1845 / 245 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Mitglied des Direktoriums; ) als Organ für die Beziehungen der Staats= Reglerung zur Actien - Gesellschast wird ein Regierung s-Kommissar bestellt. Pim elh⸗ hat nächst seiner statutenmäßigen Stellung, dem Gesell⸗ schafts⸗Ausschusse und der General- Versammlung gegenüber, insbesondere auch das Recht, die Ausführung solcher Beschlüsse, gegen die ihm im In- teresse der Staats- Regierung oder des Unternehmens überhaupt erhebliche Bedenken beigehen, bis auf Einholung höherer Entschließung durch seinen Ein- spruch zu verhindern; d) der Staat übt das wegen seines Antheils am Actien · Ka⸗ pitale in den General- Versammlungen ihm zukommende Stimmrecht durch einen besonderen Bevollmächtigten aus, welchem in jeder General Versammlung eine dem vierten Theile der von den gegenwärtigen Actionairs geführten Stimmenzahl gleiche Zahl an Stimmen zusteht. Sollte sich aber die Re— gierung einestheils der von ihr ursprünglich übernommenen Actienquote ent- äußert haben, so ändert sich obiges Verhältniß dahin, daß ihr Bevollmäch= tigter für jedes volle Tausend der zu dem Zeitpunkte der General-Versamm= lung dem Staate zugehörigen Actien zu fünfundzwanzig Stimmen berechtigt ist, dergestalt jedoch, daß auch in diesem Falle die Gesammtzahl der von dem Bevollmächtigten des Staats zu führenden Stimmen dag festgesetzte Quotal - Verhältniß eines Fünftheils der fämmtlichen in der General-⸗Ver⸗ sammlung vertretenen Stimmen nicht überschreiten darf. e) von dem nach Gewährung einer Dividende von 435 für das gesammie Actien · Kapital sich ergebenden Rein-Ertrage ist die Hälfte, bis zum Betrage eines halben Pro= ents, zu Ansammlung eines Reserve- Fonds zurückzulegen. Dieser

etrag kann durch Beschluß des Direktoriums und Gesellschafts-Ausschusses mit Zustimmung der Negierung bis auf 1 760 erhöht werden. Der Bestand des i nm. soll sich jedoch nicht höher als 5 des Anlage-⸗Kapitals belaufen. ;

S. 22. Die Regierung behält sich das Recht vor, das Eigenthum der Eisenbahn von Löbau nach Zittau nebst Zubehör mittelst Kauss für den Staat zu erwerben. Die Ausübung dieses Ankaufsrechts unterliegt folgenden näheren Bestimmungen: a) dasselbe kann, insofern nicht die Bahn schon früher im Wege freier Vereinigung in den alleinigen Besitz des Staats übergegangen sein . nicht vor Ablauf des 25sten Betriebsjahres nach . der ganzen Bahnlinie, der Gesellschast gegenüber, geltend gemacht werden; b) bei Bestimmung der den Actionairs zu gewährenden Ent schädigung wird der denselben im Durchschnitt der letzen 10 Jahre vor . des Kaufgeschäfts wirklich zu Gute gekommene Dividenden-Ge⸗ nuß in nachstehender Weise als Maßstab zu Grunde gelegt: aa) zum Be— buf dieser Berechnung ist zuvörderst der höchste und der niedrigste der in dem 10jährigen Zeitraume auf die einzelnen Actien ausgefallenen ehr (nen, auszuscheiden und die Summe der übrigen, mit 8 geiheilt, als Durchschnitts⸗ Dividende zu betrachten; bb) hat hiernach die letztere 56 oder weniger be⸗ tragen, so erhalten die Actionairs den Nennwerih der Actien voll vergütet; M stellt sich die durchschnittliche Dividende über 4 P, so sind die Actionairs für diesen Mehrbetrag überdies noch entweder durch Fortgewährung einer ent⸗ sprechenden Rente oder durch Kapitalisirung derselben zum 25fachen Betrage besonders zu entschädigen; e) es beruht in der Wahl der Regierung, ob sie den Ankauf der Bahn auf einmal bewirken oder auch nach und nach mit- telst successiver Ausloosung der Actien in den von ihr beliebig zu bestim⸗ menden Fristen und Raten realisiren wolle. Letzteren Falls gilt von den bei jedem Termine zur Verloosung elangenden Actien und der Entschädigung ihrer Inhaber nach dem . der denselben in den diesem Zeitpunkie vorangegangenen 10 Jahren zugeflossenen Dividendenbezüge analog das Nämliche, was vorstehend unter b. bestimmt worden ist; )' die Regierung wird von dem von ihr beschlossenen Ankaufe der Bahn dem Gesellschafts⸗ Direltorium 6 Monate zuvor amtliche Mittheilung machen, nicht minder in dem Falle sub . jeden Ausloosungstermin und die Zahl der jedesmal zur Ausloosung bestimmten Actien demselben drei Mondale zuvor zur weiteren Bekanntmachung ankündigen; e) mit dem Eigenthume der Bahn selbst gehen auch sämmtliche Zubehörungen derselben, die Betriebsmittel und Ma⸗ teriglvorräthe, nicht minder der etwa vorhandene baare Betriebs- und Reserve⸗ Fonds, so wie überhaupt alle Aktiven der Gesellschaft, an den Staat über, welcher hinwiederum auch die sämmtlichen Passiven der Gesell⸗ schaft zur alleinigen Vertretung zu übernehmen haf.

