1845 / 348 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Jahr nach Erössnung der seestädtischen Bahnen zu eröffnen, dann wird für alle Interessen gesorgt sein. Anraih: bedingte Annahme der landesherrlichen Proposition. Die zu stellenden Bedingungen waren: 1) Ge⸗ wißheit des Anschlusses an die hannoverschen Bahnen. 2) Garantie von Seiten Lübecks für das Zustandelommen dieser Bahn ein Jahr nach Eröff⸗ nung der seestädtischen. Diktamen von Dr. Karsten. Ble Regierung handelt t aus eigenem Antriebe, die Proposition gehöre dem Drange der Umstände an. Das Land liege in einer Krisis, Veraltetes solle ausgeschie⸗ den werden, durch Eisenbahnen und die bevorstehende Steuer⸗-Resorm wer= den neue Keime für eine neue Zeit Ein Diese Krisis dürfe nicht gestört werden, zumal nicht durch fremde Eindringlinge. Der Handel wolle sich lonsolidiren aus seiner bisherigen Zersplitierung; die Scestädte, befan⸗ en in dieser Krisis, müßten heraus aus ihren bisherigen engen

avons, darum ist ausländische Konkurrenz zurüczzuweisen, Lubeck wolle nicht blos konkurriren, sondern alle aus dem Eisenbahn-⸗Verkehr hervor- chende Erweiterung ihres Handelsbezirks den Seestädten entziehen. Das önne es auch, denn es überwiege sie dergestalt, daß, falls ihm eine Kon⸗ kurrenzbahn bewilligt werde, die Sceestädte nicht mit gleichen Waffen läm- pfen würden und nicht von einer Konkurrenz, sondern' nur von einem Be⸗= herrschen des Eisenbahn⸗Verkehrs auf Seiten Lübecks die Rede sein könne. Der Handel kenne keinen Kosmopolitismus. Antrag: Ablehnung zur Zeit, zugleich aber möge der hohen Regierung der Anrath gegeben wer—= den: die Konzession zu einer Lübeck⸗Schweriner Eisenbahn nicht zu geben. Das Plenum nahm diesen Vortrag mit lautem Bravo auf. Nachdem noch einige Diltamina zu Gunsten einer Lübeck ⸗Schweriner Bahn vor⸗ getragen waren, proponirte der Lr. B. -K. in längerer Rede, das Eypro- priations - Gesetz abzulehnen und darüber abzustimmen. Es ward aber die n ohne Abstimmung beschlossen. Herr B.-H. wollte nun wenigstens den Minsritäts Bericht des Comités den Kommiffarien mitgetheilt haben, beruhigte sich aber, als der Beschluß zu Stande kam: man genehmige das Schluß - Votum der Majorität des Comitè'g und beauftrage dasselbe, die Kommissarien, unter Mittheilung desselben, von diesem Beschluß in Kennt= niß zu setzen, auch denselben die ihm paßlich scheinenden Mittheilungen aus dem Majoritäts- Berichte des Comité's zu machen und dabei zu äußern, daß Stände gesonnen seien, hiernach die Antwort ad Kap. V. der Landes⸗ herrlichen Proposition abzugeben.

Bahn ein

traurigen

tion und Mor Bourjolly,

An fun den. Endlich, hat man das

Grä

seltsamen Hin⸗

ruft der Verfa barischer Krieg

Freie Stadt Bremen. Am 12. Dezember wurde von dem bisher als Minister⸗Resident, seit dem 25. November d. J. als außer- ordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister Sr. Majestät des Königs von Bayern bei dem Senate der Freien Stadt Bremen beglaubigten Königl. Wirkl. Geheimen Rathe, Freiherrn von Hormayr⸗ Hortenbürg, sein neues Kreditid bem zeitigen Präsldenten des Senats in feierlicher Aubienz auf dem Rathhause übergeben.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 7. Dez. In Folge einer Mittheilung des Dirigirenden des Ministeriums der Reichs -⸗-Domninen vom 19 (31.5 Ol⸗ tober, die zollfreie Einfuhr von Getraide aus , . in das Gou⸗ vernement Kauen zum Besten der dortigen Kronhauern betreffend, hatte der Minister der Finanzen einen des allsigen Antrag beim Mini⸗ ster Comité gemacht. Auf Beschlußnahme desselben i Se. Majestät der Kaiser befohlen: die zollfreie Einfuhr gon Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Hirse, Weizen, Spelt, Erbsen, Linsen und Bohnen aller Art, und zwar sowohl als Korn swie auch als Mehl oder Grütze, aus Heng auf der Landgränze bis zum 1. (15.) September 1846 zu gestatten.

Frankreich.

Paris, 10. Dez. Mittelst Verordnung vom 7. Dezember wird der oberste Universitäts-Rath, unter Aufhebung der Verordnung vom 15. August 1815, auf den Grundlagen des Kaiserl. Dekrets vom 17. März 1808 wiederhergestellt. Baron Thenard ist in Folge dessen zum Kanzler und Herr Rendu zum Schatzmeister der Universität er⸗ nannt worden. ö

Zwei Mittheilungen, die eine in einem Provinzialblatte, die andere in einem parsser Blatte, über die Krit führung Marschall Bugeaud's in Algerien, haben hier großes . gemacht. Dem Echo de Vesone wird nämlich aus dem Lager des General⸗Gou⸗ verneurs selbst vom 19. November geschrieben: „Marschall Bugeaud trifft heute in Bel⸗Assel ein, von einer Monster⸗ Razzia zurück⸗ kehrend, die er in der Nähe des Riu ausgeführt. Die Kolonne Bourjollp's ist an der Menasse bei den Flittas, wo sie zu Dad. Sidi⸗ Ben⸗Abballah ihr Lager aufgeschlagen. Von dort unternimmt sie Streifzüge in einem Umkreise von 12 bis 15 Lieues, die Bevölke⸗ rungen verfolgend und jeden Mann, der in ihre Gewalt fällt, ohne Erbarmen tödtend. Am 7ten erschossen wir 44 Beduinen aus dem Lande der Garbussas. Gestern durchstresften wir die furchtbaren Schluchten der Schosas im Lande der Sidi⸗Gaya unb umgaben zwei Grotten, wohin sich etwa hundert Individuen geflüchtet hatten mit Feuer. Wir führen einen Attlla's würdigen Krieg. Blos die Weiber und Kinder werden geschont! Der Feind scheint nicht geneigt, sich auf Gnade zu ergeben, und es ist dies die einzige Bedingung, die ihm gemacht werden darf. Wir werden also unser Vernichtungswerk fortsetzen, bis die schlechte Witterung uns zwingt, ein Ende zu machen. Im nächsten Frühjahre wird wieder angefangen werden müssen; dann aber werden wir, allem Anscheine nach, an der marokkanischen Gränze vollauf zu thun bekommen. Abd el Kader ist mächtiger, als jemals.“ Die zweite der erwähnten Mittheilungen, ein Schreiben aus Oran vom 29 No— vember, lautet: „Wir sind hier ohne alle Nachricht vom Heere. Der Marschall hat allen Generalen und Stabsofsizieren, welche die verschie⸗ denen Kolonnen anführen, aufs strengste befohlen, von ihren Opera⸗ tionen nichts verlauten zu lassen und keinem Anderen, als ihm allein, zu berichten. Wir wissen blos, daß die Generale die Weisung haben, so viel Dörfer niederzübrennen und so viel Köpfe abzuschneiden, als sie nur können! Dreizehn Dörfer sind in den Umgegenden von Tlemsen eingeäschert worden. General Lamoriciere ist zu Maskara,

