1845 / 330 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Aufhebung der in den Händen von Privaten und Corporationen be⸗ findlichen Kriminalgerichtsbarkeit zu verbinden.

Großherzogthum Baden. Nach einer am 21. November erschienenen Bekanntmachung wird die auf diesen Tag einberufene Stände Versammlung erst am 24sten, und zwar durch den Minister des Innern im Namen und Auftrage Sr. Königl. Hoheit des Groß- herzogs, eröffnet werden. Die arlsruher Zeitung berichtet unter dem 21. November aus Karlsruhe Folgendes: Hr ler? Abend verließen uns wieder die Abgeordneten des Gemeinde ⸗Rathes der Haupt⸗ und Residenzstadt Mannheim, welche die bekannten Vorfälle vom 191en d. M. (f. Rr. 327 der Allg. Preuß. Ztg.) hierhergeführt. Der Großherzog hat diese Deputation nicht empfangen; auch dürfte die Audienz derselben bei den höchsten Staats⸗Beamten den gehegten Erwartungen nicht entsprochen haben. Wie man vernimmt, wird die Untersuchung gegen die unbot⸗ mäßigen Magistrats⸗Personen ihren geordneten Gang gehen, und sind nun die Ergebnisse zu erwarten. Man glaubte anfangs, das Erschei⸗ nen einer Deputation der Vertreter der Stadt Mannheim in der Re⸗ sidenzstadt Karlsruhe habe die Betreibung der von dort aus bean⸗ tragten Aufnahme von 68, 000 Fl. zur Erweiterung des mannheimer Theaters in das außerordentliche Staats ⸗-Budget zur Absicht, und war nicht wenig erstaunt, als et sich aufflärte, daß diese Herren in solchen Geschäften hier seien, wie sie oben bemerkt sind.“

rg hero gt hum Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Der Großherzogliche Ober- Jägermeister und Kammer- Direktor von Fritzsch ist am 23. November durch einen unglücklichen Zufall ums Leben gekommen. Er kehrte von einer Forst⸗ Inspectiongreise von Ilmenau nach Weimar zurück; in Stadtilm wurden die Pferde scheu, der Wagen prallte an einer Hausecke so heftig an, daß derselbe zer⸗ trümmert und der Ober Jägermeister so schwer am Kopfe verletzt wurde, daß er nach einigen Minuten seinen Geist aufgab. Es ist ein eigenes Schicksal, daß vor ungefähr steben Jahren eine seiner Schwestern, die Ober ⸗Hofmeisterin von Hopfgarten, in der Gegend von Schnepfenthal ganz auf gleiche Weise das Leben verlor.

Großherzogthum w Schwerin. Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben dem Bbersten von Both die Kommandantur von Ludwigslust übertragen. Von Wismar aus ist eine Petition, angeblich mit 2000 unn fhiften, gegen die projektirte Schwerin Lübecker Eisenbahn bei der Regierung eingegangen, und in Rostock geht man damit um, zu dem nämlichen Zwecke eine Adresse

an die Landstände zu richten.

Fürstenthum Hohenzollern⸗ Sigmaringen. Am 17. November wurde die Erbprinzessin Großherzog. Hoheit von einer Prinzessin glücklich entbunden.

Frankreich.

Paris, 22. Nov. Die Zusammenberufung der Kammern auf den nächsten 27. Dezember hat in den politischen Kreisen die Auf⸗ merksamkeit jetzt wieder vorzugsweise auf die Lage des Kabinets vom 29. Oktober gelenkt. Die Dpposttion macht sich wieder große Hoff⸗ nungen, daß es diesmal Herrn Guizot, trotz aller Mühe, die er sich gegeben, um die Auflösung des Ministeriumt zu verhüten, nicht ge⸗ lingen werde, sich die Majbrität zu erhalten; nachdem er im Monat Oktober vor einer Auflösung der Kaminern zurückgewichen, werde er sich nun wahrscheinlich im gange oder Februar durch eine ihm un—⸗ günstige Entscheidung der Bepntirten - Kammer bei der Adresse ge⸗ nöthigt sehen, zu einer Berufung an die Wahlkörperschaft seine Zu⸗ flucht zu nehmen. Die ministerieslen Blätter schweigen noch zu diefen Voraussetzungen.

Aus Tetuan in Marokfo wird unterm 1. November geschrie⸗ ben, der Kaiser habe den Pascha und Gouverneur jener Stadt, Sidi Hadschi Abd el Kader Achach, dazu ausersehen, in Begleitung meh⸗ rerer Notabilitäten von Tetuan sich als Botschafter zu dem Könige der Franzosen zu begeben, um Sr. Majestät sechs herrliche, reich auf⸗ gezäumte Pferde, f wie mehrere Löwen und Tieger, ais Geschenk zu überbringen. Es soll bereits ein französisches Schiff nach Tetuan abgefertigt 3 um diese Gesandtschaft nach Frankreich zu bringen.

Wenn auch die eigenen politischen Bekenntnisse und Lehren des Herrn von Lamartine, zumal bei der von allen Parteien abgesonderten Stellung, die er seit einigen Jahren angenommen, von wenig Be⸗ deutung sein können, so giebt er doch, als geistreicher Beobachter und Charakteristiker, in seinem so eben erschienenen Sendschreiben sehr le⸗ bendige und bemerkenswerthe Schilderungen von den Hauptgruppen, in welche sich das Staatsleben Frankreichs gegenwärtig gliederl, indem er diese verschiebenen Richtungen selbst 6 sich sprechen läßt. Drei Parteien stellt er als solche hin, die diefen Ramen' verdienten. Von der ersten sagt er:

„Da ist zuvörderst eine ehrenwerthe Partei im Besitz eines großen Theils des Bodens, glorreich durch geschichtliche Namen, mächtig durch Familienbande und Glücksgüter, gestüßt auf die Religion, im natürlichen Bunde mit der alten Kirche, beliebt bei der Armer, well von jeher vertraut mit den Waffen, monarchisch, wie das Land, das sie so oft mit ihrem Blute benetzt hat. Diese Partei, in ihrem Wesen ropalistisch, sagt zu der Nation: „„Ihr wollt zwei Dinge: das Königthum und die Freiheit; wir, und wir allein, können euch Beides geben. Das Königthum beruht auf zwei Bedingungen; auf dem Recht und auf dem Zauber der Gewalt. Das Recht läßt sich nicht unterschlagen; man kann die Legitimität der Thron - Erbfolge nicht durch die Laune dreier Tage zerbrechen; ihr könnt dem alten monarchischen Stamm keinen neukn Zweig ein- impfen, ohne daß das Volk es merkt, ohne daß die Gerechtigkeit ihre Stimme in der Brust erhebt. Eine Dynastie läßt sich nicht aus dem Stegreif schaffen. Das Königthum hat nur eine Wurzel im Boden: reißt ihr sie aus, so wird der Baum noch einige Tage blühen und dann verdorren.

