chini, dem er gleichfalls seinen Abschieds-Besuch abstattete. Einige Stunden später wurde ein Courier nach St. Petersburg abgefertigt. Der Graf selber wird morgen seine Rückreise über Florenz und Wien nach Rußland antreten.
Livorno, 25. Jan. Bei einem Kaffeesieder in Livorno hat die toskanische Regierung viele verdächtige Papiere, und darunter eine Korrespondenz mik den Sektirern der Nomagna, entdeckt; er wurde nebst mehreren anderen kompromittirten jungen Leuten verhaftet. Man glaubt, die gegen mehrere desertirte Soldaten geführte Unter⸗ suchung habe auf die Spur von Verbindungen in Livorno geleitet.
In Ancona ist wieder ein päpstlicher Polizei⸗Beamter, Namens Ricott, unter dem Dolche eines Meuchelmörders gefallen. In For⸗ limpopoli wurde auf einen Sergeant der päpstlichen Volontari ge⸗ schossen, dieser aber nur leicht verwundet. Die Sektirer scheinen ihr Einschüchterungs⸗System planmäßig durchzuführen; neben jenen Atten⸗ taten verkünden sie den Ausbruch neuer Unruhen im kommenden
Frühjahr. Spanien.
3 Ptadrid, 27. Jan. Heute möge es mir vergönnt sein, einen prüfenden Blick auf die Ergebnisse der merkwürdigen gestrigen Sitzung des Kongresses zu werfen.
Der Finanz- Minister eröffnete dieselbe mit der Versicherung, daß sämmtliche Minister zu jeder Zeit über alle politische Fragen unter sich vollkommen einverstanden gewesen wären, und daß nur, die Feinde der Regierung an der Wahrheit dieser Behauptung zweifeln fönnten. Diese Erklärung las der Minister zum aligemeinen Erstau⸗ nen mit bewegter Stimme von einem Zeitel ab. Um ein so befrem⸗ 2 richtig würdigen zu können, muß man Folgen⸗ des wissen.
Als in der Sitzung vom 24sten zur Abstimmung des das neue Steuersystem betreffenden Paragraphen der Adresse geschritten wer- den sollte, forderten einige persönliche Freunde des Finanz Mini- sters, im Namen desselben, mehrere Deputirte von der Opposition auf, zu Gunsten des Paragraphen zu stimmen, damit diejenigen Minister, welche im Kabinette das neapolitanische Vermählungs⸗Prosekt bekämpften, sich auf ihren Plätzen behaupten könnten. Der General Narvaez, der diesen Umstand erfuhr, berief darauf vorgestern sämmt⸗ liche Minister zu einer Versammlung und brach in Klagen und Dro⸗ hungen aus. Zu gleicher Zeit befragte er einen Deputirten von der Opposition, ob in der That jenes Ansinnen des Finanz⸗Ministers an ihn gerichtet worden, und ob er bereit wäre, seine Aussage vor dem Minister⸗Rathe selbst zu wiederholen. Der Deputirte bejahte Beides, wurde von dem General Narvaez in die Sitzung der Minister geführt und bestätigte dort auf Verlangen des Generals seine Angaben. Darauf wurde auch der Freund des Finanz⸗Ministers, welcher die Wünsche desselben den Mitgliedern der Opposittion dargelegt hatte, in die Versammlung beru⸗ fen und seine Aussage der des anderen Deputirten entsprechend gefunden. Der nun erfolgende Ausbruch des Zornes des Minister-Präsidenten, der sich für verrathen hielt, konnte endlich nur dadurch beschwichtigt werden, daß der Finanz ⸗Minister sich bereit erklärte, eine ihm vor⸗ geschriebene Palinodie in der gestrigen Sitzung des Kongresses buch—⸗ stäblich abzulesen. Da alle diese Umstände kein Geheimniß geblieben waren, so hatte die Minorität der Deputirten den Entschluß gefaßt, in eben jener Sitzung an die Minister die Frage zu richten, ob sie nach den Ereignissen der letzten Tage sich noch für befähigt hielten, das Ruder des Staates zu führen. Allein der Präsident kam dieser Interpellation zuvor, indem er die Sitzung zu ungewöhnlich früher Stunde schloß. 4
Wenden wir uns nun zu der gestrigen Erklärung des Minister= Präsidenten:
„Es ist“, sagte er, „von der Vermählung der Königin noch nicht die Rede gewesen. Die Königin hat nicht daran gedacht, sich zu vermählen, und diejenigen, welche es glaubten, befanden sich im Irrthum. Hat Jemand eine solche Behauptung aufgestellt, so wi= derspreche ich ihr hier öffentlich. Ich habe nicht nöthig, Beweise vorzulegen, ich weise diese Anschuldigungen zurück.“ Die Wahrheit dieser Worte wird man in Paris und Neapel, in London wie hier zu würdigen wissen. Vermuthlich erfuhren nur die spanischen Mi- nister nicht, was vorging.
