1845 / 207 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

halte ich für nöthig hinzuzufügen, daß, um allem Streit und Mißverständ—

niß zwischen Kornverkäufern und Käufern vorzubeugen, . die Herren Gutsbesitzer ihrerseits 1) e 9

es sehr gut

etraide · Transporte

von einem k begleiten ließen, der, wenn sich beim Transport

ein Mangel sindet, verpflichtet wäre, allein dafür vor der

Polizei Rede und

Antwort zu geben, ohne daß dadurch der Transpont selbst aufgehalten würde, und 2) daß sie ihren Bevollmächtigten einschärften, das behandelte Getraide nicht eher in das Magazin abzuführen, als nachdem der Käufer dasselbe auf den Fuhren besichtigt, über den Preis übereingekommen und ein hin reichendes Handgeld oder einen Revers gegeben hat über die Menge und Aut des gekauften Getraides, des bedungenen Preises, der Art, wie, und

der Zeit, wann das Getraide ins Magazin abgeliefert werden Zahlungs Termins.“

Frankreich. Paris, 23. Juli.

soll, und des

Vorgestern haben sich die Minister des

Krieges und der Finanzen vom Könige beurlaubt, der nach Paris ge⸗ kommen war, um den Vorsitz in einem Kabinets-Rath zu führen.

Marschall Soult

geht in Begleitung des Marquis de Dalmatie auf

sein Landgut Soultberg und dann nach Bagneres de Bigorre. Herr Lacave Laplagne begiebt sich nach den Bädern von Coutrexeville in

den Vogesen. . Der Herzog und die den Pyrenäen ab.

Herzögin von Nemours reisen heute nach Am 5. August werden sie in Bordeaux erwartet.

Der Herzog von Aumale wird erst nach der Feier der Julifeste Paris

verlassen, um sich ins Lager von Bordeaur zu begeben. und die Prinzessin von Sachsen-Koburg sind gestern von Eu abgereist. Der König und die Königin werden

Der Prinz

Neuilly nach sich erst Anfangs

August nach dieser Residenz verfügen. Ber Prinz und die Prinzessin von Joinville werden nicht vor Mitte des nächsten Monatg von Ran—

dan zurückkehren. Der Moniteur algerien vom

13ten d. enthält, wie schon

erwähnt, einen langen Artifel über die Affaire in der Dahara. Dies

Blatt, das offizielle Organ des zwar, den Lesern die furchtbaren es macht aber auch keinen Versuch

General- Gouverneurs, hütet sich Details jenes Vorgangs zu geben,

die Haupt⸗Thatfachen des vom Akh bar zuerst mitgetheilten Berichts darüber zu bestreiten; dagegen

bemüht es sich, durch eine Menge von Argumenten die Noihwendig⸗ keiten solcher Maßregeln darzuthun, und 4 überhaupt die

ganze Art der Kriegführung in Algier. „Sollte

berst Pelissier⸗,

heißt es unter Anderem in dieser Apologie, nachdem auf die Weigerung der

Araber, die Vorschläge des OSberst wiesen worden, sollte er sich in Folge die ser

Pelissier anzunehmen, hinge⸗ Hartnäckigkeit zurüͤck⸗

ziehen und den Kampf aufgeben? Hätte er dies gethan, so würden

Soldaten und Offiziere ihn ernstlich getabelt haben? Die

Folgen eines solchen Entschlusses würden sehr schlimm

politischen ewesen sein,

denn das Vertrauen der Araber auf bie Sicherheit jener Höhlen

würde zugenommen haben.

Sollte er sie aber mit seinen Truppen

angreifen? Das wärt fast unmöglich gewesen, und jedenfalls würde ein solcher unterirdischer Krieg uns großen Verlust an Mannschaft verur⸗

sacht und in menschlicher Hinsicht keine größere haben. Mit einer bloßen Blokade,

Befriedigung gewährt welche gegen vierzehn Tage hätte

dauern können, wäre Zeit verschwendei worden, die höchst kostbar war, insofern es sich um die Unterwerfung der Dahara handelte, und

es wäre daun nicht möglich gewesen, St. Arnaud zu unterstützen. Nach Erwägun

Rücksichten entschloß sich Oberst Pelisster zur

die Bewegung des Oberst von dieser verschiedenen nwendung der Mittel,

welche ihm der General⸗Gouverneur für den äußersten Nothsall an⸗

empfohlen hatte. Dieses trübt, nimmt durch seine aber im Grunde ist es nicht barbarischer, als zu verschiedenen Zeiten in Europa geschehen, Schrei der Entrüstung erhob, weil man es als ansah. Krieg, Politik und selbst Menschlichkeit dung fast aller noch so energischer Mittel,

gräßliche Ereigniß, welches uns lle be⸗= Neuheit im Kriege unser Ürtheil gefangen; manches Andere, was und wogegen sich kein unumgangliches Uebel erlauben die Anwen⸗ wenn es gilt, rasch zum

gewünschten Ziel zu gelangen. Es ist dies sogar im Interesse der Philanthro⸗

pie, denn Kriege, zogen werden, richten die Völker Opfer.

welche durch minder kräflige Maßregeln in die Länge ge⸗ i zu Grunde und kosten desto mehr Nach diesen nnbesteitbaren Grundsätzen fragen wir, ob die

Belagerung der Höhlen grausamer ist, als das Bombardement und

die Hungersnoth, stehen läßt. Und wird nicht zur See seine Flagge streicht, so lange oder in die Luft fliegt? Das mit seinen nothwendigen Folgen. Wenn bie Scenen nicht erleben mögen, so ist es ihre Regierungen dahin zu bringen, könnte hierguf zwar einwenden,

auch, wenn ein

Alles sind Parallelen;

welche man Städte und Einwohner in Europa be⸗

Schiff nicht

auf dasselbe gefeuert, bis es untersinkt es ist der Krieg hilanthropen dergleichen ache, die Völker und die baß sie ewigen Frieden halten.“ Man

ob, denn die Kabylen und ihr Tand

von einer Nothwendigkeit dazu bestimmt sind, den Franzosen unter⸗

worfen zu werden, so daß,

wenn sich dies nicht anders thun läßt,

als durch einen grausamen Vertilgungskrieg, ein jeder Akt eines sol⸗

chen gerechtfertigt sei; aber diese

Frage lassen auch die Opposstiong⸗

blätter, welche den Oberst Pelissier und noch mehr ben Marschall

Bugeagud angreifen, beiseitijegen; nen Gränzen zu ziehen, in welchen die müßten.

