1845 / 310 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

arbeiten für alle unter 18 Jahren nochmals verbot. Zugleich wurde ein 16 zweistündiger, rr Schulbesuch für alle Kinder unter 14 Jahren eingeführt und der Fabrikant für straffällig erklärt, wenn er Kinder ohne Alters- Certisikat vom Fabrik- Arzte oder ohne Schulbesuchs⸗Certisikat vom Lehrer beschäftigte. Außerdem wurden Fabrik- Aerzte oder Mnspektoren ernannt, welche zu jeder Zeit in die Fabrik gehen, die Arbeiter eidlich verhören durften und auf die Be- achtung des Gesetzes durch Klage bei dem Friedensgericht zu halten hatten. In Folge dieser Anordnungen verschwanden einige der schrei= endsten Uebel fast gänzlich; Verkrüppelungen kamen nur noch bei sehr schwachen Personen vor, die Wirkung der Arbeit trat auf⸗ fallend an das Tageslicht. Indeß haͤben die späteren Fabrik- erichte noch 2. genug at ge , daß die gelinderen Uebel, Anschwel-⸗ lungen der Fußgelenke, Schwäche und Schmerzen in Beinen, Hüften und Rückgrat, varikose Adern, Geschwüre an den unteren Extremitã⸗ ten, allgemeine Schwäche, besonders Schwächung des Unterleibes, Neigung zum Erbrechen, Mangel an Appetit abwechselnd mit Heiß⸗ hunger, schlechte Verdauung, 4 2c. den Fabrik Arbeitern noch bis jetzt eigen bleiben. Theilweise wurde auch von den Fabri⸗ kanten das Gesetz umgangen. Unter den Arbeitern war daher schon 1839 die „Zehnstunden⸗A1gitation“ im Gange, und seit 1841 wandte auch die jetzige Tory⸗Regierung ihre Aufmerksamkeit den Fabrik-Ge⸗ setzen wieder zu. Aber die Bourgeoiste selbst, welche an der Gewalt im Staate fast überwiegend betheiligt ist, hinderte mit lirchlichen Vor⸗ urtheilen die freie Bewegung der Regierung. Sir James Graham's Bill von 1843 welche besonders auch das Schulwe sen ernstlich verbessern sollte, siel, weil sich die Fabrikanten⸗ Partei, die Whigs, mit den auf den Einfluß der Staatskirche eifersüchtigen Dissenters verbanden und eine kirch⸗ liche Agitation im Lande anregten. Am 19. März 1844 setzte zwar Lord af die Zehnstunden⸗Klausel durch, als aber die Minister mit ihrem Rücktritt drohten, ließ das Haus seinen Beschluß wieder fallen. Bei den Arbeitern soll feitdem, wis der Verfasser sagt, eine gesteigerte Abneigung gegen das bestehende Repräsentations⸗System herrschen. 6 würde uns zu weit führen, wollten wir noch die übrigen Arbeitszweige in derfelben Weise näher betrachten und nach dieser Schrift das Elend der Strumpfwirker, Spitzen⸗Fabrikanten, Kattun⸗ drucker, Sammetscheerer, Seidenweber, Metallwaaren⸗Arbeiter, Ma⸗ schinen⸗ und Glas-Fabrifanten, der Handwerker und endlich der lon- doner Putzmacherinnen und Nähterinnen erörtern. Man muß das Nähere darüber beim Verfasser nachlesen, der, nachdem er dies ge⸗ schildert und noch auf zwei Haupt-Uebelstände, als Ursache des Elends und der Unzufriedenheit der Arbeiter, auf das sogenannte Truck⸗ System, das Bezahlen der Arbeiter mit Waaren, und das Cottage⸗ System, welches die Arbeiter in den Häusern der Fabrilherren zu zwingt, aufmerksam gemacht hat, zu den Bewegungen der Arbeiterklassen übergeht. Diest so wie die folgenden Abschnifte über das Bergwerks⸗Proletariat, das Ackerbau⸗Proletariat und die Stel- lung der Bourgkoisie zum Proletariat überhaupt, sind vom Verfasser weniger gründlich behandelt und durch seine besonderen, individuellen, sozialistischen Ansichten zu sehr getrübt, als daß sie ein allgemeineres Interesse gewähren könnten. Wir übergehen sse deshalb mit Still⸗ schweigen und wollen zum Schluß nur noch auf eine interessante, der Wahrheit nicht zuwiderlaufende (wenn man von der persönlichen Animosttät des Verfasserg gegen die Bourgeoisie absteht) Parallele hindeuten, welche der Verfasser zwischen dem heutigen Proletarier in England und dem englischen Leibeigenen vom Jahr 1145 zieht: „Vergleichen wir doch einmal“, sagt Herr Engels, „die Lage des freien Engländers von 1845 mit der des leibeigenen Sachsen un- ter der Geißel des normannischen Barons von 1145. Der Leib⸗ eigene war glebae adscriptus, an die Scholle gefesselt; der freie Arbeiter ist es auch, durch das Cottage⸗System; der Leibeigene schuldete dem Brobherrn bas jus prin ae nortis, das Jlechtstrnt ersten Jacht, der freie Arbeiter schuldel seinem Herrn nicht nur das, Andern das Recht jeder Nacht. Ver Leibeigene konnte kein Eigen- thum erwerben, Alles, was er erwarb, men, der freie Arbeiter hat ebenfalls kein Eigenthum, kann keines er⸗ werben wegen des Druckes der Konkurrenz, und was selbst der Nor⸗ manne nicht that, das thut der Fabrikant; durch das Trucksystem maßt er sich täglich die Verwaltung dessen an, woͤvon der Arbeiter seinen unmittelbaren Lebensunterhalt hat. Das Verhältniß des Leib⸗ eigenen zum Grundherrn war durch Gesetze geregelt, die befolgt wur⸗ den, weil sie den Sitten entsprachen, so wie auch durch die Sitten selbst; des freien Arbeiters Verhältniß zu seinem Herrn sst durch Ge⸗ setze geregelt, die nicht befolgt werden, weil sie weder den Sitten, noch dem Interesse des Herrn entsprechen; der Grundherr konnte den Leibeigenen nicht von der Scholle losreißen, ihn nicht ohne sie und, da fast Alles Majorat und nirgends Kapital war, ihn überhaupt nicht verkaufen; die moderne Bourgeodisie zwingt den Arbeiter, sich selbst zu verkaufen. Der Leibeigene war Sklave des Grundstücks, auf dem er geboren ward, der Arbeiter ist Sklave der nothwendigsten Lebens⸗ Bedürfnisse und des Geldes, mit dem er sie zu kaufen hat Beide sind Sklaven der Sache. Der Leibeigene hat eine Garantie für seine Existenz an der feudalen Gesellschafts⸗Ordnung, in der Jeder seine Stelle hat; der freie Arbeiter hat gar keine Garantie, weil er nur dann eine Stelle in der Gesellschaft hat, wenn die Bourgeoisie ihn braucht=— sonst wird er ignorirt, als gar nicht vorhanden betrachtet. Der Leibeigene opfert sich seinem Herrn im Kriege, der Arbeiter im Frieden. Der Herr des Leibeigenen war ein Barbar und betrachtete seinen Knecht wie ein Stück Bieh; der Herr des Arbeiters ist civili⸗ sirt und betrachtet ihn als eine Maschine. Kurz, die Beiden stehen sich in Allem so ziemlich gleich; und wenn auf einer Seite Nach⸗ theil ist, so ist es auf der des freien Arbeiters. Sklaven sind sie

