Smyrna angelommen. Es ist bestimmt, monatlich einmal die Tour zwischen Smyrna und Kandia zu machen und dabei die meisten grö⸗ ßeren Inseln des Archipels zu berühren. Bis jetzt berührte keines der ewöhnlichen Dampfböte das herrliche Kandia, so daß es von Rei⸗ enden wenig besucht wurde und in vieler Hinsicht noch eine terra incognita blieb. Die Communications-Mittel in den türkischen GBe⸗ wässern werden täglich zahlreicher. Wir haben bereits österreichische, französische, englische, russische, türkische und ägyptische regelmaßig gehende Dampsschiffe. Nach allen Seiten hin kreuzen sich die Linien, wie nach der Donau, Trebisond, Odessa, Salonichi, Beirut, Alexan⸗ drien, Syra, Malta, Kandia ꝛc. ja sogar im Bosporus von einem Ufer zum andern. Und dies Alles ist im Verlaufe von acht Jahren entstanden. Die türlische Unternehmung, welche eine ziemliche Anzahl Dampfschiffe (zehn) zur ihrer Disposition hat, schadete sich in neuester Zeit sehr dadurch, daß sie ihre europäischen Offiziere verabschiedete und durch türkische ersetzte. Es hat sie hierzu das bekannte Zusammenstoßen zweier ihrer Dampfschiffe im Schwarzen Meere, welche beide von eng⸗ lischen Capitainen kommandirt waren und wovon eines zu Grunde ging, bewogen. Zu türkischen Kommandanten hat aber, Niemand Zutrauen, und man zieht es daher vor, wo es möglich ist, die europãischen Dampfböte abzuwarten. Der prächtige „Üsküdar“ wäre bei seiner letzten Herreise von Trebisond beinahe auch zu Grunde gegangen und ist so mitgenommen, daß er nicht mehr das Meer halten kann. Die Türken hatten in der finstern, stürmischen Nacht dermaßen den Kopf verloren, daß der englische Maschinist dem Steuermann das Ruder aus den Händen riß und, obgleich kein Seemann, doch die Leitung des Schiffes übernahm. Durch dieses geminderte Zutrauen zu den türkischen Dampfböten haben die österreichischen bedeutend gewon- nen; sie werden jetzt nicht mehr im mindesten von der Pforte belästigt, alle frühern Verbote und Zwangsmaßregeln, um die türkischen Unter⸗ thanen von ihrer Benutzung abzuhalten, sind aufgehoben und seit lan ger Zeit keine Klagen hierüber von Seiten der Capitaine eingelaufen. Die österreichische Flagge ist jetzt die, welche man häufigsten in den Gewässern der Levante sieht. Nach und nach schwingt sich aber auch die russische empor. Die Zahl von Rußlands Dampfschiffen ist im—⸗ mer im Steigen, und viele fremde Schiffe, namentlich griechische, be⸗ dienen sich seiner Flagge zu ihren Handels-Speculationen, wozu sie der alte vortheilhafte Handels-Vertrag Rußlands mit der Pforte — der neue ist noch immer nicht von Rußland ratisizirt — einladet.
Eisenbahnen.
St. Gallen. Dem auf den 16. Februar zu einer außer⸗ ordentlichen Sitzung einberufenen Großen Rath wird ein Staats⸗ Vertrag zwischen den Kantonen St. Gallen, Graubündten und Tessin über die Anlegung einer Eisenbahn durch das Gebiet dieser drei Kantone bis an den Bodensee und der Entwurf derjenigen Be⸗ dingungen vorgelegt werden, unter welchen der für die Genua-Luk— manier Eisenbahn sich bildenden Gesellschaft der Bau und der Be⸗— trieb dieser Bahn gestattet werden soll. Die Bedingungen sind für die Gesellschaft so günstig als möglich gestellt, und es steht zu erwar— ten, daß der Große Rath keine wesentlichen Abänderungen beschlie⸗ ßen werde, wodurch die Ausführung des Unternehmens in weite Ferne gerückt werden könnte. Gleichzeitig wird dem Großen Rath noch ein Gesetz -Vorschlag vorgelegt werden, durch welchen eint Modifizirung der Zoll- und Weggelds-Ordnung für die Einfuhr der Eisenschienen, Lokomotiven und das ganze Betriebs-Material für die erwähnte und noch andere Eisenbahnen im Kanton Befreiung vom Kantonal-Zoll zugesichert wird.
— —
144 gandels und Bäörsen ˖⸗ nachrichten.
Berlin, 30. Jan. Die Course unserer Eisenbahnen schwankten heute je nach Bedürfniß für die morgende Abrechnung. Am Schluß der örse
blieben alle Actien sehr fest.
Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 29. Januar 1846.
Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 28 Sgr. 10 Pf., auch 2 Rihlr. 26 Sgr. 7 Pfe; Roggen 2 Rihir. 1 Sgr. 2 Pf., auch 4 Rihlr. 28 Sgr. 10 Pf.; große Gersst' 1 Rthlr. 16 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste Rthlr. 20 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rihlr. 15 Sgr. 7 Pf. z Hafer 1 Ahl. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1è Rihlr. 2 Sgr. 5 Pf.; Erbsen 2 Rihlr. 14 Sgr. 5 Pf. Eingegangen
sind 89 Wispel 12 Scheffel.
u Wafser: Weizen (weißer) 3 Rihlr. 1 Sgr. 2 Pf., auch 2 Rihlr. 28 32 10 Pf. und 2 Rthlr. 24 Sgr.; Roggen 2 Rihlr. 2 Sgr. 5 Pf. auch ? Nihlt. 1 Sgr. 2 Pf.; große Heiste 4 Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf.
