1845 / 234 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Se. Durchlaucht der Fürst Staats⸗Kanzler von Metternich wird Anfangs September den Rhein verlassen. Der Fürst empfängt täg⸗ lich Besuche auf dem Menne, ;

Der Königl. preußlsche Gesandte am Großherzogl. badischen Hofe, Herr General⸗-Major von Radowitz ist wiederum hier anwe⸗ send, wird sich aber demnächst auf seinen Posten zurückbe geben.

Se. Majestät der König von Preußen haben vorgestern dem Direktor der Taunus⸗Eisenbahn, Hofrath Beil, den Rothen Adbler⸗ Orden vierter Klasse verliehen.

. Rußland und Polen.

St. Petersburg, 16. Aug. Im Laufe des Jahres ist die esthländische literarische Gesellschaft mit verschiedenen auswärtigen ge⸗ lehrten Gesellschaften in Verbindung getreten und haben ihr die na— turforschende Gesellschaft der Ostsee⸗Provinzen in Riga, fo wie der Verein zur Erforschung der rheimschen Geschichte und Aiterthümer zu Mainz, ihre Statuten mitgetheilt. .

Ueber die Erhebnisse des diesjährigen Wollmarkts schreibt man von Riga: „Die Nässe Des vors iter Jahres und das schlechte Winter⸗ futter . auch in unserem w. id den benachbarten Gouvernements sehr nachtheilige Folgen für vn Merinozucht gehabt. Viele Thiere waren diesen üblen Einflüssen erlegen; bie am Leben gebliebenen hat⸗ ten nur wenig, durchschnittlich 20 pCt. weniger, Wolle angesetzt, und daher ließ sich im voraus auf bie vefiringertt Zufuhr biests Hiarhes schließen. Im Ganzen hatten sich zum Markte nur 4200 Pud ein⸗ gefunden, und etwa S0] Pud kamen später an oder werden baldigst erwar⸗ tet. Der Handel ing auch hier sehr schnell, und der Markt wan schon am ersten Vormittage 94 gänzlich geräumt, mit einem Aufschwung der Preise von 5 bis 45 ph., bei kinigen wenigen Partieen sogar von 20 pCt. Die Preise stellten sich für: hochfein 9 bis 34, feinmittel 24 bis 28, mittel 20 bis 23, ordinair 16 bis 19 Silber⸗Rubel. Den höchsten Aufschwung hatten die Feinmittel⸗ und Mittel⸗Wollen. Die Wäãäsche war mittelmäßig. An der Verpackung ließ sich noch immer und gar zu 3 die schlechte unabgesengte Leinwand der Säcke und der fasrigen Bindfaden, mit dem dir Vließe gebunden sind, kadeln. Auch fand sich in einigen Schäfereien Futter⸗Wolle, und es wäre zu wün⸗ schen, daß auf die Futterraufen und Tröge dort mehr Sorgfalt ver⸗ wendet würde, damjt auch dieser für ein gutes Fabrikat so nachthei⸗ lige Fehler verschwinde.“

Frankreich.

Paris, 19. Aug. Aus Bordeaux wird vom 16ten gemeldet, daß der Herzog von Nemours zwar durch ein Unwohlsein verhindert war, seine Jimmer zu verlassen, sich aber wieder auf dem Wege der Besserung befand. An demselben Tage waren zwei Granden von Spanien, welche den Prinzen und seine Gemahlin auf ihrer Reise näch Pampelona begleiten sollen, in Bordeaux eingetroffen.

Der Gedanke, den Marschall Bugeaud durch den Herzog von Aumale zu ersetzen und den Rang eines General- Gouver= neurs in die Würde eines Vice⸗Gouverneurs umzuwandeln, soll neuerdings in Anregung gebracht worden sein. Eine nicht ge⸗ ringe Schwierigkeit bestände aber darin, wie MarschalUl Bugeaud zu entschädigen wäre; der Herzog von Jsly wolle das General⸗ Gouvernement von Algerien nur mit dem Portefeuille des Kriegs⸗ Departements vertauschen, Marschall Soult scheine aber durchaus nicht bereit, einem Anderen fo bald seine Stelle im Kabinet einzu- räumen. Zudem wird auch von anderer Seste die Ansicht geltend zu machen gesucht, daß eine solche Aenderung von wesentlichen Nachthei⸗ len für den Bestand der Verwaltung vom 29. Oktober begleitet fein dürfte, da der Name Soult noch immer einen magischen Einfluß auf die Parteien übe. Seit einigen Tagen ist nun das Gerücht ver⸗ breitet, im Läufe der nächsten Woche werde auf dem Schlosse von Eu ein Kabinets⸗-Rath stattfinden, um die auf die Stellung Bugeaud's in Algerien bezüglichen Fragen zu erörtern; sämmtliche Minister wür⸗ den sich zu dieser Berathung einfinden, mit Ausnahme des Marschall Soust, der seine diesfälligen Ansichten in einem Schreiben an den König dargelegt habe; es werbe jedoch in dieser Sitzung noch keine definitive Entscheidung gefaßt werden, da Marschall Bngeaud selbst in einigen Tagen nach Frankreich zurückkommen und sich dann eben- falls nach En zu dem Könige begeben werde, um hier seine Ansichten und Wünsche vorzulegen. In dem zu Algier erscheinenden Akhb ar vom 19. August heißt es in dieser Zeit kündigten mehrere Journale die Abreise des Marschall Bugeaud nach Frankreich an, da demselben ein Urlaub zu diesem Behufe bewilligt worden sei. Diese Nachricht, welche wir jetzt als gegründet mittheilen können, hat in den Gemüthern schon eine gewisse Bewegung hervor= gebracht. Einige Personen behaupteten, daß der Urlaub, welchen der General Gouverneur erhalten, nur die Folge seines entschiedenen Begehrens sei, nach Frankreich zurückgerufen zu werden. Bis jetzt scheint jedoch nichts diese Behauptung zu rechtfertigen, der wir wider⸗ sprechen zu dürfen glauben. Dle Negierung weiß sicher, daß, wenn Marschall Bugeaud unserer Kolonie große Dienste geleistet hat, er auch allein durch seine Erfahrung und' seine tiefe Kenntniß der Ange⸗ legenheiten des Landes im Stande ist, noch größere Dienste zu iei⸗ sten, mit einem Worte, die Zukunft unseres neuen Frankreichs zu sichern; und unter solchen Unmständen wird sie es nicht für geeignet halten, seine Stelle anders zu besetzen.“