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Bekanntmachungen. Bekanntmachung.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 10. Oftober 1845. Das chemals den Gebrüdern Isidor und Julius Gold⸗ berg, jetzt der verehelichten Gutsbesitzer Ernst zugehörige, Aleranderstraße Nr. 29 belegene Grundstück, gerichtlich abgeschäßi zu iz Thlr. 17 Sgr. 3 Pf, soll

Frau Kaufmann

14095 ; zeitigen

konnte ihm der Grundherr neh-.

nen, aufgefordert, ollator der mann hier, zu melden.

Landeshut, den 29. Oftober 1845. Der Magistrat.

AldlCgemei

ren Adoptivmutter,

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uck, geb. Hasenclever, nachweisen fön= sich dieserhalb bei uns oder dem der=

1402

Beide, nur daß die Knechtschaft des Einen un seheuchelt, offen, ehrlich fen die * Anderen heuchlerisch, e er! vor ihm selbst und allen Anderen. Die humanen Torses hatten Recht, als sie den Fa brikarbeitern den Namen white slaves (weiße Sklaven) gaben.“

andels und görsen - Nachrichten. 6 . Nov. Das Geschäst en heute in allen Eisenbahn · Actien sehr bedeutend, und deren Course erfuhren eine ansehnliche Steigerung.

rankfurt a. M., 3. Nov. Die Börse erholt sich sein der gan df 12 am versiossenen Freitag täglich mehr. Das Geld ist weit abundanter geworden, und die Course verfolgen lebhaft eine steigende Tendenz. Dadurch wird die Speculation nicht wenig angeregt. Zu be— rückiichtigen ist sehr die trübe Aussicht, welche sich durch das anhaltende Steigen der Getraidepreise für Winter und Frühjahr estaltet. Man be- hauptet hier, es seien daran lediglich die starken Auffäuse fürs Ausland schuld. Inwieweit die Klagen über die Kartoffel Kalamität gegründet sind, ist bei den sich stets vit e; Berichten zweifelhaft. Ein Man⸗ gel an Kartoffeln ist bei uns nicht vorhanden. ·

2. Amsterdam, 1. Nov. Am verwichenen Sonnabend zeigte sich am hiesigen Fonds Markte eine merllich günstigere Stimmung für fast allerlei Staatspapiere, und nahmen mehrere Courfe einen besseren Stand ein; als aber die nächste englische Post Bericht von abermaligem Zurüdwrichen des Marktes zu London brachte, dabei das Bedürfniß an Kaphial hier auf dem

latze sehr dringend blieb, drängte man sich vorigen Montag von allen

eiten zum Verlaufen, wodurch die Course wieder bedeutend slelen. Im Laufe der Woche zeigte nun die diesseitige Re ierung eine anderweile Ab= lösung von circa 3 Millionen Gulden der alten vndikat Obligationen gegen die Hälfte dieses Monats an, und die Handelsmaaischappy erklärte sich zur Annahme solcher Obligationen ohne Diskonto, als Zahlun smittel für die fälligen bedeutenden Pösten, bereit, wodurch eine größere Flüssigkeit am Geld⸗ markte und eine allmälige Verbesserung der Fonds- Eourse veranlaßt worden ist. Der Umsatz war im Ganzen nicht von Belang, doch gestern wegen des heutigen Abrechnungs- Termins für Zeitgeschäfte, dem man 5 der seitherigen Preis- Differenzen nicht ohne Besorgniß entgegensab, be onders in Integralen sehr lebhaft. Integrale hatten Sonnabend 59am. go erreicht, blieben Montag 59 K und stellten sich allmälig steigend auf 5933 3; proz. wirkliche Schuld ist von 84 6 3 auf 953 d; neue Syndifat · Obliga⸗ tionen von 89 auf 90 30 engen, Die Course der Actien von der Handelsmaatschappy erliften Montag einen bedeutenden Fall, und zwar von 1581 R bis 1555 R; dieselben erholten sich nachher wieder auf 1564 P, doch während der beiden letzten Tage konnte man nur 15666 36 bedingen. Von fremden Staats papieren blieben alte russische Obligationen bei Hope ziemlich preiehaltend; Apioz. Certifikate bei demfelben gingen von 91 bis do; 2 herunter, gestern zeigte sich dafür eifriges Begehren, weshalb man bis gl] K bewilligt hat; Ardoins · Obligationen gingen Anfangs etwas besser, zuletzt aber konnte man zu 21 Y ankommen; porfugiesische, zwischen 58 und 59 Jh. wechselnd, holten gestern o83 35. Das Geschäft in Eisenbahn. Aetien beschränkte sich auf etwas Umfatz in Utrecht⸗Arnheimer Actien, die wegen gestern entstande⸗ nen Gerücht, daß der Anschluß von preußischer Seite nach Köln nunmehr ent- schieden sei, von 116 auf 1173 * gestiegen sind; wenige neue rheinische Actien sind vor und nach zu 125 35. vergeben. Der Geld -⸗Cours ist etwas flauer und wird zu 45 a 6 und 6 pCt. bei Anleihen und Prolongations-⸗ Anleihen angeboten.