daß die Pforte die Regentschaft Tunis von der Landseite fen zu lassen beabsichtige, als zu entkrästen scheint; es sagt, das Gerücht doch nicht ohne Grund; die Pforte scheine

halten sich blos an den einzel- Fall, an die schreiende Furchtbarfeit desselben und suchen die Mittel des Krieges sich bewegen

Das Journal des Débats äußert sich über das Gerücht,

aus angrei⸗

in einer Weise, die dasselbe eher zu bestätigen scheine übertrieben, aber einen Gebietsstreit zwischen

zwei Stämmen auf der Gränze von Tripolis und Tunis dazu , h Art

zu wollen, um einen Akt der

Intervention und gleichsam eine

von Besitz nahme auf dem Gebiet von Tunis zu vollziehen; zu sem Zwecke seien seit einiger Zeit zu wiederholtenmalen

lungen türkischer Truppen zu Tripolis gelandet worden; jedoch nicht, daß die Pforte wirlich Ain u . 2 gegen den Bey von Tunis selbst, wie jenes Ger

nehmen wolle; es sei inzwischen nicht daran zu zösische Regierung es für geeignet gehalten hac in Konstantinopel genaue Instructionen über diefe senden und dem Divan alle nöthi

man glaube emonstration cht behaupte, unter-⸗ zweifeln, daß die fran⸗ ihrem Botschafter n Punkt zu über⸗= en Vorstellungen zu machen und

um für jedes Ereigniß bereit zu sein, seien mehrere Kriegsschiffe vor

Tripolis und zwei Linienschiffe

Aus Algier hat bas Journal bes Bebats 16ten d. erhalten, wonach Abd sein und dort aufs neue feine Umtriebe und Intri

vor Tunis geschickt worden. ; Nachrichten vom el Kader nach Marokko zurückgekehrt uuen begonnen haben

soll, um die Stämme au zuregen; überallhin hätte er bie Mittheilung

gesandt, er werde in drei Wochen eine neue Bewe Ysten, machen und wieder einen Einfall mit großer Algerien unternehmen.

ung

nach dem

treitmacht nach

Die Notabilitäten des Hanbelsstandes von Paris versammelten

sich vorgestern im Handels Tribunal, neuer Richter zu bilden. eröffnete die Geschäfte bes Tages mit einer Anrede, in zugleich eine Uebersicht über 1. Juli 1844. bis zum⸗1. Juli 1815. gab.

welche vor dies Tribunal zur Entscheidung gebra gegen das vorhergehende Jahr um 12605 Terme rt; ihre

um ihre Büreaus zur Wahl Der Seine⸗Präfeßt, Graf von 2

welcher er

e def, des Gerichts vom ie Zahl der i, t wurben, hatte c

978

zahl war 44,339. Bankerotte fanden 721 statt, ungefähr eben so viel, wie im Jahre vorher. Dann berichtete der Präfelt über die städtischen Einnahmen von Paris. Diese haben, wie er bemerkte, seit einigen Jahren hin und her geschwankt, bald steigend, bald fallend; in diesem Augenblick aber übersteigt die Sctroj-Ein= nahme die von demselben Tage im Juli 1811 um 1,3380 000 Fr. Der Mehrbetrag kömmt haupffächlich von größerem Verbrauch an Wein und Brennmaterial. Die Ausfuhr von Pari belief sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf einen 4 von 71, S22, 1068 Fr., 1962, 733 mehr als in dem entsprechenden emester des vorigen Jahres. In die Sparbanken wurden vom J. Januar bis 30. Juni d. J.. 21,1 1,018 Fr. in 153,982 Einlagen, worunter 18,181 neue, deponirt; zurückgenommen wurden in derselben Zeit 24,454, 000 Fr. 5.490, 205 mehr als im gleichen Semester von 1844, gegen welches auch der Betrag der Einlagen um 1,797,743 Fr. und die Zahl der⸗ selben um 7006 zurücktand. Der Präfekt hofft, daß diese Krisis nur von kurzer Dauer sein werbe; er schreibt sie dem langen Winter zu, der den arbeitenden Klassen weniger Gelegenheit zu Broderwerb gab und mehr Ausgaben verursachte, so daß ste ihre Ersparnisse angreifen mußten; nächstdem aber auch den Eisenbahn⸗ Speeculationen, welche Viele verleiteten, kleine Kapitalien dazu zu verwenden; endlich der Arbeiteverweigerung der Zimmerleute, welche in der letzten Zeit in verschiedenen fange Stockungen herbeigeführt hat; 5 haben im Monat Juni allein die Rückforderungen in den Sparbanken sich auf 1 Million Fr. mehr belaufen, als die Einlagen. Andererseits führte der Präfekt an, daß die Geschäfte des Leihhauses sich im ver⸗ flossenen Semester um ein Zwölftel gegen das entsprechende von 1844 vermindert, woraus er auf eine gleiche Verminderung der Noth unter den arbeitenden Klassen schloß. Zuletzt sprach Herr von Rambuteau von dem regen Leben, das sich in allen öffentlichen Arbeiten zeige, und von den vielfachen Verschönerungen der Hauptstadt.

Herr von Sainte⸗Aulaire, französischer Botschafter am londoner Hoft, ist hier angekommen; er hat Urlaub auf drei Monate.

Oberst Jussuf, von den Spahis, ist zum Range eines General⸗ Majors befördert worden; doch behält er das Kommando über die eingeborenen Truppen in Algerien bei. : Die französischen Renten behaupteten sich beute an der Börse nicht ohne Mühe auf ihrem Standpunkte, aus Anlaß der bevorstehen⸗ den Abrechnung. Die günstige Stimmung in Eisenbahn⸗Aetien währt fort. sproz. 1216 Ir. 85 C.; Zproz. 8 Fr. 50 C. ; 3Zproz. span. 374; Zproz. inl. , 4 pr. Ende Juli, 29 pr. Ende August.

Großbritanien und Irland.

Eondon, 22. Juli. Die Berichte aus Neu⸗ Seeland haben die Regierung vermocht, an die , ng von Truppen zur Ver⸗ ö der in Australien garnisonirenden Heeres-Abtheilung zu den⸗ en. Eine Artillerie- Compagnie soll sogleich von Woolwich direft nach Neu⸗ Seeland abgehen und bie Stärke der Truppen in Neu⸗ Helland und Neu- Secland überhaupt schleunigst auf 4000 Mann gebracht werden.

