71 rCi. W.

zweiten Akt: Sophie 3 Joh. Ne

als Gastrollen.)

auellrme 7,7“ m. Fluss wrme 18, 2 Mn. Bodenwirme 19,0 R. 76 pC. QAusdanatung O, oo“ RA. heiter. Niedersehlag O. W. Wryrme c eebsel 20 537 14,07 n.

Z35 . 13** pt. 4 15,7“ n. 4 12,2“ MR.

Stück: Lustig

Sonnabend, 26. Juli.

haus⸗Preisen verkauft.

596 do. —.

Al gem e Zwischen Potsdam u. Hamburg.

Von Potadam: Montags, Donnerslags u. Sonnabends, Vorm. 9 Uhr. Hamburg: Sonntags, Dienstags und Donnerstags, Morgens 5 Uhr. : Numerirte Sitze werden bei dem Unterzeichneten aus—⸗ gegeben, an Bord der Schiffe sind nur dergl. Plätze zu haben, wenn sie in Berlin unverkaust blieben.

Anker, Taubenstr. Nr. 10.

9 n Dampsschifffahrt 66 zwischen Magdeburg löse und Hamburg,

mit direktem Anschluß an die Personen ⸗Dampfwagen⸗

Züge der Eisenbahm von und nach Berlin, Leipzig, Dresden und Kiel.

Im Monat Juli täglich: von Magdeburg Nachmittage 3 uhr,

von Hamburg ubends 6 uhr.

Außerdem werden wöchentlich noch zwei Schlepp⸗ sch iff e cypedirt Sonntag, Sonntag, Mittwoch. Dauer der Reise von Berlin über Mag— deburg nach Hamburg, incl. Au fenthalt, 22 bis 23 Stunden.

Die ermäßigten Preise far dü— ses Jahr sind: : für 1 Person I. Kaj. II. Raj. von Berlin nach Hamburg s) Thir. 6 Thlr., » Hamburg nach Berlin 73 55 * Fahrbillette zu der Reise von Berlin nach Hamburg ertheilt die Passagier⸗Expedition der Ber? lin · Anhaltischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.

loõd7 b ö Star er Eisenbahn. 9 Wir laden, nachdem

8 die Zeichnungen geschlos⸗ : sen sind, sämmiliche nach Punkt 6 der Ver⸗

pflichtung noch im

e,, Besitz der, über die ge⸗

ba schehene Zeichnung und

geleistete Einzahlung von uns ertheilten Zusiche⸗ rungs scheine (gleichzeitig Quittungs bogen) sich besindenden ersten Zeichner zu einer

General⸗Versammlung in Vemse hause hier . 25. September d. J,

am Morgens 9 Uhr, und, Falls es der Umfang der Geschäfte erfordert, zu deren Fortsetzung an den darauf folgenden Tagen, hier- mit ergebenst ein.

X . n , . , ,, * 13. w , . 2 3 8

——

7

. r der Verhandlung werden sein:

erathung, Feststellung und Vollziehung des Ge⸗ kirchen eren, e ; 1 2) Abänderung der Bestimmungspunkte 5 und 6 der Verpflichtung, wonach bis zur Bestätigung des

Rönigliche Schauspicle. Im Opernhause. Vorstellung. Zum erstenmale: Die Kreuzfahrer, große Oper in 3 Abth., g de dne Schauspiel. Komponirt von L. Spohr. Anfang halb r. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen Opern⸗

Sonntag, 27. Juli. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abon⸗

iner Anzeiger.

Statuts

Syste Abonnements⸗

nement. Zum erstenmale wiederholt: Die Kreuzfahrer. Anfang

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen On haus⸗Preisen verkauft. Im Königl. Schloß⸗ Theater zu Charlottenburg: Das 8 (Herr Döring: Banquier Müller.) Hierauf: Soln halb ??7 Uhr. ; illets für die Vorstellungen des Königl. Schauspiels zu lottenburg sind bis zum Tage der Vorstellung, Mittags Uhr, Billet⸗Verkauss⸗Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und gi im Schloß⸗Theater zu Charlottenburg an der Kasse zu haben. Montag, 28. Juli. J Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt: Zwei Tage aus dem) eines Fürsten, Lustspiel in 4 Abth., von Deinhardstein.