Am Geirgidemarkte erhielt sich bei neuerdings etwas höheren Preisen An- fangs dieser Woche erheblicher Umsatz in Roggen, Weizen und Gerste. Gestern war es aber merllich stiller, obgleich die Preise sich hielten. Von unverzolltem Weizen wurde blos 129pfd. holsteinischer k 342 Fl. abgenommen; man zahlte ferner für verzollten 126psd. polnischen dunten Weizen 365 und 368 Fl., für 119. 120pfd. stettiner Roggen 259. 262 Fl., 12708. rigaer Noggen 270 Fl. 113958. dänische 6er f. holte 205 Fl. Hafer war an⸗ enchmer, und galt 92pfd. dicker 160 Fl. Der Getraide⸗Zoll für den lau⸗ aur Monat ist für Weizen eingehend auf 75 Fl. und ausgehend auf 15 Fl. pr. Last gesetzt, von ungeschältem Spelz von 30 auf 9 Fi. pr. Last ermäßigt, übrigens aber unverändert.

Alexandrien, 20. Olt. Im Ein⸗ und Ausfuhrhandel geht ts jetzt lebhafter zu als früher. Besondergs veranlassen Cerealien aller Art bedeu⸗ tende Geschäfte zu viel höheren Preisen als in der verslossenen Woche. Diese Bewegung ist vornehmlich den Berichten über den schlechten Ausfall der Aerndte in England zuzuschreiben, für welches die Abschlüsse, nament- lich von Bohnen, meistens erfolgen. Die österreichische Flagge weht nun auch in den chinesischen Gewässern; so eben hören wir, 2 der triester Kauffahrer „Tirone“ bei Whampoa vor Anker liegt, wohin er glückliche Frachtgeschäfte gemacht hat. Ein anderes. Schiff nahm eben seine Ladung in Bombay nach Triest ein. ö

REEerliner 6 6 2 Den 6. November 1845.

Er. Cour. nriet. geld.

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Heck eel - Cours.

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100 snolI.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 2. Nor. Niederl. iK. Sch. 604. 5X6 Span. Frankfurt a. M., 3. Nor. 696 Met. 112 G6. Bank- Actien . 1936. RBair. Hank - Actien 737 Hr. Hope 907 Rr. Stiegl. 88 Br. Int

Foln. 300 Fl. 99 . d0. s00 FIL. S823 6. Ham b urg, 4. Nor. Pank - Actien 1620. Engl. Runs. 108.

Wien, 2. Nor. Nord. 188. Gloggn. 1273. Mil. 1145. 11.6.1 Teath. 1065. Nad. —.

Stockholm. Die hiesige Königliche Aladenüe der Künste ha Professor der Königlichen Akademie der Künste n. und Hosmaln Majestät des Königs von Preußen, Herrn W. Wach, zu ihrem orden! auswärtigen Mitgliede ernannt.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 7. Non. Im Schauspielhause. 184ste Abonnem Vorstellung: Das Urbild des Tartüffe. s

Sonnabend, 8. Nov. Im Schauspielhause. 185ste Abonnem Vorstellung: Die seltsame Wette. Hierauf: Der reifende Studen

Sonntag, 9. Nov. Im Opernhause. 130ste Abonnem Vorstellung:; Norma. (Dlle. Jenny Lind: Norma, als erste rolle.) Anfang halb 7 Uhr. ;

Unter Abgabe der Billet⸗Anweisungen zu dieser Vorstellung den vom Billet⸗Verkaufs⸗-Büreau im Schauspielhause die Billen den erhöhten Preisen bis Sonnabend, den Sten d. M. Mittags 121 verabfolgt. Nach dieser Zeit wird über die sodann nicht abgehr Billets, die reservirten Billets mit einbegriffen, anderweit dispg In demselben Büreau sind zur Oper „Norma“ auch Parterre⸗ Amphitheater⸗Billets zu den erhöhten Preisen zu haben.

Wegen der gegebenen Anweisungen zur zweiten Opernh aus⸗ stellung der Dlle. Lind soll das Nähere später angezeigt werden.

Im Schauspielhause. 186ste Abonnements⸗Vorstellung: Die J quise von Villette. . .

Um den mannigfachen Mängeln der bisherigen Billet ⸗Verhn Büreaus im Schauspiel⸗ wie im Opernhause abzuhelfen und um Billet⸗Verkauf für beide Häuser nicht zu trennen, ist folgende d nung eingetreten: .

