1845 / 259 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

und klarer Einsicht der Verhältnisse giebt, welche wohl erkennen, daß dem Lande, sᷣ lange die . e republikanische Verfassung bestehen bleibt, keine Aussicht eröffnet 1 endlich einmal einen sesten Zustand der Ruhe und Ordnung nach langer innerer Zerrissenheit wieder zu erlangen. Die Partei, welche diese Männer bilden, hat es zwar bis jetzt nicht gewagt oder wenigstens nicht für gerathen gefunden, offen etwas von ihren Ansichten und Plänen, die auf Wiederherstellung der Monarchie gehen, verlautbaren zu lassen, vielleicht weil sie die ohne= dies schon genug entflammten Partei -Leidenschasten durch ihr offe= nes Auftreten nicht noch mehr anfachen wollte, vielleicht auch, weil sie die Massen noch nicht hinreichend für ihre Meinung gewonnen zu haben glaubt. Allein nichtsdestoweniger ist gewiß, daß schon im Jahre 1841, also zu einer Zeit, wo der General Santana noch den Präsidentenstuhl zu Mexiko einnahm, somit gegen ihn, durch vertraute Mittelsmänner eine offiziöse Unterhandlung, auf diesen Plan Bezug habend, mit dem spanischen Infanten Don * 3 de Paula, der zu jener Zeit noch mit seiner ganzen Familie in Paris lebte, angeknůpft worden war, die aber, wie es scheint, abgebrochen wurde, da die Umstände zu der Fortsetzung derselben damals ungünstig waren und keine Aussicht auf Erfolg boten. Denn Santana's Macht schien damals noch auf lange gesichert. Auch auf mancherlei ernstliche⸗ Schwierigkeiten war diese Unterhandlung gestoßen, deren Ziel war, nicht sowohl den Infanten Francisco de Paula selbst, als einen von dessen Söhnen, und man bezeich⸗ nete dafür ausdrücklich den süngeren Infanten Heinrich Herzog von Sevilla, der in der jüngsten Zeit bekanntlich als der von Seiten der spanischen Na⸗ tion bevorzugte Kandidat für die Hand der Königin Isabella vielfach genannt wurde, auß den mexikanischen Thron zu * Wie man auch die Sache betrachten mag, so ist nicht zu verkennen, daß das Gelingen dieses Planes mit nicht geringen Schwierigkeiten verknüpft wäre: aber eben so wenig läßt sich in Abrede stellen, daß diese Schwierigkeiten nicht unübersteiglicher Natur sind. Die Bewohner der ehemaligen spanischen Kolonieen haben durch eine lange und traurige Erfahrung mehr als genug Gelegenheit sich zu überzeugen gehabt, daß man in einem Lande, wo Jahrhunderte hindurch die Monarchie bestanden hat, wo sie aufs innigste mit allen geschichtlichen Erinnerungen des Volkes, mit dessen Sitten und Gebräuchen verknüpft, in Sinn- und Denkweise des Volkes eingewurzelt war, nicht wie durch einen Zauberschlag die Re⸗ publik an die Stelle zu setzen vermag, daß dergleichen widernatürliche Wechsel und Sprünge unausbleiblich von den traurigsten Folgen begleitet sein müssen. Mexiko aber, der bedeutendste Staat unter allen benen, die sich aus den ehemaligen spanischen Kolonieen gebildet haben, besitzt ohne Zweifel noch am ersten die Elemente und nothwendigen Grundbedin-

gungen, daß sich dort vielleicht wenigstens eine constitutionelle Mo⸗ narchie bilden ließe. Das Beispiel Brasiliens spricht auch zu Gunsten eines solchen Planes. Als Brasllien sich von Portugal lossagte, hütete es sich wohl, sich in eine Republik zu verwandeln. Es grün⸗ dete einen eigenen Thron mit einer Charte und übergab die Krone einem Prinzen aus dem Königshause Braganza. Und obgleich Bra⸗ silien von Natur weniger reich und weniger bevölkert ist, als Mexiko, und es auch mit vielen inneren Schwierigkeiten zu kämpfen hat, so ist seine Lage, wenn auch keinesweges glänzend, doch unstreitig besser, als die von Mexiko. Man werfe nur einen Blick auf den öffentlichen Kredit der beiden Länder. Während die mexikanischen Staatspapiere an der londoner Börse unter 40 im Course stehen, werden die brasilia⸗ nischen um mehr als das Doppelte höher nolirt, zu 85. Warum sollte also nicht Mexiko das Beispiel Brasiliens befolgen und ein gleiches Regierungs- System einführen. Das mexikanische Volk würde ch gewiß besser dabei befinden, wenn es endlich einmal durch Ein⸗ etzung eines über die Partei-Leidenschaften und die Bestrebungen des Ehrgeizes und der Selbstsucht eines Schwarmes von mehr oder we⸗ niger redlich es meinenden Generalen erhaben stehenden Thrones von dem ewigen Wirrwarr befreit würde, den das unaufhörliche Ankämpfen dieser gegen einander und Aller um die höchste Gewalt über das un— glückliche Land gebracht hat.

