1846 / 30 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

legen und gewünschte Erläuterungen zu geben. des Dr. Großmann ging aus der Widerlegung des Referenien hervor, daß die Deputation sich noch nicht bestimmt für eine Presbvterial⸗ und Synodal. Verfassung aussprechen wolle; hinsichtlich der Presbyterien möge man erst sür Rückkehr des echten apostolischen Geistes in der Kirche sorgen, denn ohne wahren schristlichen Geist würden dieselben einem Körper ohne Seele gleichen, und was die Synoden betreffe, so müsse man wohl vor Allem crst uber die Glaubens!lehre einig sein, ehe man diese einführe, sonst wurden Synodal⸗Versammlungen leicht zu Streitigkeiten sübren, wie benn überhaupf beide, Presbyterien und Synoden, wenn sie nicht in dem rein christlichen Sinn unternommen würden, leicht in politische Versam m= lungen sich verwandeln könnten. Die Attribute der von der Derntation vorgeschlagenen obersten Kirchenbehörde sollten in den bischöslichen Rechten über die evangelische Kirche bestehen, es solle ihr das zus episcopale über- tragen werden und ihr Verhältniß zum Kultus- Ministerium dem, gleich kommen, in welchem die oberen Justiz⸗ Behörden zum Justi?-Ministetium stehen, mithin dieselbe in ihren Beschlüssen unabhangig sein. Auf diese Erklärung glaubte der Staats- Minister von Wie tersheim noch einige Erinnerungen machen zu müssen, indem die Regierung mit der Ansicht der Deputation, daß der neuen obersten Kirchen Behörde die bischöfliche Gewalt über die evangelische Kirche ganz und gar übertragen werden folle, nicht einverstanden sein könne, sich vielmehr dagegen erflä⸗ ren müsse; nach der Meinung der Regierung solle diese Behörde vielmehr nur eine Behörde zur Wahrung des jus episcopale sein, aber das Recht, firchliche Gesetze und Anordnungen zu geben und die Kirche zu verwalten, unbedingt und unbeschränkt in die Hände einer Kollegial Behörde nieder- zulegen, dazu werde sie nie ihre Zustimmung geben. Bei der vorgerückten Zeit und da sich für die allgemeine Debatte nicht weniger als noch zwölf Sprecher bereits angemeldel hatten, wurde die Sißung hierauf vom Prãäsi⸗ dium geschlossen und die Fortsetzung für den folgenden Tag auf die Ta- gesordnung gebracht.

In der Sitzung der zweiten Kammer vom 26. Januar führte die Tages Ordnung zur Berathung des Gesetz⸗ Entwurfs, die Abänderung einiger Bestim mungen des Geseßes über Erfüllung der M ilit air⸗ pflicht vom 26. Oftober 1834 betreffend. Dieser Entwurf versolgt den doppelten Zweck: 1) durch eine der Kriegs-Reserve zu gebende festere Ein- richtung den in der Bundes ⸗Kriegs-Verfassung liegenden und durch Bun des- Beschluß vom 24. Juni 1841 erläuterten Anforderungen vollständig Genüge zu leisten; 2) Iweifel, welche bei praltischer Duichführung des Gesetzes vom 26. Oktober 1834 sich gezeigt, zu entsernen uud letzteres den jetzigen Verhältnissen und getroffenen organischen Einrichtungen mehr anzu⸗ passen. Bezüglich des ersten Zwecks, für welchen die Geldmittel schon in der Sitzung vom 73. Januar zu Pos. 60 des Militair. Budgets er g worden sind, erkannte auch die Deputation an, daß die Regierung den Anforderungen genügt und doch dabei Kosten möglichst gespart, überhaupt den das Land am wenigsten belästigenden Weg gewählt hat. Nachdem Referent Schäf—⸗ fer den allgemeinen Theil des Berichts vorgetragen, bemerkte der Staats- Minister von Nostitz-Wallwitz: „Die Regierung habe sich nur un- gern zu einer Aenderung des Rekrutirungs - Gesetzes enischlessen, weil sich das Gesetz in einer 11jahrigen Ausführung vollständig praktisch und wahr= haft volksthümlich bewährt habe. Die Reglerung sei daher nur nach reiflich= ster Erwägung zu den geschehenen Vorschlägen geschritten. Namentlich habe sie sehr sorgsam geprüft, ob eine Anwendung des preußischen Landwehr -- Sostems auf Sachsen thunlich und zweckmäßig sei, 6. habe sich aber überzeugt, daß eine Landwehr-⸗Einrichtung nur für ein Land vortheilhaft und nützlich sei, das mehr Truppen halten will oder muß, als die Bundesbestimmungen sordern. Ferner fei erschöpfend untersucht worden, ob man vielleicht von der in allen deut⸗ schen Staaten zweiten Ranges bestehenden sechsjährigen Dienstzeit abgehen und etwa eine fünfjährige annehmen könne. Man habe eine solche Herab-= setzung aber weder für das Land noch für die Soldaten selbst ersprießlich gefunden. Dem Lande würde dadurch ein jährlicher Mehraufwand von iwa gi, 000 Rihlr. jährlich erwachsen, und jährlich würden 609 junge Leute mehr den bürgerlichen Verhältnissen entzogen werden. Der Soldat aber werde bei nur fuͤnfsähriger Dienstzeit auch nichts gewinnen, da er schon jetzt im sechsten Dienstjahre ständig beurlaubt sei, nur auf ganz kurze Zeit einberufen werde und dessenungeachtet die Vortheile jedes beurlaubten Solda—= ten, nämlich das halbe Belleidungsgeld und Hospital Verpflegung im Er- krankungsfalle, genieße.“ Nach einer durch den Abgeordneten SHeubener veranlaßten kurzen Debatte ging man zur speziellen Berathung des Entwurfs über. Die Deputation hatte sich im Wesentlichen mit den von der ersten Kammer beantragten Abänderungen einverstanden erklärt. Zu §. 1 des Entwurfs, der von der Verbindlichkeit zum Militairdienste handelt, hatte die Deputation vorgeschlagen, in der ständischen Schrift die Staats- Regierung zu ersuchen, durch mit den Nachbarstaaten abzuschließende Con- ventjonen den Uebelstand zu beseitigen, daß verschiedene Staaten an einen und denselben jungen Mann wegen Erfüllung der Militairpflicht Anspruch machen. Nach einer kurzen Dislussion, wobei das Wort „Nachbar- staaten“ verwandelt wurde in „Bundesstaaten“, erhielt der Vorschlag gegen 22 Stimmen Genehmigung,. Bei §. 8, wo unier die Ursachen der Unwürdigkeit, in der Armee zu dienen, auch die Arbeits hausstrafe aufge⸗ nommen worden ist, entspann sich, vom Abg. Meisel angeregt, eine län⸗ gere Diskussion, und es wurde endlich dieser Paragraph, mit einem vom Abg. Metzler gestellten, von den Regierungs- Kommüissarien und der De⸗ putation genehmigten Amendement angenommen, welches dahin geht, daß die AÄrbeilshausstrafe nur dann, wenn sie wegen eines nach allgemeinen Begriffen für entehrend zu haltenden Verbrechens auferlegt worden, zum Müͤitairdienste unwürdig machen soll. Es wurde dafür hauptsächlich gel⸗ jend gemacht, daß die Arbeitshausstrafe auch wegen Vergehen, die man nicht für entehrend halte, auferlegt werden könne, z. B. wegen politischer

Vergehen.

