1845 / 345 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

dem Maße mehr Ausgaben für den Bedarf Straf⸗Anstalt verrechneten, als bie wirklichen Ausgaben betragen haben, und zwar (so weit sich dies jetz noch mit Gewlß⸗ heit ausmitteln ließ, im Betrage von mehr als 120600 Fr. 4 daß dieselben von den Vorräthen der Anstalt für ihren eigenen Bedarf verwendeten, verschiedene derfelben ehörende Geräthschaften, so wie Garn, das von dritten pe in die Anstalt zum Verweben gegeben wurde, gewobenes Zeug u. s. w. ch rechtswidrig zueigneten und in dieser Weise der Unterschlagung m ausgemittelten Betrage von mindestens 1800 Fr. sich schuldig ge⸗ macht haben; 56) daß ottinger Unterschlagungen im Betrage von 384 Fr. 79 Rp. aus den Sparkassen der Sträflinge verübt habe; 6) daß beide Eheleute Zeu en zu Ablegung falschen Zeugnisses zu ihren Gunsten anstifteten. Bei Hottinger wurde als hauptsãchlicher Erschwerungs grund hervorgehoben, „da durch ein solches verwerfliches Treiben nicht nur die Erreichung des Zweckes der Besserung der Sträflinge unmöglich gemacht, sondern zugleich das gänz⸗ liche sittliche Verderben mancher —— bewirkt werde.“ In Folge dieser Beschuldigungen hat das riminalgericht einstimmig den Hottinger zu 16 Jahren Kettenstrafe und die Frau Hottinger zu 10 Jahren Zuchthausstrafe, welche dieselben in hiesiger Straf⸗Ainstalt, jedoch in abgesonderten Zellen, zu erstehen haben, verurtheilt; ferner haben ste dem Staate einen Schaden ⸗Ersatz von 13,885 Fr. und zu

z die Kosten der Prozeb f s bezahlen. st Prozedur unter subsidiairer Haft für das Ganze zu

des Hauswesens der

Kanton Luzern. In der Sitzung des Großen Rathes am 5. Dezember kam die Amnestie⸗Frage zur Berathung. Es lagen drei Anträge vor; der des Oberst Göldlin, welcher ufer enn des Ge⸗ genstandes auf eine zu bestimmende Zeit verlangte, erhielt keine Mehr- heit, es wurde vielmehr e fen, auf die Grundlage des Kommis⸗ stonal⸗Vorschlages auf artikelweise Berathung einzugehen, über ben berathenen Dekrets⸗Vorschlag aber erst später eine nochmalige defini⸗ tive Abstimmung ergehen zu lassen. Der Kommissions⸗Vorschlag war natürlich mancherlei Angriffen ausgesetzt, besonders der Art. 6, wel⸗ cher lautet: „Sollten sich solche, welche in Folge des gegenwärti⸗ geu Dekrets begnadigt werden, in Zukunft Vergehen oder Ver⸗ brechen gegen verfassungsmäßige Beamte oder Behörden schul⸗ dig machen, so sollen sie die durch gegenwärtiges Dekret erlangte nade wieder verwirkt haben.“ Dieser Artikel erlitt eine Verände⸗ rung, mit welcher auch von radikaler Seite gewählte Großräthe als einverstanden mitstimmten. Es werden nämlich nur Verbrechen gegen Behörden als Verwirkungsgründe der Begnadigung angenommen. Der nicht bedeutend veränderte Vorschlag wird aufs neue abgedruckt, in zahlreichen Eremplaren an die Großräthe vertheilt und den 22. De⸗ zember abermals dem Großen Rathe zur Genehmigung vorgelegt. Die Herren Schultheiß Siegwart⸗Müller und . eyer, so wie auch die Herren Prässdent Kost und Furrer, gaben sich alle Mühe, das so dringend nöthige Werk der Gnade zu bethätigen.

Jtalien.

Nom, 30. Nov. Ein heut früh aus Palermo hier eingetroffe⸗ ner russischer Courier überbringt die offizielle Nachricht, daß der Kaiser Nikolaus zu Ende dieser Woche hier zu erwarten sei, ohne daß se⸗ doch der Tag der Ankunft bestimmt wäre. In dem Palaste Giusti⸗ niani ist Alles, zum Empfange des hohen Gastes in Bereitschaft ge⸗ setzt. Die Römer sind leidenschaftlich gespannt, den Alleinherrscher aller Reußen in ihrer Mitte zu fehen. Ge kommen täglich mehr Fa⸗ milien ersten Ranges russischer Großen hier an; aͤuch der Fůrst Gallizin befindet sich hier.

Spanien.

X Paris, 7. Dez. Nach den heute eingetroffenen Nachrichten von der cgtalonischen Gränze hat nun selbst die Provinzial ⸗Depuia⸗ tion der Provinz Gerona Schritte gethan gegen das eigenmächtige Verfahren des General⸗Capitains Breton, wenigstens insofern dasselbe in offenem Widerspruche steht mit den Landesgesetzen, und namentlich dem Rekrutirungs⸗Gesetze selbst, welchem der General⸗Capitain um jeden Preis Vollzug zu verschaffen sucht. Diesem Gesetze zuwider, will er die Waffenpflichtigkeit auf alle Individuen bis zum Alter von 30 Jahren ausdehnen. Die Provinzial ⸗Deputation weigert sich aber, auf den klaren und bestimmten Wortlaut des Gesetzes sich stützend, Rekruten anzunehmen, die das Alter von 24 Jahren überschritten haben. In Folge des herrschenden Schreckens ⸗Systems haben sich mehr als S0 Individuen aus dem Bezirke von Figueras über die französtsche Gränze herüber geflüchtet.

Portugal.