zuges, es war k

daß ein franzö anschreitet. H Rückkehr in d

unseres Heeres

auszuschicken.

setzte Kolonne Fußvo

jagen!

cher und für ruh

war er verloren

Das Jou Nechtfertigung

ten. „Es ist

Schoß aus dem Prog

gewiß, daß jene

und der Marschall besindet dungen zwischen Oran und Die Nachrichten aus dieser Dschemma Gasauat zu, der erste Convoi

tional erwartet, hervorrufen würden, mit welcher Heldenthaten des Obersten Pelissier aufgenommen worben. „Herr Bugeaud“, sagt dies Blatt, schen ich 39 er in seinen offiziellen Journalen anzugreifen den

uth ha

dem Land, welches Tlemsen umgiebt, eingeäschert worden. wie einer der Korrespondenten anführt, re n eng jeden Mann umbringend, der ihm in die zig Gefangene sind an einem

des Stammes der Flittas Trotz zu thun, als schreckliche Repre und seine Feinde hundertweise flüchten, ersticken zu lassen.

lonne des Kommandanten Montagnac, der schrie um Rache, und man hätte die Meinung haben können, daß ein kräftiger Schlag, in diesem Augenblicke geführt, die unentschlossenen Stämme im Gehorsam halten würde. wußte den Arm seiner Soldaten zurückzuhalten,

Reitern soll nun dieser Stabs⸗Offizier dem Emir an dem der Sahara und in der Sahara selbst,

lige Kundschafter dienen, und den die umgiebt, den Weg zu versperren! Herr Bugeaud indeß hält es für nützli⸗

zu wiederholen;

Quinet voriges Jahr, Südens von Europa zu lesen, in des Christenthums und der daß der Minister, mit Recht erstaunt über diesen nicht zu duldenben Mißbrauch des Professorats, Quinet gewendet hat, in der Hoffnung, der Familie abgethan werden; seiner Rechtfertigung gerade nur die Worte geltend gemacht, die nun

hauptet hat, di vortrags über die Sprachen und Literaturen andere Geschichte, National⸗Konvents von 1793, seinen Zuhörern vorzutragen; es ist endlich

1568

ch im Lande der Flittas. Die Verbin⸗ emsen sind noch immer unterbrochen. letzteren Stadt kommen uns über und man weiß noch nicht, wann nach Tlemsen abgehen wird.“ Der Na⸗ daß diese Nachrichten dieselbe Entrüstung vor einigen Monaten die traurigen

„beginnt wieder den barbari⸗

tte. Ergrimmt darüber, den Aufstand' nicht ver⸗

nichten zu können, der durch seine Unfähigkeit begünstigt wurde, rächt er sich nach der Weise jener Wilden,

die den Sle

nur zu Proscrip⸗ d zu benutzen wissen. Bereits 13

rtschaften sind in General zieht umher, Hände fällt. einzigen Tage erschossen wor⸗ swerk würdig einzuweihen,

um das neue Vernichtun ahara⸗Höhlen wiederholt.

schaudervolle Drama der

Zwei Grotten wurden mit Feuer eingeschlossen, und Gott weiß, wie viele Unglückliche dort umgefommen!

auf Fehler; er läßt Abd eds Kader freie inze der Provinz Oran aufzuwiegeln und schöpft sich in vergeblichen Anstrengungen; und während er sieht, wie, seine

Herr Bugeaud begeht Fehler Hand, das Centrum und die zu entvölkern; er er⸗

und Herzüge benutzend, der Emir ihm selbst in der Nähe u bieten kömmt, findet er nichts Besseres alien anzuorbnen, Köpfe abzuschneiden in den Zufluchtsörtern, wohin sie sich Es ist dies ein Attila's würdiger Krieg, sser eines jener beiden Briefe. In der That ein bar⸗ Fein schrecklicher, schändlicher Krieg, gegen den Alle,

die den Gefühlen der gewöhnlichsten Menschlichkest zugänglich sind, protestiren. Benahm sich so der General Lamoriciẽre, als er auch Miß⸗ brauch hätte machen können von seinem Sieg über die Empörer der west⸗ lichen Gränze? Nein. Und man war doch damals erst im Beginn des Feld⸗

aum erst nach der Hinschlachtung der heldenmüthigen Ko⸗ das Blut unserer erwürgten Brü⸗

Nur General Lamorscière weil er begriff,

sisches Heer nie vergessen dürfe, daß es im Namen

einer Nation kämpft, die an der Spitze der Civilisation der Welt vor=

err Bugeaud denkt nicht also. Seine Unfähigkeit hat

die Araber von uns entfernt; seine Gewaltthäligkeit treibt sie ohne

ie Arme Abd el Kader. Dem afrikanischen Ruhme

Marschall Bugeaud's wird nichts fehlen. Anstatt Menschen und Dörfer zu verbrennen, würde wenn er sich mit unserem Feinde beschäftigte, der die Zögerungen

Herr Bugeaud besser daran thun, trefflich zu benutzen weiß. Der Emir mußte bis Loha,

bei Tiaret, vordringen, bis der Ober⸗General einwilligte, einen seiner Unter- Anführer mit einigen Bataillonen zur Verfolgung desselben

