1845 / 255 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Oesterreichische Monarchie.

S Wien, 8. Sept. Das ohnehin große Elend der Provinz Galizien durch die dortigen Elementar⸗Ereignisse hat leider einen neuen Zuwachs erhalten. Gemäß der bei der Hofkanzlei eingelangten An⸗ zeige, ist nämlich die dort abermals ausgebrochene Rinderpest bereits zu einer bedeutenden Ausdehnung gelangt, wodurch die Lage der länd= lichen Bevölkerung besonders sich noch mißlicher gestaltet. So weit dies durch amtliche Anordnungen möglich, sind von hier aus alle An⸗ ordnungen getroffen worden, um der Weiter verbreitung jener verderb⸗ lichen Thierseuche Einhalt zu thun; besonders sind an die böhmische Administration strenge Weisungen ergangen, damit nicht, wie im vo⸗ rigen Jahre, durch Fahrlässigkeit jene Seuche sich über das Land ver⸗ breite und den Verkehr mit den Nachbarstaaten hemme.

Die im vorigen Jahre bei der Eröffnung der Staatebahn nach Grätz vorgekommenen und leider noch immer nicht gänzlich gehobe⸗ nen Mängel des Transports wiederholen sich jetzt auf sehr bellagens⸗ werthe Weise auch auf der Bahn zwischen hier und Prag. Alle auf der Eisenbahn dahin und von dort hierher Gereisten führen laute und bittere Klagen über die vielen auf dieser Bahn stattfindenden Unzu⸗ kömmlichkeiten. Anstatt, wie es verheißen, die Reise zwischen hier und Prag in einem Tage zurückzulegen, dauerte selbe bisher 30 34 Stunden, verursacht durch mehrstündigen Aufenthalt in den Statio⸗ nen, besonders zu Prerau, Littau, Müglitz, Pardubitz und Kollin. Was diesen Mangel an Ordnung und dadurch verursachten langen Aufent- halt für die Reisenden noch empfindlicher machen soll, ist der Mangel an aller Fürsorge in Beziehung auf Nahrungsmittel, die meist von schlechter Beschaffenheit, durchgehends aber so überaus theuer sein sollen, daß deren Ankauf den minder Bemittelten gewissermaßen un⸗ möglich wird. Dazu gesellt sich noch der Umstand, daß die Gesellschaft der Ferdinands⸗Nordbahn zwischen Ollmütz und hier, gerade seit Eröffnung der Staatsbahn, die Preise für die Nachtfahrien erhöhte. Zwar sucht das Hoskammer⸗ Präsidium das Publikum zur Benutzung der Eisenbahn, durch die jetzt schon erfolgte Einstellung gewisser Fahrcourse, wie z. B. zwischen Kollin und Prag, zu zwingen; es ist aber, wenn den erwähnten Uebelständen nicht bald und kräftig ge⸗ steuert wird, kaum zu erwarten, daß die Eisenbahn die gewünschte Frequenz erhält, da die auf dem fürzesten Wege fahrenden Gesell⸗ schaftawagen die Passagiere zwischen hier und Prag ebenfalls so schnell befördern, als die durch große Umwege auf mehr denn 69 Meilen verlängerte Eisenbahn. Jedenfalls stellt es sich jetzt schon heraus, wie richtig diejenigen urtheilten, weiche anstatt dieser so bedeutend ausgedehnten Bahn die ungleich kürzere direkte Verbindung zwischen hier und Prag über Stockerau in Antrag brachten.

Frankreich.

Paris, 3. Sept. Die Königin Victoria ist gestern Vormittag um 9 Uhr zu Treport gelandet und hat sich von da in Begleitung des Königs und der Königin der Franzosen nach dem Schlosse Eu begeben. König Ludwig Philipp war der Königin Victoria auf der Dampfbrigg „Courier“ entgegengefahren und begab sich an Bord ihrer Jacht. Die Königin stieg fodann mit dem König, dem Prinzen Albrecht, dem Prinzen von Joindille, dem Prinzen August von Sachsen⸗ Koburg⸗Gotha und Herrn Guizot in das Boot des Königs und lan⸗ dete zu Treport. Im Schloß Eu angelangt, führte Ludwig Philipp die Königin in die neu eingerichtete Victorsa⸗-Gallerie. Ein Dejeuner von 40 Gedecken wurde im Park servirk. Abends war Theater; es wurde „Richard Löwenherz“ aufgeführt.

Das Journal des Débats meldet, die französischen Prinzen seien in Tolosa mit einem Enthusias mus empfangen worden, der alle Erwartungen von spanischer Gastfreundschaft übertroffen habe. Ueberall sei die Bevölkerung von den Bergen herabgestigen, um ihnen durch Beifallruf ihren Gruß zu bringen, auch sei ihnen zu Ehren' in Tolosa auf einer besonders dazu hergestellten Bühne ein festlicher National⸗ tanz von jungen Leuten aus den besten Familien aufgeführt worden.

Im Journal des Débats liest man: „Die Feier des St. Ludwigs -Tages (25. August) in der Kirche der Franzosen zu Rom hatte, wie Briefe von dort vom 2bsten mittheilen, unter den gegen⸗ wärtigen Umständen einen ganz besonderen Charakter, über dessen Bedeutung sich weder die Freunde, noch die Feinde der sranzösischen Regierung täuschten. Seit den letzten Unterhandlungen mit Rom waren zahlreiche Gerüchte zum Vorschein gekommen über die Natur und den Belang der auf die Stellung der Jesuiten⸗Gesellschaft in Frank⸗ reich bezüglichen Anordnungen. Der heilige Vater, welcher bei die⸗ sem 2 rn f nur seinen Gefühlen gewissenhafter Loyalität und inniger Ueberzeugung folgte, wollte bei der Erfüllung einer erhabenen und from⸗ men Ceremonie öffentlich die Gesinnungen darlegen, welche ihn dem König und Frankreich gegenüber beseelen. Um 5 Uhr traf Se. Heiligkeit in der St. Ludwigs Kirche ein. Unser bevollmächtigter Minsster, Herr Rosst, trat nach dem herkömmlichen Ceremoniell vor, um den Schlag des Wagens Sr. Heiligkeit zu öffnen, und richtete an den Papst Worte des Dankes für die Ehre, welche er unserer National⸗ Kirche zu erweisen geruhte. Der heilige Vater hielt einen Augenblick an und sprach dann mit lauter und tönender Stimme, so daß die Menge, welche sich um ihn drängte, es vernehmen konnte, mit dem größten Vergnügen erfülle er enf⸗ fromme Pflicht, und es würde ihm große Freude bereiten, wenn dieser Ausdruck seiner Gesinnungen dem Kö⸗ nige der Franzosen bekannt würde. Der Papst, nachdem er am Altar des heiligen Ludwigs sein Gebet verrichtet, schritt durch die Kirche, um sich nach der Sakristei zu begeben, indem er sich auf den Arm des