Am Schlusse der gestrigen Sitzung des Unterhauses wurbe die Bill wegen Befähigung der Juden zu Munizipal⸗Aemtern mit 44 gegen 11 Stimmen zum drittenmale verlesen und angenommen. In der Minorität votirte unter Anderen Oberst Sibthorp, der unter allgemeinem Gelächter erklärte, er habe Sir Robert Peel bisher im= mer nych für einen Christen gehalten, jetzt aber, nachbem derselbe solch eine Bill eingebracht habe, könne er nichts mehr als einen Un⸗ gläubigen in ihm sehen und werde sich übeh keine Maßregel mehr wundern, die er einbringe. .

Der Lord-Lieutenght von Irland hat eine ,, erlassen, nach welcher die Grafschaft Cadan und einige Theile von Leitrim in 6 em Zustande der Aufregung sich besinden, daß eine bedeutende

erstärkung der Polizel⸗Solbaten dort erforderlich geren ist. Der „Cambrian ist mit 2 Millsonen Dollars der chinesischen Kriege Contribution Plymouth passirt.

Die Tory⸗ Partes hat in diesen Tagen eines ihrer bekannten Parlamentsglieder verloren. Lord Canterbury, seit 1835 Mitglied des Oterhauses, und als Herr Manners Sutton 17 ahre lang Sprecher des Unterhauses, ist plößlich am Schlagfluß 9

In einer gestern stattgehabsen Versammlung von Pflanzer, Kaufleuten und anderen auf Jamaika interessirten her en um über das Rathsame der ferneren Beförderung der Einwanderun freier Arbeiter dort zu berathen, sind mehrere derselben günstige oll fler nen gesast. wer den, Ein von Jamalka so eben e , . Gentle⸗ man theilke über die Arbeiter dort sehr Vor heilhaftes mit. Die Statistit der Bevölkerung zeige deren zwar eine große Anzahl, aber viele derselben wären selbst Eigenthümer von Grund und oden, der ihre meiste Zeit und Arbeit in Anspruch nehme, Die Kuhlis schil⸗ derte er gls ungemein brauchbar. Sie würden übrigens so gut be⸗ zahlt, daß ste mit sechs monatlicher Arbeit so viel erwerben, um das übrige Jahr leben zu können. Sie erhalten nämlich für neun Stun⸗ den täglich 1 Shilling, angemessene Wohnung und ein Stück Land zur Selbstnußzung, Reis und andere Nahrungsmittel zum Kosten⸗ preise, so wie ärztliche Hülfe im Falle der Erkrankung. Arbelten sie länger als neun Stunden des Tages, so tritt erhöhte Bezahlung ein.

Mit einem von Sydney kommenden englischen Schiffe sind neun Mann des niederländischen Schiffes, John Henrick“ in Eng⸗ land angekommen, das auf der Reise von Amsterdam nach Batavla in der, Nähe des Aequators, an der Feisen-Infel St, Paul, am 29. Mai Schiffbruch gelitten hat. Von den R Personen am Bord retteten sich alle auf die Feisen, welche diese sogenannte Insel bilden,

ammt⸗

Zehn Tage verweilte ber

und von denen der größte 250 Quadratfuß Oberfläche besitzt. Ein paar Seeleute lamen 6. bei dem nachher gemachten Ver⸗ such um, in einem Boote undvorrath und andere knn e j, von dem Wrack zu holen. Ein kleines Fäßchen Butter, ein Fäßchen Mehl und etwas Zwieback, nebst einem FJäßchen Branntwein, war Alles, was mit gerettet war. Die Schiffbrüchigen wurden am 2. Juni von dem englischen Schiff entdeckt, dessen Capitain sich über die Lage der St. Paul-⸗Insel vergewissern wollte. Man sah dabei zuerst eine hollüindische Flagge an einem Pfahle wehen, und das nach den Felsen abgeschickte große Boot fand noch 20 Menschen in großer Erschöpfung dort. Es war nämlich schon ein amerifanisches Schiff in die Nähe derselben gekommen, und um dessen Beistand sicherer als durch Zeichen zu erlangen, war ein Theil der Schiffbrüchigen in dem bis dahin verwahrten kleinen Boote abgegangen. Der . aner hatte jedoch seine Reise unverrückt sortgesetzt, und von den deuten mit dem Boote war nichts mehr gehört und ge⸗ sehen worden. Die Engländer nahmen sofort anf was ihr Boot mit Sicherheit tragen konnte, und kehrten bamit unter Zusage schleu⸗ niger weiterer Hülfe nach ihrem zwei Meilen davon kreuzenden Schiffe zurück, von bem auch in möglich kürzester Zeit die Schaluppe und das Boot wurden, um die auf den Felsen zur ůck- gelassenen elf Personen zu holen. Allein unglücklicherweise erhob sich ein heftiger Wind, die See sing an unruhig zu werden, und die beiden Fahrzeuge konnten trotz fünfstündiger Anstrengung nicht an die Felsen gelangen, ja, einmal waren sie ganz aus dem Gesichte des Schiffs, und ber Capitain hielt sie schon für verlo= ren. Sie kehrten jedoch mit Mühe und Noth zu demselben zurück. Engländer hierauf noch in der Nähe der

Das

und schützenden Kleidern, und da sein

nach Euro * Das

fee his weis;

in Southampton angekommen. vom 23. Juni und St. Thomas von politischem Interesse sind. In dem schon so weit vorgerückt war, da wird eröffnet werden können.

den Negern im besten Einverständniß.

sehr günstig. X London, 21. Juli. Der

das nicht mit

Triumphen der letzteren. Leiter der Whigpartei. für seine Partei möglich ins Kabinet getreten sein und hätte in

der Mauern der City.

Handels⸗Reformen Ansichten.

Reform durchbrach,

des Landes von

Schicksal Es war

des Ministers abhing.

gewesen, so hätte auch England seine

der Nation zu beherrschen, wie mals verlassen. Bewegung, verkünden und festzuhalten.

Grundlage seines Charakters,

nicht ein Jota von jener Achtun

ment der Stärke ausgeprägt, zwar nicht thige Manieren, aber durchaus ohne wie der Abkunft bezeichnet seine anze Natur und dann in der Aufrichtigkeit ben und allein fähig, in einem Lande

diejenigen verehren, denen sie Genie, keine parlamentarische

in seiner Würde, rein und entschlossen, denjenigen aristokratischen Institutsonen züge verdankte. .

