1845 / 333 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

müßten. Die Handelsverhältnisse würden daher bald wieber in ihr früheres Gleichgewicht zurückkehren und die Kapitalien sich dem Han⸗

del zuwenden, dem ste bisher entzogen worden.

Die Presse enthält Betrachtungen über die irländischen Zu⸗ stände und insbesondere über den Tribut, welchen die Kathollfen Ir⸗ Die Rente würde nach der Meinung des genannten Journals in diesem Jahre, in Folge mannigfacher ; die des vorigen Jahres, welche sich auf 20, 000 Pfd. St. belief, noch übersteigen. Die Presse weist auf das Gehässige hin, welches ein solcher Tribut habe, ben ein so reicher Mann, wie S' Connell, von einem so armen Volke, und nun * unter den gegenwärtigen Umständen, erhebe, um sich für seine

emühungen zur Verwirklichung eines Phantoms bezahlen zu lassen.

Elf Mitglieder des Jefuiten⸗- Ordens haben sich zu Havre nach

lands an O'Connell entrichten.

Hebel, die in Bewegung gesetzt worden,

Neu⸗ Granada eingeschifft.

Aus Otaheiti erfährt man, daß die beiderseitigen Admirale eine Kommission zur Abschätzung der von Pritchard zu fordernden Ent⸗ schädigung eingesetzt hätten, und daß man glaubte, diese Summe werde

sich höchstens auf 20 000 Fr. belaufen.

In Paris wird eine neue Straße von der Rue des sept Voies nach der Rue Montagne Ste. Genevieve angelegt, die etwas oberhalb Es wird dadurch eine gerade und leichte Verbindung zwischen dem Collége de France und der polytechnischen Schule hergestellt, an der es bisher fehlte.

der polytechnischen Schule in dieselbe einmündet.

Großbritanien und Irland.

London, 25. Nov. Se. Hoheit der Herzog Ferdinand von Sachsen⸗Koburg ist am 2Isten in Begleitung seines Sohnes Leopold lymouth nach Lissabon abgereist. ürst Konstantin von Rußland befindet von wo derselbe Ausflüge in bie Umgegend

auf dem „Black Eagle“ von Se. Kaiserliche Hoheit der . sich noch in Plymouth, macht.

Der Herzog August von Sachsen-Koburg hat nebst seiner Ge⸗ mahlin, der Prinzessin Clementine, gestern Wind sor 2 und sich

in Follstone nach Boulogne eingeschifft.

Der Hof wird heute nach Osbornehouse auf der Insel Wight

abgehen.

Nach Berichten aus Grahamstown vom 19. September) hat r, Vice Gouverneurs

Juli zufolge, war Port Ade⸗ Sinne des Wortes für alle

laide Flagg ö

gkong melden die Rückkehr des der von einem Kreuzzuge gegen m das stark befestigte Pirateunest on den Englänbern zerstört wor⸗ r war so hartnäckiger Art, daß t dem Verluste von 10 Tobten

drei Offiziere, hat der Admiral a i iff nach Auckland (N schirt, um gegen die aufsässigen Eingebornen ver

Das nachtheilige Gefecht, welches die englischen Truppen dem Häupt-= ling Heki im Juli geliefert haben, giebt selbst unseren ministeriellen Blättern Veranlassung. die Militair⸗Behörden in Neu⸗-Seeland, denen sie eine unverantworkliche Geringschätzung der Widerstandsmittel der Eingebornen Schuld geben, scharfem Tadel zu unterwerfen. Nach einer Mittheilung im Au stralian Journal vom 15. Juli soll übrigens Heki in einem Gefechte mit einem feindlichen Stamm s schwer verwundet worden sein, daß er den Oberbefehl an den Häupi⸗ ling Kowitti hat abgeben müssen, und daß man sein Leben in Gefahr

glaubt.

Sowohl der „Great Britain“, als der „Great Western“, haben für diesen Winter ihre Fahrten nach New - Fjork gänzlich eingestellt. Bekanntlich machen auch die, Post⸗Dampfschiffe die Fahrt zwischen Halifax und Liverposl im Winter (d. h. vom 1. Dezember an) nur

einmal monatlich.

Nach dem Observer hat die vor kurzem verstorbene Wittwe des bekannten Lord Holland in ihrem Testamente Lorb John Russell, als Zeichen ihrer Hochachtung, eine Leibrente von 2006 Pfd. Sterl. vermacht, welche erst nach dessen Tode ihren Enkelinnen in gleichen

Theilen zufällt.

9

**.

ohne

Verei England einem gung der Oregonfrage in ei

hinausschiebt.

gen Sir R.

Besorgnisse vor einer No sind. 6

von das Land wieder verlassen. st das Uebel ernstlich und un eilbar.

Besor ) ini Daß 2 . drohen , er was können sie thun Und wenn ihre Armeen Flügei hätten, so könnten sie doch then . Kontinent von 2000 Mises Breite durchmessen, um das streitige Ter⸗

Herr

den, unterliegt wohl keinem Zweifel.