„Die Minister“„, sagte der Herzog von Valencia ferner, „werden nie zugeben, daß ein zu irgend einer Ration des civilisirten Europa's gehörender Prinz ausgeschlossen werde. Sie werden nie die Aus= schließung eines Prinzen der verbündeten Mächte und nicht nur nie die Ausschließung eines Prinzen aus der Familie unserer Königin, sondern selbst nicht die Ausschließung des geringsten Prinzen zugeben, selbst wenn er aus den unbekannten Bereichen Afrifa's herrührte.“ Offenbar vergaß der General Narvaez in seiner gereizten Stimmung, daß es höchst unschicklich war, die wichtigste und zarteste aller Fragen auf diese Weise in das Gebiet des Lächerlichen und Abgeschmackten hinabzuziehen. Niemand wird glauben, daß so verständige Männer, wie die gegenwärtigen Minister, zugeben könnten, daß ein afrikanischer oder überhaupt ein der Königin unwürdiger Prinz den Thron als Gemahl mit ihr theile. Setzen wir den Fall, die junge Königin spräche morgen den Wunsch aus, sich mit dem Infanten Don Enrigue zu vermählen, den doch früherhin die Moderirten selbst als einen zu be⸗ günstigenden Kandidaten aufstellten. Würden die Minister sich entschließen, diesen Wunsch der Königin ohne Weiteres zur Ausführung zu brin— gen? Auf der anderen Seite darf man nicht verkennen, daß die Minister als solche ihre Pflicht verletzt und der Regierung unange⸗ nehme Verwickelungen zugezogen haben würden, wenn sie vor den Cortes gegen einen bestimmten Prinzen, und vollends gar gegen den jetzt so viel besprochenen, sich geradezu erklärt hätten. Sie erfüllten in dieser Hinsicht die Pflichten des Anstandes und der Politik. Aus den Worten des Generals Narvaez läßt sich sogar ein wichtiger und erfreulicher Schluß ziehen. Bekanntlich soll ein mächtiges Kabinet auf die Nothwendigkeit bestehen, daß der künftige Gemahl Isabella's JI. aus einem umgränzten dynastischen Kreise genommen werden misse. Die Erklärung des Herzogs von Valencia berechtigt wohl zu der Vorauassetzung, daß die spanische Regierung jene Nothwendigkeit nicht anerkenne.
Endlich verhieß der Minister⸗-Präsident, daß die Heirathsfrage jedenfalls zur rechten Zeit den Cortes zur umständlichen Diskussion überwiesen werden würde. Die Bestimmtheit, mit welcher diese Zu⸗ sage ertheilt wird, führt auf die Vermuthung, daß die dermaligen Mi-⸗ nister sich bis zu dem Zeitpunkte, wo die Königin ihre Vermählunge⸗ Absichten zu erkennen geben wird, im Besitze der Gewalt zu behaupten hoffen. Denn unmöglich können sie für das Benehmen ihrer Nach— folger einstehen wollen.
Die Majorität des Kongresses, welche diese Erklärungen hervor= rief, scheint durch sie vollkömmen befriedigt worden zu sein. Hat sie aber ihren Zwed erreicht? In ihrer bekannten Schrift verpflichtete sie sich, „von den Ministern die förmliche Zusage zu verlangen, daß sie bie Vermählung der Königin mit dem Grafen von Trapani weder anrathen, noch ins Werk setzen würden.“ (S. Allg. Pr. 3tg. Nr. 33.) Ist diese Zusage ersolgt? Im Gegentheil, die Minister i auf das bestimmteste, keinen Prinzen irgend einer Art aus- uschließen.
