1845 / 308 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Kantons Aargau gerichtet, und Herr Thiers schlug darin nichts we- niger als * 6 * Frankreichs in der Schweiz vor, wozu Oesterreich sich gesellen sollte. Es schien ihm zweckmäßig, daß die Truppen beider Staaten die Schweiz a. möchten, wobei er eine Gränzlinie für die Wirksamkeit ihrer beider eitigen Truppen zog. Zugleich sprach er sich über die Gründe zu diesem vereinigten Feldzuge aus; die . ngen in der Schweiz betrachtete er, als nicht ausschließlich ge⸗ gen n ssuhnn gerichtet, sondern er erblickte in 1 poli- tische Revolution, die von einer Partei ausginge, welche die Schweiz zu einem einzigen Ganzen umschmelzen wolle. Diese Umformung der Schweiz aus ihrer jetzigen er nn, zu einem einzigen Staats⸗ ganzen betrachtete Herr Thiers als gefährlich für Frankreich; er sah darin die Hand einer republikanischen Propaganda in drei verschie⸗ denen Zungen. Guizot, der damals Drohungen an die Schweiz rich— tete, war mithin minder vorsorglich als Thiers. Das Benehmen des Herrn Thiers war ein Meisterstück politischer Gewandtheit, denn während er auf der Tribüne durch einige schein bar liberale Phrasen den Beifall Odilon Barrot's sich erwarb, bewies er zugleich durch diesen in den Tuilerieen gekannten Brief, wie er als Minister bereit wäre, die Republik in der Schweiz zu bekämpfen.“ k Aus Algier vom 22sten d. wird dem Journal des De⸗ bats geschrieben: „Die Berichte aus dem Westen bestätigen die Besorgniß über die Folgen des Verraths, deren Opfer die Kolonne Montagnac's bei Dschemma⸗Gasauat geworden war. Die Köpfe der efallenen Franzosen wurden von einem Stamm zum andern als Eine gen gebracht und der Fanatismus der Araber dadurch in solchem Grade aufgestachelt, daß eine fast allgemeine Erhebung der rovinz erfolgte. In dem Bezirke von Maskara sind Theile der eni⸗Schugrans, der Haschem⸗Scheragas, der Sidi⸗Daho, der Dschaffras und der Jakubia abgefallen. Die Verbinbung zwischen Maskara und Oran ist seit einigen Tagen unterbrochen; mehrere un- vorsichtige Reisende, welche sich trotz aller Warnungen auf den Weg machten, wurden von den Beni⸗Schugrans ermordet und beraubt. Die Nachrichten aus dem Osten lauten fortwährend befriedigend; Bu⸗ Masa, von Dschebel⸗Dira, von seinen Anhängern verlassen, hat sich nach den Gebirgen des Dschurdschura zurückgezogen, und mehrere Stämme, die seinen Einflüsterungen gefolgt waren, haben wieder? den Aman verlangt.“ k ; In einem anderen vom Journal des Déhats mitgetheilten Briefe aus Algier , man folgende Bemerkungen: „Man be⸗ greift nicht, wie man bei einem Heere von 80 9000 Mann nicht leicht 18 —– 29, 06060 Mann an demselben Punkte vereinigen könne. Rechnet man aber von den 80000 Mann die Kranken, GHenesenden, auf Urlaub befindlichen, die Genbarmerie, Gepäckverwaltung, Sträflinge u, s. w. ab, so sinkt diese Zahl auf die Hälfte herab. Mit diesen Hoh Mann nun muß man 250 Stunden in der Länge, mit einer durch⸗ schnittlichen Breite von 50 60 Stunden, bewachen. Außerdem giebt es viele Posten mit n mn zu versehen, und so bedarf es Zeit und Mühe, ebe man 3 40900 Mann zur Verfügung hat. Die jetzige Kolonne des Marschalls ist kaum 36900 Mann stark. Um die 906 Mann bei der Schlacht am Jsly zusammenzubringen, mußte man Truppen aus allen Provinzen entlehnen. Dies ist eme schmerzliche Wahrheit, denn ste beweist, daß man nicht an eine Verminderung des afrikanischen Heeres denken darf. Es ist nicht möglich, bie In anterie zu vermin⸗ dern, um dagegen die Kavallerie zu verstärken; denn bei der Gestal= tung Algeriens, welches ein sehr gebirgiges Land ist, wird die In= fanterie immer der Hauptnerv der Kriegführung bleiben. In den Thälern kann die Kavallerie wohl nützlich werden, um Razzias aus- zuführen, allein sie kann nicht in die Berge eindringen, wo nur die

Infanterie etwas vermag.“ Die Presse kommt auf ihre Fehde gegen den Marschall Bu- . . denselben keine

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eaud zurück. Persönlich, sagt sie, habe e

eschwerde; allein sie mißbilligt mehr als je in Kriegs- und Ko⸗ lonisirungs⸗System in Algerien und räth der Regierung, die Kolonie aufzugeben, wenn sie vu h nur durch einen beständigen Krieg be⸗ haupten könne. Diese Kolonie müsse auf einer anderen Grund lage als auf dem Kriege beruhen; sie müsse durch sich selbst stark sein, damit man nicht der Gefahr ausgesetzt sei, sie bei dem ersten Zwist zwischen Frankreich und England zu verlieren. „Man darf sich nicht“, sagt das genannte Blatt, „mit einer gefährlichen Täu⸗ schung unterhalten; an dem Tage, wo die britische Flagge im Ange⸗ sicht der Häfen von Algier, Bona und Oran wehen würde, um uns den Eintritt in diese zu untersagen, an diesem Tage würde man gegen uns die ganze arabische und labylische Bevölkerung, Männer, Weiber, Kinder und Greise, vermehrt durch einen großen Theil der Streitkräfte Marofko's, herbeieilen sehen. Daher werden wir nicht müde werden, zu wiederholen, daß man sich beeilen muß, eine an dere Herrschaftsweise anzunehmen, als jene, die den Krieg in Afrika ver⸗ ewigt, und ein anderes Kolonistrungsg⸗System als jenes, das sich nur unter dem Schutze einer Armee, deren Effeltiwbestand man jährlich um 10,900 Mann vermehren muß, halten und entwickeln kann.“ Die Epoque nimmt dagegen die 16. Bugeaud's gegen die Angriffe auf sein strategisches System. Sie sieht in dem letzten Rundschreiben des Marschalls an die in Algerien kommandirenden Generale den

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Beweis, daß er die Anwendung der befestigten Posten und die Zer- splitterung der Streitkräfte, die man ihm vorwirft, mißbillige.“

Der Ami de la Religion widerspricht der Angabe, daß der Erzbischof von Aix zum Kardinal erhoben wäre.