wahre Monarchie besitzen, im Prinzip, nnung. Nehmt sie an von uns, und sie

U

fen Ln. Ken n. an den Thron, ist die dem Volk ei Was wollt ihr h Dynastie, die jünger ist, als der jüngste eurer Söhne, die ihr habt werden sehen? Welches Auge wird sich verblenden lassen von einer Krone, die gestern noch ein Huf war? Allerdings ist das die Krönung des Volkls, aber in der Einbildungskraft der Menschen verleiht die Zeit den Dingen die Weihe.““ Das nenne ich mir eine Partei! Die wesß, was sie uf. und sagt es geradeheraug.“

Die zweite Partei läßt Herr von Lamartine aus Männern zu⸗ sammengesetzt sein, die, sich unerschrocken den logischen Folgen ihrer ieberzeugungen hingebend und dem stets langsamen, ost zögernden Schritt der Völker mit dem Gedanken voraneilend, zu Frankreich sagten, es solle nicht bei einem Widerspruch sich aufhalten lassen, wenn es seine Regierungsform mehr und mehr der Demokratie nähern wolle, denn Demokratie sei Verleugnung des Prinzips der Erblichkeit und allseitige Anwendung des Prinzips den Volkswwahlen, es sei die Sou⸗ verainetät an Alle zurüdgegeben; hier seien Alle unter sich gleich und sich

ist das Alter der Rechte chtung vor der Dynastie.

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selbst regierend durch Magistratspersonen mit beschränkten Vollmachten; eine Nation solle keinen lögischen Fehler in ihren Institutionen dulden; man müsse entweder erklären, das Volk verzichte uf seine Souve⸗ rainetät, oder zugeben, daß man die Demokratie bei ihrem Namen nenne; einen Mittelweg gebe es nicht. „Endlich“, fährt Lamartine fort, „haben wir in Frankreich noch eine dritte große Partei, die der gegenwärtigen Regierung. Es ist dies die Partei der zahlreichen, echrenhaften, muthigen, wirksamen, einsichtavollen und wohlhabenden Mittelklasse; sie hat die Revolution von 1830 gemacht, ohne es zu wissen; sie hat die Inkonsequenz angenommen, ohne es zu wollen; sie strebt, diese Folgewidrigkeit zu rechtfertigen, ohne es zu können.

„Was kümmert uns““, sagt diese dritte Partei, „„das traditionelle Recht der Einen, die radifalen Theorieen der Anderen? Mögen die Theorieen der Parteien untergehen und die Grundsätze der Juli⸗Regierung obsiegen! Die Revolution hat uns Furcht nia wir haben wohl Grund, vor ihr zu rückzuscheuen; sie hat uns drei age lang ihr Schreckbild gezeigt; wahrlich, das war genug! Wir haben uns Mußsh gefaßt und haben sie zurückge⸗ drängt in in ihre Vorstädte, in ihre Klubs; wir haben uns beeilt, so rasch als möglich eine Monarchie wicher aufzubauen; wir haben uns dazu des Materials bedient, das uns eben zur Hand war; wir nahmen eine Thatsache statt eines Prinzips; wir haben es gut getroffen: unser Kö- nig war das Glück unserei Revolution; seine Geduld und seine Weisheit haben den Stachel der Umwälzung abgestumpft; es scheint, der Herr hat ihm, wie dem Josua, die Gabe verlichen, der Sonne Stillstand zu gebie—= ten, damit er Jeit gewinne, die Parteien, nicht auszurotten, sondern zu er⸗ müden. Wir hatten nicht die Anmaßung, neue Regitrungsformen zu er⸗ sinden; wir haben eine Monarchie, wie sie sich eben machen ließ; sie schützt unser Leben, unseren Besiß, unseren Handel, unsere Kinder, unsere Gränzen, die Ordnung auf den Straßen, die Sicherheit am häuslichen Heerd, den Frieden in Europa. Wir denken nicht daran, euch eure Logik bestreiten zu wollen. Für uns aber ist die erste Logik, daß wir leben; e . Ideal ist das Wohl des Gemeinwesens und zunächst das unserc.““ Auch diese Partei weiß, was sie will, will vieles Gute, spricht ganz veiständi handelt mit aus⸗ dauerndem Muth. Sie hat bedeutende Manner in jhrem Dienst gehabt: Casimir Perier hat ihr die Schlachttage gegen die Anarchie gewonnen; Soult hat ihr ein Heer gegeben; sie hat 66. die ihre Evolutionen leiten, ihre Theorieen entwerfen; ein Haupt, verborgen hinter der Wolke der con= stitutio nellen Fictionen, ihcilt ihr, gleich einem Numa, seinen dauernden Gedanlen, seine wandellose Politik mit. Noch einmal, das nenne ich mir eine Partei! Wir begreifen, wie man sich einer dieser drei großen Palteien anschließen kann.“

Es folgt dann die schon erwähnte Polemik gegen diejenigen Richtungen, denen Lamartine nicht den Namen einer Partei zuerkennt, weil sie keine Konsequenz in sich hätten, und zu denen er namentlich Thiers und Odilon Barrot mit ihrem Anhang rechnet.

Der „Pharamond“, der am 15. November von Algier abgegan⸗ en, ist am 17ten Abends zu Marseille eingelzufen. Zur Zeit seiner bfahrt war man ohne Nachricht von den Bewegungen des Mar⸗

schall Bugeaud; der Courier von Oran war noch nicht eingetroffen.

Der französische Vice⸗Konsul zu Maldonado hat vom General Oribe die Weisung erhalten, sich zu entfernen; er ist zu Rio Janeiro angekommen.

Die englische Regierung dringt, wie verlautet, auf rasche Lösung der La Plata⸗-Frage und soll mit der französischen übereingekommen 7 daß jede kae eine Streitmacht von 1200 Mann dorthin chicke. Am 1. Mai 1846 soll die atmosphärische Eisenbahn nach Saint⸗ Germain eröffnet werden.