2.

Nachruf.

Den 10. September entschlief nach längerem Leiben, zu Stargard in

ommern, der General -Lieutenant Friedrich von Sohr, in seinem 7isten ebenssahre. Die Armee hat in ihm einen ihrer tapfersten Führer, bie alten Waffengefährten haben in ihm den treuesten biedersten Vorgesetzten und Kameraden verloren; Jeder, der ihn kannte, beweint in ihm den Ver— lust eines großherzigen Menschenfreundes, eines Wohlthäters der Armen, eines Helfers in der Noth, denn nie hat irgend Jemand, der Rath, Trost und Hülfe suchte, seine Schwelle unbefriedigt verlassen.

Den 22. März 1775 in Berlin ae, verlebte Friedrich von Sohr die Jahre der Kindheit unter der alleinigen Leitung seines vortrefflichen Vaters, des Obersten von Sohr, da seine Mutter, eine geborne von Briest, schon in seinem zartesten Alter starb. Früh wurden her die Keime der ehrenhasten, reinen Gesinnung gelegt, welche ihn und feine beiden Brüder durch das an spätere Leben leitete, und die sie alle Drei zu der wärmsten D bis an das Ende verband. Im noch nicht vollendeten 14ten

ebensjahre trat Sohr, von der inneren Neigung mächtig 8 in das Ebensche (ehemals Zietensche) Husaren- Regiment ein. Kls ganz junger Offtzier machte er die Rhein⸗-Campagne mit. Bei Kaiserslautern lebeng⸗

efährlich durch einen Schuß in der Brust verwundet und dann mit dem Firn pour le mérite geschmückt, trug er frühzeitig den Ruf eines tapfe= ren ausgezeichneten Offiziers davon. Durch Dienstesfer und Brauchbarkeit auch im Frieden befestigie er diesen Ruf dergestalt, daß ihm bald der ehren⸗ volle Auftrag wurde, für einen großen Theil der gesammten Kavallerie die Remonte aus der Moldau zu holen. Bei dem herannahenden Ausbruche des Krieges wider seinen Willen auch im Jahre 1806 zur Abholung der Remonte kommandirt, gelang es ihm, als er nach dem Venlust der Schlacht von Jena zurückkehrte, sämmtliche Pferde seinem Könige und Herrn, mitten n nhl. überall vordringenden Feinde, auf eine kühne und umsichtige Weise zuzuführen.

Bald nach dem Kriege von 1807 zum Es cadrons⸗ Führer und später außer der Tour zum Major ernannt, bildete er seine braven Brandenbur⸗ ger zu einem solchen Grade der Dienstbrauchbarkeit aus, daß seine Schwa⸗ dron als Muster in der Armee gellen konnte. So führte er dieselben in

1188

30 rangirlen Gesechten und 9 großen Schlachten zum Ruhm und Sieg. Als De nner seiner Waffe 2 entscheidensten Moment der Schlacht von Mödern (6. Oftober 1813) hat er zur Erringung des glorreichen Sieges vorzugsweise beigetragen und sich ein bleibendes Denkmal in der Geschichte errungen. Und auch im Frieden erwarb er sich um die preußi- sche Kavallerie ein Verdienst, das seinen Namen in ihre Annalen aufzeichnete; denn mit der ganzen Energie seines Charakters wid- mete er sich, von einer schweren Wunde laum genesen, der Aus- bildung seiner Waffe als Chef des Reit- Institutes und der Lehr- Esca— dron. Noch jetzt erinnern . dankbar viele Führer in der Kavallerie jener eit, wo durch den General von Sohr der innere Dlenst, der Sinn für eher und die vollkommene Ausbildung des Offtziers gefördert und neu belebt wurde. Niemand hatte mehr als Sohr die große Gabe, sich, bei aller Strenge des Dienstes die Herzen zu gewinnen. Der Husar, der frei= willige Jäger, Beide liebten ihn wie einen Vater, der Offizier empfand die wärmste Anhänglichkeit und Verehrung für ihn. Diese allgemeine Liebe hat auch seine letzten Stunden erheitert; mitten im Geräusch des Manövers drängten sich die bei Stargard versammelten Führer aller Waffen um den verehrten Kranken, ihm durch Theilnahme sein Ende zu erleichtern. Den süßesten Trost aber gewährte dem tapferen Vertheidiger des Vaterlandes St. K. Hoh. der Prinz von Preußen, indem . mit wahrhaft rührender Theilnahme in den herzlichsten Wor- ten den Dank aussprach, den König und Vaterland dem alten von Wunden müden Krieger nur spenden konnien. Es reihte sich als Schluß an die hohen Freuden, die ihm in den letzten Jahren noch durch die Gnade des mit wahrer Hingebung von ihm geliebten Königs zu Theil wurden. So ist in dem General von Sohr ein Muster echt ritterlichen Sinnes, ein Vorbild der Armee und ein wahrer Staatsbürger zu Grabe gegangen. In Stargard, wo er viele Jahre gelebt und in allen Renn fe, Zeichen seines liebenswürdigen, edlen Wesens verbreitet hat, herrscht eine allgemeine Trauer um sein Dahinscheiden. Aber wie sehr ihn auch Alle zu schätzen wußten, so konnten doch nur die, welche seinen näheren ungang genossen, die ganze Tiefe seines gefühlvollen Ge- müths, die reiche Begabung seines Geistes erkennen. Sanft ruhe seine Asche in Gottes Frieden!