Der Verkauf der Billets für das Opernhaus und für died schen und französischen Vorstellungen des Schauspielhauses wind einer neu errichteten Kasse im Schauspielhause durch zwei Bean von 9 Uhr Morgens bis 2 Uhr Nachmittags in der Woche und 11 bis 2 Uhr Sonntags, bewerkstelligt. Der Zugang dazu s von der Seite der Jägerstraße, der Abgang nach der Taubenstr

Der Billet⸗Verkauf findet, wie schon bekannt gemacht, nut die bereits öffentlich angezeigten Vorstellungen statt. estellunge Billets, welcher Art sie . seien, werden weder von der Gen Intendantur, noch von dem Billet⸗Verkaufs⸗Büreau angenom Zu diesem Zwecke sollen in einzelnen Fällen, was besonders v bekannt gemacht wird, Bestellungs⸗Büreaus eintreten, in welchen Schauspielhause von dem Haus⸗Polizei⸗Inspektor Harke und im Oy hause von dem Haus⸗Polizei⸗Inspektor Tack Bestellungen angen men werden. z U ,

Der Zugang zur neuen Kasse im Schauspielhause gewãhrt Vortheil, daß die Billetkäufer, bis sie an die Kasse gelangen, im schlosseen Raume gegen Wind und Wetter gesichert' sind; desgli wird Abends bei den Vorstellungen im Opernhause der Einsrh den dortigen Kassenflur dem Publikum eine Stunde vor der nung der Kasse gestattet sein, damit dasselbe bis zu dieser Zeit. nerhalb des Hauses in den Queues befindlich, gleichfalls dem und Wetter nicht ausgesetzt ist.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 7. Nov. Der ewige Jude, dramatisches Geni in 5. Abtheilungen, von Karlschmidi.

Sonnabend, 8. Nov. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) erstenmale in dieser Saison: Lucia di Lammermodor. Opt 3 Akten. Musik ven Donizetti.

Anfang halb 7 Uhr.

Sonntag, 9. Nov. Der ewige Jude.

Er. Cour. Eries. ne ld em.

Fonds. Actien. ö

Rrl. Pots d. Eisenk. do. do. Prior. Obl. Mæd. Lp. Eisenb. 1e. do. Prior. Obl. Rrl. An. abgest. lo. do. Prior. Obi. Dũuũas. Elb. Risenb. do. do. Prior. Obl. . n hein. Rigonb.

do. do. Prior. Obl. lo. v. Skat garant. Ob. -Schles. E. L. A do. Prior. do. Lt. E. B. -St. E. Lt. A. a. H. Magd. IIalbat. Eb. Er. - Schw. -Frb. R. do. do. Prior. Obl. koun-Köluer Eab. Nie ders ch. Mk. v. e. do. Priorität

gt. Sehuld-Sck. Prämien- Scheine d. Seeb. à 50 T. Kur- u. Nenumärk. Schuldvers chr. Rerliner Stadt- Obligationen PDaua. do. in Tb. Westpr. Tfandbr. Gronsk. Pong. do. do. do. Outpr. Pfandbr. Pom. do. Kur- u. Neum. di. Schlesische do. do. v. Staat g. Lt. B.

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Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zink eisen.

Gold al rares. Friedrichs d'or. And. Gsldm. à 6 Tb. Dis conto.

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Gedruckt in der Deckherschen Geheimen Ober Hofbuch druckerei.

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ner Anzeiger.

Nr. 1702. 2124 bis mit 2143. 2441 bis mit 2460. 2481 bis mit 2488. 2651 bis mit 2679. 2937 bis mit 294. 2937 bis mit 208i. 376. S496 bis iosz) . mit 5500. 641. sio bis mit 8ii3. S466 bis In der v. Roh denschen Buchhandlung in mit S485. S496 bis mit 8500. 8700. gy94 bis mit ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlu 53799. 9971 bis mit 9990. 10579 bis mit 10598. zu beziehen, in Berlin vorräthig in der En die Einzahlungen nicht geleistet worden. linschen Buchhandlg. (F. Geelhaar), Brun

In Gemäßheit §. 16. der Gesellschasts- Statuten wer= Straße Nr. 23:

den daher deren Inhaber hiermit aufgefordert, die un- Stalistik von Schweden

Literarische Anzeigen.

der zu Landeshut früher verstorbenen

Stiftung, Herrn Kaufmann Herr⸗

am 149. Juni 1846, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle jahastirt werben. Taxe und Hy⸗

ö ö. 83 vothelenschein sind in der Negistratur einzusehen. a.

i093] Bekanntmachung.

Die am 15. Oftober 1838 verstorbene verwitwet. Frau Flügel - Hasenclever, geb. Stüber, hat in ihrem hinterlassenen Testamente ein Kapital von 4000 Thlr. mit der Bestimmung legirt, daß die Zinsen davon zwei auf preußischen Universitäten immatrikulirten hülfabe⸗ dürftigen Studirenden aus ihrer Verwandtschaft als ein Stipendium gegeben werden sollen. Dem Willen ker Frau Testatrir gemäß werden Anverwandte, welche ihr Verwandtschafts Verhaltniß mt derselben oder mjt de⸗

terim6 · Actjen:

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Loebau⸗ ;

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Eisenbahn.