= London, 5. Dez. Die portugiesische Regierung geht mit einem neuen Finanz⸗Projekte um, dessen Zweck es ist, dem Fallen der Fonds Einhalt zu thun und ihren Werth dadurch zu heben, daß eine große Anzahl von Inscriptionen den Operationen am Geldmarkte gänzlich entzogen wird. Dies soll dadurch bewirkt werden, daß man auf le⸗ gislativem Wege alle Klöster, milden Stiftungen und andere Corpo- rationen zwingt, ihr aus liegenden Gründen bestehendes Vermögen zu veräußern und dasselbe in Inscriptionen anzulegen, welche dann als unveräußerliches Eigenthum im Büreau des Sfaatz-Krebits de⸗ ponirt werden sollen. üm dem Plane noch größere Ausdehnung zu geben, soll den Besitzern von Majoraten und Jideikommissen, denen nach den bestehenden Gesetzen nur unter Zustimmung der nächsten Erben eine Veräußerungs- Befugniß zusteht, das Recht der Veräußerung ohne Zustimmung der Erben ertheilt werden, sobald er das Provenn in Staats- Inscriptionen anlegt. Dies sind die Grundzüge des mini= steriellen Panes, der indeß wegen des entschiedenen Widerstandes dagegen wohl schwerlich zur aher ebracht werden dürfte. Ein vm 15ten datirtes Königl. Bekret verfügt die Aushebung von S000 Rekruten, damit das Heer auf die vorschriftsmäßige Stärke von 24,000 Mann gebracht werden könne.

Griechenland.

Athen, 23. Nov. Der Monit. Grec giebt nachstehende Uebersicht der von dem gegenwärtigen Ministerium vorgelegten und von den Kammern in ihrer letzten Sesston angenommenen Gesetz⸗ Entwürfe: Vollständige Reorganisirung des administrativen Dienstes, wichtige Verbesserungen im Dienste der Finanzen, bebeutende Erleichte⸗ rung der auf das Volk drückenden Lasten; ein Sanitäts⸗Gesetz, wel⸗ ches Griechenland in das europäische System einführt; eine Reorganisi⸗ rung der heiligen Synode und der Geistlichkeit; ein Gesetz über die Unterdrückung der Seeräuberei und der Waarenschwindeleiʒ ein Ge⸗ sez über die Rekrutirung des Heeres; über die Verwaltung der Munizipal Auflagen; über die Gründung von zwei Civil · Spitälern, über die Belohnung militairischer Dienste; über das Geschwornenge? richt; sieben Sinanz - Gesetze; ein Gesetz über die Civil - Liste, end ich ein Budget, woraus eine Junahme der Einkünfte und eine Verminbe⸗ rung in den Ausgaben des Staates sich herausstellen.

„Der Stand der Handels⸗Marine West⸗Griechenlands war am Schlusse des Verwaltungs⸗Jahres 1815 folgender: In Missolunghi 2 Schiffe langer Fahrt von 145 Tonnen und 44 Küsten Fahrzeuge von 194 T., in Anatolico 21 Küsten⸗ Fahrzeuge von 182 T., in

1556

zeuge von 238 T., in Galaridi 140 Schiffe langer Fahrt von 12, 563 T. und 3 im Bau begriffen von Hoh T., in Navarin und Mobon 5 Küsten⸗ Fahrzeuge von 60 T., in Patras 2 S iffe langer Fahrt von 274 T., zusammen 293 Schiffe von 14, 422 Tonnen init 1539

Matrosen. ; Türkei.

Konstantinopel, 12. Nov. Man sagt hier, daß Herr von Bourqueney zurüdberusen werbe, weil die Gräuel, die in Syrien be= gangen werden, beweisen, daß er sich von der Pforte habe inhalten und betrügen lassen. .

Scherif Pascha ist an Ogman's Stelle zum Pascha der beiden 2 Städte ernannt worden; bis jetzt war er Hüter des heiligen Grabes in Meding. Die Folge wird zeigen, ob er der wachsenden Macht der Wahabiten eine Gränze setzen kann. Diese sind im Besitz des Gebirges Assir und der Seelüste und lauern auf eine Gelegen⸗ heit, sich Meffa's zu bemächtigen.

Man hat hier eine interessante Nachricht aus 2 erhalten. Der Stellvertreter von Botta in seinem Konfulat, angespornt durch den Ruhm der Entdeckungen in Ninive, begab sich in das Gebirge von Kurdistan und suchte eine Grotte zu entdecken, von der viele Ge⸗ rüchte im Lande hen, Er fand sie zwar nicht, entdeckte aber hoch

im Gebirge vier Bagsreliefs, die in Felsen eingehauen sind und von assyrischer Zeit herzustammen scheinen. Sie sind von keiner Inschrift begleitet und steilen eine Prozessson von Menschen dar, die auf ver⸗ schiedenen Thieren reiten. Cs ist noch keine Zeichnung davon hier angekommen. ;

Am 2bsten fand die feierliche Eröffnung der neuen Brücke statt, welche über das goldene Horn führt und die Franken ⸗Vorstabt Ga⸗ lata mit Konstantmopel verbindet. Der Sultan ritt, nach Verrichtung der bei solchen Anlässen üblichen religiösen Ceremonieen, mit zahlrei- chem Gefolge zuerst über die Brückt, und unmittelbar darauf war dieselbe von einer zahllosen Volksmenge bedeckt, welche aus allen Theilen der Hauptstadt und ihren Umgebungen herbeiströmte, um ihre Neu- 6. zu befriedigen. Die ersten drei Tage nach Eröffnung der

rücke war der Uebergang frei; seit dem 23ssen wirb ein Brü— enzoll entrichtet, der für Fußgänger nur 5 Paras beträgt.

In diesen Tagen ist eine neue tuͤrkische Silbermünze im Werthe von 2 Piastern in Umlauf gesetzt worden, deren Feingehalt den un⸗ längst geprägten Silbermünzen gleichkommt.

Wegen der diesjährigen Mißärndte ist die Getraide Ausfuhr aus den Häfen von Varna und Rodosto verboten, und diese Maßregel den fremden Gesandtschaften mittelst offiziellen Memorandums vom 26sten d. M. bekannt gemacht worden. Monats in Wirksamkeit.

M erxi k o.