1174 französischen Gesandten stützte und auf die wohlwollendste Weise mit ihm sprach. In der Sakristei hatte der Pantoffelkuß und die Vorstel⸗ lung der in Rem ansässigen Franzosen statt. Diese Feier, bei weicher Se, Heiligkeit auf so offenbare Weise seine Zuneigung und sein Wohl- wollen für Frankreich kundgab, machte lebhaften Eindruck in Rom. Auch wird sie als eine glänzende Billigung und als eine offene Gut⸗ heißung der in Betreff der Jesuiten Frankreichs getroffenen Maßnah⸗ men betrachtet. Man konnte außerdem bemerken, daß zu keiner an⸗ deren Zeit das heilige Kollegium von Rom diesem ganz französischen Feste in so großer Anzahl beiwohnte. Es waren 4 als achtzehn Kardinäle anwesend. Herr Rossi verfügte sich am olgenden Tage (2bsten) in den Palast des Vatikans, um dem heiligen Vater für sei⸗ nen unserer Kirche abgestatteten Besuch zu danken. Se. Heiligkeit wiederholte ihm den Ausdruck seiner Gesinnungen in Betreff des Rö⸗ nigs und der Königlichen Familie Frankreichs.

Die Eisenbahn von Paris an die belgische Gränze (mit Ver⸗ zweigung von Lille nach Calais und Dünkirchen) ist heute um 2 Uhr der Compagnie Rothschild für die Dauer von 38 Jahren zugespro⸗ chen worden. Es war nur dies eine Gebot eingereicht; da das vom Ministerium Dumon bestimmte Maximum das Eibieten der Compagnie Rothschild überstieg, so wurde derselben die besagte Bahn vorbehalt⸗ lich der Königlichen Bestätigung auf 38 Jahre zugeschlagen. Die Eisen⸗ bahn von Fampour nach Hazebrouck ist der Compagnie O Neil auf 37 Jahre 316 Tage zugesprochen worden. Die Compagnie Roth⸗ schild hatte in ihrem Gebot für diese Bahn, wie bei der Nordbahn, 38 Jahre Dauer der Konzession verlangt.

Ein Schreiben aus Castres meldet dem Con stitutionnel, daß der Marquis von Mornay zu Soultberg angekommen ist. „Nach stark verbreiteten Gerüchten“, fügt das Blatt hinzu, zhätte der Mar⸗ quis von Mornay, der sich, um dem General-Conseil beizuwohnen, zu Beauvais befand, diese Stadt plötzlich verlassen, um einer drin⸗ genden Einladung des Kriegsministers nachzukommen. Der alte Mar⸗ schall, welcher, wie er sagt, der Kämpfe und Schwierigkeiten, die er vor⸗ züglich in Betreff Algeriens zu bestehen hat, müde ist und auch an einem chronischen Katarrh leidet, spricht wieder davon, sich zurückzuziehen; allein da in seinem Alter sich zurückziehen für immer auf die Staate⸗ Angelegenheiten verzichten heißt, so hat er, wie man sagt, einen sol⸗ chen Entschluß nicht fassen wollen, ohne seine Familie zu Rath zu ziehen.“

Das Kriegs-Ministerium soll sich jetzt mit einem Plan zur Aus— beutung der Bergwerke in Algerien beschäftigen, wozu man die Bagno⸗ Sträflinge verwenden will. )

Der König hat die Errichtung eines algierischen Museums im Louvre befohlen, wo nach Art des bereits bestehenden ägyptischen Museums alle aus Algier eingesendeten Merkwürdigkeiten dem Pu⸗ blikum zur Besichtigung ausgestellt werden sollen.

Nach Privat⸗-Nachrichten über Marseille wären die Besorgnisse wegen eines Krieges zwischen Tunis und Tripolis und mittelbar mit der Pforte sehr übertrieben gewesen. Die nach Tripolis gesendeten türkischen Truppen hätten sich auf 15 1800 Albanesen beschränkt, die von der syrischen Küste gekommen, und die Pforte habe dabei nur im Sinne gehabt, sich einer unruhigen und raublustigen Horde zu entledigen, die im Libanon von neuem Verwirrung anrichten könnte?

Auf die Behauptungen der Presse, daß ein Dritttheil der aus der polytechnischen Schule eben als tauglich entlasse nen Zöglinge nicht in den Staatsdienst gezogen würden, bemerkt der Moniteur de l' Arm ée, daß die polytechnische Schule einen umfassenderen Zweck habe, als man ihr vorzeichnen wolle. Sie sei nicht nur die Bildungs⸗ schule aller Staats⸗Beamten und Militairs in den mathematischen, physischen und chemischen Wissenschaften, sondern sie solle Männer bil⸗ den, welche in unabhängiger freier Civilstellung ihre erworbenen Kennt— nisse in Anwendung bringen könnten. Ueberdies heiße es in den

Statuten für die Schule, daß die Regierung durchaus keine Ver- pflichtung zur Anstellung aller zugelassenen Zöglinge übernehme.

Am 3. September ist die Last⸗Korvette „la Seine“ mit Marine⸗ Infanterie und Passagieren von Brest nach Oceanien abgegangen. Die Presse räth der französischen Regierung, Otaheiti ganz in Besitz zu nehmen, was diesem Blatt durch das Benehmen der stöni⸗

in Pomareh und durch die Erklärung der englischen Blätter, die an f, Regierung könne diese Insel nicht behalten, und sie werde dieselbe gutwillig oder gezwungen aufgeben müssen, vollkommen ge⸗ rechtfertigt erscheint.