Bei der dritten Ein⸗ zahlung auf die Loe⸗ bau Zittauer Eisenbahn-⸗ Actien sind bis zum S Schluß -Termine, den ö 1strn dieses Monais, auf n, die nachbemertien Rum

FJ mern der bei der zwei⸗ ten Elnzahlun ausge- gebenen 197 w a .

terlassene Einzahlung unter Zuschlag der nach §. 15. erwähnter Statuten verwirkten 16 Proz. ( Thaler nach öffentlichen Dolumenten von

für die Actie), mithin mit 10 Thaler 24 N gr. für das Stück, längstens bis zum Carl af Forsell. Uebersetzt von A. G. F. Free se. Neue mit den

15. Novbr. l. J. Abends 5 Uhr, säßen und Nachträgen der vierten Auflage veimt

im Büregu des unterzeichneten Directorii in Zittau nach- Ausgabe. Mit einer Karte. geh. 13 Thli. träglich zu leisten. ö ;

as UÜinnterlassen dieser Zahlung innerhalb der bezeich neten Frist macht den Rctien⸗ nhaber aller ihm als solchem zustehenden Rechte verlustig.

Zittau, am 2. Oftober 1845. 246 Das Direktorium der Loebau⸗· Zittauer Eisenbahn⸗ Gesellschasft. v. Nostiß, V. Helfft.

ittauer

Die Aufführung des Oratoriums

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sindet am 8. November, Abends sechs Uhr 9. 7 Uhr), bestimmt statt. Der Saal wird um 5 geöffnet.

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Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für Jahr. 4 * ) Jahr. S Rthlr.— I Jahr. . allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. sertions - Gebühr für den um einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Preuß

Allgemeine

ische Zeitung.

Alle pest-· Anslalten des An und land n

Aus Seste , , earn, farm die Expedition der al Preuß.

Friedrich ziraße nr. 72

Berlin, Sonnabend den Sten November

z. Bekanntmachung in Betreff der neuen Ge⸗ jung des neuen Justizjahres.

ten. Königreich Sachsen. Landtags⸗Ver⸗

Hannover. Befreinng der hannoverschen

Abgaben in russischen Häfen. Groß⸗

defrequenz in Baden. chie. Wien. Ankunst der Großfürstin He⸗ on Luccg. Vermischies.

Geschichte der russischen

Geologen Murchison.

d. Feuersbrunst.

hischeinlichen Resul⸗ Der Stand ard über die neue Straße Die angebliche Erwerbung der Infel

Norwegen. Stockholm. Ratifizirun des Ver⸗ ags mit Marokko. . ; 2 jweiz. Kanton Luzern. Der Mörder Leu's entdeckt. rkei. Konstantin opel. Der Sustan. Reschid Pascha zum Mi⸗ sser der auswärtigen Angelegenheiten ernannt. Erdbeben auf Meteliuo. gypten. Kahlira. Der Nildamm. Ssman Pascha. Die hei⸗ Jen Städte. J enbahnen. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Vermischtes.) . und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt⸗

entliche Aufführungen. (Johann Strauß; Giustiniani; Vivier.) erlin. Kommissions⸗Raih Ceif 4. Rom. Geschichte Amerika's in ligiöser Hinsicht, von Balufsi. Aegyptische Gesellschaft zu Kahira.

Amtlicher Theil.

Bei der heute sortgesetzten Ziehung der Aten Klasse 92ster igl. Klassen⸗ Lotterie fiel ein Haupt⸗ Gewinn von 20, 060 Rthlr. Nr. 37,778 nach Landsberg bei Borchardt; 4 Gewinne zu 26006 lr. fielen auf Nr. 224. 13.738. 20,478 und 82, 246 in Berlin Burg, bei Moser und bei Seeger und nach Sagan bei Wiesen, z 18 Gewinne zu 1009 Rthlr. auf Nr. 162. 1071. 6784. 4. 9734. 15,573. 17,205. 19,981. 20032. 23,657. 23,769, DI. 26,679. 27, H2tz. 28,942. 34, 313. 34,913. 35,171. 35,918. 190. 37,444. 39,036. 39,0970. 39, 687. 40 309. 13,0971. 45, 842. 07. 55,893. 56, 052. 56, 89. 57,426. 58,746. 58, d966. 64,495. öö3. H 244. 69, 1474. 71, 197. 71,476. 74, 694. 75,3665. 75, 842. sb. 77.548. 79, 525. S2, 125 und 84,215 in Berlin l bei Alevin, bei Baller, Zmal bei Burg, bei Faure, Natzdorf, bei Moser und Jmal bei Seeger, nach Bres⸗ amal bei Holschau und Zmal bei Schreiber, Brieg bei hm, Cöln bei Krauß und 3mal bei Reimbolb, Danzig bei Meyer bei Rotzoll, Düsseldorf bei Spatz, Halle bei Lehmann, Iserlohn Hellmann, Jüterbog bei Apponius, Königsberg in Pr. bei Bor⸗ bt, 2mal bei Friedmann und bei Samter, Krakau bei Rehefeld, Bdeburg bei Brauns und Zmal bei Roch, Merseburg bei Kiesel⸗ „Minden bei Wolfers, Mühlhausen bei Blachstein, Reichen⸗ bei Scharff, Stettin bei Wilsnach, Trier bei Gall und Weißenfels bei Hommel; 49 Gewinne zu 500 Rthlr. auf 1823. 3496. 4837. 5378. 6479. 9382. 11,258. 12,427.