Mittwoch, den 28. Januar 1846.
Das Schock Stroh 10 Rihlr. 15 Sgr., auch 9 Rthlr. Der Ceniner
Hen 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr. Kartoffel ⸗Preise. Der Scheffel 15 Sgr., auch 10 Sgr. Branntwein ⸗Preise.
Die Preise von Kartoffel⸗-Spiritus waren am 24. Janugr 17 — 173 Rihlr.,, am 27. Januar 177 — 173 Rthlr. und am 29. Januar d. J. 173 - 17) Rihlr. (frei ins Haus geliefert) pr. 200 Quart 54 96 oder 10, 800 0
nach Tralles. Korn ⸗ Spiritus; ohne Geschäft. Berlin, den 29. Januar 1846.
Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Ber lCiner Börse. Den 30. Januar 1846.
Pr. Cour. . Pr. Cour. nn s. ð mriet. Geld. k hriet. Geld. Gem. St. Sehuld- Sch. 3 98 973 rl. Pots d. Eisenb. 5 — — Prämien- Scheine do. do. Prior. Obl. 4 — — d. Seeh. à 50 r. — 88 — Pigd. Lpz. Eisenb.— — — Kur- u. Neumärk. do. do. Prior. Obl. 4 — — Schuldverschr. 3] 96 göz rl. Auh. abgest. — 117 116 Berliner Stadt- do. do. Prior. Obl. 4 100 — Obligationen 33 985 9g8 PDüss. Elb. Bisenb. 5 94 93 Danxz. do. in Ih. — — — do. do. Prior. Obl. 4 — 97* Westpr. Pfandbr. 35 96 * 96 Rbein. Eisenbh. — — 86 * Grossh. Pos. do. 4 1035 1023 d0. do. Prior. obl, d 98 — do. do. 33 895 — Ido. v. Si) at garant. 3 — — Ostpr. Pfandhr. 3 — 977 Ob. Schles. E LA 4 — — TPommm. do. 3 97 97 do. Prior. 4 — — cur. u. Neum. do. 3 98 — do. Lt. B. — 100 995 Schlesische do. 3 — 973 Iz. St. E. Lt. A. . B. — 118 117 do. v. Staat g. Li k. 3 9653 — Had. Ilalbst. E. 4 — — Br. Schw. -Frb. B. 4 — — Gold al marco. — — do. do. Prior. Obl. 4 — m Friedriehsdbor. — 13353 13 Born. Keiner: eh. 5 — — And. Gldm.à 5 JI. — 113 119 Rieders ch. Me. . e. 4 10905 99 Disconto. — 47 53 do. Prioritst 4 987 — Wilh. B. (C. O.) 4 — .
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 26. Jan. ; Niederl. wirkl. Sch. 605. 59h Span. 23 5. 395 do. 403. Ausg. — Fass. 615. zinsl. — . Preuss. Pr. Sch. —. Foln. —.
495 Russ. Hope 905.
Frankfurt a. M., 27. Jan. Bb'ꝰb Met. 1123 G6. Bank Actien p. uli. 1937. 35. ayr. Bank- Actien 717 Er. Hope 90 Er. Stiegl. 89 Br. Int.
59. 593. Poln. 300 Fi. 1014 6. do. Soo FI. S2. .
Hamburg, 28. Jan. Bauk- Actien 1600 31. Kugl. Russ 108 ; Wien, 26. Jan. h9h Met. 1121.
Actien —. Aul. de 1834 160.
Das Absnne ment beträgt:
1X6 do. 1013. 33 7 2 Athir. für 4 Jahr.
do. 1s39 1213. Nordb. 180. Mail. 1245. Livorn. 1171. Pest. 105. Badu. 93.
len Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. tions -Gebühr für den
Meteorologische Geobachtungen.
1846. Morgens Nachinittags
29. Januar. 6 Uhr.
einer Seile des Allg. Anjeigers 2 Sgr.
Lustdruck. .... 334, 70 Par. 334, 34 Par. 33, o ar. 3,2 R. — 3,6) R. 3,90 R. —
Luft urme .... — 6, S8 Rn. —
Thaupunkt.... — 8, o? R. —
HDunstsattigung. S9 pCt.
Wetter. ...... trüh. Wind.. ... SW. Wolkenzuß .
Tagesmittel: 331, 31! Par. .. — 4,5) R. ..
Vorstellung: Die Mündel.
Sonntag, 1. Febr. Im Opernhause. stellung: Ein Feldlager in Schlesten.
Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den erhöhten Opem .
ĩ kauft. ,
und Jeanneton. Hierauf: Der Sohn auf Reisen. ; Montag, 2. Febr. Im Schauspielhause. 22ste Abonnenm] Großbritan
Vorstellung: Der Blaubart.
Rönigsstädtisches Theater. ( Italienische Opern⸗Vorstellung);
Cenerentola.
Sonnabend, 31. Jan.
erstenmale wiederholt in dieser Saison: Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. (Sgra. Marietta M
Ein Platz in den Logen um
Cenerentola, als Gastrolle.)
Preise der Plätze: Ballon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Oeffentliche Aufführungen.