Sonnabend, 26. Juli. ö Posse mit Gesang in 2 Alten, von Bäuerle. Nat ersten Alt: Chlowanka, böhmischer Nationaltanz, ausgeführt vn Familie Fenzl, Herrn Reisinger und Dlle. Bitschofsky. Nat Ungarisches Paz de deux; getanzt von Fran

Zum Schluß: Elf, Mädchen in Uniform. roy, im ersten Stück: Lustig, im zweiten: Sansgin

Sonntag, 27. Juli. . und zweiten . e, une er von der Familie Fenzl.

luß: El ädchen in Uniform. 3. im e Sansquartier, als Gastrollen.)

Montag, 28. Juli. und in Paris, Vaudeville in 4 Bildern, nach dem Französischen:, la nuit, von Friedrich Kaiser.

Verantwortlicher Redackeur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckenm

as Abonnement beträgt:

2 Rthlr. für J ahr.

1 Rihlr. 12

8 ihir. 1 Jahr.

ullen Theilen der Monarchie ohne Preis erhöhung.

ertions- Gebühr für den

meiner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Im Schauspielhause. 120ste Abonnen

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des n- und Aus landes nehmen gesiellung aus dieses glalt an, sür gerlin die n, Allg. Preuß.

ei ; tried ride? tj Nr. 72.

56 206.

Königsstädtisches Theater.

(Neu einstudirt. . Die falsche M 3 n h alrt.

tlicher Theil. .

and. Berlin. Veränderungen in der Armee. Provinz Preu⸗ n. Trübe Aussichten auf die Aerndte im lycker Kreise.

tsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Nahe bevor= hende Rückkehr der Königin. Das würzburger Gesangfest. - Die sin⸗Dampfsschifffahrt. ; J erreichische Monarchie. Wien. Kampf der Gränztruppen mit Türken. Abreise des Fürsten Metternich. Briese aus Wien. ontanistischer Veresn; Dr. Becher's Handelsstatistif) und Prag. vldau-⸗Schifffahrt; Gas beleuchtung.) sland und Polen. Warschau. Anschwellen der Weichsel. nkreich. Paris. Herzog von Montpensier in Aegypten. Ab⸗ se des Don Carlos von Borges. Weitere Berichte über die Maß⸗ el des Oberst Pelissier. Vermischtes. Briefe aus Paris. zchluß der Kammern. Neueste Berichte über den Justand in Cata? ien).

sbritanien und Irland. Oberhau eg. ,. Lesung der indischen Universitäten Bill. Unterhaus. euseeländische An⸗ tgenheiten. London. Hof Nachrichten. Begnadigung M Leod's. gien. Brüssel. Minister - Liste. Armee Avanc'ment. Ver⸗

schtes. Die Ermordung des Großralhs Leu von

34 Kanton Luzern. ersol. chenland. Athen. Attentat auf den General- Major Janis Ma⸗ sannis. Schreiben aus München. Spannung in Athen; Kampf KLianzösischen und englischen Partei.) i. Konstantin opel. Sicherheitsmaßregel auf Dampsschiffen.

Die falsche Primadonna. Nach dem (Herr Nestroy, im

Ein Abend, eine Nacht und ein g

(Punlt 5) wir die Leitung der Geschäste führen und

(Punkt 6) nur die ersten Zeichner zu den Ge— neral. Versammlungen berufen sein sollen, in · dem wir beabsichligen, nach dieser sosort die Geschäftsleitung in die Hände der von dersel⸗ ben (ad 3) Erwählten zu übergeben und jede Inhaber der Quittungsbogen, gleich den ersten Zeichnern, zur Theilnahme an den Berathun⸗

en und Beschlüssen künftiger General⸗ Fenn, ,, für berechtigt zu erachten.

3) Wahl der respeliven Vertreter und Verwalter der inneren und äußeren Rechte der Gesellschaft, ent= sprechend dem (ad 1) sesizustellenden Statute.

3) Berathung und Beschlußnahme über alle sonstigen die Ausführung der Stargard. Posener Eisenbahn unmittelbar beireffenden oder mittelbar somit in Verbindung stehenden Gegenstände. Wir machen darauf aufmerlsam, daß nach

Punkt 7. der von jedem Z ichner eingegangenen und vollzogenen Verpflichtung darch die abgegebenen Erklä⸗ jungen und Beschlüsse der Majorität der Stimmen der in dieser General ⸗Versammlung Anwesenden, sowohl die Minorität, als auch die Ausgebliebenen, namentlich auch in Beziehung anf das Geselischafts-Statut, rechts kräftig verpflichtet werden.

