1845 / 359 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Frankreich.

Paris, 22. Dez. Die ministeriellen Blätter veröffentlichen wieber

eine Reihe von Berichten aus Algerien. Sie meldeu jedoch nichts von Be⸗ lang. Die schwierige Lage bezeichnet das Journal des Debats, wel⸗ ches auf diese Berichte kurz Bezug nimmt, mit folgenden Worten: „Man hat keine Nachricht über Abd el Kader seit der Rückkehr desselben nach dem Westen. Der Emir wird sich jetzt wohl in der Gegend von Saida und in der Nähe des Landes der Sdamas befinden. Da er nur rasche Streifzüge nnd unvorhergesehene Handstreiche ausführt, um sich bei der Annäherung unserer Kolonnen immer wieder zurück⸗ zuziehen, so wird es sehr schwer, einen Operationsplan gegen einen Feind zu bilden, der selbst keinen solchen hat, und dessen Heer aus einer Menge von Stämmen besteht, die über einen großen Raum zerstreut sind und sich auf seinen Ausruf allerwärts erheben.“

Auf, die Vorstellungen hin, welche die Herren d'Argout und Vernes in den Ministerrath berufen, der Eine als Gouverneur, der Andere als einer der Direktoren der Bank von Frankreich zu machen sich bewogen gefunden, ist der Beschluß gefaßt worden, der verschmolzenen Compagnie Roihschild, Laffitte, Blount, Hottinguer srepräsentirt durch die Herren Eh. Laffitte, Ganneron, Barillon und Baudrand) die Konzessson der Lyoner Eisenbahnlinie auf 41 Jahr 90 Tage, das von der Regierung festgesetzte Maximum der Genuß⸗ dauer, zu ertheilen; die betreffende Verordnung ist bereits heute im Monitenr erschienen. Man hört für gewiß, daß die Her— ren von Rothschild, Laffitte, Hottinguer, Blount und Compagnie dem Ministerium erklärt hätten, sie betrachteten sich mit ihrem Erbie⸗ ten nur bis Montag, 21. Dezember, für gebunden und würden nach Ablauf dieses Termins, falls sie keine Antwort erhielten, sofort die Rückzahlung der ausgegebenen Promessen auf Actien der Lyon Pariser Bahn ankündigen, um so einer Handels⸗Krisis vorzubeugen, die durch längeres Zurückhalten der eingezahlten Gelder leicht entstehen könnte. Die Herren d'Argout und Vernes sollen geäußert haben, es sei Gefahr dabei, wenn man die Zuertheilung der Paris⸗Lyoner Bahn auch nur um einige Tage aufschiebe.

Großbritanien und Irland.

London, 26. Dez. Ueber die Motive des Rücktritts Lord John Russell's und des Fehlschlagens der Bildung eines Whig⸗ Kabinets schreibt das heutige rabikäle Abendblatt, der Sun, Fol—

gendes: „Bis gestern Abend giug die Sache gedeihlich vorwärts, sᷣ weit es sich beurtheilen ließ; allein es erhoben sich Schwierigkeiten, verursacht von der Furchtsamkeit Einiger und dem Hochmuth und der Hartnäckigkeit Anderer, die am End? auf die Zurückgabe der Lord J. Russell angebotenen Premier⸗Ministerschaft führten. Wir glauben, daß Lord J. Russell kuͤhn, ehrenhaft und furchtlos gehandelt hat. Kein Härchen ist er von der geraden Linie des öffentlich von ihm be⸗ kannten Grundsatzes gewichen, und obgleich er sich für den Augenblick selbst vom Amt ausgeschlossen hat, wird der wirkliche Gewinn für die liberale Sache die zeitweilige Täuschung bei weitem überwiegen. Das Zusammenbrechen der Whigs bei dem Versuch, eine Verwal⸗ tung zu bilden, wird, wie wir hoffen, die Lehre abgeben für die engherzigen Aristokraten von Lansdownescher Art, daß sie nicht vom Flecke können ohne den Beistand wahrer Liberaler und Frei⸗ handelsmänner. Der Wunsch, die Basis der Verwaltung zu ver⸗ breitern und Herrn Cobden eine Stelle zu geben oder doch anzubie⸗ ten, nebst einigen geringeren Meinungs⸗Verschiedenheiten über besondere Aemter, sind die Klippen gewesen, an denen der Schiffbruch stattfand. Lord J. Russell hat in Allem seine Pflicht gethan, ausge⸗ nommen in der Beseitigung seines alten Anhanges. Der Wyhigis⸗ mus von 1839. reicht 1845. nicht zu. Das Volk hat durch die letzten zehn Tage gewonnen. Lord J. Russell mag die Vorhut führen, allein er darf nicht seine schwere Artillerie in die Front nehmen. Mag Sir R. Peel versuchen, zu regieren, er ist es nur durch Annahme von Freihandele⸗Maßregeln im Stande. Die Kö⸗ nigin war durchaus auf Seiten des Volks und volksthümlicher Maß⸗ regeln. Ihre Worte und Handlungen sind höchst ermuthigend ge⸗ wesen, und es ist wohlthuend, zu wissen, daß eine liberale Verwal⸗ tung eine feste Freundin an Ihrer Majestät gefunden haben würde. Sir R. Peel empfing heute Morgen eine Mittheilung von Lord J. Russel und versammelte sofort alle in London auwesenden Minister. Nach der Versammlung wurdeu Boten an die nicht in der Stadt anwesenden Kabi⸗ nete⸗Mitglieder abgesandt, die deren sofortige Rückkehr dahin fordern. Sobald Sir Robert Peel von Windsor zurückkommt, erwartet man, daß ein Kabinetsrath stattfinden werde.