* * . R

Eisenbahnen.

Berlin- Potsdamer Eisenbahn.

In der Woche vom 9. bis incl. den 15. September e. sind aus der Berlin- Potsdamer Eisenbahn 9420 Personen gefahren.

Nie derschlesisch- Märkische Eisenbahn. Im Laufe des Monats August 1845 sind auf der Niederschlesisch- Märkischen Eisenbahn befördert worden 1) 2wischen Berlin und Frankfurt: Rihilr. Sg. P. Rthlr. Sg. P.

25.066 Personen, wosür eingenommen wurde 16, 225 27 6 Passagĩergepäck-Ueberfracht

7I3 Equipagen

213 di bi Pfd. Eilfracht ... .... ... ...... ;

109770 Cir. I8 Pfd. Gũterfracht Vieh- Transport

19,821 20 3 2) zwischen Breslau und Liegnita:

20 930 Personen, wosür eingenommen wurde 10051 4 6 Passagiergepãck- Ueberfracht

5d Equipagen

82 Hunde

290 Stuck Bohlen 629 5S6ch wellen Postgũter )

T T Summa 31,079 17 3

Handels- und Börsen- nachrichten.

Berlin, 16. Sept. Die Course der meisten Effelten sind heute eiwas gewichen, doch zeigte sich zu erniedrigten Preisen mehrseitige Kauflust.

NMarktpreise vom Getraide.

Berlin, den 15. September 1845.

Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 8 Sgr. 5 Pf., auch 2 Rihlr. 4 27

10 Pf.; Roggen 4 Rihlr. 22 Sgr. 10 Pf., auch 1 Nihlr. 20 Sgr. 5 Pf; große Gerste 1 Rihlr. 8 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rihlr. 7 Sgr. 2 Pf.; Hafer 1 in. 1 Sgr. 2 Pf., auch 25 Sgr. 2 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 25 Sgr. 2 1 Zu Wasser:; Weizen (weißer) 2 Rihlr. 16 Sgr. 10 Pf., auch 2 Rihlr. 2 Sgr. 7 Pf. und 2 Rihlr. 6 Sgr. 3 Roggen 1 Rihlr. 24 Sgr., auch 1 Rihlr. 26 Sgr. 5 Pf.; Hafer 1 Rihlr,, auch 24 Sgr. 3 Pf.

Sonnabend, den 13. September 1845.

Das Schock Stroh 8 Rihlr. 5 Sgr., auch 7 Rthlr. Der Ceniner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 12. Sept. Niederl. virkl. Scw. 623. 396 do. 39. Ausg. Pass. —. Zlusl. —. Lreuss. Pr. Seh. —. 9b Nuss. Hope 93.

Antwerpen, 11. sept.

Frankfurt a. M., 13. Sept. 50 Met. 1964. Hair. Bank- Acuen 746 Rr. Ilope 91g nr. Poln. 300 EI. 1005 kr. do. soo FI. 85.

Paris, II. Sept. H h Rente sin our. 119. 65. Zh do. sin eour. 8d. 265. Neapl. —. 59h Span. Rente —. Hass. 68.

h) Span. 23. Pol. .

Neue Anl. 223.

1143 G6. Bank- Aetien p. ult. Siegl. 90 Br. Int. G62 .

TZinsl. —.

Aetien 1612. Aul. de 1834 l595. de 1839 130. Nordb. 2231. Mail. 1323. I.. 123. Pesth. 1153. hnadw. 93.

Berliner Börse. Den 16. September 1845.

Wien, 12. Sept. 59) Met. 1123. 495 do. 1013. 396 do. 773. Bank- Gloggu. 153.

Fonda.

Pr. Cour. Brie J Geld.

Et.

Actien. en,

gt. Schuld- Sek.

Prämien- Scheine 4. Soeh. à B50 XT. Kur- u. Neumark.

Berliner Stadt- Obligaũĩouen

Banz. d0. in Th. Wenipr. Pfandbr. Grosah. Pons. do. do. do. Oaipr. Pfaudbr. Pomm. do.

Kur- u. Neum. da. Schlesische do.

Gold al uarec. Friedrichs dior.

Sechuldveraebr.

do. v. Staat g. Lt. B.

Aud. Gldu. àù 8 Th.

