1845 / 351 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

das Recht, ian dtei Kram- und Viehmärkte zu hal- ten, und die sonstigen gutsherrlichen Gerechtsame. Die Gebäude auf dem einen Vorwerle, und namentlich das Wohnhaus, sind massiv, auf den anderen Vorwerken theils aus Fachwerk, theils von Holz, sämmtlich in gu⸗ tem Zustande. Dasselbe ist der Fall mit dem lebenden und todten Beilasse. Die Taxe und die Verkaufs Be—⸗ dingungen lönnen in unserer Registratur n , werden, auch werden über die Bedingungen der Magi- strat zu Goerlitz und dessen Bevollmächtigter, der Ju⸗= stizrath Ziekursch hierselbst, auf Erfordern die nöthige Augkunft geben.

Nach der testamentarischen Bestimmung bes verstor⸗ benen Gutsbesitzers Heriel, welchem die Güter gehört haben, sollen dieselben nicht unter 86, 000 Thlr. ver= kauft werden, jedoch wird der Zuschlag sosort im Ter= mine ertheilt, wenn das Meisigebot die Summe von Sb, 000 Thlr. erreicht oder überschreitet. Der im Bie⸗ iungs -Termine Meistbietendbleibende hat in demselben den zehnten Theil seines Gebotes in inländischen Pfand⸗ briefen oder Staatsscheinen als Caution zu erlegen, und Kauflustige, welche nicht als zahlungsfähig bekannt sind, müssen, wenn sie zum Bieten zugelassen werden sollen, eine Caution von S600 Thlr. in Pfandbriefen oder Staatsschuldscheinen bestellen.

Am Tage vor der Uebergabe muß Ein Drittheil des anzen Kaufpreises, jedoch unter Anrechnung der als aution deponirten Papiere, baar gezahlt werden, woge⸗

gen die übrigen Zwei Drittheile einschließlich der zu übernehmenden Hypotheken⸗Schulden im Betrage von 198560 Thlr. auf den Gütern zu 4 Prozent Zinsen stehen bleiben können.

Glogau, den 27. Juni 1845.

Königliches Ober⸗Landesgericht J. Senat. ((L. 8.) Löw ener.

I920 Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 3. September 1845.

Das Koppenstraße Nr. 34 belegene früher Kaufmann Wilckesche, jetz Gebrüder Bobesche Erbpachts⸗Grund⸗ ig erich abgeschätzt zu 10892 Thlr. 8 Sgr.

am 1. Mai 4846, Vormittags 11 uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Kegistratur einzusehen.

11283 Noth wen diger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 26. Rovember 1845. Das in der Soßphieenstraße Nr. 5. belegene, im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche Vol. 3. No. 233. ver- zeichnete Liebenersche Grundstück, gerichtlich abgeschätzt zu 9571 Thlr. 13 Sgr. 9 Pf., soll am 7. Juli 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

1282 lian Bekanntmachung. Am 31. August d. J. ist bei uns einẽ mit Stickerei versehene Brieftasche, welche eine nicht unbedeutende Summe Papiergeldes enthält und an demselben Tage in der Nähe des Leipzig⸗Dresdner Bahnhofs allhier gefunden worden sein soll, abgegeben worden.

Wir haben deshalb bereits unterm 6. September d. J. eine öffentliche Bekanntmachung erlassen und darinnen den Eigenthümer aufgefordert, sich bei uns zu melden. Letzteres ist jedoch bis jetzt nicht geschehen und wir sehen uns deshalb veranlaßt, jene Aufforderung hiermit zu wiederholen, indem wir bemerken, daß, wenn auch auf diese Bekanntmachung der Eigenthümer innerhalb der nächsten 6 Wochen vom Tage der Insertion an 6 sich nicht melden fun unsehlbar den

echten gemäß über das Geld nebst Brieftasche verfügt werden wird.

Leipzig, den 12. Dezember 1845.

Das Polizei⸗ Amt der Stadt Leipzig. Stengel, Pol. Dir. Schnorr, Pol. Ass.

(io ES ditftal- Ladung.

Nachdem von dem unterzeichneten Königlichen Gericht zu dem Vermögen des Kaufmanns Brüno Gu stav Alexander Thierfelder in Waldheim auf dessen Insolvenz · Anzeige der Konkurs⸗-Prozeß eröffnet worden ist, so werden die bekannten und unbekannten Gläubi⸗ ger desselben, so wie überhaupt alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche an die Kon- kursmasse zu haben glauben, hierdurch geladen,

den 20. April 1846 zu früher Gerichtszeit, bei Strafe ihrer Ausschließung und bei Verlust der ihnen etwa zustehenden Rechts= wohlthat der Wiedereinsetznng in den vorigen Stand, an hiesiger Gerichtsstelle legal zu erscheinen, ihre Forde⸗ rungen zu liquidiren und gehörig nachzuweisen, mit dem verordneten Konkurs -Vertreter darüber, wie nach Befin= den der Priorität halber unter sich zu verfahren, binnen 6 Wochen zu beschließen und

den 8. Juni 1846 der Publication eines Präͤklusiv Bescheids, welcher rück⸗ sichtlich der Außenbleibenden für bekannt gemacht erach⸗ tet werden wird, gewärtig zu sein; hiernächst