B. Behufs Feststellung der Legitimation und der Stimmenzahl (punkt 6) der zu dleser Vemsammlung Erscheinenden, wollen vieselben an den beiden vorauff gehꝛnden Tagen in unserem Büreau, Dom ⸗Str. Nr. 791, die von uns ertheilten Zusicherungsscheine ¶Quittungs bogen) produziren und, bei etwanigen Bevollmächtigün⸗ gen, außerdem die schriftlichen und untersiegelten Voll= machten niederlegen.

Am Tage der Versammlung selbst kann nur aus⸗

. für Zureisende und nur bis 9 Uhr diese Prüfung, auf deren Grund Eintrittskarten und

Stimmzettel ertheilt werden, erfolgen.

Der Abdruck des Statuts-Entwurfs wird den geehrten Actionairen zur beliebigen Entge⸗ ennahme 8 Tage vor der General-Ver— k in unserem und im Büreau der Bahn⸗ hofs⸗-Inspection der Berlin-⸗Stettiner Ei— senbahn in Berlin bereit liegen.

Stettin, den 19. Juli 1845.

Stargard ⸗Posener Eisenbahn⸗Comitè. Goltdammer. Gribel. Masche. Schillo w. Sch lu tow. en , , r Wiesenthal.

itt e.

17571 Bekanntmachung.

4. Die diesjährige Leipziger Michaelis Messe

beginnt den 29. September und endigt mit

- dem 18. Oktober.

2. Während dieser drei Wochen können alle in- ländischen, so wie die den Zoll⸗Vereinsstaa⸗ ten angehörenden Fabrikanten und Handwerker, ohne einige Beschränkung von Seiten der hiesigen In⸗ nungen, öffentlich hier feil halt n und Firmen aushängen.

3. Gleiche Berechtigung haben alle anderen ausländischen Fabrikansen und Handelsleute.

Außer vorgedachter dreiwöchent licher Frist bleibt der handel, so wie das Aushängen von Han⸗ delssirmen, auch aller und jeder sonstiger äußerer, die Stelle der Firmen vertretender Merlmale des Helau allen auswärtigen Verkäufern bei einer Geldstrafe bis zu 50 Thalern verboten.

5. Jedoch ist zur Au spackung und Einpackung der Wgaren die Eröffnung der in den Häufern befind⸗ lichen Meßlolalien in der Woche vor der Böttcherwoche und in der Woche nach der Zahlwoche gestatter.

inigte Staaten von Nord⸗Amerika New gort. Aue⸗ nderung nach dem Oregongebiet. bahnen. Thüringische Bahn.

sch Sprachkunde. Die Päpstin Johanna.

6. Jede frühere Eröffnung, so wie spätere el ßung eines solchen Verkaufslokals, wird, außer da sortigen Schließung desselben, mit einer Geldsmraf, Befinden bis zu 25 Thalern belegt.

7. Allen ausländischen, den Z oll · Veri staaten nicht angehörigen Pro fession und Handwerkern ist nur während der eigen Meßwoche, also vom Einlauten bis zum Auclt der Messe, mit ihren Artikeln feil zu halten gestat

8. Eben so bleibt das Hau slren jeder An das Feilhalten der jüdischen Kleinh ändler die Meßwoche beschränkt. Die jüdischen Feien welche in die Meßwoche fallen, werden durch gerung der Verkaufszeit bis in die Zahlwoche erst

9. Was endlich den, auch auswärtigen Speb unter gewissen Bedingungen allhier nachgelassenn trieb von Meß-⸗Spedüions -⸗Geschäften beirisst, so weisen wir deshalb auf das von uns unter den Oltober 1837 crlassene Regulativ, die Betreibun Speditionshandels allhier betreffend.

Leipzig, den 18. Juli 1845. Der Rath der Stadt Leipzig. Otto.

Amtlicher Theil.

Abgereist; Se. Excellenz ber Geheime Staats- und Minister geislichen, Unterrichts⸗ und Medizinal Angelegenheiten, Dr. Horn, nach Thüringen.