Und um diesen so regen Gegner zu erreichen, stellte

er dem General Jussuf eine hauptstichlich aus Fußvolk zusammenge⸗

zur Verfügung! Mit 1100 Mann zu Fuß und ho Saume wenn es dazu kömmt, nach⸗ lk, um einem fast unangreifbaren Manne, dem unzäh⸗ ste Reiterei der Provinz Bran

mvoller, die jämmerlichen Ersolge des Dahara⸗Gebirges er ist überall, wo sich Abd el Kader nicht befindet. Gestern in öde, wilde Gebirgszüge, wohin ihn nichts Ernstliches

rief; heute hat er Sidi ⸗Bel⸗Assel, wohin er mit einer abgematteten Ko⸗ lonne gekommen war, der Flittas, wo ihm die Abwesenheit der kühnsten Parteigänger Abd el Kader's leichtes Spiel läßt, Schwert und Feuer auszurotten. sagen: dieser neue Fehler Bugeaud's macht, unsere Sache in der empörten Provinz vollends verloren. Rache des Gouverneurs wird der mächtigste Hülfsgenosse des Emirs sein, und jede Hoffnung, zu einer dauerhaften Pacification zu gelan⸗ gen, scheint uns auf unbestimmte Zeit vertagt. dem moralischen Nachtheile, samkeiten entspringen kann, dasselbe nöthigt.“

verlassen. Jetzt feiert er Triumphe im Lande was vom Stamme noch übrig ist, mit

Wir nehmen keinen austanl, zu unserer Meinung nach, Die blinde

Wir reden nicht von welcher für unser Heer aus den Grau— zu deren Werkzeug sich herzugeben man

rnal des Débats ergreift nochmals das Wort zur des gegen Edgar Quinetss Vorlesungen eingeschlagenen

Berfahrens, um, wie es sagt, zum letztenmale auf die von den Sppo⸗ sitions⸗ Blättern in dieser

Frage angewandten Sophismen zu antwor⸗= bemerkt das ministerielle Blatt, „daß Herr statt über die Sprachen und Literaturen des seinen Vorträgen die Geschichte französischen Revolution behandelt hat,

gewiß“,

sich zuerst an die Kollegen des Herrn die Sache könne im daß Herr Quinet damals zu

ramm entfernt werden sollen; daß Herr Quinet be= ese Worte gäben ihm die Besugniß, statt eines Lehr⸗ des Südens irgend eine wie etwa die des Papstes Gregor's VII. oder bie des

Rechtfertigung mit großem Beifall von den Oppositions⸗

Journalen aufgenommen wurde, die doch damals wohl glaubten, gramm des Herrn Quinet müsse geändert werden, falls man ihn wolle, seinen wahren, von den Kammern auf Verlangen der lung angeordneten, auf dem Budget des Ministersumg 3 zu halten. Aus diesen ünbestreitbaren Thats

daß Niemand , kann, er sei nicht in Zeiten ge den. Herr von Salvandy wußte recht gut, welchen Sinn Ha net in die Worte K lege; Herr Quinet mu so gewiß, der Minister werde nicht dulden, daß ein Professor teratur sich eigenmächtig zum Professor des Sozialismus erhebe mußte unter dlesen Umständen der Minister thun, als er in Programm des Herrn Quinet dieselben Worte wiederfan welchen derselbe die Befugniß zu allen erdenklichen Abschwe⸗ abgeleitet hatte? Hätte er sie bestehen lassen, so wäre gem durch Herr Quinet berechtigt gewesen, über den 21. Januar z statt über die Literaturen des Südens. Wenn dann später Salvandy dem Professor in seinen Vorlesungen Einhalt g würde man mit einigem Schein von Recht darüber Beschmu ben führen können. Herr Quinet würde gesagt haben: kennt mein Programm; ihr wißt recht gut, welchen Sinn legte; ihr habt es dennoch ohne Widerrede durchgehen lassen; klagt ihr nun? Mein Programm, von euch gutgeheißen, tigt mich zu Allem.““ Solcherlei Reden würde Herr Quine haben, wie er ja schon früher mit denselben Gründen k wollte, er sei ganz in seinem Recht, wenn er Gregor Robespierre statt Calderon und Dante in seinen Lehr⸗Vortra! Dem Minister blieb darum nichts übrig, als zu verlangen, verfänglichen Worte aus dem Programm wegbleiben müßten. schreit nun Herr Quinet, vorgebend, man störe ihm seinen Vortrag. Wenn es also Herrn Quinet gefällt, den ehre ihm die Regierung zu Vorlesungen über Sprachen und' , des Südens anvertraut hat, zu einer Art von Trihünt wandeln, so darf er nur auf sein Programm hinwessn will ja über Institutionen in ihren Beziehungen zur Literain Ist etwa das e,, keine Institution?᷑ Hat nicht die sische Revolution Instiiutionen geschaffen? Besteht nicht a fallendes Verhältniß . dem National⸗Konvent von n den Päpsten des Mittelalters, zwischen dem Kardinals-Kolleah dem Wohlfahrts⸗Ausschuß? Das . ist gutgeheißen Herr Quinet ist in seinem Recht. enn dagegen die zweh Worte aus dem Programm entfernt werden, wenn dies einziy Absicht geschieht, den Professor zu seinem eigentlichen Lehrvornn halten, so gerathen die Oppositions⸗-Organe in Eifer gegen n nister, der die Freiheit des Professorats antaste und nicht zugch⸗ daß die geringsten moralisch= politischen Abschweifungen in Pa gen über Literatur gemischt würden. Es steht bei Herm d seinen Vortrag nach der ausgesprochenen Begränzung zu hah hat Talent genug, Zuhörer anzuziehen, ohne daß er ste mit schen, mystischen und sozialistischen Declamatsonen zu behelligen hn Er hat einen Lehrstuhl der Literaturen des Südens angenomme wird ihn mit Erfolg ausfüllen, sobald er nur ernstlich will. Die heit des Professorats muß in ihrem ganzen Umfang bestehen, vorbehaltlich des Rechts und der Herrschaft der esunhen gern

Die gesunde Vernunft aber sagt uns laut und deutlich, doh die V haben mit dem 21. Jann

turen des Südens nichts gemein und mit dem National⸗Konvent.“

Herr von Salvandy hat den sogenannten Studienmtf ihnen bisher abgeschnittene Aussicht auf Beförderung eröf sollen nämlich Vorbildungs⸗-Anstalten für dieselben errichte wie eine vom Moniteür veröffentlichte Königliche Verbrd fiehlt, und den dazu Geeigneten wird die Laufbahn des ein Lehramts nicht länger versperrt sein. Von fünf zu fünf Jahn sie Ansprüche auf Verbesserung ihrer Gehalte um mindestens ] und erhalten den Rang nach den Professoren der Gymnasten, sj Lehrer-⸗Kollegien sie mit gehören.

