1845 / 334 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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und manche Noth erzeugt haben dürften, ehe ein volllommener Er- folg sie krönen könnte. Wenn nach einem langwierigen Prozesse eine Bank zum Bruche gebracht und in die Lage versetzt würde, mit dem Kapital ihrer Gründer oder Actien⸗Inhaber die ausstehende Circula⸗ tion baar einlösen zu 32 wer erseßt mittlerweile dem Eigner des unbrauchbar gewordenen apiergeldes den Werth, dessen er zu einer bestimmten Fit und zu einem bestimmten Zweck bedurfte? Auch ist es unbezweifelt, daß unter diesem System sich Mißbräuche einschleichen dürften, welche die Verpflichtung, Banknoten gegen Gold auszutau⸗ schen, zu einer ganz illusorischen machen konnten. Denn wenn die Bank⸗Direction z. B. die eben eingetauschten Noten durch irgend ein Mittel wieder in Umlauf bringen kann und somit ihre Circulation auf demselben Fuß erhält, während das Gold fortsährt, aus ihren Kof⸗ fern zu fließen, so kann das Prinzip der beständigen Konvertibilität der Noten, dem Anscheine nach, in voller Kraft bleiben, bis alles Gold ausgewandert ist und die Garantie, die das Publikum besitzen sollte, entflieht, ehe man Mittel findet, die begangene Unregelmäßig⸗ keit zu entdecken und ihr abzuhelfen. ü

Um diesen Uebelständen abzuhelfen, ist in England deshalb seit dem Jahre 1836 eine neue Schule entstanden mit anderen Begriffen don den Eigenthümlichkeiten einer gemischten Geld Circulation, an deren Spitze Herr Samuel Jones Loyd steht, der reichste und

1504

erfahrenste aller englischen Banquiers. Den Begriffen dieser Schule zufolge, ist es nicht hinlänglich, daß der Austausch der Noten gegen Gold, ihre Konvertibilität, vollkommen gesichert sei, sondern die Quan-⸗ tität des zirkulirenden Papiergeldes muß in jeder Hinsicht die Stelle des Baaren vertreten und eine metallische Basis haben, mit anderen Worten, die Wirkung und Bewegung einer Papier Circulation soll sich durchaus nicht von jener entfernen, welche eine ausschließlich metallische Circulation mit sich bringt und ihre Wirksamkeit unb Aus dehnung unter den natürlichen Gesetzen der leßteren stehen 3. Da nun Gold nicht allein das Maß des Werthes aller Dinge, sondern auch das allgemeine Circula- lionsmittel sein und nur der Konvenienz halber durch Papier ersetzt werden soll, so folgt daraus natürlich, daß das letztere nur ein Substitut des ersteren sein darf. Eine völlig metallische Circulation strebt von selbst nach ihrem waagerechten Ebenmaß und wenn sie im Verhältniß zu der Circulation anderer Länder zu groß ist, so fließt der Exceß durch den Wechsel⸗Cours aus dem Lande, so wie im entgegengesetzten Fall,

) Vergl. „Stellung und Aussichten des Welthandels in den ersten Monaten des Jahres 1815“ von Vincent Nol te, Triest bei Favarger, eine lehrreiche Schrift, welche über Sir R. Peel's Bank⸗Reform eine aus⸗

führliche Abhandlung enthält, der wir hier später folgen.

H ADJnLeaaes

wenn sie zu klein ist, der Mangel durch dasselbe Mittel Folglich sindet man in der Quantität des ein, und ausfließen des einen ziemlichen sicheren Maßstab, nach welchem die Ju. nahme einer metallischen Circulation beurtheilt werden könnz keine andere im Lande * und wenn nun diese natürliche nich gestört werden soll, fo muß auch die Ausgabe und Circun Papiergeldes mit der wirklichen Bewegung des Goldes in h rallel · Cinie gehalten werden und im Einklange stehen. Dien Prinzip, worauf die neuere Schule ihre Ansicht gründet, und erst durch Sir R. Peel in seiner vorjährigen Bank⸗Reform n Anwendung erfahren hat. Wir werden im Folgenden Ge haben, noch oft darauf zurückzukommen. Ob aber die Anwendung dieses Prinzips wirklich einen]

zustand in den Geldverhältnissen des Landes herbeizuführen in

ist, läßt sich schwer bestimmen. Wir können es weder leugn zugeben, sondern beschränken uns darauf, in einem Rückblic

Beschichte der Bank von England und auf die Bank⸗Resorm

Peelis, die Vortheile des alten so wie des neuen Systems nach und an den begangenen Fehlern und— Irrthümern die Nothm eingetretener üblen Folgen klar zu machen.

w ——

Allgemeiner Anzeiger.

gekanntmachungen.

litso Erlebigter Stechrief .

Der durch den Steckbrief vom 15. Ofltober e. und wiederholt den 12. November e. verfolgte Kriminal- Gefangene Arbeits mann Friedrich Wilhelm Dietz ist wieder ergriffen und der Steckbrief dadurch erledigt.

Berlin, den 25. November 1815.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. v. Sch ro etter.