Se. Excellenz der Geheime Staats⸗Minister, Graf zu Stolbe rg⸗ nigerode, nach Schloß Stolzenfels.

Se, Ercellenz der General⸗Lieutenant und kommandirende Gene⸗ 4 bten Armee⸗ Corps, Graf von Brandenburg, nach au. .

Der General⸗Major und Inspecteur der Aten Artillerie⸗Inspertion, Jen ich en, nach Magdeburg.

Nichtamtlicher Theil.

Inland.

Verlin, 26. Juli. Nach dem heutigen Militair⸗Wochen⸗ ke ist den Majors von Cederstolpe vom 5ten Kürassier⸗ nent und Stöpel vom 2ten Infanterie⸗Regiment der Abschied Pberst - Lieutenant mit der Regiments Uniform und Pension be⸗ 6 worden, und der Erbprinz von Schwarzburg⸗Rudol⸗ bremier-Lieutenant aggr. dem 1ten Kürassier⸗Regiment, mit Charakter als Major entlassen.

756 Si ch sis ch- Schlesische Eisen bahn.

Von den in unserer Bekanntmachung vom l. J. aufgeführten Interims⸗Actien, auf hilh⸗ zum 31. Mai J. J. die vierte Einzahlung nicht worden war, sind bis mit Ablauf der Prällf (den 2isten d. M.) folgende Nummern der Einzahlung .

Nr. 4671. 11664. bis mit 11683. 30615.

30624. 34210. mithin 32 Stück nicht eingelöst worden.

In Gemäßheit 8. 18. der Gesellschafts- E werden nun hiermit diese voraufgeführten Ael dritten Einzahlung für erloschen erllärt und si gemäß deren Inhaber aller ihnen als solchen i den Rechne verlustig.

Dresden, den 22. Juli 1845.

Das Direktorium der Sächsisch - Schlesischen Eisenbahn-⸗Gesellt C. 2. Schill. A. F. v. Gablenz

Provinz Preußen. Wie aus Lyck gemeldet wird, befürch⸗ an dort eine gänzliche Mißärndte. Die Felder und Gärten sind und das Erdreich, welches bisher wenigstens für die Kartoffeln

Deutsche Sprachkunde. ernaniens Völkerstimmen. Sammlung der deut— hen Mundarten, Dichtungen, Sagen, Mährchen, Volks lie der u. s. w. Herausgegeben von Johannes Matthias Firmenich. Erste bis sechsie 6 e , wo. Berlin, Schlesingersche Buch- und Musit⸗

andlung.

wenn in diesen Blättern bereits früher darauf hingedeutet wurde, daß nal, welchen der Herausgeber dieses Nalionalwertes in Deutschland Een, auch auf andere Natsonen anregend wirlen werde, so sann jetz tn deutscher Wissenschaft mitgeiheili werden, daß diese Voraus sagung „angefangen hat sich zu bethätigen, indem die Idee Firmenichis in ßen Ländern Europa's zur Nachei erung in Bezug auf die Samm⸗ der linheimischen Mundarten und die Aufbewahrung der reichen Schätze üsmuse angespornt hat. Es liegt vor Au en, daß dem Forschungs⸗ dadurch nach vielen Seiten hin ein 4 neues Feld eröffnet heulich ist es, daß Deutschland die Ehre, mit krästigem und erfolg⸗ eisplele vorangegangen zu sein, in Knspruch nehhnrn Urenü fed bäederum der Beweis geliefert wird, daß das große Gebiet der Wissen⸗ it um geringsten Theil ursprünglich von deutschem Geiste be⸗ In der so eben erschienenen sechsten Lieferung von, Germaniens arßim inen. sind die niebeirheinischen Mundarten von Meurs big enthalten. Unter den Sagen und Mährchen, welche diese namentsich i oltsledern reiche Lieferung mittheilt, machen wir auf das liebliche en, in krefelder Mundart: „Worblestrücksken on Bella? aufmerl⸗ . r Allem aber tritt uns die fchöne Vollssage „Vun der Frau Rich- l Köllen aam Rhing“ den Geist wie das Gemilih fesselnd entgegen. as kebendigsie und anschaulichste führt sie uns in das Leben des 3 Volkes ein. Sie ist dem eigentlichen Leben r Dle ichen Schönheiten dieser Volkssage, deren Schauerlichkeit durch den en humor gemildert wird, sind bereits von vielen Seiten gewürdigt

ber „Germanlens Boölterstimmen spricht sicch ein geistvoller Gelehrter

17591

Aus der Schlesischen Zeitung Nr. 149 vom g 1845 kam mir solgende sehr falsch angegeben vor die Augen.