Krl. Po tsd. Eigenb. do. Priur. Obl. Mga. Lp. Bisenb. da. do. Prior. Obl. Brl. Anb. Bisenb. do. do. Prior. Obl. Das. Elb. Bisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Risenb. 0. d0. Prior. Obl. da. v. Staat garant. Ob.-Schles. E. L. A do. Prior. do. Lt. B. Rn. St. E. L. A. a. K. Magd. -Halbst. Eb. Rr. Sehw.-Frb. E. du. 40. Prior. Ohl. 131 Houn-Köluer Kab. 114 Niedersek. M. v. e.

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Diacιũο.

4 do. Priorität

Pr. Cour.

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Frankfurt a. M. Potersburs

Wien in 20 X. ... ...... ..... ... 1650 xi.

Leipzig in Courant im 14 TLI. Fass. 100 TL.

2 Me.

2 Mt.

3 Mi.

2 Mt.

2 Mi.

2 Mi.

2 Mi.

S Tege 2 Mt.

2 Mi.

3 Woch.

50 xi. 100 Tul.

südd. W. . . . ...... 100 FI. 100 sRäI.

Meteorologische Beobachtungen.

Kurz 9

1845. 15. Sept.

Abends 10 Ur.

Nach einmalig Beobaehtung

Nachmittags

Morgens 2 Uhr.

6 VUbr.

Thaupunlet.... Dunstaũttigung

Wolkenzug ...

Z32, S0 Pr. 332, s Pe. 331/47“ ar. Quell ur ue 7701

10,89 R. 4 13,6 n. 4 10,8? R. Fluss wärme 12!

922 n. 12,49 R. - 10,40 R. Bodenwürme 193 90 pet. 90 pet. 99 pCt. Ausdünstung ( oo trüb. trüb. Regen. Niedersehlag Ig Ssw. Ss w. SS ww. Wärmen eebsel

ssw. 4 9,97 m.

Tagesmittel: 332, 30“ Par.. II, 8 n... 4 10,70 R.. 93 pot. 8]

Vorstellung r Anfang halb

7 Uh

Befehl: Billets

Gekanntmachungen.

[730] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 24. Juni 1845. Das hierselbst in der Behrenstraße Nr. 9 belegene

Allgemeiner Anzei

hiermit aufgefordert, dem ihm bestellten Kurator, Justiz- Kommissariüs Drews in Stolp, seinen Wohnort anzu⸗ zeigen, da in dem gerichtlichen , ,. zu Schlawe

nach geschehener Befriedigung se eine Vermögensmasse aufbewahrt wird.

Mittwoch, 17. Sept.

Mittwoch, 17. Sept. 2 Akten, von B. A. Herrmann. Hierauf: schaftliche Kosten.

Im Königl. Schauspielhause zu Potsdam: Auf Allenzi (Italienische Opern ⸗Vorstellung. ) IJ Lombardi. Oper in 4 Akten. Musik von Verdi.

Aönigliche Schauspiele. Im Opernhause. 110te Abonnen Doktor Robin. Hierauf: Die unterbrochene Ho

7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen d haus- Preisen verkauft.

Donnerstag, 18. Sept. Im Schauspielhause. 150ste Abonnem Vorstellung: Das Liebes⸗Protokoll. Hierauf: Der

Freitag, 19. Sept. Vorstellung: Der Freischütz. (Dlle. Tuczek: Agathe.) Anfan

r.

ohn auf fi

Im Opernhause. 1111e Abonnem

Zu dieser Verstellung werden Billets zu den gewöhnlichen de haus⸗Preisen verkauft.

n Potsdam: Die Marquise von Vilette.

ie französischen Theater⸗Vorstellungen werden mit dem itil Monate wieder beginnen und, wie in den niglichen Schauspielhause stattsinden. r zu zwei Drittel des gewöhnlichen Eintrittspreises und zwar ff anze Dauer der Vorstellungen, das ist vom Monat Oktober! 3 Ende Juni künstigen Jahres sind bis zum 20. Septen im gil Tn ran die Kontrakte abgeschlossen werden.

früheren Jahren, in Meldungen 6 Abonn

üreau schristlich abzugeben, wo alsdann

Nönigsstädtisches Theater. Johanna und Hannchen. Lustst Die Reise auf g Posse in 5 Akten, von L. Angely.

.

zu dieser Vorstellung sind bei dem Kastellan des s

Schauspielhanses zu Potsdam und Abends an der Kasse zu Ebendaselbst werden auch die Textbücher, in italienischer und Sprache, à 5 Sgr. verkaust. Anfang 6 Uhr. Haus wird um 5 Uhr geöffnet.

Ende 9 Uhr,

a

Verantworllicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofbuchdruckn

ner Gläubiger noch

Grundstuͤck des Kleidermachers Johann Gottlieb Bie⸗ ling, gerichtlich abgeschäßt zu 16659 Thlr. 19 Sgr. 6 7 soll Schulden halber

am 3. März 1846, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hp⸗ pothetenschein sind in der Registratur einzusehen.