Die 8. 11 angezogene Beilage und ein Auszug der Statuten werden nachträglichen Artikeln vorbehalten.

Berlin- Potsdamer Eisenbahn.

In der Woche vom 26. August bis incl. den 1. Sepiember e. sind eaf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn 9192 Personen gefahren.

1132

Berlin- Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der Woche vom 24. bis incl. 20. August e. S966 Per-

sonen.

gandels und Görsen - Nachrichten.

erlin, 2. Sept. Die gestern begonnene günstige Stimmung hat sich * nur heute 1 Heeren sondern die Course der Eisenbah= nen erfuhren eine weitere Steigerung, und das Geschäft wurde sehr belebt.

Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 1. September 1845.

Zu Lande: Weizen 2 Nihlr. 4 Sgr. 10 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 18 Sgr. 7 Pf., auch 1 Rihlr. 15 Sgr. 7 Pf.; Hafer 28 Sgr. 10 Pf., auch 25 Sgr. 2 Pf.

* We'fser; Weizen 2 RNihlr. 6 Sgr., auch 2 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 19 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 16 Sgr. 10 Pf.; große Gerste 1 Rihlr. 6 Sgr.; Hafer 27 Sgr. 8 Pf., auch 23 Sgr. 1 Pf.

Sonnabend, den 30. August 1845.

Das Schock Stroh 8 Rihlr. 15 Sgr., auch 7 Rthlr. Der Centner

Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

„Frankfurt a. M., 30. Aug. In dieser nun verflossenen gedr K. der 2 der Börfe einigermaßen belebt, die Cours- Ver- änderung aber ohne Bedeutung, wie denn überhaupt immer noch der Börsen-Speculation der Impuls fehlt. Die gestrige monatliche Abrechnung der Börse ging übrigens leicht vorüber, obgleich das baare Geld immer noch etwas knapp ist.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 29. Aug. Niederl. vwirkl. Sch. 63 *. 396 do. Ausg. Pass. . Zinsl. —. Preuss. Pr. Sch. —. 495 Russ. Hope 93.

Antwerpen, 28. Aug. Zinsl. Neue Anl. 223.

Frankfurt a. M., 30. Aug. 596 Met. 114. Bank- Aetien p. ult. 1978. KBair. Bank- Actien 749 Br. Nope 92 Br. Stiegl. 90. Int. 62 IS Br. Poln. 300 FI. 100 Br. do. s00 FI. So .

Paris, 28. Aug. Hꝰ6 Rente sin eour. 121. 60. Z9h do. fin eour. S4. I0. 69h Span. Rente 30. Pass. —. ö

Wien, 29. Au. 576 Met. 11243. 496 do. 1013. 3906 d0. 773. Bank- Aetien 1616. Anl. de 1834 1593. de 18639 12953. Nordh. 213. 6Gloggn. I52. Meil. 1335. Liv. 123. Pesch. 114. Bud. 93.

59h Span. 233. Pol. —.

Neapl. —.

Berliner Börse. Den 2. September 1845.

Pr. Cour. Rriet,. Gela. Gem.

Pr. Cour. Brief. eld.

10607 994 85

Fonda. Act ien.

ö

Brl. Pots d. Riseub. do. do. Prior. Obl. Mę4d. Lp. Bisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anh. Kiseub. do. do. Prior. Obl. Diss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. MRbein. Risenb. Ido. do. Prior. Ob. do. v. Sĩcaat garant. 1 Ob. Schles. E. L. A 4 Prior. do. Lt. B. B. -St. R. Lt. A. u. B. Magd. -Halbst. Eb. Br.-Schw.-Frb. B. do. do. Prior. Obl.

St. Schuld-Sek. Primien- Scheine d. Sceh. à ö0 T. Kur- u. Neumärk. Schuldversebr. Berliner Stadt- Obligationen Dauz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. * Oatpr. Efandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. 40. gehlesische do. do. v. Staat g. Lt. B.

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Gold al marco. Friedrichs d'or.

And. Gsldm. à 5 Th. - Dis couto.

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do. Prioritüt

echSsSel -- Cours.

Wien in 20 X.. ...... ...... ..... 150 pi 160 Fi. 100 TI.

Leipzig in Courant im 14 TVI. Fass. 100 Tul

Frankfurt a. M. südd. W Paters burg

S! SI SI IILIIII1

100 sRblI.

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobaecktung.

Abends 10 Uhr.

Nachmĩttags 2 Uhr.

1845. 1. Sept.

Morgens 6 Uhr.

Quellwärme 7,7? k Flasswärme 16, 0 Bodenwärme 17,3 Ausdüunstung O, oo Niederschlag O.

338, sa par. 339, os P. 38, 3 par. P S, i n. 15,900 R. 10,0 m. 6, 99 R. * 4,6 R. 4 7,47 R. 91 pet. 41 pCt. 75 pet. heiter. heiter. heiter. O. NO. NNO. Warme wechsel lb Wollkenzug ... NO. 2 7,7” R.