Nach dem Semaphore von Marseille vom 4. September ist Dr. Steiger seit dem 2. September in dieser Stadt, von wo er nach Spanien reisen will.

Die jungen Söhne Mehmed Ali's sind zu Paris angekommen und haben, begleitet von ihren Landsleuten, die schon seit einiger Zeit zu Paris wohnen, die Merkwürdigkeiten der Hauptstadt besichtigt.

Vicomte von Secrey, Adjutant des Marschalls Gerard, ist am 4. September von Rom und Florenz zu Marseille angekommen. Man behauptet, er sei mit einer Mission beauftragt, welche sich auf die Verwickelung der Angelegenheiten Spaniens mit Rom beziehe.

Graf Rossi wird in den ersten Tagen des Oktober von Rom in Paris zurück erwartet. Gestern trafen Depeschen dieses Diplo⸗ maten im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten ein.

Auf Beschluß des Ministers des öffentlichen Unterrichts vom 2. September hat sich eine Kommission gebildet, welche beauftragt ist, ein allgemeines Studien⸗Programm für die Elementarlehrer⸗Se⸗ minare vorzubereiten, welches später dem Königlichen Unterrichts⸗ Conseil zur Berathung vorgelegt werden soll. In diese Prüfung wird

auch die Frage in Betreff der Dauer der Studien begriffen sein.

Die Akademie der schönen Künste hat * ersten großen der Bildhauer⸗Kunst dem Herrn Guillaume, Zögling des Herrn Pra ertheilt; der zur Preis⸗Bewerbung nin Gegenstand

ATheseuüs, das Schwerdt und die Sandalen seines Vaters unter

Felsen findend“. ; 1 Die Re forme will wissen, daß das Ministerium des Inn

damit umgehe, die Findelhäuser ganz abzuschaffen, obgleich die if

liche Meinung sich gerade in der leßten Zeit fehr zu Gunsten din ben ausgesprochen habe.

Die Sentinelle von Toulon meldet, der wegen Nachsorscht über den Brand des Mourillon dahin gesandte Chef der Sicherh Polizei, Allard, scheine bald wieder abreisen zu wollen und die Ueh zeugung gewonnen zu haben, daß die Haleeren-Sträflinge nicht der Brandstiftung schuldig gewesen. dabei von der Theilnahme Vieler abzusehen, und am Ende möge Schuldiger hinreichen, da nach den im Hasen umlaufenden Gerfg der Ausbruch des Feuers an mehreren Punkten zugleich streitig

Sämmtliche Straßen, Gassen, Gäßchen und Plätze von an einander gereiht, würden eine Strecke von 80 Myriamẽtres z 200 Lieues mit einer gepflasterten Fläche von 4 Millionen Quan mätres bilden; der Werth dieses Straßenpflasters beläust sich auf Millionen Franken. .

Ein pariser Blatt wünscht, daß die Kammern ein Gesetz am men möchten, welchts den Organen der Presse verböte, die Se morde zu veröffentlichen. ö

Das Journal des Débats widmet einen seiner lei Artikel wieder der Betrachtung der Vortheile, welche der Dur der Landenge von Panama nicht nur Amerika, sondern auch der sammten Handelswelt bieten würde. Es zeigt an, daß der diesfan Plan der französischen Regierung in Amerika mit außerordenll Veifall aufgenemmen worden sei. Ueberall scheine man sich von großen Vortheilen dieses Unternehmens zu überzeugen. Zur 1 stützung seiner Ansichten berust sich das Journal des Det auf das Memoire Marure's, Mrofessor des Naturrechts an der versität von San Carlos de Guatimala; auf die beiden Schn des englischen Ingenieurs Bailly und auf eine Menge von Bug die Pickett an das National⸗Institut zu Washington richtete.

Jn Rochefort ist ein Entweichnngs-Komploit einer Anzahl! leeren⸗Sträflinge noch zur rechten Zeit entdeckt worden, um Ausführung zu hindern. Mehr als 40 hatten bereits ihrer ge sich zu entledigen gewußt und als Weg zur Flucht eine Art n irdischen Gang unter ihrem Schlafsaal weg und durch den der Umfassungsmauer hergestellt. Alles war bereit, als die Wi an Einigen bemerkten, daß sie ihre Ketten zerbrochen hatten, dadurch Alles entdeckt wurde. .

Vom Departements⸗-Rathe der Saone und Loire sind au Vorschlag des Präfekten 500 Fr. zu Belohnungen für die M mütter von Findelkindern ausgesetzt worden, welche denselben vorzugsweise mütterliche Fürsorge angedeihen lassen.

Wie die Algerie sagt, wird das jüngst viel besprochene zwischen den Generalen Bourgon und Boursolly nicht vor sich g was der Vermittelung des Bischofs von Algier, Herrn Dupug, danken sei. . 2.3

Aus Bugia wird von einigen Feindseligkeiten berichtet, nn von Stämmen der Umgegend, aber nicht ungestrast, verübt mu Am 23. August unternahmen die Kabylen im Distrikte von Dschi einen Angriff auf diesen Platz, dessen Garnison, wie sie wußtm Folge von Krankheiten sehr geschwächt war. Sie griffen, 12— Mann stark, um 5 Uhr Morgens unvermuthet die Vorposten an. Besatzung bewährte bei dieser Gelegenheit die muthigste Ja alle franken Offiziere und alle Leute, die sich im Spital ben aber im Stande waren, sich aufrechthalten zu können, griffen falls zu den Waffen; die von Omar-Ben⸗Tarzi befehligte afrin Infanterie, Tirailleure aus der Provinz Konstantine, hielt sih gut; sie rückte mit größter Kaltblütigkeit gegen die Kabylen und! sie von den Linien zurück. Das Gefecht währte bis 9 Uhr, m der Feind sich mit großem Verluste zurückzog.

