1846 / 15 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

r Nr. 1065, 846 ] 91 92 108,925 f 36 85 9122, 506

120 221

. 90,601 21 22 23 24 25 26 127, 208 271 110,805 9 28 10 16 11 17 26 18 19 49 111,R7 56 50 ꝛ: 56 90, 658 65

76 90 76 hi 5 ih Ml,

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I 16, 57 58

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50 g9 128, 362

99 e. 63 97, 50 i 118,351 88 14 521 135,071

8 53 16 54 19 56 26 57 22 5811 40 59 52 60

* 91 68 74

105,419 .

28 118,331

29 118,415 25 139, 726 26 31 27 38 28 49 29 51 30 52 31 53

12 32 56 105,807 33 69

8 34 70 19 43

31 82 73 20 44 bei unserer Haupt-Kasse bis heute nicht erhoben worden sind.

Die Inhaber der bezeichneten Prämien-Scheine werden daher, unter Verweisung auf den weiteren Inhalt des 5§. 6 der edachten Bekanntmachung vom 30. Juli 1832, daran erinnert, da die im Laufe von vier Jahren, vom Tage ihrer Zahlbarkeit an gerechnet, nicht abgehobenen Prämien verwirkt sind und, der Allerhöchsten Be⸗ stimmung gemäß, zu milden Zwecken verwendet werden.

Berlin, den 15. Januar 1846. 16

General-Direction der Seehandlungs⸗-Sozietät. (gez) Kayser. Wentzel.

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. russische General

der Kavallerie, Graf Kreutz, von Warschau. Abgereist: Se. Durchlaucht der General-Major und Com⸗

mandeur der hien Landwehr-Brigade, Fürst Wilhelm Radziwill,

nach Rußland. ; ; = 3 Präsident des Konsistoriums der Provinz Sachsen, Dr.

Göschel, nach Magdeburg.

97 3 154,727

92 ib7 109) 360 17 69 70 77 193, i658 92 193, 939 93 13 94 14 55 16 9h 47 170, 15 18 96

97 98 99 75 200, 435 77 36 171,117 141 1 42

139,596 139,601 39 10 41

106, 338

Uichtamtlicher Theil. IZnlan d.

Provinz Preußen. In Marienwerder war am 9. Januar

das Gerücht verbreitet, daß die Stadt Strasburg durch eine große Feuersbrunst zerstört worden sei; man hoffte indeß noch, es werde sich nicht bestätigen.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Dem Vernehmen nach soll, wie der Nürnberger Korrespondent berichtet, die Kirche zu Kloster⸗ Heilsbronn, als Erbbegräbniß des Königl. preußischen Hauses, von Sr. Majestät dem Könige von Preußen demnächst ein namhaftes Kapital zum Geschenk erhalten, dessen eine Hälste zur Bildung eines Erhaltungefonds für die von Sr. Majestät zu restaurirenden dortigen Gräbdenkmale feiner Regierungs- Vorfahren kapitalisirt werden soll, bie andere aber dazu bestimmi ist, im Sinne der ehemals daselbst bestandenen Fürstenschule zur Unterstützung von Studirenden aus den bayerisch⸗ fränlischen Provinzen verwendet zu warden.

Königreich Sachsen. In der Sißung der zweiten Kammer vom 12. Januar war der Bericht der ersten Deputation über ein Dekret vom 14. September v. J., das Abtreten der Mini⸗ ster und Regierungs⸗Kommissgrien bei Len Abstimmungen betressend, an der Tagesordnüng. Die Verfassungs Urkunde (8. 134) enthält die Bestimmung: „Bie Mitglieder des Ministeriums und die König-

72 und nach bem Wortlaute dieses Paragraphen der Ver fassungs · Urkunde würden also die Minister und Kegĩerungs-⸗Kommissarien bei jeder Abstim⸗ mung ohne Ausnahme den Sitzungssaal zu verlassen haben, mithin ohne Unterschied, ob die Sitzung öffentlich oder geheim gehalten werde, ohne Unterschied, ob die Abstimmung durch Aufstehen und Sitzen bleiben oder mit Namengaufruf erfolge. In diesem Sinne sprach sich auch während des Landtags vom Fahr 1833. die zweite Kammer aus; die Staats. Regierung ihrerseits aber wollte nach 8. 96 der von ihr entworfenen Landtags⸗Ordnung dieses Abtreten nur auf den Fall beschränkt wissen, wenn mit Namensaufruf abgestimmt werde, und stützte sich hierbei auf 8. 137 der Verfassungs⸗Urkunde, welcher ausdrüclich besage, es sollten die näheren Bestimmungen über den Landtag und über den Geschäftebetrieb bei selbigem in der Land⸗ tags⸗-Ordnung gegeben werden. Eine mittelst Dekrets an die Stände ergangene Aufforderung sich ungesäum‘ über die Annahme oder Nichtannahme dieser Bestimmung der Landtags Ordnung zu erklären, veranlaßte die Stände ⸗Versammlung damals zu der Erklärung, den gedachten 8. 96 so lange provisorisch anzunehmen, bis bei Revision der Landtags- Ordnung nach Befinden eine andere Ber stimmung getroffen sein werde, und auf Grund dieser Erklärung hat das Abtreten der Minister unb Regierungs-Kommissare zeither nur bei solchen Abstimmungen stattgefunden, welche durch Namens- Aufruf erfolgten. Da jedoch jetzt von Seiten der Regierung den Ständen ein anderweiter Entwurf einer Landtags⸗-Ordnung Zur definitiven Verabschiedung vorgelegt ist, so war es nothwendig, auch diese Frage von neuem wieder aufzunehmen, und der Zweck des oben ange⸗ führten Dekrets ist dahin gerichtet, zu bestimmen: daß, sobald in öffentlichen Kammer-Sitzungen Abstimmungen erfolgen, die Mi⸗ nister und Regierungs ⸗Rommissare künftighin niemals mehr ab⸗ zutreten haben, daß jedoch dieses Abtreten in dem einzigen Falle noch stattfinden solle, wenn die . durch Namens- Aufruf in geheimer Sitzung geschehe. Die erste Kammer ist diesen Bestimmungen des Dekrets einstimmig beigetreten. Die erste Depu⸗ tation der zweiten Kammer sprach sich nun in ihrem Berichte dahin aus, daß es jetzt ganz überflüssig sei, eine weitere Erörterung darüber anzustellen, wie §. 151 der Verfassung zu interpretiren sei, und es sich vielmehr gegenwärtig nur um die Frage handle: ob es ohne Nachtheil für die verfassungsmäßigen Rechte der Stände-Versamm- lung geschehen könne, die von Seiten der Staatsregierung beantragte Abaͤnderung des 8. 134 der Versassungs - Urkunde zu genehmigen? Sie war der Ansicht, daß diese Frage ohne Weiteres bejahend zu beantworten sein dürfte, und stellte demgemäß den Antrag, die in dem Dekrete beantragte Abänderung des 8. 131 der Verfassungs⸗ Urkunde zu genehmigen. Die Kammer genehmigte denselben nach kurzer Debatte.