Tagesmittel: 338,59“ Par.. 11,60 R... 4 6,0 R... 69 pct. Ma

Luftdruck Luftwärme .... Thaupunkt .... Dunstsittigung. Wetter

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 3. Sept. Im Schauspielhause. 141ste Abonnemn Vorstellung: e Portrait der Geliebten. (Herr Lang, vom Kön Hof⸗Theater zu München: Jakob von Unstern.) Hierauf: Genre⸗Bilder, von L. Schneider. 1) Ein schottischer Clans⸗Häupt und sein Sohn. 1715. 2) Ein Pas de deux vor hundert Jah

erlin, 1744. . ö Donnerstag, 4. Sept. Im Schauspielhause. 142te Abonnem Vorstellung: Der Fabrikant. (Dlle. Spengler: Eugenie, als Gastrolle.) Hierauf: Die Mäntel. (Herr Lang: Franziskus, als

Gastrolle.)

KRönigsstädtisches Theater.

Mittwoch, 3. Sept. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) erstenmale 6 1 dieser Saison: Otello il Moro di Vent Oper in 3 Akten. Musik von Rossini.

Donnerstag, 4. Sept. Mariette und Jeanneton, oder: Heirath vor der Trommel. Hierauf: Köck und Guste. Vaudeville⸗Posse in 1 Akt, von Fried

m ———

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Allgemeiner Anzeiger.

Gekanntmachungen.

586 ö August Ludwig Schultz oder Schultze, am

am 3. Oktober 1845, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. . Festung Graudenz, den 28. Dezember 1844. Königliches Civilgericht.

Bei

Il6õ9] Alexander

20. Dezember 1810 zu Beetz bei Kremmen geboren, ein Sr! des daselbst am 24. Januar 1839 verstor⸗= benen Ober⸗Amtmanns Gottfried Daniel Schultze und der Sophie Dorothea, gebornen Heintz, hat seit länger als 10 Jahren keine Nachricht von sich gegeben und soll angeblich, nachdem er zuvor in russische Militair= dienste getreten, im Jahre 1833 in Konstantinopel unter dem Namen Abdullatif zur muhamedanischen Reli⸗ gion übergegangen, türkischer Exerzier⸗Meister geworden und im Jahre 1834 unter dem Namen eines Ritt⸗ meisters von Banksch oder Banchet in einer Ka⸗ serne bei Konstantinopel an der Pest verstorben sein, ohne daß jedoch, aller Bemühungen ungeachtet, ein Todtenschein hat beschafft werden können. Sein Nach- laß ist noch nicht vollständig ausgemittelt, soll sich je= doch auf einige Tausend Thaler belaufen.

Auf den Antrag seiner Mutter, der verwittweten Ober ⸗Amtmann Schultze, geb. Heintz, so wie mehrerer Geschwister und Geschwisterkinder, als der angeblich nächsten Erben, wird daher der obengenannte Äugust Ludwig Schultz, eventualiter werden seine etwanigen un= bekannten nächsten Erben hierdurch öffentlich vorgeladen, sich in dem vor dem Herrn Kammergerichts-Referen-= darius Richter hier auf dem Kammergerichte auf den 22. April 1846, Vormittags um 11 uhr, anberaumten Termine zu gestellen und sich zu legiti— miren, widrigenfalls der Abwesende für tobt erklärt und sein Nachlaß seinen nächsten gesetzlichen Erben, even- tualiter dem Fiskus zugesprochen werden soll. Den Auswärtigen werden die Justiz-Kommissarien Valentin, Wilcke 1IJ. und Justizrath Hülsen zu Mandatarien in Vorschlag gebracht.

Berlin, den 19. Mai 1845.

736 b]

gen ist,

von Potsda

Regelmäßig Montags, Donnerstags und Sonnabends,

die Allerhöchste Konzession für die Ruhr- orter Dampfschleppschifffahrt unterm 6. Juli c. vollzo⸗ laden wir die Herren Actionaire zur Gene⸗ ral⸗Versammlung auf

Dienstag, den 30. September,

Vormittags 10 Uhr, im Lokale der hiesigen Gesellschaft „Erholung“ zum Zwecke der Directions-Wahl mit dem Bemerken ein, daß statutgemäß Abwesende nur durch stimmberechtigte Actionaire mittelst schrifilicher Tags zuvor einzurei- chender Vollmacht vertreten werden können. Ruhrort, den 28. August 1845. Das provisorische Comité der Ruhrorter Dampfschlepp= schifffahrts⸗ Gesellschast.

86 ‚: 3 mer .

m nach

1 manns. Hamburg.

Vorm. 9 Uhr. Anker, Taubenstr. Nr. 10.

schleppschifffahrt.

uns als e

Worts zeigt.

Königl. preuß. Kammergericht. önigl. preuß gerich 573

18741 Bekanntmachung.

Durch das am 29. mar c. publizirte Testament des hier verstorbenen Friseurs dlugust Anton Scholz ist dem Schauspieler August Scholz eine goldene Repetir-Uhr nebst Haarschnur vermacht worden, wovon Letzterer hierdurch in Kenntniß gesetzt wird.

Frankfurt a. d. O., den 25. August 1845. (L. S.) Königl. Land- und Stadtgericht. 1348 Nothwendiger Verkauf.