i Das Einzige, was die Majorität durchsetzte, besteht darin, baß
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sie den Ministern eine, wenn auch noch so zweideutige Erklärung entriß, zu welcher diese bisher sich nicht verstehen wollten. Es ist hier be⸗ fannt genug, daß der General Narvaez laut (vermuthlich im Scherz) erklärte, er werde jeden Deputirten, der über den von der Königin dereinst auszuwählenden Gemahl auch nur eine Bemerkung zu machen sich erlauben dürfte, erschießen lassen. Jetzt räumt er mit nicht ge- ringem Geräusche den Deputirten das Recht der Diskussion bei der Ver⸗ mählungs⸗Frage ein. Wozu aber nützt den Cortes das Recht der Diskussson, wenn ihnen das der entscheidenden Mitwirkung, das ihnen kraft der Constitution von 1837 zustand, entrissen ist? Als die Unterdrückung des desfallsigen Artikels erfolgte, stellte ich in die⸗ sen Blättern die Behauptung auf, daß die Entscheidung der Ver⸗ mählungs-Frage verfassungsmäßig aus den Händen der National- Vertretung in die der Minister und unberufener Rathgeber der jungen Königin übergehe. Die Erfahrung bewährt meinen Satz, und, die Minister seufzen bereits unter den Verlegenheiten, die sie selbst her beisührten. Früherhin konnten sie fremdartige Zumuthungen mit Be⸗ rufung auf die Befugnisse der Cortes zurückweisen. Jetzt können sie höchstens die öffentliche Meinung vorschützen, und in der That ver- hindern sie nicht, daß diese sich bis zur Ungebühr laut ausspreche.
Die Minorität der Deputirten sieht sich in Betracht des Aus⸗ ganges der gestrigen Sitzung in ihren Erwartungen durchaus ge⸗ täuscht. „Die gestern durch die Minister gegebenen Erklärungen sagt heute der Universal, „haben die herrschende Krisis weiter hinausgeschoben oder sie umgangen, auf keine Weise aber zur Lösung gebracht. Wir glauben daher, daß die Erwartungen Aller getäuscht wurden.“ Der Españ ol sagt: „Bas Ergebniß der Erklärungen des Minister⸗-Präsidenten kann schwerlich die herrschende Aufregung be⸗ schwichtigen“ u. s. w. .
Auch im Senate kam es gestern zu wichtigen Auftlärungen. Es wurde eine Eingabe verlesen, in der mehrere Pfarrer aus der Pro⸗ vinz Orense anzeigten, daß sie seit zwei Jahren kein Geld für die Kosten des Gottesbienstes erhielten und diesen einstellen müßten, weil keine Kerzen vorhanden wären. Der Bischof von Soria versicherte, daß in seinem Sprengel gar manche Geistliche Tagelöhner-Arbeiten verrichten müßten, um ihr Leben zu fristen. Ein ähnliches Bild ent⸗ warf der Bischof von Pampelona von dem in seinem Sprengel herr⸗ schenden Elende. erklärt hatte, die Geistlichkeit hätte bis auf eine geringfügige Summe ihr Guthaben von ihm ausgezahlt erhalten, so fragte der Marquis von Viluma die anwesenden Prälaten, wie es sich mit dieser Behaup⸗ tung verhielte. Es ergab sich nun, daß der größte Theil der Geist—⸗ lichkeit nur eine kleine abschlägliche Summe erhielt, und der Finanz- Minister gestand ein, daß sie noch einen Rückstand von 517 Millionen Realen zu fordern hat.
Der Kongreß hat seine Sitzungen auf einige Tage unterbrochen.
Zproz. baar 333.