Königreich Württemberg. Der Domlapitular von Ströbeln zu Rottenburg ist bei der dort am 8. Januar vorgenom- menen neuen Bischofswahl zum Vischof von Rottenburg gewählt worden.

Freie Stadt Hamburg. Das Eis in der Elbe hielt sich am 17. Januar noch zwischen Bldͤulenese und der Lühe, und nur bei günstigem Winde konnten Schiffe bis nach Hamburg herauf kommen. Am 11ten war übrigens die Dampsschifffahrt zwischen Hamburg und Harburg einstweilen wiederhergestellt worden.

Freie Stadt Lübeck. Die Ergebnisse der lübecker See⸗ schifffahrt im verflossenen Jahre sind sehr befriedigend ausgefallen. Rach den bekannt gemachten Listen kamen 1845 an: S819 größere Seefchiffe von zusammen 36,434 Commerz⸗-Lasten, 3 6000 Pfd. (34 Schiffe 2226 C.-L. mehr als im Jahre 1814; davon unter lübecker Flagge 82 Schiffe und 95 Damßfschiffe; außerdem 217 Kü⸗ stenfahrzcuge, mithin zusammen 1036 Fahrzeuge. Es gingen ab von Lübeck: 823 größere Seeschiffe (20 Schiffe mehr als im Jahre 1841), davon unter lübecker Flägge 88 Schiffe und 95 Dampfschiffe; außer⸗ dem 218 Küstenfahrzeuge. Der Verkehr von Lübeck aus auf der Stecknitz und Eibe ist gleichfalls im Zunehmen begriffen. Die Zahl der lübeckischen Stecknitz⸗ und Elbschiffe betrug am 1. 102 Schiffe 125695 Last à 5000 Pfd. und wird binnen kurzem noch vermehrt werden. Im Vergleich zum 1. Januar 1845 hat jedoch schon jetzt die Lastenzahl um 1863 zugenommen. Seit einiger Zeit ist auch in Lüheck das Droschken-Fuhrwesen eingeführt und wird stark benutzt.

Frankreich.

Pairs-Kammer. Sitzung vom 8. Janna r. Nach Verlesung des Adreß⸗Entwurfs beantragte Vicomte Dubouchage sofort die Auesetzung der Verhandlung auf den folgenden Tag, weil die ersolgte Vorlage diplomatischer Aktenstücke in einer Art erfolgt sei, die aliseürige Kenntnißnahme verhindert habe. Der Antrag wurde vom Marquis von Boifsy unterstützt, und Herr Guizot gab zu, daß die Dolumente über Texas und die Platastagten den Morgen vorher, die auf Marokko bezüglichen erst am Morgen des Tages der Sitzung auf das Bürean der Kammer niedergelegt worden, Nachdem die Kammer auf Befragen sich für sofortige Aufnahme der Adreß⸗ Ver- handlung entschieden harte, machte der Marine - Mini st er die selbe von neuem durch die Erklärung zweifelhaft, daß aus seinem Departement die nech verlangten Aktenstücke erst im Laufe der Sitzung anlangen könn⸗ ten, weil man dieselben nur für die Deputirten-Kammer und nicht zugleich für die Pairs⸗Kammer gefordert glaubte. Herr Guizot fprach ferner aus, daß er noch gar nicht beschlossen habe, ob und welche Aktenstücke wegen der syrischen Angelegenheit vorgelegt werden sollten. Vicomte Dub ouchage erneute darauf, seinen Antrag auf Vertagung der Debatte, die Kammer aber entschied nach einer zwei⸗ seihaften AÄbstimmung für Eröffnung der allgemeinen Verhandlung über die Adresse. Die ganze übrige Sltzung wurde hierauf von einer ab⸗ gelesenen Rede des Vicomte Villiers du Terrage über die allgemeine Politik des Ministeriume und von einer Dis kussson zwischen Cousin und Salvandy über die Frage wegen der jüngst erfolgten Umgestal⸗ tung des Universitäts Raths ausgefüllt. Vicomte Villiers du Terrage sprach zuvörderst im Allgemeinen die Ansicht aus, daß man in Frankreich nicht entschieden genug Partei nehme, daß die politi⸗ schen Farben nicht deutlich genug sich von einander absonderten. So meinte er denn auch, 2 die konservative Partei sich wohl von dem Vorwurf nicht ganz freisprechen könne, zuweilen von ihrer Bahn ab⸗ zuweichen. Dann ging der Redner auf einzelne Fragen über und be⸗ gann mit den religiösen Zuständen und Streit fragen, in welcher Be⸗ ziehung er die Haltung des Vaticans und des Jesuiten⸗ Generals rühmte. Dann kam er auf die Befestigung von Paris und bedauerte, daß die Regierung hier, nachdem die Maßregel einmal unternommen worden, sich von der Opposttion in der Aussührung derselben habe beschränken lassen. Der ganze Vortrag die ses Redners ist jedoch den Berichterstattern aller Blätter so unverständlich gewesen, daß sie nur mit wenigen Worten davon Notiz genommen haben. Ihm folgte Herr Cousin, der die Verordnung über den Universitäts⸗Rath mit roßer Heftigkeit angriff. Dieses im Dunkel verfaßte Dokument w die Ruhe gestörf, die dem Departement des öffentlichen Unter⸗ richts so wohl angestanden, es habe zwei bedeutende Körperschaften,