Laut Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 4. ist dem Portepee⸗ Fähnrich, Grafen Geßler, dei Kürassier⸗Regiments, als einzigen noch lebendenh des Feldmarschall Grafen Geßler, welcher Ches Regiments war, und am genannten Tage vor lsh ren in der Schlacht bei Fohenfriedberg die u so ruhmvoll anführte, in ehrendem Andenken ah selben, der Charakter als Seconde Lieutenant Al beigelegt worden. ;

ieser aus Königl. Gnaden zum Seconde⸗Lienn ernannte Graf Geßler ist der einzige hinterlassen meines verstorbenen ältesten Bruders, und nicht = sondern Ur- Urenkel des Feldmarschalls Grafen 6 auch nicht der einzige männliche Nachkomme des gers von Hohenfriedberg. Außer ihm lebt noch süngster Bruder Wilhelm Graf Geßler und Ohein Erwähnten, welcher mit mir hier in Gnadenfrey Dieser ist der einzige noch lebende Urenkel und ner Geburt nach dem Feldmarschall eine Gent näher als der Seconde⸗Lieutenant.

Caroline Gräfin Gesl⸗

höheren Standpunkte,

Berlin, Sonntag den 27st Juli

die einzige Hoffnung sür die nächste Zeit) noch hinreichende Feuchtig⸗ keit hatte, ist von der anhaltenden Hitze tief ausgetrocknet. 3

Deutsche Gundesstaaten

Königreich Bayern. Ihre Majestät die Königin wird zum 3. oder 4. August aus Wien zurückerwartet. Zu dem großen Gesangfeste, welches am 3. Augusf in Würzburg stattsinden soll, ha⸗ ben sich Sänger Vereine aus nahen und fernen Gegenden gemeldet. Nach einem in dem Würzburger Abenbblatte enthaltenen Ver- zeichnisse derlelben werben 91 Städte repräsentirt und im Ganzen 1720 Theilnehmende zugegen sein. Der Herzog von Augustenburg hat für die Abgeordneten der Liedertafeln aus den dänischen Herzog⸗ thümern eine zostbare Fahne anfertigen zu lassen und die Augusten⸗ y, Liedertafel zu dem Zuge noch besonders ausgerüstet. Am 27. Juli versammeln sich die nordischen Sänger in Altona, um die vorzutra—⸗ genden Gesänge einzuüben, und reisen am 31isten von dort nach Würzburg ab. Der Magistrat von Nürnberg laxet in einer Auf⸗ forderung diesenigen Einwohner, welche im Besitze von verwendbaren Räumen und in der Lage sind, Fremde aufnehmen zu können, ein, sich zur Beherbergung der im kommenden September dort zusammentre⸗ tenden Naturforscher anzumelden und einzeichnen zu lassen. Ferner beabsichtigt der Magistrat, um diese Zeit und aus derselben Ver⸗ anlassung eine Kur li e elling, lediglich Erzeugnisse Nürnbergs ent⸗ haltend, ins Leben zu rufen, und spricht die Unterstützung der Pro⸗ duzenten gleichfalls öffentlich an. Angeblich soll nach dem der höch⸗ sten Genehmigung noch unterliegenden Programm der Druck eines entsprechenden Werkes als Festgeschenl für die Gäste beabsichtigt sein, als dessen Verfasser Professor Dr. Lochner genannt wird. Die Main⸗Dampfschifffahrt erfreut sich in diesem Sommer einer starken Personen⸗ Frequenz; viele Reisende machen diese Fahrt nur, um den Anblick der Naturschönheiten am Mittelmain zu genießen.