Marschall Soult hatte wegen der zuerst in der Gazette des Tri⸗ bunaux und n. auch in den Kammern erhobenen Reclamiatlonen gegen ungeseßzliche und barbarische Dis ziplinarstrafen, die bei den Truppen in Algerien verhängt würden, vom Marschall Bugeaud Be⸗ richt verlangt. Dieser wird jetzt vom Monteur algérien mit⸗ getheilt. Ber Marschall giebt darin die anz ausnahmsweise vorge⸗ kommene Anwendung einiger jener Strafen Lan Individuen zu, die sich höchst unbändig und unverbesserli und, was sonst im Arrestlokal in ihre ja selbst die Wände durchbrochen baums oder Bäumens, bei der dle Sträf Armen an eine Kanone, einen Wagen balken befestigt werden, nennt er eine hende. Von der des rothen und blauen wissen. Kein Soldat hab nison einer milderen und

d F n verwendet werde.

ch giebt der Marschall zu, daß gegen Sträflinge in Afrika anders verfahren werde als in Frankreich, da die Verhä nisse auch andere wären. Der Mangel an Gefängnissen und bloßen Arrest⸗Lokalen an den neuerlich besetzten Orten zwinge dazu, Berghöhlen und andere Oertlichkeiten dazu zu benutzen. Darin aber liege nichts Barbarisches. Den unsguberen, Wind und Wetter ausgeseßlen grauenhaften Zu⸗ stand derselben, wie er geschildert worden sei, verneint er; die Lüf- er aber selbst als sehr mangelhaft. Schließlich be= merkt er, daß er die möglichst genaue Beobachtung des Reglements allgemein eingeschärft habe, und' wo gegen besonders Widerspänstige die gewöhnlichen Strafen geschärft werden müßten, dürfe das doch nie auf barbarische Weise geschehen. Der Comm erce nennt diese

hb zu setzen. Beziehung: „Bereits vor einiger

len, tember anberaumt war, auf den Monat Oktober verschoben worden,

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Erklärungen eben so unbefriedigend wie die, welche der Marschall über die entseßliche Katastrophe im Dahara⸗Gebirge ertheilt habe. Er ebe hinreichend zu, daß der Soldat in Algerien martervollen Bestra⸗ . unterworfen werden könne, für die blos im Jargon des Lagers Namen beständen. Die Ausnahme ⸗Verhältnisse für Sträflingè in Algerien erkennt der Commerce nicht an und t noch besonders hervor, daß dem Kriegs⸗Minister eigentlich durch den Bericht des Marschall Bugeaud Trotz geboten werde, da dieser aufgefordert wor den, die bestehenden Vorschriften aufs genaueste zu beobachten, wäh⸗ rend derselbe seinen Untergebenen bekannt mache, es nur so genau wie möglich zu thun. .

Der Moniteur algérien vom 10. August enthält nachste⸗ hende Uebersicht der allgemeinen politischen Lage des Landes: „Der Marschall General⸗Gouverneur ist am 5. August mit seinem Stab nach Algier zurückgekommen. Er hat früher, als man hoffen durfte, den Zweck des Feldzugs östlich von Dellys erreicht. Das Gebiet der zwei Agaliks, die im Mai und Oktober 1844 unterworfen wurden, ist ohne einen Flintenschuß wieder genommen worden. Die Stämme hatten sich durch Lügen verleiten lassen, welche Ben Salem und Bel Kassem Ufassy in wester Ausdehnung zum Ueberfluß ausgestreut hat⸗ ten. Sie gaben vor, unsere Truppen seien im Scheliff bestegt worden; der Marschall wäre auf dem Platze geblieben; Abd el Kaber befinde sich im Besitz eines großen Theils der Provinz Oran und rücke mit ansehnlichen Streitkräften heran. Die Stämme, enttäuscht durch das Erscheinen des Marschalls an der Spitze eines Corps von 500 Mann, haben sich ohne Aufenthalt unter unsere Befehle gestellt. Man hat die Re⸗ gierung über sie stärker und vollständiger eingerichtet. Es ist nicht leicht, die Verwaltung der Kabylen der Regierungsform, die wir den Arabern gegeben haben, zu nähern, weil die Kabylen nach durchaus demokratischen Grundsätzen verfahren und ihre Häuptlinge durch all⸗ gemeine Abstimmung gewählt werden. Man mußte daher die ver⸗ schiedenen Unter⸗-Abtheilungen der Stämme zu Rath ziehen, weil sich jede einzeln ihr Oberhaupt wählen wollte. Alle diese Kabylen⸗ Häuptlinge werden nächsten Sonntag (17. August) in Dellys zu⸗ sammentreten. Ein Dampfboot nimmt sie auf und bringt sie nach Algier, woselbst die Belehnung vor sich gehen wird. Man läßt sie zu dieser Festlichkeit absichtlich in die Hauptstadt kommen: die Verpflichtungen, welche sie übernehmen, werden ihnen, wenn sie sich von unserer festbegründeten Herrschaft überzeugen, hoffentlich um so heiliger erscheinen. Die meisten der Häuptlinge haben Algier bisher noch nie betreten. Trotz wiederholter Niederlagen hat sich der uner⸗ müdliche Bu⸗Maza, derselbe, der die Stämmc der Dahara und des Gebiets Warensenis aufgewiegelt, wieder in der Umgegend von Or⸗ leansville sehen lassen. Sein Erscheinen war auch gleich durch einen Raubzug bemerklich geworden, den er gegen die Uled⸗Farers ausführte, und zwar an der Spitze einer Abtheilung Reiter der Sbedscha, dersel⸗ ben wohl, die uns unlängst einen Aga sammt Gefolge ermordet hat. Unsere beim Straßenbau zwischen Orleansville und TLnes beschäftig ten Truppen haben sich in Begleitung eines Reiterhaufens gegen ihn aufgemacht. Man konnte ihn J. folgenden Morgen erreichen; die geraubten Heerden wurden ihm abgenommen und den Uled-⸗Farers zurückgegeben. Er leistete keinen Widerstand, sondern eutfloh in west⸗ licher Richtung, wohin man ihm zu folgen durch andere Pläne abge⸗ halten war. Drei Kolonnen Kavallerie haben sich am 7. August in Bewegung gesetzt, um einen Versuch zur Umzingelung des strafwür⸗ digen Stammes der Sbedscha zu machen. Dle eine dieser Kolonnen, aus zwei Schwadronen des Generals Bourjolly bestehend, ist vom Unter⸗ Scheliff ausgezogen und westlich ins Land gedrungen; zwei Schwadronen und ein Bataillon unter den Befehlen des General Claparede sind von Tenes ausgerückt und haben den Weg nordwärts genommen; zwei andere Escadrons und zwei Bataillons, von Orleansville ge⸗ kommen, halten die südliche Richtung. Die drei Kolonnen sind an— gewiesen, nur Kampffähige zu töten und so viel als möglich gefan⸗ gen zu, nehmen. Der ganze übrige Theil Algeriens ist von der Gränze westlich von Dellys bis Marokko in vollkommen ruhigem Zustand. General Lamoricière hat die Ueberzeugung erlangt, daß Abd el Kader nach seiner Daira am Fluß Malouia zurückgegangen ist; unter diesen Umständen konnte der General seine Kavallerie, die beim Eingang in die Wüste Wache hielt, an sich ziehen, um sie nach ausgestandenen Strapazen wieder in guten Stand Auf allen Punkten sind wegen der großen Hitze die Arbeiten eingestellt. Abb el Kader hat, indem er den Kriegs⸗Schau⸗ platz verließ, mehrere starke Stämme in der Wüste südlich von Tlem— sen bewogen, mit ihm fortzuziehen. Man glaubt, diese neue Aus⸗