1772p

1917 Aufforderung.

Der frühere Bürgermeister in Zanow, e e arti- culier Vock, über welchen von dem Königlichen Stadi⸗ gericht Schlawe eine Absens - Kuratel eingeleitet ist, wird

ö . ,, 9 * eee K

von Potsdam nach Hamburg.

Regelmäßig Montags, Donnerstags und Sonnabends, Vorm. 9 Uhr.

von

ĩ 77a p] gierfahrten

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Allgemeine

reußische Zeitung

k 259.

Pranumeration die r.

72) gemacht,

2 2

1 = uland. Rhein- Provinz. Die Herzogin von Kent. Schrei aus Stettin. (Geschenk von Gützlaff; 6 . dentsche Bundesstaaten. Königreich Sächsen. Landtag. Großherzogthum Baden. Adresse an die Einwohner von Leipzig. . 4 ,,, Herzogthum Hosstein. er glücktädter Hafen. Freie Stadt B . ü i⸗ e, ö a rem en. Der Bürgermei ußland un olen. St. Peters burg. Actien⸗-Gesell ü ein Depot von Fabrikaten und unte c enn uffn , . hen · Visitation.· Handels Verlehr auf ber Donau. Obe a's Handel. ankreich. Paris. Königin Victoria. Die französischen Prinzen in Spanien. Don Carlos ünd feine Gemahlin. Admiral Napier. Der maroffanische Prinz Mohannned Ben ⸗Serrur. Abdankung eines Ser Präfelten wegen des Deputirten⸗Mandats. Instruction an Lamo⸗ niciere. Die Actien der Norbbahn. Die Eisendahn. Linie nach Lyon. Nachdruck. Banditen an der spanisch · französischen Gränze. Aibeits · Einstellung. Ankauf von Kartoffeln. Jean Bart's Statue. 237 , Börse. roßbritanien und Irland. London. Die Königin auf nd Insel Wight. „Ernennung der Visitatoren des , ö Parlamentswahl in Southwark. Vermischtes. Schreiben aus Lon—⸗ . 2 irffesßen . wan, Zustand des Landes.) elgien. Brüssel. Die neuen Wahlen. P = ann 6 4 , ,. Klassen. 9 ͤ r . . weiz. Fürstenthum Neuen burg. Entdeckung eines Gehei talien. . . . ö n m m wn mg. vanien. adrid. iederherstellung der Ruhe. Schreib ö e i r, . un m , ; an n, ereinigte Staaten von Nord-Amerika. London. Di = . , n n. Hie Mi en. Teheran. Prinz Waldemar von z i ĩ i, . im Preußen beim dochzeitsfest ändels und Bör fen⸗Nachrichten. Schreiben aus A (Börsen und Marhiberschs) ö . Hnigsstädtisches Theater. („Linda di Chamouni''.) Blumen- Frucht⸗ und Gemüse⸗Ausstellung. Leipzig. Gewandhaus. K 21 n än nig. pzig. Ge haus⸗Konzerte. Rom.

Amtlicher Theil.

St. Majestät der König haben Allergnäbigst geruht: Dem Dünenwärter und Pflanzmeister 5, e c e, Re⸗ trungs⸗Bezirk Danzig, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

lichtamtlicher Theil.

Inland.

Rhein Provinz Ihre Königl. Hoheit die Herzögi . gl. S zogin von öl am 12. Sept. Koblenz und Köln auf ihrer Rückreise

Alle Post-Anstalten des Au- und Auslandes nehmen Gestellung aus dieses glatt an, für GSerlin die Expedition der Allg. Preuß. . Zeilung: Friedrichstraße nr. 72.

Berlin, Donnerstag den 18m September

An die geser.

hnende des, bewirken i ; 9 , m. sind. lufnahme in den“ emeinen Friedrichs Straße 3

ß. Zeitung,

1845.

für Berlin werden in der

adtpost, schon den Abend vor

Post⸗Aemtern; wer dies versäumt, 56 Sgr.

d, an den Wochentagen von Morgens

Der Preis der Insertion beträgt für den 2

außer gerichtlichen und anderen öffentlichen Bekannt⸗

Bestellun gen

Industrie und Handel betreffende Anzeigen, stets Aufnahme

* Stettin, 16. Sept. Der um die Ausbreitung des Ewan⸗ geliums im östlichen Asien hochverdiente Missionair n le ef n seiner Vaterstadt Pyritz vier schwarz lackirte, mit reicher Goldverzie⸗ rung versehene Tafeln mit chinestschen goldenen Inschriften, in Beglei⸗ tung eines Schreibens aus Victoria (auf Hongkong) vom 9. November 1844, als einen Beweis seiner Anhsnglichkeit übersandt, von denen die größte für das, Ottostift, zwei für? die Stadtschule und eine für den Magistrat bestimmt worden sind.