(Cap der guten Hoffnung

daß die

9 worden e zu steigen

e Massen werden iäglich in Bond . In Irlanb

1502

ritorium in Besitz zu nehmen, und an der Küste des Stillen Oceans werden schon die Geschwader Englands das Land schütßen. Durch welche Mittel sollen aber überdies wohl die Finanzen der Vereinigten Staaten so weit 6 werden können, um einen so widersinnigen und unheilvollen Krieg zu führen? Die westlichen Staaten mögen den Krieg wünschen und auch bereitwillig Soldaten dazu geben, aber sie werden weder Steuern bezahlen, noch Anleihen machen, so daß am Enbe dieses Mittel, welches man empfohlen hat, um den Leidenschaften der demokratischen Partei zu schmeicheln, zum absoluten Ruin führen dürfte, falls man dieser Partei keine Schranken setzt. Das Voll in England blickt mit Verachtung auf dies lächerliche Streben, ein paar Millionen Acres Land an einer wilden Küste an sich zu reißen, zumal da es von einem Volke ausgeht, das schon den ungeheuren Rumpf des nord amerikanischen Kontinents besitzt, wenn es ihn auch nicht ausfüllen kann. Dregon ist von geringer Bedeutung für die Vereinigten Staaten oder England, aber es ist von großer Bedeu⸗ tung, daß die Amerikaner darüber belehrt werden, wie die Rechte Englands nicht ungestraft verletzt werden dürfen. Die Botschaft des Präsidenten wird ohne Zweifel eine sehr heftige Sprache führen, aber man muß abwarten, was der Kon reß thun und in wie weit er jene Sprache durch Unterstützun a maßlosen Ansprüche auf ein ausschließliches Hoheitsrecht bestätigen wird, wo England und Spanien sich begnügten, gegenseitige Rechte anzuerkennen und über eine gemeinschafiliche Beseßung des Gebiets sich zu verständigen.

niederlande.

Aus dem Haag, 26. Nov. Aus Batavia ist die Nachricht eingegangen, daß Herr Rochussen, General- Gouverneur des nieder⸗ an fer Indiens, am 28. September dort angekommen war.

S elg ien.

Brüssel, 26. Nov. Am Dienstag feierte die hiesige Univer⸗ sität den elften Jahrestag ihrer Begründung. Der Minister Van⸗ deweyer war durch Unwohlsein verhindert, an dem Bankett theilzu⸗ nehmen. Bei dem ihm zu Ehren ausgebrachten Toast sagte Herr Verhaegen, als Administrator der Universität: „Wenn Bürgerpflich⸗ ten mir anderswo, wo der Minister des Innern nicht allein steht, gewisse Zurückhaltung gegen ihn auferlegen, so freut es mich, hier laut meine ganze Achtung für unseren Kollegen, das Ehren⸗Mitglied der Universttät, aussprechen zu können, welcher, als würdiger Schü⸗ ler unseres ehrwürdigen Rektors, es sich immer an elegen sein lassen wird, den freisinnigen und philosophischen Grundsaͤtzen treu zu blei⸗ ben, die er an dieser edlen Quelle geschöpft hat.“

Die neulich schon in der Repräsentanten⸗Kammer angeregte Frage in Betreff der Naturalisationen wird jetzt von der für halb ministeriell geltenden Em an cipation ebenfalls besprochen. Es war gleich in der ersten Sitzung der Kammer der Umstand erwähnt wor⸗ den, daß Personen, welche ursprünglich bei den Kammern die Natu—= ralisation nachgesucht, dieselbe, als fie ihnen bewilligt worden, anzu⸗ nehmen sich weigerten. Das genannte Blatt meint nun, dies habe in den meisten Fällen lediglich in Geldverlegenheiten seine Urfache gehabt, da die Naturalisatson über 506 Fr. kostet. Diesen Umstand empfiehlt es zu fernerer Berücksichtigung, da doch die Verleihung des Bürgerrechts vor Allem einen moralischen Sinn und Werth habe, also der fiskalische Besichtspunkt hintangesetzt werben müsse. An einen in dieser Angelegenheit in der erwähnten Sitzung von Herrn Dumortier hingeworfenen Vorschlag, der Justiz⸗Mmnisier solle über alle Naturalisations⸗Gesuche vor der Entscheidung der Kammern einen Bericht abstatten, knüpft dann das besagte Blatt Betrachtungen über die Art und Weise, wie über derlei Gesuche jetzt in den Kammern ent⸗ schieden wird, nämlich in den meisten Fällen, ohne daß Senatoren und Repräsentanten für ihr Ja oder Nein einen hinreichenden, auf vollkommener Sachkenntniß beruhenden Entscheidungsgrund hätten, noch auch haben könnten. Daher denn ein= Aenderung im Geschäfts⸗ gange der Kammern in diesem Punkte zu wünschen sei. Die Eman⸗ gipation schlägt vor, schon den nur mit der gewöhnlichen Natura⸗ lisation Belehnten wenigslens einige politische Rechte, bie bis jetzt der großen Naturalisation vorbehalten sind, zu verleihen, damit die Naturalisirten in Wahrheit nicht allein Belgier würben, sondern auch, was bis jetzt selten der Fall, bei ihren Mitbürgern thatsächlich als solche gälten. Der Unterschied zwischen großer und kleiner Natura⸗ lisation bestände ja auch in anderen Ländern nicht.

.Der englische Gesandte Sir G. H. Seymour ist wieder hier eingetroffen.

Die Barke „Dyle“ ist am Sonntag mit 151 deutschen Auswan— derern nach Galveston unter Segel gegangen.

Däͤnem ar kh.