Die Einwohnerzahl von Algerien ist seither sehr übertrieben schätzt worden; sie beläuft sich nach dem Moniteur algerien auf etwa 2, 500,000 Seelen.

Die in den Hafen von Toulon ein gelaufene Evolutions-Flotte in diesen Tagen wieder in die See stechen. Sie wird sich nach Rosas an der spanischen Küste, von da nach Mahon und nach Algier begeben, von wo sie nach Toulon wieder zurück wird.

Das General-Conseil des Vogesen-Departements hat fel Beschluß gefaßt: „In Erwägung, daß eine ernstliche onkurnen Uebernahme öffentlicher Arbeiten vom Standpunkt der Moꝛalitz des allgemeinen Interesses die erste Bedingung ist, und daß di⸗ einigung mebrerer großen Gesellschaften zu einer dem Zuisch Termine so nahen Periode die wahrhaste Konkurrenz ganz um zerstört, spricht der Rath seine Ansicht aus, daß er in dieser

sache eine große Gefahr erblickt, und empfiehlt deren Prüfun ernsten Erwägung des Ministers der öffentlichen Arbeiten. lleh spricht der Rath die Hoffnung aus, daß die Regierung anf Mittel sinnen würde, jenes furchtbare Actienspiel zu hemmen, n für die öffentliche Moral nur verderblich werden kann.“

Heute fand ein außerordentlich starker Umsatz in Promessn Nordbahn zu steigenden Preisen statt. In allen anderen Fon

tungen wurde wenig gethan. proz. ohne den Coupon Ih

. ö .

pilanter Nüancirung der vielen witzigen Schlagwörter gespielt. Erstere malte überhaupt als Maintenon ein interessantes Tharakterbild aus und wurde gerufen, eine Ehre, die indeß an diesem Abende wohl noch mehr der Dich · ferin als der Darstellerin galt. Auch Mad. Balentini gab die trippelnde, durch die gesicherte Stellung bis zum Eigensinn selbstbewußte, in den Ma⸗ nieren zwar höfisch akklimakisirte, aber ihr Herkommen doch nicht verleug= nende alte Balbieu, eine fein- komisch angelegte und konsequent gehaltene Figur des Stückes, mit schlagender Wirkung und doch, wie recht, ohne alle Uebertreibung, weil sonst die Situation leicht eine unedle Färbung annehmen könnte, was im Zimmer der Maintenon *), unter Heiligenbildern und Trans- sigurationen, in den duftigen Räumen der Freundin‘ des prachtlie bendsten Monarchen, doppelt zu vermeiden war.

Mit gleicher Geschicklichkeit, mit gleich sicherer Hand hat Mad. Birch⸗ Pfeiffer den greisen Ludwig auf die Bretter gebracht. Er ist in ihrem Lustspiel nichts weniger als ein sogenannter „alter Sünder“, im Gegentheil sehen wir noch immer Denjenigen vor uns, der Stolz genug besaß, sich Als den ersten Monarchen Europa's“ zu betrachten. Ludwig 's moralische Selbstständigkeit ist zwar dahin, allein er läßt dies nicht merken, oder will es nicht merken lassen, denn ohne sich Rechenschaft davon geben zu können, ist se in Wille nur jener der Maintenon, die er wie ein? Art Orakel be⸗ handelt. Die Eitelkeit der Welt und feine Jugendschwelgereien hat der König zwar datangegeben und wendet seinen Geist mehr den spirituellen Dingen zu, indeß doch nicht in dem Grade, um nicht noch einmal fleint Anwandlungen von Lüsternheit nach einem galanten Abenteuer zu

*) Sowohl die Decoration dieses Zimmers, als die der Gallerie in Bersailles, beide neu und letztere nach der Wirklichkeit aufgefaßt, sind von dem Königl. Decorationemaler C. Gropius und von so außerordentlicher Schönheit, daß das Publikum, als die erlenchtete Gallerie ihre Herrlichkeiten den staunenden Augen erschloß, in rauschenden Beifall ausbrach.

verspüren. Er wird dafür freilich eine Entschuldigung in der Ansicht seines Leibmedilus Marechal (durch Herrn Franz brav gespieli) bei der Hand haben, da derselbe finden will, das frühere Leben des Königs sei für ihn „gesünder“ gewesen, als es sein jebiges tugendhaftes sei. Wie Ludwig während der langen Dauer seiner Regierung immer bevorzugte Geister an sich zog, bei allen Galantericen doch nicht die Majestät seiner Stellung aus den Augen verlor, durch die Großartigkeit seiner Erscheinung Jeden zu fesseln wußte, mit männlicher Grazie so Stolz als Würde beim Auftreten, Leutseligkeit im Umgange verband und bei Unterredungen sein Verhalten nach der Individualität desjenigen zu bemessen wußte, der in seine Nähe trat, gerade so gewahren wir ihn auch in diesem Stücke. Heir Rott spielte den Ludwig mit jener männlichen, festen Haltung, wie sie den König auch in seinen höheren Jahren nicht verlassen hatte, sonst auch ungezwun⸗ gen und würdenhaft.

Die Hauptleistung des Abends war jene des Henn Hendrichs als Bolingbroke. Die Verfasserin hat so viele französische Elemente in diesen Charatter hineingelegt, daß es einem Darstelier nicht leicht wird, die natio⸗ nalen Typen zu isoliren; indessen wußte Herr Hendrichs auch hier mit sicherem Takt das Richtige zu treffen, und sein Bolingbroke war und blieb englischer Tor. Der Charakter gli⸗dert sich dreifach ab: Bolingbrofe tritt als Staatsmann, als Liebender, als Held auf. Den Diplomaten zeigt er ohne Beigeschmack von Fuchsthum, er weiß auch durch Liebens würdigkeit und, Ritterlichkeit geheime Staatszwecke zu erreichen, ja braucht bei der Maintenon sogar den höchsten Edelmuth' als Deckmantel zur Erreichung diplomatischer Absichten. Er kann berücken, aber nicht hintergehen. Als Liebender spielt Bofingbrofe nicht den Zärtlichen, sondern den gesetzten Mann, der in den neununddreißlg Jahren feines Lebens viel geliebelt hat, jetzt aber zum erstenmale, aber auch mit der ganzen Energie, liebt. Von Feinden, die sich als Anhänger Königs Jakob vermummt, in ein Versteck gelockt und dort mit dem Tode bedroht, bewährt er sich den Jalobiten eben so als ein Held des Schwertes, wie er jederzeit einer der Feder gewesen.