Das auf dem Corps de la place der Festung Grau⸗ denz sub No. 5. belegene, im Hypothekenbuche sub No. V. Pag. 42. verzeichnete Grundstück des Kaufmanns fordert. J. G. Ke ab f , auf S274 Thlr. 15 Sgr. zu⸗ folge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll

Bekanntmachung. :

Nachdem der hiesige Kaufmann Friedrich Schmidt am heutigen Tage erllärt, daß er die bisher von ihm betriebene Manufgkturwaaren⸗ Handlung niederlegen wolle, und behuf Negulirung seiner Schulden Verhaͤlt nisse auf Convocation seiner Gläubiger angetragen hat, diesem Antrage auch stattgegeben ist, so werden alle diejenigen, welche aus irgend welchem Grunde Ansprüche und Forderungen an den hiesigen Kaufmann Friedrich Schmidt zu haben vermeinen, zu deren Anmeldung und Klarmachung in dem zu diesem Zwecke auf

Dienst ag, den 39. September d. J.,

Morgens 10 Uhr, Termine bei Stra

Decret. , den 11. August 1845. e r

8751 l über die

f Rathhause hierselbst anberaumten I734 b]

e der Präklusion hierdurch aufge—=

r a t.

Mag ist Niem e per.

toir an.

ö 7—

K

Literarische Anzeigen.

Duncker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin, Franz. Str. 21, erscheint so eben:

Da Leben und Wirten Seydel⸗

Mit Benutzung und Veröffentlichun chen Nachlasses und der Briefe de von H. Th. Rötsch er. gr. 8. Eleg. geheftet. 2 Thlr.

Das so eben erschienene Werk erfüllt den seit lange gehegten Wunsch der Künstler, wie der Freunde der dra⸗= matischen Darstellung, den vollen Geistesreichthum und den hohen Werth des seltenen Mannes, dessen große Bedeutung die Gegner selbst bei seinen Lebzeiten ein—⸗ gestanden, der Mit- und Nachwelt aufzuschließen. Der als darstellender Künstler nur noch durch die Krast der Erinnerung Fortlebende ersteht in diesen Blättern vor

* geistig hochbegabte, charaktervolle Persön⸗ lichkeit, welche sich uns durch die überraschende Gewalt des Ausdrucks, zugleich als ein wahrer Künstler des Indem das Werk außerdem das Ent- wickelungsgesetz des Künstlers darlegt und die durch den⸗ selben hervorgerufenen Kontroversen der Kritik wissen⸗ schaftlich löst, erscheint dasselbe auch als ein wesentlicher Beitrag zur Aesthetik, wie zur Kunstgeschichte, und nimmt durch die Einsicht, welche es in den gegenwärtigen Zu⸗ stand der Bühne, wie in das, was ihr Noth ist, ge⸗ währt, das allgemein ste Interesse für sich in Anspruch.

elben. Dargestellt

Bei R. Mühlmann in Halle sind eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Vier Predigten

Bewegungen der. Zeit von Dr. A. Tholuck.

brosch. Preis 6 Sgr.

In Berlin vorräthig in Wohlgemuth's

Buchhandlung, Scharrnstraße Nr. 11.

Ein Rittergut, einige Stunden von Berlin, mit schönen Wohngebäuden, vollstãndigem Inventarium, ist gegen Anzahlung von 15,000 Thir. zu verkaufen. Adressen sub U. 40. nimmt das Intelligenz - Com-

72761 Aufforderung.

Der Oboist Herr Spindler wird erst seinen jetzigen Aufenthaltsort dem Kör Intelligenz ⸗Comtoir zu Berlin bald einzusenden, da ihm eine angenehme J richt mitgetheilt werden kann.

aäsrNotarielle Versteigerung einer französischen Leihbiblioth

Auf Ersuchen des Eigenthümers soll die hier! hende, sich durch Vollständigkeit auszeichnende s zösische Leihbibliothek, enthaltend circa Bände der besten neuen und neuesten Unterhaln schristen und klassischen Literatur, großentheils in n Ausgaben, so wie eine Anzahl dahin einschln deutsche Werke, durch Unterzeichneten im Ganzen notariellen Versteigerung gebracht werden. ist dazu

Sonnabend, der 20. Sept ber d. J.,

als Termin anberaumt, und es werden hlermf Kauflustigen ersucht, sich Vormittags 10 Uhr dies es guf der hiesigen Kreuzgasse im Erdgeschoß det es Nr. 17 einzufinden, ihre Gebote bis Miitgh Uhr zu Protokoll zu eröffnen und sodann sich wärtigen, daß mit Versteigerung der Leihbiblioiht deren Zuschlag für das Meistgebot werde verfahren h Die Biblioihek ist bis zum genannten Tage“ zeichneten Orte täglich in Augenschein zu nehmen, Dresden, am 30. August 1845. Gustav Blöde, öffentl. immatrik. No

des handschriftli⸗

1732p Meine geehrten Geschäftsfreunde benachrichis hierdurch, daß die theilweise Zerstörung meiner nenbau⸗Wertstatt in der Klostermühle dun heute enistandenen Brand den Betrieb meines nenbau - Geschäfts in keiner Weise unterbricht, Arbeiten in meiner neuen, an der Leipziger gelegenen Fabrik ungestört fortgesetzt werden.

