1845 / 330 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

unabwendbar. Ueber den angeblich gemachten Vorschlag, die Frage an eine dritte Macht zum Schiedsspruche zu verweisen, so wie über den angeblichen Plan, die Bewohner des Oregon⸗Gebiets nach Ver- lauf einer Anzahl von Jahren selbst entscheiden zu lassen, werden in den mit dem „Great Western“ eingetroffen Berichten keine weitere Aufklärungen gegeben.

Eisenbahnen.

Am 21. November, Vormittags, traf die Lokomotive „Nielot“ mit 3 2 von Grabow in Ludwigslust ein. Dies ist die erste vollendete Strecke der Hamburg⸗ Berliner Eisenbahn.

gandels und GSörsen / Nachrichten.

K Frankfurt a. d. O., 23. Nov. Die jetzt beendigte Messe ist größtentheils zur Befriedigung der Verläufer ausgefallen und kann im Ver- häliniß zu den früheren Marnni ⸗Messen nicht als eine ungünstigere bezeich- net werden.

Es sind bis zum 17. November circa 68,028 Ctr. vereinsländische und im freien Verkehr befindliche und 8162 Ctr. ausländische Waaren eingegan⸗ gen, im Ganzen also 76, 190 Ctr., ein Quantum, welches den Eingang zur vorigen Martini ⸗Messe um mehr als 1000 Ctr. übersteigt. Meßfreinde wa⸗ ren bis zum 17. November circa 9546 angelangt.

Für Tuche war der Marlt ungewöhnlich schlecht, feine Sorte wurden wenig gekauft und die gekausten, in Folge der sinkenden Wollpreise, mit

edrüuͤckten Preisen bezahlt. Bessere Preife, obgleich beschräntten Absatz, die mittelfeinen und ordingiren Tuche. Von den auswärtigen äu⸗ aus Bayern und Frankfurt a. M. eingefunden, und der Absatz fürs Inland litt 1 durch den allgemeinen Geld- mangel und die nur mittelmäßige Aerndte.

Die wollenen und halbwollenen Zeugwaaren, auch die baumwollenen Stoffe gewannen einen guten Absatz, so weit sie aus vereinsländischen Fa⸗ brikaten bestanden; insbesondere wurden sächsische wollene und schlesische und berliner baumwollene Zeuge gesucht, während nach ausländischen Ma⸗ nufalturwaaren der Begehr . Bunte Leinwand wurde rasch und zu guten Preisen verkauft; bei der weißen waren die Preise weniger gut, aber doch ziemlich befriedigend. Seidene und halbseidene Stoffe hatten einen

eringeren Absatz als früher, während das Geschäft in furzen, in Eisen⸗, Ein und Messing-, in Holz⸗ Porzellan- und Glaswaaren lebendig war und den Verkäufern nicht zur Klage Veranlassung bot.

Auch in Betreff der Rohprodulte stand die Messe den früheren kaum nach, nur einige Preigerniedrigungen sanden statt, die aber auf den Umsatz keinen besonderen Einfluß übten.

In bedeutender Menge waren Ochsen⸗ und Kuhhäute vorhanden und wurden zu den gewöhnlichen Preisen bezahlt. Roßhäute und Kalbfelle hatten Nachfrage, waren aber in geringer Zahl angekommen; dessenunge⸗ achtet wurden die Kalbfelle billiger als in der letzten Messe verkauft. Ham⸗ mel und Schaffelle waren zahlreich am Platze und erhielten, je nach der Qualität, 55 70 Rthlr. pro 100 Stück, d. h. weniger als sonst, was in den niedrigeren Wollpreisen seinen Grund hatte. Unbedeutend waren die Geschäfte in Bock⸗ und Ziegenfellen; nach Hasenfellen zeigte sich ebenfalls wenig Begehr, und die geringe herbeigeführte Quantität wurde mit Verlust verkauft. Der Verkehr in allen anderen Rauchwaaren war bedeutend, und 2 , am Platze befindlichen Sorten wurden größtentheils verkauft.

An Pserde⸗ und Kuhhaaren mochten 250 bis 300 Ceniner angelangt sein, die bei starkem Begehr erhöhte Preise erhielten, während von Schweine borsten nur die besseren Sorten rasch, aber zu mäßigeren Preisen, als in

—=—

fern hatten sich nur wenige

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Bekanntmachungen.

1945 H r e 2.

Auf den provinziellen Staatsschulden⸗ Etats der Kö⸗ niglichen Regierungen zu Bromberg und Posen stehen für die Grundbesitzer und Einwohner der Kreise Gne⸗ sen, Powidz, Wongrowiec, Bomst, Buß, Fraustadt, Kosten, Posen, Schrimm, Meseritz, Obornif, Samter, Czarnikau, Chodziesen und Schroda verschiedene For- derungen, im Betrage von 14,740 Thlr. 21 Sgr. 10 Pf. und 15,027 Thlr. 4 Sgr. 1 Pf., verzeichnet, welche aus

2 gene und Vol.

Hypothekenbuchs

Allgemeiner Nothwendiger

Stadtgericht zu Berlin, den 4. November 1845.

Das Hartwighsche in der Kronenstraße Nr. 75 bele—

XV. Nr. 10980. des stadtgerichtlichen

Grundstück uch! . u 8470 Thlr. 24 Sgr

1 Pf., sol Een n, hoben ; ; ; am 23. Juni 1846, Vormitt. 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden.

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

1486

der vorigen Messe, verkauft worden sind, die geringeren dagegen un verlauft blieben. Eben so erhielten Federn ünd Daunen nicht die Preise in guten Messen, fanden aber, und zwar insbesondere die ungerissenen, zum größten Theile Käufer. Der Umsaß in Federposen nimmt ab, doch waren viel hier, und gute Sorten wurden, wenn auch zu niedrigen Preisen, abgesetz̃i.

n Wachs waren nur etwa 450 500 Centner vorhanden, ein gerin- geres Quantum, als bei dieser Messe gewöhnlich ist; es fehlte aber dennoch an Käufern, und mit der Waare ist nicht geräumi worden. Dagegen sand der reichlich Honig raschen Absatz.