Herr Hendnichs gab den Bolingbrole, nach den Angaben der Vent „mit der vollendeisten geistigen und förperzichen Ausbisdung“. Wenn, heit der Sitten, geistiger Reiz der Sprache, würde volle Leutseliglit ein Gemisch von Adel und Grazie der Bewegungen“ der Zauber n womit Bolingbroke anzog und fesselte, so war Herr Hendrichs in Eigenthümlichkeiten auf gwwinnende Weife eingegangen und führte di tie in ihren dreifachen Beziehungen mit ganz besonderem Glücke dug wurde hervorgerusen; gleicher Auszeichnung hatten sich die übrigen darsteller zu erfreuen. Von diesen sind vorzugsweise zu nennen: Fräulein Charlotte von Hagu als Marquise von Vileft— Charaglter erfordert keine tiefere Ausprägung und wird besondeis anziehend, daß in ihm eben sowohl jene Anziehungsmacht verhenh die weibliche Tugend und Sitte für den Guten hat, wie jene Absen kraft gezeigt wird, die beide gegen die Gemeinheit, die Sünde mn Lüsternheit zu üben im Stande sind. Herr Gruüa: Herzog von Orleans. Der frivole O leans, du wig XIV. „Un sanfaron de erimes“ nannte, ist hier in einen Rm tanten der französischen Chevalerie und Noblesse umgewandelt. notorische Lasterhaftigfeit scheint lediglich auf seine Ronch übergeggh sein, und sein frivoler Sinn schlägt höchstens in einigen kaustischt merkungen durch. Herr Grun hielt den Orleans edel und heldenmn Herr Krüger: Herzog du Maine. Der Mephistopheles des? und, wie dieser, llumpfüßig, sarkastisch, gefährlich, auf Schurkereien Eine Rolle für Döring oder Hoppe; allein Jener hat in Hanno Ladwig gespielt und Leßterer, dem Vernehmen nach, die Rolle ahß Da selbige ganz außer dem Fach des Herrn Krüger liegt, so verdi Eifer, womit er sich in eine fremde Welt einzubürgern suchte, we

keine , Von den Darstellern kleinerer Nollen lieferte Herr Weiß ah

temps, erster Kammerdiener des Königs, einen neuen Beweis s schicklichteit, mit wenigen Zügen ein ganzes Lebensbisd zu stizzircn.

Ueberhaupt scheine es, als

121. 65.) Zproz. 84. 40. Neapol. 101.

5 Span. innere Schul

Großbritanien und Irland. London, 65. Sept. Der Prinz Georg im Gouverneur von Neu-Schottland und zugleich zum“ r n * e ben besiimn . k dh 26 . ue, = 2 . e e en, dieser Kolonie, welche jetzt getrenn reinigen würde.

Auf der nach den

inge etwas über 5 engl. Meilen beträat ** emlich besetzten Personen gt, wurden gestern mit einen angestellt, welche

geit von 48 engl. srecken bis zu 65 M

en. Der 3

chschnittlich

Stunde,

. aspharische Eisenbahnsystem entschie gestern eine

isenbahn⸗ Bau einer direkt

ner Zeit über das bioherige In Windsor ward ung der zwischen dem

üireau über den d Zorss

ind sor nach omitséè hatte

langen Wege bena nmlung genehmigte einen Beschluß, ö auf die Nützlichkeit der beabsichtigten Bahn die Erwartung ich, das Büreau werde sich bei näherer Prüfung überzeugen, daß Tunnel und die übrige Bahn⸗Anlage das Kron Eigenthum in kei Weise wesentlich gefährden werde, wie denn auch König Wil⸗ mV. und Las kamalige Bürrau schon im Jahre 1831 diesen Bau⸗ n gutgeheißen hätten. Ein zweiter Beschluß erklärt daß die Be—⸗ hner von Windsor in der eben ausgesprochenen Erwartung der zu⸗ sictlichen Hoffnung auf eine directe Eisenbahn - Verbindung ut don sich hingäben und daher die bereits gebildete London⸗Windsor enbahn⸗Geselischaft, deren Fonds vollständig gezeichnet und deren ubläne schon entworfen seien, nach Kräften unterstützen würden.

. §S8elgien. rüssel, 9. Sept. Vorgestern früh um 7 r hat die Königi England den Hafen von mn, n,, , , Jacht „Victoria und Albrecht übernachtet hatte, verlassen In werben wußte man nichts von einem Besuche, den dig Königin in Eu zu machen beabsichtige; es hieß dort, nach den Instruc⸗ en, welche Admiral Jitzelarence erhalten, werde die gFoͤnigliche ht die hohen Reisenden direkt nach Woolwich zurückbringen. Die zische Königs⸗ Familie traf vorgestern Abend wieder in Laeken ein Sämmtliche Drgane der Presse, ministerielle, katholische und rale Blätter, billigen jetzt die vom Ministerium getroffene Maß⸗ l, wodurch die Feldfrüchte, welche die wichtigsten Nahrungsmittel en, „gegen Entrichtung eines bloßen Waagegeldes von 16 Cen⸗ es für 1009 Kilogramm frei eingeführt werden dürfen, obgleich ganz kürzlich das Journal da Bruxelles diesen von einem

ien Journal angerathenen Schritt als ; lüssi verworfen hatte. ch schlecht, unzureichend und

Ein Journal meldet, men über die Einfuhr den, wonach die jetzigen Be

müsse.

aus⸗

daß am 3Zten d.

zu Paris ein Ueberein-= aller

rohen Leinwandsorten abgeschlossen

; immungen des neuen fraͤnzösischen Reglements etwas gemildert würden. Es sei sn. 3

fikanten von Cambrai, der Normanbie und Bretagne Al

; Alle . ten worden, um den belgischen Forderungen e n,, um nicht die erwünschten Nesultate erlangt hütte. Man habe ich nicht erlangt, daß die Aufhebung der Tonfiscation für die wandsorten, welche die Zollbeamten als gebleichte ansehen, auf⸗

von Cambridge soll

eneral Dickson bekleidet werden, in sich

Grundsäten des Herrn Samuda zwischen artmouth und Epsom angelegten atmosphãrischen e n n,

Wagen Probefahrten hin und,

inwei⸗ ͤ

1175 1

Schweden und norwegen.