11791 Bekanntmachung.

Indem wir zur öffentlichen Kenntniß bringen, daß sich in der unter unferer Verwaltung stehenden Straf⸗ Anstalt zu Rawicz 160 männliche Gefangene befinden, welche anderweitig beschäftigt werden sollen, fordern wir Fabril⸗ Unternehmer, welche von diesen Arbeitskräften Gebrauch zu machen geneigt sind, hierdurch auf, ihre Offerten entweder persönlich oder in porlofreien Briefen bis spätestens zum 1. März . J. an den Regierungs- Rath von Taschowitz hierselbst zu richten und sich ge⸗ gen denselben zugleich über ihre perfönlichen Verhaͤlt⸗ nisse, so wie über den Besitz des zu dem beabsichtigten Geschäfte erforderlichen Vermögens, genügend auszu⸗ weisen, worauf unsere Entschließung über die Annahme der e, wen Anerbietungen sobald als möglich erfol- gen wid.

Posen, den 21. November 1845.

Königliche Regierung, Abtheilung des nnern. r v. ie dend niß auszustellen,

tungen.“

1771 Nothwendiger Verkauf. Ober- Landesgericht Naumburg an der Saale. Das im Saalkreise . Stunde von Halle belegene Allodial Rittergut Ischerben, ausschließlich der auf 5198 Thlr. 16 . 8 Pf. gewürderten Gebäude, je⸗ doch mit 13 Hufe Land in Parguer Mark, abgeschatzt zu 31, 665 Thlr. 4 Sgr. 2 Pf.,

am 25. Februar 1846 an Ober - Landesgerichtsstelle öffentlich meistbietend verkauft werden. Taxe, neuester Hypothekenschein und Kaufbedingungen sind in unserer Registratur einzusehen. Alle unbefannten Real- Prätendenten werden bei Ver-

Oltober 1845. (L. S.)

Erbgut oder in wohlerworbenem Gut; dagegen sollten sie verpflichtet sein, ihre etwanigen Schulden und Le⸗ ehmen und abzutragen und überhaupt ihre eßtwilligen Verfügungen auf das genaneste zu erfül= len 2c. Sollten überall keine rechtmäßigen Intestat⸗Erben vorhanden sein, oder zu ihrer Verlassenschaft sich auf das von dem Herrn executor testamenti auszubringende

roklama oder sonst zu seiner Kunde nicht melden, dann eße sie hiermittelst die Stieftochter ihres verstorbenen Sohnes, Betty Steckenhauer, geborene Albertini in Ham⸗ burg, auch zur Testaments - Erbin für alles dasjenige ein, was sonst ihren Intestat⸗ Erben zugefallen sein würde, aber auch mit allen denselben auferlegten Verpflich⸗

Auf den Antra manns, Herrn Konsuls Wilhelm Crull, als Testamenis- Exelutors, laden wir, um nun die rechten Erben der Veistorbenen zu ermitteln, alle diejenigen Intestat · Erben , n, derselben, die den Nachlaß aus Erbrecht in Anspruch nehmen wollen, hierdurch peremtorisch

am 10. Januar künftigen Jahres

vor unseren zum Niedergerichte verordnefen Mit ⸗Raths⸗ freunden zu erscheinen und solche ihre Ansprüche anzu⸗ melden und nachzuweisen, unter dem Rechts⸗Nachtheile, daß von den sich Meldenden und Legitimirenden der nächste Intestat⸗Erbe und, wenn kein n,, In⸗ testat⸗Erbe sich meldet und legitimirt, die Beity

hauer, geborene Albertini in Hamburg, für den rechten Testaments Erben werde angenommen werden, dem als solchem der Nachlaß zu überlassen und das Erbenzeug⸗ und daß die sich nach der Präklusion n oder gleich nahen Erben schuidig ungen . Dispositionen . 1 die en anzuerkennen und zu übernehmen. ö

Ueber die Verwandif astẽ He han ift der Verstor⸗ Die Jukunst der deuischen Bühne. Von Dr. Mel- benen liegt in den den verstellten Akten nur so viel vor, daß defuncta am 258. November 1769 zu Königsberg geboren und die älteste Tochter des dortigen Schneidermeisters Johann Gottfried Mueller (Müller) und dessen Ehefrau Anna soll Catharine, geborenen Freudenreich oder auch Helden⸗ reich gewesen ist.

meldenden nähere seien, alle Handl Erbschaft Getreten

separat für Thlr. zu haben ist.

g des hiesigen Bürgers und Kauf⸗ broschirt. 20 Sgr.

beziehen:

n 1175 87 6 Jahr

tit 7 Stahsstichen. Inhalt. Kalender mit den Hof - Feiertagen. artistischen Beilagen. hagen von Ense.

Interessenten zur Einsicht chier Meyr.

fürstlichen Personen in Europa.

W. Enghardt,

Stadt Secretair. von C. l'ꝛillemand, ge

meidung der Ausschließung hierdurch mit vorgeladen.

1871 Nothwen diger Verkauf.

Das dem August Krampitz ehörige sub No. 1. zu Nerzkau belegen? freie, ar ghz Grundstück mit einer Bockwindmühle, abgeschätzt auf 7728 Thlr. 5 Sgr., soll am 6. März 184656, Vormittags um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Taxe und Hypothelenschein sind in der Negistratur einzusehen.