Selgi Brüssel, 23. Juli.

ligte Ausnahme für die Zulassun Kaffee und 180, 000 Kilogramm

zum General-Lieutenant ernannt und lin, General⸗Major Willmar, aus der versetzt.

die See ruhiger werden; allein das geschah nicht. gewahrte er endlich kein lebendes Wesen mehr. mußten wohl umgekommen sein bei dem . an Wa

St. Paul⸗Insel, in der defnung, das Wetter 91 . u

weilen nicht erlaubte, mußte das englische

freien Arbeitern (den Kuhlis) war man sehr

den können, den er so unaufhörlich tadelte. Aber seine Stunde war noch nicht gekommen, Indeß die wachsende Kraft der Grun der Staatsmänner des 19ten Jahrhunderts durch den allmäligen Fortschritt der Katholiken⸗Emanctpation un geltend, sondern auch durch die Bekehrung iz Mitglieder der Tory⸗Partel selbst zu gemäßigteren und . Lord, Grey nahm an dieser Bewegung, welche daß gebniß , , parlamentarischen . der politischen Erziehung in der Nation war, Antheil, und als endlich das Volks-Element mit dem Geschre wurde seinen Händen das Staatsruder anherhn ahr 1831 war einer von jenen Zeitpunkten, der Weisheit und Entschlossenh

daß die 9 ken sich schwarze Luzernerinnen nicht aufhalten, wenn der Haus=

Aber Lord Grey war wohlgeschickt, zu bewahren. Er wagte unter dem Aufruhr einer demokrahj welche er selbst vorwärts leitete, seine Ordnunz Eine wahre Patrizierwürde bilden und während sein ganzes Leben

größten Interessen des Volkes geweiht war,

verschiedenen Stände der Gesellschaft, des englischen Volkes ausmacht. Person waren die Vorzüge aristokratischer Regierungsweise , ohne einige jener Mängel, welche sie gen lich begleiten, wie z. B. ein rücksichtsloses Benehmen und !

flugs von Niedrigkeit und Gemeinheit. hatte doppelte Wurzeln, einmal in dem

gen. Er war über alle Versuchungen,

, charssinnigkeit; seine Reden wa mehr imponirend als überzeugend, und seine la

unversöhnlicher als es klug sein mochte. Aber in walt war seine Stellung stets die eines erhabenen Mannes, der,

den er, O

Die

eigener Proviant langer

hif endlig eee

ist mit einer sehr reichen 7

an haarem Gelde und Edelsteinen am 20sten d. M. aus Wess Es bringt Nachrichten aus Jan

vom 1. In li, die inde Jamaika war man eifng

au der ersten dort angelegten Eisenbahn beschäftigt, 5 die Bahn am 1. Offobe Mit den aus Ostindien eingess

feen: ste lebe

ie Pflanzer auf den

zösischen Inseln Martinigue und Guadeloupe gehen mit der) um, sich ebenfalls ostindische Arbeiter zu verschaffen, und haben halb bereits bei ihren Behörden petitionirt. Die Aerndteberih den britisch⸗westindischen Inseln lauten im Allgemeinen noch

Tod Lord Grey's, so n

letzte Zurückgezogenheit dieses verehrten und gefeierten Staatgun von dem bewegten Schauplatz englischer Politik, sind ein En tillschweigen übergangen werden kann. auch ohne Einfluß auf die Begebenheiten des Tages (mit Au der Erhebung seines Sohnes, Lord Howick, zu einem Sitz in hause), erweckt es Rückerinnerungen, welche auf die größten in der Geschichte Englands sich beziehen, und mahnt ung, dej mehr der Leßte der großen Staatsmänner aus dem Zeitaln Georgs endlich auch bei den Vätern versammelt ist. Von 1764, als Lord Grey geboren ward, und vom Jahre 1786 1 zuerst ins Unterhaus und in das öffentliche Leben trat, 9 Jahre 1845 eine wie unendliche Mannigfaltigkeit der Ert ein wie überwältigender Rückelick Zwei Richtungen scheint dieser Periode vorzugsweise nach einander .

erste erstreckte sich auf einen leidenschaftlichen e. gegn und die Erben seiner Regierungs-Grundsätze, in we

oft alle gesunden Zwecke nationaler Politik der persönlichen Ein und dem Parteihaß geopfert und die Whigs, vom Volke gesürchtet, so weit es ging, von dem großen Kamy geschlossen wurden, der das Sn hi Englands bestimmte. Dim

Den

ö

t zu haben chem i vom Hofe pross

bezog sich auf einen seit dem Frieden beginnenden Kampf, in vn die Prinzipien der bürgerlichen und religiösen Freiheit, der Abs fung der Sklaverei, des freien Handels, ber Verszhnung Irland der Reform sich allmälig geltend machten, bis sie eine vollsh Herrschaft in dem britischen Kabinet erlangien und endlich dem selbst nach dem Sturze der Whig⸗Minister, eine Erbschaft sor tender Verbesserung hinterließen, die sogar von ihren rüheren nern übernommen wurde. Lord Grey spielte in diesen beiden En eine wichtige Rolle, aber . besonderen Antheil hatte er an den ach dem Tode von For wurde er der wah Im Jahre 1812 würde er, wenn es n gewesen wäre, unter jeden Umständen

dieser Stellung den Krieg h es geschah nicht sein Feldlager noch außer

machte sich nicht i

ligt

es und des Fortshh einen höchst wih

in welchem

nothwendig,

formbill durchgesetzt wurde, aber es war auch eben so ng wendig, daß der übermüthige revolutionaire Geist, welcher diese l derung der Aristokratie des Landes aufgedrungen, in Schranten ö. halten wurbe. Lord Grey that Beides. Wäre er nur ein

Revolution haben können. das allgemeine Vert Es hat ihn auch

opferte er für altbegründete Rechti welche das a In i

Beimischung irgend einezh Ein Adel des Chanh Laufbahn; f Bestandi

Stolz auf seine perscjn politischen Ueberzen⸗ selbst die der Gewalt, in zu befehlen, wo bie Men Er besaß kein polit

seiner

nge Opposition und außer der

mit jeder Fiber seines W anhing, welchen er seine ?

t n.