den 22. Juni 1846 anderweit in Person oder durch ausreichend und, so viel Ausländer betrifft, gerichtlich legitimirte Bevollmächtigte, Vormittags 9 Uhr, an Gerichtsstelle allhier sich einzu⸗ finden und der Abhaltung einer Vergleichs ⸗Verhandlung unter der Verwarnung, daß diejenigen, welche nicht ere scheinen oder über dle Vergleichs ˖ Vorschläge sich gar nicht oder nicht bestimmt erklären, als dem Beschlusse der Mehrzahl beitretend werden betrachtet werden, ent⸗ gegenzusehen, worauf für den Fall, daß ein Vergleich nicht zu Stande kommen sollte,

den 6. Juli 1846 mit Inrotulation der Akten und

den 3. August 1846 mit Bekanntmachung eines Locations-Erlenntnisses, wel⸗ ches für die Außenbleibenden als publizirt angesehen werden wird, verfahren werden soll.

7 Interessenten haben zur Annahme gericht⸗ licher Erlasse, bei Vermeidung 5 Thaler Individual⸗ strafe, Bevollmächtigie im hiestgen Orte zu bestellen.

Waldheim, am 17. Oltober 1845.

Das Königlich säch icht ĩ as Königlich n n,! , nt

Taxe und Hy⸗

1680

Pots dam⸗Magdeburger

liorr v Eisenbahn.

Wir fordern die Ac- tionaire unserer Gesell⸗

schast auf, vie achte Rate von zehn Prozent mit zehn

. Thalern auf jede Actie in den Tagen vom 2. bis 15. Januar

1846 entweder bei unserer hiesigen Hauptkasse

(Breite Str. 26) oder bei dem Geheimen Kommerzien-⸗ rath Wilhelm Beer in Berlin (Heilige Geiststraße Nr. M während der Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr einzuzahlen. ;

Jeder Einzahler hat mit den betreffenden Quittungs- bogen zwei nach den laufenden Nummern geordnete

leichlautende und mit seiner Namens / Unterschrift ver- Verzeichnisse einzureichen, wovon das eine auf einem ganzen Bogen geschrieben sein muß und bei den eingelieferten Quistungsbogen verbleibt, auf dem ande⸗ ren Verzeichnisse wird der Empfang der Quittungsbogen bescheinigt und können solche 8 Tage nach der Einlie⸗ ferung gegen Rücgabe desselben wieder in Empfang genommen werden.

Die Zinsen der 5ten, 6ten und 7ten Rate werden auf jede Actie mit einem Thaler in 1 ge⸗ bracht, so daß am 2. Januar H. J. nur neun Thaler auf jede Actie baar zu zahlen sind.

Da die ferneren Zinsen des ganzen eingezahlten Be⸗ trages der bequemeren Berechnung wegen vom 1. Ja⸗ nuar k. J. laufen sollen, so werden diejenigen Acho⸗ naire, welche vom 2. bis 15. Jannar k. J. Zahlung leisten, die Zinsen der achten Rate bis zum wirkjichen Zahlungstage besonders zu vergüten haben.

Wegen Verzinsung der voll eingezahlten Actien wer—= den wir eine besondere Bekanntmachung erlassen.

Potsdam, den 15. Dezember 1845.

Das Com it« der Potsdam ⸗Magdeburger Eisenbahn-⸗Gesellschast.

Chemnitz⸗Riesaer Eisenbahn. liess! Dritte Einzahlung.

Die dritte Einzahlung von 10 Thalern auf jede Actie der Chemnitz⸗Rie⸗ saer Eisenbahn⸗Gesell⸗ schaft wird hiermit aus⸗ geschrieben.

Dieselbe ist vom

Funfzehnten 23 Januar 1846 ab bis zum

Zweiten Februar 1846, Abends uhr

im Büreau der Gesellschaft in Chemnitz zu leisten, und zwar mit 9 Thlr. 20 Ngr. baar und 10 » durch Zurechnung der Zinsen für die eingezahlten 20 Thlr. vom 1. Septbr. 1845 bis 1. Febr. 1846,

)

bei Vermeidung der durch die Statuten festgesetzzten Con=

ventionalstrafe pro 10 pCt. der Einzahlung summe (1 Thlr.), unter Rückgabe der vom 1. Sepiember 1845 datirten Inter me-Actien, welche gegen neue dergleichen, auf den Gesammtbetrag der Einzahlung von 36 Thlr. lautende, eingetauscht werden.

Chemnitz, den 12. Dezember 1845.

Direktorium der Chemnitz ⸗Riesaer Eisenbahn⸗Gesellschaft v. Hake. Bernhard Eisenstuck.

In Folge getroffener Uebereinkunft mit dem Direlto⸗ rium der Chemnitz ⸗Riesaer Eisenbahn-⸗Gesellschaft wird zur Erleichterung der hiesigen Actionaire die oben ge⸗ dachte Einzahlung auch bei uns geleistet, und sind

wir demgemäß beauftragt, dieselbe am 25, 26.

und 7. Januar 1846, nnter ECinrei-

chung der mit Nummern-Verzeichniß begleiteten Inte- rims-Actien, gegen Quittung anzunehmen. Die Ans⸗ reichung der neuen Interims-⸗-A1ctien erfolgt bei uns am 7., 8. und 9. Februar 1846.

Berlin, den 16. Dezember 1845.