London, 5. Dez. Die westindisch⸗mexikanische Post hat Nach- richten aus Vera⸗Cruz vom 1. November i g g 931 es bestätigen, daß eine baldige Beilegung der Streitigkeiten zwischen Meiło und den Vereinigten Staaten in Betreff der Lern gene, zu erwarten ist. Der britische Gesandte hat durch seine Vermittelung wesentlich zu diesem Resultate beigetragen. Seinem Rathe folgend, hat sich die mexikanische Regierung bereit erklärt, einen Gesandten der Vereinigten Staaten zu empfangen, ber bie Vergleichs ⸗Vorschläge überbringen soll, und als erster Schritt der Rückkehr zum Frieden ist die amerikanische Escadre von der mexikanischen Küste entsernt wor⸗ den. Die amerilanischen Landtruppen freilich halten nach wie vor das linke Ufer des Rio Bravo besetzt und verschanzen sich dort, zum Zeichen, daß keine andere Gränze des neuen Staats Texas von den Vereinigten Staaten werde zugestanden werden. Im Innern von Mexiko mehrt sich der Gelbmangel und die * vor einem neuen Aufstande der Föderalisten. eneral Paredes stand mit 7000 Mann wohlgerüsteter und bis dahin pünkt⸗ lich besoldeter Truppen an der Gränze, Arista mit 3000 Mann bei Matamoras; Letzterer sollte aber gegen die Indianer marschiren, welche sich, von den Amerikanern gereizt, vielfache Gewaltthätigteiten an der nördlichen Gränze erlaubten. Der Justiz Minister hatte resignirt und war durch Herrn Montes de Och ersetzt worden. In Veracruz war man nicht ohne Besorgniß vor den Folgen, welche der Abgang des französischen Gesandten, Baron Alleye de Ciprey (der sich nach Havana begeben hatte), auf die Beziehungen zu Frank⸗ reich äußern könnte. Man glaubte, der Gesandte werde in Havana fernere Instructionen seiner Regierung abwarten.

gJandels und Bäörsen - Nachrichten.

Berlin, 12. Dez. Unsere Course waren heute matt und es fand kein besonderer lebhafter Umsatz statt. Die Courfe stellten sich eiwas nie⸗ d iger als gestern.

Marktpreise vom Getraide. . . n 2. e n, . zu Lande: Weizen 3 Rihlr. gr. 19 Pf, auch 2 Rthlr. 24 Sgr.; Roggen 2 Rthlr. 1 Sgr. 10 . auch 4 Rtylr. 27 Sgr. 7 Pf; 2 Gerste 4 Rthlr. 15 Sgr. 7 Pf., auch 1 Rthlr. 12 Sgr.; leine Gerfee Rihlr. 20 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rihlr. 143 Sgr. 2 Pf.; Hafer 1 Nthir. s Sgr. 7 Pf. auch 1 Rthlr.; Erbsen 2 Rihlr. Sgr. 10 pf, auch 2 Rihir. 2 Sgr. 5 Pf. Eingegangen sind 113 Wispel. Zu Wasser: eizen (weißer) 3 Rihlr. 1 Sgr. 2 Pf, auch 2 Rthlr. 258 Sgr; 109 Pf. und 2 Rthlr. 26 Sgt.; Roggen 3 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf. auch 2 Rthlr.; große Gerste 1 Rthlr. 15 Sgr. 7 * auch 1 Rihlr. 14 Sgr. 5 Pf.; Hafer 1 Rihlr. 4 Sgr. 7 Pf., auch 1 thlr. 3 Sgr. 6 Pf. Em⸗ gegangen sind 989 Wispel 14 Scheffel.

Das Scho r . 10. , ae Schog Sureh 8 Rihir, 10 Sgi., auch 8 Rihlt. s Sgt. Centner Heu 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., * 20 gr? hlr. 5 Sgr. Der

Kartoffel- Preise. Der Scheffel 15 Sgr., auch 10 Sgr.

Branntwein ⸗⸗preise. Die Preise von Kartoffel- Spiritus waren am 6 Dezember 177 18 Rthlr. am 9. Dezember is 185 Rihlr. und am 11. Dezember d. J. 173 175 Rthlr. Efrei ins Haus 4 pr. 209 Quart à 54 oder 10, Coo 3 nach Trallegs. Rorn⸗ piritus: ohne Geschäft. Berlin, den 11. Dezember 1845. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 8. Des. Niederl. -irk. Sch. 60. bob span. 23. 36h do. 383. Aus. La. 65. zial. 74. Preuss. Pr. 8. 3 . M Russ. Hope 9.

Antwerpen, T Der. Zinal. Heus Al. 22.

Frankfurt a. M., g. pe, bö)h Mer. III. Hank Actien p. ult. 932. neir. Hank Actien 727 n. n. 90 gr. Siegl. S9] nr. Ine 69. Fohhn. 300 HI. 99 . do. 800 HM. 82 6. . * 10. Dez. hank- Actien 1620 *

2nd40n 6. Dez. Cons. 395 945. Ard. 283. Pass. Ausg. —. Int. bg. 496 g25. Port. —. 2. * Mex. z Feru —. * 1en, 8. Dex. Nordb. 1813. Gloggn. 1303. Mail. 1173. Liv. IIõ.

Engl. Russ. 1083.

Calamata 1 Schiff langer Fahrt von 96 T. und 75 Küsten / Jahr-

Das Verbot tritt nach Ablauf eines

Ranges 10 Sr., Gallerie 77 Sgr.

Berliner Börse. Den 12. Dezember 1845.

Fonda.

4.

Actien.

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gi. Aehald- 3a. Pramen- choine 4. Geck. à 60 X. Kar- n. Nenmkrk. gGehuldverachr. Berliner gtadt- Obligationen Pan. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Groaab. Pos. do. do. do. Ootpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- a. Neum. do. Sehlesisebe do. do. v. Staat g. Lt. B.