Die Regierung hat im M oniteut Beschluß veröffentlicht, welcher bis zum 31! Dezember d. J. die di bas Geseßz über die Differenzial- Zölle zu Gunsten Hollands ben von 7 Millionen Kilogramm In aback verlängert.

Der belgische Gesandte im Heat, 2 i er ische 12

altiven Armee in die R

Schiveden und Norwegen.

Galmstad, 9. Juli. (A. M.) Am Sten, um 2 Uhr Nach⸗ ags, ist Halmstad von einem sürchterlichen Orkan in Be leitung Gewitter und . heimgesucht worden. Ungefähr 20 Ge⸗ s1de wurden an verschiedenen Stellen in der Umgegend umgewor⸗ „Bäume entwurzelt und weit fortgeschleudert und mehrere Men⸗ beschädigt. Vor dem Orkan und während desselben äußerten Thiere große Unruhe. Das Wasser trat mehrere Faden weit ver Küste zurück und ward dann mit Gewalt wieder dahin ge⸗ fen. In der bei Halmstad auslaufenden Nigaa sank das Wess⸗ hrend einiger Minuten 4 Fuß unter den gewöhnlichen Stand, stieg rauf und überströmte die ganze Strandfläche. Aehnliche Erscheinungen Meere fanden längs der ganzen Küste stast. Man sonnte kaum gegen den nd auffommen, mehrere Wagen wurden von demselben umgewor⸗ Steine so groß wie Tauben-Eier wirbelten in der Luft umher. e Dunkelheit wie bei starker Dämmerung hatte die ganze Gegend gehüllt, so lange das Unwetter anhielt. Nach und nach nahm es ind spät Nachmittags ward die Luft wieder klar, das Wetter schön. würde interessant sein, zu erfahren, wie weit der Orkan sich aus= chnt hat, und ob die Bewegungen im Meere nicht vielleicht mit m Vulkan⸗Ausbruch oder einem' Erdbeben in Verbindung gestan⸗ haben, wie im Jahre 1755, als Lissabon, und im Jahre 1783, Messina zerstört ward, wo man an unseren Küsten ahnliche Er⸗ ungen wahrnahm.

8 chweiz.

Kanton Luzern. Die Staats-Zeitung enthält Näheres die Ermordung des Herrn Leu, dem wir Folgendes entnehmen: Sonnabend geen 10 Uhr Abends 357 sich Herr Leu zu Bett, un 12 Uhr hörte man in seinem Schlafzimmer einen Schuß; bereits schlafende Frau erwacht bestürzt, sieht die Bettdecke brennen, che sse böscht, und ruft die Dienerschast herbei. In einem Augen⸗ war Alles im Zimmer, und Herr Leu that noch zwei Athemzüge starb. Der Mörder muß auf eine noch nicht ausgemittelte Art das Haus gedrungen sein, den Nachtriegel der Hausthür zurück sahen, die Gangihür in das 6 des Herrn Leu ge⸗ tt und mit auf den Leib gehaltenem ewehr denselben meuchlings hossen haben. Durch die nun vorher schon geöffnete Hausthür entfloh ruchlose Thäter. Die Legal⸗Section wies nach, daß der tödtliche ü nur zu wohl berechnet war; von der rechten Unterlelbshöhle dran kugel durch die Leber, Zwerchfell, Herzbeutel, Herz, oberen Then hinteren oberen Lungenflügels, zerschmetterte die vierte hintere e und drang am hinteren Theil des Schulterblattes heraus.

Herz wurde in der Richtung des rechten Herzohres bis zum kn ganz aufgerissen und daher die Erklärung des schnellen Todes. Rtersuchungs⸗· Kommission erklärte die aufgefundene Kugel für Stutzerkugel. Der Gemordete hinterläßt einen Knaben von s Jahren und 4 Töchterchen. Die Familie, die Frau, die Mutter die zwei Schwestern, wie seine näheren Anverwandten und alles k von nah und fern, 6 so gebeugt, daß nur Alles jammert und st. Aus allen Gegenben des Kantons sirömt das Volk herbei. Offenbar ist der Meuchelmord an Rathsherr Leu planmäßig an⸗ gt und ausgeführt worden. Wahrscheinlich hatten sich die Mör- während des Tages in das Haus, das beim Tage gewöhnlich of⸗ sund, geschlichen, sich dort versteckt und um Mitternacht die Mord⸗

begangen. Die Thüren des Hauses, so wie die der Stuben des Schlafzimmers, waren verschlossen worden, nach dem meuchle⸗ hen Schusse aber standen ste alle offen, und die Mörder waren ch dieselben entflohen. In der an das Haus gränzenden lockern he hat man die Fußtritte zweier FJlüchtigen bemerkt.

Das durchs ganze Land schnell verdrestete Gerücht, als sei der Here Leu von seinen eigenen Dienstboten ober gar durch seine Hand ördet worden, widerlegt die Staats-Zeitung, „um selbst die salen Hegner vom Gegentheil zu überwesen“, durch solgende Be⸗ se von Augenzeugen: Schon am ire lan man neben dem Hause Leiter, und am Abend des nämlichen Tages erhielt Großrath Leu n anonymen Brief, worin ihm unter allen erdenklichen Drohungen heschliffenen Mörder⸗Dolchen gedroht wurde. Doch Leu's gutes vssen kehrte sich nicht an folches, dessen war er jai gewohnt. In lleinen Dorsschaft wird kein einziger Hund gehalten, deswegen

s nicht den Thäter verrathen, weil Herr Leu keinen besitzt; das st Thatsache, daß bei dem 5 Minuten entlegenen Bauernhof in nach Mitternacht der Haushund wie wülhend gelärmt hat.

Mörder ist wahrscheinlich durch ein Fenster der hinkeren Wohn⸗

Eins Haus gedrungen, hat schnell die Thür geöffnet und dann schwarze That vollbracht. Hinter der Scheune Tentdeckte man zer Siroh und andere leicht brennbare Stoffe, was zu der Ver hung Anlaß giebt, es müssen zwei Thäter gewesen sein, der eine, den Mord zu begehen, der andere, um außerhalb zu warten und, die Wat nicht gelungen wäre, sogleich Feuer anzulegen.