Chemnitz, den 29. August 1845. Richard Hartma

, reer

Die zu befürchtende Miß -Aerndte in England und ihre Folgen.

. ie Kartoffel⸗Kranlheit. Goethe⸗Feier.

Vaudeville in 3 Akten, von W. Fried

rn Rothen Adler-Orden vierter Klasse, so wie dem Salz⸗Magazin⸗

Naumburg bestellt worden.

aus den Fächern

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. sür 4 Jahr. 1 ütihlr.— Jahr. 8 Kthlr. I Jahr. in allen Theilen der Nonarchie ohne Preiserhöhung. Insertions- Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Preußische 3

Allgemein

I 245.

Inhalt.

Anitlicher Theil.

Inland. Rhein- Provinz. aus Neisse. von Preußen.)

Deutsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. in der Pfalz. Königreich Hanno ver. Kronprinzessin.—Herzogthum Hosstein. Königs nach Holstein. Freie Stadt Bremen setzung des Handelsgerichts.

i eren, Monarchie. christlicher Toleranz.)

Nnßland und Polen.

Der

für den Dniestr. Hagelschlag.

rankreich. Paris. Reise des Herzogs von Nemours. Vertiag mit afrikanischen Stämmen. Vermischtes. Hrosibritanien und Irland. London. schen Prinzen nach Aegypten und den Pyrenäen. Die R Irland. Steigerung der Eisenbahnen im Fall eines Belgien. Brüs se l. Königin St. Thomas.

Invasions Krieges mit Frankreich. Victoria.

Ftalien. Neapel. ö Handels -Angelegenheiten. Na—

n, . Kongreß. Epanien, Madrid. Neuernannte Senatoren. = Tagesbese . 'bortugal. Lissabon. Corteswahlen. 6 'Bereinigte Staaten von Nord-Amerika. London. hender Krieg mit Mexiko. Der New-Nork-Herald darüber. giti. Schreiben aus Paris. Bürgerkrieg.)

Krankheits beschreibung.

Berlin,

Die, Kartoffel- Krankheit. Schreiben (Durchreise Ihrer Königl. Hoheit der Prinzessin Albrecht

zunde— Schärfung des Verbotes, die lein g Hochschule zu besuchen.— be e, e e,

ronprinz und die Bevorstehende Reise des Feierliche ECin⸗ Schreiben aus Marienbad. ( Beispiel

St. Peters bung. Verbeerungen unter d Schafheerden von Cherson. Aen. ine, Dane sn

Handels⸗ Die Reisen der französi⸗ epealer in des Bodenwerthes. Vermischtes. Die Macht

Nachrichten von der Kolonie

Bevorste⸗ (Präsidentenwechsel und fortdauernder

Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Justizrath und Justiz⸗Amtmann Ruskow zu Stepenitz

därter Na st zu Pillau, das Allgemeine Ehrzeichen zu Den bisherigen Land- und Stadtgerichts⸗Direltor en in Stettin zum Kammergerichts-Rath zu ernennen.

verleihen; und von Holle⸗

Der bisherige Justizz Kommissarius Harras in Ziegenrück ist gleich zum Notarius in dem Departement des Ober⸗Landesgerichts

Königliche Bibliothek.

Das Reskript Sr. Excellenz des Herrn Staats⸗Ministers und inisters der geistlichen, Unterrichts und Medizinal⸗Angelegenheiten m 22. Februar v. J. an Herrn Dr. Prutz, welches damals der öniglichen Bibliothek amtlich mitgetheilt worden, lautet wie folgt:

„Auf Ihre Vorstellung vom 17sen' v. M., worin Sir um bn Er⸗ laubniß zur Entleihung von Werken der hiesigen Königlichen Biblio— thek nach Ihrem jetzigen Wohnort, Halle, gebeten haben, eröffne ich Ihnen, nach Eingang des hierüber , mn, Berichts des Ober- Bibliothekars der Königlichen Bibliothek, daß die Bücher Fächern der Geschichle und neueren deutschen Literatur, deren Mittheilung Sie zufolge Ihrer Eingabe vorzugsweise wün⸗ schen, hier am Orte selbst so zahlreich und häufig benutzt werden, daß die Versendung von dergleichen Werken nach außerhalb ohne Beeinträchtigung des hiesigen gelehrten Publikums nur ausnahms⸗

eitung.

Alle Post-Anslalten des In- und Aus landes nehmen Sestellung auf dieses glaltt an, sür Gerlin die Erpeditign der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichsstraße Mr. 72.

weise erfolgen kann und deshalb

chränken ist. e n, en genehmigen, Fällen,

Ich muß daher Anstand nehmen, mit Rücksicht auf die Vorschriften des

= Ihnen zu beschaffenden geeigneten

Berlin, den 22. Februar 1844. Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und

e , Igel genheiten. .

ez. h ö An den Herrn Dr. R. E. pr en ,, Halle.“

Daß dem Herrn Dr. schriftliche Bürgschaft

keinen Zweifel, und hier eine

ohne leidet Ausnahme zu Gunsten eines Schriststellers wie er wolle zu verzichten, wechseln kann, war um so weniger Grund vorhanden, Prutz sich die geforderte Caution fessoren in Halle leicht verschaffen

er sei übrigens

konnte,

auf der Königlichen Bibliothek für Herrn Dr. Prutz verwendet hatte.

nicht die Rede sein. Berlin, den 28. August 1845. Der Königl. Geheime Regierungs- Rath und Ober⸗Bibliothekar Dr. Pertz. Angekommen: Der General⸗Major und Direktor des allge⸗ meinen Kriegs -Departements, vo n Reyher, aus Ostpreußen.