Thorn, den 10. August 1845. Königl. Land- und Stadigericht.

17721 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 18. Juli 1845.

Das Dessauer⸗ Straße Nr. 6 belegene Fuhrherr Ploetz⸗ sche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 16683 Thir. 17 Sgr. 9 Pf, soll

am 10. März 1846, Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur ein zusehen.

die Zukun

Bromberg. n 'n Tini d ß Fun n der von dem Königlichen. Justiz'Amte Pirna wem gen des auf dem Gute Neustruppen hee nn. von I96kh] Wilckeschen Lehnsquanti sammt Zinsen erlassenen Edit tal Ladung de dato Pirng 8. September 1835 muß es anstatt der Königl. sächs. Oberlieutenant Herr Otto Mo⸗ ritz von Wilcke zu Dres den heißen: derm alen zu Budissin /. Pirna, am 22. November 1845. Königl. sächs. Justiz⸗ Amt allda.

Wir Bürgermeister und Raih der Stadt Wismar

fügen zu wissen:

Die am 17. August dieses Jahres allhier verstorbene Wittwe des weiland hiesigen Bürgers, Kaufmanns und Karten- Fabrilanten Christsan Ludwig Klingner, Christine Charlotte Klingner, geborene Mueller, hat durch von ihr cum domin e 25. Oktober 1844 an bene Testament we Konsulaie

zu haben:

Literarische Anzeigen. So eben wurde versendet: 1181

22 1. Minerva, norbr. 1845. Inhalt: Charal⸗ teristiken der bedeutendsten politischen Schrifisteller Deutschlands. turbewegungen am Niederrhein (2. Art. . Der deutsche Binnenhandel. Zeitbewegungen in Deutschland (11 Art.). Notizen zur Tages- med,, Randbemerkungen zu Kort üm 't Ta fel Kalender für 1846 ; eitbetrachtungen. is: elegant aufgezogen 5 Sgr. 216 Sgr. ( Das 33 enthält unter a. Art.: Ueber Preis: elegant ausgezogen Sgr. unausgerogen Sr er 2. Miscellen tur. II. Heft,

Bestellungen auf obige Journale nimmt an E . S. 1 182 Mittler in Berlin (Stechbahn 3), Posen und

Bei G. Reimer, Wilhelmsstr. 7s, ist eben erschie-⸗

nen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen: Berichtigung einiger mich betreffenden Angaben in der Schrift des Herrn Siaats - Ministers

von Kamptz „Prüfung der grellen Irr= thümer des Stadtgerichts⸗Raths Simon“ von

Dr,. Ludwig von Mühlenfels,

[i925 Königl. Ober⸗-Landesgerichts⸗Rathe. Geh. 3 Sgr.

Jahrbuch für

Pferdekenntniß, Pferdehandel, Pferdedressur n b Noß⸗ Aufl. 5 Sgr. arzneikunst a. d. J

Tenn eder, fortgesetzt von mehreren Hippologen und 71 Sgr. Thierärzten. 23. Seit 23 Jahren Freunde unter den

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Biermann, 6. von Sagert. Der weiße von Schulin. Klosterkirche in Berlin. gest. von H. Fincke.

II. Veit, Weber ü. s. w. Kul⸗ heim, gest. von Sagert.

sogen. deutsch · kath ol. Kirch e.) aus der neuesten ausländ. Litera 1845. Jena, Bransche Buchhdlg.

und Leipzig

A Bände. 2te Auflage. 5 Thlr. I. Kursus. Zte Aufl. 20 Sgr. Aufl. 23 Sgr

» 5. gr. 8.

Böttcher, Mäßigkeitsschriften: Der Das Hauslreuz. 2nste

1846. Angefangen von S. v. vag J. F

9 Kart. 4 Thlr. 10 Sgr. at fh dieses Jahrbuch so viele Pferdellebhabern erworben, daß es

satz bald wieder aufhören Aufl. j 7 Sgt.

mußten, ja es werden noch jetzt häufig ganz vollständige Exemplare verlangt, von denen der Ae bis 16te ( ster fehlt gänzlich) von 20 Thalern Ladenpreis auf 6 Tha—= ler herabgeseßzt sind. Dieser neueste 22ste Jahrgang ist so überaus interessant, reich und mannichfastig, daß wir die Inhalts- Anzeige, welche 15 verschiedene Aufsätze umsaßt, auf diesem beschränkten Raume nicht mittheilen können. Wir bemerken bloß, daß solgende Abhandlung auf vieles Verlangen daraus befonderz abgedruckt und Aufl. 20 Sgr.

Des Hofrath und Prof. Dr. Renner Eiwas über die

preußische Pferdezucht und ihre Geschichte seit dem Tobe Friedrich des Großen. Mit Abbildung eines Gestütpferdes.

So eben erschien in ber Gropius schen Buch- und Kunsthandlung, Königl. Bauschule Laden Nr. 12, und ist durch diese, so wie durch alle Buchhandlungen, zu

Berliner Kalender für 1846.