Die Morning Chronicle, heute früh über den bekannten Ausgang noch ungewiß, läßt sich, denselben vorahnend, also verneh— men: „Seit unstrer ersten Anzeige vom Rücktritte Sir R. Peel' s haben wir nicht aufgehört, dem Publikum vorzuhalten, was für zahl⸗ reiche und ernstliche Hindernisse der Bildung einer liberalen Verwal- tung entgegenständen. Angesichts derselben konnte nichts Geringeres als die absolute Nothwendigkeit des öffentlichen Dienstes Lord 9 Russell bei Unternehmung dieser Aufgabe rechfertigen. Konnte er nicht auf die herzliche Unterstützung der Hauptperfonen der letzten Verwaltung und auf die krästige und großmüthige Mitwirkung seiner eigenen gesammten Partei zählen, so war einleuchtend, daß er nicht an die Bildung einer Verwaltung denken durfte, und noch mit der⸗ artiger Unterstützung mußte es ernsthaft ungewiß sein, ob Se. Lord—

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schaft so begründete Auesicht auf Erfolg hatte, wegen konnte, den Schwierigkeiten der gegenwärtigen Krisis ent⸗ gegenzutreten. Erst bei der vorschreitenden Zusammensetzung des Kabinets enthüllen diese Schwierigkeiten sich vollständig, und es ist völlig ungewiß, ob sie nicht noch jetzt das Aufgeben des von Lord J. Russell bereits übernommenen Auftrags herbeiführen. Vom bloßen Parteigesichtspunkte gestehen wir, dieses Ergebniß nicht zu bedauern. Während der große Gegenstand, auf den des Volkes Herz gerichtet ist, vielleicht sicherer und vollständiger durch ein wenig Verzöge⸗ rung und den Schiffbruch einer andern Verwaltung durchgesetzt

der Regierung auf diejenigen, welche vor ihrer Verantwortlichkeit flohen, bedeutend gekrästigt werden. Allein es ist jetzt nicht die Zeit zu Parteistreichen oder starrer Aufstellung besonderer An⸗ sichten. Zu welchem Zeitpunkte der letzten Jahre bedurften wir der Fürsorge und Wachsamkeit einer starken Regieruug mehr als gegenwärtig? Wenn das Land fordern wird, daß ihm gesagt werde, weshalb Sir R. Peel zu solchem Zeitpunkte seine starke Regierung aufgab, so darf man sich darauf verlassen, es werde auch zu er⸗ sahren verlangen, warum Lord J. Russell nicht im Stande gewesen wenn er es unglücklicherweise nicht im Stande sein sollte eine Regierung zu bilden.

Die Times bringt einen zweiten, die gegenwärtige Stel⸗ lung der Parteien in England beleuchtenden Artikel, der so⸗ wohl für die rn, des dort sich vorbereitenden neuen Um— schwungs der sozialen erhältnisse, als auch für die Einsicht in die merkwürdige Stellung dieses mächtigsten Organs des englischen Vol— kes, von Interesse ist. „Die Ordnung unseres sozialen Fortschritts“, schreibt die Times, „mit welcher wir am besten vertraut sind, is diejenige, welche einige wenige aristokratische Anführer an die Spitze einer volksthümlichen und fast demokratischen Bewegung stellt. Wenn die Nation über eine Maßregel so ziemlich einig ist, so findet sich leicht eine hinreichende Anzahl von Edelmännern, um dieselbe durch die Formen legislativer Kontroverse und verfassungsmäßigen Be⸗ schlusses durchzuführen. Zuweilen scheint diese Srdnung verletzt zu werden, wenn ein Staatsmann von mehr als gewöhnlicher Kühnheit und Umsicht die Bedürfnisse des Volkes im voraus erkannt und da⸗ nach eine Maßregel vorgebracht hat, die seinen eigenen Namen und Charakter irug. Die Thatsache ist indeß im Wesent⸗ lichen immer dieselbe, daß nämlich das Volk die Leitung und die Macht dazu ertheilt, während die patrizische Klasse nur einen helfenden, ergänzenden und vermittelnden Antheil daran hat. Das Volk ist der lange und gewichtvolle Arm des Hebels, der Adel seine kurze und feinzugespitzte Handhabe. Diese Ordnung indeß, deutlich und historisch wie sie ist, wird beständig bestritten. zuweilen Etwas in summarischer Weise zu thun, und die Aristokratfe will auf der anderen Seite sich das absolute Recht der Initiative vorbehalten. Eine Vereinigung von Staats männern, welche sich an der Spitze und an dem Heerde der öffentlichen Angelegenheiten be⸗ finden, die letzteren mit eigener Hand leiten, ihnen die beliebige Ge⸗ stalt geben und sie durch die Legislatur vor den Thron bringen, mag leicht auf den Gedanken kommen, daß sie absolut die Gewalten be? sitzen, mit deren Verwaltung sie nur betraut sind. Die Geschichte zeigt, daß Klassen und Parteien dieser Täuschung sich hingeben, trotz der beständigen lauten Mahnung öffentlicher Gegenvorstellungen des Volkes. Die Geschichte zeigt, daß wenige Männer so gut wie ein Mann eine lange Zeit hindurch aus sich selber handeln, als wären sie die einzige Quelle der Weisheit und Autorität. Die Geschichte zeigt auch, daß, je länger auf einem solchen Wege fortgeschritten wurde⸗ desto schädlicher das Resultat war. Es ist o enbar, daß die Aristokratie die Meinung festhält, sie sei auch der Ge etzgeber in der Fundamental⸗-Frage aller Politik, in der Brobfrage. Sie hält sich für den Ernährer, und deshalb könne sie ernähren, wie es ihr gut dünkt. Das Volk indeß hat sich neuerdings als sehr mächtig erwiesen. Wenn es nicht das Recht auf seiner Seite hat, so ist es wenigstens ein sehr mächtiger Usurpator. Es hat mit seinen ihm verbundenen Elementen ein macht⸗ volles und selbst populaires Ministerium gestürzt und die bis dahin schwachen Rivalen desselben, die Whigs, in den Rath der Königin berufen. Die Letzteren waren allein unfähig, sich selbst zu einer so hohen Stellung zu erheben. Aber was geschieht, nachdem dies geschehen? Nicht so bald sieht sich diese kleine Partei im Besitz der Macht, welche sie in sebr weiter Ferne glaubten, als sie auch schon anfangen, über die Bedingungen zu zanken. Man sagt, daß die alten, die reinen Whigs, geschlagen, gefallen und ohn⸗ mächtig, nicht im Stande sind, den Erfordernissen der Krisis und ber Stimme des Volkes zu genügen. (Dies schrieb die Times vor⸗ gestern, und es hat sich bekanntlich bestätigt.. Daß solche Männer noch an den Besitz der Gewalt denken konnten, ist eben das Wunder. Warum aus ihren Höhlen hervor kommen, wenn sie nicht die Stimme des Beschwörers anerkennen wollen? Aber es liegt mehr Wahrheit darin, als man gewöhnlich annimmt, daß die bezeichneten Whigs und Tories so ziemlich ein und dasselbe sagen. Es ist klar, daß sie' Beide nicht brauchbar sein können. Sir R. Peel und Lord J. Russell be⸗ finden sich in wahrhaft lächerlich gleicher Lage. Die Tory⸗Oligarchen blenden die Einen, die Whig⸗Oligarchen die Anderen. Sir Robert ist genöthigt, abzudanken, Lord John übernimmt das Amt, aber mit Zögern und mit einer gewissermaßen ungewohnten Vorahnung der Schwierigkeiten. Die Emirs von Buͤttanien sind getheilt