Freie Stadt Frankfurt. Das Wasser des Mains er= reicht? am 26. Januar bei Frankfurt abermals die Höhe von 12 F., so daß es über die dortigen Ufer trat.

EFrankreich.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 23. Januar. Herr Feuillade-Chauvin entwickelte mit Bezug auf das von ihm vorgeschlagene Amendement eine Reihe von Beschwerden über die

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In Bezug auf die Rede Art und Weise, wie das Gesetz über den Staalsrath ausgeführt Der Justiz Minister habe behauptet, das Amendement

worden sei. Odilon Barrot's habe mit dem Staatsraths⸗Gesetz nichts zu schaffen, und es müsse über dieses eine besondere Erörterung stattfinden;

hierzu nun wolle er, der Redner, durch sein Amendement Gelegenheit

eben; dasselbe sei nicht vom Parteigeist eingegeben, sondern bezwecke u ö f. daß sie in demselben Augenblicke, wo sie das Verlangen nach

nur Abhülfe von Ungehörigkeiten. Der Justizm inist er entgegnete,

das Gesetz sei gewissenhaft ausgeführt worden. (Murren auf der linken Seite.) Diese Ünterbrechung seßze ihn in Erstaunen; er könne begreifen,

daß man ihn bei Anssührung des Gesetzes eines Irrthums zeihe,

aber nicht, daß man seine Rechtlichkeit in Zweifel ziehen wolle; das sei ein persönlicher Schimpf für ihn, den er nicht dulden könne; das

vorgeschlagene Amendement sei aber gegen seine Aufrichtigkeit ge⸗ richtet, und er müsse sich daher demselben aus allen Kräften wider⸗ setzen. (Beifall im Centrum.) Man habe ihn beschuldigt, daß er persönliche und politische Rücksichten bei der Wahl der Mitglieder des Staatsraths habe obwalten lassen, dies weise er aufs enischie⸗ denste zurück. Keiner der Requetenmeister geböre seiner Verwaltung an. Sein Hauptzweck sei gewesen, die Auditeure zu belohnen, welche acht, neun Jahre lang die ihnen obliegenden Dienstpflichten eifrig und gewissenhaft erfüllt. Herr Vitet, der Berichterstatter der Adreß⸗Kommisslon, wünschte zu wissen, ob der Zweck des vor⸗ liegenden Amendements blos Tadel der Ausführung des Staatsraths⸗ Gesetzes sei; in diesem Fall müsse er bemerken, daß dazu jetzt u cht die Zeit, da es sich in diesem Augenblick nur um die allgemeine Po⸗ litik der Regierung handle. (O, o! auf der linken Seite.) Man könnte auch sonst am nächsten Tage vielleicht dem Amendement die Deutung geben, es habe die ganze Politik des Ministeriums tadeln sollen. Das Votum könne daher kein aufrichtiges sein, man habe es auf einen bloßen Fang abgesehen. (Lärm.) Herr Feuillade⸗ Chauvin erklärte darauf, es sei durchaus nicht seine Absicht, die Intentionen des Justiz⸗Ministers anzugreifen, son dern nur, denselben zu erinnern, daß er das Staatsraths⸗Gesetz irrig aus⸗ gelegt, und ihm eine nützliche Lehre zu ertheilen. Herr Martin du Nord: Er wolle nicht auf die Frage zurückkommen, ob die erwähnte Verordnung ganz dem Text oder Grund satz des Gesetzes gemäß sei; die Kammer möge bedenken, daß es sich allein darum handle, ob die Verletzung des Gesetzes absichtlich oder unabsichtlich geschehen, falls eine solche wirklich stattgefunden hätte. (Hört!) Die Kammer habe nicht zu erwägen, ob das Gesetz richtig oder unrichtig ausge⸗ legt worden, sondern nur, ob der Irrthum ein wissentlicher gewesen. (Man ruft auf der Linken: Es war ein wissentlicher ) Irren ist das Loos der Menschen (Gelächter), aber er könne ver⸗ sichern, daß die Ausführung des Gesetzes seinerseits aufrichtig und gewissenhaft gewesen. In den funfzehn Jahren, die er in der Kam⸗ mer sitze und öffentliche Pflichten ausübe, habe gewiß Niemand ehren⸗ hafter gehandelt als er, und er glaube das Vertrauen der Kammer zu verdienen. Herr Odilon Barrot: Daß heiße die Diskussion aus dem politischen ins persönliche Gebiet hinilberspielen. Es gebe nichts Politischeres, als die Ausführung der Gesetze, und nichts Ge⸗ fährlicheres, ais sie ungestraft von dem Chef der mit ihrer Vollzie⸗ hung beauftragten Beamten verletzen zu lassen. In solchen Dingen sei Nachsicht nicht am Orte. Welche Bürgschaften hätte man, wenn man gegen ein solches Verfahren nicht seine Stimme erheben wollte? Es stehe die Zukunft des Repräsenkativ- Systems hierbei auf dem Spiel, und ein feierlicher Protest sei nothwendig. Hierauf folgte die bereits gemeldete Abstimmung, weiche 206 gegen und 181 Stimmen für das Amendement ergab, so daß es nur mit einer Majorität von 25 Stimmen verworfen wurde. ö.,

Paris, 21. Jan. Die Diskusston und Abstimmung über das gestrige Amendement Feuillade⸗Chauvins giebt den Blättern heute wieder Stoff zu langen Kommentaren. Das Journal des Débats bemerkt, wie es nach einer verlorenen Hauptschlacht unab⸗ änderlich die Art der Opposition sei, es mit einem kleinen Treffen zu wagen. Nach der großen Diskussion sei gestern die kleine, auf das Partei · AmendementDdilon⸗Barrot's das bescheidene Feuillade⸗Chau⸗ vin's gefolgt. Er habe blos aufrichtige Vollziehung der Gesetze gewünscht und darin durch milde Wortfassung eine Falle gelegt, um die Scharte der Opposition wenigstens zu maskiren. Die Presse hält der Kammer vor, nach fünftägigen Verhandlungen erst mit dem ersten Paragraphen fertig geworden zu sein. Das sei allerdings keine Eisenbahn-Schnel⸗ ligkelt, und jedes Jahr scheine dem Langsamfeits-Prinzip bei der Adreß-Debatte Zuwachs zu bringen. Unter obwaltenden Umständen werde die Adresse wohl in vierzehn Tagen zu Stande kommen. Vom Constitutionnel wird wieder darauf hingewiesen, wie die Majorität bereits von 60 auf 26 gefallen sei. Das Journal des Débats, meint aber, daß nur die Bescheidenheit des Amendements ihm einige Stimmen mehr erworben hätte.

Die Budgets-Kommission der Teputirten-Kammer hat heute er klärt, daß sie sich zuerst mit dem Budget der Marine beschäftigen werde, welches die größte Vermehrung der Kredite enthält. Die Kommission will sich vorerst überzeugen, ob die Vermehrung des Ma⸗

terials, wie sie der Minister vorschlägt, im Verhältniß zu der für den

Dienst geeigneten Bevölkerung steht. Eines der Mitglieder der Kom— misston hat bemerkt, das 1340, als die Regierung außerordentliche Rüstungen anordnete, mehrere Fahrzeuge aus Mangel an Mannschast nicht an die Flotte abgegeben werden konnten, obwohl die Handels Flotte ein beträchtliches Kontingent an die Staats-Flotte überlassen hatte.