fenen Jahre

14.018. 15,987. 16,776. 18,575. 23, 581. 25,510. 25,737. 27, 298. 36,137. 38,718. 45,575. 46,333. 17.583. 47, 754. 7,771. 19,0999. 49,377. 50, 224. 53,766. 53, 989. 59, 305. 6, 825. 3. 65, 105. 69,721. 71, 523. 75,579. 75,933. 78, 2863. 8i, 026 und 3.508 in Berlin bei Borchardt, bei Maßzdorf, bei Mendheim und mal bei Seeger, nach Breslau bei Bethke, Zmal bei Holschau und 5mal bei Schreiber, Bunzlau bei Appun, Cöln bei Krauß und bei Reimbold, Danzig bei Rotzoll, Düsselidorf bei Simon, Glogau bei Levysohn, Halberstadt bei Sußmann, Halle bei Lehmann, Iser⸗ lohn bei Hellmann, Königsberg in Pr. bei Borchardt, Langensalze bei Belz, Liegnitz bei Leitgebei, Magdeburg bei Büchting, 2mal bei Brauns und bei Roch, Marienwerder bei Bestvater, Münster bei Lohn, Naum⸗ burg 3mal bei Vogel, Neisse bei Jaeckel, Ostrowo bei Wehlau, Ra⸗ tibor bei Samoje, Sagan 2mal bei Wiesenthal, Schweidnitz bei Scholz, Stettin 2mal bei Rolin und 2mal bei Wilsnach und nach Tilsit bei Löwenberg; 18 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Rr. 358. 1646. 3059. 1513. 4693. 6115. b381. 6449. 7136. 9937. 13,268. 13,667. 17,629. 18, 243. 19,403. 22, 054. 22, 235. 25, 131. 25,173. 26,992. 27722. 30 741. 31,494. 33,581. 35.414. 35, 664. 36, 667. 38, 512. 0, 245. 40 248. 179022, 47.325. 52, 64. 53,705. 54, 662. 55, 169. 55, 965. 56,712. ol, 951. 62, 420. 63, 141. hö, 210. 70,587. 73, 098. 77, 187. 78, 239. gi, 1 und S2, 403. Berlin, den 7. November 1845. Königl. General-Lotterie-Direction.

19,042. 19,930. 29,379. 31,266.

20. 347. 32, 647.

Angekommen: Se. Excellenz der General- Lieutenant und Commandeur der 2ten Division, von Grabow, von Plessow.

lichtamtlicher Theil.

Z3nlan d.

Rhein⸗Provinz. Die Königliche Regierung zu Köln hat unter dem 26. Oktober folgende Belanntmachung erlassen: „Mit Einführung der neuen Gemeinde Ordnung wird gegenwärtig, nach Eingang der von dem Königlichen Ministerium des Innern erlassenen Instruckion, unverzilglich vorgeschritten. Zu Einführungs- Kommissa⸗ rien sind für die Städte Köln und Bonn? der Heheime Regierungs⸗ Rath, Reih von Münch-⸗Bellinghausen, für sämmtliche übrige Gemeinden Re betreffenden Landräthe ernannt worden.“ Alm 3. November wurde in Köln von dem General⸗ Prokurator Berg⸗ haus das neue Justiz⸗Jahr im Beisein des gesammten Richter⸗ und Advokatenstanbdes feierlich eröffnet. Nachdem derselbe auf die stets steigende Bevölkerung des jetzt eiwa 25 Millionen Einwohner um⸗ fassenden Amtsbezirks hingewiesen und bemerkt hatte, daß man hieraus füglich auf eine Vermehrung der Prozesse zu schließen berechtigt sei, erklärte er, daß sich desfenungeachtet die Berufungen in dem abgelau⸗ um ein Neuntel vermindert hätten, indem im vorletzten Jahre am Appellationshofe 972, im verflossenen Jahre aber nur 867 neue Prozeduren vorgebracht worden wären, von denen nur 83 uner- ledigt geblieben seien, die jedoch voraussichtlich in nicht mehr als einem Monat abgemacht sein würden. Auch bei den Landgerichten habe keine Vermehrung der Rechtsfälle stattgefunden, indem dort im vorletzten Jahr deren 12,538, in dem abgelaufenen Jahr (bis zum 29. Oktober) hingegen nur 12, 027 vorgekommen wären, welche bis auf 764 erledigt seien. Bei den sechs Handelsgerichten wurden in dem vorhergehen⸗ den Jahr 10,403, in dem abgelaufenen 663 Prozesse anhängig gemacht, von denen 345 noch schweben. An den Friedensgerichten hingegen habe sich deren Zahl etwas vermehrt, obgleich schon im vorleßzten Jahre die Zahl der vor diese Gerichte gebrachten Civil- und Polizeisachen

respektive 119, 000 und 108,000 betragen. Die Zweckmäßigkeit der!

festsetzte, daß unter den Mannschaften für

1845

Fabrifengerichte sei auch diesmal hervorgetreten, indem drei Viertel der vorgekommenen Gegenstände im Wege des Vergleichs beseitigt worden. Bei den Zucht⸗Polizei-⸗ Kammern seien 12,009 Gegenstände verhandelt und diese bis auf ein Zwölftel sammtlich erledigt worden; die Assisenhöse haben über 102 Anklagen zu entscheiden gehabt. Als besonders wohlthätig für den 12 Hang der Rechtspflege hob der General- Prokurator die höchste Kabinets⸗ Ordre vom 11. Mai 1843 hervor, wonach die Kompetenz der Friedens gerichte erweitert und ihnen die früher nur ben Landgerichten zu- stehenden Entscheidungen über Räumungeklagen der Vermiether und Einsprüche gegen ausgesprochene Executionen übertragen sei, ein Vor⸗ theil, welcher besonders in großen volkreichen Städten hervortrete, und dergleichen Gegenstände, die früher Wochen oder Monate ge⸗ schwebt hätten, nun schon in wenigen Tagen zur Erledigung gelaͤn⸗ gen lasse. Auch ward auf den Umstand hingewiesen, daß ein? Ab- nahme der Ehescheidungeklagen von Jahr zu Jahr sichtbar werde; so seien im verflossenen Justiziahr bei den Landgerichten zu Koblenz und Saarbrücken nur eine und zu Köln, Aachen und Düsseldorf nur zwei Ehescheidungen ausgesprochen worden.