A. H. Heymann & Co.

7

Ludwigshafen -Bexbacher lioo r] Eisenbahn. 38 In Folge des un zu stehenden Rechts und in * Bezugnahme an die Be⸗ . kanntmachung des Di⸗ ö reftoriums der Königlich 22 H Baverischen konzessionir⸗ ,, S, n . , , . bahn · Gesellschaft d. d. Speyer, den 1. Dezbr. 1845, beauftragen wir die Herren Hirschfeld C Wolff in Berlin, die auf den 15. Januar 1846 ausgeschichene te Einzahlung von 10 Prozent auf die Ludwigshafen ⸗Berbacher Eisen⸗ den Actienbesitzern in Empfang zu nehmen und die Ein= zahlung auf den Quittungsbogen in unserem Namen zu quittiren. S. v. Hab er u. Söhne in Karlsruhe. W. H. Ladenburg u. Söhne in Mannheim. Laut obiger uns ertheilter Vollmacht sind wir beauf⸗ abzüglich Zinsen » 2. 30 Kr. ĩ mithin J T IV v. pro Actie in Empfang zu nehmen und auf den Actien darüber zu quittiren. Wir ersuchen demnach die Be⸗= sitzer, die beireffende oeh, zum 15. Januar

ö Vollmacht. erer, ten Pfälzischen Ludwigs⸗ bahn-Actien in unserem Namen von den sich melden⸗ tragt, die 4te Einzahlung von 10 35 oder Fl. 50. 1816, Vormittags von 9 12 Uhr, in unserem Com-

loir, Linden Nr. 27, zu leisten und die einzuzahlenden Actien mit einem Verzeichniß nach Nummernreihe, Litt. A. von Litt. B. getrennt, zu versehen. Die uns eingereichten Stücke werden wir den Inhabern binnen kürzester Zeit wieder zurückstellen.

Berlin, 17. Dezember 1845.

Sirschfeld C Wolff,

Linden Nr. 27.

lte Einzahlung auf Ludwigs⸗ hafen⸗Bexbacher

liois b] Eisen bahn Actien.

In Folge des uns ertheilten Aufmages neh⸗ men wir die zum 15. Ja⸗ nuar 1846 ausgeschrie⸗ bene Einzahlung von 10 pro Cent auf die Ludwigs

ghafen ⸗Bexbacher Eisen⸗ bahn ⸗Actien, abzüglich

3) 2 FI. 30 Kr., mit Fl. 30 Kr. an.

Helfft, Gebrüder, Haakschen Markt Nr. 5.

Literarische Anzeigen. Im Verlage von Ed. Bote & 6. Bock,

Jägerstr. 42, erschienen:

fuss Otto Tiehsen.

o Gediche für 2 Singstimmen. Op. 26. 1 TssI.

Charles Vols

Choeur de la Norma, 1m. prorisation p. Piano. Op. 41. 15 Sgr.

Douleur et Joie, Romance et Allegro p. Piano. Op. 42. 173 Sgr.

Bei E. S. Schroeder in Benin, Lin=

den 23, im Jagorschen Hause, ist eben eischienen: 1194 Sammlung deutscher Gedichte, welche sich zum Deklamiren in den mittleren und oberen Gymnasialklassen eignen. Herausgegeben von Dr. K. Volckmar, Oberlehrer an dem Königl. Pädagogium zu Ilfeld. 426 Seiten gr. 8. zum größten Theil in doppelten Ko⸗ lonnen, geh. 24 Sgr.

las! Weihnachts⸗Geschenk.

So eben ist in der Besser— schen Buchhandlung (44 Beh⸗ renstr.) erschienen:

Turnfahrten. Ein Buch für die Jugend von

Dr. Max Strack,

Lehrer am Königl. Friedrichs ⸗Wilhelms⸗Gymnasium zu Berlin. Ersten Bandes erste Abtheilung. Die Unterelbe und die Unterweser. Preis 20 Sgr.

Bei F. A. Brockhaus in Leipzig ist neu erschienen u. in

allen Buchhandlungen, in Berlin in der Gropius⸗

schen Buch⸗ und Kunsthandlung, Königliche Bauschule Laden Nr. 12, zu erhalten: [1279 Die

Katholischatheologische Fakultät Universität zu Breslau.

Schonwissenschaftliche Wg 3 Billigste Ausgaben. E. 2. Bulwer's fön lich om ane, ibij Fr. Notter u. G. Pfizer. Neue Kabinen abe mit 15 vorzügl. Titelbildern in En gab,! Bdchn. 16. geh. à 2 Alle 2 bis 3 Wochen folgen 3 bis bis Ende d. J. diese Ausgabe sein wird.

Vun elf fer n

3 herausgegeben v. Fr. Noiter Pfizer. 1 -= 137. das Boͤchn.

Monatlich erscheinen etwa 3 Bdchn. Big si Ostern werden die noch übrigen vorhandenen go ausgegeben sein, so daß dann diese Ausgabe h zige vollstän dige und die bil lig ste Sanni Jamesschen Romane bilden wird.

Shakspearers Schauspiele. Neu übers, mn

leitungen und Erläuterungen v. Ad elb. g. u. Mor. Rapp. 1— 26. Bdchn. 6. zj 33 Sgr. das Bdchn.