X Paris, 2. Febr. Nachrichten von ber catalonischen Gränze vom 29. Januar melden den Ausgang des vor dem Kriegsgerichte in Gerona verhandelten Prozesses. Wegen Theilnahme an der miß⸗ glückten Verschwörung wurden Dreiundzwanzig verhaftet und von diesen Neunzehn zum Tode verurtheilt. Die Verkündung des Ur⸗ theils erfolgte am 24sten. Man erfährt aber zugleich, daß, in Folge der durch die Unterbehörden vorgenommenen Untersuchung, noch wei— tere Verzweigungen des gescheiterten Komplotts auf vielen anderen Punkten von Catalonien, auch außerhalb der Provinz Gerona, wie zu Sabadell, Reuß und anderen Orten, entdeckt worden sind. Daß der General⸗-Capitain die Ruhe nicht ganz gesichert glaubt, scheint aus besonderen Voͤrsichtsmaßregeln hervorzugehen, die er neuerdings getroffen hat. Er hat nämlich, da die Festungswerke von Gerona sich in so schlechtem Zustande befinden, daß sie einem kräftigen Hand- streiche schwerlich Widerstand zu leisten vermöchten, die daselbst be⸗ findlichen fünfundzwanzig Stücke Geschütz und die sämmtlichen Vorräthe von Kriegsmunition in das feste Schloß San Fernando nach Figueras bringen lassen. Ob der General -Capitain die neun-= zehn Todes-Urtheile vollziehen lassen wird, ist noch nicht gewiß. Man zweifelt daran. Am 23sten schon hatte eine Deputation das Ayun⸗ tamiento der Stadt Gerona sich zu ihm begeben und für den Fall der Erlassung von Todes-Urtheilen um Straf- Umwandlungen ange⸗ halten. Der General⸗Capitain hatte versprochen, mit dem Vollzuge sedenfalls zu warten, bis die Regierung von Madrid aus, an welche er darüber Bericht erstatten werde, ihm Verhaltungsbefehle zugeschickt habe. Demnach darf man wenigstens für einen Theil der Verur⸗ theilten, wenn nicht für alle, Straf- Umwandlung hoffen. Man scheint sich in Spanien noch immer mit Besorgnissen vor einem Ein— fall karlistischer Flüchtlinge von Frankreich aus zu ängstigen. Indeß ist kein ernstlicher Grund dazu vorhanden. Denn zu keiner Zeit war die Zahl der spanischen Flüchtlinge in den französischen Gränz-De⸗ parttments geringer, als eben jetzt. Alle Individuen dieser Art wer⸗ den, so wie sie aus Spanien herüberkommen, in die inneren Depar— tements geschickt. —
Man erwartet in Barcelona die Ankunft des Ingenieurs, wel⸗ cher die Arbeiten an der Eisenbahn nach Mataro leiten soll. An⸗ dererseits hat die Regierung die Vornahme von öffentlichen Bauten angeordnet, die für Catalonien von Wichtigkeit sind. Es handelt sich um mehrere Brücken, die auf den nach Frankreich führenden Straßen erbaut werden sollen. Unbegreiflich aber ist, daß noch immer keine Rede ist von einer Brücke über den Besos, der wenige Stunden von Barcelona die Straße nach Frankreich queer durchschneidet und durch sein Anschwellen oft Tage lang alle Verbindungen unmöglich macht. . bringt der Bau der Eisenbahn nach Mataro auch dafür lbhülfe.
gandels- und Börsen nachrichten.
Berlin, 7. Febr. Die meisten Quittungsbogen, namentlich Bergisch= Märlische und Halle-Thüringer, haben sich heute im Conurse gebessert, und das Geschäft war lebhafter als seither.
Vergleichende Uebersicht des Handels und der Schifffahrt von Hamburg und Bremen. Es sind im Jahre 1845 angekommen in Hamburg in Biemen
von Grönland 3 Sch. von Grönland Cap Verde — „Cap Verde Vereinigten Staaten. 67 Vereinigten Staaten. Mexilo Mexiko ö Cuba St. Domingo St. Domingo pPortorico u. St. Thomas 32 . u. St. Thomas 22 Jamaila amaila 3
Venezuela Venezuela Brasilien Brasilien
Buenos · Ayres Buenos · Apres Westküste von Amerila 19 Westtüste von Amerika
Ostindien und China.
Ostindien und China. 22 5 Kleinasien
sleinasien 15
ch Es ergiebt sich hieraus, daß der Handel Bremens in Noid⸗Amerila
Da nun der Finanz⸗-Minister neulich im Kongreß
denjenigen Hamburgs übersteigt, daß in Westindien und Mexilo ja Plätze ziemlich gleich bleiben, Hamburg dagegen im Handel mü ez ika, Afrila und Ostindien und China noch bedeutender Bremen hen als dieser Plat jenen in Nord- Amęrila. Im Ganzen ergiebt sich a außereuropaͤische Handelsthätigleit Bremens reichlich derjenigen X. burg ausmacht. z Im europäischen Handel stellt sich das Verhältniß, wie solgrzz; Es sind angekommen . in Hamburg in Bremen von Großbritanien. 15b6 Schiffe, von Großbritanien. . 26 eg . anderen europäi- anderen europäi- ĩ schen Ländern. 1989 * schen Ländern 2259 3555 Schiffe, DDs, Außer Europa- 135 Außer Europa. 30 e Total 3990 Schiffe. Total Dr z Aus diesen Zahlen geht hervor, daß im Handel mit Grosbhis Hamburg sechsmal bedeutender ist, als Bremen, weil in jenem Fun deutsch⸗englische Manufalturwaaren Geschäft seinen Sitz hat, Vim dieser Hinsicht aber sast leer 2 und auf den Verkehr mün Eisenbahnschienen und dergl. im Wesentlichen sich beschränkt sieht, gegen im Handel mit den übrigen Ländern Europa's beide Plätze . gefähr die Waage halten. d
EBEBerliner Börse. Den 7. Februar 1846.