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do. Prior. Obl. Důuüsa. Elb. Bisenb. do. Prior. Obl. Rhein. Risgenb. do. do. Prior. Obl. do. v. Staat garant. Ob. Schles. E. L. A do. Prior. do. LI. B. St. R. Li. A. a. R. agd.-Halbat. Eb. Br.- Schw. -Frb. E. do. 40. Prior. Obl.

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Gold al mares. Friedricka dor. And. Gsldm. à Th. Disconto.

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Aufforderung zur Wohlthätigkeit.

Die in den Zeitungen zum Besten des Friedrichs · Stiftes jährige Ausstellung, Charlotten. Straße Nr. A8, der demselben von ehiten geschenkten Sachen beginnt am nächsten Diensu 16. Dezem inclusive dem 24. Dezember é.

Berlin, den 10. Dezember 1845.

Die Direction des Friedrichs⸗Stists.

v. Arnim. Dr. Eck. Graf v. d. Gröben. Hartung. Dr. , n Kunowsky. v. Reuß.

Meteorologische Geobachtungen.

Abends 10 Ur.

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Nachmittags 2 Ur.

332, 0 πν. 327, 90 π. usell rm .

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er, Vormittags von 11 bis Nachmittags 3 üühr, und in

v. Schöning. v. Temp sky. Ton

Königliche Schauspielt.

Sonnabend, 13. Dez. Im Schauspielhause. 205te Abemm Vorstellung: Die Marquise von Villeile.

Sonntag, 14. Dez. Im Opernhause. 143ste Abom Vorstellung: Alessandro Stradella. Anfang halb 7 ühr.

Zu dieser Vorstellung werden Billeis zu den gewöhnlichen

haus Preisen verkauft.

Im Schauspielhause. 206 te Abonnements - Vorstellung und Jeanneton. Hierauf: Das Liebes⸗ Protokoll.

Montag, 15. Dez. Im Schauspielhause. 207 te Abonnn

Vorstellung: Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand.

Nönigsstädtisches Theater.

Sonnabend, 13. Dez. Italienische Vorstellung. Gruft kalische Akademie im Kostüm, in zwei Abtheilungen, unter M der Sgra. Marietta Alboni. Erste Abtheilung. 1) Ouvertüre Oper: Tampa, von Herold. 3 Duett aus: Lk sisir q'amo Donizetti, vorgetragen von Sgr. Napoleone Rossi und den Forti. 3) Große Arie aus der Oper: La Favorita, von N gesungen von Sgra. Marietta Alboni (nein. 4 Große n der Oper: J Lombardi, von Verdi, gesungen von Sgra. Donatelli und Chor. 5) Duett aus der Oper: Italiana in von Rossini, ausgeführt von Sgra. Marietta Alboni und hn Napoleone Rosst. Zweite Abtheilung. 6) Ouvertüre aus d Gaaaa ladra, von Rossini. 7) Großes Rondo aus den Lltaliana in Algeri, gesungen von Sgra. Marietta Ahn Arie des Don Bastlio aus der Oper: I Barbiere i Siyigt Rossini, , fen von Sgr. Napoleone Rosst. 9) Tran aus: 1 Lombardi, gesungen von Sgra. Salvini Donatell in 10 Zum Schluß: Große Scene und Arie aus der Oper: von Donizetti vorgetragen von Sgra. Marietta Alboni lneij

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und ink es ersten Ranges 1 Rthir.,, 10 Sgr., im Parque und in da 2 1 Rthlr. im Amphitheater und in den Kwon zweiten Ranges 26 Sgr., Parterre 15 Sgr., Sperrsitz besh

Ein Platz in ber Orchesth 2M . k

Sonntag, 14. Dez. Das letzte Fensterln (das letzte Stelht Genrebild aus dem öͤsterreichischen Vollsleben, von J. S. Musik nach National⸗Melobieen zusammengestellt von A. Hierauf: Der verwünschte Brief. Posse in h Aufzügen, nah französischen Vaudeville bearbeitet von Lehnard. (Herr Waln⸗ Wien, im ersten Stück: Mathias, im zweiten; Fritz Florben Gastrollen.. Zum Schluß: Köck und Guste. Vaudeville⸗ Mn 1 Alt, von Friedrich.

Bei dem herannahenden Schluß des Jahres werden dinß welche Forderungen an die Hauptfaffe des Königsstabtischen M haben, aufgefordert, sich mit ihren Rechnungen und Anspricha Ablauf dieses Monats, in den Vormittagestunden, bei dem Ren zu melden, und nach Befund der Richtigkeit, sofortige Zihlu

gewärtigen. Berlin, den 12. Dezember 1845.

Die Birection des Königsstädtisches Th eaten

Veraniwortlicher Redacteur Dr. J9. W. Zinteisen.

Gedruckt in der De cer schen Geheimen Ober. Hosbuchdruhtt

ch

Feen. 10747. nada, —,

345.

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Anhalt.

d Polen. St. Peters burg. Vorschriften über die Kennt⸗

1 Sprache für die Studirenden der Universität Dorpat.

sd- und Bankwesen in England. (Zweiter Artikel. Schluß.)

Rußland und Polen.

