tieren verbleiben zu lassen. Nach den letzten von der kaukasischen Linie und aus Tschernomorien eingelaufenen Berichten, war dort die Ruhe nirgends gestört; nur an der linken Flanke erscheinen von Zeit zu Zeit unbebeukende Räubertrupps, welche sich gewöhnlich auf russi⸗ sches Gebiet herüber schleichen, um zu rauben, aber auch wieder zer- streut werden. Die Garnison des Forts Wosdwischensleje unter- nimmt unablässig, sobald sich nur günstige Gelegenheit darbietet, zur Bestrafung dieser Räuber kleine Streifzüge in das Land der benach⸗ barten feindlichen Gebirgsbewohner und lehrt fast immer mit Vor⸗ räthen von erbeutetem Heu oder Vieh zurück. Da die Arbeiten Be⸗ huss der Befestigung und Einrichtung der neuen Stanizen an der Sunscha beendigl' und die festen Punkte der vorderen Linie auf den Winter mit Proviant versorgt sind, so ist das nasranowsche Detasche⸗ ment am Z3. Dezember in bie Winter⸗Quartiere entlassen worden, mit Ausnahme derjenigen Mannschaft, die zur Vertheidigung der Stanizen erforderlich ist. Am günstigsten lauten die Nachrichten, die von der rechten Flanke der kaukasischen Linie eingelaufen sind. Ihnen zufolge befestigen sich die friedlichen Beziehungen der Gebirgebewohner zu den Russen immer mehr; ihr Vertrauen nimmt merklich zu, und Stämme, die bis jetzt feindlich gesinnt waren, suchen die russische Freundschaft und Beschützung. Unter anderen ist in süngster Zeit ein eltester des kisilbekschen Stammes vom Volke der Abchasier in dem Fort Protschny⸗Olop erschienen und hat im Namen aller seiner Stammgenossen erklärt, daß sie sämmtlich entschlossen seien, sich der russischen Botmäßigkeit zu unterwerfen. Die Unterwerfung dieses Stammes ist für die Ruhe an der ganzen rechten Flanke von großem Belange. Dem Kommandirenden dafelbst wurde unlängst ein arabisch geschriebener Brief Schamil's an die Bewohner jener Gegend über⸗ bracht, in welchem dieser unter Anderem bald dort einzutreffen ver · heißt, um das gesunkene Gesetz Muhamed's wieder aufzurichten. Dieser Brief hat nach den Aussagen der Kundschafter eine ziemlich falte Aufnahme gefunden, weil die Bewohner sehr wohl wüßten, daß die Ankunft Schamil's zu den unmöglichen Dingen gehöre,. Der General Lieutenant Sawadowskij berichtet, daß die günstige Wendung der Angelegenheiten an der rechten Flanke der kaukasischen Linie zu⸗ meist den zwecmäßigen Anordnungen des Oberst Richier zuzuschreiben ist, der aber durch einen plötzlichen Tod am Schlagfluß zu früh dem Dienste entrissen wurde.
Am 14. Dezember traf der Gesandte des Schachs von Persien, Muschir⸗Mirsa⸗Dschafar Chan, erster Rath des Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten in Persien, der von seinem Souverain den Auftrag hat, Versicherungen der freundschaftlichen Gesinnungen desselben gegen Rußland zu überbringen, in Tiflis ein und wurde am 161en vom Dber⸗Befehlshaber offiziell empfangen.
Der Herzog Maximilian von Leuchtenberg ist, mit Beibehaltung seiner bisherigen Aemter und Würden, zum General⸗Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers ernannt.
Der stellvertretende Militair⸗ Gouverneur von Astrachan, Contre⸗ Admiral Tschistiakoff JL, und der russische Gesandte bei Sr. Majestät dem Könige von Sarbinien, Geheime Rath Kokoschkin, haben den St. Annen⸗Orden erster Klasse erhalten.
Frankreich.
Paris, 12. Jan. Der jetzt einer Prüfungs⸗Kommission der Deputirten vorliegende Gesetz⸗ Entwurf über die außerordentlichen Zu⸗ schuß-Bewilligungen von 1815 und 1846 lautet über eine Summe von eiwa 295 Mill. Fr. Die Haupt⸗Ausgaben, welche in den beiden letzten Budgets nicht r . waren, wurden durch die in der letzten Zeit stattgehabten Truppensendungen nach Algerien veranlaßt. Der Marine Minister verlangt etwa 8 Millionen fuͤr die Expeditio⸗ nen im Plata und gegen Madagaskar und für den Dienst an der Westküste Afrika's. Der Ersatz des Schadens, den der Brand des Mourillon im Hafen von Toulon angerichtet, erfordert eine Summe von 3, 165,000 Fr.
Als eine Haupt⸗-Maßregel, von der sich Graf Montalembert eine wirksame Abhüffe der Zustände im Libanon verspricht, bezeichnete der⸗ selbe in seiner vorgestrigen Rede die Einsetzung eines Fürsten aus der Familie Schahab zum Oberhaupt der Maroniten. 9.
Der Graf von Paris soll, nach der Bestimmung des Königs, wenn die Osterferien vorüber sind, das Collège Rollin zu besuchen anfangen, welches angeblich darum gewählt worden, weil es Eigen⸗ thum der Stadt Paris ist. . .
Der seit dem Frühjahr 1844 in Bau begriffene 600 Metres lange Viadukt bei Barentin auf der Eisenbahn von Rouen nach Havre ist am 11. Januar früh 6 Uhr plößlich fast ganz und gar zusammengestürzt. Er bestand aus 28 Pfeilern, welche die 32 Me⸗ tres hoch über den Boden sich erhebenden Bogen trugen. Er stützte sich nach Rouen zu auf den Mont-Hubert und begann dicht bei der ahn Saint⸗Hellier-Kapelle und endigte nach Havre hin bei dem Höhenzug in der Nachbarschaft der Pfarrkirche von Barentin. Von
dem ganzen gewaltigen Bau, der aus Bachsteinen auf Grund⸗ lagen von Bruchsteinen und Quadern aufgeführt war, und an dem bis in die letzte Zeit 2— 300 Maurer beschästigt gewesen sind, ist kaum der Fuß der Pfeiler aufrecht geblieben. Kein Mensch ist dabei verunglückt. Der einzige Bewohner einer durch den Einsturz zertrümmerten Mühle kam ohne Schaden davon. Ueber die Ursache des Unglücks ist noch nichts bekannt. Die Eröffnung der Eisenbahn wird dadurch um mindestes ein Jahr verzögert. Der Einsturz erfolgte, inbem ein Pfeiler auf den anderen fiel. Der unmittelbare Schaden wird auf 1300, 900 Fr. angeschlagen. —
Unter den 40 Mitgliedern der französischen Akademie sind jetzt 9 ehemalige und noch aftive Minister: die Herren von Chateaubriand, Villemain, Cousin, Thiers, von Salvandy, Guizot, Molé, Pasquier, und von Rémusat.