Paris, 31. Ott. Die um einige Tage neueren Nachrich⸗ ten aus 6 vom 2ä5sten können erklärlicherweise keine frischen * schl über den Stand der Dinge auf dem Kriegs⸗ Schauplatz der Provinz Oran bringen, von woher die Berichte nun immer auf eradem Wege nach Frankreich gelangen. Was man in Algier am 3sten wußte, lautete durchaus ungünstig, und wie sehr man auch glauben zu machen sucht, 2 die Stämme nur mit Widerstreben sich dem Aufstande anschließen, fo läßt sich doch die Thatsache nicht in Abrede stellen, daß sie, mit nur noch wenigen Ausnahmen, nämlich der ehemals unter dem Befehle des verstorbenen Generals Mustapha Jsmail gestandenen Smelas und eines Theils der Garrabas in der unmittelbaren Nähe der Stadt Oran, alle in offenem Aufruhr sind. Selbst die Haltung dieser wenigen bisher noch treu gebliebenen Stämme erschien sehr verdächtig, und man traut ihnen nicht mehr. Daß der General- Lieutenant Lamorigis re an tausend Araber der aufrührerischen Stämme, welche zunächst an der Niedermetzelung der Kolonne des Obersten Montagnac Theil genommen hatten, habe über die Klinge springen lassen, wird bis jetzt durch nichts bestätigt, obgleich touloner Blätter davon wissen wollen. Der vor den Thoren von Mostaganem selbst ist eine sehr bedeutungsvolle That⸗ sache, wenn auch die Franzosen darin Sieger blieben. Indeß setzt die Ankunft der neuen Truppen aus Frankreich die dort befehligen⸗ den Generale in den Stand, kräftig die Offensive wieder zu ergrei⸗ fen. Zu Algier hatte das Schweigen des Generals Lamorit ire einige Besorgniß erregt. Nach seiner Vereinigung mit den Kolon- nen der Generale Korte und Cavaignac mußte er sich an der Spitze von ungefähr zehn Bataillonen und sechs bis acht Schwadronen be⸗ inden. Während er aber in dem Winkel von Dschemma Gasauat operirt, auf dem linken Ufer der Tafna, ist das ganze Land fast bis Teniet el Had, wohin eben der Marschali Bugeaud, von Milianah aug, auf dem Marsche ist, in offenem Aufstand und von Truppen fast gänzlich entblößt, da nur bie schwache Kolonne des Obersten Gery dort steht. Die Subdivision von Orleans ville hat sich bis jetzt ut gehalten und manövrirt im Einklange mit dem General Bour= lly. Man glaubt, die beiden Kolonnen dieser Subdivistonen haben für den Augenblick die Flittas fahren lassen, um gegen den westlichen Theil des Baharagebirges nach Mostaganem sich zu wenden und die Wiederunterwerfung der Okeluf, Beni Zeacel' und Metdscheos zu erlangen, so die Umgebungen von Mostaganem wieder frei zu machen und die Verbindungen mit der Mina zu sichein. Am 28sten wurde der Marschall Bugraud zu Tiaret erwartet. Die Nachrichten über seinen Marsch lauten alle günstig. Außer seinen regelmäßigen Trup⸗ pen hat er seine Gums, . aus fünf bis sechshundert arabi- schen Reitern, bei sich, auf welche unter den gegenwärtigen kri= sischen Umständen aber freilich nicht mit Sicherheit zu rechnen ist. Auf der ganzen Strecke, welche der Marschall bis jetzt durchzog, sol⸗ len ihm die Stämme überall entgegengekommen sein. Der General Marey hat ihm geschrieben, schon die Nachricht von seiner Rückkehr habe den heilsamsten Eindruck auf die Araber hervorgebracht. Am 18. Oktober rückte der Scheriff Bu Masa an der Spitze von 300 Reitern und einer großen Zahl Zuß volk gegen Mostaganem, um die Habe der Haschems⸗Daroghu, vie kaum (in? halbe Lieüe von der Stadt gelagert sind, wegzuschleppen. Oberst⸗Lieutenant Mellinet, frübzeitig von diesem Vorhaben unterrichtet, zog unverzüglich an der Spiße von 60 Ehasseurs vom 4ten Regiment? aug und befahl der Infanterie, so rasch als möglich ihm zu folgen. Bald kam er mit dem feind⸗ lichen Haufen, in dessen Mitte das Banner des Scheriffs wehte, ins Handge⸗ menge, wohei er demselben einige Mann tödtete. Nach dreistündiger Verfol⸗ Eng machte man Halt, um der In santerie zum Nachlommen Zen zu geben. er Feind hielt dies für einen Rückzug und griff nun von neuem an. Aber die Dazwischenkunft einer neuen Abtheilung französischer Ka⸗ vallerie nöthigte ihn abermals zum Rückzuge, wobei er achtzig Mann Todte auf dem Platze ließ. Die Infanterie kam inzwischen auch heran, und die Haschems konnten nur geschützt ihren Rückzug nach der Stadt antreten. Kein Schuß wurde mehr vom Feinde während des Rückweges auf die Kolonne abgefeuert. Man glaubt, der Scheriff sei hierauf über den Scheliff gegangen, um nach dem Daharagebirge unter die Uled Bu Rhama zurückzukehren, die ihn einige Tage zuvor aufgenommen hatten. Der Berlust der Franzosen wird auf 10 Todte und 12 Verwundete, so wie auf 7 Pferde, angegeben. Oberst Gery hatte auf die Nachricht von dem Abfalle der Stämme in der Umgegend von Maskara am 12ten Tiaret verlassen. Auf ihrem Marsch wurde seine Kolonne unaufhörlich angegriffen, doch soll der Feind in diesen Gefechten beträchtlichen Verlust erlitten haben. Am 17ten kam die Kolonne, die nur einige Verwundete hatte, nach Maskara zurück. Der Aga der Beni Schugran mit einem Theil sei⸗ nes Stammes hatte sich dem Aufstande nicht angeschlossen, sondern war nach Maskara gekommen. Unter den Garabaz sind nur einzelne Individuen abgefallen. General Bourjolly stand am 191en noch zu