Kopenhagen, 25. Nov. Die Berling Ztg. theilt fol⸗ gende Bruchstücke eines Schreibens aus Island über den Ausbruch des Hecla mit:; „Es war ein sehr schöner sonniger Tag, als wir uns in der Nähe des Berges befanden, dem wir so nahe kamen, als Niemand vor uns. Die Lava dehnt sich am Fuße des Hecla ungefähr 2 Meilen lang aus und ist an einzelnen Stellen etwa eine Meile breit. Die Höhe nahmen wir in der größten Entfernung vom Berge zu 40 59 Fuß und näher demselben zu wenigstens 8h Fuß

an Die ganze Masse war in beständiger Bewegung und wir Her! nahmen einen Lärm, als wären wir von mehreren hundert Fabriken umgeben. Die äußere Rinbe der Lava ist ganz abgekühlt, aber inwendig ist die Masse flůssig, und dieselbe breitet sich mit ungeheurer Kraft nach allen Seiten aus ie schon verhärtete Lava zerbrochen wird und uren Massen nach allen Seiten zusammenstürzt. mmensturz sieht man dann die fließende Lava in Wo der Boden gleich ist, schreitet die ganze Masse vorwärts, indem sie Hügel von 'Erbe und Sand vor sich auftreibt, so wie ihr aber Felsen in den Weg treten, arbeitet sie sich an diesen empor und die Seiten werden immer steiler, bis eine ganze Strecke mit furchtbarem Gekrach einstürzt. Als wir uns am Fuße des Berges befanden, da wo der steile Aufgang beginnt, wurden wir von esnem starken Regenschauer überfallen, wogegen wir Schutz hinter einem hohen Felsen suchten. Vun waren wir zwar mit dem fürchterlichen Donner, der aus dem Innern des Berges erscholl, gänzlich vertraut geworden, doch er⸗ folgten, während wir hinter dem Felsen saßen, zwei so siarke Aus⸗ brüche, daß kaum der Eine des Anderen Red; vernehmen konnte, und die Erde bebte so unter uns, daß wir glaubten, der Felsen werde sich losreißen und uns unter seinen Trümmern begraben, ja der Boden unter unseren Füßen werde versinken. Unter diesen Umständen verloren wir allen Muth, weiter zu steigen, welches sonst unsere Absicht war. In 3 Stunden war bie Lava eiwa 4 Faden vorwaͤrts geschritten und nicht mehr weit vom Hofe Näfursholt, dessen Be⸗ wohner sich schon entfernt hatten. Die aufsteigende Rauchmasse bot einen schönen Anblick dar, 7 bis 8 Rauchsäulen erhoben sich neben einander, und um die Spitze jeder Säule bildeten sich 8 bis 9 läng⸗ liche Kugeln, welche, der . Baumwolle ähnlich, sich in ziem⸗ lich kompakter 2 um sich selbst aufrollten und vom Winbe sort⸗ bewegt wurden. Zwei dieser Säulen, die wahrscheinlich einem kleinen Krater entstiegen ünd deren Rauch mit Asche vermischt war, glichen

vollkommen den reinsten grauen Eiderbunen.“

YJtalien.

Nom, 18. Nov. (A. 3.) Von Zeit zu Zeit geben h Hen Blätter Mittheilnngen über die kirchlichen Unterhandlu em Papste und stellen eine Uebereinkunst als nahe bevorsteh Die Schuld, daß dies nicht schon . geschehen ist, lieg Verwaltung in Madrid, welche die erste Bedingung aller Unten

nicht entschließen will ober kann, für die Geistlichkeit zu sor fen alle Bemühungen bes Herrin Castillo 9 Ayensa nichts. Auf den 24sten d. ist ein geheimes Konsistorium zusamm fen, worin außer Ernennung von Bischöfen auch zwei Präln dem Purpur bekleidet werben sollen. Für Deutschland kam

sagt, statt des bisher vergeblich erwarteten Rundschreibeng 83 Bischöfe werde der Papst in einer Allocuflon an h Versammluug die Vorgänge der Dissidenten in Deutschland bes

Gewarnt durch die letzten Vorfälle in Rimini, wo die durch ihren verlängerten Aufenthalt in zu nahe Berührung mm reren der Regierung längst verdächtigen Personen geriethen, soh nun an alle Garnisonen einem häufigeren unbestimmten Wechst worfen werden. So sind von hier aus in diesen Tagen einige Bataillone nach Civit? Vecchia und anderen Ottschaften abge als Anfang dieser Operation. Während nun Truppen von der Seite aus Perugia ꝛc. einrücken, versehen die Bürger⸗Garhn Theil des Wachtdienstes.

̃ r Prinz von Oldenburg mit Familie und Gefolge ist j getroffen.

Außer dem russischen Minister des Kaiserlichen Hauses, z

Wolkonski, befindet sich seit einigen Tagen auch der Justiz- Geheime⸗RKath Graf Panin, hier.

Handels- und Sörsen nachrichten.

Auswärtige Börsen.

Niederl. virkl. Sch. 593. 69, Spu Zinsl. —. Preuss. Pr. Sch. —.

Amsterdam, 26. Nor. 39h do. 38. Ausg. —. Fass. —. 96 Russ. Hope 90.

Antwerpen, 25. Nor. Zinsl. Heue Anl. 223.

Frankfurt a. M., 27. Nor. 6, met. 111 6. Bank- Acin 936. Keir. Bank- Actien 728 Hr. Hope 907 Br. Stiegl. 897 Br. Foln. 300 El. gg Br. do. soo EI. S2 Br.

Ham b urg, 28. Nor. Pank- Actien 1620. Engl. Russ. 08

London, 25. Nor. Cons. 396 953. Belg. 95. Neue Anl. 2 de 6z. Ausg. Sch. 168. 236 Ion. 588. 145 40. 92. Nene Engl. Russ. III. Bras. 80. Chili 98. Columb. . Mex. 29. Dern &

Paris, 25. Nov. hö) Rente u cour. II7. 396 do. cin enim Neapl.·—. 526 Span. Rente —. Fass. —.

Wien, 26. Nor. 596 Met. 1113. 4995 do. 101. 39h do. Ib Actier 1605. Anl. de 1834 I61. de 1839 1273. RNordz. 1925. Cin neil. 1175. Li. 1163. Tesch. 1073. Hud. 8dbʒ.