X Paris, 12. Jan. In der heutigen Sitzung der Pairs—⸗ Kammer begann Herr Guißzot mit einigen vorläufigen Bemer⸗ kungen über einige Behauptungen des Grafen von Montalembert in der vorgestrigen Sitzung. Derselbe habe zuerst, indem er von der Frage des Libanon gesprochen, die Humanitäts-Frage angeregt, dann sich Glück gewünscht, in einem freien Lande zu leben, wo die Meinung frei sich äußern, ausbreiten, die Regierung wachsam erhalten, auf⸗ muntern, untersiüßen könne. Aber in diese warmen, beredten Worte habe derselbe eine bittere politische Opposition gemischt, der Diplo⸗ matie und ber Regierung harte Vorwürfe von schreiender Ungerech= tigkeit gemacht. * habe sie der Sorglosigkeit, der Mißachtung dessen, was vorgehe, beschuldigt. Ob er denn vergessen habe, was seit 15 Jahren sich zutrage? Ob nicht die Juli⸗Regierung zuerst die Huma⸗ nitäts- Frage freimüthig und offen angeregt und vertheidigt habe? Der Graf don Montalembert habe an die Unterhandlungen zur Fest⸗ siellung der Unabhängigkeit Griechenlands erinnert; diese aber sei nicht weniger das Werk der französischen Waffen, als das der Diplo⸗ matie gewesen. Die den Christen günstige Bewegung zu Konstanti⸗ nopel fei Frankreich zu danken; Frankreich habe sür Unterdrückung des Negerhandels 1831 und 1833 die Verträge wegen des Durchsuchungs⸗ Rechtes unterzeichnet und widme 1845 abermals zur Zufriedenheit des Landes seine Seeleute und seine Schäße dem Dienste der Mensch⸗ heit. Die Regierung könne allerdings nicht mit eben der Raschheit, fast möchte er sagen, mit derselben Leichtfertigkeit zu Werke gehen, wie die Oppositlon, die nur spreche und wünsche, ohne Verant⸗
84
wortlichkeit zu tragen. Die Regierung aber müsse, bevor sie handle, auch des Erfolgs sich versichern, und dies nicht allein, fondern sie müsse auch erst zusehen, ob durch den Erfolg das allgemeine Gleichgewicht nicht gebrochen werde. Sie dürfe sich nicht zu Chimären verleiten lassen, die das Land am Ende büßen müßte. In Betreff des der Kammer vom Grafen Montalembert gemachten Vorwurfs der Gefälligkeit für die Regierung erwidere er, daß die Kammer wohl zu ermessen wisse, was sie sage und thue; das könne sie auch ossen eingestehen, und das sei keine Zufälligkeit, sondern eine hohe politische Einsicht. Der Minister entwarf nun eine Skizze der Vorgänge in Syrien. Die Sißung dauert noch fort.
In der Deputirten- Kammer wurde zunächst vom Präsi= denten der Entwurf zur Antworts-Adresse auf die Thron⸗Rede ver⸗ lesen. Derselbe ist nicht gedruckt vertheilt worden, und es ist daher unmöglich, das ganze Aftenstück schon heute mitzutheilen. Im All⸗ gemeinen läßt sich nur sagen, daß dasselbe sich ganz der Thron⸗Rede anschließt, auch in derselben Ordnung, wie lich alle Paragraphen derselben beantwortet, und zwar ganz in einem dem Ministerium gün⸗ stigen Sinne, wie bei der Zusammensetzung der Kommission voraus⸗ zusehen war. „Der Friede“, heißt es darin, „ist von nun an das erste Bedürsniß. Denen, deren Stärke ihrem Muth gleichkommt, steht es zu, laut dessen Wohlthaten zu verfünden. Die Politik, welche den Frieden, unter so vielen Stürmen, mit Unterstützung der drei Staatsgewalten und der öffentlichen Vernunft aufrecht erhalten hat, erregt heute den Dank der Völker; eines Tages, Sire, wird sie in der Geschichte die Ehre Ihrer Regierung sein.“ Dann schließt sich der Entwurf wieder genau der Thron-Rede an und fügt nur eine Erinnerung an die Rationalität Polens hinzu. Die Kammer setzte den Anfang der Dis⸗ fussion auf nächsten Freitag fest. Herr Leon von Malleville meinte, das Schweigen der Thron-Rede über Syrien dürfe von der Kammer nicht nachgeahmt werden; er, bitte den. Minister um Mittheilung neuer Dokumente; es solle eine Uebereinkunft später als 1812 abgeschlossen worden sein; darüber seien Vorlagen nöthig. Herr Gui zo erklärte, nicht darauf eingehen zu können, da die Unterhand⸗ lungen zu Konstantinopel noch schwebten. Herr St. Marc Gi⸗ rardin bestand auf Vorlegung dieser Dokumente, wenigstens was den Schutz der Christen durch Frankreich betreffe. Herr Guizo: erklärte, auch dies nicht bewilligen zu können. (Murren links.) Herr Gustav von Beaumont derlangte noch weitere Aktenstücke in Betreff Maroklo's. Herr Guizot: Vorläusig sei ihm diese vorzu⸗ legen unmöglich. Der weitere Verlauf der Sitzung bis zum Pest⸗ schluß bot kein erhebliches Interesse.