wanderung, die seine Geschicke in Marokko theilen will, zähle 6000

Zelte und könne 2000 Reiter stellen. Seine regulaire Kavallerie be- steht dermalen nach verschiedenen Angaben in S0 0 Pferden, von denen ein guter Theil für den Augenblick dienstun fähig ist. An Fußtruppen hat der Emir etwa 7 860 Mann. Diese Leute bekommen keinen Solb; sie werden nur mit Mundvorrath versehen. Die zahlreichen Völkerschaften, die noch zu Abd el Kader halten, entsenden von Zeit zu Zeit Reiterhanfen, zu denen sich marokkanische Abenteurer gesellen, diese Schwärme kommen zum öftern über die westliche Gränze und richten Unheil an. Die marokkanischen Befehlshaber scheinen nichts zu thun, um diesen Räubereien zu wehren. Abd el Kader hat so viele Streitkräfte nicht ohne die Absicht, nach dem Tell zurückzukehren, zusammengebracht; wir müssen deshalb an der West⸗- und Südgränze der Provinz Oran beständig auf unse⸗ rer Hut sein. Diese Wachsamkeit wird unseren Truppen sehr be⸗ schwerlich fallen; ste darf aber nicht fehlen. Die Provinz Konstantine ist längs der Biskara bis ans Meer vollkommen ruhig. In dieser Provinz haben wir nur noch die Strecke zwischen Bugia, Setif, Kollo und Dschemilah zu unterwerfen; in der Provinz Algier sind ganz allein die Ssämme in dem Bezirk, der das Bafsin des Flusses Sebau bildet, noch zu bezwingen. Ueberall sonst ist die Eroberung des Landes Aigerien vollendet. Doch wird Niemand be⸗ haupten wollen, es könne durchaus fein Aufstand mehr ausbrechen; im Gegentheil, man müßte erstaunen, wenn dies nicht hin und wie= der geschähe, selbst angenommen, Abd el Kader und seine Anhänger hätten ganz auf den Kampf verzichtet, was leider der Fall nicht ist. Aber der Kampf mit dem Emir wird doch fern von den großen Nittelpunkten unserer Besitzungen ausgesochten werden; er wird auf keine Weise das Fortschreiten der Kolonie und die damit verknüpften Arbeiten hindern. Es ist dieser Kampf forthin Sache unserer Gene— rale und unserer Truppen. Indem sie den Krieg auf entfernte Punkte bringen, haben sie uns sicheren Spielraum verschafft auf weiten Strecken, die uns auf funfzig Jahre vollauf zu thun geben.“

Es heißt, Graf Ross sei, mit Zustimmung des französischen Ministeriums, von der spanischen Regierung als Vermittler in ihren Streitigkeiten mit dem römischen Hofe angenommen worden und werde Rom erst verlassen, wenn die Mission des Herrn Castillo y Ayensa zu einem definitiven Resultat geführt habe.

Es hat sich das Gerlicht verbreilet, in Folge der Vereinigung der Haupt- Compagnieen, welche sich um die Nordbahn bewerben wol sei der Zuschlag dieser Linie, ber bereits auf den nächsten 9. Sep⸗

um anderen Compagnieen Zeit zu lassen, sich zur Mitbewerbung zu bilden. Außer dem großen Verein bon Spekulanten Compagnieen für die Nordbahn besteht in diesem Augenblicke noch die Compagnie der Maires von Paris und anderem an der Bahnlinie gelegenen

Städten. Es sind in den letzten Tagen Versuche gemacht

auch diese Compagnie zum Beitritt zu jener großen Assorjn veranlassen. Bis jetzt jedoch haben die betreffenden Unterhnm noch zu keinem Resultate geführt. ʒ

Der Marine⸗Minister hat bereits vier Berichte von den] erhalten, die er nach Toulon geschickt, um eine Untersuchnm die Entstehung des Brandes des Mourillon anzustellen. * ö. in Bezug auf diese Frage noch fortwährend die groß wißheit.

Die französischen Renten behaupteten sich heute an den ungefähr auf ihrem gestrigen Standpunkt; nur die proz. wan matter; der Umsatz darin war von geringem Belang. Dit lation wendet sich wieder fast ausschließlich den Eisenbahn- Arn das Geschäft darin war sehr ausgedehnt. 5proz. 121 Fr. i S4 Fr. 50 C.; Zproz. span. 385; Zproz. inl. 30, m, August.