Sidi Bel Acel an der Mina. Am Tage zuvor hatte er in Scharmützel den Reitern des Bu Masa einige Leute getödtet, ter Milud Uled Amar, früher Aga der Ilittas im Namen Kader's und neuerlich vom Scheriff Bu Masa mit derselkben bekleidet. Oberst St. Arnaud mit einer Kolonne von 1765 270 Pferden und 3 Haubitzen stand am 17. Oftober am Oscheds um die Kolonne don Mostaganem zu unterstützen. Kein Sympte Ausstandes war in der Subdivision Orleangville vorgekommen. einem Briefe aus Maskara vom 15ten wurden am Tage zuvor das von Auisere, so wie alle Hütten außerhalb desselben, don einem haufen in Brand gesteckt. Wenige Stunden nachher wurden di Franzosen ergebenen Duärs von Bab Aly gleichfalls von H feindlicher Reiter plötzlich überfallen, welche ihre Herden wegm Eine kleine Abtheilung von 25 Mann Gendarmen und Jägem herbei und gerieth ins Gefecht mit dieser Ueberzahl. Doch gela ihnen, sich zu halten, bis eine beträchtliche . an Jagen Spahis und einigen Compagnieen des 32sten Linien Infanterie⸗ ments anlangten und so die Offensive wieder ergriffen werden h Die Araber wurden nun zur Flucht gezwungen, auf welcher sie Leute verloren.

Grossbritanien und Irland.

London, 31. Okt. Ihre Majestät die Königin hat g in Begleitung ihres Gemahls und, des gesammten Hofstaates da weihung der neuen Halle und Bibliothel in Lincolns⸗Inn beig Auf eine der Königin von den Aeltesten, den ersten Rechtsgeh des Landes, den Advokaten und Mitgliedern dieser alten Rechtz überreichte Adresse ertheilte dieselbe folgende Antwort: Ich t mit herzlicher Freude diese pflichtschuldige Adresse. Mein gil Gemahl und Ich haben mit Vergnligen Ihre Einladung genommen; denn erkenne die von aus gezeichneten gliedern dieser Gesellschaft zu verschiedenen Zellen unserer schichte der Krone geleisteten Dienste an, und Ich bezeuge Meine Achtung für das Rechtsfach, durch welches Ich in der waltung der Gerechtigkeit und in Aufrechterhaltung der Prärog der Krone und der Rechte Meines Volkes unterstützt werde. wünsche Ihnen Glück zu der Vollendung dieses schoͤnen Geht es ist würdig des Andenkens an Ihre Vorfahren und der Sti welche Sie zu der Barre von England einnehmen. Ich hof richtig, daß noch lange die Gelehrsamkeit hier blühen und und kale lk in diesen Mauern zur höchsten Auszeichnung gil mögen.“ Ein Bankett von 6506 Personen beschloß den fen Akt. Der Hof ist wieder nach Windsor zurückgekehrt. :

Die Nachrichten der heute hier angekommenen, von Li Waghorn auf dem Wege durch Deutschland überbrachten B Ueberland⸗Post vom 1. Oktober stnd im Ganzen unbedeutend. Henry Hardinge war am 22. September von Kalkutta nach der westgränze abgegangen und wird, wie es heißt, 18 bis 20 R abwesend bleiben, während welcher Zeit Sir T. H. Maddock sein in Kalkutta versieht. Das an der Nordwestgränze versammeltt wird als sehr bedeutend geschildert. Im Pendschab und in Sin sich seit den letzten Berichten nichts verändert. Die Nachn aus China datiren vom 15. Juli; sie sind ohne Bedeutung.

X London, 31. Okt. Ein Wettlauf von mehr als gen lichem Interesse ist heute Morgen entschieben worben. Flia wund. Deutschland waren die Kämpfer, Bombay der * London das Ziel und die Meere AÄstens, so wie das breste z Europa's, die Bahn. Kurz, der unermüdliche Herr Waghorn ! nahm es, versuchsweise darzuthun, daß die indische Post auf Wege über Triest durch Deutschland schneller nach England geh könne, als über Marseille durch Frankreich. Bombay am 1. d verlassend, hat er seine Post innerhalb eines Monats nach gebracht. Die , Post durch Frankreich ist hier noch angekommen. Für die Beziehungen Deutschlands zu England s ein Ereigniß von bedeutendem Interesse, und wir glauben, nicht mehr fern liegender Zeit Triest an diesem Transit nach ) seinen ansehnlichen Vortheil haben wird. .

Heute versammelt sich zum erstenmal seit dem Schluß der E wieder das Kabinet, und zwar in der Privatwohnung Sir R. ] da der Premier⸗Minister durch einen leichten Gicht⸗Anfall n Zimmer gebunden ist. Eine bebeutungsvollere Berathung hat vil seit der Bildung des Peelschen Ministeriums noch nicht stattgesn Gegenwärtig ist freilich noch nichts Gewisses bekannt, abe Projekte, glaubt man, sind es vorzugsweise, welche der Erönh der Regierung vorliegen. Das erste geht dahin, die jetzige Gal heit wahrzunehmen, um die Korngesetze gänzlich a 3 lj der That sind noch niemals die Umstände dieser Maßregel so g die Gefahren und Schwierigkeiten dabei so gering und die wendigkeit dringender gewesen, als jetzt. Die Regin würde das volle Vertrauen für sich beanspruchen und ten, daß sie nur ihrer eigenen wohlerwogenen Ueherzel gesolgt sei, zumal der äußere Andrang der Agitation der Anli⸗ law- League gegenwärtig gerade gehemmt ist und nicht weiter gi