Ueber das Gefecht, in welchem Abd el Kader ein Pferd unter dem Leibe erschossen wurde, meldet ein Brief vom 23sten aus dem Lager des Marschalls Bugeaud jetzt einiges Nähere. Da, das Fuß⸗ volt des Marschalls durch die surchtbare Witterung und die erdulde⸗ ten Beschwerden zu allen Bewegungen fast gänzlich unfähig geworden war, hatte der Marschall am 22sten Morgens auf die Kunde, daß das Lager des Emirs nicht fern von ihm südöstlich sich befinde, seine Reiterek, obgleich Mannschaft und Pferde auch in dieser sehr herab⸗ gekommen waren, in jener Richtung auf Rekognoszirung ge⸗ schickt. Als sie am 22sten Abends noch nicht zurück war, ent= stand bereits Besorgniß, die auch der Marschall selbst lebhaft theilte, zumal die Pferde von, den beschwerlichen Märschen sehr ermattet, die vereinigten Streitkräfte Abd el Kader's und Bu Masa's auch bedeutend überlegen waren. Diese hatten so alle Vor⸗ theile im Kampfe für sich, als die französischen Jäger von Afrika und die Spahis auf sie stießen, und daraus begreift sich, daß die regelmäßi⸗ gen Truppen des Emirs sie festen Fußes erwarteten. Diese waren von Ben Guernia in Person geführt, wodurch die Angabe sich widerlegt, als sei dieser Befehlshaber der regelmäßigen Reiterei Abd el Kader's neulich von dem französischen Aga Dschedid bei Taguin im Zweikampfe getödtet worden. Das Ergebniß des Gefechtes, das außerordent⸗ sich hitzig war, ist aber durchaus nicht entscheidend gewe⸗ sen. Am 23sten war das Lager des Marschalls mit Kranken überfüllt, viele erlagen, und auch unter den Thieren rafften böse Seu⸗ chen eine Menge hinweg. Eine große Zahl von Soldaten hatte sich auch die Glieder erfroren, was Alles sich bei dem beständigen Lagern ohne Obdach, ohne Schutz vor Negen und Schnee, auf dem aufge⸗ weichten Boden und bei den beständigen Märschen, ohne die nöthige Kleidung und bei schlechter Nahrung, wohl begreifen läßt. Man kün⸗ det die nahe Ankunft des Marschalls Bugeand hier an, der die Ab— sicht haben soll, in der Kammer an den Verhandlungen über die außerordentlichen Kredite für Algerien Theil zu nehmen.
Großbritanien und Irland.
London, 10. Jan. Der durch Subscription aufzubriugende Fonds des Anti⸗Korngesetz⸗Vereins, mit Hülfe dessen in diesem Jahre die Korn⸗ gesetze abgeschafft werden sollen, wächst mit jedem Tage. Bis jetzt mögen 30 = 90006 Pfd. bereits unterzeichnet sein, die ausgeschriebene Summe biträgt bekanntlich eine viertel Million (l, 750, 000 Rthlr.). In Leeds wird am nächsten Mittwoch eine Versammlung der Anhän⸗ ger des Vereins stattsinden, um die Beiträge zu sammeln, welche bis zum gestrigen Tage für diese Stadt allein auf 5000 Pfd. sich beliefen, darunter 1000 Pfd. von der Firma der Herren Marshall. In Huddersfield hatte man bis vorgestern 3000 Psd., in Bradford 2000 Pfd. und in den übrigen Fabrikorten des West⸗Riding⸗Bezirk nach gleichem Verhältniß substribirt. Eine am gestrigen Tage in Li⸗ verpobl gehaltene Versammlung der Gegner der Korn⸗Gesetze brachte 14,000 Pfd. ein.
Die Streitsache zwischen den Kirchspiels⸗Behörden von Windsor und dem Prinzen Albrecht, welcher von seinem flämischen Pachthofe keine Kirchensteuern bezahlen will, um, wie er sagt, den Vorrechten der Krone bezüglich ihrer Domainen nichts zu vergeben, ist noch im⸗ mer nicht entschieden. Die vornehmsten juristischen Autoritäten, welche der Prinz um ibr Gutachten ersucht hat, haben sich dahin ausgespro⸗ chen, daß der Pachthof keinen Kirchensteuern unterliege, während die Beamten des Kirchspiels das Gegentheil behaupten. Wahrscheinlich wind die Sache durch einen gerichtlichen Ausspruch entschieden werden müssen. Wie es scheint, ist das Kirchspiel von Wind sor durch die Anläufe, welche seit 22 Jahren zur Vergrößerung der Königlichen Domainen gemacht wurden, mit einer Kirchensteuer⸗Erhöhung belastet worden, die im Ganzen schon auf 8009 Pfd. St. berechnet wird, da sämmtliches für die Krone angekauste Eigenthum von Entrichtung der Kirchensteuer entbunden ist.
Bls zum 2hsten d. M., spätestens 7 Tage nach Eröffnung der Parlaments⸗Session, müssen 10 pCt. von sämmtlichen Eisenbahn⸗Un⸗ lernehmungen eingezahlt sein. Man fürchtet für die Folgen, welche die Entziehung so vieler Millionen aus dem Verkehr auch nur auf wenige Tage nach sich ziehen muß, doch ist bis jetzt von einer Aus⸗ setzung des Termins noch keine Rede, und die FKronbeamten, welche die Gelder in Empfang zu nehmen haben, wollen natürlich auf ihre eigene Verantwortlichkeit ein Abgehen von den gesetzlichen Vorschrif⸗ ten nicht wagen. An dem Geldmarkt erregt diese Sache eiaige Besorgnisse. ͤ
In den letzten Tagen haben sich hier in verschiedenen Stadttheilen auf dem Grundsatze gegenseitiger Versicherung Klubs gebildet, welche für diejenigen ihrer Mitglieder, auf die bei der Miliz ⸗Ziehung das Loos fällt, einen Ersatzmann stellen. In den meisten Klubs hat jedes Mitglied monatlich 27 Sh. zu zahlen. Der Preis eines Ersatzman⸗
nes in Friedenszeiten beträgt durchschnittlich 10 Pfd. St., m er in Kriegszeiten auf b0 bis 80 Pfd. St. steigt.
Im KÄrfenal von Woolwich wird die Anfertigung aller An Kriegs Material für die Armee und Flotte äußerst thätig b Es ist beschlossen worben, daß alle auf dem Kriegsfuß sin Schiffe, vom größten bis zum kleinsten, vollständig aus gerüstei . sollen, damit sie, falls ibre Dienste sür Kriegszwecke nöthig n sofort in See gehen können.
Der Globe meldet, daß der englische Marlt in den letzt chen fortwährend durch die Dampfschiffe von Belgien, Holla Frankreich aus sehr reiche Zufuhren an Vieh, Geflügel und mitteln aller Art erhalten habe. Aus Nord⸗Amerila sind viele mit Korn, Mehl und Fleisch ꝛc. angelangt, so wie nicht minder! tende Kornladungen aus Oesterreich und Preußen,
nieder lande.
Aus dem Haag, 12. Jan. Nach den Bestimmungz Tarif Geseßzes vom 19. Juli 1815 muß in Folge des gönn Beschlusses vom 3. Januar, die Erhöhung der Ein und Au Zölle betreffend, binnen dreißig Tagen nach der Unterzeichnm erwähnten Beschlusses die zweite Kammer der Generalstaaten rufen und ihr ein Gesetz-Entwurf über diesen Gegenstand r werden.