Meteorologische Ggeobachtungen.

Nach einnil Beobaclla⸗

Quellwä⸗rme I Fluss wärmo q] ¶Bodenwärme h Aus dns tung n Niederschlas.

Morgens Nachmittags 6 Uhr. 2 Uhr.

336, So Par. 336, 96 .

. 4 3,87 R. 4 S, 10 R.

Thaupunkt .... 3, 19 R. 5,0 n. Dunstsnttigung. 94 pCt. I56ö6 pCt. halbheiter. heiter.

SW. SW. Wärme weckzel Sw. * 41,50 n Tagesmittel:; 336,90“ Par.. 5,60 R. . 3,77 R... S5 pc g

Königliche Schauspiele.

Montag, 1. Dez. Im Schauspielhause. 199ste Abome Vorstellung: Der reisende Student. Zwischen dem 1Isten und? Pas de trois, ausgeführt von Mad. Taglioni, Dlle. Galster in Ebel. Hierauf: Die Tänzerin auf Reisen.

Dienstag, 2. Dez. Im Opernhause. 138ste Abomg . Der Freischütz. (Dlle. Jenny Lind: Agathe)! a r. Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den erhöhten e, n verkauft. illetgs zu den beiden Frembenlogen à 2 Rthlr. sind i Tage der Vorstellung selbst im Billet⸗Verlaufs-Bürcau zu list zwar gegen Vorzeigung der Aufenthaltskarte, oder der unters Visitenkarte, oder einer bestegelten und eigenhändig unterstt Bestellung, mit Benennung der Fremden Von Selten den

Gasthofbesitzer.

Im Schauspielhause. 18te französische Abonnements⸗Vosst Pour le Ler début de Mlle. Henriette, artist du théätu de,. Odéon, la première représentation de: Le verre en médie en 65 actes, par Scribe.

Mittwoch, 3. Dez. Im Dpernhause. 139ste Abomn Vorstellung: Der Militairbefehl. Hierauf: Die unterbrochene zeit. Anfang 6 Uhr. Zu dieser Vorstellung werben Billets zu den gewöhnlichen d haus⸗ Preisen verkauft.

Königsstädtisches Theater. Montag, 1. Dez. OItalienische Opern Vorstellung.) La Sch

kuls, Ober in 3 Akten. Mußst von Bellini. (Shi. Mihhe Forti, vom Großherzoglich toskanaschen Hof⸗Theaten zu Flöten engagirtes Mitgiled der italienischen Oper: Eivino, als Antri Dienstag, 2. Dez. Stadt und Land, ober; Onkel Eth aus Ober-Oesterreich. Posse mit Gesang in 3 Akten, von ; Kaiser, (Herr Franz Waliner aus Wien, Sebastian Hochsth Gastrolle.) .

——

Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruct in der De kerschen Geheimen Ober Hosbuchbrucheli

Bill

n e m nme ö verde r . . ö . n, ma e er ee, de. . 2

Dotation des Klerus, nicht erfüllt. So lange man in Spam

Konsistorium eine andere wichtigere Bedeutung erlangen, inden

sitenbanken.

1 2

Anh alt. Feld⸗ und Banlwesen in England. (Erster Artikel.)

Das Geld⸗ und Bankwesen in England. Erster Artikel.