Januar 1816

in Paris, ernstlich erschüttert. Er sei Mitglied des Königlichen C; seils für den öffentlichen Unterricht, aber nicht für sich 1 wolle er sprechen, sondern für den ganzen Körper, der verurtheilt vernichtet worden sei, ehe er Gelegenheit erhalten, sich zu vertheidin Er wolle den Unterrichts⸗Minister nicht systematisch bekämpfen, den Vorwurf könne er ihm nicht ersparen, daß derselbe zu ebrgey zu ruhmsüchtig seiz Ruhm jedoch lasse sich nicht in einem Tag werben, dazu bedürfe es der Zeit und eines Geistes der Did der Unierrichtsrath fei nicht der passende Ort, sich durch auff Thaten einen Nanien zu machen; Napoleon, an den der Minisie n zu erinnern pflege, habe gesagt: „Die Universität muß gleich der Welt, ohne Geräusch bewegen.“ Jetzt aber Geräusch und Aufregung dort an der Tagesordnung; Alle⸗ in Bewegung, Alles in Brand; täglich strömten. Verordnm über ihr? Häupter, gewiß in der besten Absicht, aber umkehrend. Seltsam sei es, den Königlichen Rath für den lichen Unterricht, der durch die Gesetze des Landes sanctionirt wa der Ungesetzlichkeit beschuldigen zu hören. Man habe mit jener ordnung sich den leeren Anklagen gewisser Pairs, des Grafen Montalembert, des Grafen Beugnot und des Marquis von Bm lemy, angeschlossen. Wenn der Minister es wirllich unternähm:, Verordnung vom 7. Dezember auszuführen, so würde er Alles in wirrung bringen und bald sehen, daß eine NRüdkehr zu der alter serlichen Reglerungsweise die schlimmste aller Revolutionen sei. Redner schloß damit, es sei durchaus nothwendig, den König Rath für den öffentlichen Ünterricht in der Stärke und Unabhin keit zu erhalten, die er vor der Verordnung vom 7. Dezember gös Der Minister des öffentlichen Unterrichts entgegnete, müsse nur den einen Gedanken hierbei fortwährend festhalten, richt größere Bedeutung erlangt habe, ja eine der Haupt ⸗Angelnn heiten des Königreichs geworden sei. Von dem Augenblick an, er an die Spitze des Unterrichts Departements berufen worden, er sich gefragt, ob alle Körperschaften, aus denen die Universilin stehe, in der gehörigen Abhängigkeit von einander ständen, un nicht etwas Unregelmäßiges und Unvereinbares in ihrer Einrin sei. Er habe die Organisation der höheren Theile der Universital fär etwas excentrisch gehalten und es nöthig gefunden, zu dem d von 1808 zurückzukehren. Mittelst der Verordnung vom 7. Di ber habe er daher nur einen Plan ausgeführt, den er schon in reifliche Erwägung gezogen, und der das Eigebniß seiner tit Ueberzeugung sei, nicht auf einer abergläubischen Verehrung Kaiserlichen Institutionen beruhe. Herr Cousin selbst habe indt einer früheren Zeit die Dekrete von 1808 und 1811 gepriesen, z die er jetzt aufgetreten, ja, er habe dirselben als Meisterwerl menschlichen Geistes, als die große Charte des Unterrichts in gn reich bezeichnet. Niemals sei es ihm, dem Minister, in den Siyp kommen“, die Befugnisse des akademischen Conseils anzugreisen zn seien durch Dekrete sestgestellt. Sein Zweck sei gewesen, das che mische Conseil zu modifiziren, nicht, seine Functlonen zu vernitzn Unter der früheren Einrichtung habe jedes Mitglied des Conseils n Abtheilung des linterrichts⸗Ministeriums zu verwalten gehabt und! wissermaßen zwischen den Büreaus und dem Minister gestanden; Eine sei mit den Königlichen Colléges, ein Anderer mit dem Pen nal, ein Dritter mit den wissenschaftlichen Anstalten beauftragt gew sen; dem Minister aber sei nichts übrig geblieben, aller Einfluß ha in den Räthen geruht, als permanent Angestellten, während die nister dem Wechsel unterworfen seien. Man möge sich eine soln Einrichtung auf die Ministerien der Marine oder der auswãrtjj Angelegenheiten angewandt denken und sich fragen, ob dies ti Augenblick zulässig wäre. Es sei dies ein System gewesen, das Dienst im höchsten Grade geschadet und alle nothwendige Verbesser gen gehindert habe. Nach der Rede des Herrn von Salva

wurde die Debatte vertagt.

Paris, 9. Jan. Die Königliche Familie wird nchstents Kathedrale zu St. Denis besuchen; man sagt, der Hof werde mit einem besonderen Wagenzug die erste Section der Nordbahn fahren. Der Herzog von Nemours wird dieser Tage auf dem Mu felde eine große Revne über 25 Bataillone Infanterie, 28 Schn bronen Kavalltrie von allen Waffengattungen und mehrere Batten Artillerie abhalten. Der marottanische Byischaster Ben-Aschast eingeladen worden, diesem militairischen Schauspiele beizuwo Vorgestern hat Herr Guizot diesem Botschafter ein Diner gegg es waren 5 Personen dazu eingeladen. Nach dem Diner warn Gefellschaft. Der Konzert-Verein, unterstützt von etwa 190 Iig gen des Konservatoriums, sührte Stücke von Gluck, Händel, Bij ven, Weber und Rossini aus. Der Botschaster schien höchst zufn mit Allem, was er sah und hörte; er dankte Herrn Guizot zu! derholtenmalen und unterhielt sich vermittelst des Dolmeischers Roche mit den Damen und anderen Personen, die sich ihm vorsu ließen. ö