Das Journal des Débats vertheidigt die Regierung, die Anklage, nichts zur Beschränkung des Spiels in Eisenbahn. und Promessen gethan, so wie durch Den geg der Ven zung mehrerer provisorischer Unternehmer⸗-Gesellschaften die s renz aufgehoben zu haben. Der Regierung habe kein Gesetz bote gestanden, wendet das genannte Blatt ein, das auf die Schwinbeleien anwendbar gewesen, und was bie Verschmeln Gesellschaften anlange, so habe man diese keinesweges beförben aber Alles gethan, um der Bewerbung freien Lauf zu lassen die Börsen⸗Vorgänge anlange, so sei da auch wefentlich i j worden. Das Zusammentreten von Gesellschaften wäre nicht zu gewesen, und von solchen vereinten Geselischaften, sobald sie geforderten Bedingungen entsprächen; kein Gebot annehmen habe sich eben so wenig thun lassen. Das Publikum abe durch das von den Kammern für die zuzuschlagenden Bahnlinig gestellte Naximum gegen jede etwanige Eombination der Gestl vollständig sicher gestellt worden.

Bei der Sparkasse in Paris bleibt, wie schon seit längen das Verhältniß der geforderken Rüchahlungen zu dem der ein sehr ungünstiges. In der letztvergangenen Woche wurden H Fr. zurückgezahlt und nur 671, g83 Fr. eingelegt; für die! Woche sind ebenfalls schon über eine Million Rückzahlungen ang . Der National berichtet, mehrere Deputirte feien genen bei Eröffnung der neuen Sesston eine Untersuchung über alle ln anstellen zu lassen, welche bei dem Zuschlag der verschiedenen nen und der damit verknüpsten Börsen⸗Sperulationen ftattgesn Die Expedition gegen Madagaskar soll noch so lange auß sein, bis man die Ansichten der Kammer darüber erfahren han

ĩ e n. Leibmameluk Rustan ist am 7. Dezember zu d gestorben. . Ibrahim Pascha schiffte sich am 2ten d. zu Marseille in

125 Schuh über das Niveau der höchsten Fluth hinauf reicht, ist aus mußten, was auch geschah. Schon Bffnele sich von selbst eine neun

Der Hafenbau bei Venedig.

Die Gazzetta di Venezia enthält Nachstehendes über den (bereits früher erwähnten) Wehrdamm im Hafen von Masamocto: Um den Zugang zum Hafen von Malamocco den großen Kauffahrtei⸗ und Kriegsschiffen leicht und gefahrlos zu machen, wurde, nach reiflicher Erwägung und Er⸗ örterung der Entwürfe, welche schen zur Zeit der früheren italienischen Re⸗

ierung zum Bau von zwei Wehrdämmen gemacht wurden, die, weit ins leer reichend, einen neuen Kanal über die Sandbank hinaus auf hoher See und bis zu einer Tiefe von acht Metern (25 wiener Fuß) bilden soll⸗ ten, Sr. Majestät vorgeschlagen, mit dem Bau des nöndlichen Dammes nzufangen und mit dem Bau det südlichen erst nach Ermittelung der vom ersteren herbeigeführten Ergebniffe und wenn bie neu eröffnete Einmündung gestatten sollte, die alte abzusperren, zu beginnen.

Nach der Genehmigung dieses Vorschlages wurden um das Ende des Jahres 1840 die ersten Vorbereitungen zu diesem großen Werke getroffen, und die eigentlichen Arbeiten hierbei, deren Ausführung die Herren Bruck und Talachini übernahmen, in der Mitte des a nl, enden Jahres be⸗

onnen. Der Wehrdamm ng, dem Strande des Ei gemäß, 2120

eter (oder 67135 Wr. Fuß) ins Meer hinaus; das Wer besteht aber aus zwei wesentlich verschiedenen Theilen. Der erste Theil, als der untere, ist ein Damm von großen Blöcken istrischen Gesteins, welcher die Höhe der ge⸗ wöhnlichen höchsten Meeresfluth erreicht, und dabei eine Breite von 1844 Wr. F. hat. Der außer dem Meere liegende Theil, welcher auf dem Blockdamm ruhend

Steines zusamm

damme sind guß

Haltepunkt zu seiner unteren

als die Arbeiten sortschreitet,

und Ste ginnen wird.

Sandbanl hingu

sehr großen und regelmäßig gehauenen

Dammes bilden, pozzuolanischem Cemente mit einander verbunden,

naues Maß angegeben werden; übrigens ist diefe den . , auf den verschiedenen Punkten von ungleicher Art sind. Der unterseeische ö .

nämlich aus dem Meere bis zum Niveau der höchsten Fluth in der erwähn⸗ ten Länge von 67133 Fuß; davon zu vervollständigen, len des Dammes die oͤbersten Stellen zu s,.

bewerlstelligt werden wird. nicht gangen, doch e vorhanden, und man hofft,

Massen des nämlichen isirianischen engesetzt, welche die Seiten- und die obere Bekleidung des während der innere Kern desselben aus Schüttsteinen, mit : r besteht. Auf dem Stein⸗ eiserne Pflöcke oder Cylinder aufgerichtet, um den Tauen

der vorüberziehenden oder vor Anker gehenden Fahrzeuge im Nothfalle einen

n,

In Betreff der Breite, welche der Damm auf eite, nämlich auf dein Meeresgrunde, hat, fann kein ae?

, bschi sigkelien er angemessen, welche, bis zur Tiefe des Meeres reichend,

heil des Dammes ist fast vollendet. Er erhebt sich

und es bleibt nur noch übrig, die Eskarpen so wie an den am meisten hinausreichenden Thei⸗

außerhalb des Wassers befindlichen Mauerwerke Dieser obere Theil ist zwar noch nd die Materialien hierzu in großer Menge an Ort daß der Bau desselben nächstens be⸗

an dem

Es war übrigens vorauszusehen, daß, so wie der Damm über die

slam, die Wijfungen des großen Werkes fühlbar werden

was auch in dem Maße

dung, die sich in der Richtung des Dammes erweilerte und ventiestz sie dadurch das innere Feld des Hafens in gerader Richtung emmiigh bereits seit mehreren Monaten sind Schiffe von hohem Bonn hindert darin eingelaufen. Vorzüglich ist die nene Mündung von! wenn Winde wehen, die zur Benutzung der alten Mündung m sind. Im Uebrigen ist jene noch nicht volltommen hergestellt, noch eine zu kurze Strecke davon (1325 W. Fuß) vorhanden, hochgebender See sicher darüber hinwegzugehen. Was hir lich Roth thut, ist, daß diese Strrcke erweitert werde, damit die dung durch die neue ersetzt werden könne, und den zur Erreich i Zweckes so nothwendigen Bau des südlichen Gegendammes vorzunehns bei die Meeresströmung, die sich dann in dem zwischen beiden Däm ; fenden Kangle ganz könzentiren wird, sich auch ersprießlich zeigen 1 eigenthümliche Beschaffenheit der Gegend sichert diesen Erfolg, denn . massen, welche ihre Bänke früher allmälig verlängerten, bleiben nn dem nördlichen Damme stehen, und indem 6 zur Befestigung der tragen, werden sie von senem gehindert, sich zum Nachtheile der 9 hinabzusenken. Dies ist in diesem Augenblicke ber wahre Zus Wehrdammes im Norden des Hafens von Malamocco.

der gegenwärtige Zustand der Dinge für die baski

Daß der Seehandel des

B in Betreff der Zukunft, um ihre

ber haben mag,

Rll“ nach Portvendres ein, von wo er sich nach dem Pyrenäen ernet begeben wird.