eines 1 bis tägigen Arrestes, in Dresden in die einer Monats gage und einiger Tage PollzeiArrestes oder gar, nach Befinden der Umstände, in die Strafe augenblidlicher Entlassung, mn Braunschweig endlich in die einer Monatsgage; wer in einer Vorstellung zu früh oder zu spät auftritt, zahlt in Berlin 20 Sgr., in Dresden eine halbe Tagesgage. Hleraus ergiebt sich klar, daß in allen vorgedachten Fällen, die theils zu den haäufigst vorkom⸗ menden, theils zu den wichtigsten gehören, die Strafen im berliner . geringer und milder, als in anderen i f sind. Was übrigens die mehrseitig getadelten Arreststrafen betrifft, so befinden sich solche in den Geseßen der wiener, münchener lasseler und anderer Theater und sind auch in den früheren gesetzlichen Bestimmungen des Königlichen Theaters zu Berlin nicht nur verhängt, sondern auch zum Oefteren ange⸗ wendet worden. Wie falsch endlich die von dem gedachten Korrespondenlen der Augsburger Allgemeinen Zeitung ausgesprochene Vermuthung ist, daß bies Reglement vom Herrn von Küstner, dei lein geborener n allein abgefaßt sei, ergiebt sich aus dem Vorwort, mil dem dies R= glement dem Personal übergeben wurde; es heißt darin: „Nachdem die Ifflandschen Gesetze in a f eit gerathen und sich schon unter der früheren Verwaltung das Bedürsniß neuer esetze herauegestellt, wie sie alle wohlorganisirten Theater besitzen, sei diesem Bidürfn dadurch ab⸗ geholfen worden, daß, mit Benutzung aller Gesetze seit chröde 's Jeiten, unter Berücksichtigung der zeitigen und örtlichen erhältnisse, ein Entwurf ö derselbe von allen Vorständen der verschiebenen Branchen der nstanstalt und Administration, von dem Theater · Nechtsfonsulenlen und von dem Ministerium bes . Hauses fehr und sodann dag 133 redigirte Reglement Allerhöchst genehmlg!l worden sei. . 8 ist daher die Aeußerung, baß Hert von üstner dies Reglement n allein entworfen, als

eine völlig wahrheitswidrige zu bezeichnen; man hf giesmtht, daß dasse lee liefen, f a n n

chen Weise und auch in surissi⸗ scher vi dunn geprüst und sodann durch ein , Kabinets Re⸗ skript sanctionirt worden ist.

us Allem ergeht nur zu slar, wie falsch und übelwollend die in der gedachten 3. richt e, en Aeußerung ist, welche das besagte Reglement als ein Werl der Wi kür, der Anomalie und deg Absoluissmus verdächtigen will. Eben so erscheint die Bemerkung höchst nato, daß dies Reglement noch keine Ahnung von dem Stadium der Con- stitutionalstät habe, wenn man erfahrt, daß * seit mehreren Jahren das

hoftheater zu München, jn dem konstitutsonellen Bayern, ein Allerhöchst

gegebenes Gesetzbuch besitzt, das im Allgemeinen und Wesentlichen oft wörtlich mit dem berliner Reglement zusammenstimmt, und daß dessen An⸗ wendung in der besagten Zei nicht den mindesten Anstand gefunden hat. In der Breslauer Zeitung (Nr. 253) wird die Besorgniß aus⸗ gesprochen, es lönne vermöge einer im §. 201 des Reglements enthaltenen Bestimmung Jeder, der wider irgend eine Vorschrist des letzteren gefehlt, sofort entlassen werden. Diese esorgniß ist ungegründet; die erwähnte Bestimmung ist vielmehr dahin zu erklaͤren, daß die Entlassung nur in den in dem Theater Reglement ausdrücklich ausgesprochenen Entlassungs fällen, die sich auf wenige, bedeutende Disziplinar-Vergehen beschränken, so wie wegen Mangels der Eifüllung kontraftlich übernommener Verbindlichteiten, erfolgen kann. Letzteres würbe nur dann eintreten, wenn überhaupt das Allgemeine Landrecht wegen nicht erfüllter kontraktlichen Verbindlich keiten eine Entlassung zuläßt, so wie in diesem Falle die Klage im gewöhnlichen Rechtswege vorbehalten bleibt. Bewegt sich nach Allem das berliner Reglement nur in gesetzlichen und verfassungsmäßigen Bahnen, so kann es ewiß nur als eine erfreuliche Allerhöchste Gabe betrachtet werden, so nüßlich als nöthig, indem feine BGesellschaft, leine öffentlich Anstall und kein Theater, und dies letztere um so weniger, ohne Gesetze existiren kann, als die theatralischen Leistungen nur durch ein Zusammenwirken einzelner Künstler zu einem gemeinschast⸗ lichen Ganzen gesördert werden. Dlese Gabe dürfte gewiß auch den Mit⸗ liedern des Königlichen Theaters zu Berlin, wo schon zu Iffland's Zeiten f Ordnung und Diezsplin herrschle, nur willkommen sein, und zwar um so mehr, als Strafbestimmungen füt den Künstler, der seinem Berufe genau und pünktlich nachkommt, gar nicht vorhanden sind. enn man aus Achtung fu die öffentliche Meinung eine Eiwiederung für 2 hielt, so kann und darf damit nicht die Absicht verbunden sein, einen sortdauernben bolrmischen Streit über diesen Gegenstand führen zu wollen, und lann man billig di weitere Beurtheilung dieses Reglements einer unparteiischen Kritij Sach undiger überlassen.

Zur neueren Kirchenmusik.

Das Oratorium Mose. Aus der heiligen Schrift zusa gestellt und komponirt von A. B. Marx.

Die nahe bevorstehende Aufführung des neuesten Tonwerkes da Komponist wie als Theoretiker i lh bekannten Professor Man die hiesige Sing- Atademie unter Mimwirsung der Königlichen Sängt Sängerinnen veranlaßt uns, zur Erleichterung des Verständnisses de einige Worte zu sagen, die den besonderen land punkt bezeichnen n welche der geachtete Komponist gerade in dieser Art von Co mpost geistlicher Musik einnimmt.