In dieser n eu en Uebertragung, über welche achteisten Zeitschriften übereinstimmend höchs sich ausgesprochen, werden die 37 anerkannten spiele in 37 Bbchn. in Sch ller-Taschenfommat z Bis lünstige Ostern wird dieselbe vo ll stůnd liegen.

Carter Scott's sämmtliche Romane. n

Englischen. Neue Kabinets-Ausg. 151. 16. geh. z 2 Sgr. das Bdchn. .

Monatlich folgen A bis 6 Bdchn., so daß in sten Jahre die Scottschen Romane vo llsta noi gegeben sein werden.

Jeder Roman und jedes Schauspil vorstehenden Sammlungen wird um chen Preise auch e in zeln abgegeha

Zu erhalten in allen Buchhandlungen Bemsm der preußischen Monarchie, vorräthig namen

Oehmigke's Buchhandlung Bülow) a Berlin, Sutgstt.

Im Verlage von J. D. Sauerländer in F furt a. M. ist erschlenen und durch alle Buchsan gen zu beziehen, in Berlin durch die Gropin Buch⸗ u. Kunsthandlung, Königl. Bauschule Lan

la Schneeglöckchen Mährchenkranz für Kinder,

von J. J. Rudolphi.

Dritte Auflage. Geh. 1 Ih. Eine von den wenigen Kinderschriften, die immer der Auflagen erleben! Ein Buch, das man seiner R. heit und seelenvollen Gemüthlichkeit wegen nn Hand der Jugend gern gesehen hat, und dessen g humoristische Erzählungen auch den Erwachsenen des Interesse abgewonnen haben!

Geeignet als Weihnachts⸗Geschenk für j bildeten, namentlich für jeden Freund der H

Se Alexander Duncker, gun

buchhändler in Berlin, Franz. Str. 2s, ist erschs 1254 Das

Leben u. Wirken Seydelm ann

Mit Benutzung und Veröffentlichung des hamht chen Nachlasses und der Briefe desselben. Du von H. Th. Rötsch er. gr. 8. Eleg. geh. 2 Thlr.ä Das so eben erschienene Werk erfüllt den sel gehegten Wunsch der Künstler, wie der Freunde! matischen Darstellung, den vollen Geistesreichth̃ den hohen Werth des seltenen Mannes, desin Bedeutung die Gegner selbst bei seinen Lebzeiln standen, der Mit- und Nachwelt aufzuschließtn als darstellender Künstler nur noch durch die Erinnerung Fortlebende ersteht in diesen Bin uns als eine geistig hochbegabte, charaktervolle lichleit, we. che sich uns durch die überraschende des Ausdrucks, zugleich als ein wahrer Kin Worts zeigt. Indem das Werk außerdem zn wickelungsgesetz des Künstlers darlegt und die n selben hervorgerufenen Kontroversen der Krihs schastlich löst, erscheint dasselbe auch als ein ti Beitrag zur Aesthetik, wie zur Kunstgeschichte in durch die Einsicht, welche es in den gegenwänss stand der Bühne, wie in das, was ihr Noth

Gr. 8. Geh. 6 Sgr.

währt, das allgemein ste Interesse für sich in sn

i286

In der unterzeichneten Handlung sind solgende zu nützlichen Weihnachtsgeschenken geeignete Werle it

welche durch an, und 1 fe zu beziehen sind:

chu! - Atlas über alle Theile der Erde. In 24 illuminirten Karten. Von Voigt,

Oberlehrer an der in Realschule. Preis 1 Thlr.

A Il b um deutscher Dichter. Herausgegeben von Dr. H. Kletke.

Preis 1 Thlr. 20 Sgr., im eleganten mit Silber bedruc⸗ fem Einbande 2 Thlr. Auch sind Exempl. in Sammet und Seide gebunden vorräthig.

Die vaterländische Geschichte der Preußen.

Ein Leitfaden vom Direktor K. W. Sägert.

Preis geh. 1 Thlr. 5 Sgr. In Sarsenet geb. 1 Thlr. [5 Sgr.

Hand -⸗⸗ Atlas . der alten Geschichte und Geograyss für den Schul⸗ und Privatgebrauch. In 10 illuminirten Karten. Von J. V. Kutscheit. Preis 2 Thlr.

Sammlung deutscher Gedichte, welche sich zum Deilamiren in den mittleren um Gymnasialklassen eignen, von Dr. K. Volkm ar. gr. 8. kart. 24 Sgr.

Geschichte der christlich en Kirch: von Rektor C. Ju dä. Mit einem Vorworfe von Neandeh 8. geh. 2 Thlr.

Buch und Kunsthandlung von E. H. Schroeder, unter den Linden 23 (Jagorsches hu

lioꝛo k] ; . Künstliche Diamanten.

Imitation de diamant s. Eine Sendung von Paris empfing

das Lager L. d. Linden 67.

Aufträge von außerhalb werden zu festen re Preisen be sorgt.

——

iir 6 pe Pianoforte - Maganm

GSrner, Kurstr. No. 4 parterre, nahe d. . hält stets eine hinreichende Auswahl schön reis würdiger Pianoforte's, Pianins lügel z. Kauf u. Miethe, so wie ein ls lischer Konzert-Flügel, worunter diʒe von EW den ausgezeichneten Pariser und Londoner!

vo llbommen gleich stehen.