Die Eidgenöffische Zeitung enthält folgendes Schrei nus Luzern: „Schon wird die Kunde des gräßlichen Meuchel- dé, der an dem gefeierten Vollsmanne unseres Kantons, einem fder Beziehung edlen und biederen Bürger, begangen worden ist, sem Briefe vorausgeeilt sein. Wehr- und hülflos ward unfer bcherr Lei von Ebersol heute Nachis 20 Minuten nach 12 gr seinem Bette gemordet. Schrecklich ist die Lage des Kantons.

Erbitterung ist eine gränzenlose, Unerhörte Exzesse stehen viel= bevor. Das Voll in Ruswyl, Hochdorf, Hihkirch unterbrach Gottegdienst und wallfahrtete in Masfe nach Cbersol zu Leu 's he. „Nieder mit den Freischaaren!“ so beginnt es bereits zu tö⸗

enRache für unsern Vater Leu i“ das ist jetzt der Ruf Les in

w Seele empörten Volkes des Kantons. Morgen werde ich

mn vielleicht Schreckliches berichten müssen. Kas. Pfyffer ist aus

Stadt; ebenso mehrere andere Chefs ber Radilalen. Pie Wirth⸗

zum „Engel“ ist geschlossen. Mehrere, die sich schadenfroh hien, sind verhaftet worden. Radilalismus! wohin wirst du uns,

hn das ganze Vaterland noch führen?“ .

Am 2isten findet bie Beerdigung des Ermordeten statt, welcher

nationen des Großen Rathes, des Regierungs⸗- und des Erzie⸗ sMathes beiwohnen werden.

S8 panien.

s Madrid, 16. Juli. Wer Ausstand in Catalonien wird 2 betrachtet, aber die näheren Nachrichten, die wir durch iese erhalten, sind betrübend. General Concha mit den Truppen gegen Sababell anrüdte, dort das Gerücht verbreitet, daß die Einwohner, welche in dem l vorgefunden werden würden, niedergemacht werden sollten. Die Bevikerung flüchtete demnach aus Freie, sich dort für gerettet lend. Allein die Kavallerie, an deren Spitze der General Concha desand, sprengte durch den Ort und hieb die auf, dem Felde ver⸗ melten wehrlofen Menschen, worunter Greise, Weiber und Kinder, . Gegen hundert Leichname bedeckten dier nen. während ncha kejnen Mann einbüßte. In San Andrés del Palomar er⸗

979

erf die Truppen fünf 3 Einige Tage barauf fand man ünf an einem Baum erhängte Gendarmen vor, denen die Rebellen 'in Papier mit, der Ausschrift; „Für die fünf in San Andrés Er= schossenen“, auf die Bru gebefte⸗ hatten. In dem Fleden Olesa e dem Berichte des Generale Concha zufelge, die Truppen des

bersten Senespleda 42 Mann nieder, und allen Gefangenen steht Deportation bevor.

Die junge Königin bemerkte bald die außerorbentlichen Maß⸗ regeln, welche in Barcelona selbst getroffen wurden, so wie die in ihren eigenen Umgebungen herrschenbe Bestürzung. Obgleich man ihr die blutigen Auftritte in ber Umgegend von Barcelona zu ver= hehlen suchte und den dort erscheinenden Blättern untersagt war, ir⸗ gend etwas darüber mitzutheilen, so versank die Königin doch in die liefste Betrübniß und bat den Minister⸗Präsldenten unter bitteren Thränen, die Schuldigen mit Nachsicht zu behandeln. Gerade an dem Tage, an welchem in der Nähe des Königlichen Hoflagers Schuldige und Unschuldige von den Truppen der Regierung nieder⸗ gemetzelt wurden, kam der Königin die Vorstellung des Justiz⸗Mi⸗ nisters zu, in welcher dieser sie ersuchte, den hier zum Tode verur⸗ theilten, verruchten Meuchelmörder zu be nadigen! In Folge des Andringens der Königin sah endlich der Minister⸗Prässdenk sich ge⸗ nöthigt, durch den Gefe politieo von Barcelona àm 10ten bekannt machen zu lassen, daß die Theilnehmer an dem Aufstande, welche bin⸗ nen drei Tagen sich vor den Orisbehörden stellen und ihre Waffen ausliefern würden, nicht weiter zur Verantwortung gezogen werden sollten. Dieses Mittel scheint eine günstige Wirkung hervorgebracht und verhindert zu haben, daß die Bewegung nicht einen politischen Charakter annahm. An Rädelsführern, welche bald Espartero, bald die Central⸗Junta, bald die Constitution von 1812 als Fahne auf⸗ stellten, fehlts es nicht. Am 11ten flüchteten 300 dieser Rebellen von Igualada nach dem Gebirge zu. Villafranca del Panade s wurde an demselben Tage von den Truppen besetzt, und am 12ten traf der General⸗Capitain Concha wieder in Barcelona ein, nachdem er einige Kolonnen zur Verfolgung der versprengten Rebellen an⸗ geordnet hatte.

Die Königin wurde darauf mit leichter Msühe überredet, sich dem Wunsche der Minister zu fügen, nach der Hauptstadt zurückzukehren. Die Abreise wird morgen zur See nach Valencia erfolgen, weil man unter den dermaligen Umständen weder die Straße über Taragona, noch die über Lerida nach Saragossa einzuschlagen wagt.