Pr. Cour. Rriet. Geld.
Act ien.
Fonds.
Zf.
nel. Hoted. Bigeul. do. d0. Prior. Obl. Mg4. Lp. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Erl. Anh. abgzest. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. do. v. Staat garant. Ob. -Schles. E. L. A do. Prior. do. Lt. B. K. St. E. Lt. A. u. B. DMlag d. -Halbst. Eb. Er. Schw. -Frb. E. — do. do. Prior. Ob.. 13142 Bonn-Kölner Esb. 11 Nie ders ch. Mk. v. e. 54 do. Priorität Wilk. B. (C. O.)
St. Schuld- Sch. Primĩeu- Scheiue d. Seeh. à hᷣ0 T. ; Kur- u. Neumürk. Schuldversckr. 3] kBerliner Stadt- Obligationen Danzx. do. in Th. Westpr. Pfandhbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pom. do. ILur- u. Neum. do. Schlesische do. do. v. Staat g. Lt EB.
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London ..... ......
n ö 150 FI. Augsburg Breslau
Leipzi in Courant im 14 TUI. Fuss. 100 Thlr.
Frankfurt a. M. südd. W. .. ...... 100 FI. 2 Mt. Petersburg 100 sRbl. 3 Woeh.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 3. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 60783. B69 Spu
J d 5
39h do. 40. Ausg. —. Pass. —. 2iusl. 6175. Preuss. Pr. Seb. — Ʒät
90 Russ. Nope 86. Antwerpen, 2. Febr.
zinsl. —. Neue Aul. 22. Frank furt a. M., 4. Febr. 596 Met. 1123. 3. Beauk-Actien 1903 nr. Rayr. Bank- Actien 712 r. ope 893 Ur. Siegl. 883 H! 596. 593. Poln. 300 FI. 101 G6. dio. So FI. 82. 817. Hamburg, 5. Febr. Nank-Actien 1600 nr. Eugl. Russ. 108 P London, 31. Jan. Cons. 3975 945. Ard. 283. Pass. 63. Auq;. Int. 59. 4965 94. Port. 59. Eras. 82. Mex. 36. Peru 39. Paris, 2. Febr. 57h Reute sin eour. 123. 20. 396 do. in eour. 83) Neapl. —. 59 Spau. Rente — . Pass. 63. Wien, 3. Febr. 596 Met. 112. Aeuen 1586. Aul. de 1834 —. do. 1839 1213. Nordb. 188. Meil. 1245. Livorn. 1165. Pest. 104 5. KHudw. 93.
los gn. I
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 8. Febr. Im Opernhäuse. 20ste Abonnemente stellung: Der Seeräuber, großes Ballet in 3 Abth., von P. Ta Vorher: Ihr Bild, Lustspiel in 1 Akt. Anfang 6 Uhr. .
Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus⸗Billets, mit Som bezeichnet, zu den erhöhten Preisen verkauft.
Wegen eingetretener Hindernisse kann die Oper: Ein Fehn in Schlesien, erst Dienstag, den 10ten d., gegeben werden.
Im Schauspielhause. 26ste Abonnements - Vorstellung: r' fr von Vilette, Original⸗Schauspiel in 5 Abth., von Ch. d
eiffer.
Montag, 9. Febr. Im Schauspielhause. 27ste Abonnen Vorstellung. Zum erstenmale: Der Günstling, Original- Lusts 4 Abth., von L. Schubar (Dr. Lubarsch).
Dienstag, 10. Febr. Im Opernhause. Mit aufgeh Abonnement: Ein Feldlager in Schlesien, Oper in 3 Äbth' Ballet. Musik von Meyerbeer. Anfang 6 Uhr. 1
Zu dieser Vorstellung bleiben die dazu bereits zu den en Opernhaus⸗Preisen gelösten, mit Sonntag bezeichneten Bill Dienstage gültig; auch werden die dazu nur noch zu verkauß Billets zum Parterre à2 20 Sgr. und Amphitheater à 10 Sgt. falls mit Sonntag bezeichnet fein.