77 das i

G. P. R. James“ Romane, in deutschen j bchn. 16. geh. nn

ichen bei R

Abonnement beträgt:

ihlr. für ahr. 5 . 2 sithir. - 1 Jahr. len Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. rtions⸗ Gebühr für den Feiner Zeile des Allg.

Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung

Alle Post-Anstalten des In- und Aus landes nehmen Seslellung auf dieses Slati an, für Gerlin die Expedition der Allg. Preuß⸗ ö Zeitung: Friedrich sstraße Nr. 72.

5 351.

FJnhalt.

licher Theil.

and. Rhein-Provinz. Eröffnung des Blinden-Instituts zu Düren.

Schreiben aus Halle. (Frequenz der Un isersität ) tsche Bundesstagten. Königreich Bapern. Die Adresse der

nner der Abgeordneten. Königreich Sach sen. Landtags Ver⸗

bungen. Freie Stadt Hamburg. Beschluß der Bürgerschaft. land und Polen. St. Petersburg. Zoll-Freiheit für die Depar⸗ unt der Land- und Forstwirthschaft. Münz ⸗Entwerihung. Un⸗ sitzungen für die Provinz Liefland.

skreich. Paris. Muthmaßliche Haltung eines Whig⸗Ministeriums Huizotschen Kabinet gegenüber. Vorbereitungen für den Besuch

Königin von England. Versetzung von General- Einnehmen.

sson an den Kaiser von Marokfo. Bemerkungen zu den setzten srichten aus Algerien. Alademische Preise. Vermischtes. hresben aus Paris. (Eindruck der Nachricht von der Auflösung des uischen Ministeriums.)

britanien und Irland. London. Hof⸗Nachricht. Näheres den wahrscheinlichen Verlauf der Minister-Krisis.

gien. Brüssel. Arbeiten der Kommission zur Verbesserung der Ar⸗ ja„gustände. Straßenbau. Gesuch der Rechts⸗Studirenden. n sirstbischöfliche Palast zu Lüttich. Budget von Brüssel. Ein⸗ stemng von Jesuiten. Spanische Missisn. Sturmsluth in der elde. Marktpreise.

len. No m. Konferenz der Legaten. Eisenbahnen. Neapel. Kaiser von Rußland von Palermo abgereist. Handels⸗-Trafiate. nien. Schreiben aus Paris. (Cortes-Wahlen.)

chenland. Schreiben aus München. (Zehnten; Seeräuberei.) spten. Alexandrien. Die Getraide⸗Aussuhr. Einführung des npel-⸗Papiers. Vermischtes.

en. Beyru t. Der protestantische Bischof von Jerusalem 4. slata⸗Staaten. London. Einnahme von Paisanbun.

Held und Bankwesen in England. (Dritter und letzter Artitel.) ubahnen. Mailand. Die Lombardisch⸗Venctianische Eisenbahn.

dels und Börsen⸗Nachrichten. Berlin. Börse. Schreiben

Amsterd am. (Börsen⸗ und Marktbericht.)

ö Abonnements Konzert der Sing Akademie. Rettung Schiff⸗ iger. age.

Amtlicher Theil.

Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Allerhöchstihren bisherigen Gesandten am Königl. belgischen Hofe, chen Geheimen Rath, Freiherrn von Arnim, zu einer ander

Bestimmung von dort abzuberufen und zu seinem Nachfolger

den bisherigen Residenten bei der freien Stadt Frankfurt, men Legations-Rath von Sy dow; so wie

Den Justizrath, Land- und Stadtrichter Brose in Greifenha⸗

zugleich zum Kreis- Justizrath des greifenhagener Kreises zu en. Bekanntmachung. Dom 4sten d. M. ab ist unter Aufhebung der täglichen Perso⸗ zwischen Freienwalde a. O. und Zehden und der wöchentlich al . Personenpost zwischen Zehden und Königsberg eine zusammenhängende tägliche Personenpost zwischen Freienwalde a. O. ünd s ed eng der N. M. per Zehden. htet worden, welche aus Freienwalde täglich um 1 Uhr Mit⸗ aus Königsberg täglich um 3 Uhr früh abgefertigt wird und Freienwalde an die Personenpost nach und von Neustadt⸗Ebers= welche letztere in Neustadt mit dem Eisenbahn⸗Güterzuge nach zn Berlin im Zusammenhange steht, genau anschließt. Bei dieser Personenpost werden Beichaisen nach dem Bedürfniß te und beträgt das Personengeld 5 Sgr. pro Person und Meile. offene Bockplatz des Hauptwagens wird, wenn ihn ein Reisender

Berlin, Freitag den 19 Dezember

1845.

ausdrücklich verlangt und bie vier bereits besetzt sind, für Sgr. pro Berlin,

Plätze im Innern des Wagens Meile vergeben.

den 11. Dezember 1845.

General-⸗-Post⸗Amt.

Bekanntmachung.

Die von dem unterzeichneten Königlichen Kredit- Institute sür Schlesien unterm 14. Januar 1838 auf die im Koseler Kreise gele⸗ gene Herrschaft Wiegschütz ausgefertigten vierprozentigen Pfandbriefe Litt. B. sind von dem Schuldner aufgekündigt worden, und es sollen davon folgende Apoints:

Nr. 56 à 1000 Rthlr.,

1114 und 1115 2 500 Rthlr.,

3142 und 3143 2 200 Rthlr.,

5782 bis incl. Nr. 5784 und Rr. 57 8h und 5787 2100 Rthlr.,

11,057 bis incl. Nr. 11,U⸗965 à 50 Rthlr.,

21,607 und Nr. 21, 609 bis incl. Nr. 21,624 à 25 Rthlr. egen andere dergleichen Pfandbriefe gleichen Betrages eingetauscht werden.