wie sie ihn allein be⸗

wird, würde die Position der liberalen Partei durch Zurückweisung

Das Volk wünscht

genug und streiten mit tödtlicher Feindschaft für ihre Vorbez Tribute. In einer Hinsicht indeß zeigen sie eine vollkommen einstimmung. Sie sind auf gleiche Weise bestrebt, ihren E gen die Hände und die Münder der Vielen aufrecht zu n Die Tim es stellt diesen beiden Parteien gegenüber bie 1 Volks-Partei und ergeht sich in Betrachtungen über die Jih Whig-⸗Kabinets, die nunmehr nach der so baldigen Auflbsun ben kein Interesse haben.

Der Marquis von Lansdowne, welcher, wie es heißt, als Präsident des Geheimen Raths in dem Kabinet Lord] erhalten sollte, ist heute früh schon nach seinem Landsiz abgegangen.

Viele Whigs und Tories vereinigen sich, wie die Liy⸗ Tim es sagt, in der Ansscht, daß Sir R. Peel, falls seine ] rufung erfolge, die Bildung eines Kabinets beinahe eben so ĩ finden würde, als Lord J Russell, da keiner von ihnen im! sei, sich eine genügende Anzahl von Freunden zuzugesellen, welt reichenden Einfluß in beiden Parlamentshäusern besäßen, um ; zu gehen, als ihre respektiven Führer wollen, indem die Tim angeblichen Plane Peeh's, durch Einführung eines festen, aber nah Zwischenzeit stufenweise abnehmenden Zolles die Aufhebung der gin zu bewirken, eben so ungünstig sind, als die Whigs einer gänzliz unverzüglichen Aufhebung. Man neigt sich daher stark zu be hin, daß die Königin unter diesen schwierigen Verhältnissen⸗ einer Coalition zwischen Peel und Russel auf der Grundl halben, aber entschiedenen Schrittes zum freien Handel, deñ eine menge gemäßigter Männer beider Parteien gut heißen werde rathen müssen. Ganz abgesehen von anderen Fragen jedenfalls die Kornfrage und die zahlreichen Eisenbahnbills z lament in der herannahenden Session schon genügend beschij⸗

Wie der Globe bemerkt, waren 320 Tage erforderlich, Ministerium Canning, 24 Tage, um das Ministerium Vch und nur 6 Tage, um das Ministerium Grey zu Stande zu h Die jetzige Krisis dauert bereits 10 Tage.

Die Mitglieder des ostindisch⸗chinesischen Vereins zu h haben eine abermalige Denkschrift um Herabsetzung der Thtr an die Lords des Schatzes gerichtet; sie weisen darin nach, einer Ermäßigung des Zolles auf 1 Shill. pr. Pfund das ut für seinen Thee mehr auszugeben als jetzt, von diesem Anh die Hälfte mehr verbrauchen werde.

H ieder lande.

Aus dem Haag, 19. Dez. Vorgestern sind die 6 der General-Staaten auf zwei Monate vertagt worden. Annahme des Gesetzentwurfes über die Pensionirung der e diener und den Penstonsfonds wurden die Sitzungen ge Zum Schlusse gab der Finanzminister noch eine Uebersicht ih Stgatsschulden (127 Millionen Gulden) Und die Verwaltmn theilweise Abtragung der vorjährigen Anleihe.

Man vernimmt aus vielen Srten die betrübendsten Nin theils von verunglückten Seeschiffen, theils von den durch die Nordwest⸗ Stürme und Springfluthen verursachten Ueberschwemm Das Seewasser wurde so “” weit ins Land hineingetrieben, in Rotterdann das Maaswasser salzig wurde. Die Flüsse, das entgegenströmende Meerwasser im Laufe gehemmt, schwemmten das meistens niedriger liegende Land und richteten Städten in Fabriken, Packhäusern, Lagern und Kellern Schaden an. Einige mit großer Mühe und enormen Käß kürzlich dem Meere oder den Flüssen abgewonnene Polder! wieder unter Wasser gesetzt. Man vergleicht das Unglüchn im Febrnar 1825. Viele neue Deiche sind durchbrochen stark beschädigt. Mehrere Schiffe sind an der Küste ge strinyj gestern ein portugiesisches Schiff und einige Tage zu vor ein lisches mit Kartoffeln. Die Mannschaft luppen gerettet, Schiffe und Ladung sind untergegangen.

In einigen Orfen, namentlich? in Nymwegen, ist eine si fährliche Viehseuche, bei den Kühen Lungenseuche, ausgöhh welche man der Nässe der Weide zuschreibt, da' das Vieh l milden Wetter beständig noch draußen ist.

Selg ien.

Brüssel, 23. Dez. Gestern hat die Reprãäsentanten⸗sr die Gesetz⸗ Entwürfe, wodurch den Ministern der Justiz, der it chen Arbeiten, des Innern und der auswärtigen Angelegenhein läufige Bewilligungen gewährt werden, einen Gesetz= Entmn dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten einen Zuschiß sr Dienst von 1844 bewilligt, den Geseß⸗Entwurf in Betreff der y setzung der Abgaben auf den Kanälen und Flüssen, das Bunt Mittel und Wege in seiner Gesammtheit und den Gesetz⸗h der die untern 18. Juni 1842 der Regierung ertheilte M verlängert, die Einfuhr Vorschristen für den unmittelbaren n und für den Entrepot-Transit abzuändern, sämmtlich angen Dann verwandelte sich die Kammer in einen geheimen Autsth ihr Budget zu diskutiren. Der Senat hatte gestern auch sie zungen begonnen. In der heutigen Sitzung der Repräsentanten-Kammen sih Herr David, Nepräsentant von Verviers, den Minister den R auf, dem Trucksystem, das eine Anzahl hartherziger Fabrikanten