st. Petersburg, 3. Dez. Auf Vorstellung des Unterrichts⸗ R hatte Se. Masjestät der Kaiser unterm 27. Dezember 1839 I die Anwendung des Ukases vom 28. Dezember 1836, hlchen verordnet worden war, daß vom 28. Dezember 1841 ort Niemand auf der dorpater Universität immatrikulirt wer= e, wenn er nicht zuvor in einem strengen Examen Beweise mündlichen Kenntnisse in der russischen Sprache abgelegt habe, 25. Dezember 1845 auszusetzen; 2) von diesem Termine an, den, der nicht hinlängliche Kenntnisse der russischen Sprache den Grad eines graduirten Studenten, Kandidaten und Arztes len, und 3) die Vorschriften in Betreff der Erlernung der russischen Lauch auf die Studirenden der Theologie an gedachter Universität hnen. In Betracht der , . des Zeitpunktes, von welchem diesem Befehle enthaltenen Bestimmungen zur Ausführung kom⸗ len, hat der Minister nun, zur Beseitigung aller etwa entstehenden mit Berücksichtigung der Sachlage und der lokalen Verhält⸗ hem Kurator des dorpater Lehrbezirks aufgegeben, Folgendes hischnur vorzuschreiben: 1) Vom 28. Dezember 1815 an ist Craminanden, der auf der dorpater Universität immatrikulirt hen wünscht, die Forderung zu stellen, daß, wenn er sich auch sommen rein im Russischen ausdrücken können und keine ganz Aussprache haben sollte, er doch im Stande sein müsse, ohne schwierigkeiten russisch zu sprechen und über ein gegebenes Thema, Finn entstellende Fehler, zu schreiben oder aus dem Deutschen siche zu übersetzen, so wie endlich die bekanntesten russischen und Prosaiker n nn. und gegenwärtiger Zeit mit Leich⸗ zu verstehen. 2) Das Urtheil „ziemlich gut“ soll in Bezug s Examen in der russischen Sprache nicht angenommen und ziel blos solchen ertheilt werden, die sich das Urtheil „gut n haben. Wer im Protokoll des Immairiculations-Examens mssischen Sprache Nr. 3 erhält, dem soll, als Einem, der den ungen nicht genügt hat, die Aufnahme verweigert werden. unter I) gestellten Anforderungen beziehen sich auch auf fangs Examina derjenigen, die vor dem 1. Januar 1845 bersität bezogen haben. Diejenigen, die später imma⸗ sind, müssen bei den Prüfungen zur Erlangung des eines graduirten Studenten, Arztes, Kandidaten, Ma⸗ und Doktors sich grammatisch richtig russisch ausdrücken wobei nur Verstöße gegen den Styl nachzusehen sind. 4 Der what für angemessen befunden, die am 31. Januar 1840 ze Vorschrift, dahin lautend, daß in den von der Universität n 28. Dezember 1845 zu ertheilenden Zeugnissen der Grad der in der russischen Sprache vermerkt werden solle, auch hin⸗ is auf weiteren Befehl, in Wirksamkeit zu belassen. 5) Um kudirenden mehr Gelegenheit zur Uebung in der russischen E zu geben, soll in jeder Fakultät außer der russischen Literatur ns noch ein Kollegium in russischer Sprache gelesen werden; in der theologischen Fakultät dies nicht auf die rein theolo⸗ Fächer zu beziehen.

Das Geld⸗ und Bankwesen in England. Zweiter Artikel. Schluß. Vergl. Allg. Pr. 3t g. Nr. 333 und 343.) 4 . hat tassrend . Bestehens manche Krisen aushal⸗ issen, die theils durch die äußeren Verhälinisse des Landes, auch durch Fehler, Irrthümer und Mißbräuche ihrer Verwalter eführt worden sind. Wir müssen vorzugsweise bei den letzteren bleiben, um die Nothwendigkeit einer Radilalkur des ganzen gen Verwaltungs- Systems, wie sie Sir R. Peel im vorigen einführte, begründen zu können. ; . 6 in Folge des französischen Nevolutionskrieges und der außer⸗ ichen an die Kontinentalmächte gezahlten Subsidien das ge⸗ Geld in großen Massen aus England strömte, so daß die im Februar 1797 nicht mehr als 1,086, 170 Pfd. St. baares

n ihrer Kasse hatte, um einer Pa⸗ . Circulation von 9, H9d, 780 * » und einem 4,871, 550 *.

fremder Gelder von zusammen 14,566, 330 Psd. St.

sen zu sein, sah sich die Regierung veranlaßt, durch einen neraths⸗Befehl die Auswechselung der Noten der Bank von d gegen Gold oder Silber förmlich zu verbieten. Eine Par⸗ . erhob am 9. Mai . Jahres diesen Befehl zum igesetz, üund die Aufhebung dieser sogenannten Ban l Restrictions⸗ murde von Zeit zu Zeit, zuerst bis zum Frieden von Amiens 1811, bis zum allgemeinen Frieden 1815, hierauf stufenweise bis 1816, 1819 und endlich bis zum 1. Februar 1826 aufgeschoben. Sir el brachte damals eine Parlaments-⸗-Akte ein, welche die Bank ichten sollte, bis zum 1. Mai 1823 wieder ihre Baarzahlungen ein aufzunehmen; aber die Bank⸗Direction fand sich im Stande, am J. Mai 1821 dies zu bewirken. Der allgemeine Flor des ss und die günstige Handels⸗Bilanz mit dem Auslande, welche den Jahren 1822, 1823 und 1824 durch die fortdauernde der Wechsel⸗Course bewährte, zogen viel Geld nach England seugten einen solchen Geld⸗Ueberfluß im Lande, daß man mit ihme des Jahres 1817 kein Beispiel ähnlicher Art gekannt hatte. die Zins-⸗Reduction eines Theils der Nationalschuld (80 Mil- von 4 auf 37 pCt. entstand 1824 ein noch größerer Geld= fluß, da die Staatsgläubiger, an den bisherigen höheren Zins⸗ gewöhnt, die Konversion größtentheils nicht angenommen und die sahlung verlangt hatten, indem sie sich nach einer vortheilhaste⸗ nlage ihrer Kapitalien umsahen. Eine gränzenlose Speculations⸗

bemächtigte sich der Nation; theils blideten sich Gesellschaften,

E Anleihen für die eben anerkannten südamerikanischen Republi-⸗

1557

Beilage zur Allgemein en Preußischen Zeitung.