Biographische, historische und statistische Notizen zu den Voltaire in Frankfurt am Main 1753. Von Varn⸗

Zwei Ehen. Novelle von Th. Müg ge. Genealogie der regierenden hohen Häuser und anderer

Berichtigungen und Nachträge zu den

1845 enthaltenen Nachrichten uͤber den Königl. preuß. l ö. . 4. *. Hosstaat und über die obersten Staats Behörden. Gegeben unter dem Stadtsiegel. Wismar, den 13. Ar tiff de TEhril.

Marie Luise Anna, 3 von Preußen. Gez. von A. Teichel. Fontaine am Ba bel s berge. Gez. von Biermann,

Maschinen⸗ Haus bei Sans sou ci. Gez. von a al. Gez. von H. Waasemann, gest. Gez. von Biermann,

Mausoleum in Charlottenburg. Prof. Meyerheim, gest. von Authwaite in Paris. Gneisenau, Blücher, Jork. Gez. von Meyer⸗

Ferner erschlen in derselben Buchhandlung:

Alphabetische Uebersicht

der kürzlich im Verlage der Hahn schen Buchhandlungen in Hannover

in neuen Auflagen

wieder erschienenen Verlags Artikel, welche durch alle Buchhandlungen zu beziehen sind, in. Berlin ( Stechbahn 3),

posen und Sranbeiz urch E. S. Mittler. Aristophanis Comoedisc. Ed. D.. F. H. Bothe.

Beck, Dr. J., Lehrbuch der allgemeinen Geschichte. Behre, C. W., Hannov. Choral · Melodieenbuch. 2te

Bibel, oder d ganze Heilige Schrist. Neue Stereo⸗

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(J. Bülow) n Serlin Curse 6) 2, r ,, ,. Das Neue Testament. I. Nr. 7. ohne .

men 67 Sgr., desgl. mit Pfalmen S8 Sgr. ferdezucht, Bodemann, Fr. W., Biblische nah nin zen. 2te

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. W, Handbuch der Blumengärmmeret, 3 Theile. ie Aufl. 7 Thlr. 20 Sgr.

d Call in, A. F., Elementarbuch der en sich selbst unter den mißslichsten Konjunkturen hat halten ff Kursus. 2te Aufl. 20 Sgr. können, während andere n hippologische Zeit- Cru

schriften aus Mangel an A

glischen Sprache. ius, G. C., Wörterbuch zum J. Cäsar. Ale

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Gradus ad Parnassum lat. Ed. MN. Friedemann. 2 Bände. te Auflage. 2 Th

Hanke, Henriette, sämmtliche Schriften. N 6. letzter Hand. 88 Bände. Subscrpr. j 10 r.

Heys . J. C. A., Allgemeines verde und erklärendes Fremdwörterbuch. gie Aus.]

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. D, Arithmetisches Exempelbuch. 18 Hest. * Thlr. Antworien dazu. 1012 Aufl. g Thir, )

Ils Heft. 11Ite Aufl. I Thlr.] dazu. 19e Aufl. Thlr. 127 Sgr.

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Lateinische Vorschule. Ate Aufl. 126

Lateinische Elementar Grammatik. . 273 Sgr.

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Meyer, Dr. K. F., Volksschrist über den Adolph⸗Verein. Ite Aufl. 25 Sgr.

Oltrogge, C., Deutsches Lesebuchꝰ Ir. Kun Aufl. 20 Sgr.

Iir Kursus. 5te Aufl. 20 Ey

n IlIx Kursus. Zte Aufl. 1 hl.

Deutsches Lesebuch für Elem. Kassen. 20 Sgr.

Ontrup, G., Christ⸗ katholischer Katechismi⸗ Stereotpp- Ausgabe. 5 Sgr. Petri, Dr. L. IJjl., Lehrbuch der Religion. I 173 Sgr. . Rettig, Dr. G. F., Bibelkunde. Ste Auf. größeres Lesebuch. gte Aufl. 77 Sg O e lleineres Lesebuch. Ate Auf. 5 Sg. Schaffer. J. F., aus führs. franz. Sprachfihh, Aufl. 1 Thlr. lleine franz. Sprachlehre. Ate Ausl. Il D sranz. Lesebuch. Ate Aufl. 20 Sgr. Sef f er, J. H., Erstes Hülfs buch b. Untemih deutschen Sprache. Ate Aufl. 5 Sgr. Zweilej buch. 2Ate Aufl. 73 Sgr. 125 Sgr. Sturm, C. C. Unterhaltungen mit Holt in du genstunden. Von H. W. . szle olg er, Dr. W. F., Handbuch der Geogth Theile. Ste Aufl. ir Theil. 4 Thlr. 13 ei . Lehrbuch der Geographie. Ir Kursu. faden.) 3 . (. r. he n = Ur Kursus. (Schulgeographie. 20 Sgr. . 4 Lehrbuch der Geschichte. Ir Kursus. l den.) Jie . 75 * . , Ur Kursus. (Abriß.) Zie Aufl.

(Im November 1845.)

In Umschlag

im Jahrgang

Gez. vom

165 Sgr.

2 31 Sgr.