Deutsche gundesstaaten.

rpflicht vom 26. Oktober 18341

agesordnung gebracht. Der Gesetz⸗ Entwurf hat

Reserve zu gebende

Kriegsverfassung und

ndig Genüge zu leisten

Abänderung einiger Be⸗

zugleich mehrere Zweifel

rung des Gesetzes gezeigt,

hältnissen und organischen

Aang zu bringen. Der erstere Punkt, die

ist der wesenilichste Hegenstand der Gesetz⸗

derjenige, über den sich die Deputation in

lichsten gusgesprochen hat. Sas gewöhn⸗

ent des Königreichs Sachsen beträgt nach dem hundert⸗

sten Theile . Bevölkerung 12, 000 Mann, und die Kriegs⸗Reserve zur allenfalls nöthigen Verstärkung dieses Kontingents und des Bun⸗ desheeres soll den ZM0sten Theil der Bevölkerung, mithin für Sachsen 1069 Mann, betragen, für welche nach 8. 33 der Bundes⸗Kriegs⸗ Verfassung schon in Friedenszeiten Cadres von Offizieren, Unteroffi⸗ zieren und Spielleuten nebst dem nöthigen Material vorhanden sein sollen, so zwar, daß zehn Wochen nach gefaßtem Bundesbeschlusse vollständig geübte und ausgerüstete Regimenter schlagfertig aufgestellt werden können. Die Verpflichtung zur Gestellung dieser Reserve wurde durch Bundesbeschluß vom 13. September 1832 ausgespro⸗ chen; noch weiter ausgeführt wurden diese Bestimmungen durch den Bundesbeschluß vom 34. Juni 1841, welcher unter Anderem auch die Reserve nur solche zu die ihre Ausbildung schon vorher erhalten haben, und Leute, die, ohne vorher exerzirt zu sein, nur in den Listen aufgeführt werden, kein Materlal für die Reserve abgeben können. Diese Anzahl eingeübter Mannschaften soll im Frieden dadurch bereit gehalten werden, daß entweder“ die Kopfzahl des Kon tingents um ein Drittel erhöht, oder daß die Reserve aus Leuten zusammengesetzt wird, welche ihrer Militairpflicht in den gewöhnlichen Kontingenten bereits genügt haben, in welch letzterem Fall es zur Pflicht gemacht ist, diefe ausgedienten Leute in einen bestimmten mili⸗ tairischen Verband zu bringen, stets evident zu halten und während einer kurzen Zeit im Jahre in gemeinschaftlichen Uebungen zu ver⸗ einen. Diese Bestimmungen auf verfassungsmäßigem Wege in Aus- führung zu bringen, ist der Hauptzweck der Gefeßzvorlage, in welcher

verstehen seien,

Oeffentliche Aufführungen. Johann Strauß. Giustiniani. Vivter.

Schon bei einer früheren Gelegenheit (Allg. Pr. Z. 1843, Nr. 100) n wir darauf hingewiesen, daß ein so vertraulicher Tanz, wie der her, nur bei einem so sittlichen Volke, wie das deutsche ist, entsprungen lönne. Die Gräfin Genlis hat den Walzer mit solgenden Worien alterisirt: „Une jeune personne, legèrement drape, se jetant dans hras d'un jeune homme qui la presse contre son sein, et qui l'en- ne zree une telle impétuositè, que bientét elle éprouve un violent ar de coeur, et qu'éperdue la téte lni tournd voilà C que Mn une Valse!“ Der Walzer ist gewissermaßen das Duo der Tanz⸗ en; er wird ausgeführt von einem Paare, das in den Formen der èden Vertrag eingeht, sich dem Zuge wiegender Rhythmen einige Mi⸗ lang Hand? in Hand zu überlassen. Wie jeder Tanz ein lebendiger ec des Vollsvergnügens, fo repräsentitt auch der Walzer die deutsche m ie terteit; bei Kirchweihfesten wird er zur Begleitung eines Dorf⸗ atisten mit gleichem Behagen getanzt wie in den seinsten Salons unQ n' rauschenden Accompagtiement eistes Orchesters. enUlt der Walzer als germanischer oltdtan sei, wer mag dies ln uiglei ermitteln wollen? Man weiß nur, daß dieser Tanz ur⸗ Nich den Oesierreichern und Böhmen angehört, daß er anfangs Länd= . zoder doch aus diesem hervorgegangen isr, und daß da Tempo ander ein weit bemesseneres war, als jenes unserer heutigen Wal- . llangsameren Waljer (die sogenannten „Deu ts chen?) hatten suesf Fröhlichkeit und Ausathmung von Lebenslust etwas Gravilatisches, j en ge n die Menuett über, welche letztere das höfisch dab daß man sie noch jetzt kaum hören kann, ohne Ludwig's XIV. vorzustellen. des vorigen Jahrhunderts verbreitete sich det und lebenslustigen Oesterreich aus über ganz fing auch bei den ausrrärtigen Völkern, den nordischen, nd westlichen, ein beliebter Tanz zu werden an. In an af. aber, als die Walzer Liebhaberei zu Aufang dieses 23 **. n Deuisch land zunahm, blieb die Walzermusik im Trüben. ir 9 an. Juch lieliche Tanjmusil von Hagdn. Mozart, Fu mm eln! etwillen diese Heroen der Tonkunst zu feiern, ist inzwischen Niemanden

beigesallen. Diejenigen unter uns, welche sich jetzt in der Mitte ihres Le= bens befinden, werden sich noch der trostlosen Beschaffenheit erinnern, worin sich die Tanzmusik in ihrer Jugend befunden. Der Walzer bestand damals nur aus zwei wiederkehrenden Theilen, die sich, gewöhnlich nach einer wenig erquicklichen Weise, in ewigem Einerlei wiederholten.