. Der Präsident des Handels-Amts, von Rön ne, von Fran⸗ zensbad.

Der Pair von Großbritanien, Lord Monson, von Leipzig.

Uichtamtlicher Theil. Anlan d.

Rhein-Provinz. Wie aus Köln emeldet wird, greift in dortiger Gegend die artoffel⸗ Krankheit . mehr um sch hci den Zufuhren auf dem dortigen Marfte werden täglich große Massen auf polizeilichen Befehl weggenommen und verschütket, weil die Kar— toffeln zum größten Theil faul sind. Sie sind ohne Mehl und völlig ungenießbar und haben zugleich einen unangenehmen Geruch. (Auch

in Westphalen richtet die' E idemie große V Kartoffelfeldern an.) . J

* VNeisse, 28. Aug. Heute Morgen um 39 Uhr traf Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Albrecht mit e ell aus hahn kommend, hier ein und setzte, nach erfolgter Umspannung, ihre Reise ohne Aufenthalt nach Kamenz fort. Höchstdieselbe wurde am Post⸗ hause von dem ersten Kommandanten, General⸗Major von Breßler, dem Landrathe des Kreises und dem Orts⸗Bürgermeister empfangen.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Se. Majestät der König hat befoh⸗ len, daß das Verbot des Besuchs der Universität Leipzig (s. Rr. 237 d. A. Pr. Z.) den studirenden Bayern mit der Bemerkung bekannt gemacht werde, daß der Uebertreter desselben zu irgend einen Prüfung für den Eintritt in einen öffentlichen Dienst des Staats, der Kirche oder der Gemeinde nicht nur nicht zugelassen, sondern auch mit ent⸗

Donner stag den 4 September

ganz n. 22 zu be⸗ hr Gesuch zu würde demselben aber auch in einzelnen e m i. all Ri Reglements der Kö⸗ niglichen Bibliotheß, nur nach vorheriger shr ji rn e nn. Kaventen willfahren

Prutz nach den bestehenden Vorschriften Bücher nicht verabfolgt werden burften, zweife hi zu machen, also au die von der Königlichen Bibliothek geforderte Sicherheit und . so ehrenwerth welcher seinen Aufenthaltsort jederzeit als Herr Dr. z. B. die eines der Herren Pro⸗ denn es ist Thatfache, daß Herr Professor Duncker aus Halle sich bei seiner ae r ü, Gewährung der Wünsche bes

Von verweigerter Benutzung der Königlichen Bibliothek kann also

1845.

sprechender polizeilicher Ahndung belegt werden würde ü pünktlichen Vollzug obiger Destum ß werden die e tiff 6n lizei⸗ Behörden und die Vorstände der Studien⸗Anstalten verantwort⸗ lich erklärt. Die protestantische General Synode der Pfalz wird am. ?. Sept. in Speyer eröffnet. Herr Regierungs- Direktor von Schnellenbühel ist zum K. Commissair und Herr O er⸗Konsistorial⸗ Rath Grupen zum Dirigenten bei derselben ernannt.

Königreich Hannover. Die Hannoversche Zeitun macht bekannt, daß Se. Königl. Hoheit der Kronprinz 6 Autienzen Miltwochs von jetzt an bis auf Weiteres wieder ertheilen werde. Se. Königl. Hoheit und die Frau Kroprinzessin bewohnen seit ihrer Rückkehr von Norderney die Sommer ⸗Residenz in Mont⸗ brillant, werden jedoch später das Ernst⸗August-⸗Palais in der Stadt , dem Vernehmen nach, die Kronprinzessin ihre Wochen alten wird.

Herzogthum Holstein. wird Se. Majestät der König von Glückstadt in Altona eintreffen, verweilen und dann namentlich

Den neuesten Nachrichten zufolge, n Dänemark am 8. September über bis zum 11ten dort und in Hamburg Kiel und Plön besuchen.

Freie Stadt Bremen. Am 1. September fand zu Bre⸗ men in einer Versammlung des Senates und? der Bürgerschaft die feierliche Einsetzung des Handelsgerichts und die Vereidigung der kaufmännischen Mitglieder desselben statt. Der Prästdent des Senates, Herr Bürgermeister Smidt, eröffnete die Feierlichkeit mit einer Rede, in welcher er unter Anderem hervorhob, wie heutzutage,