Großbritanien und Irland.

London, 19. Aug. Die ultra⸗toryistischen Blätter iu Negierung, daß sie den Grafschafts⸗ und anderen Beamten land die Theilnahme an der kürzlich zu Enniskillen stattge Drangisten⸗Versammlung untersagt habe, und wiederholen di Beschwerden über die Inkonsequenz Sir t. Peel's, der dir sätze seiner Partei aufgebe, welche ihn zum Amte erhoben Auch die Times zeigt sich darüber erzürnt. „Die Zurnz der Orangisten“, schreibt dies Blatt, „die einst so nüßlich stützer der jetzt am Ruder stehenden Partei waren, sollte die Agrikulturisten ein Wink sein, was sie von ihrer tion gegen die freien Handelspläne des später etwa legenheit gerathenden Ministeriums zu erwarten haben / Standard rechtfertigt das Verfahren der Regierung maßen: „Bevor wir die Wahrheit des Aus spruchs der Tin tersuchen, ist es nöthig, die zweideutige Bezeichnung Drangsh zustellen. Nach der Times ist Sir R. Perl als Leiter be sitiön von den Drangisten unterstützt worden. Streng genomn dies indeß unmöglich, weil die Oraugisten als ein politischer schon vor neun Jahren (1836) aufgelöst waren, und zwar as gendes Anrathen Sir R. Peel's seibst, der trotzdem damals gegenwärtig, ein aufrichtiger Freund der wahren Grundss⸗ Drangismus war und die Mitglieder des Vereins hoch veresnn nun aber das Orangisten-Institut 1836 einmal gesetzlich war und die Versammlung zu Enniskillen eine Erneuerung s zum Zwecke hatte, so ist es klar, daß die Behauptung g/ ungegründet und das gegenwärtige Verhalten der Rrgiern m

fertigt sein muß.“

Der Verkauf der sechsten und letzten Abtheilung des m verstorbenen Herzoge von Susser hinterlassenen Bücherschin gestern beendigt worden. Die Testaments⸗Vollzieher hatten h lich laut Verfügung des Herzogs die ganze aus 30, 000 Bän stehende Bibliothek der Regierung um den abgeschätzten Wan 16,009 Pfd. St. angeboten, der Ankauf war aber abgelehnt n Jetzt hat der Auctions⸗Erlös eine bedeutend höhere Summe, 19,149 Pfd. St., ergeben.

Die Blätter klagen fortwährend über den empfindlichen au Silbergeld, der sich gerade jetzt besonders fühlbar mache, h Beträge für die Bezahlung der Feld- und Eisenbahn⸗Arbeiter, für die Ausfuhr, erforderlich seien. In letzter Woche wurdn 100,900 Unzen Silber nach Rotterdam abgeschickt. Der Baan der Bank von England hat abgenommen und beträgt noch 15, 59, 657 Pfd. St.

Eine Eisenbahn-Zeitung fagt: Die Direction der Junction⸗Eisenbahn giebt in ihrem Halb jahrs⸗Berichte an, du zweimaliger Ermäßigung ihres n n . und Güter- Tarist wenigen Monaten der Ertrag der Bahn im letzten Halbjahre in nahe 31,000 Pfd. St. zugenommen hat, wovon 12, 260 a

Passagier⸗ und i8, 709 auf den Güter⸗ Transport kamen. Di M

gierzahl hat sich nämlich um 90, 500 und der Güter Trangpon 22,000 Tonnen vermehrt. Die Direction hat sich daher mul gesehen, eine weitere und sehr bedeutende Herabsetzung der Must treten zu lassen, so daß jetzt der Fahrpreis für die erste Klast her für die zweite Klasse 17 und für die dritte Klasse nur 1 Pin englische Meile beträgt. Viele andere Bahn⸗Directionen haben falls die wohlthätigen Folgen ermäßigter Preise durch vermehrht nahmen erfahren, und mehrere derselben beabsichtigen weitere setzungen. Von London nach Dover sährt man jeßt auf dem h Platze für 6 Shillinge.

Die Tim es enthält einen mit „Ein Engländer“ unterzeil Aufruf zur Unterstützung jener armen Kolonisten in Nen⸗E welche von den Eingeborenen der Inselbucht um ihre ganze bracht worden sind. „Wir hoffen“, sagt die Tim eo, „des Aufruf nicht umsonst ergehen wirb. Wir können bie freigebigt steuerer für die Abgebrannten von Quebek nur loben, möchin auch alle Mildthätigen auf die starfen Ansprüche hinweisen, jene Engländer in Reu⸗ Seeland mit Recht auf ihre Hülfe g machen können. Das Feuer von Queber war ein zu falliges s⸗ die Plünderungen und Zerstörungen an der Inselbucht abt n wir uns selbst zuzuschreiben; denn wir werden doch die Venn lichkeit für die Mißgriffe unserer Regierung nicht ablehnen Wir schulden unseren ÄÜnsiedlern Schutz; sie haben ihn nich f den, und man hat ihnen nicht einmal verstattet, sich selbst gen schlimmen Folgen zu schützen, welche die verkehrte Politik des i landes über sie gebracht hat. Deshalb spricht die Gerechtigti so laut als das Mitleid zu ihren Gunsten.“

Das unlängst aus Ching angelangte Sycee silber ist g öffentlichem Aufstriche verkauft worden; 1400, 000 Unzen ersamn Haus H. Chastellain u. Comp. zu 60 R. Pence pr. Unze, in gesammten Ucberrest das Haus Rothschild zu b0 Penze pr. lin

Da der große Diebstahl bei dem Bankhause Rogers enn Vergessenheit zu gerathen anfängt, bieten die Diebe Alles af die gestohlnen Banknoten in Umlauf zu setzen. Von mehreiti artigen Listen, welchen die Polizei auf die Spur gekommen sst der Herald besonders vor in Umlauf gesetzten neuen Verzen der Nummern der Noten, bie von den kleineren (von den 10009 Noten d. d. Mai 1814 sind nur noch gestohlene in Priyns darquf sämmtlich falsch angegeben sind. Ohne besondere M samkeit wird das leicht übersehen. Man findet die Nummn etwa vorkommenden gestohlenen Note nicht darauf, nimmt sie⸗ denklich an und ist betrogen.