Die zwischen Sahle-Sallasst, König von Chong, in Abÿsuy und Frankreich durch die Vermittelung des französischen Neisen Rochet⸗d' Hericourt abgeschlossene Handels- Uebereinkunst ist von Regierung ratisizirt worden. z

. uns . der für Wahl-Reform schreibenden Blätter rechten Seite hat sich nun auch versammelt; 32 Blätter waren vertreten. Der Verein hat ein Büreau und eine Kom mission erm

Nach dem im Moniteur enthaltenen Bericht über die 9] tionen der Bank für das letzte Trimester hatte dieselbe am 26. zember in ihrer Kasse: 1856500, 0009 Fr. in baarem Gelde, 1, 800 ( verfallene einzukassirende Wechsel, für 192,300, 000 Fr. zu Paris! kontirte Wechfel, 37, 400, 000 Fr. Wechsel, die von den BVanl Cem diskontirt wurden. Ihr Gesammtbesitz war 574,257,456 Fr. Abzug ihrer Passiva, ausgegebener Bankzettel u. s. w. war iht] vermögen 8, 9h, 000 Fr., wovon b7. 900, 000 Fr. ihr Hrund bilden und 10 Millionen Reservegelder sind. Sie hatte unn Zeitpunkt sür Si Millionen niehr Bankzettel in lima Geld vorräthig, während am Ende des früheren Quartals beidt . gleichstand. Dies wird als die natürliche Folge davon erklärt, h. . Bank! den' Handelsstand zu unteistützen suchie und mehr Ge, den Händen gab. Die Gesammtgeschäfte des letzten Quartals ben: für 154 Mill. Diskontirungen und Anleihen C339 Mill kontirungen zu Paris, 12 in den Comteirs, 28 Mill. Vorschis Barren und Staatspapiere), 4192 Mill. in den Conto-sturrenten I0ß Mill. Fr. Verkehr mit dem Schatze. In der, Kasse ginn 1756 Millionen Werth aus und ein. Die Diskontirungen in haben um A5 Millionen, die der Comtoirs um 7 Millionen nommen. 6 . : Der Moniteur veröffentlicht die vergleichende uebersst während der ersten 11 Monate der Jahre 1545, 1844 und Frankreich eingeführten Hauptwaagren, mit Angabe der erhobenen und der zu Ende November in den Entrepots vorhandenen Ong ten. Die Gesammtsumme der erhobenen Zölle belief sich für ö. sten 11 Monate des Jahres 1845 auf 139,311,736 Fr., . 1814 auf 138,717.91 Fr. und für die von 1843 auf 131,516 .

Der General Leydet hat auf das Büreau der De gun ten eine Bittschrist des Generals Donnadien in , der

lichen Kommissarien treten, wenn, so viel die Kommissarien betrifft, diese nicht selbst Mitglieder der Kammern sind, bei der Abstimmung ab“,

die alabemischen Cönfeils in den Provinzen und das Königliche Conseil

von Grenoble im Jahre 1816 niedergelegt. Diese ittschrist,

Kammer wurde die gestern abgebrochene Adre

hervorgerufene ̃ ; ; äs Rathes des öffentlichen Unterrichts wieder an die Reihe.

iklären,

ar Leitung der sieser Mann, dieser

neue Zustände im Lande eingetreten, und daß der öffentliche Um elantwortlichteir? Nach der Meinung der Meisten sei es ein Schwert,

lien die Rechte Aller gesichert.

pi 61. auf England,

inen Band von 110 Seiten bildet, ist von Beweisschriften be⸗ gleitet.

In der heutigen Sitzung der Pairs⸗ Verhandlung sortgesetzt, nd, wie zu erwarten war, kam zuerst die durch Herrn Cousin gestern

Frage wegen Aenderung der bisherigen Hir inn

Graf Beugnot hatte zuerst das Wort. Er weiß sich nicht recht zu worüber Herr Cousin sich so sehr beklagt, noch wozu Graf von Jener habe behauptet, der König⸗

Xx Paris, 9. Jan.

alvandy sich so sehr Glück wünscht.

sche Unterrichts ⸗Raih. habe durch das Gesetz von 1833 über den Elemen—

ar Unterricht eine gesekliche Existenz erhalten, und dafür den Artikel als Beweis angesührt, welcher die Gemeindelehrer in cinem besonderen Fall vor en Minister im Königlichen Raih verweist, woraus Herr Cousin schließen ale, der Gesetzgeber habe die Absicht gehabt, diesem Corps eine regel- age Existenz zu geben. Aber die Dis kussion in der Deputirten stammer q Vorlegung des Gesetzes habe hinreichend gezeigt, daß es sich um mne Autorität handelte, welche die Aufgabe hatte, Vorschriften und Regeln stzusetzen, den Anstoß zu geben; ader leinesweges von einer Art von jah der Zehn, der größere Macht haben sollte, als der Minister, 16 dem man einen Dogen machen welltt. Aus jener Debatte gehe klar woc, daß die Frage des Unterrichts -RNaths und die der Organisatson der niverstät vorbehalten wurden. Der Redner erinnert an die Worte des

erichterstatters über das Gesetz von 1833 und ersucht die Berthcidiger es früheren Unterrichts-Naths, sich nicht mehr auf jenes Gesetz zu berufen,

sei. Dieser Rath sei todt, er wolle aber immerhin

s keine Stütze für sie ; . demselben sprechen, die man Verstorbenen schulde,

it der Rücksicht von

ber die Wahrheit müsse er doch sagen, weil man sie den Todten schulde

Herr Eousin habe von der Allgewalt eines universitãt berufenen Mannes gesprochen. Aber Minister sei verantwortlich, und worin bestehe diese

ie den Lebenden.