a tt,

eidenschaften r cherheit dieses S

ahrheit verhindert; und sodann den Held der im rechten Zeit— punlt alle jene weichlichen Hüllen fortwirft und fortan in voller Nüstung auf sein Ziel losschreitet. Dieser Gegensatz wurde aber von Herrn Hendrich s nicht recht durchgeführt, da er von Anfang bis zu Ende derselbe schöne Ritter blieb, ohne daß Fieskors doppelseitige Natur sichibar wurde. In der Scene vor dem Bilde steigerte er nur seinen Affekt, aber zeigte keinen neuen Charakter. Der ersten Hälfte fehlte die erfkünstelte Champagner Laune des Lebens, der sprit, der sich leicht ausgiebt, die Beweglichkeit, die sich nicht lange zu Rathe zieht, die geistige Spannung, die allein dieses Spiel durchführen kann, derlöumor, ohne welchen dies Spiel fast verächtlich wird; denn ohne eine stare Dosis Humor kann ein Fiesfo, der eine Leonore besitzt und auch im Grunde liebt, gegen eine so frivole Kokette, wie die Gräfin Julia, seine Zärtlichkeiten nicht verschwenden. Dieser Humor fehlte auch in der Scene mit dem eindringenden Pöbelhaufen, den er durch seine Fabel in seinem Sinne belehren will. Die späteren leidenschaftlichen Scenen, namentlich die mit Leonoren, erhielten großen Beifall und verdienten ihn auch. Es ist 7 in der Ordnung, daß, wenn die Situation es erlaubt, jedem Schau⸗ pieler, wenn er sich im höchsten Affelt so edel bewegt, wie Herr Hend rich 8, reichlich applaudirt und er für seine Kraftanstrengung augenblicklich belohnt wird; aber 2 wir nicht, daß gerate in diesen Momenten, wo jede Natur ihr Aeußerstes hergiebt, große Wirlungen möglich sind, ohne daß im Ganzen die Forderung der charakteristischen . des Höchsten, was der

Künstler erreichen kann, besriedigt zu sein braucht. Diese wirlt überall

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losen Stellen, kann dem Schauspieler von unsichtbarer Hand die Palme zufallen, als Lohn dafür, daß er ein Individuum geschaffen hat, das seine Eigen⸗ heit auch noch im lleinsten Zuge äußert. In ihren gewaltsamsten Aenße⸗ rungen aber sind sich die Kräfte ziemlich gleich, wie Wellen, die der Sturm der Leidenschaften aufwühlt, nur daß die eine vielleicht eiwas majestätischer brandet als die andere.

Wie Herr Döring den Mohren auffaßte, wollen wir hier lieber schil⸗ dern, als beurtheilen. Vor der Hand wollen wir von ihm lernen, wie er die Schwierigkeiten dieser Rolle besiegte; denn der Eindruck der Meister⸗ schaft, mit der er dies that, ist so mächtig, daß wir vorläufig noch keinen Sinn für die Mängel haben. Er war ver abgefeimte Spißbube, dessen Nichts würdigkeit kaum unter europäischer Sonne, sondern nur in einem Volke reifen konnte, das in die Kultur noch nicht hineingezogen ist. Er stach mit seiner ausländischen Bosheit gegen die moralische Ordnung, die in Genua herrscht, ab; selbst von europäischen Schuften hätte er sich als afrikanischer unterschieden. Statt des Geistes hat er nur Pfiffigkeit, statt des Herzens nur Bosheit; er ist ein ins Thierische versunkener Teufel, der nur noch durch seine Schlauheit zu den Menschen zählt. Thierisch ist auch sein Lachen, seine katzenartige Behendigkeit, die ihn überall sein läßt. Im⸗ mer ist sein Diensteifer wie auf der Flucht, denn der Galgen ist niemals weit. Im Grunde ist jeder Tag ein Wunder, an dem dieser Mohr nicht gespießt und gehangen wird. Sein Gang hat manchmal eiwas vom Ma⸗ trosen, als hatte er früher, etwa bei der Ueberfahrt nach Genua, Seemanns⸗= dienste verrichtet. Dabei steht er mit dem Auswurf der Stad! auf „Du und Du.“ Wie er fast immer läuft, so spricht er auch sehr schnell, mit-⸗ unter so schnell, daß man ihn nicht verstehen konnte. Madame Werner, als Julia, hatte mit der großen Schwierigkeit einer durch und durch un⸗ wahren. Rolle zu fämpfen. Schiller schreibt selbst an Daiberg, daß dieser Charakter versehlt sei. In der That ist er eine solche schung grober Sinnlichkeit und gemeiner Rachlust, daß man gar nicht begreift, wie Julia an dem Hofe des edlen Andreas, der

durch gemildert, daß sie nicht vor allen Verschworenen, sonderm in Leonoren entlgivt wird, die nachher noch mit ihrem Gemahl ils Behandlung einer vornehmen Dame lange schmält, offenbar eine ö nere Wendung der Sache, bei der Fiesko als echter Ritter erschein n moralische Niederlage der Gräsin nicht allzu schimpflich ist . ) „Wenn Leonore in dem Frieden ihrer Natur veibliebe, iht nicht durch den Drang der Umstände in leidenschaftliches Wagen in delt würde, so eignete sich die Rolle fär Fräulein von Hagn nicht nun konnte sie die ganze Leidenschaft ihres Spiels eniwickeln, 9 Frieden gestört ist, und mit einem Erfolg, wie er ihr an ihren fi Abenden nicht reichlicher werden kann. Die Schlußscenen, in de Genua im Aufstande sehen, waren ungemein dürftig ausgestattel n ob wir Pracht und Luxus mit Ritterzügen ins Schauspiel winsg wenn ganz Genua auf den Beinen ist, muß doch Leben und e. der Buhne herrschen. Nachdem wir blos die' Lenker der Verschm n sehen haben, ist es dramannsches Bebürfniß, nun Volksmasen . und Verwirrung zu sehen. Statt dessen kam Herr Wauer 1 Mann so schlecht exerzirter Truppen, daß sie den alten Doria ni. in die Mitte zu nehmen verstanden. Für eine Bartolo mans. mn Dper Kampfscrnen und Giockengeläute, aber bei der Verschwörung 4 wird Eine Trommel gerührt, als ob es in Genua neun Uhr iel, Mit den Menschen wurde so sehr gespart, daß der Aufruhr ast 1. Häupter als Glieder hatte. Den Manen Schiller's gebührt an

achtung.