Heir Lheirbette.

Die Erwähnung der Oregon - Frage in der englischen Thiem

kommt dem Journal des Débats unerwartet. „Der Para! darüber“, sagt es, „wurde übrigens in England, wie wir men, als im versöhnlichen Sinne lautend betrachtet. Digi Königin die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Eng!

und den Vereinigten Staaten nicht offiziell anzeigt, bemerkt man

befriedigenden Lösung zu erkennen giebt, die Zeit der Lösung in h nahe Aussicht stellt. Der wichtigste Punkt der Thronrede bezieht auf die inneren Angelegenheiten und die Veränderungen, welch der ökonomischen Gesetzgebung Großbritaniens einzutreten haben gewisser Rücksicht übertreffen die angekündigten Vorschläge der gierung bei weitem die allgemeine Erwartung. Die Geiraidegg haben keine besondere Erwähnung gefunden, aber die Gesetze übe Zölle sollen einer vollständigen Aenderung unterliegen.“

Der Courrier de Marseille veröffentlicht ein Schreiben Algier vom 15. Januar, dessen Verfasser, nachdem er sich dan beschwert, wie leicht dort unablässig falsche Gerüchte in Umlauf, setzt würden, hinzufügt: „Heute ist hier ein sehr besorgliches Gry verbreitet, nämlich General Jussuf sei mit 300 Mann der vo befehligten Kolonne gefangen genommen worden. Diese Na wenn auch ohne allen Zweifel ungegründet, hat doch die Be

rung mit großer Besorgniß erfüllt, die nur schwinden wird, hh

Bülletin dieses Generals uns den Beweis liefert, daß die An, eine leere Erfindung war.“ r

Nach dem Moniteur algérien betrug die europäische; völkerung der Kolonie am 1. Juli 1845 in Allem 85, 297 und 1. Oktober 88,159 Köpfe, hatte also in 3 Monaten um 2h

Die Milde des Wetters ist so groß, daß die Mandelbäum!

Gauthier de Rumilly bringt fast dieseiben Argumente voññ,

a Besonders die Zuschläge ohne Konkurreng tadelt er,

n Lherbette.

. e nenn eng der Gefellschaften im Augenblicke des Zuschlags. Das

um bätte diefe Mißbräuche nach seiner Meinung beseitigen lõnnen, 1 habe bei Aufstellung der großen Grundsätze des Gesehes Vemwaliung noch Freiheit genug gelassen zum Handeln. Seit langer 3 habe man ein folches Prelsgeben des Staal. Interesses nicht gel. 4 Augenblick habe man glauben lẽnnen, die Gesellschaft der General- annebmer sei nm durch das Ministerium gebildet worden, um eine ernst⸗- . Konturrenz zu begründen, aber im Augenblicke des Zuschlags habe sie gleichfalls mit den anderen verschmohzen. 26 eBer Rinister der öffentlichen Arbeiten: Die beiden voꝛher · henden Redner schienen die Absicht zu haben, die Kammer zu einem ngen Tad l in Betreff der Eisenbahnen anzutrelben. Die Kammer erin- eich ohne Zweisel des Geistes des Gesetzes. Er wolle anseinandersehen, ée die Veiwaltung in den Vollzug desselben eingegangen sei, ohne von dem g dte Kammern angenommenen Systeme abzugehen: „Bis 1842 hatte uteich nur 10900 Kilom. Eisenbabnen. Man hatte die Art der Ken— n durch 3c versucht. Die n,, wollten sich aber seinlassen, das Vertrauen sehlte. Da erschien das Gesetz ven 1812.

ö besipt Frankreich mehr als 1009 Kilom.,, 600 werden noch dieses Jahr hutt, in O Jahren werden alle Bahnen sertig sein. Das sind die Re- sae.“ Der Minister sprach noch, als der Bericht abgebrochen werden

te.

. läßt sich nicht leugnen, das Eisenbahnwesen in Frankreich, lange Jahre hindurch zurückgehalten durch fortwährendes Hin⸗ d Herreden und den Streit über die Frage, ob der Staat selbst auen oder die Ausführung ganz der Privat-Industrie überlassen, er endlich ob man ein gemischtes System der Betheiligung des Ftaates und der Privat-Industrie zugleich annehmen solle, ist jetzt

achende Bedürfniß, nicht länger hinter den Nachbarländern, nament⸗

genommen. raschem Vorschreiten begriffen. Das mehr und mehr sich fühlbar

Paris in geschützten Lagen schon blühen und die Knospen eines! stanienbaumes im Tuilerieengarten bereits im Aufbrechen sind.

Die Democratie pacifique veröffentlicht eine an Kammern gerichtete Bittschrift des Handels- und Gewerbstandes ganz Frankreich gegen die Uebertreibungen der Konkurrenz um Gunsten der Organisation der Arbeit, worin auf die in erschreaͤem Maße zunehmende Anzahl der Bankerotte, die gedrückte Lage arbeitenden Klassen und auf die dringende Nothwendigkeit schnellen und umfassenden Abhülfe aufmerksam gemacht wird.

Gegen Ende Oktober wurde eine Instruction gegen meh Personen eingeleitet, in Folge der Vorfälle, deren Schauplatz die gin damals war. Diese Instruction ist jetzt beendet. Die Rathelamnz hat so eben eine Verfügung vom 15. Januar erlassen, welche Individuen vor das Zucht-Polizeigericht stellt, wegen Uebertretun der Börsen⸗- und Handelsgesetze und besonders des Geseßzes von 15. Juli 1845, den Verkauf der Actien⸗Promessen betreffen.

Der Präfekt Delamarre, der bei den Adreß⸗Verhand lumen biel⸗= facher Wahlumtriebe beschuldigt worden, ist vom Minister dis War durch den Telegraphen nach Paris berufen.

Xx Paris, 24. Jan. Die Deputirten-Kammer hun heute die Debatte über den zweiten Paragraphen der Adresse zu ö. der sich auf die großen Arbeiten von öffentlichem Nu bezieht.