Montag, 2. Febr. Im Konzertsaale des Königl. Schawhakhacd Konzert der Herren E. Vi vier und H. Leonard. kannt, werden mehrire neue Sachen zur Aufführung bringen, wie mm lich Herr Léon ard ein Konzert für Violine von Men dels so hn tholdy, und Herr Vivier ein Konzert für Horn mit Orchester-Beglh eigener Composition. Heir Henro Litolff, so wie Dlle. Lisg st ani, die gemüthvolle Violoncellistiin, und Dlie. Leopoldine U werden das Konzert durch ihre anerkannt vortrefflichen Leistungen; stützen. Anfang 7 Uhr. Billets bei Schlesinger und dem Kn des Königl. Konzertsaals, Herrn Harke. Preis 4 Rihlr.
— ᷣᷣᷣ —
Verantwortlicher Redacteur Dr. J.
Allgemeine
Alle Pol-Anstalten des In- und
6 6 Aus landes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, sür Ser lin die Expedition der Allg. Preuß. Zeitung: 5 Friedrichs straße Nr. 72.
Quellwärme 7, Flusswärme 0,)⸗ Bodenwäarme sy⸗ Ans diünstung (och
Ln z32.
Berlin, Sonntag den lsen Februar
Niederschlag Warme wechsel
— 5,57 R. .. 91 pCt. )
nhalt.
Aautlicher Theil. gnland. Provinz Pomm ern. wemmungen.
Schifffahrt. — Rhein -⸗Provinz.
e Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Landtags⸗Ver⸗ greich Hanno ver.
BPasfeistand. — Freie Stadt Hamburg. Drohender Einsturz. ichische Monarchie.
Königliche Schauspiele. Sonnabend, 31. Jan. Im Schauspielhause. 20ste Abonna
Wassernoth.
17te Abonnementz.
(Dlle. Jenny Lind: IJ) Befinden des Etzherzogs
; Der General⸗Major von Lebzeltern 4. 3 rankreich .
Paris. Die englischen Adreß Debatten. — Herzog von Paris. (Wei-
Abd el Kader. — Börse. — Schreiben aus mrt Deputirten Debatte über den Eisenbahnschwindel; Geschäfte der 21ste Abonnements ⸗Vorstellung: 3M Pairs Kammer; Berichtigungen über das Unglück durch Schneesturm in Algier; Pulver-Explosion; Gpergtionen der algierischen Commandeure. ) ien und Irland. . Die Times über Peel's Erklärungen. — Sir R. Peel und die Aristolratie. . . eiz. Kanton Luzern. Jalob Müller zum Tode verurtheilt. ö (Der Aufruhr ⸗Versuch in Gerona; Tie Vermählungs-⸗ Frage; Vermischtes.) — und Paris. (Die Unruhen in Gerona; General Prim.) )
Oberhaus. Adieß ⸗Debatte. —
ien. Briefe aus Madrid.
Ju Reise ⸗ Literatur: Carus. Fallmerayer.
Amtlicher Cheil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den Kammerherrn und Hauptmann a. D. von Röder zum Landrath des Kreises Adelnau, im Regierungs-⸗Bezirk Posen, zu er—
Beide, rühmdas
Am 29. Januar hielt die Königl. Akademie der Wissenschaften äite öffentliche Sitzung zur Feier des Jahrestages Friedrichs IJ. Se. sasestät der König geruhten derselben mit Sr. Köaiglichen Hoheit em Prinzen von Preußen und Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen brecht, Brüdern Sr. Majestät, beizuwohnen.
Der vorsitzende Se⸗ ctetair, Herr Bödh, eröffnete die Sitzung mit einer Rede, in welcher
W. Zin keisen.
Im Selbstverlage der Eypedition.
ua die Studien Friedrich's II., insoweit sie dem klassischen Al⸗
mnmihnm zugewandt waren, und die damit zusammenhängenden
Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerti.
Allgemeiner Anzeiger.
74 Averti ( sfement.
Neumark im Coöossenschen Kreise belegene Rittergut Sky— ren, von der Neumärkischen Ritterschafts⸗ Direction ab— geschätzt auf 30382 Thlr. 21 Sgr. 105 Pf., soll
vor dem Deputirten, Ober⸗-Landesgerichts⸗Assessor
26m ses t gffenti ; ich in dem anberaumten vier und zwanzig Sgr. Schmidt, an hiesiger Gerichtsstelle öffentlich subhastirt Hermsdorf aufgefordert, sich in. in Abrechnung bringen und haben demnach werben, Termine bei Vermeidung der Präklusion zu melden. Dir n dhe Cech s Gg.
Stadtgericht angesetzten Präjudizial⸗Termin persönlich
Bekanntmachungen. oder sihriftich zn weihen. im Fal ihres Ausblelbens
aber zu , sür ann , .
9 r; ; Vermögen deren nächsten Erben, die sich als solche legi⸗ as dem KHibesse mn dne, hing ber . , werden.
4) Zugleich werden die gesetzlichen Erben der am 13.