Die Direction der vereinigten Compagnieen für die Paris⸗Straß—= burger Bahn hat beschlossen, es solle von den Unterzeichnern vor dem 2lsten d. eine vorläufige Einzahlung von 125 Fr. pro Actie, also Il, 500, 000 Fr., des erforderlichen Kapitals, geleistet werden.

Die Rente-Notirung hat sich heute etwas fester gestellt; auch in Eisenbahn⸗Actien zeigle sich eine günstigere Stimmung; die Preise hatten indessen Mühe, sich zu heben; Nordbahn war Anfangs der Börse zu 660 zu haben, schloß jedoch zu 680.

Paris, 22. Nov. Schon am 30. Oktober war eine tele= graphische Depesche aus dem Ministerium an den Marschall Bugeaud abgegangen, um ihn von der Abfendung bes Herrn Hamont nach Marokko und von dessen Auftrag zu unterrichten, den Kgiser Muley Abd el Rhaman von dem bevorstehenden Einrücken der französischen Truppen in das marofkanische Gebiet in dem Falle, daß Abd el Kaber sich dahin flüchten sollte, in Kenntniß zu setzen. In der Anzeige au den Kaiser ist ausdrücklich der Zusatz gemacht: falls er selbst sich außer Stand sehen sollte, den Emir aus seinem Gebiete zu vertrei⸗ ben. Der Kaiser aber verläßt Fez und verlegt seine Residenz nach dem entfernter im Westen liegenden Marokko. Dort ist er der algie⸗ rischen Gränze weiter entrückt und also auch besser gesichert vor dem ihm unangenehmen Zusammentreffen mit den Repräsentanten Frankreichs. Es scheint indeß, daß man sich mit der Hoffnung schmeichelt, der Besuch des in Algier und später in Paris mit Geschenken erwarteten marokfanischen Botschafters werde eine heilsame Wirkung auf die ein= geborene Bevölkerung Algeriens hervorbringen und dieselbe zu Nie⸗ derlegung der Waffen vermögen. Es giebt aber auch Manche, die don dem Erscheinen dieses Botschafters in den Städten und Hafen⸗ plätzen Algeriens gerade die entgegengesetzte Wirkung befürchten, iu⸗ dem sie glauben, die Araber würden ben Ehrenbezeugungen, die man demselben in seiner offiziellen Eigenschaft nothwendig überall wird er— weisen müssen, einen ganz falschen Sinn unterstellen und in ihrer An⸗ sicht noch durch die überall verbreiseten Agenten Abd el Kader's be— stärkt werden. Abd el Kader organisirt inzwischen, allein Anschein nach, im Osten des marofkfanischen Gebiets einen kleinen unabhängigen Staat, veriheilt Ländereien au seine neuen Unterthanen, giebt Gesetze und begründet auf alle Weise wieder seine Macht.

Man fängt an zu glauben, daß der angebliche Scheriff Bu Masa eine rein erdichtete Person ist, und daß man elne ganze Anzahl von aufgestandenen Araberhaufen und Kabylen nur angeblich unter der Führung dieses Mannes stehen läßt, um durch dessen Na⸗ men größeren Schrecken einzuflößen und die französischen Kolonnen, welche die Ruhe wiederherstellen wollen, durch unaufhörliche Märsche zu ermüden. Ist dies wirklich der von Abd el Kader fein angelegte Plan, so erreicht er zum Theil wenigstens wirklich seinen Zweck. Jeßt sagt man, Bu Masa habe sich nach dem verunglückten Ver= suche guf Alt⸗-Tenes westlich ans Ufer des Meeres zu den Beni Madun zurückgezogen, wo er auf die Gums der von den Franzosen eingesetzten AUgas Bel ⸗Zituni und Dschelali⸗Ben⸗ Seiah gestoßen wäre. In Folge eines Kampfes dieser Gums mit seinen Leuten hätte er abermals eine Zufluchtsstätte bei den Beni Uragh gesucht, wo Oberst Saint Arnaud mit den Truppen von Or⸗ leansville sich befinden muß. In Folge davon sind die Verbindungen zwischen Orleansville und Tenes von neuem unterbrochen. Tenes und Drleansville aber und die Stämme der Beni⸗Madun und, der Beni⸗ Uragh gehören zur Provinz Algier selbst. Man kann also nicht sa⸗ gen, daß in dieser vollkommene Ruhe und Ordnung herrscht. Dieses unerwartete Wiedererscheinen von Feinden, die man erst neulich wieder für bestegt und vernichtet ansah, hat eine allgemeine Btwe ung aller Reserve⸗ Corps der Provinz Algier veranlaßt. Indeß scheint die Mehrheit der Stämme, welche das Land zwischen Oran, Tlemsen und Maekara bewohnten, wirklich nach Marokko ausgewanbert zu sein. Eine große Truppenmacht von wenigstens 20 000 Mann währ in diesem i e ie in der Sub⸗Divisson Tlemfen allein nöthig. Ministerielle Blätter sprechen zwar von 25, 000 Mann, die angeblich

in der Provinz Oran jetzt stehen sollen; aber die Stärke der macht des Generals Cavaignac wird von anderer Seite auf nnn

Mann er , mit denen er das Feld halten, den verschi

Posten die Zufuhren sichern und die Gränze bewach

lich eingeschlossen sein. Großbritanien und Irland. London, 22. Nov.

ichen soll. sollen noch gar keine Verstärkungen zugekommen sein. Man fürchten sogar, er könnte auf irgend einem Punkte vom Feinde

Die jüngsten Nachrichten aus den!

einigten Staaten über die Oregonfrage beschäftigen gegenwart

zugsweise unsere Presse.