Herr Lherbette hatte zuerst das Wort gegen den Paragraphen. wolle von den Eisenbahnen sprechen. In dieser Beziehung müsse man Ministerium schwere Vorwürfe machen. (Murren) Er wolle den M stern nicht Schuld geben, die Urheber alles Uebels gewesen zu sein; ich Nachsicht müsse er ihnen vorwerfen für die Betheiligung der hohen Beam des Siaats bei dergleichen Speculationen. „Sonst“, sagte der Rum, „wenn ein Edelmann in die Industrie eintrat, legte er sein n Denn bei dem Greffier des Gerichts seines Wohnorts. geht ist das Gym / der Fall. Jetzt hängt man die Wappenschilde vor den Thüren der Kan Gesellschaften aus, die Generale ihre Epauletten, die Admirale desgleichen nn. ( Gelächter.) Unter allen diesen industriellen Häusern hat sich eine Konkurnmmg bildet, die vierte Seite der Journale stellt die Titel aller großen Herren der Jin zur AÄnsicht für das öffentliche Vertrauen aus: ein bellagenswerthes Stz— spiel. Das Ministerium hätte seinen rechimäßigen Einfluß ausüben sel um die Beamten von der Agiotage abzubringen. Ihre Einmischung diese Geschäfte war um so tadelnswerther, als die Gesetze nicht beobat wurden. Actien⸗Promessen wurden ausgegeben und verhandelt, eine M Operationen drehten sich nur um diese durch das Gesetz untersagten Bom Geschäfte. Aber die öffentlichen Beamten wurden für ihre Theilnahme nur nicht getadelt oder abgesetzt, sondern dazu ermuthigt, dafür bel Man hlelt ihnen das Beispiel einiger Mitglieder beider Kammern von, sie anzufeuern.“ (Murren.) Der Redner zieht einen Vergleich jwischt früheren Vorgängen der Art in England und den jetzigen in Frankreich

h auch Deutschland, in diesem Punkte zurückbleiben zu dürfen, wenn

an nicht unberechenbaren Nachtheilen sich aussetzen wollte, daneben

er auch ein gewisses Schamgefühl darüber, daß man sich vom Auslande erflügeln ließ, bewirkten endlich den Umschwung der Dinge und der Mei- ing. Aber indem man nun mit wahrer Hast die Hand ans Werk legte, ssel man, wie die Erfahrung der letzten Monate gezeigt hat, von em Extrem ins andere: 1837 und 1838 waren die Jahre der sten Schwindeleien mit Eisenbahn⸗-Actien, und erst, als zahlreiche ser derselben gewaltige Verluste erlitten hatten, trat eine Zeit der he in diesen Speculakionen ein. Eisenbahn⸗Actien waren eine von zöemann geflohene Waare, die täglich mehr in Entwerthung ver= nf. Selbst die Actien der indeß bereits im Bau begriffenen grö⸗ ken Bahnen von Paris nach Orleans und Rouen, welche doch nach ün durch die Erfahrung nachmals so glänzend gerechtfertigten Be⸗ hungen die besten Augsichten auf reichen Ertrag boten, entgingen hem Schicksale nicht, und nur wenige kalt das Für und Gegen wägende und die Zukunst daher in günstigem Lichte erblik= ende Kapitalisten kauften in der Epoche von 1841 1843 mälig eine große Zahl von Actien dieser Bahnen zu den damals niedrigen Preisen auf, um später die Früchte ihrer richtigen Wür⸗ gung ver Umstände in reichlichem Maße zu ärndten. Erst als diese jahnen ihrer Eröffnung entgegengingen, und noch mehr nach dieser, 6 die Resultate gleich anfangs sich sehr vortheilhaft herausstellten, st dann begann man sich wieder zur Thätigkeit zu erheben, um von em bis zu einer Art von Manie sich fortreißen zu lassen, welche trmals sehr schlimme Folgen brachte und leicht noch schlimmere fte bringen können, wäre nicht neben den zahlreichen Fällen neuer hwindelei auch ein wirkliches Streben nach Vollendung von Eisen— hnen diesmal vorhanden gewesen. Auch lagen die glänzenden Re⸗ liate der Bahnen nach Srleans und Rouen zu unbestreitbar vor, s daß sich das Vertrauen in die Zukunft der anderen schen hauptbahnen von neuem im Grunde hätte erschüttern lassen. n ven bereits begonnenen Bahnen wurde selbst in Mitte der letzten hweren Krise rüstig fortgebaut, neue Unternehmungen wurden begon— En, 4äu anderen die Entwürfe vorbereitet, und an Kapitalisten, die reit sind, ihr Geld darin anzulegen, ist kein Mangel, wenn sie auch ich die Erfahrungen, zumal der letzten Monate, klüger geworden, s größerer Vorsicht zu Werke gehen. Es sehen nun im Laufe des nes 1846 folgende Bahnen ihrer Eröffnung entgegen: die von

nis an die beigische Gränze; von der großen Bahn von Paris

h Bordeaux, deren Anfangsstrecke die bereits seit einigen Jahren Betrieb stehende Bahn von hier nach Orleans bildet, die weitere

ßtrecke von Orleans bis Tours; die atmosphärische Eisenbahn von

anterre bis St. Germain; endlich die kleine Bahn von Paris nach

Betreff der Eisenbahnen: „Der Minister Melville warde dort angellagt, die Meeaux.

theiligung der hohen Staate beamten bei solchen Speculationen geduldet zu habt Er verwahrte sich dagegen, doch wurde er im offenen Parlament getadelt und gi dann seine Entlassung.“ (Gelächter.) Der Redner zählt nun einige der süngst i gewendelen Kniffe namentlich und näher auf. Der Minister sei dafür vernn wortlich, weil es dessen Pflicht gewesen, sie zu hindern, er sei um so m verantwortlich, da die Gesellschaft der General-Einnehmer durch Vertheih der Actien nur Einfluß für die Regierung auf die Wähler habe gewimn sollen, um im ministeriellen Interesse zu handeln und zu stimmen.

Herr Gauthier de Rumilly: Wenn ein Mitglied der Maja das Verhalten des Ministeriums in dieser ganzen Sache billigte, würde! demselben das Wort abtreten. Er werde in gleichem Sinne sprechen Es wäre also wohl angemessen, daß ein Mitglied Mehrheit vor ihm spräche.

Der Minister der öffentlichen Arbeiten: Er wolle seine hm lungen selbst vertheidigen, aber eist dann, wenn er den Augenblick dazn kommen glaube. Es freue ihn, zuvor die Beschwerden der Gegner zu? ren, Herr Gauthier de Rumilly möge also nur sprechen.

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Sechste Trio⸗Soiree von W. Steifensand und Gebr. A. und J. Stahlknecht.

Beethoven. (Den 26. Januar.)

Für diese sechste und letzle Soiree waren drei Trios, sämmtlich von Beethoven, ausersehen worden; Op. 11 und Op 97 (beide in B-dur), dazwischen Op. 614 in D-dur. Die Bedenken, welche man im Allgemeinen gegen die unmittelbare Aufeinanderfolge dreier Beethovenscher Werke er= haben könnte, verschwinden diesen gegenüber; denn so verschieden, wie im Alter, sind die drei Geschwister auch nach ihrer Physiognomie und ihrer ganzen äußeren Gestalt.