Wenn cin neues Krunstwerk sich eng an die herkömmlichen Regeh an eine schon bestehende Form anschließt, welche durch die Meisterwemß

aus es aufgesaßt und beurtheilt werden foll, als sich von selbst veisn angesehen werden und der Nachweis der Berechtigung desselben üben erscheinen. Anders aber verhält sich die Sache da, wo in dem werk zu gleicher Zeit ein Fortschritt und eine Erweiterung des E punktes selbst ausgesprochen ist. Daß eine solche Entwickelung und enn ches Fortschreiten zu neuen Standpunften überall in der Musit eben st auf allen Gebieten produltiver, . Thätigkeit, stattsinde, wird J in Abrede stellen, der mit dem Wefen geißiger P;lobuctson und min hn neren Geschichte der Musik einigermaßen vertraut ist. Insbesonden ist es das Oratorium, dessen herkömmlicher Begriff seit längern schwankend und unbestimmt geworden ist, so daß man bei neueren nungen auf diesem Felde schon gar zu oft genöthigt war, von desn dahin festgehaltenen Bestimmungen, der Prarfs . mehr oder r abzulassen. Das Oratorium, wie schon sein Name andeutet, stch irche und zum kirchlichen Glauben in einem nahen Verhältniß, in liegt es in der Natur der Sache, wenn feine Geschichte mit der Gest jener eine genaue Verwandischaft zeigt und, durch ähnliche innere Gegen hindurchgehend, eine immer freier Hhcsh jun annimmt. Wenn ö. ursprünglichste Gestals deg Oratoriums (Beimusik) in seiner blos rell Vedeutung nur noch dem Namen, schon sängsi nicht mehr der Sache rein erhalten worden ist, so ergiebt sich hieraus gewissermaßen schon in immer mehr erweierter und über die vorhandene hinmm

t dieser Kunstgattung.

herer Zeit gleichsam sanetsonirt erscheint, so lann der Standpunkt, von

ird. Auch werden die Kornpreise

fahrung erwiesen ist, so kann kein Zweifel mehr

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n zehn Monaten undte in den Vereinigten Staaten trag ausgefallen.

hl noch mit gel indeß

zuschlagen gebietet. Jeder

k i * .. nach m . ber 9 unbequeme System der schwankenden Zollftala . die estehen, di den großen und richtigen Weg der

agen, ob Sir R. . 2 . 2 den Muth dazu hat. ,

Der zweite Plan ist eine bedingte zollfreie Zulassung der nie⸗ en Arten Getraides, namentlich des ind ianischen knn Mais). sselbe ist vielleicht das einzige Getraide, welches man in den näch⸗

in großen Massen erlangen kann, denn auch die

ist unter dem Durchschnitts⸗ sein, das Weizen essende Volk essen, aber die Noth dürfte es nit schlechterer Nahrung bekaunt machen. Diese Maß⸗ ist eine armselige und unwürdige. Sie ist ein Einge⸗ dniß der unheilvollen Wirkung der Korngesetze, ohne daß man den

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Es wird schwer England zu bewegen, Mais zu

uth hat, dieselbe zu beseitigen, und man würde nur die endliche

ledigung der Frage damit

tzung, die wahrscheinlich noch

thigt; aber das Volk muß

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. bedeutende

swierigkeiten im

hnten den

de, als kein neuer

e auf das andere Jahr hinausschieben. Es ist wahrscheinlich, daß, da jede dieser beiden 3 von Zustimmung des Parlaments abhängig ist, beide Häuser zu die⸗ weck sich noch vor Weihnachten, vielleicht am 27. November, ver⸗ meln dürften. Bis indeß das Resultat der heutigen Kabinets⸗ vertagt werden wird, nicht bekannt Zuverlässigkeit bestimmen. O Connell Macht gebrochen, er selbst ent⸗ ernährt werden und das kann nur

ch bie Freigebigkeit Englands geschehen.

niederlande.

Aus dem Saag. 31. Olt. Die zweite Kammer der Gene⸗ aaten hat in ihrer gestrigen Sitzung den Entwurf der Adresse . . . 3 49 Stimmen gegen 11 ange⸗ men und der ersten Kammer überschickt. Die Adresse jst übri eine Umschreibung der 1 e ren, S8 elgien.

Brüssel, 1. Nov. Die Abgeordneten der Handelg⸗Kammern en, wie verlautet, in ihrer ersten Versammlung die Errichtung Handels ⸗Gesellschaft grundsätzlich angenommen. „Allein“, be⸗ st der Comm erer belge, „wenn es in der Theorie leicht ge⸗ en ist, sie in Uebereinstimmung zu bringen, so scheint es, daß dies, g die Praxis betrifft, nicht der Fall sein und in Betreff der Aus⸗ r Abweichungen zwischen den Anstchten der hräsentanten des Handels und ber ,. der verschiedenen Ort⸗ sten sich kundgeben werden. Wir wiffen nicht, was in dieser Hinsicht in vorgestern gehaltenen zweiten Versammlung beschlossen worden ist; in gewiß ist, daß die Regierung enischlossen scheint, nicht vor einigen n Einzelnen zurückzuweichen, und daß die nächste sion nicht vorübergehen wird, ohne daß ein Gesetz-Entwurf Über en p ich Gegenstand zur Vorlage kömmt. Stenographen

nd ersammlungen bei, um mit Sorgfalt dit Meinungen Mitglieder aufzunehmen. Am J. November wird eine neue Ver⸗ 6. 2 ?

us, Antwerpen schreibt man vom 30. Oktober daß man dort den folgenden Tag 300 deutsche Auswanderer r.

In Bezug auf die Abwesenheit des englischen Gesandten bemerkt Politique, baß Sir G. H. Seymoui so lange entfernt bleiben ; iuer belgischer Gesandter beim? Kabinet von St. es beglaubigt sei. Die Independance dagegen sagt, daß seine vesenheit nur durch die schwere Erkrankung seiner Mutter bedingt sei.

Italien.