Abs nne ment beträgt: lr. für Jahr. H. . *. Rthlr. 1 Jahr. Theilen der Monarchie vhne Preiserhöhung. fions - Gebühr für den einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Past-Anslalten des An- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses glatt an, für gerlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichsstraße r. 72

334.

Berlin, Dien stag den Tren Dezember

Ynhalt. cher Theil.

d. Berlin. Kammergerichts⸗Präsident von Billow *. Rh ein⸗ vinz. Die Universität Bonn. che Bundesstaaten. Königreich Bapern. Entbindun der in von Thurn und Taxis. Königreich Sach fen. Landtags. Ver- lungen. Großherzogthum Baden. Ministerieller Beschluß mannheimer 6 n,, vom 19. November. Großheer= hum Sach sen⸗Weimar-Eisenach. Durchreise der Nin cin cht von Preußen. Schreiben aus Frankfurt a. M. (Der Her⸗ on Nassau; die Bundes ⸗Versammlung; die arbeitenden Klassen. ) rreichische Mongrchie. Weiß kirchen. Sturm. eich. Paris. Nachrichten aus Algerien. Frankreichs Bemü⸗ en zu Gunsten des Christenthums in hina. Juschlag von Eisen⸗ en. Börse. Schreiben aus Paris. (Stellungen und Opera⸗ n der verschiedenen Generale in Algerien; Unterwerfung von Stäm- Abd el Kader und andere Leiter bes Ausstandes.) Hritanien und Irland. London. dof Nachricht. Vermischtes. lande. Aus dem Haag. Anlegung eines Hafens bei Sche ve en. Brüssel. Kammer⸗Verhandlungen. Vermischtes. en. Brief aus Pari g. (Kongreß—- ahlen; Vermischtes.) henland. Brief aus Athen. (Schließung der Kammern; Ver⸗ ie. i. K,, Der Brand an den Dardanellen. bahnen. Berlin. Die Köln⸗ Mindener und die Thüringer Bahn. ls- und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börsen⸗ und Markt⸗ st. Schreiben aus Frankfurt a. M. ( Börse.)

Dpernhaus. („Der Freischütz“; Dlle. Lind als Agathe.)

use. (3Zusammenstellung der bisher ausgeführten oder im Bau be⸗ en Preußischen Eisenbahnen und der Resultate ihres Betriebes.)

Amtlicher Theil.

ge Majestät der König haben bei Allerhöchstihrer Anwesenheit provinz Pommern zu ernennen geruht: . Zu Rechnungs-Räthen: n Seeretair und Kalkulator Fi scher bei der Provinzial⸗ Verwaltung in Stettin; den Regierungs⸗Seeretair Protzen ln; den Regierungs⸗-Secretair Stark in Stettin. Zum Kanzlei⸗ Rath: zen Regierungs⸗Secretair Kar st en in Stralsund. Zum Geheimen Kommerzien-Rath: hen Kommerzien⸗Rath und Rathsherrn S p ald in g in Stralsund. Zum Kommerzien⸗-Rath: en 1 und Stadtrath Dreher sen. in Stettin. erner: len Kaufmann Eduard Cattley zu Kertsch in der Krimm övnsul daselbst.

Bekanntmachung. : dem am 19ten d. M. entwendeten ii ef Fedeisen zur Fahr⸗ In Köln nach Elberfeld hat sich ein an die hiesige Haupt- Direction gerichtetes Schreiben mit dem Kassen vereins Schein 70. Litt. D. Fol. 9401 über 100 Rthlr. befunden. jenige, welcher gegenwärtig im Besitze des Kassenvereins⸗

es ist, wird aufgefordert, hiervon, unter Namhastmachung des

. en, nne usf= fine Behufs weiterer Nachforschung hz zu geben. jerln, den 29. November 1845.

General ⸗Post⸗Amt.

1845.

Angekommen: Der Resident bei der freien Stadt Frankfurt a. M., Kammerherr und Geheime Legations⸗ Rath von Sydow, von Stettin.

Abger eist: Der General⸗Major und Commandeur der ten Landwehr Brigade, von Voß, nach Magdeburg.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 1. De seiner treue

öchst han ah. r eben so viel

Chef⸗ erichts e seine Verstorbene beiwohnte, und unterbrochen. Die Mitthei⸗ wir uns vor.

NRhein⸗Provinz. Die Zahl der Studirenden in Bonn hat ch in den ersten Tagen des November⸗-Monats noch so vermehrt, daß die allgemein gewordene Besor niß wegen einer bedeutenden Ver⸗ minderung gegen das vorige 8 sich als ungegründet erwiesen hat. Sie beträgt im Ganzen 709, im vorigen Semester 710. Da⸗ von zählt die fatholisch⸗ theologische Fakultät 145, früher 121; die evangelisch⸗theologische 68, früher S0; die juristische 226, früher 236 die medizinische 10, früher 103; bie philosophische 135, früher 133. Die übrigen 35 sind Nichtimmatrikulir e.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Die Fürstin von Thurn und Taxis wurde am 25. November von einem Prinzen entbunben.