Das Journal de la Haye enthält einen längeren worin es die Beschwerden der belgischen Presse über die von Hollands ergriffenen Repressalien zu widerlegen und namentt Grundlosigkeit der Motive, welche, dem Courrier d' Anven dem Journal de Bruxelles zufolge, jenen Maßregch Grunde liegen sollen, darzuthun bemüht ist. Jene Motiven nach dem Courrier, der Wunsch, Belgien zu demüthigen, nn politischer Suprematie über, dasselbe auszuüben und endlig Vorwand zum Bruche mit ihm zu finden; und nach der N des Journal de Bruxelles war der Gedanke, welcher hierbei leitete, rein politischer Natur, ein Gedanke, der gischen Nationalität und den Rechten der Belgier ah freien und unabhängigen Volkes durchaus seindseliger Ci Das Journal de la Haye bemerkt nun hierüber; belgischen Blätter bemühen sich vergebens, dem Königlichn schlusse vom 5. Januar Motive unterzulegen, an die kein! gedacht hat. Jener Beschluß ist ganz einfach eine Maßregel, die Politik anderer Länder und namentlich Belgiens nothwend unvermeidlich machte. Holland hat eine exemplarische Geduld ba indem es die Ausführung jener Maßregel bis jetzt verschob. jedoch endlich die Üeberzeugung gewann, daß seine weise und! tende Politik falsch ausgelegt werde, daß man die Mäßigm Schwäche betrachte, und daß die Interessen seines Handelt a gebieterisch die Ausführung eines seit langer Zeit schon beschh Projekts verlangten, da zögerte die niederländische Regie länger, eine Maßregel zu ergreifen, deren Zweck nicht zweifeln Dieselbe ist nur defensiv, nicht aggressiv. Die Staaten, welche ausu sie gerichteten, gehörig motivirten Vorstellungen keine Rücksicht gn men, haben keinen Grund, sich zu beklagen, wenn man das Vergelth Recht gegen sie ausübt, d. h. wenn man zu ihrem Nachtheil dieselben Tarife gegen sie in Anwendung bringt, welche sie beharrlich der dustrie und dem Handel ihrer Nachbarn entgegenstellen. Es hal sich hier nicht im entferntesten um eine politische Frage ober Ten und zwar um so weniger, da die niederländische Regierung sich b erklärt hat, die Unterhandlungen fortzusetzen. Es ist darin auch ein Schatten von Ungerechtigkeit, denn eben so wie noch eine gen Quantität Jad gif. in Belgien gegen einen Ausnahme -⸗Zoll gelassen wird, eben so wird noch eine bedeutende Quantität E
kohlen bis zum 21. Juli d. J. zollfrei in die Niederlande einge
werden können; wenigstens, so lange Belgien nicht von neuen gegenwärtigen status quo verändert, was vielleicht neue Maß von Seiten der Niederlande herbeiführen lönnte.“
. Das Amsterdamsche Hand eisblad setzt seine Angriff die Zollmaßregel mit immer steigender Heftigkeit fort, und zwar es dieselben jrtzt vorzugsweise gegen den Minister und seine der dels- Freiheit, diesem Palladium Hollands, so feindselige Politif, er schon bei Gelegenheit des neuen Tarifs, der Berathung übt Korn«-Einfuhr und des Zuckergesetzee, dargelegt habe. Den hie Unwillen des genannten Blattes erregt aber die Behauptun Staats-Conmrant, daß kompetente Richter in Handels-
genheiten schon seit langer Zeit diese Repressalien gegen Belgu
zum Schaden sügen.
8 panien.
5 Madrid, 6. Jan. Die gestrigen Debatten des Kom der Deputirten dürften auch den Lesern jenseits des Rheins ein so Interesse gewähren, daß ich mich beeile, sie, vorzüglich insofe die auswärtigen Verhältnisse Spaniens und die Vermählungs⸗ betreffen, zu ihrer Kenntniß zu bringen. Ich folge dabei dem lichen Abdrucke, da die Mittheilungen, welche an französische gelangen, in der Regel absichtlich entstellt werden.
Zuerst behauptete Herr Munoz Maldonadso, der vertraͤutesten Umgebungen der Königin Christine gehört, die K von Spanien bedürfe der Anerkennung von Seiten der non Mächte nicht. Die Regierung könne sagen, wie einst Na als man sich nicht zur AÄnerkennung der französlschen Republt schließen wellte: „Die Republik braucht keine Anerkennung, existiren. Sie ist wie die Sonne, uzd wer sie nicht sieht, ist b
Der Minister-Präsident (Narvaez) hielt der Ne gierun nachdrückliche Lobrede und erklärte die Opposition für ungerecht Papst verleihe in seinen Schreiben an die Königin Isabella if Titel „Königin von Spanien“, und als Vertreter derselben der spanische Bevollmächtigte in Rom anerkannt. Sobald n anständige Aussteuer der Geistlichkeit gesorgt sein würde, köm ; auf den befriedigenden Abschluß der Unterhandlungen rechnen. Regierung ist sich leider bewußt, einige ungesetzliche Handlung gangen zu haben, aber die schwierigen Umstände, die auf sie th en, zwangen sie dazu und würden jeden Anderen gezwungen eben so zu handeln.“ Der Minister richtete dann hestige Un gegen die wohlfeilen Opposstionsblätter und schloß mit den h von mir angegebenen, die Vermählung der Königin betressenden ten. (S. das gestrige Blatt dieser Ztg.) Diesen folgte ein große Aufregung, daß die Sitzung auf eine Viertelstunde unterhlt werden mußte. J
Herr Gonzalo Moron (Beamten erklärte, es wäre del gierung unwürdig, eine große Sehnsucht nach der Wied eranknij ber politischen Beziehungen zu den nordischen Mächten an den zu legen, und hielt dann dem französischen Verwaltungs system dem Muster des hier jetzt eingesührten, eine Lobrede. .