Sonnabend den 131 Dez.

ken ins Blaue hinein kontrahirten und die wildesten Projekte, wie 3. B. die Perlen⸗Fischerei an der kolumbianischen Küste, anregten, so daß die in den Jahren 1824 und 1825 inkorporirten 626 Gesell⸗ schaften, wenn sie sämmtlich ins Leben getreten wären, zur Ausfüh⸗ rung ihrer Speculationen nicht weniger ala 372, 173, 100 Pfd., etwa die Hälfte der englischen Nationalschuld, nöthig gehabt hätten, theils ward der Fabrikthätigkeit eine so maßlose Ausdehnung gegeben und die Einfuhr von Rohstoffen, namentlich Baumwolle, worin damals Jedermann in England spekulirte, so gesteigert, daß die Ausfuhren mit den weit über alle möglichen Bedürfnisse des Landes hinaus⸗ gehenden Einfuhren keinen Schritt halten konnten und eine un— günstige Handels- Bilanz, demgemäß ein großer Ausfluß des baaren Geldes, die unvermeidliche Folge sein mußte. Die Bank von England hatte in beiden Fällen nicht ihre Pflicht . Gleich anfangs mit dem Wiederbeginn ihrer Baarzahlungen eging sie den Fehler, ihre Circulation mit dem Baarvorrath nicht in' das normal Verhältniß wie 3 zu 1 zu setzen und verlor dadurch an Zinsen jährlich 110, S5 Pfd. St. für eine unbenutzt liegende Summe von 2, 7j, 499 Psd. St. Während des großen Geldzufluͤsses von 1822 bis 1821 suchte dage⸗ en die Bank diesen Fehler durch einen neuen wieder gut zu machen, indem sie die Ausdehnung ihrer Papier-Circulation erzwingen wollte, anstatt für den Betrag ihres überflüssigen baaren Geldes Staats⸗ Effekten zu kaufen. Sie wußte sich mit ihrem großen Geldvorrath nicht zu rathen, bot Vorschüsse auf Schuldverschreibungen, selbst auf Hypotheken an, versuchte, Kapitalien in Umlauf zu setzen, deren man im engeren Sinne nicht bedurfte, und trug so nicht wenig zur Ver⸗ mehrung des steigenden Paroxismus bei. „Mit einem gränzenlosen Leichtsinn“, sagt Porter in seinem Progress of the Natin (Sech 3 S. 213), „der alle Berechnungen ausschloß und nur der größten Un⸗ wissenheit zugeschrieben werden konnte, ward Jedermann Beld ange⸗ boten.“ Als nun endlich im Oktober 182 die ersten Symptome der großen Waaren⸗Speculation sichtbar wurden und die Course anfingen, eine ungünstige Wendung zu nehmen, mithin das baare Geld aus der Bank verschwand, gingen den Direktoren die Augen auf. Am 28. Februar 1824 war der baare Kassabestand 13,810 560 Pfd. St. gewesen, am 28. Februar 1825 nur 8,778, 100 Pfd. St., und hatte sich also in einem Jahre um 5,030, 966 Pfd. St. vermindert. Sechs Monate später, am 31. August, betrug dieser letztere Bestand gar nur noch 3.634, 320 Pfd. St. und sollte Verbindlichkeiten im Betrage von 26 809,400 Pfd. St., nämlich 19,398, 8J0 Pfd. St. Circulation und 6,410. 560 Pfd. St. deponirte Gelder, die Spitze bieten. Von den drei Sicherheits-Maßregeln in solchem Zustande, nämlich Verkauf der Staats- Effekten, Erhöhung des Zinsfußes oder Einstellen des Diskontirens von Geschäftspapieren, wählte die Bank die letzte und hörte mit der zweiten auf. Aber Alles war zu spät; am 74. De⸗ zember 1825 hatte die Bank nicht mehr als 1,027,900 Pfd. St. Gold die kleinste Summe, die man je gekannt hatte, und am 25. Februar 1826 nur 2,459, 519 Pfd., Verbindlichkeiten gegenüber, die sich auf 32,403, 850 Pfd. St. beliefen und unter gewöhnlichen Umständen einen baaren Kassenstand von nicht weniger als 11 Millio⸗ nen erfordert hätten. Dieser Geldmangel führte in der kurzen Zeit vom Dezember bis Februar den Sturz von 80 Provinzial Banken herbei, und die Bank von England selbst rettete sich und den Kredit des Landes nur durch das verzweifelte Mittel einer Ausgabe von 1 Million Ein⸗Pfund⸗Noten, während deren Auszahlung man Luft schöpfte. „Das ganze Land“, wie der damalige Minister Huskisson sich im Parlamente ausdrückte, „war auf dem Punkte, binnen 24 Stunden vertauscht werden zu missen.“ Die Regierung kam endlich im Jahre 1826 dem bedrängten Kaufmannsstande zu Hülfe; die Bank⸗-Direction ward in Folge verschiedener Parlaments-Akte er⸗ mächtigt, Vorschüsse auf Waaren zu machen und für die innere Cir— culation des Landes Filial⸗Banken in verschiedenen Landstädten zu errichten. Das baare Geld fing nun an, allmälig wieder ins Land zu fließen und der öffentliche Kredit stellte sich wieder her. Die Fehler der Bank⸗Direktoren, welche die verderbliche Wirkung dieser Krisis bestärkt hatten, lagen hauptsächlich darin, daß sie, als der Aus⸗ fluß des baaren Geldes im Oktober 1824 begann und ohne Unter- brechung bis zum April 1826 fortdauerte, die Circulation unbesonne⸗ ner Weise ausdehnten, anstatt sie einzuschränken, und daß sie ferner bei dem herannahenden Uebelstand nicht allein die erforderlichen, von der Klugheit gebotenen Maßregeln zu ergreifen vernachlässigken, son⸗ dern gerade nur die ergriffen, die unmittelbar zur Vermehrung des⸗ selben führen mußten.