wo der Handel sich über neue Gebiete ausbreite und eine vielfach veränderte Gestalt annehme, die Zeit einen srüher kaum geahnten Werth besitze, und daher denn namentlich auch hinsichtlich der Nechts⸗ pflege in den Handelsverhältnissen eine rasche Erledigung vorkommen⸗ der Differenzen, unter steter Berücksichtigung der Handelsgebräuche, er⸗ forderlich sei. Daher der jetzige Schritt, welcher freilich vorerst nur ein Versuch, sei, um an der Hand der Erfahrung das Richtige zu finden. Nach diesem Vortrage lessteten die kaufmännischen Handelsrichter den ihnen von dem Herrn Prässdenten vorgelesenen Eid, und das ge⸗ sammte Personal des Gerichts begab sich auf die ihm neben dem Senate augewiesenen Plätze. Als Vorsitzer nahm nun Herr Senator Dr. H. G. Heineken das Wort und verbreitete sich speziell über die Aufgabe, welche das Gericht zu lösen berufen sei, über die Art, wie es Recht zu sprechen habe. Er warnte vornehmlich vor übertriebenen Erwartungen und suchte in dieser Beziehung die Hörer auf den rich⸗ tigen Standpunkt zu setzen. Zum Schlusse der ansprechenden Feier⸗ lichkeit nahm der Senats-Präsisdent nochmals das Wort, erklärte das Gericht nunmehr für konstituirt und entließ dann die Versammlung. Mittags fand ein Festmahl auf der Börse statt. Auch im bremischen Gebiete haben sich auf beiden Seiten der Weser unverkennbare Spuren der Kartoffelkrankheit gezeigt.

Oesterreichische Monarchie.

ñNVꝛarienbad, 28. Aug. Heute ward hier ein Guts e aus der Neumark, der zum Gebrauch der Kur . de,, 6 beerdigt. Obgleich er der evangelischen Kirche angehörte, hatte ihm doch nicht nur die hiesige Geistlichkeit eine Ruhestätte auf dem katho⸗ lischen Kirchhofe gestattet, sondern auch dem Leichenzuge ihre Assistenz gewährt, ja, sogar aus freien Stücken eine Seelenmesse für den Verstorbenen halten lassen. Nachdem die Schuljugend, welche unter Vorantragung des Kruzifixes den Leichenzug eröffnete, am Grabe ein died gesungen hatte, verrichtete der General Superintendent Pr. Köster aus Stade die kirchliche Feier. Es war ein in jetziger Zeit doppelt erfreulicher Anblick, katholische Geistliche bei einer evangelischen kirchlichen Feier in christlicher Liebe und Theilnahme anwesend zu sehen. Allgemein erkannten die hier anwesenden Landsleute und Glaubensgenossen des Verstorbenen, welche den Leichenzug, dem sich auch hiesige Bürger angeschlossen hatten, bildeten, mit? Dank den

Die Kartoffel⸗Krankheit. Die Abhandlung des Herrn Morren, Professors der Land⸗ thschaft zu Lüttich, über diese Krankheit ist zwar in Nr. 240 der Allg. euß. Zig. bereits kurz berührt worden; da' der Gegenstand indeß von cher Wichtigkeit ist, so kommen wir noch einmal darauf zurück und thei⸗ die ganze Abhandlung hier mit. „Viele Personen“, schreibt der Verfasser, „und besonders meine Zuhö⸗ haben mich über die Plage befragt, welche unsete Felder verheert. Ich de es daher für meine Pflicht gehalten, die Umstände zusammenzustellen über die Ursachen, die Entwickelung, den Charafler' und die Folgen er Krankheit eine Schrift zu verfassen, die ich der Afademie der Wissen⸗ isten vorlegen werde. Da die erste Sitzung erst den 4. Oftober siatt= den wird, so habe ich meine Zuflucht zur Tagegpresse genommen, um Mittel nicht zu spät zu veröffentlichen, welche geeignet sind, die Land- ge zu vermindern und ihr für das nächste Jahr vorzubeugen. lan stellt das Uebel als neu dar. Es soll mit dem ersten Hundstage, . Juli, in Belgien eingedrungen und die Epidemie von Frankreich nec. Sle soll sich in Gestalt einer weißen Wolle der Felder be⸗ n aben. Unglücklicherweise bestand diese Krankheit bei uns seit mehreren Jahren; a ich von 1843 ihre nahe Ausbreitung vorherfah, so lieferten mir rere Guts besitzer den Beweis ihres Daseins in der Provinz Lüttich. Ileichhein jener und dieser Krankheit ist nicht zu bezwelfeln. Die politischen Zeitungen haben sich bieher allein mit jener Krankheit ußer zwei Artikeln in den belgischen Zeitungen L Organe des andres und Le Journal de Brur kl le s verbien! Alles, was man ö sie vorgebracht, keine Berücksichtigung. Die wahre Ursache des Uebels nach jenen Artiteln, ein Schwamm, ein Schimmel, den die Gelehrten die Klasse der Botrydis setzen werden, die Oekonomen dagegen einen ö. einen Brandstich und dergleichen nennen, und den die Einer der lein Andere der Dürre, Andere einem von rankreich kommenden be. Andere Inselten zuschreiben. Die Erfeuntniß der wahren Ursache 8 icht, um das Uebel zu vermindern oder wo möglich zu heben? af einiger Zeit beobachte ich das Uebel schrittweise auf mehreren elfeldern. Ez beginnt die Krankheit entschieden mit den Blättern,