Werth sie als sehr gering anschlägt Organ „einer unverantwortlichen Partei“ erblickt.

man nach dem, was man von seiner personlichen Gesinnung

nur eine Entscheidung erwarten, die nicht die dauernden Inn Amerika's, sondern die vorübergehenden Wünsche dez hoͤchs geregten und durch den Ausgang der texianischen Angel

Gebiets vergrin

in seinem eitlen Ehrgeiz und seiner Sucht na

Man spricht sich über den kriegerische der amerikanischen Blätter in Bezug auf diese Frage, so wie ibn voraussichtlich herausfordernde Haltung des amerifanischen Prässt in seiner nächsten Eröffnungs⸗Botschaft an den Kongreß sehr hes aus. Die Tim es polemisirt gegen Herrn Polk, dessen persil und in welchem sie mr In seinen hi allein liege die Entscheidung über Krieg oder Frieden, und leider

nur noch mehr aufgessachelten Volkes berücksichtigen werde.

einer kurzen Darstellung der Sachlage und des Rechtes, das G

auf das Oregon⸗Gebier hat, sagt die Times: „So gerechte un

man auch hat, in die gegenwärtige Lage dieser Verhandlungen so könnte doch ein Staatsmann von h Geiste und patriotischen Gesinnungen jn der gegenwärtigen Lage lands und der Vereinigten Staaken kräftige Mittel zur Beses und friedlicher Interessen zwischen Von beiden Seiten fönnen bedeutende mercielle Konzessionen und Austausche gemacht werden. Wen Herrn Polk besonders darum zu thun ist, die westlichen Staaln sich zu gewinnen, so würde es für deren Interessen weit förden sein, ihnen einen Ausfuhr⸗Kanal für das Haupt⸗ Erzeugniß⸗ zu eröffnen, als unsss Stillen Meeres zu gem olitik in der seit den letzten ortschreitet, so wird eine Hera der amerikanischen Einfuhr⸗-Zölle unfehlbar zu einer Modisic ation serer die Einfuhr amerikanischer Erzeugnisse beschränkenden Zöle ren, Einerseits kann England den Vereinigten Staaten alle zu dem raschen Wacht zweiet großen und stammverwandten Nationen im Verhältniß stehen der Freihe falls die entlegenste, n mit Gewalt oder Hinn angefallen, falls ein gerechter Anspruch angegriffen, falls ein eigss Unterthan benachtheiligt werden soͤllte, dann hat England ein: um zu widerstehen und die Ungerechtigkeit abzuwehren, und seine d männer wie sein Volk stinmmen in dem festen Entschlusse überen, Nicht minder entschieden sprig der Globe dafür aus, daß England sein Recht auf das Oregon sest und kräftig aufrecht erhalten müsse, nicht um der Sahhe willen, sondern wegen seiner Stellung als Nation gegenüber Es handle sich um einen Ehrenpunkt, und

Vertrauen zu hegen,

eines guten Vernehmens beiden Ländern finden.

Ackerbaues türkischen Weizen Morgen Landes an den Küsten des Und wenn Englands Handels—⸗ eingeschlagenen Richtung stetig

theile eines Handels anbieten, die

unter dem wohlthätigen Einfluß des Friedens und zunehmen können. Andererseits aber, völkerte Strecke des britischen Reiches

Eigenthum aufrecht zu erhalten.“

übrigen Europa.

man nun auch gerade dem Bruder Jonathan gegenüber hien

allzu empfindlich sein dürfe, wenn man mit ihm hauptfächlich m den materiellen Werth der Sache zu sehen habe, so fei es bach, existir in, s dern auch noch andere Nationen, eben dieser letzteren wegen in Ansprüche auf das Oregon wenn es sein müßte, wenn Amerika dazu zn mit den Waffen in der Hand vertheidige, wolle es und Schaden an Ehre leiden. In einn lichen Worten wendet sich daun der Globt an die Amerifaner

nicht England und Amerika allein in ber Welt läßlich, daß England seine

iet,

Verlust an Macht

und setzt aus einander, wie dies unnatürliche Streben nach fol

render n, ,,,. während sie doch in stiller, srien aturgesetzen innerhalb gewisser Gränzen in

Entwickelung nach

meidlich Alleinherrscher werden würden, eine freiheitsgefährliche

Despotismus führende Reaction im Innern erzeugen müsse.

Krieg müsse nothwendig auf die gesammte innere De konomit Stg)tes wirken, und die amerikanische Demokratie möge sich vor i

Seskstmorde hüten.

Die in Dublin versammelten katholischen Bischöfe, welche sih

früher gegen die neuen irländischen Universitäten aus esprochen hu dies am 18ten durch einen förmlichen Be chluß wien den sie, wie das Freemans Jourual behauptet, in einer Cin

haben an den, Papst zu rechfertigen gesonnen siub.

Die , welche den Siegern von Miani und Hyde

(in Sind) zuge deponirt und haben einen so ansehlichen Betrag, daß Steuer davon allein sich auf 21,885 Pf. St. beläuft.

Der Standard fährt fort, zu bekämpfen und seine Bestrebungen

prochen worden, sind jetzt in der Bank von Cn die Elin

den Verein gegen die Komm als vergeblich darnus „Die League zur Aufhebung der Getraide⸗Gesetze“, sazt⸗

seinem letzten Blatt, „rühmt sich, daß sse die Wahlen von vier

schaften mit einem Koͤsten⸗-Aufwande von 0h, C00 Pfd. Sten daß die League sich vier (i Aber nehmen wir dies einmal an, so n es nach demselben Verhältniß ihr drei Millionen Pfd. Sters. n Ums sich eine Mehrheit in dem Hause der Gemeinen zu venshhn

daß auch dies geschehen se wieder in Anhänger der gänsh

gesichert habe. Es ist nicht wahr, schaften gesichert hat.

Nehmen wir ferner einmal an, würde diese Mehrheit sich gleich

Aufhebung der Getraide⸗Gesetzs und in Anhänger eines festen

gangszolles spalten deren jede schwächer wäre, als die jetzige.

ine Deputation der Kaufleute der City überreichte volss Lord Aberdeen eine Denkschrist ber britischen Kaufleute 2c. in Sh

und also wieder in zwei Minoritäten zer

Ayres, welche den Zustand der dortigen Angelegenheiten erörlen

den kräftigen Schuß der Regierung anspricht.

Das seit einigen Tagen umlaufende Gerücht, daß die Ball England ihr Diskonto abermals, und zwar von 37 auf H

erböhen werde, bat sich nicht bestätigt; die Fonds zeigten! daher

eine festere Haltung, welche durch die ausgesprengten Befü

wegen der Oregonfrage nur wenig gestört warb, da, wie der 6 behauptet, jeder gut unterrichtete Geschäftsmann, der mit M Amerika in Verbindung steht, die feste Zuversicht hegt, dai

friedliche Erledigung der Oregonfrage erfolgen werde. Der u ,. Ball in Guildhall zum Besten der Bezirke

hat eine reiche Einnahme geliefert, indem blos an Geschenken 6h irn

St; worunter 106 von den Herren Masterman unb 5h von g

schild eingegangen und mindestens 2606 Personen anwesend

6s elg ien.