Desto w . war das Feiertags Publikum. hatten Alles so froh gestimmt, daß fast jeder der Mitspielen Abende gerufen und beflatscht wunde wenigstens Alle, fielen oder erstochen wurden. Hoffentlich wird sich Niema

zu Herzen genommen haben.

gleichmäßig, und selbst wo kein⸗ Hand sich rührt, an den sogenannten effet

ihren Intriguen wenigstens einen feineren Anstrich geben mußte, dazu ge⸗ kommen ist. In der' zweiten Bearbeitung wird ihr späteres Schicksal da⸗

hatte sich auf u g stom, 16. Dez. C. Z) Nach dem Besuch

Hen höchste Spihe er hinaufging. Man sah ihn später auf Monte

heitzĩ anwenbeten, durch geeignete Schritte Einhalt zu thun, Minister auch versprach. nd bereits mehrere Bittschristen um eine Portoreform auf srrau der Repräsentanten⸗ Kammer niedergelegt, die sich fast / für die gleichförmige Taxe von 10 Cenumes erklären. Nach on einem bedeutenden Handelsmann von Brüssel abgefaßten ht hat derselbe im September 444 Briefe abgesandt, wovon hae 150 das jetzige Porto bezahlt und dem Fiskus 46 Fr. cht haben. Wären diese 414 Briefe durch die Hände der caangen, so würde die Einnahme für den Schatz 11 Ir. also , . betragen haben, allein statt der 1444 Briefe hätte handelsmann, wie er sagt, deren 600 geschrieben, wenn das nnr 10 Cent. betragen hätte. Die Einnahme wäre mithin für den öffentlichen Schatz gewesen. s Regierung wird nächstens einen wichtigen Entschluß in Be⸗ F den Handel mit Holland nehmen müssen. Man fragt sich, ben 7 Millionen Kilogramm Kaffee und 180, 000 Kilogramm welche zu einem herabgesetzten Zoll aus Holland in Belgien tt werden dürfen, bewilligte Ausnahme verlängert werden Wenn wir gut unterrichtet sind“, fagt der Commerce, P'ünterhandlungen in dieser Hinsicht mit der niederländischen ing angeknüpft; einige Zugeständnisse, wovon mehrere unserer sezweige Nutzen ziehen würden, sind als Ersatz des den Er⸗ en des niederländischen Indiens bewilligten Vortheils verlangt allein bis jetzt hat man keine Lösung erreicht. Wir glauben itz, daß die Regierung wohl thun würde, die Erneuerung znahme zu verweigern, wenn sie nicht irgend einen Beweis en Willens von Seiten der niederländischen Regierung erhält. at nicht vergessen, daß bei dieser Frage die Provinz Lüttich sen hat, die denen von Antwerpen entgegenstehen.“

Schweiz. anton Waadt. Der Große Rath hat einstimmig den „Rath beauftragt, von der Regierung von Zürich Genugthuung ungen wegen der neulichen Eröffnungs- Rede des Herrn Dr. bli, (S. Allg. Pr. Ztg. Nr. 357. worin die jetzige Waadt⸗ Kürchen⸗Verfolgung mit der römischen Kaiserzeit und der fran⸗ n Revolution zusammengestellt war.

anton St. Gallen. In einer der jüngsten Sitzungen roßen Raths beschäftigte sich derselbe mit Erledigung der vor Jeit von Seiten mehrerer hiesigen Handelsleute eingereichten n, worin der Antrag gestellt war, die Abgaben der sich hier enden Juden, sofern sie Verkäufer sind, zu erhöhen und sberhaupt den Aufenthalt hierselbst noch auf sonstige Weise zu ren, dagegen aber natürlich die zum Behuf des Einkaufs mesenden Israeliten mit den vorgeschlagenen Maßregeln zu chonen, indem solche zur Belebung des Handels und höhung des Wohlstandes sehr, wesenilich beitrügen. Bei berhandlung über die Bittschrift sprachen die Advokaten Uupf, Breuni, Gruber und Wider zu Gunsten der Ju— wobei sie besonders geltend machten, wie die Unterscheidung n Käufern und Verkäufern eine durchaus unpraktische sei, in⸗ eide Eigenschaften sehr häufig in Einer Person vereinigt seien iim Tauschhandel sogar in einander flöffen. Zögen übrigens brikanten und Grossisten vorzugsweise von den Einkäufern Vor⸗ o gewinne das Publikum im allgemeinen mehr durch die aus irmehrung der Verkäufer entstehende Konkurrenz, welche es en unmöglich mache, die Preise willkürlich festzusetzen. Nach zung der Debatte wurde der Beschluß gefaßt, den Antrag der er zurückzuweisen und für die Zukunft selbst auf die Herab⸗ ber von den Israeliten bisher erhobenen Patentsteuer Bedacht nen.

Jtalien.

bei dem Papste m Prinzen Heinrich von Preußen eilte der Kaiser vorgestern später Nachmittagsstunde nach der Peterskirche, diesmal in er Generals Uniform, während er bei jenen Besuchen die meines Kosaken-Hetmans getragen hatte. Bei seinem Ein⸗ die Basilika hörte man ihn mit lauter Stimme sprechen: t (tonnant! Quelle proportion d'architecture!“ Vor wollte er die durch ihre Sammlung altchristlicher Monumente ihmt gewordenen vatikanischen Grotten der Unterkirche sehen. Der er P. E. Visconti war hier wie überall sein archäologischer Führer. ie Konfession zurückgekehrt, verehrte der Kaiser in wiederholten ugungen und Küssen den Altar derselben und empfing dann uuptschiff mit vieler Freundlichkeit von Mons. Lucidi, Präfekten Fabbrica di San Pietro, einen neu verfaßten Guida derselben. Bischof, der ihm bei der Gelegenheit die Hand zu küssen je, entzog er sich mit mißbilligendem Kopfschütteln. Nach lleberschau' des Merkwürdigsten der Peterskirche fuhr er nach bill Borghese und stattete Abends dem Prinzen Peter von burg einen Besuch ab. Später empfing er im Palast Giusti⸗ den Kardinal Lambruschini in besonderer und langer Audienz ih noch desselben Tages um die Mitternachtsstunde das Antiten? m des Vaticans bei Fackelschein. Bei der zauberischsten Winterbeleuchtung der Stadt und Cam⸗ ä erstieg der Kaiser gestern Vormittag nach Anhörung der Messe, r smmtliche russische Großen in ln enn beiwohnten, die Kuppel peterolirche, in deren Lanternino Mons. Lucidi für ihn und sein lge ein frugales Frühstück bereitet hatte, das nicht ausgeschlagen Der hohe Gast schien von der Schönheit der Fernsichten von unkte aus ergriffen. Er verewigte seinen Namen in der Kuppel,