März 1784 geborenen und am 9. Juli 1811 ver=
⸗ 4 ĩ . storbenen unverehelichten Anne Elisabeth Sander, ; sozent J , . Tochter des Wächters Gotifried Sander aus Schei⸗ Zinsen für ein Jahr mit
Der neueste Höypothekenschein und die Taxe sind in Glogau, den 16. Juli 1845. einzuzahlen.
unserer Registratur einzusehen. Die Kaufbedingungen werden im Termine bekannt gemacht werden. Zu diesem Termine werden die ihrem jetzigen Aufent⸗
Königliches Land- und Stadigeꝛicht.
halte nach unbekannten Gläubiger, Particulier Isidor Pinner, früher in Berlin wohn
aft, und der ehemalige Gutsbesitzer Ferdinand Speers, 82 — — ichtlich i ö ö öffentlich vorgeladen. ; Neisse⸗Brieger Eisenbahn. w Frankfurt a. O., den 14. Januar 1816. ö * 3 Direction der Neisse-Brieger Eisenbahn ⸗Gesellschaft. mn, zorg. prend. Scr, ene ir Zweite Einzahlung von fünf . kö Burch ard. — b ch 1901 Prozent. l K sind bereit, die Besor- ; Die Herren Actionaire J guns der neuen Genu pbensboten zu den 7651 EGCdil n gti n. res der Neisse⸗ Brieger Eisen ⸗· Kuss. Englischen . vo m Von dem Königlichen Land- und Stadtgericht zu bahn Gesellschast wer. 1 . . . ö Glogau werden nachgenannte Personen, über deren den mit Bezugnahme auf ,,, Leben und Aufenthalt die Nachrichten fehlen, als: S. 10. der Statuten hier- Gebrüder Veit & CO., 1) der Qekonom und Landwehr- Unteroffizier Johann , , mit aufgefordert, auf den Neue b ö Joserh Moritz Koschel, Sohn des Zimmermanns * dnn, nrg, Betrag ihrer Quittungs—⸗ ö Koschel und 3. 2 nr, . * 3 3 . Einzab ren den 14. Oktober 5, welcher seit 1835, . ö 4 . . z * . Mätz mit einem . von hier . — lung mit fünf pEt. Citerarische Anzeigen.
27
geboren den 19. März 1801, 1824 auf die Wan⸗ hofe zu leisten.
nach Munchen gegangen, verschollen ist, ze * Mü r nan mess nf Höhe Schutz, Sehn vom S. bis incl. 14. März d. 6 des Freibauers George Schulz von Klein-Osten an den Haupt Rendanten der Oberschlesischen Eisen⸗ und der Johanne Eltonore geborenen Schuckmann, bahn, Herrn Simon, auf dem Oberschlesischen Bahn—
Actionaire, welche ihre Einzahlung bis zum letzten Zahlungstage nicht leisten, werden nach §. 12. der Sta—= tuten entweder des Anrechts aus der Zeichnung ver⸗ lustig erklärt oder unter Hinzuziehung der verwirften Conventional⸗Strafe von zwei Thalern für jede Actie
zent, mithin Ein Thaler Achtzehn Silbergroschen, in J [79 bl] Abrechnung gebracht, wonach auf jeden Qultungsbogen
Drei Thlr. Zwölf Sgr.
einzuzahlen sind. Diejenigen Herren Actiongire, welche in Folge unserer Bekanntmachung vom 4. April v. J. bereits einjährige Zinsen der ersten Einzahlung von zwanzig Prozent erhoben haben, können sich nur die
ästhetischen ʒso wie dessen Ansichten über s Lesen der Alten, lichen Begründer der wissenschaftlichen Freiheit darstellte und davon Gelegenheit nahm, eine Parallele zwischen Kaiser Friedrich II. aus un Hause Hohenstaufen und König Friedrich II. aus dem Hause hhenzollern in Rücksicht auf Beider geistige Stimmung, Bestrebun— En und Ueberzeugungen zu ziehen. Bprecher die während des letzten Jahres in der Akademie vorgekom⸗ menen Personal⸗Veränderungen angezeigt. Sodann las Herr Frie⸗ ich Son Raum er eine ausführliche Abhandlung über das Rö⸗ mische Staatsrecht in der Zeit der Könige.
kltnmsschen Grundsätze des großen Königs,
die Bildung der Jugend durch
auseinandersetzte, ihn als den
Hierauf wurden von demselben
Die unterzeichneten Verleger versehlen nichth durch ergebenst anzuzeigen, dals die Subseripin Lüisten für den Ihrer Majestät der Kaiserin von li land dedicirten Kupferstich:
die letzten Augenhlil⸗ . Sr. Majestät Friedrich Wilhelm's III.“
gemalt vom Prof. Schoppe, gestochen Sixdeniers,
mit Monat Februar c. geschlossen und von h
die erhöhten Ladenpreise eintreten werden,
Berlin, im Januar 1846. Joseph Rocca,
Kunsthändler.
Abgere ist: Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika am hiesigen Hofe, H. Wh eaton, nach London.
Uichtamtlicher Theil.
Mnland.
Provinz Pommern. In Swinemünde kamen im vorigen Tulius kuk re 2632 Fahrzeuge (worunter 1518 beladene Seeschiffe, haupt⸗
Hofkunstliändle
— 2 *
Zur Neise⸗Literatu
derschaft gegangen und seitdem verschollen, Diese Einzahlung von fünf Prozent wird auf den Nr. 12, ist so eben erschienen:
) Lie unverchelichte Anne Rosine Ro), Tochter des Duittungsbogen durch Herrn Sim on bescheinigt, und Gärtners Lorenz Rod aus Kotzemeuschel und der haben die Herren Actionaire die nach den Nummern
k geordneten Quittungsbogen und ein beizulegen⸗ und dic
zember i773, welche 1806 mit den Franzosen fort=
ogen sein soll, . 2 ö und 2. Erben und Erbnehmer öffentlich vorgeladen, des Verzeichniß derselben mit ber
sik binnen 9 Monaten und zwar längstens in dem Zahlung einzureichen. Auf jeden Quittungsbogen Preis 5 Sgr.
auf den 7. Mai 1816, Vormittags 10 Uhr, vor werden an Zinsen vom 15. März 1844 bis Herrn mar Fichtner auf hiesigem Land und I 15. März 1846 für zwei Jahre zu vier Pro⸗—
1 Verlage der Gropiusschen Buch⸗ und Kunsthandlung , Königl. Bauschule Laden
Preußen Tagespresse.