3 Palermo, 24. Okt. Gestern um 1 Uhr Nachmittags lie⸗ endlich die längst erwarteten zwei russischen Dampfböte „Bessarabia Kamtschatka““ in unseren Dafen ein. Vorgestern ungefähr um gleiche Tagesstunde signalisirte der Telegraph auf Monte pelegrino Dampfboot im Westen; sogleich waren alle Militair- und Civil⸗ hörden und die große Mehrzahl der Bevölkerung in Bewegung; rgab sich jedoch bald, daß das einkommende Fahrzeug das Königl. inische Dampsschi „Il Malsitano“ war, welches Gepäck und erschaft des Kaiserlichen Gefolges an Bord halte und die An⸗ 6 des hohen Herrscherpaares flir einen Tag später ankündigte. hatten hierauf eine fürchterliche Gewitternacht; die See stürmte [ defern also den von Genua kommenden Schiffen gerade hegen.

ie Kaiserin schien bei der Ausschiffun KRaiser, die Großfürstin Olga und der Hi Albrecht von Preußen wohl aussahen. Die Bevölkerung hatte sich trotz dem Regen dro⸗= den Wetter in großer Anzahl an die Straßen gedrängt, welche Zug passiren mußte; ein Jeder wollte den Kaiser und die hohe ende sehen, welche aus so weiter Ferne zu uns kommt, um stellung ihrer Gesundheit oder doch wenigstens Linderung ihrer

d, läßt sich nichts mit Irland ist ruhig und

etwas leidend, af,

herr Prof. Mary

*r] geht bei Behandlung der Stoffe, die dem Oratorium lhümlich sind, von dem Grundsatze aus, daß diese Behandlung in gleichem öältniß sortschreiten müsse, wie der rein. sich unbedingt hinge bende Glaube er freien Erkenntniß sortschreitet, und er läßt daher ihre Form aus dem after des im Gefühl noch ruhenden Willens zu dem des im Handeln sich ätigenden Wollens, d. h. aus dem episch lyrischen in den drama? en Charakter übergehen. Das Ferment der Entwickelung wird somit dim ati sche Elemeni. an kann den Einfluß dieses Elements schon bei älteren Meistern, bei Seb. Bach, nicht verkennen, namentlich in dem Festhalten be⸗ mier Charaltere und Persönlichkeiten und in dem Geltendmachen indi⸗ lle Gefühle, das ssch oft bis zum Ausdruck großer Leidenschasten in n Passionsmustten steigert. Allerdings können wir Bach's hier in An⸗ 3 gebrachte Werke nicht an sich, sondern nur vergleichungsweise dra⸗ 1 nennen, aber das verbietet nicht, daß diese dramatische Seite der= a in Kunstwerken der Jetztzeit zu immer i e, Geltung ge⸗ a Bach war in dem Maße dramatisch, als es seine Zeit, die ihn ät auf die epische Aufgabe anwies, im Dienste dei Künrch e der ger ihrer sicheren Glaubens schätze zu n, zuließ. Das dramatische ent tritt bei ihm noch verhältnißmäßig äußerlich hinzu, um die Wirk⸗ E des Eindrucks der Erzählung zu steigern, der sich dann in den Ge—= ir en Gemeinde und Einzelner aus derselben durch Choräle und rt. Unfere in aber 9 mehr die Aufgabe, Glaubens- Wahrheiten, die yesahr ehen, verloren zu gehen, neu zu erringen und selbstthätig , zi slötugen; in ihr irltt also das Epische, welches Voꝛhandenes vat ion konservirl, micht in den Hintergrund, das Dramatische hin⸗ * em das unmittelbar vor den Augen Rinne nistehen eigenthümlich rich auf. Der Maßstab für ein neu erscheinendes Kunst⸗ Jo eng dürfte hiernach in dem enischiedenen Hervortreten des 26! Ich en Eltmenis liegen. ? sloönine auf den ersten Blick erscheinen, als würden hierdarch die elt ungen vermengt und der Unterschied zwischen Oratorium und Oper uns- Aber dies ist nicht der Fall und der Unterschied noch immer *r. Denn nscht aufgehoben foll das religiöse Element wer⸗ dem das Oratorium seinen 2 und den es deshalb verleugnen wird, sondern nur in elne andere Form, in die des

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lebendigen Handelns, hineinwachsen und sich erweitern.

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a Kaiserin konnte daher schaffenen Palast und ven Anlagen wenig sehen, stoßende Terrasse. Der Ka mehreremale seine Zufriedenheit über

vom 2Z6sten. nach Gerona und stellt ist, stehenden Munizipal· Wahlen Familienväter,

treffenden Gemeinden, Ordnung und waltung am Herzen liege. Es wird auch versichert, daß die Freiheit

solle.

scheint an den Wahlen keinen Theil nehmen lagerungs⸗Zustand in der Provinz noch sortdauere und mit ungestörter Ausübung

wiedergekehrt Eigenthums läßt sich, General⸗Capitain in der letzten Zeit mit außerordentlicher Thätigkeit und nicht ohne Erfolg den der Trabncaires sind troßz der unaufhörlichen scharfen Verfolgung der Truppen gegen ste besonders noch in den die frauzösische Gränze anstoßenden Bezirken ihr Unwesen. Aber auch auf die

nr vor mehreren Tagen, daß selbst den Sohn des reichen hie geschleppt hätten, und es wird dies jetzt selbst durch das unter den . 2 des General- Capitains erscheinende Blatt el Fo mento be⸗ ätigt. on n von zwei Millionen Realen. bezahlt wird, ist der Gefangene mit dem Tode unter den furchtbar⸗

sen, hungen zu machen, fähig sind. Nun h , um den Schlupfwinkel,

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e. werden außerordentlich erschwert durch man dabei für die Sicherung des Lebens des men

reren Punkten von Gesetzes hervorgerufen wurde, zu Barcelona, ohne daß man irgend eine gesetzliche (

einer religiösen Weihe ist

weise, nämlich die mimisch - plastische und scenische, Widerspruch, Eirscheinungen, sinnlichen gehören oder doch unserer Phantasie in übernatürlicher Größe vorschweben, mit Mitteln, die bis stellen zu wollen, würde bald den unausweichlich machen. Solche

der Vollendung dieser Kunstgattung erkennen.

sinnlichen, möglich ist. Der Inhalt nun, in

„das Gericht“ und

schen

,, Hohngeschrei seiner

Leidenscha

lichen

ten e r eh. der Jammer Aller aber wird durch den Priester e

Schmerze reift, in dessen Schoß nn verborgen liegt.

1397

gere und ich hörte aus der mich umgebenden Menge lekt die herzlichste Theilnahme äußern.

auen der Mittelllasse im wohltönenden sicilianischen Dia⸗ s Werter war gestern Abend sehr un von dem zu einem

ng seiner hohen Gattin getro der Fürstin Butera, Herrn ann besuchte Se. Maje

sardinische Dampfschiff beiden sardinischen Prinze

Spanien.