An Wolle sind 4 5000 Ctr. zu Markte gekommen, und das gesammte Quantum ist, mit Ausnahme weniger ganz ordinairer Sorten und schlechter Wäschen, verlauft. Der Preis erhielt sich jedoch nicht auf der Höhe, den er in den vorhergehenden Messen hatte, sondern ist bei feinen Wollen bis zu 19 Rthlr., bei mittel und oidinairen bis zu 8 Rihlr. pro Ctr. gefallen.

Der Pferdemarkt war mit eiwa 1200 Pferden besetzt, also mit circa 400 Stück weniger, wie in der vorigen Martini⸗Messe. Von diesen 1200 bestand 4 in Luxus-, i in guten Zug-, Reit- und Wagenpferden und in gewöhnlichen. Der Abfatz welcher nach Bayern, Sachsen, Böhmen und Polen stattfand, war nicht bedeutend und die Preise der besseren Pferde hoch, während diejenigen für die gewöhnliche Sorte billig genannt wer⸗ den konnten.

2 Amsterdam, 22. Nov. Die Cours · Verbesserung der holländischen Staats -Papiere von voriger Woche hat nicht Stand gehalten und änderte sich seit verwichenen r sich neuerdings einstellender Knappheit des Geldes und demnächstigem Steigen des Zinscourses in eine Flauheit, wo⸗ durch die Course täglich mehr . wurden. Der Umsatz war im Ganzen nicht sehr bedeutend und sand am meisten in Integralen statt, welche von 60h 6 allmälig bis 60 96 ee n, n, sind; wichtiger noch stellt sich die Preis- Differenz von 4 proz. wirklicher Schuld heraus, indem dafür vorigen Sonnabend 97 P angelegt wurde und an gestrigem besonders gedrücktem Markte nur 953 96 zu bedingen waren; 37 proz. Sondikat-Obli- gationen dagegen waren anfangs etwas in Frage und stellien sich von 9s Y auf 91 76; gestern konnte man jedoch zu dem ersten Cours ankommen. Der Abrechnungs⸗Termin für die Geschäste in Actien der Handels Maat⸗ schappp führte darin etwas Lebhaftigkeit herbei; deren Cours blieb vorigen Sonnabend 1583 R, stieg aber nach dem Reskontro bis 16135 R, wurde in dessen gleichfalls durch das allgemeine Weichen betheiligt und endigte gestern mit 15996. Von fremden Staatspapieren gingen alte russische proz. Obligationen bei Hope und Comp. von 107 auf 1653 96, 4 proz. Certififate bei denselben von 2 bis 1 6 herunter; in 5proz. wiener Metalliques wurden nur wenige Posten zu 1693 96 geschlossen, so auch in preußischen Prämien · scheinen zu 153 Fl. Spanische Ardoin-Obligailonen hielten sich mehrere Tage nul 245 96, zuletzt konnte man zu 2446 35 kaufen, deren Coupons standen auf 24 96. Portugiesische schwankten zwischen 587 und 59 . mit den Berichten von ausländischen Märkten; gestern war einige Frage und wurde 583 . angelegt. In ütrecht⸗Arnheimer Eisenbahn⸗Actien war täg⸗ lich mäßiger Umsatz, deren Cours hob sich erst von 1173 bis 1183 35, ging dann aber wieder um 195 niedriger. Für Geld wird bei Anleihen 5X und bei Prolongations-Geschästen 5 860 Zinsen gern bewilligt; Dis konto bei der Bank steht 5 3.

Mit dem Getraidehandel ging es diese Woche ziemlich still, vornehm⸗ lich mit Weizer, wovon gestern gar kein Geschäft zu Stande kam; Noggen wurde dagegen hin und wieder partieweise abgenommen. Die zuletzt be⸗ zahlten Preise sind: für 127pf8. weißbunten polnischen Weizen 366 Fl., 130pfd. bunten dito 375 Fl., 130pfd. alten rheinischen 355 Fl.; für 121d. alten preußischen Noggen 275 Fl., 120pfd. jährigen dito 268 Fl.; 108p58. feine dänische Gerste 150 Fl., 17. 1138. dito 186 Fl.

Auswärtige Eörsen.

Amsterdam, 22. Nor. Niederl. virkl. Seck. 60. 39h do. 38. Ausg. —. Pass. . lnsl. —. Preuss. Pr. Seh. —. 496 Russ. Isope 91. 3

Antwerpen, 21. Nor. Zinsl. —.

hb 6 Span. 24. Pol. —.

Nene Anl. 23.

Frankfurt a. M., 23. Nor. 6X Mer. 124 B. Rank. . 1925. Heir. Hesk- Aetien— More 905 Er. Siegl. Sg n. Poln. 300 FI. 993 nr. do. S800 FI. S2 Br.

Hamburg, 24. Nor. Hank Actien 1620. Rugl. Russ. Ig

London, ZI. Nor. Cons. 336 g953. KBelg. 95. Jene Anl. . sbre 63. Ausg. Sch. 16. 2536 Holl. 59. b do. 933. Nene Eugl. Russ. 11I. Rras. Si. Chili 98. Colamb. . Mex. 30. pern q

Paris, 21. Nor. 6X6. Rente an eour. 117. 40. 396 do. an enn Neapl. -. 626 Span. Rente 373. Pass. 65.

Wien, 22. Nor. 636 Met. I 113. 4 d0. 101. 3 a4 Actier 1600. Aul. de 1834 161. a0 1629 1283. Nord. 1896. Mail. 1193. Li.. 1173. Festh. 108 5. Bad. 87.