Op. i charakterisirt sich am schärfsten durch seine Variationen am Schluß, über ein bekanntes vollsthümliches Thema. Sie vermeten zugleich die Stelle des Scherzo's und Finale's eine Art der Gestaltung, die in den fpäteren Trios Beethoven's nicht mehr wiederkehrt. Die Variationen dieses Meisters zeichnen sich stets dadurch aus, daß sie nicht blos verschie⸗ denartige Umschreibungen des Thema's bilden, sondern daß sie zugleich einen fortwährenden Wechsel der Stimmungen und Anschauungen in sich schließen so auch hier! Der gemüthsicht Humor, welcher fich als Grund— stimmung im Thema ausspricht, erscheint in, den Variationen unter ben veischiedensten Gestalten; bald sinnige Hingebung, bald, störrische Laune, bald leichtfertiger Scherz, bald steifer Pathos; Alles aber endigt im ausgelassensten Uebermuth, von einer Windsbraut erfaßt plötzlich aus B- dur nach G- dur hin- übergeschleudert und das Tempo vom vier Viertel- zum Sechsachtel-⸗Talt gesteigert wird. Der zweite Satz (Adagio) spricht seinen empfindungsvollen Hauptgedanken in wenig Takten klar und bestimmt aus, und eben so, wie ein jenseitiges Ufer, nur noch reicher und lieblicher, taucht er am Schluß wie⸗ ker empor, dazwischen aber rinnt der breite Strom verschiedenartiger Em-

indem zulttzt die Tonart wie

pfindungen, dessen Wellen erst klein und spielend, über der dunklen Tiefe feiner Nitte aber auch hochaufbäumend und grollend dahinziehn. Das erste Allegro con brio beginnt voll frischer Entschlossenheit, fast keck und trotzig. Ein zweiter Gedanke (D-dur) scheint dieser Stimmung mit ernster fast un⸗ heimlicher Mahnung entgegen zu treten; er stellt sich gleich sam vermit⸗ telnd zwischen den err und den eigentlichen Seitensatz, und erst durch ihn erllärt und bestimmt sich der Inhalt des leßteren. Die getragene und doch dabei mit einem Anflug von Leichtfertigleit dahin eilende Melodie desselbin zeigt jene ursprüngliche Stimmung von ihrem Extrem zurückgeführt auf eine ruhige felbstbewußte, die Mahnung zwar beherzigende, aber nicht fürchtende Zuversicht. Diese Gegenfätze und ihre Vermittelung, im ersten Theile angedeutet, sreten im zweiten noch enischiedener und gewichtiger hervor. Die unn stellen sich durch ihre Entschiedenheit jedem Hörer deutlich heraus, d. h. der In- halt wird ihm klar; er erkennt aber auch ihre Vermittelung, und so wird fein Gefühl nicht minder befriedigt, als sein Verstand, und so erzeugt sich denn gerade an diesem Satze in jedem Hörer das entschiedenste Wohlge⸗ fallen, selbst wenn der eigentliche , desselben ihm nicht so zu vollem Bewußtsein gelangt. Gerade hier tritt die Grund-Idee der Form solcher Sätze (in Sonaten, Trios, Quartetten, Somphonieen immer die ersten) ffarer als irgendwo hervor. Sie ist dieselbe wie in der Form der Fuge, nämlich: Satz, Gegensatz und Ein stim mung; hier freilich wird sie mehr äußerlich materiell, dort mehr psychologisch, gleichsam dramatisch ver⸗ anschaulicht. ,

Das Trio Op. 61 hat keine so charakteristisch hervortretenden Jüge. Es gehört unter diejenigen Musilstücke, die beim eigenen Studium und öf- teren Anhören sich i voller Schönheiten erweisen, allein der Inhalt hält sich doch volllommen im Gleichgewicht mit vielen Werken, sowohl seines als anderer Meister.

Unter diefen allen dagegen ragt hoch empor das zwelte (große) Trio in B-Dur, 0p. 97. Wie in manchem ver edelsten Sprößlinge eines gro= ßen Geschlechts, so zeigen sich in ihm, vereinigt und zur üppigsten Vollen

dung gediehen, alle die Eigenschaften, die sonst nur vereinzelt die Hi

desselben zieren. Höchste Körperschönheit, gepaart mit dem erhabensten

der Seelè, ein Ideal, fast unerreichbar fuͤr die Daistellung so erst das Ganze. Leidenschastslos, in der edelsten Haltung und doch vel innigsten Empfindung, wie in überströmender Fülle, ist der Ausdtru⸗

ersten Theils im ersten Satz gleichsam bestimmt, uns die Gestah in btühenden Heldenjünglings vor die Stele zu zaubern. Im zwesten stüsn als schwebe in duftiger Gestalt die Fabel empor, die mil sin Sagen“ und Wundergeschichten, die Helden und großen Begebenh so gein wie mit leuchtenden Nebeln umgiebt. Die Ausführung dieser

licen, besonders für Violine und Cello (sempre pizzicato) so schwi

war in der That vortrefflich. Nicht minder die des Scherzos, welche

hier unmittelbar dem ersten Satz anreiht, während es sonst gewöhnlich di das Adagio von demselben getrennt ist. Baß die Empfindung den Komponn hier sogleich zum Scherzo drängte, hat wohl darin seinen Grund, daß Gewichtigleit des ersten Satzes diesen zum Centrum des Ganzen erhebt die übrigen Theile des Wertes sich dann immer wieder in Beziehung; ihn zu denken, während sonst das Adagio als der Gipfelpunkt der Stimm erscheint, zu welchem der erste Satz emporstrebt und von dem sich die pen lehten gieichsam wieder herniederfenken. Dem tiefsien Enst

Empfinduͤng unmittelbar den Scherz und den Muthwillen gegenübei stellen: dies scheint das geeignetste Mittel, wiederum ein Gleichgen, einer über dasselbe hinaus erhöhten Stimmung zu erzeugen. Tiefer 6 und trübe Empfindungen sind Zustände des Gemüths, fie n den. Gegensaß geheilt und wohnlhnend beseitigt werden. Dar n . aber würde statt des wohlthuenden Eindrucks einen 16, ichen erzeugen. Eine Abweichung von der gewöhnlichen Reb n der vier Sätze muß daher nolhwendig in der eigenthüm Beschaffenheit derselben wohlbegründet sein. Qb die hier dersich i gründung in Beziehung auf das Beethovensche Trio auch wirklich hal erscheine, muß dem Gefühl jedes Einzelnen zur Beurtheilung

überla ]

Großbritanien und Irland.

Unterhaus. Sitzung vom 22. Januar. Wie schon er= ähnt, wurde in diesem Hause die Antworts⸗Adresse auf die Thron⸗ be von Lord F. Egerton beantragt und Herrn E. B. Denison lerstützt. Beide verbreiteten sich nach kurzer Erwähnung der von Thronrede hervorgehobenen Beziehungen des Landes über die be— nstehende Aenderung der Handels- Politik, auf welche die Minister= ssis bereits vorbereitet habe. Lord J. Egerton, konservatives Mitglied Süd⸗Lancashire, erklärte, daß auch seine Ansichten über diesen Punkt sentliche Aenderungen erlitten haben, daß er besonders den Getraidebau ht länger für berechtigt erachte, den Schutz des Staates vorzugs— se in Anspruch zu nehmen, vielmehr . daß derselbe der Ge⸗ iie-Production vollkommen gleichgestellt werden müsse. Die Zoll⸗ snißigungen, welche für die Industriezweige zur Anwendung ge—

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kommen seien, haben sich vollkommen als heilsam bewährt, und es stehe nichts mehr im Wege, dasselbe Prinzip auch für die Getraide⸗ Production geltend zu machen. Die Furcht vor der Abhängigkeit vom Auslande sei Chimäre, wie dies im Jahre 1810 sich gezeigt habe, als England, fast mit der ganzen Welt im Kriege, dennoch J, 206, 000 Quar- ter Getraide aus allen Gegenden Europas und darunter sogar 600, 000 aus Frankreich bezogen habe. In gleichem Sinne sprach Herr Deni⸗ son, der indeß große Vorsicht bei Behandlung einer so wichtigen Frage empfahl. Nach ihm nahm sogleich Sir R. Peel das Wort, um seine Erklärung über die Motive und Grundsätze abzugeben, welche seinem Verhalten in der letzten Zeit zur Basis gedient haben, und dadurch den üblen Nachreden ein Ende zu machen, mit denen er von manchen Seiten überschüttet worden sei.