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 22. Juli. Ueber die (in Nr. 203 der Allg. Pr. Ztg. erwähnten) Angriffe türkischer Rebellen auf den österreichischen Gränz⸗ Kordon enthält der Oesterr. Beobachter Folgendes: „Ein neuer Frevel der benachbarten bosnischen Türken hat nach eben aus Croatien eingelaufenen Nachrichten den Kommandanten bes ersten Banal⸗Gränz⸗ Regiments, Oberst Baron Jellachich, genöthigt, eine jener gewaltsamen Züchtigungen vorzunehmen, die leider von Jest zu Zeit nöthig werden, um diese rohen, mord - und raub süchtigen Gränz Nachbarn, welche, im beinahe anarchischen Zustande lebend, nur selten einem Befehle ihres Statthalters sich fügen, von Uebergriffen und Gebiets⸗Verletzun⸗ gen der frevelhaftesten Art zurück zu schrecken.

Am Sten d. M. wurde dem Obersten Baron Jellachich gemel⸗ det, daß der Gränzjüngling Szava Woinovich nicht fern von der Gränze durch einen Schuß getödtet worden sei. Die ohne Zeitver⸗ lust vorgenommenen genauen Erhebungen stellten bald heraus, daß dieser Mord von Bewohnern des angränzenden (bosnischen) Poz= wizder Bezirks und zwar auf kaiserlichem Gebiet verübt worden ist, wie es auch von den berufenen Bewohnern dieses Bezirkes selbst nicht in Abrede gestellt werden konnte. Der Oberst Baron Jellachich forderte mit Ernst und Nachdruck ungesäumte vollständige Ge⸗ nugthuung für diesen verübten Frevel unb Ergreifung der Thãäter unter der Androhung, daß er sich, wenn sein Begehren bis zum Abende desselben Tages nicht erfüllt werden sollte, diese Genugthuung mit, gewaffneter Hand selbst verschaffen werde. Er beorberte gleich⸗ zeitig acht Compagnien seines Gränzregiments an den Kordon, so⸗ wohl um den Ernst seiner Worte zu zeigen, als um bereit zu sein, im erforderlichen Falle, nach der den Truppen-Kommandanten bei diesen Gränzverhältnissen eingeräumten Ermächtigung, wirklich zur That zu schreiten.

Da der gegebene Termin fruchtlos verstrich, bildete Oberst Baron Jellachich seine Truppen in drei Kolonnen und führte selbe am 9. Juli um halb 4 Uhr Morgens gegen den 17 Stunde jenseits der Gräͤnze liegenden, von einem befesligten Schlosse beherrschten Ort Pozwizd. Die Vorrückung ging mit der schönsten militairischen Ordnung und dem besten Erfolge vor sich; die Bosnier wichen überall und wurden

an der Erwerbung der für

1845.

aus den Häusern und Gehöften, welche Streitbarkeit großentheils sehr hartnäckig vertheidigten, geworfen, wobei denn freilich viele dieser Gebäude mit Fruchtvorräthen und sonstigem Eigenthum ein Raub der Flammen wurden.

Als die angedrohte Züchtigung in dieser Art 6e war, wurde, da die ganze Unternehmung den Charakter eine Hagranti ausgeführten Repressalie behalten mußte, der Rückmarsch in gleicher militairischer Ordnung auf das K. Gebiet angetreten, in stetem Kampf jedoch mit den aus den das Land bedeckenden Raubschlössern nach Pozwizd zu Hülfe geeilten Bosniern, deren Gesammtzahl allgemach bis nahe auf 30900 Mann stieg und von denen, so viel mit ziemlicher Gewißheit sich bisher herausstellte, durch die wohlgezielten Schüsse unserer Banalisten 60 getödtet und zwischen 70-860 großentheils schwer ver⸗ wundet wurden. Unter den Ersteren befinden sich mehrere ihrer renommirtesten und tapfersten Anführer, als: Ole Berkich aus Wrano⸗ grach, Majou Andanowich, der Anführer der Pozwizder und Ale Aidaracz von Klein- Kladuscha, ein seiner Kühnheit wegen besonders berühmter Vorkämpfer der Bosnier. Unter den Verwundeten sind der berüchtigte Majou Elesovich und Amed Wostagich aus Wranograch.

Gegen neun Uhr Morgens waren die sämmtlichen vorgeführten Truppen wieder in bester Ordnung in die Linie des Kordonz zurück⸗ gekehrt, wo sie eine militairische Aufstellung nahmen, vor welcher die bis dahin nachgefolgten Bosnier, von einem dort en reserve auf⸗ gestellten Geschütz mit Nachdruck beschossen, eilig zurückwichen.