Brüssel, 23. Nov. endlich die allgemeine Debatte über die Kdresse geschlossen und

Die Repräsent anten Kammer hat g.

he Sitzung bann auch mit der Dislussion ber einzelnen Para— Schluß 83 ; * ev aur, dem die bisherigen Antworten der Minister auf seine uh ger ; lam von neuem auf die n enn, des Ka⸗ uni. Man er rt, ech n n, „daß man die Gedanken der ung verfechten wolle; diese Mäßigung muß aber in den Resultaten, zlos in den Worten zu finden sein. Jeder will diese Mäßigung. m Kampfe der beiden Meinungen des Landes und bei der Voraus? daß einst die liberale Partei zur Macht gelange, hätte man mehr für lung der latholischen Partei in solchem Fa 23 sein müssen; hpysert sie aber jetzt für ein sehr fragliches Interesse hin; denn dadurch, elbe ein Ministerium aufrecht hält, in welches sie lein Vertrauen setzen schãcht sie ihre Macht und ersch öpft sich in unnützen Kämpfen; denn mn gesehen, wie die Männer dieser Meinung nach und nach fallen. yse latholische Partei srüher abgetreten, so wäre dies mit dem Glanze Macht geschehen, und sie hätte nicht die traurige Solidarität für die zen Ministerien mit zu tragen. Und selbst wenn jetzt die Auflösung sen wäre, würde sie stärker gus den Wahlen heworgehen, als wenn z bisherige System noch Jahre lang fortführt. Die Liberalen können die Regierung in anderen Händen schen, sie werden ohnehin siegen. zerden durch die Macht der Umstände zur Gewalt gelangen, dann wird nit Mißtrauen und unvermeidlichen Forderungen zu fämpfen haben. Und gemäßigt seinsollende Pelitik, die in der öffenilichen Meinung längst ist, will man jetzt noch fortführen, nachdem dies System in den impfen unterlegen? Man hätie endlich wieder ein gleichartiges Mi⸗ in bilden sollen, das zu wahrer a ng und Versöhnung der m sühren würde, nicht aber ein gemischtes Ministerium, dessen Schöpfer gothomb gewesen. Unter Hern Vandeweyer, zur Zeit des Kon resses, Srangisten und Patrioten r wurde das Ministerium leßlich aus Attzteren gebildet; später waren ausschließlich die Doctri⸗ mm Ruder, die Männer der richtigen Mitte. Herr de Theuxr bildete sein Ministerium aus Männern seiner Ansicht, eben so die Herren und Rogier. Nur später erst traten ing Ministerium des Herrn eur zwei OQppositions - Mitglieder, die dann aber gleich ihre len sallen, ließen. Ein gleichartiges Ministerium sst nöthig, seine Wirksamkeig thätiger cutfalten fann. Freilich ist ein Coall- Ministerium möglich, ein solches muß aber, will es cinen heilsamen ß ausüben, aus Männern bestehen, die das Vertrauen beider Par⸗ östzen, laut die , der Coalition verkünden und sich nicht hegnügen, zu sagen: „„Das Ministerium hat sich geeinigt, darum ich Alle.“ Nicht mit dem alten Spstem tand man Mäßigung irsöhnung erreichen, dawider sprechen die Elemente, welche das Mi⸗ in in sich schließt, Herr Vandeweyer kann unmöglich der katholischen Versrauen einflößen, eben so wenig den Liberalen, da er sich mit mm verbunden, welche Letzteren feindlich gegenüber stehen. Die Männer ligen Ministeriums flößen weder ihren frühcren Freunden, noch ihren utrauen ein und können nicht erwarten, durch ihren Einfluß nütz= willen. Ein Ministerium, welches das Vertrauen keiner Partei ge⸗ werde weder in der Kammer noch im Lande moralischen uff Man wird für das Amendement stimmen, allein mit Vorbchalten, pie zur Zeit des Herrn Nothomb. Die Zukunst der katholischen vedunkelt sich aber dadurch mehr und mehr, da neue Schwierig⸗ wier auftauchen und die Opposition ihre Forderungen immer seigert. Die Stellung des Ministeriums ist eine falsche und kinsuß null. Es hat Monate lang verstreichen lassen, ehe Politik zu verlünden gezwungen wurde Hätte es ein Programm und eg dem Lande zeitig offenbart, so hätte Herr Vandeweyer n als Kandidat für die leßte Wahl zu Brüffel stellen müssen. Er freiwillig als Kandidat aufgetreten, hat aber zugegeben, daß man ß solchen aufstelle, und hat nür den achten Theil aller Stimmen da⸗ nagen, während Herr Nothomb nur 80 Stimmen zu wenig haite, dählt zu werden. So hat sich die öffensliche Meinung über den Premier · Minister entschieden. Früher gab es nur wenige Radikale, lien sich der Radikalismus zusehends aus; dies ist die Folge davon, ' hewalt in Mißachtung gefallen, dies haben die Juni und die he- Wahlen entschieden,ů wo bie Kandidaten ver Regierung anzutreten wagten. Es ist Zeit, daß ein Ministerium von g auftritt, welches nicht um Stimmen zu betteln braucht. ben Kammer- Wahlen hat die katholische Partei dem Mini⸗ Kön Zugeständnisse gemacht, und die Kommission, aus den Mitglitrein bestehend, hal durch die Schluß Paragraphen der Adresse m, daß sie kein Vertrauen in das Ministerijum setze; dies ist natür⸗ a es unterlassen hat, seine Politit in der Thronrede und später zu en. Man begnügt sich, zu sagen, daß man das System der gemä⸗ Männer befolgen wolle, ohne den politischen Geist zu entwickeln, der Verwaltung vorwalten soll. Das Amendement muß übrigens ein Minister vorschlagen, da Herr Vandeweyer nicht Mitglied der Kam⸗ sonst kann man nicht darüber abstimmen. Da das Ministerium om Senat eine solche Erklärung nicht verlangte, so frage ich, man hier mehr als der Senat für das Ministerium ihun soll. imd würdig war allerdings die Sprache des Minißers des Innern, uuklärte, man bedürfe eiwas mehr, als die Adresse cz; Er hätte fach die Frage stellen sollen: „„Haben wir das Vertrauen der n, ja oder nein ?““ Ihre Mitwirkung hat die Kammer nur selten fat, Tas Amendement aber muß ich verwerfen, weil es unconstitu⸗ list. Die Regierung entbehrt durchaus alles Einflusses auf das hie Politik ist blos eine Fortsetzung der alten und nichts enischei⸗ Polin, die nur zu denselben Resultaten wie jene führen und die ungen nur stärler machen muß.“ n Vandew ey er erwiederte: „Der letzte Redner scheint vor Allem ö Echicksal der heutigen Majorität, um ihre einstige Zukunft beküm⸗ barum räth er ihr, 9 als Minorität zu benebmen, dann würde sie sicherte Stellung haben, und die liberale Partei, wenn diese zur gr würde sich gegen sie edelmüthig erweisen. Darauf bemerke hman hier nur das End seine Meinung aussprechen lassen soll; Majorität einmal eine katholische ist, so ist es Pflicht der seng deren Einfluß nicht zu schwächen, sondern möglichst mit Einklang zu gehen, wit im Jahre 1830. Man ist übri- m Irrthum befangen; schon im Jahre 1828 standen die katho= und, die liberale Partei sich gegenüber, die Regierung stützte n Katholiken gegenüber, damals auf die Liberalen, Leßtere aber, dies n darchschauend, verbanden sich mit den Liberalen und, schufen die