Es dürfte nicht zu viel gesagt sein, wenn man behauptete, Eng⸗

llde mit der Geschichte seines Volkes und seiner Institutionen

aktische Lehrbuch der ausgedehntesten Staats- und Vollswirth⸗

anderen Nationen theils zum Muster und zur Nachahmung, zur Warnung und Vorsicht gegen die mannigfachen Klippen Entwickelung aufgestellt. Wollte man der englischen Verfassung ielen prinzipiellen Fehler und Mängel wegen auch weiter gar Vorzüge einräumen, so müßte man wenigstens das eine Gute ssen (wenn dies noch ein Gutes an sich genannt werden kann), eder freien Entwickelung des Volks nach allen Richtungen hin, juten und schlimmen, kein Hinderniß in den Weg gelegt und h die Wissenschaft in den Stand gefetzt hat, sich aus den rie en Ergebnissen der unbeschränkten Unternehmungen dieses Vol- stimmte Grundsätze sür den Normalzustand einer Nation über- festzustellen. Von keinem anderen Zweige des öffentlichen mag dies mehr gelten, als von dem staatswirthschaftlichen, en Fort⸗ oder Rückchritt in der Befriedigung der materiellen sise bedingt, und wer deshalb über Handel und Industrie rt, also natürlich auch über Geldwesen, sich ründlich unter⸗ will, muß die Natur dieser 23 an ihren . sich entwil⸗ großartigen Erscheinungen in England studiren. Wir be—= len uns hier für jetzt auf die immerhin noch sehr große Auf⸗ das Geld⸗ und Bankwesen Englands darzulegen, wozu uns die gen Aenderungen veranlassen, welche Sir R. Peel im vorigen mit den Statuten der Bank von England, so wie überhaupt m ganzen System der englischen Geld = Circulation, vorgenom⸗ lat, Dieselben müssen für jeden erfahrenen Kaufmann, der die seiner Bestimmung auf den höheren Stufen derselben begrei⸗ nm, so wie für den Staatsmann, der bei Erforschung der ien des allgemeinen Geldumlaufs die Kettenreihe aufzufassen ht, welche Ursache und Wirkung mit einander verbinden, Ereig⸗ n überaus großer Wichtigkeit sein und die nähere Beleuchtung segenstandes aus diesem Grunde rechtfertigen. Um indeß auch en Kreisen unserer Leser verständlich zu werden, wollen wir herst einige Andeutungen über Geld und Banken überhaupt und brinzipien im Allgemeinen vorausschicken, hierauf in einer kurzen licht der Geschichte der Bank von England mit Rücksicht auf eldverhältnisse des Landes untersuchen, inwieweit jenen Prin⸗ entsprochen wurde, und dann erst die Bank⸗Reform Sir R. und die gegenwärtige Lage dieser Verhältnisse beleuchten. Es sich in dieser Weise die Gegenwart und Zukunft aus der Ver⸗ sheit erklären lassen. 6 das allgemeine Tauschmittel gelten bekanntlich die edlen . Aber so viele Eigenschaften dieselben auch dazu qualisizi⸗ so sind sie doch weit davon entfernt, das beste Geld zu sein: inmal ist ihr Werth je nach der Ergiebigkeit der Minen ein'r mög⸗ Aenderung unterworfen und dann, was die Hauptsache ist, erfordert halhung eines solchen Geldes eine bedeutende Ausgabe *), abgesehen hon der Unbequemlichkeit, große Massen desselben fortzuschaffen. sheint deshalb sehr natürlich, daß man nach Erkennung bieser stinde darauf bedacht war, sparsamer mit dem baaren Gelde ehen, und es wo möglich aus weniger kostbarem Material zu ien, Die Mittel fanden sich bald dazu in den Wechseln, den psitenban ken und den Circulations-⸗- oder Zettel⸗— en. Wechsel wurden erfunden, um das schwierige Fortschaffen des von einem Orte zum anderen unnöthig zu machen. Wenn handel eine einigermaßen bedeutende Ausdehnung gewinnt, so n sich gewöhnlich in jeder Handelsstadt Individuen, welche hger und Schuldner derjenigen Orte sind, mit welchen man erkehr unterhält. In großen kommerziellen Ländern, wie nd, wird dieser Einrichtung von Wechselgeschäften die möglichste gternung gegeben. Die in allen bedeutenden Städten errichteten ift?! unterhalten eine beständige Verbindung unter ein und mit London, und um noch mehr den Gebrauch des Geldes meiden, sind die ersten Banquiers in London gewohnt, täglich em eigends dazu eingerichteten Hause, dem sogenannten Clearing in der Lombard Street, ihre auf andere Banquiers gezogenen il gegen die auf sie gezogenen einzutauschen. Auf diese Weise nost in einem Tage Geschäfte im Belauf von mehreren Millio⸗ tledigt, ohne daß an baarem Gelde größere Summen, als zur lung der Balance, etwa nur 200 bis 300, 000 Pfd., erforder- dären *). Das zweite Mittel, den Gebrauch des baaren Geldes zu spa⸗ besteht in der Einrichtung von Depositenbanken. Wechsel können, icht einzusehen ist, nur vortheilhaft bei der Bezahlung beträcht⸗ Summen in Anwendung kommen, welche Personen sich schulden, einer weiten Entfernung von einander wohnen. Aber überall amentlich in großen Städten sind eine unendliche Menge von ngen zu machen, welche sich die Leute unter einander schulden, ur Erleichterung dieser Zahlungen hauptsächlich errichtet man Eine solche Bank besteht darin, daß diejenigen, E von ihren Diensten Gebrauch machen wollen, Geld in dersel⸗ erohiren, einen Bankkredit dafür erhalten, und bei vorkommenden ngen an Personen, welche gleichfalls in derselben Weise mit der in Verbindung stehen (und in den meisten Srten, wo öffentliche

Mac Culloch sagt in der Note Ix. Sect. II. zu Adam Smith's akeak Marions G. 184; Wenn 3. B. vas umlaufende Geld eines (59 Millionen Goldmünzen betrüge und der gewöhnliche Zinsfuß 5 pCz. stände, so ist es klar, daß dies Geld dem Stagle nicht (2*.„ Millionen jährlich jostete; denn würden jene 65 Millionen üs Circulations - Mebjum gebraucht, so könnten sie in verschiedenen shieaeigen verwandl werden ant Kirdl n förmigen ibi r, ern! it noch kjnige tausend Menschen beschästigt 6 einen Reinertrag cbt., alfo 2. Millionen, geben. Un dies wärt noch nicht der . Verlust, welchen die Erhaltüng des Goldgeldes brächte. Das Ka⸗ . so Millionen wüwe sich bestaͤndig vermindern, denn einmal ss nl bung der Münzen keinesweges unbedeutend, und dann entstehen hifbruchen, Feuersbrünsten und anderen Unfällen so viele Verluste, man immer noch wenigstens den 100sten Theil von den 50 Millionen, in ilion, für diese Verluste im Ganzen jährlich verrechnen könnie. enn, . Goldmünzen würden also hiernach einem Staate ruhen jährlich kosten. ] s Vergl. über die technischen Operationen des Clearing house: Gil=

Practical Treatise on Banking pa. 16.

Beilage zur Allgemeinen Preußis

bi

1505

an nem mm mm.