16 ai

Meteorologische Geobachtungen.

Nachmittags Abends 2 Ubr. 10 wbr.

338, 79 Par. 338, 7a Par. 156 n. 0, * R. 1,0 R. O,2ν R.

9h pot. 9d pci. trüb. trãb. Sw. sw. Warme ech

Wollenzug ... SW. ** 027

Tagesmittel: 338, 78“ Par.. 4 O, 6 Rn... 4 CO, 20 n... 95 pet

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 27. Nov. Im Opernhause. 136ste Abom Vorstellung: Carlo Broschi. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billeis zu den gewöhnlichen haus⸗Preisen verkauft.

Im Schauspielhause. 17te französische Abonnements . Vj 1) La premiere reprêsentation de: L'image, vaude ville en 1 acte, par Scribe. 2) La première représentation Lisien du Tasse, scienne épisodique en vers, par Al 3) La premizre reprèésentation de la reprise de: ( drame- Vaudeville en 2 actes, par Scribe.

Freitag, 28. Nov. Im Schauspielhause. 196ste Abom Vorstellung. Zum erstenmale: Jeanne und Jeanneton, Ä 2 Abth., von Seribe und Warner, in Deutsche übersetzt von Hierauf: Zwei Genre -Bilder.

Sonnabend, 29. Nov. Im Schauspielhause. 197ste Abom Vorstellung: Die Marquise von Villette.

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag, 27. Nov. Der ewige Jude, dramatisches h in 5 Abtheilungen, von Karlschmidt.

Freitag, 28. Nov. Stadt und Land, oder: Onkel 6 aus Ober⸗Oesterreich. Posse mit Gesang in 3 Akten, von) Kaiser. (Herr Franz Wallner aus Wien, Sebastian Hoc Gastrolle.)

Sonnabend, 29. Nov. (Italienische Opern⸗Vorstellung)ll d'amore. Komische Oper in 2 Akten. Musik von Donzzeh

Anfang halb 7 Uhr.

Nach ei Keobachin

Morgens 6 Uhr.

s, s 1“ Par. ; O, o” R. 0, 3 R.

97 pCt. trüb. SVW.

Quellwuürme . Fluss warme ] Bodenwũrme Ausdünstung 0, Niedersehlas H.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofsbuchdnu

Verkauf. holung rechtlichen Erkenntnisses, und

riedrichsstadt verzeichnete J . i. Oschatz, den 13. November 1845.

Wilde. Taxe und Hy⸗

den 27. Juni 1846 der Eröffnung desselben gewärtig zu sein.

Das Königliche Landgericht.

2 . Anzeiger. den 13. Juni 1846 des Aktenschlusses zum Behuf der Abfassung oder Ein⸗

1949 b] Freitag, den 28. November 1845.

1m Konzertsaal!ree

Königl. Schauspielha

Konzert

gegeben von

Mum. Lisa B. Cristi

1948 b Deutsche

der von der vormaligen Herzoglich Warschauschen Re⸗ gierung in den Monaten Juli, August und September 1808 eröffneten Staats- Anleihe und den darüber theil= weise ausgefertigten Staats- Obligationen herrühren und von der vormaligen hiesigen Liquidations-stommis= sion in Folge der Allerhöchsten Kabinets⸗Ordre vom 4. Juli 1822 (Gesetz Sammlung Nr. 737) festgesetzt, m Ansehung welcher jedoch die einzelnen Betheiligten und die Beträge ihrer Forderungen unbekannt sind. Da es jetzt, Behufs der Abtragung dieser Kapitalien, auf die Ermittelung der Betheillgten und die Feststel= lung ihrer Forderungen ankommt, so werden alle bie= jenigen, welche aus der die erwähnten Forderungen be⸗ treffenden Festsetzungs⸗Dekreten der vormaligen ng Liquidations - Kommission und aus den darauf gegruͤn⸗ deten von den König!. Regierungen zu Bromberg und osen ausgestellten Provinzial · Schuldverschreibungen nsprüche an die Staatskasse herleiten, hierdurch öffent⸗ lich aufgefordert, ihre Ansprüche binnen 6 Monaten, spätestens aber in dem auf ven 22. April 1846, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Ober · Landesgerichts · Rath von Rohr, in dem Instructions- Zimmer des unterzeich⸗ neten Ober- Landesgerichts anstehenden Termine anzu⸗ melden, e, , n. ihre Ansprüche aus den gedachlen n ekreten, Anerkenntnissen und Provinzial⸗ chuldverschreibungen erlöschen und sie mst denselben werden präkludirt werden.

Bromberg, den 12. August 1845. Königl. Ober⸗ Landesgericht. JI. Abtheilung.

iss]

Posten an

ingleichen

worden ist,

Die unbekannten Real- Prätendenten bes sub hasta enen Schönhauser Allee Nr. 147 belegenen, dem

aufmann Julius Leopold Wohlbrück zugehörigen, Vol. II. No. 32. des stadtgerichtlichen Hypotherenbuchs von den Niederschönhausener rn. verzeichneten, von dem Stellmachermeister Zimmermann erkauften Grund stücks werden unter der Warnung der Prällusion auf den 28. . 1846, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Kammergerichts - Assessor Rössel hierdur össentlich vorgeladen. n sel h 2 Berlin, den 6. Oktober 1845.

Königl. Stadtgericht hiesiger Residenz. Abtheilung für Kredit-, Subhast. und Nachlaßsachen.

etwa zustehenden

ren Ri

Ediltal⸗-Ladung.