age, welche die Constitution jetzt befestigt. Damals verbanden sie

. Erkämpfung derfelben Freiheiten, und nach dem Siege von blieb die latholische Partei ihrer liberalen Fahne treu. Man uns jetzt den Vorwurf, weder ein Programm aufgestellt, noch nsere bisherige Handlungen Vertrauen eingeflößt zu haben. be in den, vier Nionaten meine Pflicht Hgeihan zu haben. beschuldigt mich, der Fortsetzer des früheren Ministeriums aedchteres habe ich weder zu veniheidigen, hoch zu tadeln, ich bin stinzipien treu, die ich immer bekannt habe; bei der Anstellung von len sche ich nur auf Befähigung und Redlichkeit, nicht auf den poli⸗ kinsluß, den ein Kandidat bei den Wahlen haben dürfte. Ich kann snennung eines General-Inspektors der Aihenaͤen, um durch denselben unsuuß der Centralgewalt geltend zu machen, als ein Verdienst für n MUnstruch nehmen. Ich habe meine Sorgfalt darauf gewandt, daß sirnicht nicht Fremden anvertraut werde, welche die Jugend in einem onitulion feindlichen Sinne erziehen möchten. Die Negierung stützt hunde auf die Prinzipien politischer Mäßigung, damit nicht eine die andere erdrücke; das Progratum? des Minisseriams dem ausgesprochenen al en en Inhalt der Thron-Rede. Herr meint, daß das Mitte „das Land aus seiner . Lage zu darin bestehe, ein gleichartiges, liberales Mini erium zu bildenz 1 der Krone berufenen gemäßigten Liberalen, an welche die Krone sich ndte brachten aber fein glescharfiges Ministerium zu Stande; die alte, daher leine andere Wahl, als ein Ministerium aus liberalen, smäßigten Männern zu bfsden, oder die gemäßigten Elemente beider ir vereinigen. Man behauptet, daß in letzterem Falle die Minister in ese, erathsn, val enn der bie ieee, ne iafolis , ch, hehräsentirten und Heinen Einfluß auf die Parteien übien. Dies ist indeß 9 ie Regierungs⸗-Gewalt wird dabei keine Gefahr laufen,

s 1e 24 . h Jahren reng in den Gränzen der ouvernemen⸗ lin ipien bewegt; sie . tier Majorität gewaltsam 1 die Mino⸗

vtwandeln wollen. Mein Gegner behaupte, zwischen mir und der

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latholischen Partei liege eine unausfüllbare Klust; das Ministerium tritt aber mit seiner Vergangenheit vor die Kammer hin, und so frage ich auch, ob die katholische Partei mich dulden will; darum möge die Rammer jetzt entscheiden, ob sie mir ihr Vertrauen schenken will, oder nicht. Ich glaube, daß die Partei sich heute, wie im Jahre 1830, über die güie J tung des Landes einigen kann. Niemanden gehen meine philosophischen Ansichten etwas an, es handelt sich blos darum, ob meine Maßregeln gut sind oder nicht, und ob man sich über die Leitung des Landes zu einigen im Stande ist. Ich habe mich ri t. vor die Wähler zu Brüssel stellen wollen, da die Kammer, nicht die Wähler einer Lokalität, über die schwe⸗ bende Frage entscheiden muß; die Kammer allein ist es, die über das Schick⸗ sal des Landes und der Minsster j hat. Uebrigens ist der Vor⸗ wurf, als sei das z ungegründet. Ich meiner⸗ seits will die Aufr Stimmen rechts: „Gut, gut!“ Mit Bedauern s stitution auf⸗

Rechten ver⸗

Ich bin gewiß, daß welche der geistlichen Be= die Ersten sein würden,

Civilgewali zu widersetzen.“

Der Minister Kammer eine b e, und gab im weiteren Ver stimmteren u file über die

t Herrn Rogier über die Bildung eines Ministeriums. es Punktes, sagte er, über den er mit Herrn Rogier habe er sich mit demselben zu der Person begeben,

Rolle gespielt, und man sei endlich über die Af fing einer Note übereingekommen, welche er der Kammer jetzt vorlesen wolle, womit dieser Incidenzpunkt ein für alle Mal beendigt fei. Diese Note lautete:

„Ich habe gestern Abend eine Erllärung mit Herrn Rogier gehabt, und zwar in Gegenwart einer Person, auf welche man am Schluß der gestrigen Sitzung angespielt hatte! Aus dieser Erllärung geht hervor, daß die betreffende Nerson nicht beauftragt worden war, Herin Rogier irgend eine Art von Eröffnungen hinsichtlich der neuen Bildung des Kabinels zu machen, daß sie nur am 26. Juli Abends eine Unterredung mit ihm hatie, daß dieselbe nur offisiöser Natur und daß Herr Nogier nicht dagegen war, daß der König von dem Inhalt derselben in Kenntniß gesetzs würdr. Was übrigens die Ümstände anbelangt, auf die ich angespielt, um meinen Ein⸗ tritt ins Ministerium zu begründen, so be ehen wir uns Beide auf die von Herrn Rogier der Kammer mitgetheilten Notizen, welche im Moniteur zu finden sind.“

Die letzten Debatten über die Adresse werden vom heutigen Moniteur noch nicht mitgetheilt, dieses Blatt giebt fürs erste nur die Resultate der Abstimmungen. Das vom Ministerium vor⸗ geschlagene Amendement zum letzten Paragraphen wurde mit 59 gegen 25 Stimmen angenommen; 4 Mitglieder enthielten sich des Mitstimmens. Der ganze Adreß⸗Entwurf ging dann mit 63 gegen 25 Stimmen durch, wobei ein Mitglied nicht mitstimmte, Eg wurde schließlich noch die Kommisslon gewahlt, welche die Adresse dem Kö⸗ nige überreichen soll.