Die Notirung der Rente ist heute um 15 = 20 Centimes ge⸗ n Anlaß dazu gaben verschiedene Gewinn⸗Reanlisationen; ein Sperulant hat seit gestern starfe Pe verkaufen lassen; das 9 6 Eisenbahn⸗Artlen war wenig belebt, die Neigung ging

Jllen.

aris, 109. Dez. Aus den Seehafenplätzen ber südwest⸗ 36 Frankreichs am atlantischen Ocean ertönen die Klagen Verfall des Handels und der Schifffahrt in denselben immer Im Hafen von Bayonne stockt seit: mehreren Jahren der r fast gänzlich, und vielerlei sind die Ursachen, die diesen trau— ) Zustand herbeigeführt haben. Die Lostrennung der spanischen fen von ihrem Mutterlande, die Aufhebung der besonderen be⸗Privilegien der baskischen Provinzen, die neue Thätigkeit, ch in diesen Provinzen selbst entwickelt und viele Kapitalien, cher nutzlos zu Bayonne gelegen, dahin zieht, die vortheilhaften ingungen aller Art, welche diese Kapitalien dort finden, das beinahe liche Uufhören des Seehandels nach entfernteren Ländern und das iederliegen des Schiffsbaues, das Eingehen des Transithandels, alle Eischeinungen waren mehr oder weniger Folge des gegenwärti= Zustandes der französischen und spanischen Gesetzgebung über den ht mit Wollenwaaren und Tüchern. So mußte der Hafen von ine in gänzlichen Verfall gerathen, und es war ihm fast nichts blieben, als die letzte Hülfsquelle des Handels, nämlich die ischiffahrt. Seit 4 Jahren aber ist auch diese großentheils nt durch den Artikel 15 des Dekrets, welches am 7. Juli 1841 der Regentschaft Espartero's von der spanischen Regierung er⸗ wurde, und welches verfügt, daß die Schiffe, welche von Gi⸗ ar und aus den Häfen zwischen der Gironde und der Bidassoa von der französischen Gränze der Ost⸗- Pyrenäen an bis nach seile, dieses mit eingeschlossen, herkommen, nicht mehr das den malen, aus den anderen Häfen Frankreichs kommenden Schiffen hate Privilegium genießen sollen. Der Buchstabe der bestehen⸗ Haträge zwischen Frankreich und Spanien wurde durch jenes t allerdings nicht verletzt. Denn diese verlangen nur Gleich⸗ ig der französischen Schiffe mit den nationalen in den spanischen n. Aber indem man den nationalen Schiffen selbst die Di erenzial⸗ be auferlegte, welche nur die ausländische Flagge treffen sollte, die spaenische Regierung vollen Fug und Recht erlangt, auch die ösche Flagge mit jener Abgabe zu belegen, und so fiel auf diese, ffenbar auch die eigentliche Absicht der spanischen Maßregel war, haupt⸗Nachtheil zurück. Der Handelsstand von Bayonne, der hsweise darunter litt, hat schon mehrmals seine Klagen über Stand der Dinge vor die Kammern gebracht und an? die Re⸗— ng das Ersuchen gestellt, der Sache sich anzunehmen. Unter⸗ lungen mit der spanischen Regierung sind seit langer Zeit schon her angeknüpft, aber sie waren bisher ziemlich erfolglos, und da fen Provin⸗ hesonders als unbestreitbar sehr vortheilhaft herausgestellt hat, so die spanische Regierung wohl schwerlich so bald zu einer Klende= desselben die Hand bieten. Platzes Bordeaux gleichfalls im Rück⸗ é. begriffen ist, läßt sich durch die offiziellen ien über die gung des dortigen Hafens leicht nachweifen. Bie Verhãltnisse n auch in der nächsten Sesston der Kammern wieder zur Sprache en. Aber die Vertreter der Interessen des Nordens von Frank⸗ haben da einen so mächtigen Einfluß, daß wahrscheinlich auch al . Reclamationen des Südens ohne besondere Wirkung

Großbritanien und Irland.

ondon, 10. Dez. (Korrespondenz der Hamburger enh.) * Die Gazette enthält eine von Lord Aberdeen und

französischen Geschäftsträger, Grafen Jarnac, unterzeichnete,

bten d. M. datirte gemeinschaftliche Declaration, welche in Ge⸗ keit des Art. 7. der Convention