Königreich Sachsen. Die zweite Kammer beendigte in ihrer Sißung vom 29. November die Berathung über den die Schiedsmänner betreffenden Gesetz⸗Eutwurf. Im Laufe der Verhand⸗ lungen wurden zwar vielfache Anträge wegen Abänderungen, Zusãätze und Einschaltungen gestellt, indeß nur wenige fanden Unterstützung und noch weniger Annahme. Bei 8. 27 stellte der Abg. Schaffrath einen Antrag, der dahin ging, daß, im Falle der Friedensrichter oder eine der Parteien kein Bedenken dagegen haben, die Verhandlungen der Friedensrichter öffentlich und unter Zulassung von Zuhörern enn den sollten. Dieser Antrag führte eine längere Debatte herbei, wurde jedoch endlich mit einer Mehrheit von 46 Stimmen verworfen. Gleiches Schicksal hatte bei 8. 29 ein Amendement desselben Abgeordneten dahin gehend, daß der Friedensrichter bei Nichterscheinen der Parteien nicht länger als eine Stunde nach der in der Vorladung als Termin bestimmten Zeit zu warten verbunden sein könne. Der Staats⸗Mi⸗ nister von Könneritz bemerkte hierbei, daß es nicht im Sinne des Gesetzes liegen solle, als sei der Friedensrichter in solchen Fällen nach Verlauf des bestimmten Termins verpflichtet, „einen ganzeu Tag“ auf die Parteien zu warten, wie dies von einigen Abgeordneten angenom⸗= men zu werden scheine, sondern daß es ganz seinem Ermessen anheim⸗

gestellt werben müsse, ob er überhaupt und wie lange er warten wolle; das Amt eines Friedensrichters sei ein Ehrenamt, man dürfe ihm keine Pflichten auflegen, bie ihm dasselbe lästig machten. Bei 8. 30 erklärte sich der Abg. Brockhaus gegen den Deputations⸗ Antrag und sprach den Wunsch aus, daß die Ausführungs⸗Instruction des Gesetzes nicht, wie im Deputations-Berichte beanfrag!, den Ständen zur Begutachtung vorgelegt, sondern der Regierung überlassen werden möge; die ausführliche Berathung des gegenwärtigen Gesetzes lasse es nicht wünschenswerth erscheinen, daß dieser Gegenstand nochmals in der Kammer zu einer längeren Debatte Veranlasfung gebe. Staats⸗ Minister von Könneritz drat dem insoweit bei, daß er bemerkte, wie diese Instruction wohl ohnehin Sache der Regierung sei, da ste keinesweges als ein eigentlicher Theil des Gesetzes, sondern vielmehr nur als ein Leitfaden für die Ausführung desselben angesehen werden könne. Vice⸗Präsident Eisen stuck fand in ber Aeußerung des Abg. Brockhaus einen Vorwurf gegen die Kammer, als habe fie bei der Berathung des gegenwärtigen Gesetzes Zeit verschwendet, und be— merkte, daß er einen solchen Vorwurf am allerwenigsten aus der Mitte der Kammer selbst erwartet habe. Der Abg. Brockhaus erklärte auf diese Bemerkung, daß es ihm nicht beigekomme, der Kammer einen solchen Vorwurf zu machen, der ja auch ihn selbst treffen würde; es sei , Ansicht, daß eine Be⸗ rathung, welche bis zu diesem Augenblick in er te Sitzung erst bis zum 30sten Paragraphen vorgeschritten, selbst die Bemerkung, baß sie hin und wieder zu ausführlich gewesen, gestatte. Die Ansicht des Vice⸗Präsidenten fand keine weiter? Folge; vielmehr hielt es bie De⸗ putation für zweckmäßig, ihren Antrag zurückzunehmen, worauf der n nach dem Gesetz⸗Entwurse einstimmig angenommen wurde. ine im Lauf ber Debatte von dem Abgeordneten Beyer gestellte Anfrage, ob ein Friedensrichter bie Uebernahme eines anderen Ge⸗ meinde⸗ Amts abzulehnen berechtigt sei? veranlaßte den Staats⸗Minister von Könneriß am Schluß der Berathung, um diesen Zweifel nicht unerledigt zu 353 einen Zusatz⸗Paragraphen vorzuschlagen, der so lauten sollte: Das Amt eines Friedensrichters ist ein solches, welches den Inhaber berechtigt, die Annahme eines Gemeinde- Amts abzuleh⸗ nen“, und welcher nach kurzer Biskussion gegen 4 Stimmen ange⸗ nommen wurde. ierauf schritt der Präsident zur Abstimmung durch Namens⸗ Aufruf, und es wurde der Gesetzentwurf mit den bei der Berathung genehmigten Abänderungen, Zusaͤtzen und Anträgen gegen 4 Stimmen (Pokpe, Klinger, Müller und Präsident Braun) angenommen. Die 3 Sitzung der zweiten Kammer warb auf den J. Dezember und der Deputationsbericht über das Provisorium der Erhebung der Steuern und Abgaben für bas Jaͤhr 1846 festgesetzt, so wie der über das Dekret, bie Gleichstellnng der Salzpreise betreffend, auf die Tagesordnung gebracht.