Fast, alle Berichte stimmen darin überein, daß die diesjährige Aerndte im Ganzen nur eine mittelmäßige zu nennen, besonders aber ist der Gewinn an Stroh und Klee nur gering gewesen, auch der Heu-Ertrag hat sich nicht günstiger gestaltet, da der zweite Schnitt den Ausfall, welcher bei dem ersten stattfand, präsumtiv nicht decken wird. In einigen Gegenden ist man wegen des Mißrathens der Kartoffeln in Besorgniß, da bei dem sonst üppigen Wuchfe des Krauts unter den einzelnen Stauden sich nur wenige Knollen finden, welche zwar nicht an der in Holland, Belgien und Frankreich herrschenden Rartoffel⸗ Krankheit leiden, aber ausgewachsen sind. Günstigere Aus⸗ sichten eröffnen sich dagegen für die Tabacks⸗Aerndte, welche gut aus⸗ gefallen ist. Ein sicheres Urtheil über den Ertrag der ganzen dies jährigen Aerndte läßt sich erst in den folgenden Monaten gewinnen; nach der f n der Kaufleute scheint das Winter-Getrasde in der Qualität sich besser, dagegen in ber Quantität um 7 bis geringer

zu stellen. Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Sach sen. Die am 15. September stattgehabte erste öffentliche Sitzung der zweiten Kammer der 3 I. 2 eine Anrede des Präsldenten 6 die derselbe mit einem drei maligen Hoch auf König, Verfassung und Vaterland schloß. Nach Verlesung der Registrande zeigte der Abgeordnete Todt an, daß er auch für gegenwärtigen Landtag, wie bei den früheren, einen Antrag zur Abfassung einer Adresse aüf die Thron-Rede des Königs stellen werde, jedoch erst in der nächsten Sihung, um diesen Antrag nach keiner Seite hin als einen unerwarteten erscheinen zu lassen. Die Kammer schritt dann zur Wahl der sieben Mitglieder der ersten De⸗ putation, und die erste Abstimmung ergab eine absolute Majorität für die Abgeordneten Schäffer (675), Haase (60 und Todt (56); die übrigen Stimmen fielen auf die Abgeordneten Oberländer G1), Ei⸗ senstuc (30), Klinger (26), von Rönier (21). Jani (21), Brockhaus (20, Schaffrath (20) und einige Andere. Für die noch zu wählen⸗ den vier Mitglieder stellte sich in der zweiten Abstimmung keine“ ab— solute Stimnienmehrheit heraus, und in der dritten erhielten solche die Abgeordneten Oberländer mit 47, Eisenstuck mit 46, Klinger mit 39 und von Römer mit 34 Stimmen. Nach Beendi ung dieser Wahl theilte der Staats ⸗Minister von Könneritz ein me n ich Exposẽ mit in Betreff der kirchlichen Angelegenheiten des Landes und die Veranlassung zu dem bekannten Erlaß der in Evangelicis beauftrag⸗ ten Minister, das bereits auch in der ersten Kammer durch denselben Minister vorgetragen worden war.

Groñherzogthum Baden. Dem Vernehmen nach ist folgende Adresse einer Anzahl Einwohner Mannheims nach Leipzig ab⸗ gegangen: „Deutsche Männer und Brüder! Die Opfer des 12. August sind zwar zur Erde bestattet, allein es leben noch die Gefühle, welche ihr

Tod herbeigerufen hat, und biese geben reichen Stoff zum Nachdenken über die Ursachen, welche den Leden jenes Tages 6 i lie⸗ gen. Eure Freunde und Mitbürger sielen an jenem Schreckenstage weil sie oder Andere den Einflüsterungen Gehör gaben, welche un⸗ ruhige, ehrgeizige Menschen, die mit ihrem eigenen Gewissen und darum auch mit der öffentlichen Ordnung in Hader leben, unermüd⸗ lich in allen Gauen Deutschlands ausstreuen.

Diese Opfer des 12. August mahnen uns daher, um so fester zu halten an den höchsten Gütern der Menschheit, einem frommen Christen⸗ glauben ohne Unduldsamkeit und Verfolgungssucht, an der gesetz⸗ lichen Freiheit, die ohne das Ansehen der rechtmäßigen Dbrig⸗ leit nicht möglich ist und durch deren Herabwürbigung zum leeren Wortkram, zur teuflischen Täuschung der Bethörten wird.

Die ruhige, männlich feste Haltung, welche die Mehrzahl der Bewohner von Leipzig an jenem Unglückstage bewährte, bürgt uns dafür, daß Ihr den wahren Grund jener Aufregung erkannt habt und, den Gedanlen verabscheuet, die Pöbelhaufen aufzuregen zur Störung der öffentlichen Ordnung, zu Gewaltthaten, deren Ende, sind die niedrigen Leidenschaften einmal entfesselt, nicht abzusehen ist, berfhn n, 7 . 39 ah g . besitzenden Bürger