gegen den Sklavenhandel vom Nai d. J. abgegeben worden ist und besagt, daß, da einer ge der französischen Regierung zufolge die an die afrikanische gesendete französische Escadre am 15ten d. M. im Stande verde, ihre Thätigkeit in Gemäßheit jener Convention zu be— n, diese gemeinschaftliche Declaration erlassen werde, um den in jener Bperationen am 1651en d. M. zu verkündigen, und daß folge, wie der Art. 7. der Convention vorschreibe, am 6. März d. h. drei Monate nach dem Erlasse dieser Declaration, die ktreuzern der beiden Nationen in Gemäßheit der Conventionen zt und 1833 ertheilten Durchsuchungs⸗Vollmachten (ÿarrants) jen werden. Der jetzige ungewisse Zustand der Dinge veranlaßt die Mornin g vnicle heute zu folgenden Bemerkungen: „Wenn jemals ein ukt rasches und entschiedenes Handeln der Regierung zur Pflicht cht hat, so ist es der gegenwärtige. Alle Handels⸗Unterneh⸗ n werden durch die Üngewißheit gelähmt, welche über den uten der Minister schwebt. Man blicke hin, wohin man wolle, be Erscheinung zeigt sich überall. Jebe Art von Geschäft, welches heringsten Grad von Sperulatlon in sich trägt, ist gefährlich ge⸗ n. Die Händler in Marklane fürchten sich zu kaufen und fürchten u Lerkaufen; die Spekulanten auf der Fondsbörse sogar sind so gekommen, daß die zweifelhaften Aspekten am politischen Hori⸗ sse in Verlegenheit setzen, und, was von noch ernsterer Be⸗ ng ist, die Fabrikanten von Lancafhire hegen Mißtrauen produktiven Operationen, von der Unterhalt von Millionen abhängig ist, zu beschränken. gesammte Handels- und Fabrikgeschäft wird durch Zweifel ge⸗ t, welche ein einziges Wort, von der Stimme der Autorität ge⸗ ä, beseitigen würde. Allerdings existirt die fast universell zu Erwartung, daß die Getraide-Gesetze schleunigst werden hoben werben, und daß dies das Werk Sir Robert Peel's sein k. Unter fünf Leuten, denen man begegnet, behaupten vier po— daß das so kommen werde. Indeß' glauben sie es doch nicht genug, um fremdes Getraide einzuführen oder, gestützt auf jene nrtung, irgend eine andere Speculation einzugehen. Anderer- hält sih auch der Fünfte, der freilich wohl seine Zweifel ob der Premier⸗Minister im Stande ist, ne scharfe Ecke glücklich herumzulommen, in keinet Weise , da derselbe das unh ic nicht ausführen werde. Die öf⸗ e Meinung neigt sich also in überwiegendem Maße der Ansicht aße Sit Nobert Beck's Entschluß gefaß ist, und däß derselbe in sächsten Session bem ganzen Schutz oll-System den Todes streich sen werde. In welcher Weise diese Ansscht nun auch in Um⸗ gekommen sein mag, so ist es in Betracht des verderblichen fes der Ungewößhelt uf alle Handelgeschäste unabweisliche rung, nach Kräften und in möglichster Schnel⸗ blikum entstandene Aufregung zu beschwichtigen.

ö Unsetz Zeitungen und Briefe aus London vom 101en über Belgien tute nicht eingen offen.

handeln würde. Und der

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Es hilft nichts, einzuwenden, daß das bloße Behauptungen einer len. Warum zögerte man mit dem zuletzt der Behauptun Tim es entgegengestellten. Widerspruch, bis die Behauplung ge⸗ habt hatte, allgemeinen Glauben zu gewinnen? Warum auch ist der Widerspruch seinem nach in der Weise, wie geschehen, durch die nachfolgenden Eingeständnisse und Erläuterungen des Blattes, durch welches er zuerst ins Publifum gebracht wurde, wieder annullirt wor⸗ den? Der Standard ist . sich bewußt, daß es seinem Ab⸗

Publikum sich nicht durch

der

leugnen durchaus mißlungen ist, die sabscheuliche Ersindung! /! zu ver⸗ nichten, gen welche es gerichtet war. as die Tim es behauptet, hält das Land für wahrscheinlich; es glaubt, daß das Blatt wohl dem Buchstaben nach Unrecht haben mag, daß aber feine Ankündi— 2 dem Wesen nach vollkommen richtig ist. Auch kann man, elbst bei billiger Berücksschtigung des der Tim? s innewohnen- den Einflusses im Allgemeinen, durchaus nicht annehmen, daß die Ansicht des Publikums allein auf die Autorität der Tim? s sich gründet. Die ihr inwohnende Wahrscheinlichkeit der Behauptung ist es, welche ihr einen so festen Halt in dem Glauben der Leute giebt. Man fühlt es, daß das große Werk, welches man aus den Händen Sir Rob. Peel's erwartet, geschehen muß, und daß die Zeit, es zu verrichten, gekommen ist. Auch fühlt man, daß die Grundsätze, denen gemäß er die Emancipation der Katholiken durchsetzte, ihn nicht nur berechtigen, sondern verpflichten müssen, diese gewichtige Maßregel kommerjieller Emancipation zu bewerkstelligen. Er hat den Weg, den er im Jahre 1829 einschlug, nicht berent; im Gegentheil, er rühmt sich seiner That... er hat nach Verlauf einer Reihe von Jahren erklärt, daß, wenn derselbe Fall noch einmal vorkäme, er eben so wie damals Fall ist wieder eingetreten. Es hülfe nichts, wenn man die Größe der Schwierigkeiten beschönigen wollte. Ein mächtiges, allgemein gefühltes Bedürfniß drängt die Legislatur zu einer Veränderung von großer und umfassender Art. Irgend Jemand muß die bestehenden Verhältnisse sprengen, das ist unvermeidlich ge⸗ worden, und es ist unzweifelhaft, daß Sir Robert die Sache leichter auszuführen vermag, als irgend ein Anderer. Es liegt in seiner Macht, dem Lande die Uebel eines ausgedehnten Kampfes und denjenigen feiner Partei, welche an hartnäckiger Ver⸗ blendung leiden, die Folgen ihrer Bethörung zu ersparen. Kurz, die Argumente von 1839 finden ihre vollständigste Anwendung auf 18146, nur mit dem bemerkenswerthen Unterschlede zu Gunsten ihrer Anwendbarkeit in letzterem Falle daß Sir Robert eine viel allgemeinere und unzweideutigere Unterstützung unter dem eng⸗ lischen Volke bei Aufhebung der Handels- Restrictionen sinden wird, als er sie bei Entfernung des auf, den Katholiken lastenden Druckes gefunden hat.“ Mag man auch vielleicht der Ansicht sein, daß dieser Artikel des Whig-Blattes in der Hauptsache nur bestmmt ist, als gaptatio beneyslentiae für den Premier-Minister zu dienen, so läßt sich doch die Richtigkeit der Schilderung, besonders so weit die Anwendung des Beispiels von 1829 in Betracht kommt, nicht verkennen. Auch die Tim es hat schon gestern auf das Verhalten Sir Robert Peel's nicht nur in Betreff der Emaneipation der Katholiken, sondern auch in Betreff der Re⸗ sorm⸗Bill aufmerksam gemacht und darin ein neues Argument für ihre Behauptungen über die jetzige Stellung des Ministeriums in der Hetraide⸗Frage gefunden. Der Morning Herald bemüht sich daher heute, die Nichtanwendbarkeit der angeführten Beispiele auf den vor⸗ liegenden Fall zu beweisen, indem er behauptet, daß Wellington und Peel im Jahre 1829 nur nachgegeben haben, um einem Bürgerkriege auszuweichen, und überdies durch die Duplizität Georg's IV. und Lord Eldons getäuscht worden seien, und daß, was die Reform- Bill anbelange, diese Maßregel wirklich vom Volle verlangt worden sei, was man von der Aufhebung der Getraidegesetze nicht behaupten könne. „Nein“, so schließt der Morning Herald, „die Minister, wer sie auch sein mögen, welche die Getraidegesetze aufheben, begehren eine unnöthige Gewaltthat an der Gerechtigkeit und einer vernunftgemäßen Politik, und sie werden ihrem Lohne nicht ent⸗ gehen.“ Diese Ausdrücke sind allerdings stark gewählt, und sie könnten wohl auf den ersten Blick als Beweis dafür genommen werden, daß, wie Herald und Standard behaupten, das Ministerium einig und der Abschaffung der Getraide⸗Gesetze entschieden abgeneigt seiz mit eben so großem Rechte würde man aber auch darin eine Bestätigung des HGerüchtes finden können, daß Peel definitiv mit seinen Kolkegen ge⸗ brochen habe und es ihnen allein überlassen wolle, die Getraide⸗ Gesetze zu halten, wenn sie dazu im Stande sinb.“