In Gemäßheit der 88. 50 und 51 der Allerhöchsten Verordnung vom 8. Juni 1835 (Gesetz- Sammlung Nr. 1619) werden daher die n, . Inhaber der bezeichneten Pfandbriefe hierdurch auf⸗ efordert, dieselben ohne Zins⸗-Coupons vom 1. Januar J. J. ab in Breslau bei dem Handlungshause Ruffer und Comp. zu präsentiren und in deren Stelle andere dergleichen Pfandbriefe vom nämlichen Betrage in Empfang zu nehmen.

Berlin, 16. Dezember 1845.

Königliches Kredit-Institut für Schlesien.

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und Heneral⸗Adjutant Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, Narisch⸗ kin, von St. Petersburg.

Der Ober-Präsident der Provinz Brandenburg,

von Meding, aus der Altmark.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Nhein⸗Provinz. Am 13. November, als dem Geburtstage Ibrer Majestät der Königin, würde in Düren die Elisabeth-Stiftung für Blinden- Unterricht in der Rhein⸗Provinz eröffnet. Von ben zur Aufnahme bestimmten 15 Zöglingen waren bis zum Tage der Er⸗ öffnung fünf Knaben und ein Mädchen eingetroffen.

ñHSHalle, 17. Dez. Die Gesammtzahl der bei der hiesigen Uni⸗ versitüt gegenwärtig immatrikulirten Studirenden beträgt 732 wovon 196 im Laufe des Zeitraums vom 31. Mai bis 28. November d. J. angekommen sind. Unter den 45 Theologie-Studirenden besinden sich 132 Ausländer; die juristische Fakulfät zählt 96 Stndirende lworunter 5 Ausländer), die medizinssche 198 (38 Ausländer) und die philosophische 71 Studirende (wovon 9 Ausländer).

Deutscht Gundesstaaten.

Königreich Bayern. Nachstehendes ist die Adresse der Kammer der Abgeordneten, welche Sr. Majestät dem Könige am 14. Dezemher durch eine Deputation überreicht werden sollte: „In tiefster Ehrfurcht nahen wir dem Throne, um Ew. Majestät unsere Huldigung, so wie die Versicherung unserer unerschütterlichen Treue und unseres vollen Vertrauens in Allerhöchstihre Person, darzubringen.

tragen, denn, wo das Band des Vertrauens Fürst und Volk umschlingt, da ruht des Himmels Segen und gedeiht des Landes Wohl. Allge⸗ meiner Jubel begrüßte die freudigen Ereignisse, welche Ew. Maje stät Vaterherz dreifach beglückten und deren eines einen festlichen Tag doppelt verherrlichte. Mögen die neuen Sprossen von Wittelsbachs uraltem Stamme der Tugenden Ihres Königlichen Großvaters theilhaftig werden,

Auch der gegenwärtige Landtag wird, wir hoffen es, resche Früchte

wie sie der Liebe des Volkes gewiß sind. Die Vorlagen, welche Ew. Königliche Majestät geruhen werden, an uns gelangeu zu lassen, werden wir mit gewissenhafter Sorgfalt prüfen und berathen und in treuer Erfüllung unserer Pflichten jene Anhänglichkeit an Thron und Vaterland bewähren, weiche Bayerns Volk stets ruhmvoll aus⸗ gezeichnet hat. Wir wünschen uns Glück, daß die Bewegung ber Zeit das bayerische Voll in jener besonnenen Haltung getroffen' hat, welche die freudige Anerkennung seines Königs erhielt, und vertrauen zur Weisheit Ew. Majestät, daß auch die Ursachen, welche Miß⸗ stimmung erzeugen und die Gemüther beunruhigen können, beseitigt werden. Unterthanen eines solchen Königs zu sein, ist der Bayern Stolz. Möge Gott auch ferner seinen Segen auf Ew. Majestät, dem Königlichen Hause und dem Vaterlande ruhen lassen! In allertiefster Ehrfurcht verharret Ew. Königlichen Maje⸗ stät allerunterthänigst treugehorsamste Kammer der Abgeordneten.“