Die Abonnements⸗Villets zur Oper: Ein Feldlager in Sch bleiben bis Dienstag, den 19ten d., Mittags 12 Uhr, reservint.
Im Schauspieihause. 38ste sranzösische Abonnements⸗Vorsteh
Nönigsstädti sches Theater. Sonntag, 8. Febr. Die Gebieterin von Saint⸗Tropez. S spiel in 5 Auszügen, nach dem französischen Drama: La Dan Sainte Trokez, von Anizet-Bourgeols und Dennery, für die den Bühne bearbeitet von Lembert.
—
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.
Im Selbstverlage der Eypedition.
Gedruckt in der Decher schen Geheimen Ober dosbuchdruderei
Beil
ö .
» Pwwiestanien beider Konfessionen. S869 * armenisch-⸗gregor. Konfession⸗ 3
A490 a0. 1014. 356 77. 1 zusammen von christlichen Konfessoncn Sm
179 Beilage zur Allgemeinen Preusischen Zeitung.
M 39.
nhalt. neber die Vellẽbewegung in den beiden Haupt⸗ und Residenzstädten des mussischen Reiches im Jahre 1814.
ande lf und Börsen⸗Nachrichten. London. Der neue englische Zolltarif.
neber die Volksbewegung in den beiden Haupt⸗ und Residenzstädten des russischen Reiches im Jahre 1844.
In den Oitschets oder Spezialberichten, welche die Ober-Polizeimeister zer beiden Hauptstädte des russischen Reiches dem Kaiser am Schlusse jedes Jah- tes einzureichen gehalten sind, und die für die betreffenden höheren Behörden so⸗ bann in einem besonderen Abdruck erscheinen, findet sich außer vielen ande⸗
ten schätzenswerihen statistischen Mittheilungen, in Bezug auf den Handel, dbdie Verwaltung und die ganze innere Organisation der Städte, auch zu- gleich alles das zusammengestellt, was von den Ober- Polizeimeistern über L'ie letzte Volkszählung und über die jedesmalige Volksbewegung im jüngst= Derfloshnen Jahre in Erfahrung gebracht worden ist. Wir haben in diefen FTD Blättern schon öfter Gelegenheit gehabt, auf diese amtlichen Berichte, na—= menilich was die Angaben üben die alte Czarenstadt betrifft, hinzuweisen, wie dies besonders in einem längeren Aufsatz über die Volksbewegung in Rola in den Jahren 1529 bis 1843 (vergl. Nr. 263 der AlL g. Pr.
tg. vom 12. Stptember 1815), wozu das Folgende als eine theilweise
ö ä. dienen kann, geschehen ist.
Behäͤchten wir zunaͤchst die Ergebnisse der im Jahre 1844 in der
Haupt- und Residenzstadt St., Petersburg?) staltgefundenen Volksbewegung, so werden uns durch den Ober- Polizeimeister⸗Bericht unter den Geborenen
aufgezählt: d Kinder
männl. G. weibl. G. 6393
zusammen inder.
von griechisch russischer Konfession 13134
von tömisch · katholischer 3 131 296 von Protestanten beider Konfessionen. 725 708 von armenisch⸗gregor. Konfession 1 1 2 ʒeusammen von christlichen Konfesssonen Yes 7
14133
7233 141805 wobei zugleich bemerkt wird, daß unter den 13,134 Geborenen der griechisch- nssischen Konfession sich 1 õ28 Knaben und 1562 Mädchen, zusammen also zl90 Kinder beiderlei Geschlechts, befanden, die ihr Dasein keiner gesetzmä—= ßigen Ehe verdanlten. Auch hier war, in llebereinstimmung mit den Eifah— nungen anderer Länder, die Zahl der unehelich geborenen Knaben vorwie⸗ gend gegen die Zahl der unehelich geborenen 1, Die unchelichen Kinder bildeten eiwa ein Viertheil der sämmtlichen Geborenen und etwa ein Drittheil der chelich Geborenen. Insbesondere verhielten sich die un—= ehelich geborenen Knaben zu den ehelich Geborenen ihres Ie s fed wie 1:34 auf 314 ehelich geborene Knaben kamen also 109 außerehelich er- zeugte. Dagegen verhielten sich die unehelich geborenen Mädchen zu den chelich Geborenen ihres Geschlechts wie 1: 3,9; auf 309 chelich geborene Mädchen kamen also schon 100 außerehelich erzeugte. Die Anzahl der un- chelich geborenen Mädchen war demnach (obwohl, wie wir oben bemerkten, faktisch kleiner) doch nach Verhältniß größer als die Anzahl der nußer ber Ehe geborenen Knaben. Fassen wir beide Geschlechter zusammen, o waren auf überhaupt 412 Geburisfälle, desgleichen auf 312 in der Ehe Geborene 100 unehelich geborene Kinder zu rechnen; ein Verhältniß, welches allerdings nicht sehr für die Moralität der Bewohner dieser Residenzstadt pricht, wobei man aber in Erwägung ziehen muß, daß auch viele Mütter aus der näheren und ferneren Umgegend von St. Petersburg kurz vor ihrer Entbindung nach der Residenz eilen, um in der Gebär⸗Anstaͤlt des dortigen Findelhauses ihre Niederkunft abzuwarten.