Johann Strauß, 1804 zu Wien geboren, nimmt das unbestreit⸗ bare Verdienst in Anspruch, der deutschen Tanzmusik ein ehrenwerther Ver= besserer gewesen zu sein. Er hat die alten Formen abgestreift, Schwung in derartige Musik zu bringen gewußt, die Walzer durchkomponirt und ver= schiedene Walzer ⸗Melodleen zu einem nu sffen den Ganzen verknüpft, mit einem Wort, Strauß hat die Dreivierteltakt⸗Komponisten zu Ehren ge⸗ bracht. Durch ihn wurde die Tanzmusik eben so sehr in das Große ge= trieben, als er das Interesse nicht nur der vergnügungssüchtigen Jugend, sondern auch jenes aller gebildeten und heiteren Menschen dafur zu gewin⸗ nen verstand. Die Compositionen von Strauß haben dabei bleibenden musikalischen Werth, den felbst kritische Rigoristen denselben zu verkümmern nicht gewagt haben. Es ist in der That schwieriger, ein großartiges Eyos oder Trauerspiel zu dichten, als ein heiteres Lied; deshalb den Verfasser des letzteren geringer zu schätzen, als den Epiker und Tragöden, wäre jedoch eine lritische Sünde. Eben so kann man ein Walzer ⸗Komponist sein und als solcher die Achtung und Liebe der Zeit mit demselben Recht bean⸗ spruchen, als hätte man durch eine große Oper Glück gemacht. Wer wird auf das Veilchen verachtend niederblicken, weil es keine! Aloe ist ? ,

Die Walzer und sonstigen Kompoßitionen von Strauß, fanden in allen Ländern solchen Anklang, daß er, wie Adalbert von Chamisso weiland von den Bewohnern einer Suͤdsee⸗Insel, von den Tanzlustigen zum Könige in bartihus gus gerufen ward. Sein Vorbild, wie senes von Lanner, erweckte eine Menge Nacheiferer. Lanner übertrifft Strauß an Jahren (iener ward am 11. April 1802 zu Wien geboren) und legt in seinen Com- positionen einen größeren Neichihum an originellen Ideen und phantasie⸗ reichen Combinationen an Tag, als die meisten übrigen Tanz ⸗tomponisten Wiens. Man hat zwischen Vejdgenannten mitunter eine lritische Parallele in der Absicht gezogen, den Einen auf Kosten des Anderen hier zu erheben, dort herabzuseßen. Solche Demonstrationen wollen aber in der Regel nichts bedenten, da Veide, im liügemeinen genommen, reich an gewinnen⸗ den Eigenthümlichkeiten und Vorzügen sind und es alse zunächst darauf

ankommt, die se bei Jedem der Genqnnien jn ihrem Rechte zu lassen.

K —w

Nachdem die Tanzmusik durch Lanner und Strauß auf so beifall würdige Weise gehoben war, fing die Zahl derer, welche in ihre Fußstapfen traten und gleichem Ziele bald mit Glück, bald erfolglos nachsagten, Legion zu werden an. Neben dem Walzer wurden auch die übrigen Tanzformen gleichmäßig kultivirt, und nicht nur Ländler, Quadrillen, Cotillons u. s. w. erlebten eine wahre Verjüngung, sondern man suchte auch neue Tanzweisen, theils aus National-Tanzen, theils aus dem Schacht der Phantasie hervor, um sie in der Gesellschaßt einzubürgern. So wurde die Galoppade, ein ganz moderner Tanz, von Musard in Paris, wenn auch vielleicht nicht eifunden, doch in jener Art ausgebildet, wie wir diesen den Brustbesorg= lichen einen besonderen Anstoß gewährenden Tanz jetzt besitzen, und Au ber ughm eine solche Galoppade sogleich in seine Ozer „Gustav“, oder: „Der Mac kenball“ auf.

Das Einweben von Volks- und Gesellschafts Tänzen in Opern, ab—=

esehen von dem eigentlichen Ballet, war schon vordem verschiedenemal ver⸗ en worden, mit besonderem Glück von Mozart (Menuett in „Don Juan), und Karl Maria von Weber (Walzer im „Freischütz!). Ueberaus reizend ist auch, um noch ein Beispiel anzuführen, die Menueit im fünften Att ver „Hugenotten“ von Meverbeer. ;

In neuester Zeit sind die Tanzformen von begabten Komponisten auch zu poetischen Gebilden benutzt worden, ohne daß sie dabei den Zweck des Tanzens berücksichtigt hätten, z. B. von K. M. von Weber in der „Auf⸗ forderung zum Tanze“, von Chopin in dessen Mazurels, von Litolff in dem Anna; und Antoltka.Mazurel, von öh ler in der Brillant Polka, von Franz Lißt in dem Galop chromatique und Bravourwalzer, von Kullak im „Elsenreigen“ n. s. w. 3

Der beliebteste Modetanz der neuesten Zeit, die Polka, ihrem Ursprunge nach allerdings aus den slawischen Ländern zu uns gedrungen, ist indessen, ihrer jcßigen Ausbildung nach, zunächst eine Variante der Menuett gewor⸗ den. Sie stamnit, wie der Walzer aus Böhmen, und zwar, wie man sagt, zunächst aus der Umgegend von Güitschin. Den Namen * erhielt der Tanz wegen des in er we enden Halbschrits (Pulta heißt auf b hmisch: die Hälfte). Von Gitschin kam die Polla vor eiwa elf Jahren nach ig. In Wien ward sie zuerst im Jahre 1839 durch eine Abtheilung des Musil-⸗ Corpé des prager Scharfschüßen-Corps unter Leitung des Herrn Pergler bekannt, und eine dortige Musikhandlung gab sogleich die „Pergler⸗Polka⸗“ heraus. Im Jahre 1840 tanzte Herr Raab, 'ständischer Tanzlehier zu