Der Lord⸗Mayor von London hat sich in Folge einer mit 1200

Unterschriften versehenen Requisition bereit erklärt, eine allgemeine Versammlung zum 15ten d. M. nach Guildhall zu berufen, um über die Aufhebung der Getraidegesetze zu berathen. Eine Versammlung des Gemeinde ⸗Rathes zu gleichem Zwecke sindet bekanntlich mor— en statt. ĩ y den so verschiebenartigen Gerüchten, welche dieser Tage auf⸗ getaucht sind, gehört auch, daß der Gesandte der Vereinigten Staa⸗ ten, Herr M'Lane, der Times über den Stand der Ansichten im Kabinet in Betreff der Getraide⸗ Frage absichtlich eine irrige Mitthei⸗ lung gemacht habe, um vermittelst dieser Nachricht in den BVereinig⸗ ten Staaten auf die Tarif⸗Frage einzuwirken. Herr Melville, einer der amerikanischen Gesandtschafts⸗ Serretaire, erklärt nun heute im Herald, in Abwesenheit des schon seit dem 3ten d. M. in Paris befindlichen Gesandten, das Gerücht für erfunden. .

Nach Angabe der Chroniele nehmen die Vereinigten Staaten nicht nur als Gränze von Texas den Rio bravo del Norte in An⸗ spruch und wollen Santa als Theil dieses Staates betrachtet wissen, sondern sie sprechen sich den ganzen zwischen 42 und 360 N. Br. belegenen Theil von Mexiko zu, in welchem die Meerbusen von San Francisco und Monterey belegen sind. Die Chroniele erblickt darin eine neue Veraulassung für England, nicht in die Ab⸗ tretung der Mündung des Columbig-Flusses zu willigen, weil dadurch die Vereinigten Staaten in den Besitz aller Häfen des nördlichen Theiles der Westküste von Amerika gelangen würden.

s8elgien.

Brüssel, 11. Dez. In der vorgestern fortgesetzten Dis kusston des Entrepot⸗Gesetzes sprach sich zuerst Herr de Haerne Fsür die beschränkenden Vorschläge der Central⸗Section aus, mit dem Bemer⸗ ken, daß er gegen das ganze System stimmen würde, falls man die⸗ selben nicht annehme. Herr d' Elhougne nahm darauf das Wort. Obgleich er erklärte, er wolle größere Freiheit für den Handel, stellte er doch ein Amendement, wönach die Linnengarne und Linnen⸗ gewebe in einem besonderen Lokal des Freilagerhauses unter⸗

ebracht und den Detail Erklärungen des Artikels 118 des kee, von 1822 unterworfen bleiben sollten. Auch Hglug er vor, daß die Garne und Gewebe aller Art nicht zum inneren Ver- brauch aus den Entrepots gebracht werden dürften, wenn diese Ge⸗ genstände in den freien Enttepots ausgepackt und neu sortirt würden und irgendwelche Mohbisicationen erlitten. Einige Redner sprachen noch für und wider das Amendement der Central. Section, so daß die Debatte wieder vertagt wurde. Gestern eröffnete der Finanz- Minister Malou die Verhandlungen mit der Anzeige, daß das Be⸗ stehen einiger Mitglieder auf neuen ef fn ihn bestimmt habe, ein Amendement vorzuschlagen, welches hoffentlich die Forderungen der⸗

itung hätte verleiten lassen sol⸗

* welche für die einheimische Industrie gesprochen, befriedigen werde. Dieses Amendement lautete: „Sie Regierung wird ein Regulativ für Las Ein und Ausladen, für das Unterbringen, Auslesen, Proben Abnehmen und Umpacken der Waaren sest ellen. Zusatz zu Artikel 15.) Das Regulativ wird das Auslegen von Manufaktürwaaren verbieten.“ Der Handel, fügte der Minister hinzu, könne in der vorgeschl