„Der Wahrheit die Ehre.“
England und Schottland im Jahre 1844 von Dr. C. G. Carus, Leibarzt Sr. Majestät des Königs von Sachsen und Geheimer Medizinal-Rath. 2 Theile. 1845. Berlin bei
A. Duncker.
st in neuerer Zeit über das häufig bereiste England von Berufenen berufenen so viel geschrieben worden, daß man bei jeder neuen Er— einung auf diesem Gebiete der Literatur fürchten muß,
begegnen; denn mag auch dies Land mit seinen reich' b ken vorzugsweise eine unerschöpfliche Quelle für unntniß origineller Zustände darbieten, Reisenden die Fähigkeit, in aller
r'! Vorläufige Anzeige.
Unterzeichnete beehren sich ergebenst anzuzeign! f sie — mit Allerhöchster Genehmigung künftigen Woche, im Konzertsaal des spielhauses ein großes Vokal- und Instrumentg! Mitwirkung der Königl. St Frl. Lind, des Herrn Lil der Königl. Srernfänger Herrn Mansius, ) und Zschiesche, so wie der Königl. Kapelle, ütiger Direction des Königl. Kapellmeisters ar erh zu geben die Ehre haben werden. Ill n, dasselbe durch 4 P schriftliche Meldungen !
Wiederholungen egabten Bewoh⸗ die Beobachtung und so bemerken wir doch nur bei we⸗ Treue ein unter dem unmittelbaren ß des Gesehenen und Erlebten niedergelegtes Abbild davon wiederzu · nicht blos die Oberfläche der Menschen und Zustände lich der Fall ist, sondern auch in die Tiefe derselben, Ursachen und ihre Entwickelung, blicken läßt. Die meisten Reisenden n an der allgemeinen Krankheit unserer Zeit, der Krankheit des Bücher- ihres Reisens ist eben das Buch, das sie darüber in chick nen, und so geschieht es, daß sie zumeist Alle dasselbe Sie wissen schon, ehe sie noch z. B. nach England kommen, was finden werden, finden alsdann auch nur, was sie schon wissen, und dies aus ihrem Gedächtniß ruhig und mit aller Selbstgesälligkeit — lichen scharfen Beobachtungsgabe freuend ab. Solche önnen immer noch ihren Leserkreis finden, weil sie durch den interessant sind, aber eine nähere Be- enn wir nun die uns vorliegende Schrift großer Anspruchslosigleit auftritt und eben nen Tagebuchs ⸗Slizzen der Erlebnisse einer
zert unter gefälliger schen Kammersängerin
ben, welches uns
hat sich sreundlichst erbote tigt, wie es gewöhn
unterstützen, und werden ] meririen Sitzplätzen 2 15 Thlr., so wie Eihn⸗ 1 Thlr. von Montag den 2. Februar ab, früh
von dem Königl. Sch auspielhaus . Inspeltor Herin und in der lobl. Buch⸗ und Musikalienhandlun Herren Bote und Bock, Jägerstr. Nr. Das Nähere erlau
tens; der Jweck ie Welr schiceü non
ben wir uns s
,, ekannt zu machen.
Berlin, den 31. Januar 1846. Das Comité des Königl. Theater⸗Chors.
hrer vermeintli
. d, den sie behandeln, echung ne l. nicht. ij . berrn Carus, welche mit nur in flüchtig hingeworf⸗
sächlich britische, dänische, niederländische und norwegische) von zu- sammen 156,418 Last an, und 2350 Fahrzeuge (worunter 12165 be⸗ ladene Seeschiffe) liefen von dort aus. Im Jahre 1844 betrug die Zahl der in Swinemünde beladen angekommenen Fahrzeuge nur 1497, von 108,105 Last.
NRhein⸗Provinz. Der Rhein war in Folge heftiger Regen— güsse binnen vier Tagen so heftig angeschwollen, daß er, noch fort⸗ während steigend, am 27. Januar Nachmittags bei Köln schon die Höhe von 26 Fuß 8 Zoll erreichte und man zum folgenden Morgen die Höhe von nahe an 28 Fuß befürchtete. Das Wasser war bereits an mehreren Thoren in die Stadt gedrungen und die Keller der dem Rheine nahe gelegenen Wohnungen, seit kaum drei Wochen zum zwei⸗ tenmale, damit angefüllt. Man hatte die Schiffbrücke abfahren müs⸗ sen, und konnte die Verbindung mit dem jenseitigen Ufer nur durch die Dampffähre unterhalten werden. Die Dampfschiffe hatten ihre Fahrten nach dem Niederrhein einstellen müssen. — Bei Düsseldorf hatte der Rhein am 28. Januar Mittags die Höhe von 24 Fuß 5 Zoll erreicht und die niedrig liegenden Stadttheile beinahe ganz
überschwemmt.
Deutsche Gundesstaaten.