Paris, 31. Okt. Wir haben Nachrichten aus Barcelona Der General⸗Capitain Breton hatte, von seiner Reise . Figueras, wo die Ruhe vollkommen wieder herge⸗ zurückgekehrt, am 22sten einen Bando in Betreff der bevör⸗ r veröffentlicht, worin er sich an die „guten trefflichen Gatten, wohlgesitteten Söhne und alle

iejenigen, welche die Versöhnung der Parteien wahrhaft wollen!

wendet, um ihnen die Wichtigkeit des vorzunehmenden Aktes zu Ge⸗ müthe zu führen und sie zu mahnen.

̃ zum Beiseitesetzen aller Parteirücksichten en. Sie sollen nur solchen Männern ihre Stimmen geben, enen wirklich das allgemeine Interesse und das Wohl ihrer be⸗ Regelmäßigkeit in deren Ver⸗ ei Ausübung des Wahlrechts Allen gesichert und geschützt werden Dessenungeachtet scheint es nicht, daß das Vertrauen badurch esonders zurückgeführt worden ist. Die zahlreiche progressistische Partei zu wollen, weil der Be⸗

; des freien Wahirechts nicht verträglich sei. Warum dieser och immer nicht aufgehoben wirb, ist in der That nicht abzusehen, a in politischer Beziehung vollkommene Ruhe in ganz Catalonien scheint. Von der Sicherheit der Peisonen und des ungeachtet der strengen Maßregeln, welche der

ergriffen hat, nicht dasselbe sagen. Die Ban⸗

noch immer nicht verschwunden und treiben Bergen der Provinz Gerona und in den au

Hoße Heerstraße und selbst bis in die nächsten Um⸗ ebungen von Barcelona behnen sie ihr Unwesen aus. Man erzählte e vor den Thoren von Barcelona

gen Kaufmanns Fontanellas fort=

Die Räuber verlangen fuͤr dessen Loslassung das ungeheure

Im Falle diese Summe nicht

en Martern bedroht. Die Erfahrung hat leider nur zu sehr bewie— daß diese ruchlosen Uebelthäter nicht gewohnt sind, leere Dro— daß sie selbst der unglaublichsten Grausamkeiten at zwar die Polizei die thätigsten Nach forschungen worin der unglückliche Fontanellas zu machen. Allein diese Nachfor— die Rücksichten, welche Gefangenen zu neh— ezwungen ist. Daraus erklärt sich leicht, daß die Banditen bis ht allen diesen Nachsorschungen entgangen sind.

Die Personen, welche aus Anlaß des Aufstandes, der auf meh⸗ Catalonien durch den Vollzug des Rekrutirungẽs⸗

angen gehalten wird, ausfindig

orm beobachtete oder einen Prozeß gegen sie einlei⸗

te, verhaftet und von dort,

die von allen Seiten zu ihren Gunsten wirklich ihre Freiheit wieder erhalten

wo sie eine Zeit lang in der Citadelle gesessen, nach der Insel Mallorka waren deportirt worden, haben endlich in Folge der Schritte, bei der Regierung geschahen,

und sind an ihren

heimischen Heerb zurück weniger unter stren ñ

ie nichts desto⸗ polizeiliche Au w,.

n.

Die gesetzlich zuge⸗

man nichts von irgend einem

t 298 des Gesetzes gethan worden wäre.

Ja, die Provinzial⸗ unt Zoral- eputationen diefer Landesth eile haben

außerdem auch noch nicht die geringste Verfügung getroffen, um die

jeden einzelnen Steuerpflichtigen treffende Suore nach dem neuen

Steuer⸗System festzusetzen, also den usschlag der Steuer Antheile

auf die Einzelnen vorzunehmen. Hat die Sache dabei ihr Bewenden,

so läge darin eine indirekte Wiederherstellung der Fueros, wie ste die

een ben Provinzen und Navarra bekanntlich wiederholt verlangt aben.

Eisenbahnen.

Am 31. Oltober wurde die Strecke der oberschlesischen Eisen⸗ bahn von Oppeln bis Königshütte feierlich eröffnet.

In einem Schreiben aus Oberschlesien vom 1. November wird darüber Folgendes mitgetheilt: „Gestern sahen wir hier den durch⸗ eilenden Festzug der bis Königshütte eröffneten oberschlesischen Eisen⸗ bahn. Besonders erfreulich war das Willkommen in Ruba. Da ein solenner Empfang des Festzuges, welchen die beuthner Stände ge⸗ wünscht, wegen Mangel an Raum hatte aufgegeben werden müssen, hielt sich die Kreis⸗Verwaltung, vorzüglich unterstützt durch den ersten Kreis-Deputirten, Ritter Godulla, dennoch verpflichtet, denselben an der Kreisgränze zu bewillkommnen.

Hundertundein Salutschüsse aus 12 Mörsern, welche unter einer großen Fahne aufgestellt und von Bergknappen bedient waren, be⸗ grüßten den Festzug. Das Empfanghaus war vom Giebel bis zur Schwelle mit frischem Grün und mit Blumen bekleidet, und unter den wehenden gewerkschaftlichen Fahnen mit Schlegel und Eisen prangten die Gemälde Sr. Majestät des Königs und Ihrer Majestät der Königin. Die auf einer geschmückten Tribüne aufgestellten Spielleute der Knapp⸗ schaft, durch die beuthener Spielleute verstärkt, begleiteten das Glück auf! so oft es gebracht wurde.

Nachdem der zweite Kreis⸗Deputirte, Geheime Rath von Bally, die Abwesenheit des Landratbs, wegen plötzlicher Erkrankung, ent⸗= schuldigt und bemerkt hatte, daß die Deputirten der Kreis- Verwal- tung die Eröffnung der oberschle sischen Eisenbahn nicht würdiger und mehr im Einklange mit den Personen, welche diese bringt, zu begehen wüßten, als wenn sie in treuer Unterthanenpflicht Demjenigen die erste Ehre erwiesen, dem diese nach Gott den gebührt unserem Könige brachte Herr Ritter Gobulla Sr. Majestät, hiernach Ihrer Majestät, dann Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen von Preußen und dem ganzen Königl. Hause ein Glück auf! welches viele hundert Stimmen mit dem größten Jubel wiederholten.