So war in Zeit von 5 Stunden, und innerhalb 24 Stunden nach dem verübten Frevel, wie es in den dies fälligen Bestimmungen vorgezeichnet ist, eine Repressalie ausgeführt, welche hoffentlich lange Zeit in dem Gedächtnisse dieser wilden Horden leben wird.

Leider aber haben auch wir einen Verlust von 40 Toten zu beklagen, worunter 2 Offiziere sich befinden, und wir zählen 2 schwer und 23 leicht Verwundete ein Opfer, der Ruhe und Sicherheit unserer Gränze und der Ehre des tapferen Regiments gebracht, dessen Hut diese Gränzstrecke vertraut ist.“

Se. Durchlaucht der Fürst von Metternich ist heute nach dem Johannisberg abgereist.

sie bei der ihnen eigenen

von hier

O Wien, 19. Juli. Zu dem für einen ausgedehnten Betrieb des Bergbaues auf eigene Rechnung zusammengetretenen geognostisch⸗ montanistischen Privat⸗Verein für Inner⸗Oesterreich und dem Lande ob der Enns ist auch den landes fürstlichen montanistischen Beamten durch Kaiserliche Entschließung jetzt der Beitritt bewilligt worden, unter der Bedingung, daß die Vorschriften über das für diese Beam⸗ ten bestehende Bergbau⸗Verbot genau beobachtet werden. In den Distrikten ihres amilichen Wirkens dürfen felbe daher auf die Ver⸗ anlassung und Ausführung von Schürfungen, dann auf die Ergrei⸗ fung von Maßregeln zur Muthung, Erlangung der Belehnung, Sicher⸗ stellung oder Fristung entdeckter Gegenstände, bei den Vereine und dessen Vertretung, weder irgend einen Einfluß nehmen, noch

den Verein gemachten Entdeckungen einen Antheil haben oder von den in dieser Cern den Vereins⸗ gliedern vorbehaltenen Rechten einen Gebrauch machen. Handelt es sich dagegen um Schürfungen oder Entdeckungen außerhalb des be⸗ merkten dienstlichen Distrikts, so kann der betreffende Beamte nur mit Bewilligung seiner vorgeseßten Behörde einen Dienst bei dem er⸗ wähnten Vereine als Mandatar oder als Directions⸗Mitglied anneh⸗ men und ausüben.

Von dem für die Industrie⸗ und Handels-Statistik des Kaiser⸗ staates mit eben so unermüdlichem wie verdienstlichem Eifer wirkenden Professor am polytechnischen Institute, Dr. Becher, sind nun auch die Ergebnisse des Handels und Zoll-Einkommens der Monarchie im Jahre 1842, mit einem Anhange, welcher schon die Haupt⸗Resultate des Verkehrs im Jahre 1843 umfaßt, erschienen WLeipzig bei Meyer). Auch diese in hohem Grade belehrenden Uebersichten find, wie die früheren Zusammenstellungen desselben Autors für die Jahre 1831 bis 1841, den offiziellen Tabellen entnommen, welche das Rechnungs- Departement der allgemeinen Hof⸗Kammer zum Amtsgebrauche ver⸗ faßt, die aber nicht in den Buchhandel kommen. 3 neueste Ar⸗ beit des genannten Statistikers hat jedoch vor den srüheren den gro⸗

man das umsassende Werk Firmenich's von seinem so tritt besonders die gewaltige Kraft, womit die deutsche Sprache sich in ihrem ursprünglichen Wesen und in ihrer Einheit zu erhalten wußte, immer mehr in das glänzendste Licht. Die deutsche Zersplitterung und Individualisirung hat eine ungeheure Vervielfachung der deutschen Mundarten herbeigeführt, in allen diesen Mundarten zeigi sich jedoch eine überraschende Einheit im wesentlichen Charakter der dentschen Sprach ⸗Entwickelung, in allen diesen Mundarten erscheinen uns die charal⸗ teristischen Züge des ursprünglichen deutschen Sprachgenius. Und so hat Firmenich durch „Germaniens Völkerstimmen“ auf erfreuliche Weise nach- gewiesen, daß die genetische Kraft der deutschen Sprache selbst über die deutsche Zersplitterung und Individualisirung den Sieg vavonzutragen vermocht, und daß gegenwärtig noch eine 31 lebendige Einheit des deutschen Volkes vorhanden ist. Diese wahre, lebendige Einheit der Deutschen ist ihre Sprache, ist der Genius, der in dern Sprache lebt. Das ist hauptsächlich die hohe Bedeutung, die das Wen Firmenich's für Deutschland hat. Derselbe hat sich um die Verherrlichung unserer Sprache das größte Verdienst erworben, das die Nachwelt eist vollständig zu wür⸗ digen wissen wird; denn welche Schätze hat Firmenich zugleich, für uns wie für unsere Nachkommen, dem sicheren Untergange entrissen!“ u. s. w.