Der bisherige nordamerikanische Gesandte in London, Hen fett, wird demmnächst die Rückreise nach den Vereinigten Shan treten. Auf sein Ansuchen hat das Schatzamt die bei Persone nes Ranges gewöhnlichen Anweisungen an die Zollbeamten gel

die Einschiffung seiner , n. unbelästigt, d. h. ohn l ;

tation, geschehen zu la

niederlande.

Aus dem Haag, 18. Aug. Herr J. B. van Son, . bisher die Angelegenheiten des römisch⸗katholischen Kultus prot . leitete, ist nunmehr definitiv zum Minister bieses Deparfem nannt worben. ͤ

n.

vergangene Woche um Zl, 00 Sm

Srl irn.

Brässel, 19. Aug. Der Erzherzog Friedrich von Desterteich

ern in 55 3. h * ihm bis h entgegengereist. Auch der Fürst Mi Galizyn ist auf der . 2 . nach Paris und der nieder ländische Kriegs ⸗Minister, Lsstt, aus Holland hier eingetroffen.

* Ee n ne l die wohn, won; mn

der ausgestellten Gegenstände beläuft sich auf 816. Jtarlien.

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hn Jahre sen. Es ist in derselben nicht esprochen, vieser Zoll⸗Nachlaß nur auf beschränkt (für England muß er ne Länder, wir z. B. Deutschlan Leßteres nicht, so würde der Ein

Moldau und wallachei.

ducharest, 7. Aug. Aus dem hiesigen russischen Konsulats⸗ . er. ganze Archiv nebst einer Summe von 10060 Vufaten et worden. .

Aegyrppten

Der ägyptischen Kriegsmarine, welche sreren Jahren, sowohl was die Schiffe als auch die Manns betrifft, ungemein vernachlässigt wurde, wird nun wieder Aufmerksamkeit gewidmet, die Linienschiffe werben eines dem anderen in das Bassin gebracht, um ausgebessert zu Schiffsbauholz kommt an, und im Arsenal herrscht Thä⸗

us dem Hedschas erfährt man, daß es dem Groß⸗Scheriff ge⸗ war, die Araber des Assir, noch ehe sie bis Dschedda vorge⸗ baren, zur Heimkehr zu bewegen; doch hatte in der Zwischen⸗ r Haufe der den ermordeten Scheichs nächstverwandten Bedui— ime einen Blutrache fordernden Angriff auf Nabbieh (ein Dorf n, Mambo und Dschedbah gemacht, wobei sie sechs Todte hatten ückgeschlagen wurden.

it ägyptische Dampf⸗Fregatte „Nil“ hat vor kurzem 24 Pferbe, n Württemberg für das Gestüt des Vice⸗Königs zu Schubra äst wurden, hierhergebracht. Diese wirklich ausgezeichnet schö⸗ Emde erhielten den Beifall des Vice⸗Königs, der dem schwedi⸗ deneral⸗Konsul, durch dessen Vermittelung der Auftrag aus⸗ wurde, seine völlige Zufriedenheit zu erkennen gab.

bereinigte Staaten von Nord-Amerika.

ew⸗NMork, 31. Juli. Ueber den Brand, welcher am 19. vie bereits gemeldet ist, einen großen Theil der Stadt New⸗ herwüstete, re die New-⸗Jorker deutsche Schnell— zum zweitenmale in zehn Jahren ist der untere Theil der New Jorf, der Sitz ihres kaufmännischen Reichthums, von derheerendsten Brand⸗Katastrophen betroffen worden, die man at. Wenn ste an materieller Ausdehnung derjenigen vom 16. et 135, die einen Eigenthumswerth von 2 Mil. Dollars le, bei weitem nicht gleichkomnit, so ist die eben erlebte Feuers⸗ don so viel tragischeren Ümständen begleitet; an ihre Möglich= on. lnipfen sich so düstere Betrachtungen, daß der Eindruck wo noch ein ernsterer ist. In der That, wenn dieses zweite Handels⸗ lum der Welt, im Besitze der mächtigsten Wasserwerke moderner ur so schredlichen Heimsuchungen, wie die gegenwärtige, nicht ge⸗ , so kann man nur mit bangem Zagen in die Zukunft blicken. Es shrecklches Gefühl für unsere energische Bevölkerung, deren in aueschließlich vielleicht, einer mühevollen und angestrengten kit gewidmet ist, dem Schwerte des Damolles gleich, die ver⸗ ö dackdel Brandes als ewige Drohung über dem Haupte lten, Am 19. Juli um halb drei Uhr Morgens brach in der nd Stearinlichte⸗ Niederlage von J. L. van Doren, Nr. 34, Street (bekanntlich eine ber engsten Straßen der unteren Stadt) uus, das sich rasch auf die benachbarten Häuser verbreitete. Un= gamweise machte das Feuer bei der vorausgegangenen beispiel⸗ maskhärischen Hie, welche alle Holztheile im höchsten Grade Hatte, gleich anfangs rasche unh, ba diese Häuser bei bewohnt „die Sturmglocke von City- Hall erst gegen drei flug Eben so ungehemmte Fortschritte. Denno hatten, n Sofftziellen Berichte des Hern] C. B. Anderson, Ober⸗ n des städtischen Feuer⸗Departements, an den Stadt ⸗Rath, ligeeilten Spritzen⸗Compagnieen nach unerhörten Anstren⸗ em Brande Gränzen zu setzen gewußt, nur zwei Häuser

Illexan drien, 26. Juli.