Darauf erhob sich Herr Pacheco (Fiskal des höchsten Ge hofes J. Rachdem er die Grundsätze entwickelt hatte, auf. x feine Opposition beruhe, drücktt er sein Bedauern aus, daß! ⸗ fluß Frankreichs wechselsweise mit dem Englands sich nuschlii Spanien geltend mache. „Dagegen“, sagte er, giebt es um Mittel: wir müssen unsere Verbindungen erweitern, in die Ct schaft mit Europa eintreten, in gutem Verhältnisse zu O
billigt hätten. Das heiße, sagt das Handelsblad, noch ichend wären,
ußen und Rußland stehen, damit diese Mächte den Einfluß der akcanderen auswiegen und uns in die Lage setzen können; nicht er wie ein Spielball von einer Seite zur anderen geschleudert werden. Ich glaube, daß die Negierung noch keine Verbindlich= nin Bezug auf die Vermählung der Nönigin eingegangen ist, der Minister Präsident hat uns so eben diese Zusicherung er⸗ lt. Allein Jedermann weiß, welche Gerüchte in Umlauf sind, daß eben diese Gerüchte uns noch mehr von den übrigen Groß⸗ bien Europa's entfernen. Wir müssen hier die Wahrheit offen prechen. Die Vermäblungs Angelegenheit ist keine Familien ge, leine Privatsache, die Vermählung unserer Königin, einer sgue sein. (Lauter Beifall. Wie dem auch sein möge, anlen glaubt, Europa glaubt, die Zeitungen aller Länder be— ann, Und unsere Regierung hat es nicht in Abrede gestellt, daß En um die Vermählung der Königin von Spanien mit einem olitanischen Prinzen handle. Die französische Presse nennt Grafen von Trapani geradezu „notre candiddat). (Große Auf⸗ ng, Murren auf mehreren Seiten. Wohlan, ich behaupte, daß, es sich um diese Vermählung handelt, weil diese Angabe nicht rlegt wird, sondern man ihr vielmehr beipflichtet, die Mächte schlands ihre . 6 1 24 * . n Sciten: Ja wohl! Ja wohl!), und ich behaupte, daß . . Spanien kennt, wenn man glaubt, deste werde sich in den neapolitanischen Kandidaten sügen, ihn dulden zugeben, daß er sich mit der Königin von Spanien vermähle,“ Redner ging dann auf die inneren Angelrgenheiten über. Als uf die mehrfachen Verletzungen der Conststution kam und ausrief, [falls die Uebertretung der Gesetze von den Ministern für eine swendigkeit gehalten würde, man besser thäte, die Constitution zu ißen, nach Hause zu gehen und die absolute Regierung zu pro⸗ iren, brach ein so stürmischer Beifall aus, daß der Präsident nur Mühe die Ruhe wiederherstellen konnte. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herr Marti⸗ de la Rosa, erklärte, vorzugsweise die sein Fach betreffenden zen erörtern zu wollen. „Sobald“, sagte er, „die Ordnung völ— gergestellt sein wird, sobald wir die Zinsen der Staatsschuld be⸗ n Lönnen, sobald wir eine imponirende Armee aufstellen, werden nordischen Mächte sich beeilen, die Königin anzuerkennen. Ist Regierung etwa verpflichtet, alle Schritte, die sie that, um die riennmng zu in, hier 23 zu nag; ? (Heftiges Mur= „Is 'es etwa Schuld der Regierung, daß jene Mächte die . der Königin noch nicht anerkannten? Haben wir [ die Constitution im monarchischen Sinne umgeäudert und , n e, , kann ,, 3 ichte ag zu Tage weniger entfernt von un en, und das kann ich laut, sehr 6. behaupten. Der Beweis fin den von unseren diplomatischen Agenten eingehenden Berich—⸗ in der zuvorkommenden Aufnahme, die unseren Offizieren in den dern, deren Regierungen unsere Königin noch nicht anerkannt en, zu Theil wurde, in den jüngsten Vorfällen in Genua und in derttausend (mil Y mih ähnlichen Thatsachen. Die Sache, welche ben Feldeen von Vergara unterlag, ist für immer dahin. Und z würde man gesagt daben, wenn wir Schritte gethan hätten, o uns an der schleunigen Anerkennung gelegen wäre, als wir ohne sie nicht bestehen könnten? Mit Recht würde nn sagen, wir zeigten uns schwach und dienstfertig. Die gierung hat keine solche Schritte gethan, weil sie ihre Würde nicht letzen will. Sie ist nicht so verblendet, daß sie die Anerkennung nothwendig hielte, so willkommen sie ihr auch wäre, Die Aner⸗= ung von Seiten jener Mächte wird aus freien Stücken geschehen, Weil . , , 3. pn ,, ö Minister ausgedrückte Zweifel.) „Die Vermählun unserer Königin be⸗ der Mwirkung fremder Mächte nicht. Nein, sie sind hier nicht ig, wir sind nicht so tief gesunken, um ihrer dabei zu bedürfen. ige Unabhängigkeit und Béobachtung der Constitution allein wer⸗ bie Regierung bei der Vermählungs-Frage leiten.“ Dann wies Minister die Beschuldigung zurück, daß die Regierung sich durch⸗ auf Frankreich stütze und England dagegen schuöde (e9n les din) sdweise, und behauptete, aß die Unterhandlungen mit Rom die stigsten Aussichten eröffneten. Herr Pacheco erklärte, daß die von den Ministern in Bezug die Vermählungs⸗ Angelegenheit r e hn n,. 36. Er befürchte nämlich, die Minister möchten gleich en g den Cortes ö. Entschluß der . , , auflösen. Uebrigens verwies er, um die Vorliebe des Kabinets Frankreich . auf Herrn Guizot, der in der französischen mer die moderirte Partei die französische nannte. Herr Martinez de la Rosa erwiederte: „Die Regierung d die Vorschriften der Constitution getreu beobachten. Mehr zu n, würde überflüssig sein, denn man kennt die Vorrechte der e.“ (Der Art. 47 der Constitution schreibt vor, daß den Cortes Ehe⸗Kontrakt zur Genehmigung vorgelegt werden solle.) Herr Seijas suchte darzuthun, daß der Minister der auswär⸗ é Angelegenheiten Unrecht hätte, so geringes Gewicht auf die erherstellung der politischen Verbindung mit den nordischen Mäch⸗ egen; ö fre e r, sih . , eon g bedien um ei dem päpstlichen Stuhle Gehör zu haffen. Allein der Präsident ließ . Seijas nicht . enn sorderte zur Abstimmung auf. Durch 117 Stimmen gegen wunde entschieden, daß der Adreß- Entwurf des Herrn Seijas in Betracht gezogen werden solle. Jene 117 Stimmen gehö⸗ simmtlich Regierungs-Beamten an. Kurz vor der Abstimmung 4 . Martinez de la Rosa dem Deputirten Pacheco einen 9 . daß er, als Justiz⸗ Beamter, gegen die Minister . rauf legte der Sectienschef des Finanz⸗Ministeriums, wen, . noch in der Sitzung sein Amt nieder und trat on über. Vorgestern rief nach Beendigung der Oper im Theater „la Cruz“ Stimme aus: „es lebe der Jnfant Don Enrique!“ jedoch ohne geringsten Anklang zu finden. . heißt es, . g e res hätte dem Infanten Don Enrique Paß na errol zugestellt, eitere Befe ; 6. Man . d ien K , en werden, Von dort mit einem Schiff? nach Havansg oder den ippinen abzugehen. Sein Sceeretair hat Befehl erhalten, sich Cadix zu begeben, und ein italienischer, als angeblicher Malteser großbritanischem Schutze stehender Abenteurer, der auf den über⸗ n Schritt des Infanten vorzüglich eingewirkt hatte, ist von hier biesen worden.
mige statistische Andeutungen hinsichtlich der kirchlichen Verhältnisse Rußlands.