s man über den Nacken des Ministers aufgehängt hätte. Nach seiner

heinung aber sei es die Besiegelung des Rechts, welches ein Volk habe,

selbst zu regieren. Je freier die Minister handeln könnten, desto mehr ; ge Er danke dem Minister sür die gerechte onzession, die eigennüßiges Geschrei rege mache, die aber als Vorläufer betrachten sei für das so lange verlangte Gesetz über die Freiheit des nie nichts. Uebrigens sei im Grunde der Minister jetzt wenigen frei als mit dem üheren Rathe. Benn die Mitglieder des neuen seien unabsetzbat, frühe konnte ne Laune ihre Stellung bedrohen, das sei jetzt unmöglich. Ob der Minister cht die Unabsetzbarkeit des Rathes angekündigt habe? Hert Cousin sei aher unabsetzbar, und er müsse sich dazu Glück wünschen. Der Minister bias Salvandy berichtigte einige Unrichtigkeiten des Grafen Beugnot in bentf des Nathes. Er musse feststellen, daß die Befugnisse des jetzigen Räathts die nämlichen seien, wie die des alten. In Beireff des Dekrets on 1608 habe der vorige Redner gesagt, Napolcon hätte sich getäuscht, hen er geglaubt, ein Gesetz zu machen, das auch für eine andere Epoche ut wäre, als die seinige. Jenes Detret sei nichts Anderes, als das gegen- änige Regime des oͤffentlichen Unterrichts. Alles gehe nach demselben inen regelmäßigen Gang. Jenes Dekret habe die Ordnung und Ueber⸗ instimmung hergestellt. Großbritanien und Irland.

London, 9. Jan. Der Hof befindet sich gegenwärtig in Claremont. Am 20sten d. M. wird die Königin nach der Stadt ommen, um am 22sten das Parlament in Person zu eröffnen. Den olgenden Tag begiebt sich die Königliche Familie auf 8 bis 10 Tige ach Osbornchouse auf der Insel Wight.

Vorgestern verstarb hier in seinem 73sten Jahre Lord Granville, inter William Pitts Verwaltung Gesandter am russischen Hofe und später bis zum Rücktritt Lord Melbourne's Botschafter in Paris. Der verstorbene Lord hieß mit vollständigem Namen Granville Leve⸗ on Gower und war der jüngste Sohn Granville's, ersten Marquis bon Stafford. Er wurde 1833 in den Grafenstand erhoben. Sein lreßr Sohn, Lord Leveson, Parlaments⸗Mitglied für Lichfield, erbt

üel vnd Würden.

„Herr Gladstone hat sich in Folge seines Wiedereintritts in das abinet veranlaßt gesehen, auf seine bisherige Vertretung des Fleckens ewark im Parlamente Verzicht zu leisten, offenbar aus dem Giunde, heil die Prinzipien der Politik des jetzigen Kabinets den ultra-toryisti⸗

hen Ansichten der dortigen Wähler nicht mehr entsprechen dürften. den Stuart, ein Königi. Advokat, hat sich bereits in einem Schrei- emen die Wähler von Newark als Nachfolger des Ministers ange

ngen und scheint wegen seiner streng konservativen Grund sätze auch lle Aussicht zu haben, gewählt zu werden. Derselbe verpflichtet sich, jeder Maßregel entschieden zu widersprechen, welche die Ackerbau⸗ nteressen opfern würde.“

Das Schreiben des Herrn Gladstone läßt übrigens die Absichten

As Kabinets über die Kornfrage, welche bei dem bedeutenden Einfluß s Herzogs von Buckingham auf die Wähler von Newark doch ohne weifel der Grund dieser neuen Wahlbewegung ist, völlig im Dun⸗ In, und auch von allen anderen Seiten wird das unbedingteste schweigen darüber bedbachtet. ersammlungen der Parteien zum Kampfe zwischen Handelsfreiheit nd Schutz system. Eine eigenthümliche Versammlung ersterer Art hielten fn einigen Tagen die z

Im Lande mehren sich inzwischen die

elrarbeiter des Dorfes Goatacre und der mliegenden Dörfer und Weiler in North Wils unter freiem Him— el. Mindestens 1000 Personen mochten anwesend sein, und die portführer machten ergreifende Schilderungen von dem Elend, wel⸗ Os in Folge der Lebensmitteliheuerung und des Mangels an Arbeit söund schon seit längerer Zeit auf der armen Arbeiterbevölkerung laste. ehrere Beschlüsse, welche kräftige Protestationen gegen die Korn sce enthalten und den Entschluß der Versammlung aussprachen, E Wöuigin bittschriftlich um Beseitigung der seitherigen Ein fuhr und undekbeschränkungen zu ersuchen, damit der Arbeiter sich wenigstens nlothdürftiges Theil von Brod, Käse und Bier kaufen könne, wur— n einmüthig genehinigt. Die Redner, sämmtlich Arbeiter, entwarfen ligteifendes Bild von den Entbehrungen, welche der Tagelöhner auf m Lande mit seiner Familie nun schon ein halbes Jahr erdulden Die wenigsten derselben können sich auch nur zum achten oder nten Theile in Brod fatt essen; Kartoffeln, die meistens kaum ge⸗ Eßbar sind, machen ihre einzige Rahrung aus, und selbst diefe reicht

sten zur Sättigung hin. Fast die ganze Arbeiter-⸗Bevölkerung geht

rfuß, weil ihre Schuhe und Stiefeln völlig abgerissen sind, zur An⸗ zaffung neuer Fußbekleidung aber alle Mittel fehlen. Mit Schrecken den diese armen Leute der Noth entgegen, die ihrer noch bis zur chsten Kartoffel-Aerndte harrt. Die Brodpreise' sind um T2 bis

pCt., ihr Lohn dagegen 6 gar nicht oder in einzelnen Fällen um

5 pCt. gestiegen, so daß Familien von 8 Personen wäöchentli

9s 5 bis 7 Shill. zu verzehren haben. 2. nn Cine Verordnung des Kriegs- Ministeriums bringt mehrere zur hrderung des Diensteifers der Unterossiziere und Gemeinen im Flischen Heere abzweckende Bestimmungen zur Kenntniß. Unter⸗ ziere, welche wegen ihres guten Benchmens von dem Ober⸗Be⸗