Fast dieselben Fehler wurden in den beiden letzten Krisen 1836 bis 1537 und 1839 begangen. Wir wollen hier kurz den Verlauf derselben darlegen, weil sie zu wichtig und lehrreich für die Kenntniß des Normal-Zustandes einer Bank sind. Im Jahre 1833 befanb sich der englische Handel und deshalb das ganze Land, hauptsãächlich der wohlfeilen Kornpreise wegen, in überaus blühender Lage. Die Bank entfernte sich nicht von der als richtig erkannten Regel, ihre Verbindlichkeiten, d. h. Circulation und Depossta, zu dem Baarbestand in dem Verhältniß wie 3 zu 1 zu erhalten, und es herrschte in allen Zweigen des Handels und der Industrie ein gesunder Zustand. Da traten zwei Umstände ein, welche in Folge unverzeihlicher Irrthümer der londoner Bank⸗Direktoren eine heillose Verwirrung in den Geld⸗ Verhältnissen des Landes verursachten, nämlich einmal die gefährliche Ausdehnung der Circulation der vereinigten Bankgesellschaften auf Actien, deren Errichtung zugleich mit Erneuerung des Bank⸗Privile⸗

iums 1833 erlaubt wurde, und dann der von der Regierung der . Staaten bekannt gemachte Entschluß, die Circulation oder den Geld⸗ Umlauf derselben von einer verstärkten metallischen Basis ausgehen zu lassen und durch Veränderung des Münzfußes das dor⸗ tige Verhältniß des Goldes zum Silber zu vergrößern. Der ame⸗ rifanische Kongreß fand sich, behufs Aufhebung der Bank der Ver⸗ einigten Staaten durch den Präsidenten Jaclson, veranlaßt, zur Er⸗ leichterung der Baarzahlungen dieser Bank bei ihrer, Liquidation, ge⸗ setzlich den Münzfuß zu ändern und die Quantität Gold in dem amerikanischen Eagle, dessen Werth 10 Dollars war, von 246 Gran auf 232 herunterzusetzen, wodurch der englische Souverain der bisher nur 455 Dollars gegolten hatte, auf fe Dollars, also 87 pCt.

Bekanntmachungen.

j Auftündig ung posener 3 Eprozentigen Pfandbriefe.

Juhaber der Posene? pro entigen Pfandbriefe n hiermit in e . daß die Verzeich= er gezogenen und in termino Johanni 1846 an at gegen Barzahlung des Nennwerths ein- 2 Ilptozentigen Pfandbriefe bei den beiden astlichen Koffen Hhierstlost, an' den Vorsen von

Berlin und Breslau ausgehängt, so wie daß solche in den hiesigen Zeitungen, in dem Inielligenzblatte und in den öffentlichen Anzeigern der Königlichen Regie⸗ rungs⸗Amtsblätter in Posen und Bromberg, nicht min—⸗ der in der Berliner Haude. und Spenerschen und der Breslauer Zeitung eingerückt worden sind.

Indem wir diese Pfandbriefe hiermit kündigen, for= dern wir die Inhaber derselben unter Hinwelsung auf die Allerhöchste Kabinets Ordre vom 15. April 1843 (Gesetz Sammlung Nr. 14 pro 1842) auf, solche nebst den dazu gehörigen Zinscoupons von Weihnachten d.

AlIIgemeiner Anzeiger.

J. ab, schon in dem pro Weihnachten d. J. bevorste⸗ 1247

benden Zinsen⸗Auszahlungs- Termine bei Vermeidung

eines auf ihre Kosten zu erlassenden öffentlichen Auf

f gegen Empfangnahme einer

dafür auszureichenden Recognition einzuliefern und dem⸗

nächst den Nennwerth der 2 , Pfandbriefe in 6 zu erheben.

gebots, an unsere Ka

baarem Gelde am 4. Juli 1 Posen, den 2. Dezember 1845.

über seinen bisherigen Werth stieg. Diese und noch andere Maß⸗

General - Landschafts⸗ Direction.

regeln, um baar Geld nach Amerisa zu ziehen, führten einen ungün⸗ stigen Wechsel⸗ Cours für England und ein unaufhaltsames Ausstromen des Geldes herbei ). Die Bank von England verfäumte unter die= sen Umständen, sowohl ihre Papier⸗ Circulation zu verminbern, als auch den weichenden Zinsfuß, so wie der überspannten Circulation der Actienbank⸗Gesellschaften, Einhalt 3 sie setzte vielmehr am 5. März 1835 den Zinsfuß auf 4 pCt. Und am 5. August gar auf 35 pCt. herab, hatte am 15. Dezember desselben Jahres für 17,821, 000 Pfd. St. Noten und 17,729, 0900 Pfd. St. Deposttogelber nur 6,H26, 009 Pfd. St. baar und öffnete durch Anlage der Bepo⸗ sitogelder in Eisenbahn-Actien und ähnlichen Papieren den Weg zu den tollsten Speculationen im Lande! Die Zahl der Bank⸗Gesell⸗ schaften war auf 3 bis 400 estiegen, deren durch Subscription zu erhebendes Kapital nicht weniger als 2090 Millionen Pfd. St. aus= machte. Als der Geldmangel gegen Ende des Jahres 1836 drückend wurde, wollte die Bank die versäumten Maßregeln nachholen, aber es war zu spät; sie schlug es ab, die von den Actienbanken ausge— stellten Wechsel zu diskontiren, erhöhte den Zinsfuß auf 5 pCt. und wies sogar eine Partie amerikanischer Wechsel zurück; aber sie er⸗ schütterte dadurch nur den Kredit des Landes, während die unbe⸗ schränkte Emission der Banknoten durch einige dreißig Actienbanken alle ihre Bemühungen fruchtlos machte und den Ausfluß des baaren Geldes unverändert erhielten. Die Krise endete im Juni 1837 mit dem Falliment dreier großer Häuser in London und der Einstellung der Baarzahlungen der Agrikultur⸗ und Kommerzialbank von Irland. Die Bank von England entging diesem Schicksal nur durch die zu⸗ fällig sehr günstige Aerndte, welche die Einfuhr fremden Getraides enthehrlich machte und den Ausfluß des baaren Geldes nach dieser Seite hinderte. .