Vach den vom Ministerium des Jnnern zu St. Petersburg in russi— r , von Zeit zu Zeit herausgegebenen Verwaltungs Berichten be⸗ gin ö Rußland, mit Ausnahme des Königreichs Polen und des ö , , Finnland, welche beide Länder besondere Verwaltungen nich nfange des Jahrts i639 gegen 7 Millionen Einwohner, welche
zur griechisch russischen, als der herrschenden, Religion belannten.
gin, die über 17 Millionen Seelen berrscht, darf keine Palast⸗
85
Die Mehrzahl dieser Andersgläubigen bildeten die Belenner der römisch⸗ latholischen Lehre, von anf 5. 2, 635,586, sast genau ein Ern aller Andersgläubigen, im Reiche aufhielten. Dann solgien zunächst der Zahlt nach die Bekenner des Jelam, aus 1,530, 726 Serlen, vas ist noch nicht ganz einem Fünfiheil aller Andersgläubigen, bestehend. Zast die gleiche Zahl, wie die letzigenannte, lam auf die Lutheraner und Resormir⸗ len, die vom Verwaltungs- Bericht zu 1 Millionen Seelen angesetzt wer= den. Jaden gab es 1,680, 224; Buddhisten, oder Belenner des lamaiti- schen Kulis, zahlte man im Reiche, mit Ausschluß derjenigen, die in den Steppen Sibiriens und um den Bailalsee nomadisirend sich aufhielten, gö, 690; gregorianische Armenier gab es endlich 39, 927, und kaiholische 28, 145, wobei im Berichte indeß auf die Anzahl der Armenier in Trans- laufasien leine Rücksicht genommen ist.
Die katholische Kirche in Naßland, als die hauptsächlichste neben der orthodoxen, besaß denselben Berichten zufolge, 1 geistliche Atademie (in Wilna), 11 Seminare, (nach Aufhebung eines 17ten, dessen Sitz zu
Swenigorod im Gouvernement Kiew war), 112 Klöster, nämlich 6 Mönchs= und 51 Nennen-Klöster, 955 Parochial! und 276 Filial Kirchen und 1, 176 Kapellen, im Ganzen also 2, 407 gottesdienstliche Versammlungs erte, bei denen 1,8904 Mönche verschiedener Orden, 6690 Nonnen mit Einschluß ber Laienschwestern und Novizen, und 1,0) Geistliche verschiedener Grade angestellt waren; wobei zu bemerken ist, daß die Befenner des armenisch⸗ katholischin Rims, der nur in geringen Ceremonien und Glaubenssätzen von der römisch-⸗katholischen Lehre abweicht, daher auch als zum Kult der päpst⸗ lichen Kurie gebörig betrachtet worden sind. Der eigentliche armenisch— gregorianische Ritus besas 619 Kirchen und 316 Kapellen, im Ganzen also 929 gottesdienstliche Versammlungsoite mit 4 307 Priestern und 1,717 Sängern; serner 4 Seminare, 32 Parochial - Schulen und 40 Klöster mit 133 Mönchen und 34 Nonnen.
Die Zahl der lutherischen und resormirten Kirchen betrug nach dem Verwaltungs Bericht des Jahres 1839 im Ganzen 902 mit 484 da— bei angestellten Geistlichen. Die Zahl der kirchlichen Gebäude veimehite sich im Laufe des Jahrts 1840 noch um 9, denn es betrug nach dem im Javre 1812 erschienenen Verwaltungs⸗Bericht des Jahres 1840 die Zahl der evangelisch⸗lutherischen Gotteshäuser 875, während zur selben Zeit der reformirte Nitus 36 kirchliche Gebäude besaß, so daß es am 1. Januar des Jahres 1841 im Ganzen 91 gottesdienstliche Versammlungsoite für die Belenner des evangelischen Glaubens in Rußland gab. Den Konsi⸗ storien nach waren diese Gotteshäuser solgendermaßen vertheilt. Es zählte das
Kirchen und Bethãuser. St. Petersburger Konsistorium der evangel. luiherischen Gemeinden Moe kauer Konsistornium Livländische Provinzial - Konsisorium Rigaer Stadi-⸗Konsistorium Oefelsche Provinzial⸗Konsistorium.. Esthländische » I Revalsche Stadt -⸗Konsistorium Kurländische Konsistorium die Kolonial⸗Synode der deutschen Kolonien in Grusien
Dabei angestellte Geistliche.
—
Di — — — — — k D — w — — —
2
zusammen 875 418
s Kirchen und Dabei angestellte Ferner zählte das Bethäuser. Geistliche. St. Petersburger Konsistorium der evangel. reformirten Gemeinden. 2 Moskauer Konsistorium 1 Rigaer Stadt Konsistorium 1 Kurländische Konsistorium 1 und die Litthauische evangel. refor⸗ mirte Synode 31 28
zusammen 36 36
Gleichzeitig stand der Bau einer neuen evangelisch- lutherischen Kirche in Minek, wozu der Kaiser bereits eine nicht unbeträchiliche Summe aus dem Reichsschatz angewiesen hatte, in Aussicht. Die Zahl sämmulicher wirklich bestehender Kirchen und Bethäuser belief sich demnach, wie schon oben be merlt, auf 911, nämlich auf 574 Kirchen und 301 Bethäuser des evan⸗
5
1
1 1
gelisch-lutherischen, und 32 Kirchen und 4 Bethäuser des evangelisch resor-· mirten Nitus.