aber ni elten auch auf das schuldbelad stifter i, , . sch adene Haupt der An

Die Blicke des gesammten deutschen Vaterlandes ruhen au Euch, geliebte Brüder, Ihr feid durch die Scenen des 12. 3 . ein Beispiel zu geben, daß Deutsche begreifen, in was die wahre, die gesetzliche Freiheit bestehe. Weiset mit Verachtung die Versucher zurück, welche Euch gern bethören möchten, der schmachvolle Frevel, welcher das Unglück des 12. August hervorgerufen hat, habe den Beifall Deutschlands oder gelte e, wn. als gerechtfertigt durch die vorangegangenen Anordnungen Furer Regierung in Bezug auf die Bestrebungen 6 Neuerer. Beharrt vielmehr

in Eurem lobenswerthen gesetzlichen Verhalten, welches als alle deklamatorische Selbstbewährun 1 . 6 der leipziger Bürger den bei uns ö in Uebermaße ver⸗ brauchten Verführungskünsten unzugänglich und viel zu verständig, zu ehrlich und rechtliebend ist, um es sich gefallen zu lassen, daß man den sträflichen Exzeß, welcher die unglückliche Begebenheit herbei⸗ ihre 25 das 5 75 Bürger 29 den blutigen Ereignissen, ein zusammenhängendes Ganzes von gleichem W iche Begleitung leichthin e n. , . , .

Kurfürstenthum Hessen. Durch Ministerial-Verfügun ist der fernere Debit des zu Leipzig erscheinenden Herold 9j un sürstenthum untersagt worden.

Herzogthum Holstein. Se. Maje ät der Köni Dänemark hat bei der letzten Anwesenheit in Elen e die . Hafen⸗Arbeiten mit großem Interesse besichtigt, einen schnelleren Fort⸗ gang derselben gewünscht und einen ferneren Zuschuß aus der Staats kasse, außer den bereits zugesicherten 7öõ, 000 Ml., in Aussicht gestellt.

Freie Stadt Bremen. Am 14. September starb in Bre⸗ in . ,, . Duntze im 67sten Lebensjahre. Er war eit 18 itglied des Senats und bekleidete die Bürgermeister? rn , ie Bürgermeister

Königsstädtisches Theater.

Linda di Chamouni.

Die neue italienische Opern Gesellschaft ist durchgedrungen. Die A ö ö ) 2 9 n⸗ ig ihrer Leistungen ist eine allgemeine , . * Publikum m. sich zu den Vorstellungen und verläßt sie in wahrer Befriedigung. . Beifall wächst der Eifer der Mitglieder. Sie sehen, daß ihrem 1 e Gerechtigkeit wird, und von diesem Gefühl gehoben, gehen sie mit n die Sache. Die Aufführungen erhalten dadurch Ebenmaß und Ein Kunst-Institut, das den Berlinern noch von den Zeiten d ] stitut, es gro⸗ itich her lieb und werth geblieben, ist somit in e . & n eben getreten. Dasselbe richtig, würdigen kann im Grunde nur der- Bender es, ohne Borurtheile, lediglich als das nimmt, was es fein soll I nämlich als national-italienische Oper. Es sollen uns . sche Qhern vorgefüͤhrt werden, von Jialienern gedichtet und kompo= ] . Italienern ausgesührt. Wir sollen glauben, eine italienische e. 36 uns zu haben, und auf dieser sollen die musikalischen Produc⸗ t Vergangenheit und Gegenwart genau so dargestellt werden, 9 . Lande, wo sie entstanden sind, zu geschehen pflegt. Wir erhal- n alienischen Opern sonach mit ihren Vorzůgen und Schwächen, erhalten sie Ern sd ore in ihrer nationalen Eigenthümlichkeit; und bidg, nnachs, was bei einer Beurtheilung der Leistungen der fremben Künstler lu, gefaßt werden muß. Es wäre eben so ihöricht als ungerecht, die ü. chen Operisten lediglich vom deutschen Standpunkte aus zu beur⸗ . 96 lange der Begriff der absoluten Kunsschönheit nicht festgestellt 7 in er wird es wohl nie werden, da hierdurch die freie cher ee wle der Kunst zerstört würde so lange sind wir auch darauf hin- eil, die mannigfaltigen Formen, worin das Schöne sich kundgiebt, so del bf fsennen. als wirllich Schönes, das sich dem Sinne als solches ; 3 ich aufdringt, in diesen Formen ausgeprägt liegt. Niemand rede zu stellen wa en, daß die italienische Oper den Schönheits=

6 überfl iberlligle. abgeschmackt, sie ganz zu verdammen, weil ihr die

weise Seitens des Komponissen und der Ausführenden genommen wird, ist

ken, daß die italienischen und deutschen Elemente sich immer mehr nähern allmälig in einander übergehen. Dies war bei . Ec f n h der Fall und Mozarꝰ s Opein sind Musterwerke für alle Zeiten.