Königreich Sachsen. In der Sitzung der ersten Kammer vom
29. Januar wurde die Berathung über d. e speziellen Anträge der Depu⸗ tation, in Betref der Reform der evangelisch--lutherischen Kir- chenverfassung, eröffnet. Bei dem zub 2 in dem Deputations Berichte enthaltenen Antrage (die Kammer wolle sich damit einverstanden erklären, daß Reformen in der bestehenden nn wünschenswerth seien/!), machte Graf Hohenthal-Königsbrück den Vorschlag, daß, um jedes Mißverständniß zu beseitigen, vor dem Worte „Kirchenverfassung“ das Wort „äußere“ eingeschaltet werde; da indessen dieser Zusatz von den Herren Domherr Dr. Günther, Bürgermeister Hübler und Wehner und Superintendent Dr. Großmann als unnöthig, bedenklich und selbst ge⸗ fährlich bekämpft worden war, auch Staats -⸗Minister von Wietersheim er⸗ klärt hatte, daß 5. 57 der Berfassung eine andere Auslegung nicht zu= lässig mache, fand sich der Antragsteller bewogen, sein Amendement, da durch diese Erklärung der Zweck desselben erreicht sei, zurückzuziehen, und es wurde sodann der Deputations⸗Antrag einstimmig angenommen. Zu dem Punkte sub b („die Kammer wolle erklären: daß sie aber eben so wie die hohe Staats- Regierung dabei 6 daß durch eine solche Re⸗ form das einheitliche ngen der evangelisch ⸗ lutherischen Kirche nicht ge—= fährdet und dabei namentlich nichts vorgenommen werde, wodurch die Glau- benslehren, zu welchen sich die Kirmhe bekenne, in Frage gestellt werden könnten“) bemerkte zuvörderst Staats⸗Minister von Wietersheim, daß der Nachsatz dieses Antrags, an welchem bereits mehrfach Anstoß genommen worden, seine Veranlassung in der aus Leipzig eingegangenen Petition ge⸗ funden habe, welche unter Anderem auch den Antrag enthalte, daß den Gemeinden das Recht zur Mitwirkung bei Anordnung der liturgischen und dogmatischen Angelegenheiten eingeräumt werden möge; obwohl er glaube, 3j die Petenten den gefährlichen Sinn dieses Antrags nicht erkannt hät⸗ ten, so könne dieser doch auch so ausgelegt werden, daß jede Kirchen⸗Ga⸗ meinde das Recht habe, sich ihr eigenes Dogma zu bilden, und diesem müsse die Regierung enischieden entgegentreten. Obgleich dieser Nachsatz eigentlich nur eine Wiederholung des Vordersatzes sei, denn das einheitliche Bestehen der protestantischen Kirche im Allgemeinen, nicht der sächsischen allein, bilde eben die Grund⸗Verfassung a und er deshalb auch ein besonderes Gewicht darauf nicht legen könne, so habe sich die Regierung doch auch nicht dagegen aussprechen wollen, weil sie in ihm eine Verstär= kung ihrer Ansichten finde und derselbe auch wohl als Antwort für die oben edachten Petenten gelten könnte. Gegen den Nachsatz des Deputations- ntrags erklärten sich Bürgermeister Hübler und Secretair Ritter städt, die denselben wenigstens für eben so überflüssig hielten, wie den ad a von dem Grafen von Hohenthal -= Königsbrück vorgeschlagenen Zusatz. Superintendent Dr. Großmann hielt den Nachsatz für unverfäͤnglich, wenn derselbe blos auf den gegenwärtig zu erwartenden ien e sich beziehen sollte. Herr von Criegern, der für die Deputation stimmte, be⸗ merkte, daß eine von ihm in der gestrigen Sitzung ausgesprochene Aeußerung dahin zu verstehen sei, daß er an dem Dogma in keiner Weise Abänderun⸗ en für zulässig halte, selbst durch die Kirche nicht, da diese in dem Augen⸗ licke, wo sie dies thue, aufhören müsse, die evangelisch⸗lutherische Kirche zu sein, wohl aber sei es seine Ansicht, daß das Dogma kürzer und klarer aufzustellen sei als in den spmbolischen Büchern. Für den Deputations - Antrag in seiner ganzen Fassung erklärten sich außer Herrn von Criegern ferner noch von Posern, von Heynitz, von Welck, Prinz Johann, Fürst von Schönburg und der Referent von Friesen. Bei der Abstimmung über den Deputations-Antrag wurde vom Präsidenten, wie in der ersten Sitzung über diesen Gegenstand der Secretair von Bie⸗ dermann beantragt hatte, eine zweifache Frage gestellt, und es wurde der selbe in seinem ersten Theile einstimmig, im zweiten aber gegen 16 Stim-
1646.