hlohaber zu Offiziersstellen vorgeschlagen werden, sollen künstig zu

er Equipirung, je nachdem sie in der Infanterie oder Kavallerie 35 werden, 100 und 160 Pfd. erhalten, und eine Summe von ; ß. ist bestimmt, um Jahrgelder bis zu 20 Pfd. an verdiente * als Belohnung zu ertheilen, womit auch eine silberne ; e verliehen wird. Die ganze Maßregel bezweckt, die Neigung i m iligen Eintritt in das Heer zu vergrößern. Die Zahl der egimenter im Vereinigten Königreich beträgt im Ganzen 127,

r and inen 14 au. Wales, 14 auf Schottland und 38

73

Die Lord-⸗Commissaire des Schatzes haben gestern den Commis⸗ sairen der Nationalschuld ug eig, daß sie ihnen, in Folge des an⸗ sehnlichen Ueberschusses der Einnahmen über die Ausgaben, während des nächsten Viertelsahres die Summe von 1,314,075 Pf. St., d. h. ein Viertel der Einnahme⸗Ueberschüsse des Jahres, zur Verminderung der Nationalschuld zur Verfügung stellen können.

Die Zahl der Feuerebrünste in London betrug im abgelaufenen Jahre 707, wobei 17 Menschen ums Leben kamen, 276 Häuser ganz oder großentheils, 31 theilweise zerstört wurden.

nieder lande.

An sterdam, 2. Jan. Die Repressalien der Regierung ge— gen Belgien finden in der Kaufmanns welt durchaus keine Billigung, da man noch schärfere, dem niederländischen Handel nachtheilige Ge= genmaßregeln aus Belgien befürchtet. (S. den Artikel Belgien im gestrigen Blatte der Allg. Pr. 3.) Ein Artikel des Hand el sblab, der die Autorität von Adam Smith anruft und die Maßregel der Regierung aufs entschiedenste verdammt, kann als der volle Ausdruck der Gesinnungen des größten Theils der hiesigen Kaufleute gelten. An der Börse sind zwar die Course nicht gewichen, aber es zeigte sich doch eine unlustige Stimmung.

6 elgien.

kt Brüssel, 9. Jan. Der neue holländische, ausschließlich ge⸗ gen Belgien gerichtete Zolltarif, wodurch die Eingangszölle auf die wichtigsten belgischen Ausfuhr⸗-Artikel um die Hälfte erhöht werden, kam hier wie ein Donnerschlag aus heiterem Himmel. Hatte die hol⸗ ländische Regierung auch schon mehrfach gedreht, Repressalien zu neh⸗ men, falls das belgische Kabinet nicht bestimmte Vortheile als Ent⸗ schädigung für die Verluste zusichere, die Holland durch mehrere von Belgien genommene kommerzielle Maßregeln erlitten, so war man doch weit entfernt, einen solchen allgemeinen, gewissermaßen auf die ganze Linie sich erstreckenden Angriff zu vermuthen. Es ist im Gebiete des internationalen Handels ein Uebeifall, den man fast mit dem militairischen Ueberfalle von 1831 vergleichen lönnte. Wie sich da⸗ mals Belgien in einem verwirrten Zustande befand und der Augen⸗ blick günstig schien, einen entscheidenden glücklichen Schlag zu thun, so scheint man auch die gegenwärtige, durch den Kartoffel⸗Mißwachs herbeigeführte bedrängte Lage benutzt zu haben, um einen Zollkrieg zu eröffnen, in dem sich Belgien gerade jetzt nur mit Schwierigkeit vertheidigen kann. Denn die hauptsächlichsten von Holland einge⸗ führten einheimischen Artikel sind Nahrungsmittel, Korn, Vieh, Butter, Käse u. s. w., deren Einfuhr man jetzt nicht wohl erschweren darf. Dennoch wird das belgische Kabinet ohne allen Zweifel Mittel der Ver⸗ theidigung und Abwehr ergreifen und zunächst anstatt der Begünstigungen, die für die holländische Einfuhr von 7 Milionen Kilogramm Kaffee und 180 Tausend Kilogramm Taback eingeräumt waren, den ge⸗ wöhnlichen Tarif der Erhöhungen zur Anwendung bringen, so wie es wahrscheinlich auch den holländischen Fischhandel noch erschweren wird. Sehen wir nun von der Art und Weise ab, wie das holländische Kabinet in diesem Zollstreit verfährt, und betrachten die zwischen den beiden Ländern obwaltende Differenz aus einem unparteiischen Ge⸗ sichtspunkt, so können wir die Beschwerden der holländischen Regie⸗ rung nicht ganz ungegründet sinden. Es beschwert sich dieselbe in dem Manifeste, welches den neuen Tarif begleitet, daß Belgien durch das vor einem Jahre votirte Gesetz über die Differenzial⸗Zölle Hol⸗ lands Handel und Schifffahrt beeinträchtigt, nachdem schon durch das Gesetz vom 25. Juni 1842 die holländische Fischerei und durch zwei frühere Gesetze die Korn-Einfuhr und das Einbringen von Schlacht- vieh sehr gelitten hatten. Was diese früheren Gesetze betrifft, so könnte Belgien, wenn man von der Maßregel hinsichtlich des Schlachi⸗ viehes absieht, erwiedern, daß die Einfuhr der respektiven Artikel, statt abzunehmen, sich bedeutend vergrößert habe und daher diese Gesetze keinen wesentlichen Grund der Beschwerde bilden könnten. Was aber die Differenzialzölle angeht, so muß Holland allerdings sehr darunter leiden. Zur Zeit der Diekussion dieses Gesetzes hatte das nie⸗ derländische Kabinet sehr energische Vorstellungen dagegen ge— macht und schon Repressalien angedroht. Um dieselben zu ver- meiden und Zeit zu ferneren Negociationen zu erhalten, hatte man eine temporaire Vergünstigung für die Einfuhr der oben be—⸗ zeichneten Quantität Kaffee und Taback eingeräumt, Negociationen wurden darauf eröffnet, gelangten aber zu keinem Resultate; die belgische Regierung glaubte daher diese Vergünstigung beschränken zu müssen, und sso erschien der Beschluß, wodurch vom 1. Januar an die Eingangszölle auf den Kaffee zum Theil erhöht wurden. Diese theilweise Rücknahme der bisherigen Vergünstigung ist für das hollän⸗ dische Kabinet der Anlaß zu den Repressalien geworden, und wir ge— stehen, daß in diesemn Punkte ein Grund der Beschwerde vor⸗ handen ist. Belgien hat sich überhaupt immer mehr dem soge⸗ nannten Protections-Systeme zugewandt, und ist es auch auf diesem Wege noch nicht so weit als Frankreich gekommen, so hat es doch schon eine bedeutende Strecke zurückgelegt. Jetzt wird ihm auch von Holland ein energisches Halt zugerufen, es ist aber zu erwarten, daß nach einem ersten, wohl nicht zu vermeidenden Tarif-Scharmützel die streitenden Theile ihre Ansprüche gegen ein⸗ ander mit Billigkeit abwägen und durch einen Handels⸗Traktat sich inniger befreunden. Holland ist für Belgien eines der bedeutendsten Aus fuhrländer. Das holländische Manifest enthält die Vergleichung, daß während Belgien nach Frankreich an eigenen Produkten für 244 Millionen, es in Holland für 185 Millonen einführt. Diese An⸗ gabe ist im Allgemeinen richtig; aber Belgien bildet auch für Holland einen der bedeutendsten ausländischen Märkte, und was die Gesammt⸗ Einfuhr betrifft, so ist, nach der belgischen Statistik, Holland um 10 Millionen im Vortheile.