Depositenbanken bestehen, gehören die angesehenen Kaufleute da u), ihre Schuld durch Uebertragung ihres Kredits, durch das 1 7

8 aus einem Konto in das andere tilgen. Nur bei Zahlungen an remde hat man sonach nöthig, das Gesb aus der Bank zu ziehen. Die Circulation des baaren Gelbes aber wird dadurch, mit Ausnahme der lleinsten Zahlungen, überflü sig, und die Personen sind der Sorge überhoben, ihre . bei sich zu Hause zu bewachen. Zu bemerken ist noch, daß die Depositenbanken gewöhnlich entweder ohne Aussicht auf einen Gewinn, lediglich zur Bequemiichkeit derer, welche sich babei betheili= gen, oder als ein kaufmännisches Geschäft von Individuen auf eigene 2 errichtet werden. Die Bank von Amsterdam gehörte, und die Bank von Hamburg gehört noch gegenwärtig zur ersten Gattung, während die londoner Privatbank⸗Gesellschaften zur zweiten gehören. Den anderen Hauptzweck dieser Banken, eine bestimmte Einheit in dem Werthe des Geldes, namentlich in solchen Handelsstädten sestzuhalten, wo große Massen fremder Münzen von verschiedenen Bezeichnungen und verschiedener Feinheit des Metalls eingeführt werden (weshalb denn auch hier, wie in Hamburg, die Deposita nicht in geprägtem Geld, sondern in Gold⸗ und Silberbarren von bestimmter Feinheit 1 müssen), lassen wir als nicht zu unserem Zweck gehörig ei Seite.

Ungeachtet aber der durch den Gebrauch von Wechseln und De⸗ positen Banken bewirkten Ersparung des Geldes und Vermeidung mancher Gefahren und Verlegenheiten, lastet doch noch immer auf der Anwendung der edlen Metalle als Geld ein sehr schwerer Kosten⸗ Aufwand. Die Unmöglichkeit, bei Erledigung der größten Mehrzahl von Geschäften sich der Wechsel zu bedienen, macht die Anwendung großer Geldmassen unerläßlich, während auf der anderen Seite dem Staate der ganze Werth des in den Koffern der Depositen⸗Banken verschlossenen Metalls ober Kapitals entzogen wird. Könnte man deshalb Mittel finden, den zur Erledigung solcher Geschäfte, die nicht durch Wechsel abgemacht werden können, erforderlichen Theil des baaren Geldes aus einem Material zu fabriziren, welches einen ge⸗ ringen realen Werth hat, so würden die Kosten der Erhaltung des⸗ selben verhältnißmäßig verringert, und das in den Koffern der De⸗ positen⸗Banken liegende Metall könnte anderweitig benutzt werden. Von den zu diesem Zwecke empfohlenen Stoffen, hat man allgemein das Papier gewählt, welches auch in der That der beste ist. Mit dem Gebrauch des Papiers anstatt des Goldes, setzen wir das Billigste an die Stelle des kostbarsten Geldes und befähigen die Gesellschaft, ohne Benachtheiligung eines Individuums, alles durch den Gebrauch des Papiers überflüssig gewordene baare Geld außer Landes zu schicken, um von den Fremden dafür, je nach unserem Bedürfniß, Rohstoffe oder Manufakturen als Aequivalent zu empfangen. Nur eine Haupt⸗ Bedingung ist dabei festzuhalten, welche uns aus dem Ursprung des Papiergeldes klar wird. Schon in frühen Zeiten reduzirten sich nämlich alle Geld- Geschäfte der Individuen auf schriftliche Verpflich⸗ tungen, denn dies war nöthig, um einerseits dem Gläubiger die Sicherheit zu geben, daß er den vollen Betrag seiner Schuld fordern könne, a gn, den Schuldner zu beruhigen, daß er keiner Ueber= vortheilung ausgesetzt sei, kurz, um alle die ifferenzen zu vermeiden, welche gewöhnlich aus unbestimmt abgesaßten Verträgen entstehen. Im Laufe der Zeit und als die Leute im Handel gewandter wurden, fing man an, mit solchen schriftlichen Obligationen Anderer seine Gläubiger zu bezahlen, und als die Vortheile dieses Zahlungsmittels mehr erkannt waren, wurde es eine bequeme und offenbar ergiebige Einnahme⸗Quelle für diejenigen, deren Reichthum Und Rechtlichkeit in solchem Ansehen stand, daß das Publikum ihre Obligationen als Geld betrachtete und dieselben überhaupt in den gewöhnlichen Lebens⸗ Verhältnissen als das zirkulirende Medium des Tausches benutzte. Dies war der Ursprung des Papiergeldes und der sich besselben be= dienenden Cirkulations-Banken, und dieser Ursprung zeigt auch zugleich die Grundlage der durch solche Banken zu dekreibenden Geschäfte.

. wir es in der Folge hauptsächlich mit dieser dritten Art von Ersparung des baaren Geldes zu thun haben werden, so erfordert das Wesen derselben, nämlich die Prinzipien, die Vortheile und Existenz⸗ Bedingungen von Cirkulations-Banken, eine nähere Beleuchtung. Aus dem Bishergesagten ging schon hervor, daß das Vertrauen, der Kredit, die Basis solcher . sein, dies Vertrauen aber zugleich stets durch Reichthum und Rechtlichkeit gerechtfertigt werden muß; denn nur dann wird Jemand die Noten oder Obligationen von In⸗ dividuen für Schuldzahlungen annehmen, wenn jene Individuen in Besitz eines großen Vermögens sind und über ihre Zahlungsfähigkeit kein Zweifel herrscht. Die Cirkulation solcher Noten ist nun nicht allein für das Publikum eine große Bequemlichkeit, sondern auch für diejenigen, welche sie ausgeben, eine sehr bedeutende Quelle des Ge—= winns. Man nehme z. B. an, Jemand gebe eine nach Sicht oder nach bestimmter Zeit zahlbare Note über 5005 Rthlr. aus, so muß er vor der Ausgabe ein Aequivalent irgend einer Art dafür erhalten, oder er muß, wie es gewöhnlich der Fall ist, die Note einer Person vor⸗