Für die besonders in den westlichen Provinzen des Reiches, in Bessa— rabien, der Krom und in den Ländern jenseits des Kaukasus zahlreich sich aufhaltenden Bekenner des mosaaischen Glaubens existirten nach dem Veiwaltungsbericht des Jahres 1839, wo die Zahl aller Juden zu 1,980,224 Seelen berechnet wird, 586 Synagogen und 2377 Tempel oder Neligions-⸗ Schulen, die unter der Leitung von 1007 Kahals oder Gemeinde-Vor- ständen, 935 Nabbinern, 2097 Aeltesten und 1698 Schatzmeistern standen. Der Verwaltungsbericht des Jahres 1810, nach welchem die Zahl aller im Reiche lebenden Juden bereits auf 1,092,341 angewachsen war, weist dagegen 604 Synagegen (is mehr als der Bericht des nächst- vorangegangenen Jahres); 2340 Betschulen (37 weniger als der Verwal- tungs- Bericht vom Jahre 1839) 3944 Schulen für den Unterricht und 954 Rabbiner (19 mehr als 1839) nach.
Die muhamedanische Geistlichkeit bestand nach dem Verwaltungs- Bericht des Jahres 1839 aus 14,5l7 Personen und besaß 5296 Moscheen, die sich besonders in großer Anzahl in den Gouvernements mit vorzugs- weise latarischer Bevösterung befanden, wie an den Ufern der Wolga, an den Gestaden des Kaspisees und auf beiden Seiten des Urals in den he⸗ maligen kiptschalschen, krymschen und tobolskischen Chanaten. Selbst in den westlichen Provinzen des Reiches, in den Gouvernements Wilna, Grodno u. a., wo seit mehreren Jahrhunderten tatarisch mongolische Kolo—⸗ nieen angesiedelt sind, gab es laut jenem Berichte Moscheen des muhame⸗ danischen Kults, deren Zahl sich auf 13 belief. Der Ministerial-Bericht des Jahres 1840 giebt, im nicht geringen Widerspruch mit der Angabe des Jahres 1839 (wonach die Zahl aller Muhamedaner zu 1,530 726 Indivi- duen angenommen wurde,), die gesammte muhamedanische Bevölkerung des russischen Reiches zu t, 736,761 Seelen an, berechnet sie also auf 196,035 Seelen, d. i. nahe 13 9 höher als die Bevölkerung des nächstvorange⸗ gangenen Jahres. Ein solcher Zuwachs zum Menschen-Kapital ist aber mnnerhalb eines so kurzen Zeitraums, wie der eines einzigen Jahres ist, undenkbar, es müßte denn durch besondere Ländererweibungen sich die Po— vulation so bedeutend gehoben haben, was wohl in früheren Jahren durch Erwerbung türlischer ünd peisischer Landestheile, nicht aber im Jahre 1839 —– 140, der Fall war, Es muß also angenommen werden, daß ein Irrthum hinsichtlich der einen oder der anderen Angabe obwaltet, oder daß im Jahre 1839 bei der Zählung der muhamedanischen Bevölkerung ein zelne Provinzen oder Distrikte vielleicht in den faukasi chen Länder Gebieten übergangen worden sind. Auch in allen übrigen Angaben hin sichts der lirchlichen und Schulgebäude u. s. w. stellt der Verwaltungs Bericht vom Jahre 1810 höhere Zahlen hin, als der des Jahres 1839. So lesen wir, daß 1840 bereits 5ä83 Moscheen und 620 Medressen (Schu⸗ len) für die muhamedanische Bevöllerung des russischen Neiches bestanden, so wie, daß die Geistlichkeit 15, 314 rede verschiedenen Ranges zählte, wobei wir gelegentlich noch bemerken, daß die höchste Leitung der geistlichen Angelegenheiten in der muhamedanischen Kirche von zwei Muftis besorgt wird, von denen gegenwärtig der eine im Gouvernement Orenburg, der andere im Gouvernement Taurien seinen Siß hat.
Was den lamaischen Kult oder den Buddhaismus betrifft, zu welchem sich unter anderen heidnischen Völterschasten des östlichen russischen Reiches vornehmlich die Kalmücken bekennen, so gab es hier in früherer Zeit eine solche Menge Churuls oder Tempel, daß jene nomadisirenden Völlerschasten fast alle ihre mühsam erworbenen Einkünfte zum Unterhalt der zahlreichen . hergeben mußten. Diesem Unwesen wurde in neuerer Zeit durch einen
aiserlichen Ufas ein Ziel gesteckt, wonach in Uebereinstimmung mit der oberen Geistlichkeit dieses Kustus die Zahl derTempel auf 76 beschränkt worden ist.
Was endlich nun die herrschende Kirche selber betrifft, so zählte nach den im ,, . gesammelten Nachrichten über den Stand der Bevölkerung Rußlands im Jahre 1836 die griechisch - russische Geistlichteit 254,057 Personen männlichen und 249,748 Personen weiblichen Geschlechts, wonach sich also die gesammte Geistlichleit auf 503, 8oũ Personen beiderlei Geschlechts belief. Rußland hatte in jenem Jahre noch nicht ganz 42 Mill.
Einwohner, die sich zur orthodoxen Lehre belannten; unter Sa griechischen
Glaubens genossen befand sich daher schon immer Einer, der dem ge istlichen Stande angehörte. Da die gesammte Geisilichleit aller Konses 3
jenem Jahre aut denselben Nachrichten aus 273, 905 Personen 8 — und 264, 72 Personen weiblichen Geschlechts, im Ganzen also aus 538,377 Personen beiderlei Geschlechts bestand, so zählte die Geistlichleit aller an- dersgläubigen Kulte nur 19848 Personen männlichen und 14,724 Personen weiblichen, in Summa 34572 Personen beiderlei Geschlechts bei einer Be- völkerung von etwa 6 Millionen Seelen, die sich zu den nicht orihodoren Kimchen bekannten. Auf eima 190 Belenner dieser fremden Kirchen war da⸗ her eist 4 Geistlicher oder vielmehr eine 3. geistlichen Standes zu rech⸗ nen. S0, 99 ersonen, d. i. nahe ein Viertheil des gesammten männlichen geistlichen Per onals, zog sich laut der Tabelle über den Zustand der geist- lichen Anstalten im Jahre 18630 die vom Hber- Procureur des h. Sgneds veiössentlicht worden ist, dabei Rußland groß; denn es gab in jenem Jahre
in den Lehrbezülen giiechisch - russischer Konsession.
Alademieen. Kreisschulen. Pfarrschulen. mit Lehrenden. mit Lernenden.
zu St. Peterẽ burg.