Er wolle Auskunft geben, sagte er, wie es gekommen, daß er und seine Kollegen ibre Aemter in die Hände der Königin niedergelegt haben, und daß er dennoch jetzt wieder als Minister vor diesem Hause auftrete. Die nächste Ursache zur Auflösung des Ministeriums im Anfange des Monats Dezember sei die Kalamität gewesen, welche durch das Fehlschlagen der Kartoffel ⸗Aerndte einen großen Theil von England und Schottland und einen noch größeren Theil von Irland betroffen habe. Diese Kalamität habe ihm (Sir Robert Peel) einen unverweilten Entschluß nöthig zu machen ge— schienen, nicht nur in Betreff der temporair anzunehmenden Maßregeln der Abhülfe, sondern auch in Betreff des definitiv wegen Abänderung der Ge— traidegesetze einzuschlagenden Verfahrens. Er wolle dem Fortschritte der Vernunft und Wahrheit nicht die ihm gebührende Huldigung vorenthalten dadurch, daß er in Abrede stelle, daß seine Ansichten über das Schutz⸗Zollwesen eine Veränderung erlitten haben; er trage kein Bedenken, dies einzugestehen, noch zu erklären, daß er geneigt sei, den Ar⸗ gumenten und der Ueberzeugung der Gegner nachzugeben. Man könnte glauben, es liege eiwas Demüthigendes für ihn in einer solchen Erklärung, das sei aber nicht der Fall; er habe kein solches Zutrauen zu der Fähigkeit der Menschen, zu bestimmen, was das Rechte sei, daß er nicht zugeben sollte, jene Fähigkeit könne auf einem Irrwege befangen sein; gedemüthigt würde er sich nur sühlen können, wenn er sich enthalten hätte, jene Erklärung abzugeben, aus Furcht, man möge ihn der Inkonsequenz zeihen. Die einzige Frage, welche man aufstellen könne, sei, ob man es bei solchen Modificationen der Ansichten ehrlich meine. Diejenigen, welche be⸗ haupten, daß alle Hindernisse der freien Einfuhr von Lebensmitteln beseitigt werden müssen, haben einen großen Vortheil in der auf der Natur der Dinge beruhenden Präsumslon für eine solche Ansicht auf ihrer Seite, um so mehr, da bereits allerseits zugegeben sei, daß hohe Schutzzölle im aus- schließlichen Interesse einer besonderen Klasse gefährlich seien.

„Ein Theil der Vertheidiger hoher Getraide-Zölle“, fuhr der Premier- Minister sort, „haben denn auch diese Vertheidigung aus höheren politischen Gesichtspunkten zu führen gesucht. Sie haben angesührt, wie ich selbst an—

eführt habe, daß für die Erhaltung des Schutzsystems öffentliche Gründe lu den Es wurde für mich deshalb in meiner Stellung durchaus noth— wendig, zu erwägen, ob die Gründe, welche gegen die Veränderung der Korngesetze sprechen, halibar sind oder nicht. ie Argumente zu Gunsten des Schutzes mußten nun entweder dahin gehen, daß Beschützung der ein—⸗ heimischen Industrie an sich ein gesundes Prinzip wäre, und deshalb der Acker⸗ bau, welcher doch ein Zweig solcher Industrie ist, ein Recht auf diese Beschützung hätte, oder daß in einem Lande, wie das unsrige, belastet mit einer ungeheuren Schuld und einem großen Steuer ⸗System, bse einheimische Industrie gegen die Konkurrenz des Auslandes geschützt werden müßte, oder endlich noch, daß die Interessen des großen Theils der Gesellschaft der arbeitenden Klassen in dieser Frage nicht vergessen werden dürften, da natürlich die Höhe des Tagelohns durch den hohen oder niedrigen Preis bedingt würde. Endlich konnte noch behauptet werden, daß der Grundbesitz der besonderen auf ihm lastenden Bürden wegen zu besonderem Schutze berechtigt sei, ob- schon dies mehr eine Frage der Gerechtigkeit, als der Politik ist, die sich durch Gewährung einer Entschädigung erledigen läßt. Die ersten drei Einwürse gegen die Entfernung des Schutzes sind Einwürfe, welche sich auf Rücksichten der öffentlichen Polslik stüßen. Nun will ich nicht diejenigen weiter tadein und ihres ihnen zukommenden Verdienstes berauben, welche, a priori urtheilend, zu dem Schluß gekommen sind, daß Schutz dem Prinzip nach schon verwerflich sei. Die Vernunft, ohne Erfahrung, brachte sie zu dieser Ueberzeugung. Meine Ansichten sind durch das Resuͤltai der Erfah⸗ rung der drei letzten Jahre geändert worden.“ Diese Nesultate haben, wie Sir R. Peel weiter bemerkte, die vorgenommene allmälige Aufhebung der Schußtzzölle vollkommen gerechtsertigt und einen sehr günstigen Einfluß auf die sozialen Zustände des Volkes geübt. Alle Beobachtungen, welche er bei einem Vergleiche der Resultate der beiden einander entgegenstehenden Sosteme gemacht habe, gehen dahin, daß die Argumente zu Gunsten des Schutzzoll⸗Systems nicht länger haltbar seien. Er glaube nicht, daß das Durchschnitismaß des Tagelohnes während der letzten drei Jahre, einer Zeit verhältnißmäßigen Ueberflusses, die Behauptung rechtfertige, daß nie⸗ drige Preise nothwendigerweise niedrigen Tagelohn bedingen. Als Lord J. Russell im vorigen Jan? seine Motion gegen das Schutzzoll - System vorbrachte, habe er (Sir R. Peel) gesagt, es sei nicht zweckmäßig, die bis—= herige Handels Politik des Landes leichtsinnig zu verlassen; man müsse vor= 6e zu Werke gehen. Nunmehr habe man aber die Resultate der großen Tarifermäßigungen vor Augen, und lönne nicht länger behaupten, daß eine ö n, der einheimischen Industrie durch Schutzzölle an und für fich recht sei. (Lauter Beifall Das Argument, daß die hohe Schuld- und Abgabenlast Englands es verhindere, die Konkurrenz mit anderen Staaten zu halten, habe sich ebenfalls als unwahr gezeigt, wie sich daraus ergebe, daß der Werth der Ausfuhr gerade in den letzten Jahren sehr be— deutend gestiegen sei; derselbe habe im Jahre 1839 betragen 53,000,000; 1810, 31, oMν ; 181, 51,00 56; 1842, N, 0ο,οο0; isas, 52, 000,000; 1844, 58,000, wobei noch der Handel mit China gar nicht in Rechnung gebracht sei. Eben so günstig habe sich trotz der bedeutenden Zoll⸗Ermäßlgungen die Staats -Einnahme gestellt, und daß auch der soziale Zustand des Landes den vortheilhaften Einfluß größerer materieller Wohl- fahrt empfunden habe, gehe daraus hervor, daß die Zahl der Verbrechen sich während der leßzten drei Jahre um 21 pCt. vermindert habe. Uebrigens werde auch das Ackerbau-Interesse selbst, welches man so sehr durch Weg- schaffung der Schutzzölle gefährdet halte, durchaus nicht benachtheiligt wer= den, wie denn die Freigebung der Flachs - Einfuhr, die Ermä—⸗