Königreich Sachsen. Die zweite Kammer begann in ihrer Sitzung vom 15. Dezember die Berathung des Entwurfs einer neuen Landtags Ordnung, umterbrach dieselbe jedoch am folgenden Tage, um den Bericht ihrer außerordentlichen Deputation, die Ueber⸗ gabe einer Adresse auf die Thronrede betreffend (. Nr. 317 der Allg. Pr. Ztg.), zu berathen. Die Deputation hatte über die ferneren Maßnahmen in dieser Angelegenheit nicht allenthalben zu einer gemeinsamen Ansicht sich zu vereinigen vermocht; die Minorität (Vice⸗Präsident Eisenstuck und v. d. Planitz) hatte der Kammer an⸗ gerathen: die beschlossene Adresse selbst in der Form, in welcher die erste Kammer sie angenommen, zu genehmigen und zur Abgabe zu bringen, dabei aber in das Protokoll die Verwahrung niederzulegen, daß aus diesem Beitritt zu den Beschlüssen der ersten Kammer hin⸗ sichtlich der dadurch in Wegfall kommenden Punkte ein Aufgeben der diesseits ausgesprochenen Ansichten, Hoffnungen und Wünsche keinesweges zu solgern sei; die Majorität (Todt, Oberländer, Georgi und Brockhaus) dagegen hatte der Kammer vorgeschlagen: die von der ersten Kammer beschlossenen Aenderungen abzulehnen, zugleich aber auch den diesseits aufgestellten Entwurf beizulegen und es sonach bei den darüber gepflogenen Verhandlungen für diesmal bewenden zu lassen. Beide Anstchten fanden in der Kammer zahl⸗ reiche Anhänger, und die für und wider geltend zu machenden Gründe führten eine lebhafte Debatte herbei, welche die Erschei⸗ nung darbot, daß fast alle diejenigen, die ursprünglich einen besonderen Werth auf die Abfassung einer Adresse legten, sich unter den jetzt eingetretenen Umständen für die Ansicht der Ma⸗ jorität entschieden, während jene, welche anfangs entweder ganz ee, die Adresse stimmten oder doch der Erlassung derselben kein be

onderes Gewicht beimessen wollten, sich für die Minorität erklärten, mithin jetzt auf der Uebergabe der Adresse bestehen zu müssen glaub ten. Bei der Fragestellung von Seiten des Präsidenten, ob die Kammer das Gutachten der Majorität, wie es in dem Deputations⸗ bericht enthalten, annehmen wolle? wurde diese Frage mit 41 gegen 31 Stimmen bejaht und hierdurch zugleich der Antrag der Minorität verworfen; der weitere Vorschlag der Majorität, den bei der ersten Berathung der Adresse von dem Abgeordneten von Gablenz gestellten Antrag wieder aufzunehmen und die Adreßfrage zur Entscheidung vor den Staatsgerichtshof zu bringen, diesen Antrag aber bei der Berathung der neuen Landtags⸗-Ordnung zur Diskusston zu bringen, wurde sodann ebenfalls und zwar einstimmig angenommen.

Freie Stad Hamburg. Die erbgesessene Bürgerschaft hat in ihrer Versammlung vom 15. Dezember den Antrag des Se⸗ nats wegen der Einrichtung des Wedde⸗Büreaus genehmigt, dagegen mit einer ihr vorgelegten allgemeinen Bauordnung sich nicht ein— verstanden erklärt.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 11. Dez. Das den Akademieen, Univer- sitäten und anderen Anstalten der Krone verliehene Recht der zoll freien Einfuhr der ihnen nöthigen Gegenstände aus dem Auslande ist mittelst Kaiserlicher Verordnung auch auf das Departement der Landwirthschaft und auf das Forst⸗Departement ausgedehnt.

Das am 28. Oktober 1844 bestätigte und am 16. Dezember 1844 von der liefländischen Gouvernements Regierung publizirte

en,,

eites Abounements⸗Konzert der Sing⸗ Akademie.

palestrina“, Oratorium in 3 Abtheilungen von L. Giesebrecht, komponirt von E. Löwe.

(Den 17. Dezember.)

Der Komponist vollendete dieses Went schon im Jahre 1841 zur Ein- ung eines der Chöre im lölner

. Dom. Aus dieser ursprünglichen Be⸗ ung, erklärt sich nun wohl auch die Wahl des kunsthistorischen Stoffes. llrchiteltur, Skulptur und Malerei riefen ihre Schwester, die Tonkunst, e Mitte, damit sie fortan in Gemeinschast mit ihnen den Gottesdienst niche, den sie bis dahin stumm verrichtet. Wie sie nun zum ersten- diese ihre hohe Bestimmung erfüllt, so liegt nichts näher als die Er= ng an einen Zeitpunkt, wo sie die Kirche als eine unwürdige Magd mmer von sich zu stoßen drohte. Sie verherrlicht jenes Ereigniß, wo⸗ die Gefahr nicht nur glücklich abgewendei, sondern auch das Bündniß hen ihr und der Neligion für ewige Zeiten erneuert und besestigt wurde, si eine poctische Darstellung deffelben an unseren Augen vorüber⸗ ; Diese poetische Darstellung hat der Dichter zu einer breiten drama— . orm ausgeprägt, und so entstand das Oratorium „Palestrina“. einer Einleitung giebt der Dichter eine kurze Schilderung der reli⸗ ustände der damaligen Zeit. Das tridentlnische Konzil war aufs é ammengetreten, um alte Mißbräuche und Üebelstände aus der Kirche heren; uch die Kirchenmustt in ihrer damaligen Entartung hielt er Würde des Gottesdienstes für unangemessen, und viele der anwe⸗ z cgaten trugen auf gänzliche Abschaffung derfelben an. Um die 7 erledigen, ernannteè der Papst Pius 1V. eine Kommission von 8 an denen 8 Musikverständige beigegeben wurden. Unter den Letz= and sich auch Pier Luigi, nach feinem Geburtsorte, einem Hlemen 1 om, auch schlechthin Palestrina genannt. Er hatte sich 9. Improperiac (harfreitags - Musiken) und eine . e ) ue t re. mi fa sol la, welche er dem Papst Pius HR. erreichte, die Gunst des Leßzteren, so wie überhaupt einen aus⸗