Dänem ar.

Kopenhagen, 22. Nov. Es sind Nachrichten aus Jsland über den Ausbruch des Hekla eingegangen; Personen, die sich dem Lavastrom so viel als möglich genähert, berichten, daß derselbe bis zwei Meilen weit vom Fuße des Vulkans an, in der Breite von einer Meile und in einer Höhe von 40 50 Fuß, die näher an dem Berge wohl 80 Fuß zu betragen schien, unter einer schon verhärteten Ober⸗ fläche, die aber überall mit donnerndem Getöse wieder einbrach, sich auf ein Gehöfte zu bewegte, das die Bewohner aus Furcht veriaffen hatten.

5 chweiz.

Kanton St. Gallen. In der Sitzung des Großen Raths am 21. November wurde die Bisthums⸗Angelegenheit zur Sprache gebracht. Der Kleine Rath stellte den Antrag, „das katholische Großraths⸗Kollegium möge noch einmal darüber berathen, auf welche Weise bei der Bischofewahl das Aufsichtsrecht des Staates gewahrt und wie der Staatsbehörde eine Mittheilnahme an der Wahl und insbesendere an der Exrklusive, die das fatholische Großraths⸗Kolle⸗ gium habe, eingeräumt werden könne.“ Man ersteht hieraus, daß der Kleine Rath auf das Placetum regium verzichten und sich mit einem Surroggte begnügen wollte. Nach zweistündiger Diskussion für und wider diesen Antrag wurbe auf den Antrag Baumgartner's die Sitzung des Großen Raths unterbrochen, um dem katholischen Großraths⸗ Kollegium Zeit zu lassen, den Forderungen des Staates auf eine angemessene Weise zu entsprechen. Nachdem die Mit⸗

lieder evangelischer Konfessson abgetreten waren, konstituirte i das katholische Großraths- Kollegium und beschloß nach einstün⸗ diger Diskussion auf den Antrag Baum gartner's, durch einen Zusatz zu Art. 1 der Vollziehungs-Bestimmungen in folgender Weise das gesetzliche Recht des Staates anzuerkennen: „Die seweilige Bischoss⸗ Wahl ist, bevor für dieselbe die päpstliche Consirmatjon eingeholt wird, in Gemäßheit des Art. 15 des Gesetzes lber bie gesonderte Besorgung der Angelegenheiten beider Konfessionen vom 26. Januar 1832, zur Plazetirung dem Kleinen Rath anzuzeigen. Der Antrag für Gewährung einer Exklusive blieb in der Minderheit. Dieser Be⸗ schluß wird nun sofort dem Kleinen Rathe übersandt werden, und der allgemeine Große Rath tritt Abends 6 Uhr wieder zusammen, um sich über Sanction oder Richtsanction bes Bisthums⸗Konkordates desinitiv

auszusprechen.

Griechenland.

O München, 23. Nov. Gestern ist die nicht ohne Unge⸗ duld erwartete Post aus Athen vom 9. November eingetroffen und hat, dem Vernehmen nach, zahlreiche Briefe hierher mitgebracht. Aus dem Inhalte der bis jetzt bekannt gewordenen erhellt zunächst, daß von allen den in Umlauf gekommenen unerfreulichen Gerüchten nicht ein einziges auf irgend einer Thatsache beruhte. Am 7. No⸗ vember hatte bei Hofe ein zahlreich besuchter Abendzirkel stattgesun⸗ deu, bei welcher Gelegenheit sich Jedermann von dem vollkommenen Wohlsein des Königs überzeugen fonnte. Als etwas Auffallendes wird hervorgehoben, daß an diesem Abend die Elite der Opposttion und an ihrer Spitze eine fremde Mission, deren Chef als der gegen⸗ wärtigen Regierung persönlich abhold bekannt ist, in schwarzen Hale⸗ binden erschien, was sofort ziemlich treffend als ein Zeichen der Trauer über das Fehlschlagen gewisser Absichten betrachtet wurde, für deren Erreichung bekanntsich nicht geringe Mittel und Kräfte waren in Be—⸗ wegung geseßt worden. An politischen Neuigkeiten von allgemeinem Inleresse nd bagegen auch diese neuesten Briefe wieder am. Ju nächst versteht es fich, daß auch das Gerücht von der Abdankung des Ministeriums ein völlig unbegründetes ist. Die Opposition hört zwar nicht auf, den nahen Fall des Minister-Präsidenten zu verkln⸗

digen, aber so lange sie leine besseren Beweisgründe vorbringt, als den neuesten, darf man seiner Verwaltung getrost eine längere Dauer versprechen. So lesen wir nämlich, daß die Regierung in einer Leih ein mit der englischen Note eingelaufenen russischen Staats

epesche bereits ihr Todes⸗Urtheil empfangen habe, daß sie sich aber kraft ihrer Herrschsucht bis zum letzten Augenblick gegen die Ver⸗ öffentlichung dieses Altenstückes sträube. Mit wie fecker Bestimmtheit aber diese Behauptung auch von der oppositionellen Tagespresse er⸗ hoben wird, so beruht sie doch nach unserem besten Wissen auf einer argen Uebertreibung der Thatsachen. Der russische Geschäftsträger in Athen, Herr Persiani, hat zwar durch den russischen Gesandten in London, Herrn von Brunnow, die Weisung erhalten, im Einver⸗ ständnisse mit Sir Edmund Lyons zu verfahren, aber zugleich auch die Ankündigung einer russischen Staatsschrist an die griechische Re⸗ gierung, die von St. Petersburg aus an ihn gelangen werde. Kann die griechische Regierung nun diese Stagtsschrist noch nicht verlegen, so geschieht es eben aus dem einfachen Grunde, weil sie weder Herrn Persiani, noch ihr selbst bis jetzt zugekommen ist. Der üble Eindruck, welchen die englische Note hervorgebracht hat, wird von keiner Seite her in Abrede gestellt; jedach wird eben so wenig geleugnet, daß in persönlicher Beziehung die Verleihung des Großkreuzes der Ehren⸗ legion an Herrn Koleitis ein bedeutendes Gegengewicht bilden müsse, und auch das wird zugegeben, daß in Folge inzwischen erzielter Ver- ständigungen, deren von uns bereits wiederholt gedacht worden ist, Sir Edmund Lyons die Entgegnung der Regierung durchaus nicht mit solchem Widerstreben angenommen hat, als von der Opposition behauptet wird und als man fürchtete. Im Innern des Landes herrschte vollkommene Ruhe, wenn schon die Wiederwahlen für ver⸗ schiedene Orte nach altüblichem Brauch in Griechenland da und dort einige Aufregung hervorgebracht hatten. Ein gelegentlicher Straßen⸗ raub, ein Mord bei hellem Tage, und selbst in der Nähe der größe⸗ ren Städte, und andere ähnliche Vorfälle, können dem heutigen Grie⸗ chenland noch nicht zu hoch angerechnet und noch weniger dürften sie dem Minister⸗Präsidenten als Beweise seiner Unfähigkeit zum Vor⸗ wurf gemacht werden.