Eine neuere italienische Oper, welche nur dann richtig gewürdigt wer⸗ den kann, wenn sie ausschließlich als ein Produft italienischer Auffassungs⸗

f, ,. „Linda di Chamouni'“, ause gegeben worden und hat wenig angesprochen; wahrscheinlich eben, weil sie so durch und durch italienisch gedacht ist, daß . Künstler, besonders hinsichtlich der darin enthaltenen komischen Bestandtheile, sich schwerlich in das ihnen vom, Tonkünstler Zugemuthete mit Leichtigkeit finden werden. Wenn „luda wirklich effektuiren soll, muß sie von Italienern gegeben werden. Hier geschah dies am 11. und 13. September, und die Oper fand großen Beifall.

„Zuerst ein paar Worte über den Text. Er ist von Gaetano Rossi gedichtet, und zwar nach dem auch in Deutschland häufig gegebenen Le⸗ mo in e schen Drama „Die neue Fanchon, ober: Mutterfeg en!/“. Eine Sa voyarden · Geschichte. Linda, eine Bäuerin im Chamounithale, liebt einen Maler und empfängt seinen Treueschwur. Der Marquis von Boisfleury stellt ihr nach. Sie den Verfolgungen desselben zu entziehen, entsendet der Dorfgeistliche Linda mit einem Zuge Savohardinnen' auf den üblichen Winter Ausslug nach Paris. Dort trifft sie mit ihrem Maler zusammen und erkennt in ihm den Vicomte von Sirval, der für die Geliebte Sorge trägt und es ihr an nichts fehlen läßt. Auch Boisfleurh findet Linda zu Paris und setzt seine Nachstellungen fort, wird aber mit Verachtung abge⸗ wiesen. Linda's Vater kommt naͤch Paris und als Bettler in das präch⸗ tige Hotel seiner Tochter. Er hält sie für eine Sünderim und will sie ver⸗ fluchen. Der Vicomle wird unterdessen von seiner Mutter gezwungen, mit einer Anderen zum Altar zu schreiten, und Linda, vom zwiefachen Schlage des Mißgeschicks getroffen, verfällt dem Wahnsinn. Sie wird in ihre Hei⸗ mat zurückgebracht. Dorthin begiebt sich auch der Vicomte, welcher sich der gen, e zu Ii f digen gar, 5 —=— den umnagchteten Sinn der en wieder zu lichten und erhebt sie, nachdem seine Familsen-⸗Verhält— nisse sich geändert, zu feiner Gemahlin. . ae.

Sie ist früher im Königl. Opern⸗

gere denische Eharalteristit fehlt. Vernin ftlzer ist es, darnuf hinzuwit=

Lied dazu bestimmt ist, Linda auf ihren Wanderungen in die weite Welt sowohl vor Verirrungen zu schützen, als ihr nachher den verlorenen Ver stand wiederzugeben. Also ungefähr die nämliche Idee, welche der Weigl⸗ schen Schwetzerfamilie“ zur Unterlage dient. Ber Tert-Dichter ist von dem Gedanken des Schauspiels in so fern abgewichen, als er nicht die Ballata „er sua madre and una sigliau, worin die Andeutung vom künftigen Schicksal Linda's liegt, zum moralischen Grundklang der Oper genommen, sondern dazu das erste von beiden Liebenden gesungene Duett

gewählt hat. ihre Sittlichkeit bewahrenden eichtfertiges und durch ihren in der Person der Chonchon interessante, üppige Figur in Pieroito verwandelt und sof musikalischen Gegensatz ge=

aufgestellt. die des milden u dem Komponisten min, i Pra aden deinrich, Proch übersetzte den Text für Wien, wo die Oper sehr ansprach; Emilie Seidel für Berlin. Die Uebertragungen der 6 sind nicht der Musit unterlegbar, folglich rhythmisch freier und lesbarer. Was die Musik betrifft, so gehört sie zu dem Graziösesten, was von Donizetti vorhanden ist. Den ersten Aft eröffnen die Späße, welche sich der verliebte Marquis mit den Bäuerinnen macht. Ganz im Geist der Opera buffa gehalten. Pierotto's (oben erwahnte) Ballata „Per sun madre“ dürfte inniger, rührender komponirt sein; das Accompagnement von Triangeln zu dem kirchlich frommen Refrain will auch nicht passen. Dann folgt das Duett zwischen Carlo und Linda, dessen Schluß „A un? solarmi affrettisi“ jene süße , . Melodie enthält, die sich in man- nigfaltigen Abschattungen als Goldfaden durch das Ganze schlängelt. Im Finale hebt sich das ebet mit Chor als ein wirksames Musilstück hervor. Der zweite All enthält zwei Duette von der entschsden ten Geltung“ ein innig gefühlvolles zwischen Linda und Pierotto, und ein charakteristisch= feines zwischen der tugendstandhaften Linda und dem verbuhlten Marquis. Letz= teres ist mit außerordentlicher Dis cretion durchgearbeitet, und die Kunst des Komponisten, so ganz heterogene Naturen in musialischen Einklang zu

Der poetische Grundgedanke dieser Begebenheit liegt darin, daß ein

bringen, bewährt sich besonders bei der Stelle „A dir il vero“, während

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