. . X Stockholm, 4. Sept. Die Regierung hat das Verbot, und Westindien zu senden, auf⸗

Briefe mit Fahrzeugen nach Amerika geheben, und gestattet, da Briefe und Pakete, ohne alle Abgabe an en nach den genannten Gegenden befördert

die Post, mit Handelsschi werden dürfen. Nach offiziellen Angaben sind an den ichs i ö 1. sten des Reichs im Laufe des Jahres 1844 57 Jahrzeuge gestrandet, 31 . und * aue landische. Von diesen wurden geborgen 1 schwedische und 5 aus⸗ ländoische durch die eigenen Besatzungen, und b schwedische und 15 aus- landische durch Hülfe von der Kiste aus, wogegen 21 schwedische und 65 aus landische Fahrzeuge gänzlich verunglückten, deren Besatzungen k gerettet wurden. ö Den 29. August hatte man in Stockholm das in die r ' ir enge glich Schauspiel eines starken Nordlichts. ö . = z der sich dem Sturm näherte, begann in der Nacht zum I0isten und danerte auch den folgenden Tag fort. Das Thermometer zeigte am tz Sr nn, des Morgens nur 86. 9 er Staatsrath Libbern, Mitglied der hiesigen ĩ Staatsraths - Abtheilung, kehrt in diesem pe lb ge er rr rück und übernimmt dort bas Präsidium im Nevisions - Departement ͤ der Staatẽrath Krogh den Befehl erhalten hat, bei der 2 . an ö. 44. nach Stockholm anwesend zu sein n der dort befsindli ? ĩ ist Gee rl. e n e chen Abtheilung des norwegischen er norwegische Staats- Minister F. Due hat dem National— Museum in Christiania 13 Oelgemälde geschenkt, 6. Theil n gn ren und berühmten Meistern, worunter außer einem angeblichen Salvator Rosa auch Arbeiten von Michael Angelo u. s. w. Elf von , ,. . 1 in Christiania angekommen. Reiherr Berzelius ist auf dem Dampfschiff „Soithiod⸗ nach de Hauptstadt zuyückgekehrt. Die zur Zeit anwesenden w . Beamten der Akademie der Wissenschaften hatten sich am Morgen im Sesstons⸗ Saale der Akademie versammelt, und nachdem der Freiherr von einigen am Landungsplatze empfangen und zur Afademie beglei⸗ 2 , e, , er beim Eintritt in den Saal mit einer Rede em derzeitigen Präses der ie, Staats- Mini me , g s é Akademie, Staats Minister Ihre, Aus Lund wird gemeldet, daß der Kronpri . ; g daß ; prin 29. August, daselbst angekommen sei. Se. . en,, . ke , ,, Hamilton, Lieutenant 1. Wiltz von Hurfa aus folgten Sr. Königl. Hoheit eine große / Menge Bauern zu Pferde. Die Behörden ee Ger die den . prinzen nicht so zeitig erwarteten, hatten sich noch nicht beim Zollhause eingefunden, wo sie ihn zu bewillkommnen gedachten, son⸗ dern thaten dies erst in dem von Si. Königl. Hoheit bezogenen Logis. Eine halbe Stunde nach der Ankunft fand sich das Studenten Coꝛps ein, festlich gekleidet, mit Fahnen und Sängern an der Spitze, und nachdem es den Kronprinzen mit einem Vivat begrüßt hatte, wurden einige zu diesem Zweck gedichtete Lieder abgesungen. Der Kronprinz

trat unter die versammelte Ju end und wechselte mit d i Stehenden einige Worte. S= n, n 1

ͤ 1 Sonnabend Morgens wurden die akade⸗ mnischen Behörden, so wie das y, dem . vorgestellt. Bald darauf begab sich der Kronprinz zum Kanzler, Bischof Faxen, der durch den kürzlich stattgehabten Tod seiner Frau gehindert war, an der festlichen Vorstellung Theil zu nehmen. Ver⸗ schiedene Zestlichkeiten sind zu Ehren des Kronprinzen veranstaltet. . (Die Feier des siebenhundertjährigen Jubiläums der Kathedrale zu tersdorf Lund ist bereits in Nr. 250 der Allg. Pr. Ztg. gemelder worden.)

Die schwedischen Zeitungen tadeln in scharfen Worten das Be⸗ 3. nehmen des Obersten Ekenstam, derzeitigen Zoll-Direftor in Gothen⸗ bung, welcher bei der Ankunft des norwegischen Dampsschiffes „Prinz Karl, welches den König abholen sollte, einen Unterbeamten zur Beaufsichtigung an Bord des Fahrzeuges schickte, der aber von Sr Excellenz dem Königl. Statthalter jn Christiania, welcher sich an Bord nen, , 0 wurde.

on Christian and in Norwegen segelte kürzli ein Schiff mi Auswanderern ab, die sich zuerst nach Havre 2 da 2. ** In der ersten Hälf⸗ rika begeben wollen. Es waren dies etwas über 100 Menschen, meist ang e, Handwerker und Bauern. t nasa sz nass, 8. R

Seit dem Sturze Risa Pascha's nähert ich ber englische Gesandte

Ministerium sehr, namentlich steht er mit Muhamed

cha auf sehr freundschaftlichem Fuße, während sich Herr be rqueney von dem neuen Mini isterium fern hält.

Sisenb ahnen.