In Folge des neuen Preß-Dekrets erschsenen die Blätter der progressistischen Partei gestern ohne leitende Artikel. Sie druckten nur am Eingange die Art. 2 und 12 der neuen Constitution ab und fügten hinzu: „Dessenungeachtet ist folgendes Dekret (has die Presse betreffende) erschienen. Bie monarchisch⸗religiösen Blätter suchen dar⸗ zuthun, daß eben dieses Preß⸗Dekret despotischere Verfügungen ent⸗ halte, als die Juli⸗Ordonnanzen Polignac's. Die eigentlichen Or⸗ gane des Ministeriums, Heraldo und Posdata, bemühen sich, das Dekret, als unumgänglich nothwendig und als durch den groben Miß—⸗ hrauch, den die Partelrn von ber Preßfreiheit gemacht hätten, hervor⸗ gerufen, zu rechtfertigen. Der Globo mißbilligt dagegen das Benehmen der Minister auf das entschiedenste. Er befragt sie, warum sie den Cortes nicht einen entsprechenden Gesetz⸗Entwurf vorgelegt hätten, wenn die Nothwendigkeit wirklich so dringend gewesen wäre. Warum man nicht dem Schwurgericht eine neue zweckmäßigere Einrichtung gegeben hätte? Den bürgerlichen Gerichten die Beurtheilung und Entscheidung von Preßvergehen zu übertragen, wäre unangemessener als selbst die Ein⸗ führung der vorläufigen CKensur, denn die Gerichte würden nunmehr zu Werkzeugen einer Partei, nämlich der, welche gerade herrsche, und die Richter müßten gegen ihre bessere Ueberzeugung stets im Sinne der Regierung entschtiden, da sie von bieser nach Gutdünken abgesetzt werden können. Noch strenger beurtheilt der Tiempo das Preß⸗Dekret. Er thut dar, daß das gegenwärtige Kabinet unter Umständen, die ihm die strengste Gesetzmäßigkeit zur Pflicht machen und durchaus keine Abweichung von den so laut angekündigten Grund sätzen rechtfertigen, weit ärgere Willkürlichkeiten begeht, ais selbst dem Ministerium Gonzalez Bravo erg n f. werden konnten, das doch einen ernstlichen Kampf mit der Revolution zu bestehen hatte. Ob denn die Regierung die Ruhe nicht aufrecht erhalten könnte bis zum Zusammentreten der nächsten Cortes, denen die gesetzgebenden Be⸗ fugnisse zuständen? Der Tiempo sieht die Auflösung der Regierung voraus, falls sie nicht auf der Stelle in die gesetzmäßige Bahn wieder einlenke. „Die Diktatur des Säbels, die vor der Kraft der Gesetze unter⸗ liegen sollte, zieht die administrative Diktatur mit sich fort. Dies ist nicht der Weg, den liberalen Institutionen Anhänger zu verschaffen, und mit ihnen eine stabile, die öffentlichen Rechte und Interessen des Staates schützende Regierung zu gründen.“

Nachdem nun die Minister selbst aus der verfassungsmäßigen Preßfreiheit eine Waffe gemacht haben, deren Anwendung nur denen, die sich ihrer bedienen, gefährlich werden kann, muß man um so mehr erstaunen, eine andere Regierungs-Maßregel, von der im strengsten Sinne das ruhige Fortbesiehen des Staates abhängt, in den Blät⸗ tern des Ministeriums selbst dem bittersten Tadel unterworfen zu sehen. Die Cortes haben die Budgets bewilligt und den Finanz-⸗Minister er mächtigt, ein neues Abgabensystem einzuführen, er hat demzufolge die Steuern vertheilt, und nun verkündigen sämmtliche Blätter der mo⸗ derirten Partei, namentlich aber die unter dem Einflusse des Minister⸗ Präsidenten stehenden, das Land könne diese Steuern nicht erschwin⸗

en, und, die Regierung nicht wagen, sie auf die vorgeschriebene

eise beitreiben zu lassen. Das in Barcelona unter den Augen des General Narvaez erscheinende Blatt el Fomento sagt mit dürren Worten, die Grundeigenthümer von Aragonien hätten bereits erllärt, nicht bezahlen zu wollen, und der Regierung bleibe kein anderes Mitte als das, die Finanz⸗Dekrete des Ministers Mon unvollzogen zu lassen.

Die Redacteure der progressistischen Blätter hielten mit Zuzie⸗ hung einiger der leitenden Personen ihrer Partei vorgestern eine Be⸗ rathschlagung über die Vermählungsfrage. Als Ergebniß derselben erklären sie heute, für jetzt, da ihnen die ersorderliche Freiheit fehle, keine bestimmte Ansicht aussprechen zu können. Ihr Zweck wäre nur, vermittelst der Vermählung der Königin, die durch die Revolution geschaffenen Reformen sicher zu stellen. „Wie aber“, sagen sie, „können wir ein Gutachten über die neueste, auf so befremdende Weise aufgestellte Kandidatur (die des Insanten Don Enrique) ab⸗ geben? Wenn wir bedenken, daß der neue von den Organen der Regierung in Antrag gebrachte Kandidat einer Familie angehört, die erst vor kurzem durch eben diese Regierung mit Zurückseßung und Verachtung behandelt wurde, so sind wir berechtigt, die Aufrichtigkeit, mit der dieser Kandidat aufgestellt wurde, in Zweifel zu ziehen.

Der Infant Don Enrique lief am 9gten mit seinem Kriegeschiff „Manzanares“ in den Hafen von Malaga ein und empfing an Bord den such der dortigen Behörden. Gestern war sein Namenstag, und bei dieser Gelegenheit machten die hiestgen hohen Beamten, Granden, das ganze Dffizier⸗Corps, kurz alle Personen von Rang, die bisher dem 3 * Don Francisco den Rücken zukehrten, die⸗ sem in großer Gala ihre Aufwartung. Zugleich lief ein Schreiben des Generals Narvaez ein, in welchem er den Infanten beglück⸗ wünschte, sich eines Sohnes von so ausgezeichneten Eigenschaften und Verdiensten rühmen zu können. Gestern Abend brachte das Ofsizier⸗ Corps dem Insanten eine glänzende Serenade, und heute wird, dem

ufanten Don Enrique zu Ehren, die ganze Besatzung von 16000 Mann vor der Stadt in Parade auf eff ahm

Nach schrift. So eben trifft die amtliche Nachricht ein, daß die Königl. Familie am 24sten hier einzutreffen denlt. D e Reisenden. die heute mit der Diligence von Barcelona ankamen, verstchern, den Weg frei, jedoch in der Gegend zwischen Cervera und alada von Truppen besetzt gefunden zu haben, die auf einen Angriff gefaßt wa⸗ ren. In Barcelona waren die Straßen mit Truppen angefüllt, und viele Verhaftungen fanden statt.

Zproz. baar 29, auf Lieferung 299.

Griechenland.

Athen, 13. Juli. Die Opposition ruht und rastet nicht in ihren , , . das Kabinet uneinig zu machen, um eg dann leichter stürzen zu können, doch haben die Minister ihre Augen offen und vereiteln Schritt vor Schritt die Machinationen der Verzwei⸗ selnden. Ein besonders starker Angriff wird' bei der Erörterung des Gesetz⸗Entwurfs über die definitive Feststellung der Synode und der kirchlichen Angelegenheiten vorbereitef, woben alle Streitkräfte der Opposttion konzentrirt werden. Doch so lange das Kabinet einig bleibt, hat es nichts zu befürchten.