aus seinem sehr einfachen Wagen mit vorüberfahrenden russischen . sich unterhalten; eine Leutseligkeit, die man hier nicht zu ermag. ; hester· befahl der Kaiser, ihm das Verzeichniß sämmtlicher Schuld⸗ genen des Kapitols zu bringen; ein Kaiserliches Gnadengeschenk ö Gläubiger will sie aus der Haft befreien. Das für den Papst unte Gastgeschenk ist, wie es heißt, ein großes mit Brillanten a r ra aus gediegenem Golde von einer Million t erth. ilister den Aufenthalt bes Kaisers von Rußland in Neapel ö ti Allg. Ztg. noch Folgendes: „Am 11. Dezember begab t aiser nach Portici und Herculanum, wo Schloß und Park, trühmie alte Theater und der interessante aufgegrabene Stadt⸗ * Begleitung des Königs und dir Königlichen Prinzen in bin genommen wurden. In Pompeji erfreute den Kaiser . einer Wagschale und der dazu gehörigen Gewichte von . 3 Arbeit, mehrerer Kaisermünzen (Rero, Domitiam), latuetten .. Die Wagschale überraschte den Kaiser und ur, sehr, weil er am Sonntag vorher im Königlichen jm kbonico mit. Interesse bei solchen Gewichtschalen' ver= tte, Er erhielt Alles geschenkt. Die Maler Smargiassi, Galante, Carelli, de Francesco u. A. hatten die fleine? Ge? ostellung aus dem Hotel des russischen Gesandten in den und der Kaiser kaufte viel und gab

soet de⸗

. u lichen Paiast bringen lassen,

J

1621

rückgekehrt. Aus guter Quelle erfährt man,

nicht zu scharf zu empfinden, gestern alle Dampfschiffe, welche in

frühstück in Caserta begnügte. Abschied von ihm in Capua koff, Grafen Potozki, statt. Russen ab.

di Scilla, Bilde des Kaisers gezierte Dose.“

Spanien.

5 Madrid, 16. Dez. nung der Cortes für 1846 durch

den Mangel eines

jedoch darüber einverstanden, neben einem neu eingesetzten

Bereich seiner Erörterungen und Beschlüsse nister hatten bei der Verkündigung der

drücklich erklärt, der einberufen werden.

übergeht. Es entsteht nun die Frage,

dies ist Alles,

herigen Präsidenten des Kongresses, neue als Kandidaten für diese

vom Pala t Ernennung zu wider

Konservativen zählt, Präsidentenwürde auf.

Der Herzog von Valencia und drei andere Mini

einer neuen Abstimmung,

annahm. Freilich muß man bedenken,

lung aufs Spiel zu setzen.

eine sehr empfindliche Niederlage. geringer Mehrheit,

hochstrebende Ex⸗Redacteur des Heraldo, statt seiner trug der entschiedenste Feind des

putirter, gewaͤhlt.

vorgestern wieder hier eingetroffen.

tzen und dagegen den einen der ausgezeichnetsten Rechtsgelehrten, auf den Präsidentenstuhl zu erheben. Die Oppositions⸗Parkei endlich, die sich ebenfalls zu den stellte Herrn Pacheco als Kandidaten für die Der Herzog von Valencia drohte noch gestern, er würde die Cortes sofort aufloͤsen, falls ein Anderer als Herr Castro zum Präsidenten gewählt werden würde. ö Diesen Nachmittag schritt der Kongreß zur Wahl der Präsidentschast. ster befanden sich zugegen. Bei der ersten Abstimmung erhielt Herr Castro von 128 Stimmen nur 59, Herr Pacheco 42 und Herr Bravo Murillo 27. von ihnen die absolute Mehrheit erlangt hatte, so und da Herr Castro (wie bereits gemeldeh) von 132 Stimmen 74 erhielt, so wurde er als Präsident anerkannt. Auf Pacheco sielen 52, auf Bravo Murillo 6 Ssimmen. sich daraus, daß das Ministerium zwar gestegt hat, die Zahl der ö g 96. aufrichtigen Freunde desselben aber weit geringer ist, . daß die Abstimmung über die Ernennung des Präsidenten und der übrigen das Büreau? bildenden Personen vermittelst beschriebener Zettel geschieht, ; bei allen anderen Fragen. Gar vlele Deputirte, die insgeheim gegen die Minister stimmen, wagen, so oft laut votirt wird, nicht ihre Stel⸗

daß die Kaiserin bei der Rückehr, um den Unterschied des russischen und des sicilianischen Klima's und um vom römischen Carneval etwas zu sehen, schon Ansang Februars Palermo zu verlassen gedenkt. Ein heftiger, von starken Regengüssen begleiteter Sciroccosturm schleuderte Ser gegangen waren, wieder in den hiesigen Hafen zurück. Dieses Wetter war auch die Ursache, daß der Kaiser die angesetzte Jagd in S. Leucio aufgab und sich mit dem Abschieds⸗ Der König nahm einen sehr herzlichen und kehrte nach Neapel zurück. Bis vor Terracina reiste der Kaiser in sehr starker Begleitung. Vorgestern gab Baron Rothschild dem Kanzler Nesselrode, dem Fürsten Mentschi⸗ Fürsten Schwarzenberg 2c. ein tags-Essen; gestern fand ein ähnliches bei dem russi Der Graf Nesselrode reiste erst heute früh mit vielen anderen Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, empfing von dem Kaiser eine reich mit Brillanten

Gestern Nachmittag fand die Eröff⸗ die Königin unter den herkömmlichen Feierlichkeiten statt (s. das gestr. Blatt der Allg. Preu 6. Ztg.