Auf Antrag der Besitzerinnen des Ritterguts Dahlen, Frau Augusten verw. von Bünau, geb. Gräfin von gleichen Frau Augusten verw. Gräfin von Einsiedel, und in Königl. Hohen Appellationsgericht zu Dresden an das unterzeichnete Königl. Landgericht Verordnung vom 98. Juni d. J. folgender auf dem Rittergute Dahlen annoch haftenden

1) 600 Mfl. an

guter un verbotener Reichsmünze für Henriette Ida

von Wolfersdorf, Burkergroda, mit Konsens vom

Y 1360 Ml., als 1000 300 Mfl. zum Hochzeit-⸗ rie Sophie von Döring, des von Karl August und ring am 30. September 1682 ab eschlossenen Ver⸗ gleichs am 23. Oltober 1689 9

mit Erlassung von Ediktalien nach Ma abe de 1 n an , ,, 5366 1 n Civilsachen außerhalb des Konkurses betr., und des Geseßes vom 27. Oltober 1834 Es werden daher alle diejenigen, welche als Erben oder aus irgend einem vorstehend unter 1. und 2. . . ,. andurch eladen, unter dem Präjudi Iios?] peil! durch Präklusion, so ha Nechtswohlthat tand, den 26. Mai 1846, halb anberaumten Anmeldungs⸗ Liquidations Termine, in Person paz gehörig bevormun feressenten betrifft, lich legitimirte Bevollmächtigte, zu erscheinen, sich anzugeben, darzulegen, ihre verwandif hältnisse, auf die sich ihre nachzuweisen, letzsere felbst, sein mögen, anzumelden und 7

in den vorigen S

als in dem des

det, oder, so viel durch

it und Prioritä, beziehend geordneten Kontradiltor und öisbentzsich mit dem

chen rechtlich zu verfahren, zu beschließen und sodann

wirklichen Geheimenraͤthin Gräßin Hopfgarten Excellenz, in⸗ Gräfin von Bünau, geb. Gemäßheit der von dem

Donau⸗Handels⸗Gesellschaft.

Actien-Zeichnungen werden angenommen im Comtoir des Herrn Wilhelm Beer, Hellige Geist⸗Str. Nr. 4. Im Namen des Comite's der Vorsitzende Friedrich Harkort.

Violoncellistin aus Pa

Unter gefälliger Mitwirkung der Königl. Ilo sängerin Mlle. , , Lu czeßk, de⸗

Hof-Opernsängers Herrn Krause, der än Schauspielerin Fräulein Charlotte von der Königl. Konzerimeister Herren 6e Ganz, der Königl. Kammermusiker Herre! bel und Richter und des Pianisten Herrn 18ter Theil.

1. Tri von Beethoven, vorgetr. von!

diesfalls ergangenen ist wegen Löschung

eben erschienen:

litsslszas Fieber an

das. typ .

geb. Freiin von 7. August 1680,

Mfl. zur Ausstattung und und Schmuckgeld für Ma⸗ wozu bei Confirmation Hans August von Dö⸗ Untersuchungen onsens gegeben von

prakt. Arzt ete., Kommunal-Arezt in

1779, die Ediftal⸗ Citationen

zu verfahren.

sonstigen Rechtsgrunde an die n.

verzeichneten Posten Ansprüche

öffentlich und peremtorisch

des Verlustes ihrer An⸗

des Verlustes der ihnen der Wiedereinsetzung

1 Thlr. von: Berlioz. Die moderne

genaue Angabe des Umfangs,

mente, nebst vielen Beisp. ven v. Auber, ,, Mendelssohn, Meyerbeer, chini, Spontini, Weber ete. v. Grünbaum. kompl. 8 Thlr.

Berli oa.

und, soweil nöthig, die auswärtigen In= hierorts wohnhafte und gericht „an Gerichtsstelle allhier ihre persönliche Identltät astlichen und sonstigen Ver= nsprüche begründen, genau welcher Gattung sie auch zu bescheinigen, über de⸗

A mains 1 Thlr.

Musikhandlung. unter sich binnen 6 Wo⸗ r

Literarische Anzeigen.

Bei August Hirschwald in Berlin ist s0

u höse Fieber; physiologische, pathologische und therapeutische

Dr. Heinen Heidenhain,

Maschinen-Velin, Preis 1 Thlr. 25 Sgr.

So eben erschien die achte und letzte Lief. à

tation und Orehestration, enthalt. eine

Klantzs- und Ausdruck Charakters aller Iustru' aus den Partitu- erlioz, Gluck, Haydn, Moxnart, Rossini, ö

Aus dem Franz.

i Le Carnaval romain, Ouverture carac- Eristique E. l'Qrchestre 3 Thlr., p. Piano à

34 L. inden. Schlesinger. a Buch- u.

ren Gebrüder Ganz und Herrn ie 2. Arie aus Semiramis von Rossini, gen von Herrn Krause. 3. Pri re et Bolero von Jacques M

vorgetr. von Mue. Lisa Crish

Fantaisie de Caprice von Th. ll vorgetr. von Herrn Bd i e.

I' Amor funesto, Romanze von mit Begleitung des Violoncello von Mlle. Fu czek und Lisa Crigtiani-

sich

ö . 21 erY, Theil. Trio de Violoncello

ment de Guillaume Tell, vorgein 0 9

Muc. Lisa Cristiani

Herren Ganz und Griebel. Lieder von Mendelssohn Bartholdy vont Mlle. Leopoldine Tuczek. Declamation, Schau spielhass un dramatisches Gedicht von Saphir. Eine bielerin, von Fräulein Charlotte Una fur tiva lLagr ima (Elisir d'ane

Marien werder.

Instrumen- Donizetti, vorgetragen von Mu 2 0 1 Cristiani. Des Knaben Berglied für Bariton un vorgetr. von den Herren Krause u. Se La Musette, Air de Danse du I7ism Vorgetragen von Mlle. Lisa Cristian Billeis zum Konzert. Numerirtè Plätue 15 Sgr., Billet d'Entrée 1 Thir. sind im Schauspielhause beim Haus Poliaei - Inspelis Harecke, in der T. Traut wein schen Bu Musikhandlung (I. Guttentag), Breitesir. N in der Wohnung der Konzerigeberin, lir zwei Treppen, von 10 bis 5 Uhr, zu haber, Abends an der Kasse: Numerirte Plätie! Billet d'Entrée 1 Thlr. 15 Sgr. Kassen- Eröffnung 6 Uhr, Anfanz!