w

1687

schienen ganz verloren, als gegen halb 4 Uhr, ober etwas später, in

der gnstoßenden Broandstraße das Haus, in welchem die Kommissions⸗ Kaufleute Crocer und Warren ihre Niederlage haben, 15 Minuten nachdem es die Flammen erfaßt, durch eine der furchtbarsten Explo⸗ stonen in die Luft gesprengt wurde, angeblich von riner großen Guan= iätät Salpeter herrührend, das in diesem Gewolbt bewahrt wurde. Durch ganz New⸗Nork bebte der entsetzliche Schlag, in der ganzen Umgegend, Meilen weit, wurde er gefühlt, sechs oder acht andere Gebäude wurden nun von dem mit unwider⸗ stehlich er Witth sich ergießenden Elemente gleichzeitig erfaßt; von die⸗ fem Augenblicke an war vorauszusehen, daß die menschlichen Wider⸗ standsmittel ihre Gränzen erreicht hatten, mit bangem Herzen sah man der Richtung und , ,. der nun siegreichen Flammen ent⸗ gegen. Der Schauplatz der erheerung war nun zuerst nach Broad⸗ street verlegt und die Lage der dort wie der in Neustreet arbeitenden heroischen Feuerleute höchst bedenklich. Wir wollen bemerken, daß zu verschiedenen Zeiten noch zwei andere Explosionen stattgefunden haben sollen, von denen wenigstens die eine der Entzündung eines Gas⸗ Reservoirs in Neustreet zugeschrieben, wie von Anderen behauptet wird, daß die Haupt⸗Explosion durch die Entzündung eines Pulver⸗ und nicht eines Salpeter⸗Vorraths entstand. Als die Explosion statt⸗ fand, gestalteten sich die Flammen zu einem Feuermeere, das auf bei⸗ den Seiten die Gebäude ergriff und bald eine unübersehbare Ausdeh⸗ nung annahm. Es ist schwer, zu sagen, nach welcher Richtung hin es sich schneller verbreitete, mit Riesenschritten stürmte es westlich ge⸗ gen Broadway, während es in der näheren Umgebung zu einem im= mer größeren Zirkel sich erweiterte.

An den Scenen, welche sich in Broadway in der Nähe des Feuers, in Wall⸗Str., South⸗William⸗Str., Erchange Place, Rector⸗, Mor⸗ ris- und Thames⸗Str. darbieten, kann, sagt ein Berichterstatter, keine Beschreibung sich versuchen. Schleifen, Karren, Schubkarren, aufs eiligste mit der buntesten unglaublichsten Fracht beladen, drängen sich nach allen Seiten durch den dichten Haufen unter schwesßbedeckten, dunkel geschwärzteu, leidenschaftlich erregten Führern. Irländische Wei⸗ ber, das Bett unter einem Arme, zwei, drel nackte Kinder unter dem anderen, eilen, ihre Last an dem Gehwege, oder wo sonst es mit ei⸗ nem Anscheine von Sicherheit geschehen kann, niederzulegen. Längs des an der Dreifaltigkeits Kirche liegenden Trettoirs erhebt sich mehr als mannshoch ein Bollwerk ven Betten, Schränken, Laden, Tischen, Kesseln, Schlaguhren, Brühnäpfen, Bildern, Vasen, Bratrosten, Lehn? stühlen, Bettdecken, Mehlsäcken, Kartoffeln, von allen Dingen, mit einem Worte, die man je gesehen oder nennen gehört hat. Das Bowling Green ist mit ähnlichen Gegenständen angefüllt, und um die Luxus⸗ Fontaine bewegen sich an vierzig bis funfzig arme Familien, die sich dort kleiden, in der Fontaine ihr ntlitz baden, das Geschrei ihrer Kinder zu beschwichtigen suchen. In der Battery sind ganze Morgen Landes von dem Hausrathe einer Ünzahl armer Familien bedeckt auf dem Grase liegt er umhergestreut = und jeden Stoß solchen Eigenthums umgiebt die vom häuslichen Altare getriebene Familie. Hier eine Wiege von Fichtenholz, sie schüttelt mehr als sie wiegt ein blasses, unsaube⸗ res Kind hler eine Rotte geschwärzter Gestalten, die bei einer zer⸗ brochenen Whisky⸗Flasche Labung sucht .... eine Scene, die sich nicht denken, nicht beschreiben läßt. Leider sind bei diesem Brande meh⸗ rere Unfälle der traurigsten Art zu beklagen. Mit erhöhtem Leidwe— sen, da wir von einem uns persönlich bekannten achtbaren und geach⸗ teten Manne zu sprechen haben, zeigen wir das traurige Schicksal des Herrn von Gröning (von der Firma Pavenstedt und von Gröning) an. Derselbe hatte sich in Gesellschaft des Herrn H. Oelrichs, mit welchem er das gleiche Haus bewohnte, nach dessen Geschäftsiokale begeben, wo er sich in der Rettung der kaufmännischen Bücher beson⸗ ders thätig erwies. Fünf Minuten, nachdem seine Freunde das Haus verließen, wurde er unter dessen Trümmern begraben. Der Dahin⸗ gegangene war in der Blüthe seiner Jahre, er war in Bremen geboren, wo sein Vater früher Bürgermeister gewesen ist.

Die BVersicherungs-⸗Gesellschaften New-Norks sollen für etwas mehr als 4 Millionen Dollars betheiligt sein. Man ist der Meinung, daß sie im Stande sein werden, sämmlich ihre Verpflichtungen zu erfüllen; aber, fragt mit Recht der hiesige Courrier des Etats Unis, welche Bürgschaft bleibt uns jetzt, wo die new⸗yorker Com⸗ pagnieen so reduzirt sind, mehrere derselben beinahe ihr ganzes Ka—⸗ pital einbüßen dürsten, für den Fall den hoffentlich nicht eintre⸗ tenden, aber doch in der Möglichkeit liegenden Fall neuer Brand⸗ unfälle? und ist es möglich, ohne daß 3 neue Gesellschaften bilden, solchen Fällen ohne die größte Besorgniß entgegen zu sehenk Die Blätter debattiren bis zum Ueberdruß die Frage, ob Salpeter über⸗= haupt explodiren kann und unter den gegenwärtigen Umständen die mächtige Exploston hervorzubringen vermochte. * Vorrath belief sich auf 1500 Säcke. Unter den zerstörten Gütern sinden wir unter Anderem angeführt: Baumwolle 11900 Ballen, Kaffee 13,000 Säcke, gegen 16,000 Kisten Thee. Blos nach ersterem Artikel ist etwas vermehrte Nachsrage eingetreten. Man berechnet auf 9, 338, 000 Doll. das Gesammt⸗Kapital der 31 Asseluranz⸗ Compagnieen Rew⸗ Norks, auf die ein Gesammt« Verlust von 4,549, 500 Doll. fällt, die sich auf die Compagnieen ziemlich ungleich vertheilen, doch werden auch die schwächsten starke Dividenden geben. Außerhalb New - Jork ist versichert für den Betrag von 8, 257, 000 Doll.