[ 1 9930 zu Kiew 1 1 7
17660 18.560 87 13, 10 i e e, ss
zu Meskan 1 — * 2
zusammen ĩ
Z 0 Z 0 Seminare.
wozu wir noch 2 Seminare, 10 Kreis- und 10 Pfarrschulen mit 67 Leh—⸗ renden und 1339 Lernenden der griechisch unirten Ronfession, deren Vereini- gung mit der rechtgläubigen Kirche bald darauf stattfand, hinzurechnen kön= nen, wonach alsdann die Zahl der Alademieen auf 3, der Seminare auf A3, der Kreisschulen auf 165, der Pfarrschulen auf 193, der Lehrenden auf 1556 und der Lernenden auf 60, 890 Personen, jene Zahl, die wir oben angaben, anwächst.
. Dem neuesten Berichte des Chefs der Central⸗Verwaltung der russisch= griechischen Geistlichkeit, Graf Prutassaw, zufolge, hatte Rußland Ende 1842 51 Eparchieen (bis wieweit die Zahl seit dem Jahre 1830, wo ihrer nur 40 bestanden, bereits angewachsen war, und von denen 4 zur ersten, 18 zur zweiten und 26 zur dritten Klasse gehörten, wozu dann noch 3 grusinische lamen); 47 Konsistorien, 283 andere geistliche Instanzen, 22173 Polizei⸗ Aemter, 575 Mönchs⸗ und Nonnenllöster und 34,415 Kirchen, während es im Jahre 1830 nur 451 Klöster und 28, 237 Kirchen, incl. 451 Kathedralen in den 40 damaligen Eparchieen gegeben hatte. Die Zahl der Akademien war nunmehr auf 4, die der Seminare auf 45, der geistlichen Bezirlsschu= len auf 173, der Gemeinde- Pfarrschulen auf 190, fämmilicher geistlichen Lehr-Anstalten also auf 412 angewachsen, worin 1750 Lehrende und 690368 Lernende sich befanden. Es gab überhaupt 140 577 Weltgeistliche männlichen Geschlechts, darunter 75 Ober- Priester, 52, 777 andere Geistliche, 64, bs subal= terne Kirchenbeamte und 15,185 Mönche; man scheint danach also in neuester Zeit dem Umsichgreisen der geistlichen Macht in Rußland (falls es seine Nichtigkeit mit der y, ,,. Angabe hat) Schranken gesetzt zu haben, worauf auch der Umstand hinweisen dürfte, daß im Jahre 1842, trotz der Vereinigung der griechisch russischen mit der unirten Kirche, die schon im Jahre I 846 statifand, doch die Anzahl der Lernenden in sämmtlichen geist⸗ sichen Lehr-Anstalten noch um etwas weniger betrug, als im Jahre 18306. An Besennern zählte die griechische Kirche, laut demselben Berichte, im Jahre 1842: 41, Lo, 595, wozu noch 28,997 Proselpten, die Rußland im Laufe jenes Jahres aus den uͤbrigen Konfessionen gewonnen hatte, hinzu- sommen. Die Zahl derjenigen, die zur griechischn, als der orthodoxen Kirche, übertralen, war verhälinißmäßig sehr gering; sie bildete eiwa nur K pCt. der Gesammt - Bevölkerung, oder mit anderen Woiten, unter 2000 i n die im Umsange des ganzen russischen Reichs lebten, änderte im
ahre 1842 nur Einer zu Gunsten der herrschenden Kirche seinen Glauben.
Dr. J. A.
gandels und Görsen - nachrichten. Berlin, 1 7. Jan. Die Börse, Anfangs slau, 7 alsbald wieder
eine sieigende Tendenz, welche indeß am Schluß der Börse durch niedrigere londoner Notirungen wieder unterbrochen wurde. Der Umsaß ziemlich be⸗ langreich.
Berliner EBörse.
Den 17. Januar 1846.
Pr. Cour. Rrief. Geld.
Pr. Cour.
Fonds. S krief. Geld. Gem.
Actien.
— hij. Hotsd. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Md. Lz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Erl. Anh. abgest. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rbein. Eisenb.
St. Schuld- Sch. Prämien- Scheine d. Seeh. à 50 T. Kur- n. Neumärk. Schuldverschr. kBerliner Stadt- Obligationen Danz. do. in Ih. Woestpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandhr. Pomm. do. Kur- u. Ne wum. do. Seblesische do. do. v. Staat g. I. 1 B.
863 ö 12 —
12M — —ã—
. —
Ob. -Schles. E. L A
do. Prior.
do. 1.t. B.
B. -St. E. Lt. A. u. B. Magd.-Halbst. Eb.
r. Schw. Frb.E.
o. do. Prior. Obl.
131 Bonu-Kölner Esb. 115 PNiedersch. Me. v. .
do. Priorität
1113 13SSZI III
FZIIIISFSIIISI III
2 — C=
835
r, , .
e S- s- e -r
Gold al marco. Friedrich sd' or. And. Gsldun. à 5 Th. Diseonto.
138111 -
Thlr. zu 30 Sgr. rief. Geld.
140 139 isi 150
6 251
86
1023
10
Amsterdam
do. Hamburg
do. London st. J 300 Pr. . . 150 FI. Auxsburg Breslau g9in
99*
Leipzig in Courant im 14 TI. Fuss. 100 Thlr. ͤ 25 99 r 12
Fraukfurt a. M. südd. W. ...... .. 100 FEI. 56 2456 265 Petersburx 100 sR. 3 Woeh. 1077 1065
11181111111
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 13. Jan. Niederl. virkl. Seh. 61 4. 5) Span. 235. 330 40. 403. Ausg. —. Pass. 6. Zinsl. 75. Preuss. Pr. Sch. — Polu. —. 496 Russ. Hope 91 .
Antwerpen, 12. Jan. Zinel, — Nene Anl. 23.
Frankfurt a. M.. 14. Jan. 596 Met. 112 CG. KHank-Actien p. ult. 1939. 37. Rayr. Bauk-Aetien 721. 717. Hope 90 G. Stiegl. S9 G. lat. 60 3. ̊. poln. 300 FI. 1015 G6. do. soo FI. S2. S2.
Ham burg, 15. Jan. Rauk-Actien 1610 Rr. Bug. Russ. 1093. 109.
London, 10. Jan. Cons. 396 942. Ard. 283. Pass. 65. Ausg. 166. 1lut. 664. 436 9853. Port. 58. Kras. S2. Mex. 303. Hera 4.
Paris, 12. Jan. 596 Rente siCn eour. 121. 5. 396 do. in eour. 82. S5. Neapl. —. bb Span. Rente —. Pass. 6].
. . *
; 8 w
* * — K d 22 2 .
.
2 8