Mechanismus, 10. 11.

8 ac-

Berlin, 27. Nov.

hem Alter von erst 5

ich

n poetischen Hauch,

ö geboten. Freiheit und

Absnne ment beträgt:

2 Athlr. für ahr. lr. - Jahr. m 1 33 Theilen der Monarchie 6 8 sertions-Gebiühr für den meiner Seile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen gestellung auf dieses Glatt an, für Serlin die Expeditien der Allg. Preuß. ĩ Zeitung: Friedrichs straße nr. 72.

6 330.

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Anhalt. tlicher Theil. land. Berlin. Prof. Wach 4. utsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Gehalts- Zu⸗ igen. Königreich Sach sen. Die dresdener Elbbrücke. Land— izs⸗Verhandlungen. Großherzogthum Baden. Die Stände⸗ amin; Deputation aus Mannheim. Großherzogthum hachsen⸗Weim ar. r von Fritsch 4. hun nogthum Mecklenburg- Schwerin. Ernennung. Pentionen der den Bau der Lübeck Schweriner Eisenbahn. Für stenthum zohenzollern-Sigm aringen. Niederkunft. unkreich. Paris. Das Kabinet und die Opposition. Marolla—= ssche Gesandtschast; Lamartine über die Haupt- Parteien. Ver= sichtes. - Schreiben aus Paris. (Frankreichs Beziehungen zu Ma⸗ öko; der Scherif Bu Masaz ye , der Streitkraͤfte in Algerien.) oßbritanien und Irland. London. Die Presse über die zsiehungen zu Amerika in der Oregonfrage. Irländische Universitä⸗ „Bill. Prisengelder. Der Standard und die Anti⸗Corn. Jaw= lgien. Brüs sel. Schluß der Adreß-Diskussion. nemark. Kopenhagen. Ausbruch des Hella. jweiz. Kanton St. Gallen. Die Bisthums ˖ Angelegenheit. iechenland. Schreiben aus München. (Vermisch es. indien und China, Lon don. Umwälzung im Pendschab. the in Sind. Nachrichten aus Hongkong. dels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse.

Eymphonie · Soireen der Königl. Kapelle.

Amtlicher Theil.

Berlin, den 26. November. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen⸗ e. ist von Weimar hier eingetroffen und im Königlichen Schlosse egen.

Uichtamtlicher Theil.

Ynlan d.

Die Akademie der Künste, so wie alle nde der Kunst, beklagen den Verlust bes am 26sten d. M. hier Jahren verstorbenen, als Geschichtsmaler ühmlichst und allgemein gekannten und geschätzten Professors ch. Die irdische Hülle desselben wurde heute Morgen nach 11 auf dem Kirchhofe vor dem Hallischen Thore zur Erde bestattet, dem der Prediger Jonas zuvor im Hause und am reichge schmück⸗ Sarge des Verstorbenen eine würdige Rede gehalten hatte.

Der von Trauer⸗Marschällen umgebene Leichenwagen, gefolgt von Equipagen des Königlichen Hauses, der Minister und Notabili⸗ fast jeder Kunst und Wissenschaft, so wie von den zu Fuß fol- hen Mitgliedern der Akademieen und vielen Freunden, zeigte, wie man sich gedrungen fühlte, noch den Verstorbenen durch diese äuße⸗ Beweise der Pietät zu ehren.

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Bayern. Se. Majestät der König hat mit Echt auf die jetzigen hohen Lebensmittelpreise verfügt, daß vom sabember an gerechnet für die Dauer von 5 Monaten den min— tsueldeten Staatsdienern, Offizieren und Milisair-Beamten eine iltzulage werde, die je nach der Besoldung (von 400 bis 1009 Fl) in 25, 24, 18 und 16 pCt. bestehen soll.

vember der Anfang gemachl worben. Bis zur Vollendung dieser Arbeit ist die Brücke für den Verkehr aller . ,, wird mittlerweile, außer der Schiffbrücke, darch die unterhalb der steinernen Elbbrücke angebrachte Fähre unterhalten. Die erste Kammer begann in ihrer Sitzung vom 24. November die Berathung des durch außerordentliche Iwi chendeputationen geprüften und) von der zweiten Kammer (vergl. Nr. 267 ff. der Allg. Pr. Ztg.) an⸗ genommenen Entwurfs zum Gewerbe- und Personalsteuer⸗ Gesetzes. Die außerordentliche Deputation der ersten Kammer hatte sich für die auch von der jenseitigen Deputation anerkannte Vorzüglichkeit des dem Gesetz⸗Entwurse unterliegenden Systems der Klassffizirung nach un⸗ mittelbaren Steuersätzen ausgesprochen. Allgemeine Berathung fand nicht statt. 3Zu S. 1 bemerkte Bürgermeister Wehner, daß die Steuerpflichtigen die durch das Gesetz ihnen gewordenen Erleichte⸗ rungen mit vielem Dank erkennen würden, daß es aber deshalb von besonderem Interesse sei, zu wissen, ob das Gesetz schon vom nächsten 3 ab werde in Kraft treten können. Herr Staats⸗Minister von

e sch au entgegnete darauf, daß nach erfolgter Vereinbarung beider Kammern über das Gesetz allerdings noch erhebliche Arbeiten bezüg- lich der Ausführungs- Verordnung bevorständen, daß jedoch, wenn spätestens das Gesetz bis Mitte künftigen Monats an die Regierung