ßigung des Zolles für Schlachtvieh, durch die vermehrte Einfuhr dieser Artikel feinen Druck auf die Preise derselben ausgeübt, sie viel- mehr in den lebten Jahren noch gesteigert habe. Nachdem er (Sir Robert Peel) diese Ueberzeugungen llen g hätte er natürlich dem zu erwartenden wiederholten Antrag? des Herrn Villiers wegen Aufhebung der Getraide= Gesetze nicht serner direlt widersprechen können, wenngleich er es nicht für geeignet gehalten hätte, selbst auf die Abschaffung dieser Gesetñze anzutragen; vielmehr würde er seinen Freunden im Parlamente erklärt haben, daß man auf ihn als Vertheidiger der Getraide⸗Gesetze nicht länger rechnen könne, Das Unheil der Kartoffel-Krankheit aber, welche im vorigen Herbste Europa heimsuchte, habe ihn verhindert, diesen Weg zu versolgen; das schleunigere Mittel zur Abhülfe indeß, welches er in Vorschlag brachte, habe die leßten ministeriellen Krisen herbeigeführt, über welche er nunmehr nähere Erklärungen geben wolle. Am ersten Tage des November, erklärte Sir R. Peel, h abe er die Aufhebung der Fer für die Einfuhr fremden Ge⸗ traides im Kabinetie in Vorschlag gebracht und denselben auf die ihm von allen Seiten aus dem Julande, wie von den diplomatischen Agenten im lus lande. eingehenden Berichte über den drohenden Mangel basirt Berichte, aus denen Sir R. Peel sehr ausführliche Mittheilungen gab; auch habe er

bereit erklärt, das Parlament unverzüglich zusammenzuberufen. Sein Vor schlag habe indeß nur bei dreien seiner Kollegen Gehör gefunden, und die Kabineis⸗Versammlungen seien am 6. November beendet worden, ohne daß man zu einem Beschluß gekommen sei. Wenn er (Sir R. Peel) damals seine Entlassung nicht eingereicht habe, so sei dies nur aus Rückicht auf das Interesse des Staats, nicht auf sein Privat-Interesse geschehen, und in der Erwartung, daß die Ereignisse endlich doch zu einem Enischlusse vrän⸗ gen würden. Das Kabinet habe sich am 25. November wieder versammelt, um die inzwischen eingegangenen Berichte zu erwägen, und er (Sir Roben Peel) habe darauf noch einmal die Freigebung der Getraide⸗ Einfuhr sei es durch Geheimeraths-Befehl oder Parlaments- Alte beantragt, obgleich inzwischen der bekannte Brief Lord John Russell's an seine Konstituenten erschienen war und die beantragte Maßre- gel, welche am J. November unbezweifelt das , . freien Willens ge⸗ wesen sein würde, am 25. November nur als das Resultat fremder Einge⸗ bung hätte erscheinen können. Aber auch jetzt noch habe sein gor keinen Anklang gefunden. Lord Stanley insbesondere habe erklärt, daß er von der Nothwendigkeit desselben sich nicht überzeugen könne, da er die Be- richte von der Noth für übertrieben halte. So von seinen Kollegen ver⸗ lassen, habe er sich genöthigt gesehen, der Königin seine Entlassung ein= zureichen, und diese habe darauf Lord John Russell zu sich beschieden und ihn mit der Bildung eines neuen Kabinets beauftragt. Für den Fall, daß dies gelungen wäre, würde er (Sir R. Peel) als Prwwat-= mann die Bemühungen des Ministeriums, die Getraidegesetzfrage zu regu⸗ liren, unterstüßt haben. Am 20. Dezember aber habe ihn die Königin wissen lassen, daß Lord John Russell's Versuche sehlgeschlagen seien, und daß auch seine (Sir R. Peel's) früheren Kollegen sich gewei⸗ gert haben, ein Ministkriun zu bilden, dem die Beibehaltung des Schutzzoll⸗Systens zur Grundlage seines Programms diente, weshalb sie ihn denn auffordere, seine Entlassung zurückzunehmen. Das habe er denn gethan, und seine früheren Kollegen, als er ihnen seine Pläne vor- legte, haben, mit Ausnahme Lord Stanley's, sich bereit erklärt, von neuem in das Ministerium einzutreten. (Schluß folgt.)

unterhaus. Sitzung vom 23. Jan. (B. H.) Bevgr das Haus zu der Berathung Über den vorliegenden Comitè⸗-Bericht in Bezug auf die Adresse überging, welcher einige Fragen von allge- meinem Interesse anregte, fragle Lord John Russell, ob die Re⸗ gierung eine Aenderung der gesetzlichen Bestimmung bezweckt, welche die Beschaffung der Eisenbahn-Deposita in baarem Gelde verfügt und einige Verlegenheiten herbeiführen könnte, da man diese Deposita für dieses Jahr auf 9 Millionen berechnet. Der Kanzler der Schatzkammer erwiederte, daß die Regierung dies nicht beabsich⸗ tige, und daß er seinerseits glaube ein schlechtes Beispiel zu geben, wenn er dem ständigen Reglement zuwider und nur zum Vortheile einzelner Indivi⸗ duen darauf antragen wollte, daß es gestattet sein solle, die Deposita auch in Staats⸗Obligationen und Wechseln zu machen; übrigens halte er dafür, daß die Verlegenheiten sehr übertrieben dargestellt worden seien und mit der Zeit von selbst verschwinden werden. Die Herren Mangles und Mastermann bestritten diese Ansicht und behaup⸗ teten, die Verlegenheit mache sich schon seit langer Zeit und sehr merklich fühlbar.

Als hierauf der Comité-Bericht über die Adresse eingebracht wurde, hielt Herr Colquhoun eine längere Rede zu Gunsten der Getraidegesetze, forderte die Agrikulturisten auf, in ihrem Widerstande gegen jede Aenderung kräftig zu beharren und suchte ihnen begreiflich zu machen, daß Sir Robert Peel keinesweges die Qualität der Unent⸗ behrlichkeit für sich in Anspruch nehmen könne. Herr Hume hielt darauf dem Premier⸗Minister und seinem Verfahren eine energische Lob⸗ rede, erklärte, daß neun Zehntel der Bewohner des Landes seinen Maß⸗ nahmen Beifall schenken und wies nach, daß es thöricht sein würde, die Konsequenz so weit zu treiben, daß keinerlei Umstände der Aenderung frü⸗ herer Meinungen zur Rechtfertigung sollten dienen können. In der Thron-Rede fand er nur die Bezugnahme auf den Traktat wegen Unterdrückung des Sklavenhandels zu tadeln, da jede gewaltsame Unterdrückung dieses Handels ihm unausführbar erscheine, dagegen be⸗ lobte er besonders, mit Rücksicht auf die Beziehungen zu den Verei⸗ nigten Staaten, die beabsichtigte Verstärkung des Heeres und der Flotte. Sir Robert Peel erklärte, die Regierung sei mit Rücksicht auf die allgemeinen Interessen der Civilisation und Humanität eifrigst bemüht, so weit die National⸗Ehre es gestatte, Alles anzuwenden, um den Frieden zu erhalten. Er habe deswegen die ernstlich= sten, mäßigsten Vorstellungen an die Regierung der Vereinig⸗ ten Staaten gemacht und hoffe, daß dieselben in gleichem Sinne aufgenommen werden. Ein Kampf zwischen zwei solchen Mächten würde eine allgemeine Kalamität sein. Was die persönlichen