und Forst⸗

schnell gelb; der Flecken wid b

gen, Sie erzeu Krätze, zeigt. Gegen 1830 fand sich zwischen Koln und Neuwied, in Sachsen, Meck⸗ dern Böhmen, Schlesien und später in Bayern eine Krankheit an den Kartoffeln, welche die Knollen so hart machte, daß lein Hammerschlag und kein Kochen sie zertheilte. Ein Drittel der Aerndte ging durch diefes Uebel verloren. Man nannte es den Brand (gangrène) der Kartoffel. Herr von Martius hat über diese Krantheit eine Schrift herausgegeben, welche in diesem Augenblicke sehr wichtig für die Oekonomen ist. Dieser Brand ward auch erkannt als die Folge eines Schwammes, welcher ähnlich ist dem Mut- terkorn des Roggens. Es ist ein sclerotium, d. h. ein harter, schwarzer, dickfleischiger und fester Schwamm. Der Knollen bekommt davon den An⸗ schein eines Trüffels, den man wegen seiner Härte für eine Spielkugel halten sollte. Herr von Martius hat diesen Schwamm inokulirt. Das lebende Gewebe, der Saft der Pflanze werden davon infizirt, und das Gewächs leidet davon. Dieses ist außer Zweifel durch die vielen Versuche. In dem gegenwärtigen Falle geht ein ähnliches Phänomen vor sich. In Folge des gelben Fleckens und der Entwickelung des Botrydis auf dem Kartoffelblatte erhält der Stengel den tödtlichen Einfluß. Hier und da wird das Oberhäutchen (Epidermis) braun und schwarz, und mittelst des Mi⸗ losfopys gewahrt man, daß der Stengel durch die Rinde angegriffen wird. ö. ö Stoff . sich 9. . das Oberhäaichen (Epider= n enn man gleich daran nicht jene Schwämme gewahrt ĩ

n n,, m d r . ; .

ie Feuchtigkeit, in Saft, in Pflanzenblut verwandelt, bildet si im Blatt und geht darauf in den Stengel und die Wurzel. Nun , dieser Sast krankhaft, tödtlich, und die Pflanze stirbt. Sobald die schwar⸗ zen Flecken sich an den Stengeln zeigen, sterben die Blätter ab, fallen auf

den oberen Theilen; so ü ; e gar Blumen und Früchte fanden sich zuerst davon iffen. Ein Theil dez grünen Gewebes verliert seine Farbe und wird

Nun greift die Ansteckung den den Saft aufnehmenden Theil an. vom Uebel ergriffenen Kartoffel gewahrt . ö

braunen und gelben Flecken, bisweilen grauen und schwärzlich ; sich aus über die J schwärzlichen. Sie dehnen

Die Haut geht lescht läuft Jauche heraus, ein fader und später ein fauler Geruch, ähnli

der frisch durchgeschnittenen Schwämme, , n en. Die Thiere selbst wollen

ziehenden Bewegung der

Allein Aufmerksamkeit und selbstständig erwiesen, der Aeste ist, welche durch die Feuchtigkeit der Gewebe und erzeugt wird. ; wegung hervor, die in den Landerelen, welche feuchten Stellen nahe liegen sehr groß sein muß.

hat. Lande als das unserige, noch nicht

i n findet man die . dieser Theile off (Albumen, lalumine) ist vernichtet, der Saftbwird geib, d

Substanz gelb und dann vewickt, so daß ,, Brand Leere,. . kleine beschriebene Krankheit kann man trockenen Brand nennen, die jetz . zeichne ich mit dem Namen feuchter Brand. ö 6

die Erde, verbreiten dorf den Kraͤntheitsstoff und irancnlef Doden hinein heitastoff ragen ihn noch in den

Dir alnstechng steigzt alsbald in en Knollen selbst hinab, Tze. soJ

gleich brandig wird. Der Knollen ist keine Wurzel, und daraus oz daß er Maik enthält und Mark und der

sondern ein Zweig; er eine Rinde. Zwischen dem inde ist eine Zone von Gefäßen, welche Holz vorstellen. An einer Menge von bläulichen,

ganze holzartige Zone. Das Uebel greift weiter um sich und verdirbt die Kartoffel gänzlich. ab, ihr Fleisch kracht nicht mehr unter dem Messer, es

ne, giebt sich kund und macht übel. solche Kartoffeln nicht fressen. z

Ein paar, höchstens 3 Tage nach der inneren Erkrankung der startoffel

zeigt sich der Schwamm auch äußerlich. Dieser weiße Auswuchs trilt ein in den Augen der Knollen, und darauf dehnt er sich wie leichte weiße

Flocken zuerst auf einer runden Oberfläche aus und ĩ i ĩ . , fläch ergreift später die

Die Kartoffel ist dann ganz verloren.

im Organe des Flandres hat von einer zusammen⸗

äußersten Theile des Schwammes gesprochen. Experimente haben diese Bewegung als nicht

sondern haben dargethan, daß es nur' eine Drehung ihre Zarthen

ein Dunst, ein Hauch brachte die Be⸗=

Der Artikel

Der geringste Wind,

Man hat die Krankheit Inselten zugeschrieben, welche Niemand

Man legt sie der Nässe bei, obgleich sie in Irlland, 2 . erschienen ist. Bei der Untersuchung der Veränderungen der mehlichten Theile des ganz geändert. Der Eiweiß-

ickt, s ihre Körner sich vereinigen, einen unförmliche Massen werden. Die von Martius

Derselbe ist von der nämlichen Art, wie der Brand des Roggens, Ha⸗

sers u. dergl.