gebreiteten Ruf als Komponist, erworben. Im Laufe der Verhandlungen wurde wiederholt auf diese beiden Musilstücke, als auf Proben eines ein= fachen edlen Stols, hingewiesen, und man fam darin überein, daß Pa⸗ lestrina, der bewährte Meister, eine Musik verfertigen solle, vielleicht daß durch sie die Zweifel am mächtigsten widerlegt wärden, vie man gegen die Würde der Kunst erhoben. Palestring schrieb zu diesem Zwecke drei sechs⸗ stimmige Messen, welche bei der nächsten festlichen Gelegenheit in Gegen⸗ wart des Papstes, der Kardinäle und vieler angesehenen Personen ausge führt wurden, und von denen besonders die dritte alle Anwesenden durch die wunderbare Gewalt ihrer Klänge begeisterte. Bis auf den heutigen Tag sind jene Improperien, die eben erwähnte Messe (untir dem Namen Missa aba Margelli) und viele andere Compositionen des Palestrina feststehende Musitstücke für den Gottesdienst in der Petri-Kirche zu Rom. Außerdem aber haben sie jetzt eine weite Verbreitung gefunden und sind überall an- erkannt als die großartigsten Denkmäler der damaligen schaffenden Kunst.

Ob nun aber das Ereigniß, für die Geschichte und Entwickelung der Kunst gewiß von großer Wichtigkeit, auch den Stoff zu einem Oratorium zu bieten vermag? .. Wir bezweifeln es von vorn herein, und die vorlie= gende Arbeit des Dichters bestänlt uns nur in unseren Bedenken.

Das neuere Oratorium hat sich in der Darstellung seiner Stoffe aufs bestimmteste für die dramatische Form entschieden, und in fortschreitender Entwickelung hat es sogar scenische Andeutungen in seinen Inhalt hinein- gezogen, ohne welche derselbe sonst dem Leser unverständlich sein würde. Hies⸗ Streben nach dramatischer Selbstständigkeit ist es, wodurch das neuere Oratorium sich vorzüglich charafterisirt. Der Dichter stellt uns auf den Schau⸗ platz der Begebenheiten und führt diese an uns vorüber. Weder ihm, als im voraus von dem Gange derselben unterrichtet, noch uns, als iheilneh⸗ menden Hörern und Zuschauern, isteine Stelle im Gange derselben eingeräumt. Nur die als handelnd eingeführten Charaktere haben Theil daran, und nur durch sie entwickelt sich das Ganze, das dann auch in sich als ein selbst⸗ e,. aktum zu einem genügenden Abschluß e muß.

s ist Lier nicht der Ort, das Für und Wider dieser Gestaltung des neueren Oratoriums zu erwägen, Vielleicht, daß es sich eines zu Großen

vermißt, indem es Scenerie und Action, zwei so gewichtige Attribute des musikalischen Drama's, durch das Wesen seiner musikalischen Darstellung zu übertragen hofft; genug auch der Stoff des vorliegenden Oratoriunis erscheini unter den äußeren Merkmalen jener neueren selbstständigen drama⸗ tischen Form.

Wo ist nun der Schauplatz der Begebenheit? Nach dem geschichtlichen Hergange einmal in Trident dann in Rom in der Petersküche.

Was geschieht in Trident? Es geschieht nichts, sondern man unter— handelt nur, hält Reden für und wider, und dann beschließt man, was wir bereits wissen. Jetzt komponirt Palestrina 3 Messen, und diese werden in der Peterskirche vor dem gesammten Klerus und einer sonstigen glänzenden BVersammlung bei einer Festlichkeit aufgeführt. Erst dieses letzte Ereigniß bietet Stoff, nicht nur zu einer dramatischen, sondern auch zu einer drama⸗ tisch⸗m;sikalischen Darstellung. Was aber die Verhanblungen auf dem Konzil anlangt, so mögen f. gewiß merkwürdig und interessant genug ge⸗ wesen sein, und da mehrere Personen dabei redend austreten, so er= scheinen sie auch ganz von seibst in der Form des Drama's; allein es ist bekannt, daß dem Dialog durchaus keine dramatische Gel= tung zuerkannt werden kann, so lange es dabei auf die Erörterung irgend eines wissenschaftlichen oder lünstlerischen Gegenstandes ankommt. Sie ist eben nur denkbar, so lange jeder der Mitredenden die vollkommenste Ruhe des Gemüths bewahrt und seine Gedanken und Ansichten ohne aile leidenschaftliche Erregung ausspricht! Und welche streng wissenschaftliche Erörterung über das Wesen des Kontrapunkts, der Fuge und des ganzen Gesanges, welche geschichtliche Deductionen u. 4. m. mögen hier nolhwen- dig geworden sein! „..“, wenigstens müssen wir dies bei dem großen Ernst, mit welchem die Sache betrieben wurde, voraussetzen.

Diese Betrachtung hätte den Dichter davon abhalten sollen, die Her- gänge auf dem Konzil, wie er es im zweiten Theil des Oratoriums thut, dramatisch darstellen zu wollen. Einen Gemüths-Justand kann der Dichter mit wenigen Worten erschöpsend schildern, nicht aber die Entwickelung einer so wichtigen, schwierigen Angelegenheit. Die . welche er in dieser Beziehung giebt, sind daher weiter nichts, als auf der einen Seite