Die Kämmerei der Stedt Kiel hatte sich mit 3009 Acti i

. mit 3609 Actien be

. n n , , , ö sich dadurch eine Sch ie n ef

50, . our. aufgebürdet. Nach der jetzt vor!

enen Nechnung ist durch den Verkauf des el, 4 die ser

c 3 blos die ganze Schuld wieber getilgt, sondern es sind

. 2 r r. baar, so wie 200 Actien, übrig ge⸗ l . a at also eiwa 10,9099 x

. wa 10,000 Rthlr. preuß. Cour. durch

Da das Projekt der Lübeck Büchener B

Durchführ̃ ĩ ĩ den müssen, 1 ..

gische Gebiet,

r aufgefaßt on Lübeck übe

entgegenkommende gegeben.

„Oedenburg, 19. Aug. (Pre b. 5 Monate verflossen, —— 622 , n,, g onstiuit und schon sst, mers ungeachtet, Vieles an den Bahnarbeiten ehen. Die Erd⸗ arbeiten auf der halben Strecke zwischen ie g y me ,. in einer Länge von 2 Meilen, sind beinahe vollendet, und auf jener von Mattersborf aufwärts bis zur Laytha sind an 4000 Menschen thätig, dieselben ebenfalls jetzt noch auszuführen, was bis auf einige eden r adere Einschnitte die, nachdem die Futtermauern, welche zur Verhütung von Abrutschungen angebracht werden, bei der vorgerück⸗ ten Jahreszeit nicht herzustellen sind, nicht mehr auf die normale , , werden wohl auch mit Sicherheit erwartet wer=

0 . Nicht minber lebhaft geht es jenseits der Laytha zu, wo di Direction der Wien⸗Gloggnitzer ach / die Ger nie . dene. burger Bahn mit der Wien- Gloggnitzer herzustellen begonnen hat. Die Planirungs- Arbeiten und die Einplankung des ödenburger Sta⸗ tionsplatzes nahe dem Neuhofgarten, dem Sammelplatz der schönen gehen ebenfalls rasch vorwärts. Auch wird in diesem Mo den Haupt Gebäuden des Bahnhofes Hand angelegt. erstellung der Bauwerke werden aus nen von der Gesell⸗ iden Steinbrüchen bei Oeden⸗ Wiesen und dem Sauerbrunnen sem Gebrauche Eben so wird auch da nahen fürstlichen W isenschienen ist durch Da

Noch sind nicht ganz zien⸗Neustädter Eisen⸗ des regnerischen Som—

am Freitag, den Hoheit war be— von Knorring und

nate an

Handels und Bärsen - Nachrichten.

Berlin, 13. Sept. Das Geschäft in Eisenbahn-Acti r zu besseren Coursen ziemlich umfangreich; b . a Minden und zin err ch , nech; ,

Hdessa, 8. Aug. Unser Handel mit dem Auslande wa sechs Monate dieses Jahres giebt, verglichen 6 e während der ersten derselben Periede, folgende Ref mn! glich it dem vorjährigen während

ben werde. Die Indepen dance bemerkt d ĩ ; azu, daß diese Maß⸗ eme wahre Verletzung der Convention vom 16. . 6. mjeßt Leinwandsorten zurückgewiesen und konfiszirt würden, bie golten und als solche Eingang gefunden

*

seht im Au

ö. que sagte dieser Tage, daß einer ürt hätte, die belgischen Bischöfe, welche in irgend einer Angelegenheit viduen empfangen zu können.

der neuen Mini⸗ corpore sich an . ö nur als einzelne en z as Journal de Bru

. Nachricht für durchaus solsch⸗ Die . w gi fei ig nnz habe in ihren Beziehungen zu den bel— é höfen in den letzten 4 Jahren klar zu verstehen gegeben, se mit den Bischöfen in corpore nicht zu verhandeln habe.

Die Ausstattung im Ganzen und Einzelnen ist luxuriös.

st zugleich Dieses Lust-

eine Bereicherung und Verschönerung des Repertoins. u.

Belgische Kun st⸗ A usstellung.

Brüssel (K. Z.) Seit kur ĩ stunst: i fel. 3. rzem ist unsere tunst-Ausstellune eröffnet , die allgemeine Aufmerfsamfeit auf sich. Doch 9 . J un erer Malerschule theils gar feine, theils nur Werke von ge⸗ 6 eutung ausgestellt. Wappers, Dekevpser und de Biefvoe re ggeblieten, und Gallait, der geptiefene Maler der Abdan⸗ ür chat nur einen Christuskopf, zwei Portraits und zwei fleine on Werken, die er im vorigen Jahre in Paris ausgestellt, ein⸗ nuch l e aber war man es schon gewohnt, daß er nichts mehr 1 . angen schickt. Als er es zum leßztenmale vor 9 Jahren that, . sonderliches Glück beim Publikum, und seitdem sind ihm in eren so eben genannten Künstlern Nebenbuhler erwachsen. De⸗ Biefve sind mit großen Werken, der Erstere für den König der Andere für den. König von Preußen, beschäftigt; viel⸗ * . gewisses Vornehmthun darin, daß sie keine kleineren Arbei⸗ en, eit der letzten iu gstellung gemalt, haben einsenden wollen. Indes⸗ tert . die groß historische Malerei nicht leer ausgegangen. Wir erwäh⸗ . religiõsen Gegenstände. Herr Navez, welcher mehr als die aßen ** Kgenwärtigen Generation ganz angehörenden Maler den es Klassizismüs treu geblieben ist und sich fortwährend von

ht ö en lieberlieferungen der Davsdschen Schule, verbunden mit fleißigen

nadie heilige Jungfrau als „Trösterin der Bemrübten“ veorstellend, Christus⸗

nebst zwei

n italieni . ank alienischer Meister des sechzehnten Jahrhunderts, nährt, hat . M

n . nahe ern , Charleroi gemalt. Bie Mutter mit dem

sont auf Wolfen, unten ist eine Gruppe Nothleidender

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hrechen wollte und, als er nach vergeblichem Kampfe

8 ch wei 3. 577, Son Tschetw. Kauton Luzern. Am 5. September wurde in Luzern auf , Befehl des Negierungsraths der Turnplatz der Studenten aufgeho⸗ r , nt. ben. Derselbe war längst keine öffentliche Anstalt mehr, sondern die lehre. Studenten hatten die Vorrichtungen auf eigene Kosten angeschafft und . die Corporations⸗ Verwaltung der Stadt den Platz dazu gegeben. Tür ki.