elange, die Regierung dessen Einführung schon vom näch-

en Jahre ab zu ermöglichen hoffe, doch könnte die Noth— wendigkeit eintreten, daß für diesmal der erste Hebe ⸗Ter⸗ min vielleicht um einen Monat hinausgeschoben werden müsse. Zu 5§. 12 hat bekanntlich die zweite Kammer die Personal⸗Steuer⸗ Freiheit der aktiven Ober- und Unter⸗Lieutenants abgelehnt, und nur die der aktiven Militairs vom Unteroffizier abwärts beibehalten. Die Deputation der ersten Kammer hatte sich jedoch auch für Beibehal⸗ tung der Personal-Steuer⸗Freiheit der Subaltern⸗Offtziere und gegen den Beschluß der zweiten Kammer erklärt. Es entspann sich hierüber eine längere Diskussion. Herr Staats⸗Minister von Nostitz⸗Wall⸗ witz: „Die Verhandlungen der zweiten Kammer über diese Paragra⸗ phen hätten auf die Armee den tiefsten und erschütterndsten Eindruck gemacht, nicht des kleinen Opfers wegen, das man den Subaltern⸗ Offizieren zumuthe, sondern wegen der Art und Weise, wie man sich dabei von einigen Seiten über das Offizier⸗Corps im Allgemeinen . Das Offizier⸗Corps glaube Anspruch auf Achtung zu haben, und es verdiene diese Achtung mit vollem Recht. Zu erwähnen habe er, daß die Subaltern⸗Sffiziere der Armee sich mittelst Schreibens bereit erklärt hätten, das Opfer zu bringen, wenn Staats⸗Regierung und Stände dasselbe zum Wohle des Vaterlandes für nothwendig und zweckmäßig erachteten. Fern sei es von ihm, durch seine Aeußerung auf die Berathung und Beschlußnahme irgendwie ein⸗ wirken zu wollen, doch fe er sich, wenn das Deputations⸗-Gutachten abgelehnt und der Befchluß der zweiten Kammer angenommen werden sollte, noch Erläuterungen vorbehalten, da gedachter Beschluß, ö wie er jetzt stehe, nicht ausführbar sei.“ von Biedermann; „Diese Eröff⸗ nung des Herrn Ministers sei ihm höchst erfreulich, denn er stimme für den Beschluß der zweiten Kammer und habe eben die nunmehr bestätigte Vermuthung aussprechen wollen, daß die Majorität der Lieutenants sich auf Befragen gewiß für Aufhebung jener Freiheit aussprechen würde. Er glaube gern, daß die Lieutenants keine Ka— pitalien sammeln, kaum auskommen fönnten, aber manche Beamten⸗ Klassen seien in derselben Lage und nicht frei. Auch gelangten die Lieutenants viele Jahre früher, als andere Beamte, in den Genuß von Besoldung. Der historische Grund für ihre Befreiung sei unge⸗ nügend. Er spreche hier ganz ünparteiisch, da fein eigener Sohn Lieute⸗ nant sei.“ von Heinstz bemerkte, es sei wohl möglich, daß nach den in der zweiten Kammer gefallenen Aeußerungen vlele Lientenants die Befreiung nicht mehr wünschten, allein die erste Kammer habe einen anderen Gesichtspunkt festzuhalten, und wo Gehalt und Aufwand so im Widerspruch ständen, stimme er für die Befreiung. von Watz dorf: „Die Aeußerung des Herrn Ministers habe gewiß lebhaften Anklang gefunden, und vollkommen stimme er seiner Ansicht über das Of⸗ fizier⸗Corps bei. Mit Recht habe die Deputation hervorgehoben, wie der Gehalt der Subaltern-Sffiziere in keinem Verhältnisse stehe zu ihrem Aufwande. Aber noch ein anderer Grund sei vorhanden.

Königreich Sachsen. Mit dem Legen eines hölzernen laren Ueberganges über die dresdener Elbbrücke ist am 26. No⸗

Mit Einführung des neuen Münzsystems seien alle Gehalte vermin⸗ dert worden, weil sie nur im 14 Thalerfuße bezahlt würden und das Agio wegfalle. Ein Lieutenant erhalte 240 Rthlr., verliere also

Berlin, Freitag den 28sten November

1845.