Af den poetischen, sprachwissenschaftlichen und historischen Werth des Werkes ist in diesen Blätiern bereits früher hingewiesen worden.

also aus: „Betrachtet

Die Päpstin Johanna.

Mom, 3. Juli. (A. 3.) Das sast in jedem Jahrhundert auss neue zur Sprache gebrachte historische der Existenz oder Nichtexistenz der Päpstin Johanna ist in unseren Tagen durch den Professor Kist zu Leyden wieder besprochen worden. Unterrichtete wissen, daß nicht allein alte Drucke, wie z. B. die vitae Pontisicum des Plating vom Jahre 1479, sondern selbst frühr mittelalterliche Pergament - Handschriften die Geschichie der Papstin mittheilen, allein die Kritik namhafter protestantischen und katholischen Ka⸗ nonisten und Kirchen- Historiker bat jene Quellen längst als interpolirt oder doch verdächtig bezeichnet. Kist beruft sich daher auf jene von allen als authentisch anerkannte heidelberger Handschrist, aus der bie Editio princeps

missen völlige Grundlosigkeit der im Publikum darüber verbreiteten

—— des dem Anastasius schlechthin beigelegten Liber pontificalis zu Mainz ge⸗ flossen, da sie in mehreren Exemplaren, bibliographischen Nachrichten zufolge, die fragliche Lebensbeschreibung mitgetheilt, in den meisten jedoch, die für das größere Publikum bestimmt waren, unterdrückt habe. Mit den übrigen lite- rarischen Schätzen der Palatina soll dann diese wichtige Original- Hand- schrist nach der Erstürmung Heidelbergs im dreißigjährigen Krieg in die Vaticana unter strengsten Verschluß gekommen sein, und Kist fordert den römi⸗ schen Klerus auf, dieselbe der Wahrhent zur Ehre voll ändig herauszugeben. Die diesfallsigen Debatten ein für allemal abzuthun, hat wahrschesnlich nicht ohne Aufforderung von oben der gelehrte Professor Secchi von der Ge⸗ sellschaft Jesu in der letzten Sitzung der Accademia di Religione cattolica eine Abhandlung veröffentlicht, die hier als wichtige polemische Erscheinung

und volllommene Widerlegung jedes möglichen Widerspruchs angesehen wird.

Der Veifasser nennt sie: Nusva difesa de Romani Pontesiei Benedetto III. e Giovanni VIII. nuovamente insamati con la savola della papessa Gig- vanna dai nemiei della Chiesa Catltolica. Sie wurde vor einem außer- ordentlich großen Hörerpublikum, in dem auch die Kardinäle Macchi, Amat, Bianchi, Mezzofante, Ferrennf, Asquini und Gazzoli gesehen wurden, a e gn und verdient im Auslande bekannt zu werden. Secchi erklärt die Geschichte der Päpslin Johanna für eine Erfindung der orientalischen Schismatiker, namentlich des Gregorius Asbesta und des Photius, die von Benedilt III. und seinem Vorgänger erkommunizirt und abgesetzt wurden. Er gelangt zu diesem Resultate ohne alle Dialeitit durch gewandte histori⸗ sche Combinationen auf den Grund vieler früher vom Kardinal Garampi esammelten Original ⸗Dolumente, die bisher unbekannt geblieben, durch enn Zusammenstellung von Zeit ⸗Ereignissen und Uebereintommen des älteren Lothars und Benedikt III. vermittelst Bullen, durch tiefeingehende Kritik des Corveyschen Papst-⸗Berzeichnisses, numis matische Monumente und andere, namentlich auf Deutschland Bezug habende, geschichtliche Zeugnisse. Was die doppelte Editio princeps betriffi und des Marquard Frejer Brief an die deutschen Bibliotheken darüber, fo folgerte Sercchl aus seinen 337 ra-

ditionen.