estreckt haben, welche ihm Sicherheit für ihre Rüzahlung nebst

. gegeben hat. Der Ausgeber tauscht hiernach thatsächlich sein Versprechen, 5000 Rthlr. zu zahlen, gegen die Zinsen von einem wirklichen Kapital solchen Betrages aus, so daß er von seiner Note, deren Werth an sich wenige Groschen beträgt, so lange sie in Cir⸗ culation ist, bei einem Zinsfuß von 5 pCt. eine jährliche Einnahme von 250 Rthlr. zieht. Nach diesem Prinzip machen Banquiers, welche Noten ausgeben, ihre Geschäfte. Ein solcher Banquier könnte aber nichts gewinnen, wenn das todte Kapital, das er in seinen Koffern zu halten genöthigt ist, dem Betrage seiner in Circulation befindlichen Noten gleichkäme. Indeß bei gutem Kredit genügt schon der dritte oder vierte Theil dieser Summe, um das Versprechen zu halten, die zirkulirenden Noten einzulösen (weil dieselben alsdann nur in so be⸗ schränktem Maße präsentirt werden), und so hängt denn sein Gewinn, nach Abzug der Kosten für Erhaltung des Instituts und für Ver⸗ fertigung der Noten, von dem Ueberschuß des aus den zirkulirenden Noten gezogenen Gewinnes über den Gewinn ab, welchen er durch die Anwendung des in den Koffern bewahrten Kapitals realisiren würde. „Eine Bank“, sagt Ricardo, „würde niemals errichtet werden, wenn sie nur den aus der Benutzung ihres eigenen Kapitals fließenden Gewinn ziehen würde; der wahre Vortheil eines Ban⸗ quiers beginnt erst da, wenn er anfängt, das Kapital Anderer zu benutzen.“ .

Die Vortheile, welche der einzelne Banquier aus der Errichtung einer Circulationsbank zieht, können dem Staat zu gute kommen, wenn dieser selbst das Bankgeschäft in die Hände nimmt und zum Heil uud Nutzen seiner sämmtlichen Unterthanen leitet. Die Vortheile des Staats sind die Vortheile des Volkes und war demselben schon durch die Bequemlichkeit, sich der Noten des Bangquiers an Stelle des bag? ren Geldes bedienen zu können, mancher Nutzen entstanden, so muß derselbe ffenbgr um Vieles größer sein, wenn der ganze Gewinn aus solchem Geschäft unter weiser Leitung der Regierungen liber die ganze Volksmasse sich vertheilt. Folgen wir . noch der Theorie Adam Smith's, die als abstrakte Regel wohl nicht leicht widerlegt werden

chen Zeitung.

Montag den Len Dez.

kann und wird, und nehmen wir an, ein Land wolle seinen innern reichen Kräften entweder zum Handel nach Außen oder zur Belebung der Industrie im Innern durch Vermehrung seiner Geldmittel die möglichst größte Beschäftigung geben. Das gesammte zirkulirende Geld eines solchen Landes betrage z. B. eine Million, und diese Summe habe bisher ausgereicht, die sämmtlichen Erzeugnisse des Bobeng und der Arbeit in Circulation zu bringen. In e fen Lande würde nun eine Bank errichtet, welche dem Inhaber zahlbare Noten im Betrage von einer Millson ausgebe und 206, 000 Rthlr. bagr zur Einlösung der gelegentlich zu rr fers en Noten in ihren Koffern behielte. Es würden hiernach also S0, 000 Rthlr. in Gold und Silben und eine Million Banknoten in Cirkulation bleiben. Da nun aber unter den bisheri⸗ gen Verhältnissen eine Million hinreichte, die Erzeugnisse des Bodens und der Arbeit zu vertheilen, so müssen jene 80, 006 Rthlr. übrig sein, um entweder die Erzeugnisse neuer Erwerbsquellen im Innern in Circulation zu bringen, oder, wenn bies nicht mehr der Fall sein kann, ins Ausland zu wandern, um dort eine einträgliche Anwen⸗ dung zu erfahren. Das Papier kann nicht aus dem Lande gehen,

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2 2. .

weil es in einer 8 von der Bank, welche es ausgegeben 6 ĩ

hat, und von dem Lande, deffen Gesetz es als Zahlungsmittel bestätigt, nicht angenommen wird. Das Gold und Silber im Betrage von S00, 00 Rthlr. wird demnach hinauswandern und die Cirkulatton da⸗ heim von 1 Million Papiergeld statt des früheren Metallgeldes bestrit⸗ ten werden. Es ist das kein Schade; denn die Nation wird durch den Handel reicher, den sie mit jenen 800, 000 Rthlr. unternimmt, indem sie dafür fremde Güter entweder für ihre eigne Consumtion oder für ein ande⸗ res Land eintauscht. ) Es ist hiernach ein Vortheil und der vollkommenste Zustand des Geldes, wenn dasselbe sammt und sonders aus Papier besteht, natürlich aus Papier, das im gleichen Werthe mit dem Golde steht, dessen Sielle es vertritt. Wie das Papier aber auf solchem Standpunkt erhalten werden kann, ist die Frage der Existenzbedingung einer Circulationsbank überhaupt, die wir sogleich weiter unten erör⸗ tern werden.