Das Fortbestehen des dermaligen Kongresses der Deputirten be⸗ ruht bekanntlich auf einer schreienden Verletzung der kaum in Kraft getretenen umgeformten Constitution und konnte höchstens nur durch Wahlgesetzes entschuldigt werden, nach dessen Vor⸗ schriften ein neuer Kongreß hätte gewählt werden können. Die Re⸗ a2. A. gierung schloß bekanntlich die Sitzungen der Cortes, ehe sie zur Dis— kussion des neuen Wahlgesetzes schreiten konnten. daß der auf verfassungswidrige Weise Senate fortbestehende Kongreß keinen anderen Gegenstand, als den Entwurf des neuen Wahlgeseßtzes, in den ziehen dürfe, und die Mi= neuen Constitution aus⸗ dermalige Kongreß würde nur zu diesem Zwecke

Um so mehr muß es wohl auffallen, daß die . vieler und wichtiger Gegenstände erwähnt, welche die Regierung bei⸗ den Kammern zur Entscheidung vorzulegen denkt, Hauptsache, den Entwurf des neuen Wahigesetzes, i ob die Beschlüsse, welche dieser ven Deputirten⸗Kongreß in Bezug auf Gegenstände von so hoher Wichtig⸗ keit fassen wird, nicht von der nächstfolgenden, unter den von der neuen Constitution vorgeschriebenen Bedingungen gewählten Kammer als verfassungswidrig und ungültig umgestoßen werden dürften. Diese Frage hört man vielfach aufwerfen, und man konnte wohl erwarten, daß die Thron⸗Rede sich darüber ausgesprochen hätte. . In Bezug auf die Verhältnisse zum Auslande haben die Minister in der vorliegenden Thron-Rede größere Umsicht bewiesen, als je zuvor. Keinerlei Hoffnungen werden voreilig erregt. „Die obschwe⸗ benden Unterhandlungen mit dem päpstlichen Stuͤhle dauern was die Nation über einen Gegenstand erfährt, an welchem sie nach der Vermählungs⸗Frage am meisten Antheil nimmt. Im Uebrigen lautet die Thron⸗Rede dergestalt, daß man im Aus-= lande leicht die Ansicht fassen könnte, es herrsche Eintracht, dauer hafter Friede und Wohlstand in Spanien. Nichts kann irriger sein. Das Ministerium hatte im voraus angekündigt, daß es den bis⸗ Herrn Castro y Drozco, aufs Würde aufstelle. eine nicht geringe Anzahl ministerieller Deputirten, s aus durch eine geheime Hand geleitet e Herrn Bravo Murillo,

Bei der Wahl der vier Vice-Präsidenten erlitt das Ministerium Zwar wurden, wenngleich mit zwei der von den Ministern aufgestellten Kandi— daten, Armero und Govantes, gewählt, allein Herr Sartorius, der fiel gänzlich durch, und

K

des Minister-Präsidenten, Herr Salamanca, den Sieg davon. Zum vierten Vice⸗Präsidenten wurde Herr Churruca, ein ministerieller De⸗ und

Der belgische Geschäststräger am hiesigen Hofe, Graf von Mar⸗ nix, der a sechs Monaten sich auf Ürlaub in Brüssel befand, ist

werden kann. Hanf ist gar nicht auf den Marlt gekommen, wie denn auch größere Flachs Verkäufer sich nicht eingefunden hatten. Das genannte Blatt schließt mit den Worten: „Dieser für den ersten hiesigen Leinen= Marlt, nicht ungünstige Erfolg berechtigt zu der Erwartung, daß die am 2. März, 5. Olfober und 7. Dezember des nächsten Jahres abzuhaltenden Märfte ein noch günstigeres Resultat liefern werden.“

Kopenhagen, 20. Dez. Die Berl. Ztg. macht darauf aufmerl⸗ sam, daß die Bank-Lictien, ungeachtet des bisher len e me. Geldman· gels und hohen Diskonto's und dem Streben der Spekulanten, den Preis drücken zu wollen, zum Trotze, sich ungefähr auf demseiben Standpunkte von 159 pCt. behauptet haben. Sie erwartet, daß die Dividende sür das gegenwärtige Banksahr nicht weniger als 6 pCi. betragen werde.

Berliner Börse. Den 27. Dezember 1845.

länzendes Mit⸗ * Gesandten

Principe und dem

Pr. Cour. kRriet Geld. gem.

Pr. Cour. Rriet. 6 ela.

97

Fond. Actien. 2

rr. Fotad. Eiseub. do. do. Prior. Obl. Md. Lp. Eiseub. da. do. Prior. Obl. Erl. Aub. abgest. do. do. Prior. Obl. ũsa. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rheiu. Risenb.

do. do. Privr. Obl. do. v. Staat garant. ob. Schles. E. L. A

St. Schuld- Seh. Prämĩen - Scheine d. n ν. à 60 T. k ur- u. Ne umũürk. Sebuldversebr. kerliner Stadt- Obligationen

Pauz. da. imn Tb. Wes tpr. Pfaudbr. 3 Grosskh. Fos. do.

1111

1 *

SI IIIIIIIIISSSSSD3IIII

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W M O = - 2 - M

OQaipr. Hfau dlr. ! Pomm. do. do. Prior. Kur- u. Neẽum. do. do. Lt. B. Schlesische do. B.- Si. E. Li. A. a. B. do. v. Staat g. Lt. B. Magd. -Halbst. Eb. Kr. Schw. -Erb. E. do. do. Prior. Obl. 131 Kouun-Köluer Kab. 11x NMiederaeh. MR. v. e. Prioritũt

Allgemein war man

Gold al uarco. Friedriebsdror.

And. Gldm. à 6 Th. Pisenuto. * 5 do.

9 3 M * 1111112111118 81

Pr. (οur. Thlr. u I) Sg.

nriet. Geld.

14m) 139 150 149 6 24 6. 1025 107.

Thron⸗-Rede gar HechSel- Cours. und gerade die

mit Stillschweigen

Kurz 2 mi. Kurz 2 M.. 3 Mi. 2 Mi. 2 Mi. 2 Mi. 2 Mi. 997 8 Tage 2 Me 997 2 Mi. 56 18 3 Woch 1072

Amsterdam

Hamburg

Rres lau eipzi in Cœuraut im 14 TI. Fuss. I00 Tblz.