Maßregel keine Beeinträchtigung sinden, denn für den Handel im Großen sei das * nicht noh, derselbe sei . ohnedies im Stande, alle seine Durchfuhr⸗, usfuhr⸗ und selbst Verkaufs- Geschäfte zu machen; überdies behalte derselbe das Recht, seine Waaren auspacken und auslesen zu lassen. Herr An spach sagte hierauf: Ich hatte nicht die Absicht, vor der Diskusston des 14len Artikels, der mich, als Deputirten von Brüssel, besonders angeht, das Wort zu nehmen, und weil es mir nicht in den Sinn gekommen war, daß es möglich sei, den Nutzen der Lagerhäuser in Zweifel zu ziehen; jetzt aber, nach dem Charakter, den die Diskussion in Folge der von der Central-Sertion und von Herrn Delehaye . Amen⸗ dements angenommen hat, scheint mir sogar die Existenz der Lager= häuser selbst gefährdet zu sein. Ich glaubte daher, als ehemaliger Kaufmann, der bei der Frage nicht betheiligt ist, die man, wie mir scheint, mit Unrecht als ein Interesse Antwerpens dargestellt hat, während sie von allgemeinem Vortheil ist, daran theilnehmen zu müssen. Ich habe im Lauf dieser Debatte so seltsame Ansichten auf⸗ stellen hören, die allen nicht nur von den handeltreibenden Völkern, sondern von sämmtlichen Staats ⸗Oekonomisten angenommenen Ideen entgegen sind, Ideen, welche gewissermaßen das Gewicht einer abge⸗ urtheilten Sache haben, weil Theorie und Praxis dieselben bestätigen, daß es mir unumgänglich scheint, gegen solche Lehren aufzutreten. Die Staatswirthschaft erkennt keinen ausschließlichen 3 . einer der drei Hauptquellen der Volkswohlfahrt an: des Acker aues, der Gewerbe und des Handels; sie verlangt Gleichgewicht unter ihren ge⸗ meinsamen Interessen; einstimmig aber räumt sie den Grunbsatz der Handelsfreiheit für alle Gewerbe ein. Wohl Zu bemerken, ich sage Handelsfreiheit, weil diese Freiheit irgend ein Gewerbe mit allen Vortheilen, allem Schutz, deren dasselbe genießt, begünstigt. Warum also sollte der eigentliche Handel, der doch auch ein Gewerbe ist, nicht begünstigt werden, zumal wenn diese Begünstigung den Ver- brauchenden nichts kostet und wenn sie dem Staate vortheilhaft ist? Deshalb werden dem Handel freie Lagerhäuser bewilligt, und es ist dies eine Gerechtigkeit, die ihm seine Schwe⸗ stern, der Ackerbau und die Gewerbe, nicht verweigern können. Ich sage Gerechtigkeit, aber vor Allem haben Sie an den Nutzen der Maßregel zu denken. Der Finanz- Minister hat bemerkt, daß die Hälfte der von Antwerpen auslaufenden Schiffe mit Ballast abgeht; ein Deputirter von Brüssel hat dies Verhältniß zu * angeben. Es ist also klar, daß diese Schiffe keine Fracht finden konnten, ihr eige⸗ ner Vortheil spricht dafür; und ich frage nun, ob es nicht vortheil⸗ hafter für uns wäre, wenn sie dergleichen gefunden hätten. Sind freie Lagerhäuser nicht das beste, Mittel, dieses Ziel zu er⸗ reichen? Würde die Gewißheit, eine Rückfracht zu finden, nicht weit mehr Schiffe zu uns führen? Und hat eine große Bewegung im Handel nicht besseren Lohn für den Arbeiter und gesteigerten Ver⸗ brauch zur Folge? In diesen Fragen liegt auch schon ihre Lösung. Der Deputirte von Gent, Herr Delehaye, giebt den Nutzen eines Entrepots für den Handel zu, er will nicht behaupten, daß Gefahren des Betrugs daraus entspringen würden, aber er erklärt sich gegen die Zulassung von solchen Erzeugnissen, wie unsere Industrie sie liefert, in die Entrepots, oder, um die Sache bei ihrem Namen zu nehmen, er will nicht, daß Baumwollenwaaren, weder weiße, noch bedruckte, in den Entrepots gelagert wer— den sollen; er meint, solche Lagerungen könnten unserem Lande nur zum Schaben gereichen. Dies ist der stärkste Einwand, ich muß es gestehen; beim ersten Anblick scheint die Sache, besonders für den, welcher die Verhältnisse nicht kennt, viel für sich zu haben, aber der Einwurf verschwindet vor den Bedingungen, welche für den Absatz der Waaren nach dem Ausland gestellt sind. Man irrt sich sehr über den Gang des Ausfuhr= handels, Die Rheder können nicht ohne Ungelegenheit die ihnen feh⸗ lenden Artikel gegen andere analoge vertauschen. Was für das eine Land paßt, ist nicht für das andere geeignet.“ Der Red— ner ging hier näher auf die Umstände ein, welche es mit sich brächten, daß die in Entrepot geschickten Waaren nur im Hinblick auf deren Ausfuhr mit Nutzen dorthin geschickt werden könnten; er zählte die verschiedenen Gewerbe Belgiens auf, die alle in der Errichtung freier Lagerhäuser großen Vortheil für ihren Absatz nach außen finden würden. Herr Manilius schlug zwei Amendements vor: eines als Unter-Amendement zu dem von Herrn d'Elhougne beantragten, wonach hinter den Worten: „Garn und Ge⸗ webe aller Art“ hinzugefügt werden sollte: „die zum Verbrauch be⸗ stimmt sind“; das andere zu dem 34sten Artikel, folgenden Inhalts: „Die Kollis, welche Garn und Gewebe aller Art enthalten, önnen nicht getheilt werden. Jedoch kann man, im Fall von Havarie, 9 auspacken, auslesen und sortiren, entweder in einem freien Lagerhause, wenn sie zur Wiederausfuhr, oder in einem öffentlichen Lagerhause, wenn sie für den Verbrauch bestimmt sind.“ Nachdem der Redner das Amendement des Finanz-⸗Ministers bekämpft hatte, in welchem er leine Bürgschaft für die Industrie finden wollte, äußerte er die Meinung, es sei wohl möglich, daß das Entrepot⸗Gesetz Belgien als Bedingung auf⸗ erlegt worden, um ihm die Vergünstigung zu gewähren, ben 19ten Artikel des Vertrags mit dem Zollverein so auszulegen, wie die Kammer ihn ausgelegt. Herr Malou erwiederte, das we enthalte vollkom⸗ men hinreichende Garantieen und Mittel genug, um zu erkennen, ob bie zum Verbrauch gestellten Waaren Rechnungs⸗Saldos für die Entrepots seien. Er fügte hinzu, daß, wenn irgend eine National⸗Industrie neue Schuntzmaßregeln bedürfen sollte, man immerhin frei darüber werde diskutiren können, ohne durch das neue Gesetz daran behindert zu sein. Herr Dechamps, der Minister der auswärtigen Angelegen⸗ heiten, entgegnete auf die Frage des Herrn Manilius, warum die Ratificationen des auf die Auslegung des 19ten Artikels bezüglichen Zusatzes zu dem Traktat mit dem Zoll-Verein noch nicht vorge⸗ legt worden, daß eine Ratification dieses Zusatzes gar nöcht stattgefunden, sondern daß darüber nur Noten gewechselt seien. Es wurde nun die Diskussion des 13ten Artikels geschlossen und zur Abstimmung geschritten. Die Kammer verwarf durch Aufstehen und Sihenbleiben das Amendement des Herrn in gg mit 54 gegen 19 Stimmen das der Central⸗Sectien, durch Aufstehen und Sitzen bleiben, mit großer Mehrheit, das des Herrn dꝛElhougne und hiermit auch das Unter- Amendement des Herrn Manilius. Darauf wurde der Artikel 13 unverändert durch Aufstehen und Sitzenbleiben

angenommen. 8 chwriz.

Kanton Luzern. (A. 3.) Durch ein Schreiben bes Ober= gerichts an den Großrath von Luzern ist der Schleier, der noch über der Leuschen Untersuchungssache liegt, etwas gelüftet worben. Schon im verflossenen Januar trug sich Jakob Müller mit, hem Gedanken, ben Rathsherrn Leu zu tödten. Ein ew i, Michael Achermann von Oberkirch bestärkte ihn in diesem Gedanken und reiste mit ihm umher, um Leute zu finden, die den Müller für die That belohnen sollten. Es ist nicht bekannt, ob sie irgendwo Gehör gefunden haben