In dem Bericht eines Augenzeugen heißt es unter Anderem: Halb vier Uhr schlug es, und die Glocken hörten auf, ihre Klagetöne über den bedrohten Stabttheil zu tragen, denn der Brand hatle sich mit den Trümmern dieser wenigen Häuser bereits auf den Grund gesetzt, und viele Zuschauer kehrten der Stätte beruhigt den Rücken, als ein dumpfes Getöse gleich dem entfernten Gewehrfeuer eines Detachements Tirailleurs hörbar wurde. Verlauf einer Minute einem meilenweit entfernten Kanonendonner gleichlam. Nach gegenseitigem Hin- und Herfragen unter der erreg⸗ ten Menge hörte man plötzlich den verhängnißvollen Ruf: „Gun-= powder!“ und wie eine von Wölfen überraschte Heerde stürzte der dichte Schwarm von dem Gesahr drohenden Orte. Aber in dem— selben Augenblicke erdröhnte die Luft von einem furchtbaren, von einem Blitze begleiteten Knall, dem der stärkste Donner am Ort, wo dieser einschlägt, nicht gleichkommen kann. Die Häuser erbebten, und der Boden schien unter den Füßen zu weichen. Panischer Schrecken ergriff die im Gedränge wogende Menschenmasse, die, schonungslos Alles zertretend und niederwerfend, was sich ihr in den Weg stellte, von dem Ort der Verwüstung eilte. Da wiederholte sich Knall und Blitz noch furchtbarer, und mit gewaltigem Krachen, als wären tausend Feuerschlünde, gefüllt mit Kartätschen, auf einmal, losgebrannt, barst ein an' der Brandstätte gelegenes Haus in Broad-Street, Tod und Verderben um sich und der he⸗ bestürzten Menge nachspeiend denn aus dem Höllenpfuhl flogen ganze Steinmassen, eiserne Läden, Balken, Thüren 2c. nach alen Richtungen hin; es riß die nächsten Gebäude mit sich fort, warf die Feuermasse wie eine fließende Lava bis auf hundert Schritte entfernte Häuser und verpestete bie Luft mit einem Dunst, der mich wohl an 15 Sekunden meines Athems beraubt hielt. Wäh⸗ rend die 22 Trümmer und die vom Lustdruck drückten Fensterscheiben in den anstoßenden Gassen herabsielen, waren sämmtliche Häuser in der Runde von den Flammen er⸗ griffen und lederten hell auf. Ans Löschen konnte da natürlich nicht so bald gedacht werden, und es dauerte eine Weile, bis

Wenige nahmen Notiz davon, bis es im

einge

n .

sich die auaeinanbergeblasenen wackeren Eine Irländerin 233 3 liche Weise: Mit der E

an ihr Bett, das auge ech; aber die Geistesgegenwart, altend, aus de r herauszusteigen imd den ungefchr 1 Fuß hohen Rand dra Baches zu erklettern; don die sem sprang! sie auf die nächsten Dächer am der Beaver St., ihr iheures Kleingd immer festhaltend und von der züngelnden Flamme hart verfolgt, bis sie endlich von einigen Männern auf dem Hause Delmonico bemerkt wurde, welche sogleich in das Haus, auf welchem sich die an aller Hülfe schon Berzweifeinde befand, ein- brachen und sie so dem sonst unvermeidlichen Tobe entri Aber manche schreckliche Scene bleibt bei dieser traurigen Kat den Bewohnern unserer Stadt immer verhüllt. Möge ein solches 1. nie wiederkehren, das durch eine strengere Ueberwachun⸗ mit Brandstoffen verkehrenden Personen und Handlun sh anser ja ver⸗ mieden werden kann. Schreiber dieses getraut es ö öffentlich aus- zusprechen, daß er während des Auffliegens er Häuser (der Deto⸗ nation nach zu urtheilen) nichts 23 glaub te, als daß in die Luft gesprengt seien. An der Brandstätte das regste Leben, und wenn es unglaublich klingt, so ist es doch wahr, daß an manchen Plätzen schon aue Bauten sich zu erheben be⸗ ginnen, von denen einer in“ Marketfield⸗ Street berrits zum zweiten Stockwerke gelangt ist; ja, man versichert ung, daß ein Haus, das wir zwar nicht efehen. bereits seit zwei Tagen unter, Dach stehe. Dagegen k es freilch auch vorgekom⸗ men, daß die auf dem noch rauchenden Terrain von Broad Street errichteten Mauern eines anderen Gebäudes eg zu warm unter den Sohlen fanden und wieder eingestürzt sind. Das Woch enb latt der Schnellpost führt die deutschen Kaufmannshäuser auf, die sich genöthigt sahen, neue Geschäfts-Lofaje zu beziehen: Herren E. Fi ler; Schmidt und Vogel; Delrichs und Krüger; John D. Kleud Schrage, Koop und Co.; Faber und Bierwirth; G. und 5 . macher; Motz und Pollitz; Creagh und Heybecker; Jarael D. Wal-= ter; Nölker und Möllmann; Ch. Keutgen; Breithaupt und hun; Brinckerhoff, For und Polhemus; Gebrlider Reiß und Co.; Merian und Benard; H. Allis pach (deutsche Schweizerhäuser); von Harter (Burlage und Hurter). Die am meisten heimgesuchten Straßen Es wurden 303 Häuser in Asche gelegt sind: Broadway, Neu⸗Strert, Broad⸗Strert, Erchange⸗ Place, Veäver⸗Street, Markerfield, Wyhite⸗ hall⸗ Street, Stone⸗ und South⸗William - Srrettz.

Die Pennsylvania⸗ Zeitungen jubeln über die Bezahlung der pennsylvanischen Dividende. Sle betrachten den Kredit des Staates als völlig hergestellt. Zwei Drittel der Zinsen, scheint es, sollen baar und der Rest in Anweisungen auf die nächsten Einnahmen der Staatskasse bezahlt werden. Fonds 75 und 76.