Jedenfalls geht aus diesem bedeutenden Verkehr mit Evidenz her⸗ vor, daß der jetzt begonnene Zollkrieg auf die Dauer von keiner Seite durchzuführen ist; Holland und Belgien bilden eine gegenseitige Ergän⸗ zung und sind daher zu einer innigen kommerziellen Verbindung bestimmt. Bei den wieder aufzunehmenden Handels⸗Negociationen stellen sich die äußeren Umstände für Holland günstiger als für Belgien, allein auch dieses hat jetzt für mehrere der wichtigsten Artifel nicht den Abbruch zu befürchten, den es vor zwei Jahren erlitten haben würde. So haben bekanntlich die belgischen Eisen⸗ und Maschinen⸗ Fabriken für mehrere Jahre sehr bedeutende Bestellungen vom Aus⸗ lande, namentlich von Bayern, und die neu im Lande anzulegenden Eisenbahnen geben ihnen volle Beschästigung. Belgien wird daher auch bedeutende Konzessionen zu machen nicht geneigt sein. Immer— hin stellen wir aber diese Vorfälle in Parallele mit der Miß⸗ helligkeit, die vor einem Jahre zwischen Belgien und dem Zoll⸗ Vereine ausbrach, und welche auch sogleich mit einem kleinen Zollkriege begann. Die bekannte Tüchtigkeit und Gewandtheit des preußischen Gesandten und der einsichtsvolle belgische Minister, dem, wie wir glauben, der jetzige Handels⸗Minister mit gutem Rathe beistand, verwandelten diese momentane Mißhelligkeit in eine desto innigere kommerzielle Annäherung. Werden auch die gegenwärti-⸗ gen Negociationen langere Zeit in Anspruch nehmen, so glauben wir doch, daß am Ende beide Theile das frühere Band wenigstens in so fern inniger schlingen werden, als es die Gefahr eines ähnli⸗ chen Bruchs für die Zukunft entfernt.

erscheint (s. unser gestriges Blatt), nimmt, wie vorauszusehen war die für die Einfuhr der 7 Mill. Kilogr. Kaffee und 8 . Kilogr. Taback gemachten Vergünstigungen zurück und läßt proviso⸗ risch den allgemeinen Tarif eintreten. Es kann also später auch eine Erhöhung vorgenommen werden.

Spanien.

S Madrid, 3. Jan. Der Eindruck, den das gestern ver⸗ öffentlichte Schreiben des irregeleiteten Jufanten Don 8 hier hervorgebracht hat, läßt sich kaum beschreiben. Während alle Wohl- gesinnte, denen die Aufrechthaltung der Würde ihres angestammten Fürstenhauses am Herzen liegt, mit dem tiessten Bedauern auf den Schritt des Infanten blicken, frohlocken unverhohlen diejenigen, welche, den Plänen des Auslandes dienend, nichts sehnlicher wünschten, als einen gültigen Vorwand, um den einheimischen Prinzen vor den Au⸗ gen Europa's als unwürdig, durch die Hand der Königin beglückt zu werden, darstellen zu können. ;

Nur den revolutionairen Blättern und dem Español und Uni⸗ versal hatte der Infant seine Erklärung zugeschickt. Letztere miß- billigen sie auf das entschiedenste und bleiben bei der Ansichl, daß nur Hinterlist sie ihm entrissen haben könne. Der Heraldo, bekanntlich das Organ des Minister⸗Präsidenten, ertheilt dem Infanten heute eine sehr scharfe Lehre und sagt ausdrücklich: „Jetzt, da wir in die⸗ sem Aktenstück ein politisches Glaubensbekenntniß lesen, welchem die Freunde der Revolution Beifall zollen, sagen wir dem Insanten ohne Rückhalt: dieses Aftenstück wird nicht nur von uns gemißbilligt, es flößt uns Besorgnisse ein (aos alarma).“

Ich bemerkte auf der Puerta del Sol und anderen Plätzen zahl⸗ reiche Gruppen des niedrigsten Gesindels, in denen einzelne Abdrücke der Erklärung des Infanten vorgelesen murden. Abends wurden die Wachen verstärkt, und die Regiments-Chefs forderten in den Kasernen die Truppen zu unbedingter Ergebenheit gegen die Königin auf.

Am Neujahrstage fand im Palaste große Tafel statt, zu der auch die Familie des Infanten Don Francisco eingeladen war. Allein sie eischien nicht.