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ben. Jedenfalls herrscht trotz die ser Abweichung in der Anordnung der siedigendste und innigste Zusammenhang zwischen den einzelnen Sätzen. nAdagio meint man freilich, der Gesang eines ganzen Volkes müsse hier simmen oder wenigstens alle Geiger eines f Orchesters! Gewiß re es daher von dem größten Effett, wenn gerade in diesem Werke statt

einfachen Besetzung der Streich- Instrumente einmal eine vervielfachte eandt würde. Wäre der Versuch nicht möglich? und spüren Allem die ausführenden Herren Künstler in sich nicht auch so etwas, als länge hier selbst die größte Kraft des Einzelnen wie das Lallen eines ndes? Die einzelnen Schönheiten des Werkes und seinen Verlauf noch her zu beschreiben, wäre theils eiͤn vergebliches, theils ein zu großes Un- ehmen. In schwindelndem Presto endigt das Ganze. Die Töne ent n schneller und schneller, wie eine Vision, die ein trübes verhüllendes wölk vor unseren Augen hinweggerafft wie ein schwindender Traum. àSchluß-Aktorde schlagen hart ünd fast verletzend drein, wie plötzliche sgeghelle in das von süßem Schlummer erwachende Auge!

So ständen wir denn am Schluß einer Reihe von Soireen, die durch in Inhalt und durch ihre Bestimmung zu den interessantesten und bedeut- nsten der Saison . Wir haben es für unsere Pflicht gehalten, n mit Aufmerksamkeit zu folgen, unser Bestreben darauf zu richten, vor= fi die Bedeutung solcher Werle näher ans Licht zu ziehen, welche der d nin am leichlesten und häufigsten ausgesetzt sind, deshalb, weil ihre

ln ie dem allgemelnen Vl hren trner liegt, so daß man leicht gad angel an Schönheit hält, was doch nur eine besondere Art, oft der a Ausdruck derselben ist. Freilich die Sprache kann hier überall in euten, und welche Bilder sie auch der Phantasie entlehnt, um die

haften Gestalten musikallscher Anschauung zu verkörpern ... Die Rede geht herab, denn sie deschrelbt, Der Geist will aufwärts, wo er ewig bleibt es Drum mit dem Bilde hebet euren Blick esonders waren es Beethoven's Werke, deren Bedeutung, Sinn

und innerstes Wesen wir öfter versuchten, darzustellen, denn selbst von denen, welche den Namen dieses Meisters äußerlich mit Hochachtung nennen, und die seine Werke verehren, ist immer nur noch ein kleiner Theil zum wahren, lebendigen Verständniß derselben gelangt. Ja, beharrt doch selbst eine gewisse Tages- Kritik noch immer bei dein alten Vorurtheil, als sei Beethoven im Vergleich zu Mozart und Haydn willkürlich in seinen Formen, zer- rissen, sährig und unstät, während doch gerade alle Formen, die bei Haydn theils noch im Keime liegen und bei Mozart oft von einer ge— wissen Ueberfülle der Erfindung gleichsam zerschwemmt werden, in seinen Werken zur höchsten Vollendung gelangen; zu einer Vollendung, die jeder ästhetischen wie pfyͤchologischen und philosophischen Analvse Stich hält. Seine Werke sind organisch, d. h. es herrscht in ihnen dasselbe Ebenmaß aller ein zelnen Theile, dieselbe Uebereinstimmung zwischen Mittel und Zweck, dasselbe Verhältniß zwischen Bestimmung und Befähigung wie in den organischen Naturtkörpern, von denen Göthe sagt:

„Alle Glieder bilden sich aus nach ew'gen Gesetzen,

„Und die seltenste Form bewahrt im Geheimen das Urbild.“

Auf dies Verhältniß der einzelnen Glieder, auf jene ewigen Gesetze und auf das Urbild der Form in jedem der einzelnen Werke, wo es nothwen dig erschien, hinzuweisen, das war unser Bestreben den einzelnen Ausfüh⸗ rungen derselben gegenüber. In diesem Geschäft aber, nämlich: die ein- zelnen Werke nach Stoff und Form, und inwiefern die letztere jenes Urbild des Schönen auch wirklich in sich schließt, zu beurtheilen, beruht ja auch die Hauptaufgabe der Kritik. Zu dieser Art des Urtheils soll sich jeder Einzelne im . allmälig heranzubilden trachten. Nur selten aber giebt uns unser eigenes Gefühl, wenn wir es noch nicht gewissenhast ge— bildet, eine richtige Vorstellung von jenem Urbild des Schönen. Sie will erworben sein; nirgends aber kann man sie besser erwerben, als in der fortwährenden Anschauung wahrhaft klassischer Werke. So bringt auch in der That ein fortwährender Umgang mit Beethoven unser Gesühl all- mälig auf einen Standpunkt, wo ihm die Anforderungen des veredelten

Geschmacks wahrhaft als unabweisbar erscheinen, und wo daher unser Wohlgefallen an der Kunst sich schlechterdings nicht über den kleinen (oder auch großen) Kreis wahrhaft klassischer Erzeugnisse will hinaustreiben lassen. Folgende Zeilen von Göthe enthalten drei Dinge zu gleicher Zeit:; den Begriff der Schönheit, indem sie den höchsten und edelsten Quell des Wohl⸗ gefallens bezeichnen, daraus aber geht als zweites für uns hervor der Be- griff der Flachheit unseres heutigen Kunstgeschmacks und endlich drittens das Bewußtsein über die weit von dem Pfade wahrer Kunst abirrenden Wege unseres heutigen Kunstschaffens. Die Zeilen lauten:

Dieser schöne Begriff von Macht und Schranken, von Willkür Und Gesetz, von Freiheit und Maß, von beweglicher Ordnung, Vorzug und Mangel, erfreue dich hoch; die heilige Muse Bringt harmonisch ihn dir, mit sanftem Zwange belehrend. Keinen höhern Begriff erringt der sittliche Denker,

Keinen der thätige Mann, der dichtende Künstler; der Herrscher, Der verdient, es zu sein, ersteut nur durch ihn sich der Krone. Freue dich, höchstes Geschöpf, der Natur, du fühlest dich fähig, Ihr den höchsten Gedanken, zu dem sie schaffend sich aufschwang, Nachzudenken. Hier stehe nun still und wende die Blicke Rückwärts, prüfe, vergleiche und nimm vom Munde der Muse— Daß du schauest, nicht schwärmst, die lieblich volle Gewißheit.

Auch die Trio-Soireen haben die wichtige und schöne Bestimmung übernommen, dem, welcher es nutzen will, eine Gelegenheit zum Anschauen und Vergleichen mannigfacher wahrhafter Kunstwerke zu bieten. Sie ha— ben sich das Edelste und Beste aus dem Gebiet gewählt, welches sie bebauen. Dank daher sei auch hier den Künstlern, die sie veranstaltet, für iht wahr= haft künstlerisches Bemühen gezollt. Möge ihnen die Anerkennnng in allen den Gestalten entgegentreten, wie sie unser irdisches Treiben liebt und fordert.

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