In New⸗Nork war diesen Sommer die Hitze größer, als seit dreißig Jahren; das Thermometer stand zu verschiedenenmalen 8 1942 Fahrenheit im Schatten, und es kamen nicht weniger als Fälle von Sonnenstich vor. In der Woche vom 14ten zum 2lsten starben 474 Menschen, 250 mehr als die wöchentliche Durchschnitts= zahl. Das Geschäft hatte sich nach dem durch die rsõbrunst ver⸗ ursachten Stillstand wieder erholt und war beim Abgange des Steamers sehr lebendig. Das Getraide hat im ganzen Gebfete der Union, außer in Ohid und in Michigan, sehr von der anhaltenden Dürre gelitten.

In Quebek herrschte am 17ten große Aufregung unter den nie⸗ deren Volksklassen, indem ein Verrückter auf diesen Tag eine gänzliche Zerstörung der Stadt durch eine dritte Feuersbrunst geweissagt hatte. ug, ging der ominöse Tag ohne Unglück vorüber.

er Steamer „Britannia“ mit Liverpool Datum vom 4. Juli erreichte Boston am I9ten, und der „Great Western“ vom Sten er— reichte —New⸗Nork am 21sten. Die „Cambria“, welche am 30sten in Boston ankam, machte ihre Reise von Liverpool nach jenem latze, mit Einschluß ihres Aufenthalts in Halifax, in 11 Tagen und 9 Stunden.

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Braunschweigs neuestes Mtas⸗ und Gewichts⸗ wesen.

(Verglichen mit den metrischen Verhältnissen Frankreichs und den neuesten Best im mungen Preußens).

Mit dem 1. Januar 1838 trat das Gesetz, die Maß- und Gewichts=

Ordnung betreffend, d. d. Braunschweig, den 35. März 837, welches der Unsicherheit in Maß und Gewicht abhelsen sollte, in Krast. Es umfaßt dasselbe folgende Rubrifen: r

k. Feststel lung der allgemeinen Maße und Gewichte.

Längenmaß. J Fuß oder Werkfuß (- 126 parsser Linien, mithin, da 43, 296 pariser Linien 1 Meter *) ausmachen, O O, 2833621 Meter) hai 142 Zoll zu 12 Linien. 1 Eile 2 Wertfuß (mithin = 253 parsser Ki- hirn = G6 zozz3 Meter). 4 Ruthe 16 Fuß over 8 Ellen S 4668796 Meter). Beim Feldmessen wird sie jn 10 und 190 Theile getheilt. 1 Meile = 1625 Ruthen oder 2b, 900 Fuß C= 7419 122 Meter). 1 Bergbau ⸗Lachter enthält 80 Zoll 87 Linien braunschweigisch ( 76 . parssen Zoll oder à 12 Linien S S50, s par. Lin. 191926 Meter) und zerfallt in S Spann, 1 Spann in 10 Lachterzoll, Zoll in 10 Primen und 1 Prime in 10 Sefun⸗ den, 1 Haspelsaden beim Garnmaß 3 Ellen (S 2,1M0ο218 Meter); der Lopp hat 19 Gebinde zu gh Faden, mithin 1 Lopp 3375 Cen (= 1926, 1962 Meter).

Flächenm aß. 1 Quadratruthe hat 256 Quadratfuß zu 144 Qua- dratzell 2 144 Quadratlinien. ( Quadratfuß O os ii? uadralmeter. 1 Quadratruthe 20, 846315 Quadratmeter.)

Feldmg ß. 1 Feldmorgen hat 120 Quabratrufhen ( 25, oi6881 franz. Aren, da 1 Are 1 Quadratdelameter). 1 Waldmorgen hat 160 Qua- dratruthen ( 33, 33442 Aren). ;

Körp ermg ß. 1 Kubitfuß 1728 Kubitzoll z 1728 Kubillinten S 9.032375 Kubikmeter. 1 Malter bes 3 S0 Rubil- fuß C 1, 8590 franz. Steren, da 1 Stere = 1 Kubilmeier. 1 Agrre des Helzkohlenmaßes 1090 Kubitfuß (— 2.32373 Steren). 1 Maß für Erz, Eisenstein, Steinkohlen, Braunkohlen und Torf, cylmmderförmig und int Lichten 16 Zoll weit, 2 Kublffuß Inhast ( Qoas m6 Fubifmeter). 1 Schachtrulhe für gebrochene und gerodete Steine, für Sand, Erde und dergleichen Materialien 2565 Kubiffuß ( 5, 91881 Steren). IFruchtmaß. 1 Himten 2316 Kubiktzoll ( 1670, ogg 16 par. Ku- biljoll, mühin, da 5o, r24375 pat. Kubstiol“1 Liter, d. i. 4 Nupbif-Deci- meter ausmachen, 31, 14476 Liter), zerfälll in 4 Vlerfaß 2 4 Mer en. *. lee . Himten ist 14 bis 15 Zoll im Lichten weit. 1 Wigpel 49

imten.

Flüssigkeits maß. 1 Quartier, die Einheit der fei gelte,, faßt 2 braunschw. Coder preußische) Pfd. destilltties Wasser bei * 155 Neaumur. (Demnach 1 GSuartier S S2, . preuß. Kubilzoll J— preuß. Quart, D og, ossoz2z braunschw. Kubff oll, M oags q 25 tin sol= ches Quartier zersällt in z, z, 4 u. s. w. 1 Anlet uartier = 3 Ohm) 4 Dhm = 160 Quan er CS Ante, JL Dyhos = daß Ermer * . Ohm), 1 Tonne 108 Quartier (jerfässt in , u. s. w.

onnen. ö Schwerm aße oder Gewichte. ban delsgtewicht; 1 Pfund, dem preußischen Sen köln gleich wird in 382 Lothe 4 Ouentchen gefbeili. Das Pl sich, da, nach 8. 46 des obigen Gesetzes, J Pfund = 1

. d ü ünzmar und

* Im dem, metrischen Spsteme Frankreichs gist als Ginbeit bes Län- genmgßes der Meter 443, 293096 alten parifer Linien; diefe Zabl wird aber in den maßen Berechnungen durch Erhöhung der dritien Dezimal⸗ Bruchstelle abgelürzt in 443, 296 alte pariser Linien.