Die Krise von 1839, deren Folgen bis zum Jahre 1842 dauer- ten, zeigte eine gleiche Unachtsamkest und E , . der Bant⸗ Direction. Die schlechte Aerndte im Jahre 1835, die Ueberschwem⸗ mung der londoner Börse mit amerikanischen Staatspapieren, die übertriebenen Speculationen in Baumwolle ließen eine Störung in der gesunden Circulation des Landes vorhersehen. Dennoch setzte die Bank den Zinsfuß herab, verstärkte nicht ihre Kasse, durch Verkauf von Staats⸗Effekten und beschränkte auch nicht ihre Circulation. Ihr Baarbestand verminderte sich natürlich hiernach mit jedem Monat, zumal da sie nicht einmal das normalmäßige Drittheil den Verbind⸗ lichkeiten gegenüber sich erhielt. Am 28. August betrug er nur 2, 120, 000 Pfd. St. gegenüber von 24,170, 009 Pfd. St. Verbind⸗ lichkeiten. Das baare Geld konnte nichts mehr im Lande zurückhalten und die Direktoren der Bank halfen sich durch den Ausweg, daß sie die französische Nationalbank um Unterstützung angingen! Herr Thomas Baring brachte aus Frankreich 2 Millionen Pfd. St., womit man die begangenen Irrthümer wieder gut zu machen suchte. Es dauerte dies bis 1842, als die Aerndte wieder günstiger, ausfiel. .

Die allgemeinen Resultate, welche sich aus diesem kurzen geschicht= lichen Abriß der Krisen für den Normal⸗Zustand einer Bank folgern lassen, und welche Sir R. Peel zu semnem Reformplan bestimmt haben dürften, sind leicht einzusehen. Grundsatz in der Bank⸗Ver- waltung ist, daß für den Gesammt⸗Betrag der Verbindlichkeiten ein Drittheil in baarem Gelde und zwei Dritiheile in Staats⸗ Effekten oder ähnlichen leicht verkäuflichen Papieren im Portefeuille der Bank vorhanden sein müssen, und daß, sobald die Direktoren der Bank diesen Grundsatz festzuhalten nicht die nöthige Einsicht und Wachsam- keit beweisen, eine höhere Kontrolle in der Bank⸗Verwaltung noth⸗ wendig erscheint. Die Bank von England führte den öffentlichen Kredit in einen Irrgarten, dessen Ausweg fast immer nur der blinde Zufall entdeckte, denn es gehört, wie Nolte sagt, überhaupt zu den unvermeidlichen Uebeln der meisten Körperschaften, daß die Sprache der höheren Intelligenz nicht allemal Eingang finden kann, und daß ihnen manchmal die Gelegenheit, nicht selten auch die Lust und Aus—= dauer fehlt, um sich geltend zu machen und das erforderliche Licht in der Finsterniß untergeordneter Intellekte aufzustecken. Untersuchen wir nun, welche Schutzmittel Sir R. Peel im vorigen Jahre nach Ablauf der Zeit, da das 1833 erneuerte Privilegium von neuem be— stimmt werden sollte, gegen diesen gefährlichen Mangel an Einsicht und Wachsamkeit der Bank⸗Direction erfunden hat.

) Um die Wirkung eines günstigen oder ungünstigen Wechsel⸗Courses auf die Verhältnisse der englischen Bank zu verstehen, dürfte man sich fol- gendes Beispiel merken: Verliert das englische Pfund Sterling ein ganz conventioneller Wechsel · Ausdruck, um den Werth von 20 englischen silbernen Shillingen in Gold zu bezeichnen seinen Werth im Auslande, und kann man z. B. nicht mehr als 24 Fr. 55 Cent. französisches Geld damit kaufen, anstatt das Pari von 25 Fr. 40 Cent. dafür zu erhalten, so fängt der Aus- sluß des baaren Geldes an, welches man dann in Paris zu 25 Fr. 40 Cent. wieder verwechseln kann; und umgelehrt, kann man mit einer Banknote von 5 Pfd. St. 131 Fr. französisches Geld kaufen, welches einen hohen Wechsel- Cours zum Grunde hat, nämlich 26 Fr. 20 Cent., und beweist, daß die Handels -Bilanz zu Gunsten Englands ist, so bleibt das Gold im Lande, und der pariser Schuldner, welcher 5 Pfd. St. zu bezahlen hat, schickt Gold, welches er mit 127 Fr., nämlich zum Pari von 25 Fr. 46 Cent., kausen kann, um nicht 5 Pfd. St. e sn nd mit 131 Fr. bezahlen zu müssen. Somit erklärt sich der Ein- und Aussluß des Goldes bei günstigen und ungünstigen Wechsel-Coursen. Stehen nun die Course im Gleichge⸗ wicht, nämlich im Pari, so ist das Prinzip, nach welchem die Verwaltung einer Circulations- und Discontobank, wie die englische, stattfinden sollte, dieses daß sie zur Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten, d. h. zur Einlösung ihrer Banknoten und zur Rückzahlung der ihrer Kasse anvertrauten fremden Gelder wenigstens einen dritten Theil dieser Verbindlichkeiten in baarem Gelde in ihren Koffern haben müßte, denn in beiden Fällen muß sie Gold geben, sobald es verlangt wird. Fallen die auswärtigen Wechsel Course, so ist die Handels-Bilanz gegen England es entsteht eine Tendenz zun Aussluß des baaren Geldes, und das Drittheil reicht nicht mehr hin. Die Bank muß in solchen Fällen ihre Circulation vermindern, oder den Abgang des baaren Geldes durch den Verkauf eines Theils ihrer Staats . Effelten ersetzen und ihre Kasse verstärken. Die londoner Bank⸗Direction hat aber von allem diesem immer das Gegentheil gethan. Vergl. Stellung und Aussichten des Welthandels von Vincent Nolte. Triest, 1845. S. 26.

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Auftündigung Schlesischer Pfandbriefe. Den Inhabern Schlesischer Pfandbriese machen wir bekannt, daß die speziellen Verzeichnisse der gekündigten und im Weihnachts- Termine dieses Jahres einzuliefern-= den Schlesischen Pfandbriefe bei allen Schlesischen Landschaftskassen und bei den Börsen zu Breslau und Berlin ausgehängt, auch mit den Anzeigern der drei Schlesischen Regierungs- Amtsblätter und mit den bei- den hiesigen Zeltungen ausgereicht worden sind. Indem wir die erforderliche Aufkündignng dieser

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