100 w*1. 100 skHbI.

Fraukfurt a. M. züdd. W. . . .. ..... Petors burg

i nnn, 2

fort!“

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 23. Dez. Niederl. ick. Sch. 60 5. 39h do. 393. Ausg. Fass. —. 2Zlusl. 73. Preuss. Pr. Sch. 490 Rass. Ilope 912.

Aut werpen, 22. Dez. zinsl. —. Neue Aul. 23.

Frankfurt a. M., 24. Deæ. ö 9h Mer. 1121 G.. Bank- Actien p. uli. 1926. 24. Bair. Bark Aeuen 722 Rr. . S9 kr. Süesl. SS Kr. Iui. gu 14. Fol. 300 FI. 99 G. do. soo FI. 8137. .

London, 20. Dez. Cons. 395 922. Ard. 285. Pass. 6. Int. 60. 495 935. Port. 85. Bras. 79. Mex. 297. Peru 40.

Faris, 22. Dez. HS Rente fin cour. 118. I5. 395 do. du eour. 81. 90. Neapl. -. 559 Span. Rente —. Pass. —.

Wöirnrn, 23. Dea. 53h Met. II. 4099 de. 1003. 3945 40. 768. Bank- Aetien 1615. Aul. d. 183. 1609. 1830 1223. Norah. 84. ¶Giloggn. 138. Mail. II183. Liv. 115. Festh. I06. Bad. S8 .

ö 9h Span. 233. Pol. —.

Dennoch beschloß die, wie es heißt,

wurden, sich dieser Auss. I6.

Meteorologische eobachtungen.

Abends 10 Uhr.

335/79 per. Quellwärme 7,7“ R. 229 R. Fluss wrme 0,5 R. 0,9 R. Boden wirme 0,6 R.

90 pi. Ausdüunstuns C, 00ταά h.

regnig. Niedersehlag (Q, oi 1 Rb.

Würmewechsel ö 1,92

2340

Wolkenzus ... W. 2,4 NM.

Tatzesmittel: 338, 14“ Par.. 4 1,70 R. .. O6 n... 1 pC. W.

1845. 26 Deæ.

Luftdruck Luftwärme .... . 4 Thaupunkt .... . ' * Dunstsũitiguug. 93 pCt. trüb.

Nachmittags 2 Uhr.

Nach einmaliger Beobaehtung.

Morgens

Da keiner .

schritt man zu

Es ergiebt

als es selbst

mündlich dagegen Königliche Schauspiele.

Sonntag, 28. Dez. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abon⸗ , . Marie, oder: Bie Tochter des Regiments. Anfang halb

hr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen Opern- haus⸗Preisen verkauft.

Die Abonnements⸗Billets bleiben bis Sonntag, den 28sten d. M., Mittags 12 Uhr, reservirt.

35 Schauspielhause. 214te Abonnements-Vorstellung: Mutter Sohn. Montag, 29. Dez. Im Schauspielhause. 215te Abonnements. Vorstellung: Die Schwiegermutter.

Die Oper: „Die Vestalin“ soll unter Mitwirkung der Dlle. Lind mit nächstem und zwar, wie vorläufig bestimmt, am 30sten b. M. neu einstudirt gegeben und zunächst 2mal wiederholt werben.

Schriftliche Meldungen zu Billets für die zweite und dritte Vor⸗

abinets und namentlich

gandels⸗

Zeitung folgende Uebersicht.

Leinen⸗Verkäufer, und sie brachten heran:

1) Gebleichtes Leinen . 617 Stück, 2) Ungebleichtes Leinen

3) Buntgewebtes Leinen

4) Gedrucktes Leinen ..

5) Gebleichten Drell ...

6) Ungebleichten Drell.

7) Tischgedecke .. ..... .

S) Taschenlücher 21 Dutzend, 9) Gebleichtes Garn... 200 Stuͤck.

Rihlr., und der verkauften 2262 Rihlr.

größere Bestellungen.

Die „Bessarabia“ ist nach Palermo zu⸗

Markte gebracht und verfkaust,

und Görsen Nachrichten

Ueber das Resultat des in Hannover am 8., 9. und 10. Dezember

abgehaltenen ersten Leinen und Garnmarktes giebt die H ! 3 ö. Es besuchten den Markt überhaupt zwölf

Der Werth aller an den Marlt gebrachten Waaren beirug eiwa 4678

; Außerdem ward vorzüglich am f

Sten und 10ten von mehreren Bauern Leinen, Flachs, Deede und Garn zu ĩ dessen Betrag jedoch nicht näher angegeben

stellung gedachter Oper werden von dem Haus polizei⸗Inspektor Herrn Tack, und zwar zur zweiten am Sonntag, den 28sien, und zur dritten am Montag, den 29sten d. M., Vormittags von 11 Uhr an im Spernhause angenommen, wobei jedoch zu bemerken, daß, um den einlaufenden Be⸗ stellungen bei dem beschränkten Raume möglichst zu genügen, denjeni-= gen, welche bereits zu einer der drei ersten Vorstellungen Billets erhalten haben, zu der 2ten und Zten keine wieder an ewiesen werden können. Die Anweisungen zu den Billets werden ren, ausgefertigt. Sobald sämmtliche Billets zu einer jeden der besagten Vorstellungen angewie⸗ sen, wird die Expedition geschlossen und durch Anschlag bekannt ge⸗ macht, daß zu dieser Jon keine Billets mehr zu haben sind. Die zur ersten Vorstellung bereits sämmtlich angewiesenen Billets sind am Tage vor derselben, sonach Montag, den 29sten d. M. beim Billet⸗Verkaufs⸗Büreau im Schauspielhause zu den erhöheten Preisen in Empfang zu nehmen. Wegen des Abholens der Billets zur zwei⸗ ten und dritten Vorstellung soll nähere Anzeige später erfolgen. Sämmtliche vor Eröffnung des Bestellungs⸗Büreaus eingegan⸗ enen Bestellungen für die Oper: „Die Vestalin, bleiben unberück⸗ chtigt, so wie nochmals wiederholt wird, daß Billets⸗Bestellungen bei der General -Intendantur nicht statthaben.

Hannoverschle

davon verkauft: 284 Stück,

.

S] Dutzend, 50 Stück.

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