Ven der Vertagung der Kammern ist gar nicht die Rede, im Gegentheil, es liegen so viele Geschäfte vor, die zuerst erledigt wer= den müssen, daß anzunehmen ist, die Kammern werden gar nicht vertagt und die diessährige Sitzung in die nächstjährige, welche im November anfängt, hinübergezogen werden. Es sind nicht weniger als sechzehn Gesetz⸗Entwürfe von den Ministern und mehrere An⸗ träge von einzelnen Deputirten zu verhandeln. Unter diesen ist auch das Budget, dessen Erörterung, obgleich sehr nothwendig. doch ande⸗ ren hat weichen müssen. *

Wegen des Strandens eines türkischen Fahrzeuges an den Küsten von Negropont ist diese Insel aus Vorsicht auf neun Tage in Qua- rantaine gesetzt worden.

Es scheint beschlossen zu sein, daß die Wiederbesetzung der Kom mandanturen der Gränz⸗Corps nicht erfolgen soll.

Herr Pisegtory ist dieser Tage nach Chalcis abgereist, um als Vermittler für Kolettis bei dem General Grissottis aufzutreten, der in der letzten Zeit das Ministerium nicht mehr so unbedingt unter⸗ stützt wie früher.

bereinigte Staaten von Nord- Ameriha.

Die Wa shing ton Union schreibt über Louis M'eane, der als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister nach London gegangen ist: „Wir wünschen dem Lande Glück zu dieser Ernennung, M Leane ist zu diesem öffentlichen Amte erwählt worden, ohne daß von seiner Seite irgend eine Bewerbung stait⸗ efunden hat. Mehrere Jahre lebte er zurückgezogen, wenn man i erfolgreiche Präsidentur der Baltimore und Ohio Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft als eine müßige Zurückgezogenheit betrachten kann. Zuerst hat er als Mitglied des Repräsentfantenhauses, dann als Ge= sandter in England, dann als Secretair der Schatzkammer, dann als Staats- Secretair und wiederum als Gesandter in England einen Namen als Stagtsmann und Patriot erlangt, auf welchen sein Vaterland. mit Recht stolz sein darf. Er scheint ausgezeichnet befähigt, die gegenwärtige Krisis zwischen beiden Landern wieder aug= zugleichen. Dieser talent⸗ und erfahrungsvolle Staatsmann Über= nimmt den Gesandten⸗Posten an dem gewichtigsten Hof während einer der ereignißreichsten Krisen, welche in den Verhältnissen zwi⸗ schen den beiden Ländern stattfinden konnten, und von deren Aus- gang die bedeutendsten Interessen seines Vaterlandes abhängen. Er nimmt mit sich an den Hof von St. James große Talente und ausgebreitete Erfahrungen, namentlich in Bezug auf den Hof, an dem er, schon früher die Interessen ber Vereinigten Staaten in so ausgezeichneter Weise vertrat. Klug, fest und umsichtig wird er die Rechte seines Vaterlandes befestigen und aufrecht erhalten, ohne der Rücksicht, welche er der britischen Regierung schuldig ist, Abbruch zu thun, Er ist altgläubig in Betreff der großen Fragen, welche jetzt das Land theilen, vorzüglich aber was die wichtigen Fragen von Texas und Oregon anbelangi.“

Demselben Blatte e. wollte Herr M'Leane bereits am

15. Juli nach England abgehen.

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London, 22. Juli. Nach Berichten aus Lima vom 20. Mai ist Castillo zum Präsidenten von Peru erwählt worden und steht im besten Einvernehmen mit Elias und dessen Partei. Ein neues Mi⸗ nisterium war noch nicht ernannt, indeß war Castillo unter Beirath von Elias mit der Organisation desselben beschäftigt. Unter diesen Umständen scheint die Ruhe in Peru wenigstens auf einige Zeit voll⸗ kommen gesichert.

Ostindien und China.

London, 22. Juli. (B. H) heutigen Tage bringt Berichte der Kalkutta⸗Ueberlandpost, welche (ve-

Der Morning Herald vom

gen des Monsuhns um zehn Tage vor der gewöhnlichen Zeit expedirt) Kalkutta am 3. Jun verlassen hat. Aus Ostindien selbst wird nichts von Belang berichtet, als die am 21. Mai in Kalkutta erfolgte Promulggtion des bereits vor ein paar Monaten erwähnten Erlasseo, welcher die Einfuhrzölle für eine Anzahl von Artikeln und zwar zum Theil nicht unbedeutend erhöht. Diefer neue Tarif scheint im All- gemeinen nicht sehr günstig aufgenommen worden zu sein.

Die Nachrichten aus dem ieren sind sehr beruhigender Na⸗ tur. Sie liefern den Beweis, daß Gulab Singh nur ein Spielball in den Händen der Ranih, der Mutter des Maharadscha, gewesen ist, denn von ihr aus Dschumbu unter allerlei Versprech ungen nach Lahore gelockt, ist ihm jetzt nichts Anderes übrig geblieben, als ruhig wieder heimzukehren, nachdem die Ranih ihm den größt en Theil seiner Schätze abgepreßt und endlich das Westrat, den Zielpunkt seines Ehrgetzes, nicht ihm, sondern ihrem Bruder Dschowaßhir h, sei⸗ nem Nebenbuhler, ertheilt hatte. Mit dieser bine, . der Sachen, welche freilich Anfangs den durch Gulab Singh's Freigiebigkeit ge⸗ wennenen Kalsa-Trußpen wenig zu behagen schien, in die sie sih aber später gefunden haben, ben auch die Lust zuů e , gegen die hn if! Regierung geschwunden zu sein, wenigstens glaubt man. so lange Dschowahir am Ruder bieibt, der Friede micht gestört wer= den wird. Nichtsdestoweniger will, nach Angaben des Agra Ukh bar, der General⸗Gouvern eur unmittelbar nach Beendigung der Regenzeit ein Observationsheer in den Nordwest⸗Provinzen au ?

Aus Nepaul wird berichtet, daß der General, welcher am 19. Dezember v. J. den Maharadscha vom Thron stieß und seitdem die Zügel der Regierung im Namen des ältesten Sohnes geführt hat, am 17. Mai auf Befehl des entthronten Fürsten in dessen Ge⸗ genwart ermordet worden ist. Der Maharadscha bestieg darauf wie⸗ der den Thron, und sein Sohn ist in feine frühere Unbedeutsamteit zurückgesunken.