Großherzogthum Baden. Die Karlsruher Zeitung berichtet: „Sicherem Vernehmen nach, hat das Großherzogl. Mini? sterium des Innern die Verfügung der Kreis⸗ Regierung in Mann⸗ heim, wodurch die Großbürger -= Ausschuß⸗Versammlung vom 19ten d. M. verboten worden ist, im Relurswege bestätigt und damit den Grundsatz, worauf jene Verfügung beruht, anerkannt.“

Großherzogthum Sachsen⸗Weimar⸗Eisenach. Die Prinzessin Albrecht von Preußen Königl. Hoheit kam am 27. Rovem-⸗ ber in Weimar an, speiste am Großherzoglichen Hofe und setzte dar⸗ auf die Reise nach den Niederlanden fort.

** Frankfurt a. Mꝛ., 27. Nov. Es sind in neuester Zeit in den Zeitungen, die Gerüchte wieder aufgetaucht, daß auf Se. Hoheit den Herzog von Nassau in Italien (Genua) ein Attentat gewagt worden sei. Es darf aufs bestimmteste versichert werden, daß alle diese Gerüchte ohne allen Grund sind. Eben so sind auch

Königliches Opernhaus. Der Freischütz. Dlle. Lind als Agathe.

Freischütz von Weber, früher so sehr das Lieblingswerk der n Nation, daß sein Ruhm sogar den des Don Juan zu verdunkeln war in der letzten Zeit von unserer Bühne etwas stiefmütterlich be⸗ worden. Man sah ihn zuweilen, wie es schien, nur zur Füllung pertoirs oder um fremden Künstlerinnen Gelegenheit zu geben, in ile der Agathe eine Probe ihrer Gesangsbildung vor dem Publikum mpttadt abzulegen. Wir sind daher der einsichts vollen Bemühung lendantur nicht minder als dem glücklichen Zufall, daß Dlle. Lin d le der Agathe gab, allen Dank or l daß dem Freischütz in der giufführung am 30. Rovcmber ! wie kurz vorher dem Bon Juan, hi iigse Behandlung zu Theil ward, und möchten hierzu nur noch unsch fügen, daß auch die scenische Ausstattung, namentlich in der shlucht, den Glanz erhalten möchte, welcher, der Würde des neuen wen Spernhaufes 'angemessen, uns vollstaͤndiger vergessen ließe, daß eungtionen von Holz und Leinwand vor uns haben.

. Charalter der Agathe steht mit den Rollen, in denen sich Dlle. chlei bewegte, in wesentlichem Gegensatzß. In der Norm a, wie onna Anna, sind es Leidenschaften, die, von bestimmten That

Aauegehend, in steter Entwickelung bis zum Culminationspunkt des sch stezern, in beiden sind es starke Miaturen, nia tie fh ndüe'?

* die Gestaltung des Ganzen einwirken; Agathe dagegen wrd

[i Leidenschaften als von Empfindungen getrieben, sie sst ja nicht

n. Thun mit dem Geschich verslochten, fondern ganz von außen

unewisen Loos entgegengeführt worden, ihre Erregiheil , sich

ͤ 9 dramatischen An aß, als durch das Steigen und Fallen ber aa limmung des Gemüths, daher handelt sie auch nicht, fondern

Ende schi, wie Gott es fügt, auf sie einwirken.

in wir daher den Genuß enibehren, eine Persönlichkeit in lebendigem

un feindlichen Mächten voll wahren, dramalischen Lebens zu sehen,

wn dafür ein einsaches schönes Gemüth sein innerstes Wesen

n needlen empfindungsvollen Weisen all das Sinnen und s as Glück und die sehnende Pein eines Isebenben Herzens ab. unh anz die deuische Braut, den Thränen der Llebe naher als ihrem

min immer voll ahnungsreicher Besorgnisse um den Freund. Je

* cher der Inhalt dieser Gefühle ist, ö. vertrauter so Manche, die

* enen Herzen durchseb len, mit ihm! geworden sind, um so schwerer mer Darstellenin, diese ivpische Rolle mit indivibuellem Leben zu