men von der Kammer angenommen. Den Deputations - Antrag sul, «* (die Kammer möge sich dahin erklären: daß sie darüber, ob insbesondere eine Presbyterial⸗ und Sonodal-Verfassung einzusühren sei, sich eines Gut— achtens gänzlich enthalte, um damit der Stände-Versammlung, welcher ein diesfallsiger Gesetz-Entwuif vorgelegt werden wird, in keiner Weise vorzu— greifen.“ wollte Superintendent Dr. Großmann mit einem anderen, von ihm eingebrachten vertauscht wissen, welcher dahin ging: die Kammer wolle aussprechen, daß das Prinzip der Presbyterial⸗- und Synodal-Ver⸗ fassung im Allgemeinen anerkannt werden solle, ohne jedoch dem zu erwarsenden Gesetz⸗Entwurfe hierdurch vorzugreifen. Die Deputation beob- achte ein diplomalisches Schweigen über diesen Punkt, obgleich dieser, seiner Ansicht nach, als die Hauptfrage zu betrachten sei. Der Re⸗ ferent Freiherr von Friesen bemeikte hierauf, daß es ihm scheine, als ob der geehrte Sprecher den Deputations-Bericht nicht genau gelesen habe, sonst werde er gewiß keine diplomalischen Zweideutigkeiten darin finden wollen; die Deputation habe ausdrücklich zu erkennen gegeben, daß sie den Gemeinden eine thätigere Theilnahme an der Vertretung der Kirche gewähren wolle und die Vorzüge der Synodal- und Presbyterial-Ver- sfassung nicht verkenne. Ober- Hofprediger von Ammon ( Deputations⸗ Mitglled) beslätigte, daß in der Deputation Abneigung gegen eine Pres- byterial⸗ und Synodal · Verfassung nicht wahrzunehmen gewesen sei. Prä⸗ lat Dr. Günther nahm die Deputation ebenfalls in Schutz; daß Pres⸗ byterien und Synoden eingeführt werden sollen, sei hier gar kein Prinzip, sondern die Gemeinde ⸗Vertretung sei es, und diese sei bereits in der Regierungs -Vorlage, so wie auch von der Deputation in ihrem Bericht anerkannt. Superintendent Dr. Großmann fand diese Gründe keinesweges genügend, von seinem Antrage abzustehen. Sein Antrag wurde sodann auch durch die Herren Bürgermeister Wehner, Secietair Ritterstädt und Dr. Crusius unterstützt, während die Herren von Posern, Fürst von Schönburg, von Welck und Bürgermeister Hübler sich für den Deputations Antrag aussprachen. Staats-Minister von Wie⸗ tersheim bemerkte, daß die Deputation nur in zem Falle veipflichtet gewesen sein würde, sich über diesen Punkt bestimmt auszusprechen, wenn ihr gegen die Regierungs-⸗Vorlage Bedenken beigekommen wären, diese seien aber nicht da gewesen, und so habe sie auch keine Veranlassung gehabt, auf diesen Gegenstand näher einzugehen; die Ansicht der Kammer kennen zu lernen, koͤnne der Regierung allerdings nur wünschenswerth sein, da in- dessen von keiner Seile in der hier einschlagenden Beziehung der Regie⸗— rungs-⸗Vorlage widersprochen worden sei, so glaube er, daß der Antrag der Deputation sub c. ganz wegfallen könne. Prälat Dr. Günther versuchte eine andere Vermittelung der gegenseitigen Ansichten und brachte ein Amen⸗ dement ein, daß in dem Deputations-Antrage die Erklärung an die Spitze estellt werde, daß die Kammer eine Vertretung der Kirchengemeinden ür nöthig erachte, an welche Erklärung sich dann der Satz e., wie er jetzt gefaßt sei, anschließen solle. Dieser Antrag fand zahlreiche Unter⸗ stuͤtzung, auch traten ihm die übrigen Deputations- Mitglieder bei, bis auf den Referenten, der ez auf die Abstimmung ankommen lassen wollte. Hierauf bemeilte der Präsident, er glaube, diesen Punkt jetzt als hin— länglich erörtert ansehen zu dürfen, da hierüber 3s Mal gesprechen worden sei, und werde zur Abstimmung schreiten; die Fragestellung gedenke er so einzurichten, daß er in der eisten Frage den Antrag der Deputation in seiner jetzigen Fassung zur Abstimmung bringe; werde dieser angenommen, so sei das Amendement des Superintendenten Dr. Großmann zugleich als abgeworfen zu betrachten, und es werde nur noch eine Frage auf den Zusatz-Antrag des Prälaten Dr. Günther zu richten sein; werde dagegen der Deputations⸗-Antrag verworfen, so komme alsdann der Groß- mannsche Antrag zur besonderen Abstimmung. Mit dieser Fragestellung erklärte sich die Kammer einverstanden, und das Resultat war sodann, daß der Antrag der Deputation gegen 14 Stimmen angenommen, der von dem Prälaten Dr. Günther beantragte Zusatz aber mit 22 Stimmen abgeworfen wurde. Bei dem Punkte sub d. des Deputations-Berichts ergriff zuerst der Pecinz Johann das Wort und sprach sich dahin aus, daß über diese Frage nicht jetzt schon Beschluß gefaßt, sondern dieselbe erst von der Zwischen⸗Deputation sorgfältig geprüft werden möge, zu welchem Zweck er den Antrag stellte; die erste Kammer wolle im Vereine mit der zweiten Kam⸗— mer die Siaats⸗Regierung ersuchen, bei Entwerfung des Gesetzes auch die Frage über eine die Selbstständigkeit der Kirche mehr fördernde Behörde in Berathung zu ziehen; dieser Antrag fand sehr zahlreiche Unterstützung. Der Staats⸗Minister von Wietersheim sprach sich in einer umfassenden Rede über die gegenwärtige Stellung des Kultus-Ministeriums zur Kirche so wie über die Entstehung und Entwickelung dieser Stellung aus und nahm hauptsächlich die bei der jetzigen Kirchen ⸗-Verfassung betheiligten Be⸗ hörden, besonders aber die Kreis -Directionen, in Schutz gegen die ihnen in dem Deputations - Berichte gemachten Vorwürfe, ohne übrigens weder den Antrag der Deputation noch den des Prinzen Johann näher zu berüh— ren. Frhr. von Friesen bemerkte hierauf, es handle sich hier nicht darum, eine einzelne Behörde zu tadeln oder zu loben, sondern um die Trennung der kirchlichen Gewalt von der weltlichen Hoheit. Der Punkt sub d sei die innerste Wurzel des Deputations Berichts; derselbe gehe davon aus, daß durch die hier beantragte Behörde die Kirche diejenige Selbstständig⸗ keit und Freiheit erlange, welche ihr die Kammer wünsche, daß diese Be⸗— hörde der eiste Schritt der Reform sein müsse und nothwendig sei, wenn eine Reform überhaupt möglich werden solle, Presbyterien und Sonoden allein könnten bei dieser Reform nicht genügen; es müsse der Grundsa—
Reise durch England und Schottland eine angenehme Leltüre gewähren will, einer ausführlicheren Anzeige für werth halten, so müssen ihr beson- dere Vorzüge einen höheren Platz in der neueren Reise-Literatur anweisen, als der ist, welchen die eben bezeichneten Schriften einnehmen.