Wenn wir oben sagten, daß der Vortheil eines Landes am größten sei, sobald der Staat selbst das Bankgeschäft besorge, so kann man dies nach dem bisher Gesagten von nationalem Standpunkte aus noch nicht füglich behaupten, denn es wird einerlei sein und denselben Gewinn zu Wege bringen, ob die Regierung oder eine Privatbank die Noten ausgiebt. Richtig aber erscheint unsere Behauptung, wenn wir auf die Interessen der Individuen Rücksicht nehmen. Abgesehen davon, daß der Gewinn des Staats durch das Bankgeschäst allen Klassen des Volkes nach Verhältniß zu Statten kommt, entsteht für dieselben noch ein anderer unmittelbarer wesentlicher Vortheil daraus. In einem Lande, wo z. B. der Zinsfuß 7pCt. beträgt und wo der Staat für eine besondere Ausgabe 70 060 Rthlr. jährlich braucht, ist es eine Frage von Wichtigkeit, für die einzelnen Unterthanen, ob sie besteuert werden, um jene 70, 060 Rthlr. jährlich aufzubringen, oder ob diese Summe ohne Steuern beschafft werden kann. Gesetzt, der Staat brauche eine Million, um eine Enpedition oder sonst ein Un⸗ ternehmen auszurüsten, und gebe eine Million Papiergeld aus, wofür er die gleiche Summe baares Geld disponibel macht, so würde das Unternehmen, ohne irgend eine Last dem Volke aufzubürden, ausge⸗ führt werden können. Gäbe dagegen eine Bank 1 Mill. Papiergeld aus und liehe den Betrag der Regierung zu 7 pCt., so würde das Land mit einer Steuer von 70,000 Rihlr. hrlsch besteuert werden müssen. Das Volk würde die Steuer zahlen, die Bank sie einstecken und die Gesellschaft im Ganzen genommen in beiden Fällen so reich als zu⸗ vor bleiben; das Ünternehmen ginge durch die Verbesserung des Geldsystems von Statten, indem Kapital im Werthe einer Million in der Form von Gütern produktiv gemacht würde, anstatt daß es un⸗ produktiv in der Form von Münzen verblieben wäre; aber der Vor⸗ theil würde sich immer zu Gunsten derer herausstellen, welche das Papier ausgegeben hätten und da der Staat das Volk vorstellt, so würde das Volf die Steuern erspart haben, wenn es selbst und nicht die Bank⸗Gesellschaft diese Million ausgegeben hätte. *)

Bei Betrachtung aller dieser Vortheile einer Circulationsbank aber entsteht die Frage, wie wird der Kredit der Bank erhalten? oder was dasselbe ist, wie kann die Bank in Stand gesetzt werden, ihre Noten stets mit bagrem Gelde wieder einzulösen? Jedermann sieht ein, daß diese Frage die Existenzbedingung einer Bank überhaupt enthält, und daß eine Bank, welche mit dem vierten Theil des Betrages ihrer ausgegebenen Noten an Baarem gebildet ist, nothwendig zu Grunde gehen und großes Unheil anstiften muß, sobald durch irgend welche Handelskrisen ihr mehr als der vierte Theil der Noten zum Einlösen präsentirt wird. Adam Smith sagt, sämmtliches Papiergeld, wel⸗ ches in einem Lande zirkuliren kann, könne niemals den Werth des Goldes oder Silbers, dessen Stelle es vertritt, oder das in Ermange⸗ lung des Papiers zirkuliren würde, übersteigen. Sollte das zirkulirende Papier diese Summe wirklich einmal übersteigen, so müsse es, wenn es nicht ins Ausland geschickt werden oder in der Circulation des Landes aufgehen kann, unfehlbar in die Banken zurückkehren, um gegen Gold ausgetauscht zu werden. Viele würden sogleich bemerken, daß sie mehr von diesem Papier hätten, als zur Besorgung ihrer Geschäfte im Inlanbe nöthig wäre, und da sie es nicht ins Ausland schicken könnten, so würden sie sogleich Baarzahlung von der Bank verlangen. Die Bank würde einer Be‘ stürmung (2 Run) ausgesetzt sein, die immer dringender werden müßte, je schwieriger die Zahlüngsleistung würde, bis sie endlich alle Baar⸗ zahlung einzustellen und den Banterott zu erklären genöthigt wäre.

Es kommt sonach Alles darauf an, Sicherheit gegen eine über⸗ mäßige Papier⸗-Circulation und demzufolge gegen die Einstellung der Baarzahlungen zu erlangen. Adam Smith und in neuerer Zeit nach ihm Ricardo finden das Mittel zu dieser Sicherheit in einer einfachen, über die Ausgabe des Papiergeldes zu setzenden Kontrolle, und zwar solcher Art, daß die Ausgeber des Papiergeldes die Ver⸗ pflichtung auf sich nehmen, ihre Noten stets entweder? mit Gold oder Silber zu bezahlen. Beide stellen es nämlich als ein unumstößliches Axiom auf, daß das Uebel einer übermäßigen Papier- Circulation und der Mißbrauch derselben seine eigene Kur selbst mit sich führe, sobald man eben nur gesetzmäßig die Einwechselung der Banknoten gegen baares Geld erzwingen koͤnne. In der Theorie läßt sich die Richtigkeit die- ser Behauptung nicht bestreiten; bie Praxis aber hat sie nicht be—= währt. Die traurigen Erfahrungen in den Vereinigten Staaten ha⸗ ben es in neuerer * bewiesen, daß diese gesetzmäßeige Konvertibili-= tät des Papiergeldes allein nicht hinreicht, um den aus einer über- spannten und maßlosen Circulation desselben entstehenden Uebeln alle⸗ mal vorzubeugen, und daß die Mittel, diesen gesetzmiüßigen Tausch des Papiergeldes zu erhalten, so unfehlbar dieser auch am nde statt⸗ sinden muß, Zeit in ihrer Anwendung erfordern und manches Elend

) Adam Smith, Inquiry intho ihe Nature and Causes of the Wealth of Nations. Book II. Chapt. II. pas. 127. ) Ricardo, Principlesof Polfiical Ecdnomy and Taxation Chap.

xxVI I. pag. 33.

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