Nachdem hierauf Herr von Bally noch einige eindringliche Worte über die Bedeutung des wichtigen Ereignisses gesprochen hatte, ent⸗ fernte sich der Eisenbahnzug nach Königshütte, von wo er noch an demselben Tage nach Breslau zurückfuhr.“

Handels- und Zörsen - Nachrichten.

Hamburg, 2. Nov. (W. 3.) An unserem Geldmarlte sieht es jetzt wieder günstiger aus. Der Disfontostand war gestern 4 pCt. Es sind aus England im Ganzen 250 Kisten Silber (etwa 5 Mill. M. Banto) angelangt, eben so bedeutende Baarsendungen aus Frankreich, weshalb auch die Bank bereits seit Mitte voriger Woche französische Fünffran enstice in Depot nimmt. Man versichert uns, daß bereits mehr Geld als Wechsel am Platze gewe en und daß auch jetzt kein Mangel daran sei, obwohl von hier ö. wiederum beträchtliche Summen nach St. Petersburg abgegan⸗ gen sind.

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. 603. Zinsl. 7.

Amsterdam, 1. Nov. 3976 do. 38. Ausg. —. Pass. —. 9260 Russ. Ilope 917. .

Antwerpen, 31. Okt. Zziusl. Neue Anl. 203.

Frankfurt a. M., 2. Nov. 6X Mer. 1I2 G. Hank. Actien p. ult. 828. BHair. Bank- Actien —. Hope 90 Ka. Stiegl. 889 Br. 11. 659. Foln. zoo Fl. 993 tzr. do. Soo FI. S2 .

Hamburg, 3. Nor. Eank- Actien 1620. Engl. Russ. 66.

London, 31. Okt. Cons. 3760 963. Relg. 98. Neue Anl. 265. Pas- alve 65. Ausg. Seb. 155. 213 *6 Moll. 583. 496 do. 923. Neue Port. 573. Engl. Russ. 111. Kras. SI. chili g8. Columö. . Mer, 31. Fer 34.

Faris, 31. okt. hoh Rente in eous. 1I7. 60. 396 d0. an eour. BX. 65. Neapl.—. b Span. Rente —. PFass.

ien, J. Nor. Nordb. 194. Ciloggn. 1303. mail. 1153. Li. 116. Festh. 1073. Budw. —.

bh Span. 24.

Freuss. Pr. Seb. —. Pol. —.

9

r .

Dieser Charakter es, der einem Stoffe eine solche Erhabenheit und daß er die der Oper eigenthümliche Darstellungs weit überragt. Ber die zum Theil ganz ins Bereich des neber=

*

nere Größe verleiht,

zu jener Höhe nicht hinanreichen, dar— Schritt vom Erhabenen zum Lächerlicheu Stoffe nehmen daher müit vollem Nechte r ihren Ausdruck eine eigene Kunstgattung in Ansptuch, und diefe ist das

Oratorium.

Prüfen wir nun das demnächst hier zur Aufführung kommende Ora⸗ rium von A. B. Mary nach diesen Grundsätzen, so müssen wir in m vor Allem einen entschiedenen Schritt vorwärts auf der Bahn Der Stoff trägt alle nach m Vorausgehenden erforderlichen Eigenschaften an sich. Er wurzelt im

religiösen Gebiet und enthält eine jener großen Thaisachen der unmittel⸗ baren Einwirkung göttlicher Vorsehung in die Geschicke der Menschheit, was ihm die Größe und

die ihn dem Bereich der Sper ihrer sinnlichen Darstellungsweise entzieht und ihn in jene Sphäre er⸗= bt, wo die Erscheinungsweise im reinen Reich der Töne, die dem Ueber- dem göttlichen Geheimniß, am nächsten steht, nur noch allein dramatischer Unmittelbarkeit dem Ohr ist in drei Theile (aàifte), „die Berufung“, „der Bund“, abgetheist. Im ersten hören wir n Ruf des Jammers, der Rache und Empörung des unter dem ägvpti⸗ Joche schmachtenden Volkes Isrgel in schneidendem Kontrast mit dem Peiniger. Was die Massen zu wilden mmt, das Elend des Volkes, das wird in dem lieb- . sanf⸗

aron, n, beim Gottesdienste durch den FTrost der Verheißungen während er in Mose zum männlichen schon der Keim cines thatkrästigen Ent Durchschauert von den Wundern der Natur, 8 Hauses seines Herin, wesches eben der Lenz neu ausgeschmück, ver⸗ mmt er zagend und bebend die Stimme Goftes, die ihn zum Wer-

und Weihe verleiht,

s Geistes vorgeführt,

ten ent emüthe Mirja m's, der frommen gotterfüllten Seherin,

n Weihe vo s Herrn zum Gebete verklärt

hereinbrechen über

Die Abtheilun und dem Untergang der Meeres. Die dritte Abtheilung, „der Bund“, bringt die Schicksale des israe-= litischen Voltes in der Ebi zur Anschauung. Der Preis des Herrn sür die Errettung, die beginnende Unzufriedenheit des von Kohrah verlei⸗ teten, hungernden und durstenden Volkes, die sich bis zum Aufruhr gegen Mose steigert, das göttliche Strafgericht, das den Verführer und feine Rotte ereist und der endliche Sieg und Triumph, des auserwählien Volkes über die Heiden durch die Kraft des Bundes mit seinem Gotie, von dem ks vas Gescb empfängt, dies Kues wörd burch die Viston Kerchzin'nn ' schlossen, die in diesem Bunde das Vorbild des Herrlicheren, Künftigen, Neuen schaut und mit prophetischen Worten darauf hindeutet. Diese kurzen Umrisse des Ganzen werden hinreichend sein, zu erkennen, daß hier ein großer Stoff wahrhaft dramatisch aufgefaßt is. Inwiefern nun in der ine gen Behandlung des Stoffes age; dramatische Leben und Feuer sich offenbart, inwirweit es dem Komponisten gelungen ist, das ganze Drama in seinen Charakteren, Scenen und Situatfsonen musifalisch erst vollends vor unsere Phantasie zu zaubern, das kann im Grunde nur durch das Kunst- werk felbst, nicht durch eine bloße Besprechung desselben erwiesen werden.