3 und doch dabei dem Fehler einer zu großen Sentimentalität zu entgehen. 33 Vermeidung dieser Gefahren dürfte gerade unsere Künstlerin die geeigneteste Persönlichkeit besißzen, und sie scheint dies schon früher empfun⸗ den zu haben, wenn sie sich als Kind am lebendigsten für die Agathe interessirte und ihre Darstellung als die höchste Aufgabe ihrer einstigen Künstlerschaft betrachtete. Denn das Centrum ihrer Begabung ruht nicht darin, mit völligem Heraustreten aus ihrer eigenen Individualitaͤt, wie z. B. die Schröder-Devrient, ein Kunstwerk hervorzurufen, das nur durch seinen objektiven Inhalt bestimmt würde und dadurch in jeder Rolle zu ganz neuen Gestalten führte, sondern vielmehr darin, alles Gegebene mit ihrer eigensten Persönlichkeit zu durchdringen und den Mangel der Einför⸗ migkeit, der hieraus entstehen könnte, durch den Reichthum ihres zartbesai= teten Gemüths, durch die hohe sittliche Schönheit ihres eigenen Wesens zu verdecken. Wenn daher in senen Partieen zuweilen erst ein Zugeständniß an ihre Persönlichkeir gemacht werden mußte, wenn man zu dem vollen Genuß ihrer Darstellung gelangen wollte, so bedurfte es hier dieser Be⸗ gränzung nicht, wo ihre geistige Eigenthümlichleit so wie bie Beschaffenheit ihrer Simme das Darzustellende vollkommen beherrscht. In der Agathe darf sich Olle. Lind selber spielen, darf als syrifche Dichterin die eigensten Empfindungen den Tönen einhauchen, und wird gerade dadurch das Wesen der Agathe ausfüllen. . ; . gr. der ersten Scene, wo sie selbständig hervortritt, dem Rezitatio „Wie nahte mir der Schlummer“, das sie in langsamem Tempo und mit zartverklingenden Tönen sang, prägte sie das Wesen der tiefsten J nnerlich⸗ keit ein. Wer hätte nicht das so herzlich heraustönende „Ja, Llebe pflegt mit Kummer“ 2c., so wie den Ausruf „Welch schöne Nacht / mit leisem Klang der Stimme langsam heruntergleitend, als wolle sie die feierliche Nachistille zicht stören, ihr innig e elne, Wer hätte nicht das folgende et „Leise, leise“, worin sie, öfters den kühnen Flug der Stimme nach oben erhebend, immer wieder zur zartesten Ergebenheit gegen das unendliche Wesen herabgestimmt ward, bio sie erst in den Worien „Mein Gebet zur Himmelshalle“ die völlige Freiheit gewinnt, als den reinsten Ausdruck des eigenen Gemüihs betrachten mögen? Alles war hier so rein menschlich und doch so individuell empfunden. In dem Andante „Alles pflegt schon längst der Ruh“ erhielt namenmi das „Wo weilest du“ durch unmerlliches Relardiren einen lsefen Ausdru während, im Gegensaßz * dem heimlichen Rauschen der Wald-⸗Landschast, die Worte „Nur bie Nach⸗ tigall und Grille“ mit der liebsichen. Anniuth ihres langgezogenen Pianos gesungen, den unaussprechlichen Jauber der achtstimmung verbreiteten.

Doch wie mit elektrischem Schlage rührt sie der tönende Schritt, und die folgenden Stellen von der prüfenden Erwartung, die Tauschung zur süßen Hoffnung und seligen Gewißheit, bei der sie mit den Danlesworten auf die Kniee stürzt, waren ein Meisterstück dramatischer Entwicklung, ein Erguß voll solcher Poesie, daß sie auch das kälteste Herz zu dem Sturme des Beifalls fortgerissen hätte, jn welchen am Schluß der Scene das Publikum ausbrach und nicht enden zu wollen schien.

In dem felgenden Terzett hit Max und Annchen liegt die Schwlie⸗ rigkeit der Darstellung darin, daß Agathe, von trüber Ahnung ergriffen und durch die düstern Züge des Geliebten betroffen, divinatorisch über ihr Bewußtsein hinausgeht und ihn vor ber Versuchung warnt, ohne sie selbst zu kennen. Die ahnungsvolle Angst und deren unerklärlicher Schmerz, die hier allein die bewegenden Kräste ihrer Darstellun sein müssen, sind nur zu häufig von einem sentimentalen Beigeschmack nicht freigehalten, verlieren hierdurch die magische Wirkung und lassen den letzten Ausruf: „Denk an Agathens Wort!“ nicht recht zum Verständniß lommen. Allein Bise. Lind traf auch hier die glückliche Mitte zwischen zärtlicher Liebe und bebender Besorgniß und steigerte die letztere durch Mienenspiel und Gesten so wahr, daß man das aus ihr herausfühlte, was sie selbst nur unbestimmt empfand, den schrecklichen Entschluß des Geliebten, der sie selber dem Verderben so nahe bringen sollte. Zu bedauern war indeß, daß das Terzett nicht i zu einheitsvoller Wirkung kam, da das Spiel des Herrn Pfister als Max leinesweges die gluthvolle Empfindung der Braut erwiederte, und eher ge—= eignet war, sie von der Höhe ihrer tragischen Stimmung herabzuziehen. ;

Den Höhepunkt der Darstellung bildete die Kavatine „Und ob die Wolle sie verhülle“, jenes im reinsten Gottvertrauen dahingehauchte Ge⸗ bet, in welchem sich Agathe nach angstvoll durchweinter Nacht wiedersindet und zu stiller Heiterkeit der Seele erhebt. Es ward von unserer Künstlerin mit aller Vollendung fünstlerischer Bildung und jener Neinheit ihres We⸗ sens gesungen, welche die Ueberzeugung brachte, man könne von ihr wohl bedeutendere Eindrücke des Spiels und Gesanges erhalten, nie aber einen innigeren Erguß ihrer edlen Seele. ö

So rundete sich die Darstellung unserer Künstlerin zu dem einbeits-= vollen Bilde ab, welches der Kompoönist, wenn er noch lebte, , als das wahre Ebenbild seiner Agathe begrüßen würde. Ueber die Aus führung der übrigen Partien, die sich zum Theil sehr gelungen der Gastdarstellung anschlossen, sei uns erlaubt, bei der Wieder olung der Aufführung Einiges hinzuzufügen. 12.