Der Senat beendigte gestern die Diekussion der Adresse, die in der Form, wie die Majorität der Kommission sie vorgelegt hatte, angenommen wurde. Ein von dem Marquis von Viluma nnd drei⸗ zehn anderen Senatoren unterzeichnetes Amendement, in welchem der Wunsch ausgedrückt wurde, daß die Lasten des Volks vermöge einer Reform des neuen Steuer ⸗Systems erleichtert werden möchten, ver⸗ anlaßte eine heftige Debatte, an welcher auch der General Serrano theilnahm und sich als erbitterten Gegner der Minister zeigte. Die Urheber des Amendements erklärten darauf, daß sie es zurücknähmen, um allen politischen Streitigkeiten vorzubeugen.

Die hiesigen Gegner des neapolitanischen Vermählungs⸗Projektes rechnen darauf, daß dieser Gegenstand in den französischen Kammern bei Gelegenheit der Adresse zu ernsten Diskussionen Veranlassung ge⸗— ben werde. Der Universal sagt in Bezug darauf heute u. A.:— Frankreich büßt alle die Zuneigung, auf welche es in Spanie rechnete, ein, seitdem es sich zum Anwalt einer Vermählung aufwirft, welche

10. Januar. Ein Königlicher Beschluß, der diesen Morgen

die Nation einstimmig verwirft. Man will uns einen Kandidaten aufdringen, über den der Wille unserer Königin sich noch nicht aus— gesprochen hat. Man will folglich nicht nur dem Willen der Königin Zwang auflegen, sondern geradezu der öffentlichen Meinung entge— genarbeiten. Ein solches Verfahren wird zur Folge haben, daß Spa— nien seine eigenen Interessen durch die Allianz mit Frankreich für ver⸗ letzt hält. Es kann Niemanden entgehen, daß, wenn Frankreich einen dauerhaften und kräftigen Einfluß in der Halbinsel zu erwerben wünscht, es nicht geradezu allen Parteien und allen Interessen vor den Kopf stoßen darf, um der Königin einen Gemahl aufzudringen, der vielleicht 6. . ihrem Geschmack, gewiß aber nicht nach dem der Nation ist“ u. s. w.

Abends. Ich werde so eben in den Stand gesetzt, Folgendes nachzuholen. Am Dienstage, dem 30sten, befand der Infant Don Francieco sich mit seiner Familie bei Hofe, und als man sich verab—⸗ schiedete, stellte der Infant Don Enrique der jungen Königin ein Schreiben zu. Diese händigte es uneröffnet ihrer Mutter ein. Da nun der Inhalt sich als eine förmliche Liebes- Erklärung, verknüpft mit dem Anerbieten, die junge Königin dem sie beherrschenden fremd artigen Einflusse zu entreißen, auswies, so berief die Königin Mutter am folgenden Tage den Infanten Don Francisco und dessen Söhne vor sich und that ihnen dar, daß der Infant Don Enrique den geeigneten Weg, sich um die Hand der jungen Königin zu be⸗ werben, durchaus verfehlt habe. Darauf entschloß der Infant sich am 1. Januar, die bekannte Erklärung zu veröffentlichen.

Im Kongresse der Deputirten vertheidigte Seijas heute in einer dreistündigen Rede den von ihm vorgelegten Adreß⸗-Entwurf. Herr Collantes, Secretair des hiesigen Gefe politico, suchte den Inhalt dieses Vortrages zu widerlegen. Die Sitzung trug einen fried⸗ ichen Charakter an sich, und es scheint, daß die Opposition sich nach Ie. Waffen umsieht, bevor sie einen Hauptsturm zu unternehmen wagt.

3 pCt. auf 60 Tage 303.

Sriechenland.

z Athen, 23. Dez. Gestern eröffnete der König die Kam—⸗ mern in Person; die Königin, das ganze Hofpersonal und das diplo- matische Corps wohnten der Feierlichkeit bei. Der König trug die griechische Tracht, mit dem breiten blauen Bande des e loser err und sah sehr wohl und heiter aus. Bei seinem Eintritt in den Saal wurde er mit lautem Zuruf begrüßt. Nachdem er Platz genommen, verlas er folgende Thronrede:

„Meine Herren Deputirten und Senatoren!

„Ich fühle Mich glücklich, Sie von neuem um Mich versammelt zu sehen, weil Ich Gelegenheit habe, die Gefühle, welche Mich be⸗ seelen und welche Meine Handlungen stets leiten, gegen die hier ver⸗ sammelten Repräsentauten unseres geliebten Griechenlands auszudrücken.

„Ich zweifle nicht, daß in dieser zweiten parlamentarischen Ses⸗ sion dieselbe Einigkeit und aufrichtige Vaterlandeliebe herrschen wird, wie in der ersten.

„Die ersten Schritte zur Vervollkommnung unseres freien Staats können nicht in einem Tage geschehen. Dieses Werk verlangt von Mir und von Ihnen viele c. und große Geduld, findet aber eine große Erleichterung in der genauen Beobachtung der Bestim— mungen der Constitution.

„Es ist möglich, daß wir im Verlaufe dieses neuen Zeit⸗Abschnit⸗ tes auf Schwierigkeiten stoßen, aber durch unsere vereinte aufrichtige Zusammenwirkung werden wir sie alle besiegen können. Ich hege daher das Vertrauen, daß Sie Ihre nachdrücklichen Bemühungen mit 21 Eifer Meiner Regierung zum Wohl des Vaterlandes vereinigen werden.

„Meine Beziehungen zu den auswärtigen Staaten sind stets von der freundschastlichsten Art, und Ich verkündige dies mit besonderer Freude. Aber Griechenland hat eigenthümliche Pflichten der Dank⸗ darkeit und Verbindlichkeiten ien einige derselben, und um sie ge⸗ hörig zu erfüllen, ist es vor Ällem nötbig, die Einkünfte zu reguliren, auf die Ausgaben ein wachsames Auge zu haben und kräftig die Agrikultur, den Handel, die Industrie und die Schifffahrt zu uͤnter⸗ stüßzen, und so für die Besserung der Zukunft zu sorgen.