Konstantin opel, 27. Aug. Der neue Kapudan-P— wickelt große Thätigkeit im suifer a Er will die inn. 33 ö. mehren, sowohl die, Zahl der Schiffe, als die der Mannschaft. Es wurde deshalb das jährliche Budget der Kriegs⸗Marine auf 100, 9 Beutel vermehrt, worin die Ausgaben für die Erbauung neuer Schiffe nicht mit inbegriffen sind. Um die vermehrten Ausgaben für die Flotte zu decken, soll die Land⸗-Armee vermindert werden. Am 25. August machte Sir Stratford Canning Muhamed Ali Pascha einen Besuch

und besah das Arsenal und die Flotte. Der Kapudan-Pascha li ihn durch das Admiralschiff „Mahmudjeh“ mit 19 , e .

g 225,510) Werth der Einfuhr zan Werth der Ausfuhr von Odessa

ins Innere des Reichs

Das Jahr 1844 nimm ersten Platz ein. Ihm Jahres vorher, als die bed lande. Nicht so begünstigt war die Aerndte in den ung jetzt ist sie sogar ärmlich, u

t wahrscheinli st indessen nicht ganz vern Leinsaamen findet ebenfalls

ich.

lUinterdessen schei⸗

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Heiligen als Schutzpatronen. Im oberen Theile die Gemälde Naphaelischer Geist, einige Gestallen der unteren ere, . ganz . gehalten, die Ausführung ist durchgehends kräftig und bestimmt, das Kolorit allerdings, wie in allen Arbeiten des Herrn Navez, mangelhast, im Ganzen aber gehört doch dieses Gemälde zu seinen besten Werlen, ja, ist vielleicht das beste von allen. Vor einigen Jahren hätte der Künstler mit demsel⸗· ben keinen so günstigen Eindruck hervorgebracht als jezt. Wir schwam⸗ men damals im vollen Meere der Romantit; Rubenssche Manier, auch die ungeformteste, fand ungetheilten Beifall, und über jedes Bemühen llassische Ueberlieferungen festzuhalten, wunden mitleidig die Achseln gezuckt Herr Navez hat sich hierdurch nicht frre machen lassen und findet sich jetzt dafür belohnt. Ein Chrissuskopf von demselben Maler ist ebenfalls eine lobenswerthe Arbeit, doch übertrifft ihn hier Gallait, obgleich auch dessen oben erwähnter Kopf des Heilandes noch zu wünschen jäßt. Aber wann hätte je ein Christusfopf ganz der Idee entsprochen! Im Jache der religiösen Kunst nennen wir noch einen todten Christus im Schoße seines himmlischen Vaters, von Stallaert, einem Schüler des Herrn Navez. Zum erstenmale finden wir diesen jungen Künstler auf der Ausstellung. Sein Werk zeugt von Anlagen, die sich hoffent⸗ lich in den nächsten Jahren zu ausgezeichneter Fähigkeit entwickeln wer— den. Ein anderes bemerkenswerthes Gemälde, ebenfalls die jungsräu⸗ liche „Trösterin der Betrübten“ darstellend, ist von der Frau unseres berühmten Bildhauers Wilhelm Geefs und als eine weibliche Ar⸗ beit allerdings lobenswerth. Doch dürfte die Künstlerin besser thun, wieder zu kleineren Gegenständen, für die sie ein liebenswürdi⸗ g Talent, besitzt, zurückzukehren. Unter den Dairstellungen aus der rofangeschichte steht ein Werk des Herrn Slingeneyer, eines jungen alers aus der antwerpener Schule, obenan. Es stellt den hel denmuͤthigen Tod des Sermannes Johann Jakobson von Ostenbe dar, der im Jahre 1622 die Schiffalinie, welche den Hafen seiner Vaterstadt einschloß, durch

sich in Feindes Ge⸗

U walt sah, sein Schiff in die Luft sprengte. Vor einigen ahren sa ĩ von demselben strebenden Künstler den Untergang 1 a . * schiffes „Le Vengeur“, ein Gemälde, das bei aller Ueberbielung in Formen und Ausdruck doch von ungewöhnlichen Anlagen zeugte, die fich, wie wir jetzt sehen, theils entwickelt haben und hoffentlich theils noch ferner ent⸗ wickeln werden. Jakobson steigt festen Schritts, die brennende Lunte in der Hand, zum Pulverkammer hinab; von den wenigen Schiffsleuten, die noch am Leben geblieben, drücken die einen Ergebung und Entschlossenheit aus, wäh⸗ rend die anderen flehen und jammern. ick den unverkennbaren Fort⸗ schritten in Zeichnung, Ausdruck und Zusammenstellung müssen wir es auch besonders in diesem Gemälde loben, daß der Künstler darin als ein be= sonnen ort nender Geist erscheint, der das blos Auffallende und nur durch Ungewöhnlichkeit Reizende verschmäht. Gerade darin sehen wir die Bürg= schaft fernerer Fortschritte. Der König hat dieses Gemälde für seine Privat · Sammlung angekauft. Dieselbe Ehre wird schwerlich dem ho⸗ merischen Kampfe“ des Herin Wiertz von Lünich zu Theil weiden. Vor sechs Jahren trat diefer Künstler zum erstenmale mit einem Ka ypfe um die Leiche des Patrofsus hervor, der durch seine Dimensionen wie

durch die ganze Behandlung des Gegenstandes jedes gewöhnliche Maß über⸗

bot. Was großartig sein n war grotesk, indessen fand das Werk, in dem man einen ausstrebenden Geist erblicken wollte, theilweise Beifall.

Seitdem hat Herr Wiertz es durch Malereien wie durch einige Broschüren

mehr und mehr darauf angelegt, den Sonderling zu spielen; und nun tritt

er, nach so langer Zeit, abermals mit seinem Patroklus, nur in einigen

Theilen umgearbtitet, hervor. Was aber damals einem zuerst auftretenden

Künstler zu verzeihen war, ist es gegenwärtig nicht mehr.

liegt

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