6 bis 7 Rthlr. an Agio. Man dürfe also nicht jeden Gesetz⸗Ent⸗ wurf benutzen, die Gehalte herabzusetzen.“ von Criegern: „Er lege keinen großen Grund auf die Fortdauer der Befreiung, weil die Last sehr gering sein werde, wenn man von dem Einkommen das⸗ jenige abrechne, was als Aequivalent für den Dienstaufwand anzu⸗ sehen und daher nicht zu besteuern sei. Er sehe aber nicht ein, wel⸗ cher Grund zur Aenderung jetzt vorliege, da das Gesetz doch nur das ändern solle, was in der Ausführung fich nicht bewährt habe, und das sei i . jener Befreiung nicht der Fall. Viesmehr scheine es, als mißgönne man den Offizieren diese Freiheit.“ Prinz Johann: „Die Steuerpflicht der Staatsdiener an sich sei etwas Zweifelhaftes, da der Staat mit der einen Hand nehme, was er mit der anderen gebe. Wäre noch res integra vorhanden, so würde er eher vorschlagen, den Beamten gleich nur so viel Gehalt zu geben, als sie nach Abrech⸗ nung der Personal⸗Steuer zu bekommen hätten. Indessen gehe das jetzt nicht mehr an. Wo aber eine Befreiung einmal vorhanden, da habe man auch keinen Grund, sie aufzuheben. Ueberhaupt habe man die Wirksamkeit der Offiziere unterschätzt. Und wenn man sie mit dem schätzbaren Stande der Schullehrer verglichen, so gereiche ihnen das nur zur Ehre, da es bekannt sei, daß sie viele junge Leute so weit heranbildeten, daß sie später im Civil⸗Staatsdienste verwendet werden könnten.“ von Posern erklärte sich für die Deputation, um nicht den Anschein zu haben, als wenn er ben in der zweiten Kam⸗ mer gefallenen Aeußerungen beistimme. von Welk sprach für die Deputation mit dem Bemerken, daß die zweite Kammer hinsichtlich der Amts⸗Wohnungen der Geistlichen, Kirchen- und Schul⸗ diener auch eine Ausnahme von der Gleichheit statuirt habe. Königl, Kommissar von Ehrenstein: „Im Allgemeinen sei es nicht möglich, ein Steuergesetz ohne Ausnahmen zu haben, nur bas komme in Frage, ob die Ausnahme ausreichend motivirt sei. Die vorlie— gende sei es mehr, als manche andere. Die Steuer selbst sei da⸗ bei nicht oder nur sehr wenig interessirt, denn es sei zweifelhaft, ob dasjenige, was nach Abrechnung des Dienstaufwanbes von dem Ge— halte eines Subaltern⸗-Offiziers übrig bleibe, ein steuerpflichtiges Ob⸗ jekt abgebe.“ Referent: „Der Antrag der zweiten Kammer sei kei⸗ nesweges konsequent, da er die Personalsteuerfreiheit der aktiven Mi⸗ litairs vom Unteroffizier abwärts nachlasse. Er stelle also die Gleichheit vor dem Gesetze nicht her, habe das Beispiel aller constitutionellen Staaten gegen sich und müsse nothwendig eine Ausgleichung auf andere Weise veranlassen. Auch wolle man nicht ein neues Gesetz geben, sondern nur das alte revidiren, von dessen Bestimmungen ohne dringende Veranlassung nicht abgehen, und eine solche fehle hier gänz⸗ lich. Herr Staats⸗Minister von Zeschau: „Die Frage sei mate⸗ riell sehr unbedeutend, wie schon erwähnt worben. Aber es sei der Grund nicht abzusehen, warum man gerade jetzt in diesem Punkte und nur in diesem eine vermeintliche Gleichheit herbeiführen wolle, da doch diese Ausnahme 10 Jahre lang, und zwar seit dem Jahre 1831, mit ständischer Zustimmung bestanden habe, von dem bisherigen aber, auch nach der Ansicht des jenseitigen Referenten ohne dringen⸗ den Anlaß nicht abgegangen werden solle. Habe man für die Steuer⸗Freiheit des Militaäns vom Unterofsiziere abwärts den Zwang der Militairpflicht angeführt, so passe dies nicht auf die aus freier Willkür eintretenden Stellvertreter. Gleichheit bis in den äußersten Punkt lasse sich nicht durchsetzen.“ Der Antrag der zweiten Kammer wurde hierauf gegen 65 Stimmen abgelehnk. Im Uebrigen aber wurden S8. 1 16 mit den von der zweiten Kammer beschlossenen und den von der Deputation vorgeschlagenen Abänderungen einstim⸗ mig angenommen, worauf geheime Sitzung eintrat.

Bei der zweiten Kammer ging am 24. November der Bericht der mit der Prüfung des Antrags des Abg. Schäffer, wegen Vor⸗ legung einer auf Oeffentlichkeit und Mündlichkeit nebst Anklage⸗Pro⸗ zeß mit Staatsanwaitschaft gebauten Straf⸗Prozeß⸗Ordnung, beauf⸗ tragten Deputation ein. Letztere beantragt, nachdem sie der Kammer angerathen, dem Verlangen nach Einführung von Geschwornengerich⸗ ten nicht Folge zu geben, die Regierung zu bitten: 1) einen auf den Grundsatz nicht allein der Mündiichkeit und des Anklage ⸗Prozesses mit Staatsanwaltschaft, sondern auch der Oeffentlichkeit gebauten Ent⸗ wurf einer Straf⸗Prozeß⸗Ordnung, und zwar wegen der Dringlichkeit der Reform des in Sachsen bestehenden Strafverfahrens längstens am nächsten Landtage den Ständen vorzulegen; 2) mit die ser Vor⸗ lage aber zugleich die eines Gesetz-Entwurfs über Zurücknahme un d

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e Symphonie-Soireen der Königlichen Kapelle.

Die Symphonie - Solreen sind in diesem Winter aus dem Saale der B. Alademie in den Konzertsaal des Königlichen Schauspielhauses ver⸗= worden. Wenn dieser Tausch dem Interesse der Wistwenkasse und großen Theil des Publikums erwünscht sein mußte, so befürchteten e den Verlust jener Fülle und Feinheit der Resonanz, der den erste⸗ aal vor allen anderen für die Aufführung solcher Kunstwerke geeignet 6. Denn die Symphonleen verlangen bei der Mannigfaltigkeit und wnderhest der inssrumentalen Klänge die höchste Gunst der Umgebung, derligten die Kraft- Aieußerungen ihre intensive Wirkung und die Pianos der den materiellen Inhalt der Töne gleichsam ver⸗ und sie zu jebendigen Wesen umzuwandeln scheint. Da' jedoch dieser w auch in dem neuen Saale fühlbar ward, so hatte man die doppelte he, nichts Gewohntes zu vermissen und diese Kunstwerke immer mehr Gemeingut des Publikums betrachten zu können, das durch gesteigerte nahme bezeugt, wie sehr sich der Geschmack an dieser reinsten und ndeisten Gattung der Musik verbreitet. . ; ler trüt das per fönliche Interesse an den ausführenden Künstlern zu⸗ die Nebenzwecke der Schaulust sind verbannt, und der reine Inhalt unstwerkes, das ohne die Verschwisterung mit der Poesie in sich selber köhsien gweck sindet, wird in eschlossener und darum vollendeter Form othwendigleit durchdringen sich hier wie Neich der Naiur, und wie dort aus einem Keim die mannigfachsten gltungen nach einem Grundgesetze sich entwickeln, so kann auch hier der unde Sinn von der Vielhelt der Formen bis zu den zum Grunde lie n malhematischen Gesehen durchöͤringen und“ den Prozeß verfolgen, k Künstler aus der Einheit der Idee die Fülle der Erscheinungen