Diese Vorzüge knüpfen sich an die liebenswürdige Persönlichkeit des Autors, der, obgleich er auch nicht erschönpfend uns Land und Leute der britischen Insel vorüberführt, was überdies auf einer Reise unmöglich ist, doch manches Belehrende, tief Gedachte und Empfundene in so naiver, an- sprechender Weise mitiheilt, daß wir sogleich den Mann von gediegenem und vielseitigem Wissen erkennen. Die Person des Reise - Schriftstellers aber ist es, für die wir Interesse emfinden müssen, um zur Theilnahme und zum Mitgenuß dessen, was er erzählt, gelangen zu können; sinden wir in ihr die ersten Bedingungen der gestellten Aufgabe erfüllt, nämlich Vielseitig= leit des Wissens und leichte, richtige Auffassung fremder Zustände ohne Auf⸗— opferung der eigenen Selbstständigkeit, welche letztere wir leider an unseren Landsleuten gerade vermissen, je kan ige wir das Erstere bei ihnen antref⸗ fen, so ist der Erfolg des Geleisteten ein sicherer. Der Verfasser des vor⸗ liegenden Buches vereint in sich beide Eigenschaften zu schöner Harmonie; er erhöht dieselde noch durch feinen Talt, anständige und gefällige, hier und da vielleicht nur etwas manierirte Göthesche Schreibart und Darstellungs—⸗ kunst und durch ein offenes, empfängliches, echt deutsches Gemüth. Herr Carus ist ein Mann, dessen Name in der Wissenschaft einen guten Klang hat, der aber auch die Resultate, zu welchen das Studium der Natur und des Menschen führt, für das Leben anzuwenden und den Ernst jener mit der Heiterkeit dieses zu vermitteln versteht; er zeigt sich zugleich als feiner Kunstkenner, der an den Kunstschätzen Englands hohen und edlen 6 . er sst Welt- und Hofmann, der in den höchsten Kreisen sich mit
eichtigkeit bewegt, aber er liebt auch die Einsamkeit, um ernsten Betrach- tungen nachzuhaͤngen, und sucht Gelehrte auf, um dem Ernste wissenschaft=
licher Untersuchungen sich hinzugeben; kurz er hat ein Auge und Herz für Alles und erfteut sich dabei noch einer jugendlichen Geistesfrische, die selbst poetische Anschauungen nicht ausschließt.
Diese ansprechenden Eigenschasten treten uns bei Durchlesung des Buches unwillkürlich enigegen; wir sehen nirgend eine Absicht; es herrscht überall eine Reinheit und Aufrichtigkeit in der Gesinnung, die uns erkennen läßt, daß dem Verfasser wohl war, als er schrieb, und die deshalb dies innere Behagen auch auf den Leser überträgt.
Ein Buch, aus solchem Geiste geschrieben, müßte sich den Beifall des Publikums (rwerben, auch wenn der Verfasser unter weniger äußerlich gün⸗ stigen Umständen seine Reise machte, als Herr Carus. Dieser aber reist als Begleiter Sr. Majestät des Königs von Sachsen, der bekanntlich im Sommer 1844 aus naturwissenschaftlichem Interesse jene Reise durch das in dieser Beziehung so überaus merlwürdige britische Eiland machte, und dieser Umstand, der den Verfasser mit den höchsten und bedeutendsten Per- sonen Englands in unmittelbare Berührung bringt, giebt seinem Werke einen besonderen Reiz. Der Gesichtskreis des Beobachters auf dieser Höhe der Gesellschaft reicht ungleich weiter, als der des tiefer stehenden; ob er ihn aber befähigt, auch in die Tiefen des eigentlichen Volkslebens zu drin gen, ist eine andere Frage, deren Beantwortung man indeß in einem Buche nicht e warten wird, welches nur die Erlebnisse einer flüchtigen achtwöchent-= lichen Durchreise schildert. Was beabsichtigt wurde, ist vollständig erreicht; es sollten massenweise Auffassungen, treues Vernehmen und Festhalten der dem Verfasser gegenständlich erschienenen Idee des Landes, mit einem Worte,
lücklich errungene Appergus oder, genauer bestimmt, charakteristische, der Yer n und Physiologie von England abgenommene allgemeine Be- israchtungen erzielt werden.
Nachdem in kurzen Zügen die Reise von Dresden bis Ostende geschil= dert, werden wir zuvördtrst mit dem Boden Englands, der Geologie der
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