Ostindien und China.

London, 21. Nov. (B. H) Die heute Nachmittag hier ein⸗ getroffene Ueberlandpost bringt Nachrichten aus Kalkutta bis zum S, aus Bombay bis zum 165. Oft. und aus Hongkong bis zum 28. Sept. Sie melden eine neue Umwälzung im Pendschab.

eschora Singh nämlich, ein Sohn des alten Rundschit Singh, der . bekanntlich im Aufstande gegen die Regierung von Lahore befand, ist auf dem Wege von Attock nach Lahore, wohin ihn die gegen ihn ausgeschickt gewesene Soldateska begleitete, von einem durch den We⸗ sir Dschowahir Singh gedungenen Meuchelmörder umgebracht wor⸗ den, und die Soldaten haben darauf aus Rache den Wesir selbst er⸗ mordet; sie luden ihn zu einer Konferenz ein, bei der er in Beglei- tung des Mahgradscha, dessen Mutter (Dschowahir Singh's Schwester) und anderer Häuptlinge erschien, rissen den Maharadscha, der sich mit ihm auf einem und demselben Elephanten befand, von dem Thiere herunter und tödteten den Wesir durch eine zweimalige Gewehr⸗ Salve. Die Regierungs- Gewalt siel darauf gänzlich in die Hände der Rani, der Mutter des Maharabdscha, welche schon zu Lebzeiten ihres Bruders den größten Einfluß besessen hat. Sie wird als ein Weib von männlichem Charakter geschildert, dürfte aber schwerlich im Stande sein, der immer wilder auftretenden Soldateska die Spitze zu bieten, die bereits gedroht hat, den Maharadscha vom Throne zu stürzen und Gulab Singh an seine Stelle zu setzen. Diese Ereig= nisse werden ohne Zweifel die britische Intervention im Pendschab noch beschleunigen, auch will die Delhi Gazette wissen, daß den an die Nordwestgränze bestimmten britischen Corps der Befehl zuge⸗ fertigt worden 6. seinen Marsch möglichst zu beschleunigen, und daß ein großes Heer bei Ferozpore zusammengezogen werden solle. Sir Heniy Hardinge wurde am 20. Oktober in Agra erwartet und wird, wie man glaubte, am 165. November in Mirut mit Sir Hugh Gough, dem Ober-Befehlshaber des Heeres, zusammentreffen. In Agra sollen bereits mehrere Böte angehalten worben sein, welche mit Munition für die Sihls⸗Truppen nach Lahore unterwegs waren.

In Sind ist Ailes ruhig und der Gesundheitszustand der Trup⸗ pen günstig. In den Staaten des Nizam dagegen nimmt die Wi⸗ dersetzlichkeit gegen die eg ee, so sehr Ueberhand, daß man . es werde eine kriegerische Demonstration gegen Hyderabad, die aupt⸗

adt des Landes, nöthig werben. Die Sen, ,, der ostindi= a Regierung gegen den Nizam besteht, darin, baß er sich weigert, einige seiner Unterthanen, welche einen Diener des britischen Residen⸗ ten ermordet haben, auszuliefern und einen Afghanenstamm, der durch seine Raubzüge die Gegend unsicher macht, aus seinem Gebiet zu ver⸗ treiben. In Lu diana ist der geblendete ehemalige Fürst von Afghanistan, 2 Schach, an der Cholera gestorben. In Birma ist ein neuer Bürgerkrieg ausgebrochen. ö

Die Berichte aus Hongkong beschäftigen sich vorzugsweise mit einer Denkschrift der angesehensten Bewohner der Kolonie an den Kolonial-Minister, in welcher über die Verwaltung des Gouverneur Davis lebhafte Beschwerde geführt wird. Der nach England gereiste Herr Montgomery Martin soll bie Beschwerden mündlich unterstützen.

Der Bau der St. Matthäi - Kirche im Thiergarten ist so weit vorge rückt, daß seiner Vollendung binndn wenigen Wochen entgegenzusehen ist.

Nachdem nun des Königs Majestät, als Patron der Kirche, dem den Bau leitenden Vereine Allergnädigst zu gestatten geruht haben, bei dieser ersten Besetzung der Pfarrstelle den Kandidaten zu präsentiren, werden für diesen Zweck mindestens sechs Wahl-⸗Predigten veranstaltet, auch die Namen der Geistlichen, welche dieselben halten, vorher öffentlich bekannt gemacht werden. Die erste Wahl-Predigt wird Herr Prediger Alberti aus Marienwerder am ersten Advents -Sonntage, den 30. Novem- ber, Vormittags 9 Uhr, in der Neuen Kirche auf dem Gendarmen= Markt halten. . . t

Wir ersuchen die geehrten Mitglieder der neuen Gemeinde, so wie alle Freunde des gr een ef, sich recht zahlreich zu diesen Wahl“ Predigten

einzufinden. Der Ausschuß des Kirchbau-Vereins.

Unsere geehrten Mitbürger werden hierdurch ersucht, ihre Meldungen zu Sitzen in der neuen St. Malthäl-Kirche bei einem der unterzeichnelen baldigst abgeben zu lassen. Für diejenigen Meldungen, welche bis zum 15. Dezember eingehen, werden bie besten Plätze aufbewahrt und durch das Loss vertheilt, spätere Meldungen dagegen nur nach dem Alter der Mel dung und dem vorhandenen Raume berücksichtigt werden.

Berlin, den 22. November 1845.

Die Kommission zur Vertheilung der Kirchsitze.

von Bülow. Liebe. Mertens. Lennestraße 8. Schulgartenstraße 3. Schönebergerstraße 3.

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