Diese Betrachtungen grief die erste der gestern in der zweiten diesjäh⸗ Gtr W n ee ee seen in ir r. von Mozart recht leben- rvor. Benn nur die einfachsten Orchestermittel sind zur Anwendung

len, überall auf das bestimmteste ausgesprochen, gelangen vollkommen zum Bewußtsein des Hörers, und leicht versolgt er sie durch alle Momente der Entwickelung. Wie von einem freien Standpunkte, kann er den ganzen Reichthum derselben mit Leichtigkeit übersehen, während uns die Beethoven schen in ihr Getümmel hineinziehen, so daß die Fassungsfraft zuweilen unterliegt.

Alle vier Sätze sind in dieser Beziehung gleich, auch das erste Allegro, die Menuett und das Finale vielleicht zu schnell vor⸗ über gerauscht sein, als daß er sich der Einzelnheiten recht bewußt worden wäre, so sind im ruhig dahin fließenden Andante ihm gewiß auch diese zum vollständigen ug gekommen. ; ;

Der Symphonie Mozart's solgte die Ouvertüre zur Olympig von Spontini, ein majestätisches Werk voll orientalischer Pracht. Wie sich im Leben der Komponist immer nach außen zu bethätigen strebte, so herrscht auch in seinen Werken jener Drang vor, und entbehren sie daher jener tief innerlichen Entwickelung der deutschen Meister, so sind doch die Gedanken, pyramidalisch aufgebaut, von so lernigem Inhalt und so dramatisch aus⸗ geprägt, daß sie imponiren und hinreißen. Keiner hat es besser als Spon- fini verstanden, innere Macht der Leidenschaft mit äußerer Tongewalt zu verbinden, in dauernden Sirömungen die Empfindungen herüber und hin= über zu jagen, maßlose Begierden der Herrschaft des Stolzes mit zarteren Stimmungen und dem wachsenden siegvollen Gefühl der jugendlichen Kraft wechseln zu lassen. Zu dem Reichthum marfirter Rhythmen, der Konsequenz breiter Perioden fügt Spontini außerordentliche Beherrschun der Orchester⸗ mittel, mit der er die Tiefe der Seele auf wunderbare Weise zu durch wühldn versteht. Obwohl daher dies Werl, ganz dem Charakter jener stol—= zen Weltbeherrscher entsprechend, unseren Empfindungen ferner liegt, so wirkte es, da man es lange nicht gehört, vielleicht durch den Gegensatz, um so lebendiger und wurde mit freudigem Beifall aufgenommen.

Der zweite Theil brachte uns die G-Hur Symphonie von Haydn. Wird man von Mozart hinaus in das feurige Leben, von Spontini zu fernen Leidenschaften fortgerissen, so tritt man bei Haydn zu dem freund⸗ lichen Heerd des väterlichen Hauses in einen Kreis voll munteren Scherzes

icht, und einfach wie die Minne ist auch die Form. Die Hauptgedan⸗

und Frohsinns. Haydn, überhaupt der Meister naiver und heiterer Empfin=

und sollte Jemanden

Werk einen so ursprünglichen Humor nie— urch ein Zaubermiitel, gewiß jedem Hopo— chonder die verlorene Heiterkeit wiedergeben würde. Schon nach den eisten Takten des Allegro verbreitete sich ein allgemeines Wohlbehagen über die Versammlung und mit fröhlicher Spannung folgte sie den munter komischen Ergüssen, die sich von den zartesten Regungen der Freude, durch das trau⸗ liche Gefühl der Liebe, bis zu dem ausgelassenen Treiben des Volkslebens und dem Taumel des lustigen Tanzes, überall mit dem wahrsten Ausdruck steigerte. So lang es noch frohe Menschen giebt, wird man solcher Musik mit Freuden lauschen und, wie die heutige Versammlung, wo nicht in lau= ten Beifall ausbrechen, doch von der seligen Harmonie dieses ewig frischen Geistes durchdrungen bleiben.

Den Beschluß machte die Ouvertüre zur Leonore von Beethoven. Unter den vier Ouvertüren zu der Oper, die wir als „Fidelio“ kennen, hat Beethoven selbst diese für die bedeutendste gehalten und nur aus besonderen Gründen nicht an den Anfang der Oper gesetzt. Sie führt uns ganz in den tiefen Schmerz der Leonore, „die den letzten Stern der Hoffnung erbleichen sieht“, in die Stürme ihres Kampfes und den höchsten Jubel der endlichen Wie— dervereinigung und berührt die höhere Seite des menschlichen Lebens, wo es mit dem Ewigen in Verbindung tritt. War Vater Haydn nur allzuge⸗ neigt, uns dem Gefühl des Wohlbehggens ganz dahinzugeben, so brachte der Schluß das Bewußtsein der Kunst zurück, deren eigenthümliche Krast erst dann in der höchsten Potenz hervortrilt, wenn sich der Mensch über die endlichen Vorstellungen erhebt und die Fesseln seiner begränzten Natur zu vergessen sucht. ; .

Die Ausführung unter der einsichtsvollen Leitung des Herrn Kapell— meister Taubert war vortrefflich. ebendig, nüanzirt und ohne Uebertrei⸗ bung der Tempi ließ sie den Eindruck der Vollendung und nur den Wunsch

urück, daß die Königliche Kapelle sich immer mit derselben Liebe zur Auf⸗ fir ding dieser Meisterwerke verbinden möge. 12.

dung, hat besonders in din, dergelegt, daß er mit ihm, wie