Auch die Zahl der ausgesetzten Kinder ist in dem Berichte des Ober- Palizeimeisters vermerkt; es finden sich 11 Knaben und 12 Mädchen, zu— samhen also 23 Kinder, als solche verzeichnet, die nicht etwa im Findel⸗ hause abgegeben wurden, sondern die man auf Straßen und Hausfluren aucgesezt fand. Von noch nicht 600 in Summa geborenen Kindern der gůiechisch-russischen Konfession war eines, welches seine Mutter einem völlig
. unbestimmten Schicksal preisgegeben hatte.
Was die Zahl der Verstoͤrbenen in St. Petersburg betrifft, so ver-
zeichnet uns der Ober-Polizeimeister⸗Bericht:
er stoꝛ bene jusammen mann. D. weñßs. G. Verstorbene.
bon griech. russ. Konfession 4477 11719 röm. kath. 9 113 403 1615
4
13771 obei sich zugleich, was die orthodoxe Kirche betrifft, die Sterbefälle nach
vem Alter verzeichnet vorfinden. Es starben nämlich:
In der griechisch-russischen Personen
Konfession. mann , nn, F. Zusammen.
unter 5 Jahr alt 24941 1912 4436 zwischen 5 — 10 Jahren alt. 19 114 311
* 10 — 20 ) . 5 343 1195 k 1924 30 — 40 40 - 50 50 — 60 60 — 70 70 - 80 S0 90 90 95 95 – 100
zusammen
Die männlich Verstorbenen bildeten nahe 62 , die weiblich Verstor- enen eiwas über 38 0 sämmuilicher Veistorbenen. Unter 1006 Sterbe— llen, welche die gesammte Bewohneischaft betrafen, kamen 6is auf das männ- che und os2 auf das weibliche Gefchlecht. * der Bevölkerung St. Petersburgs überaus vorwiegend gegen den eiblichen Theil derselben; ein Verhälmniß, welches auf das Geschlecht der
erstorbenen allerdings einen großen Einfluß üben muß, während das Ge⸗
hlecht der Geborenen von die sem Verhäliniß freilich völlig unberührt bleibt 9. große Zahl von Kindern beiderlei Geschlechts . in ö zarten er vor vollendetem Sten Lebensjahre, nämlich 4436, während die Ge— mmtzahl aller übrigen Verstorbenen, von denen g seibst noch das 9göste cbengjahr überschritten, 7283 Personen beid. Geschl. betrug. Das Ver⸗ altniß derer, die vor, und derer, die nach dem vollendeten ien Jahre ver- arben, läßt sich durch die Zahlen 1; 1,92 ausdrücken, d. h. gegen 10 Kin- kr, die in jenem zartesten Allier verstarben, waren nur 16 bis 77 Personen rechnen, die aus allen übrigen Lebensaltern, vom Gten bis zum 100sten 2 verstarben. Eben so ungewöhnlich war die Zahl derer, die ein hohes M streichten. Der Russe gleicht einem Gewächs, welches anfangs nur * lleinen Scholle San des zu seinem Gedeihen bedarf, und welches dann . aus einem bis in das andere Jahrhundert fortwuchert. Fast bi⸗ iche Alter werden bis auf den heutigen Tag hier erlebt. Wir werden . nehmen, unsere hierüber vielsältig und sorgsam gesammelten ultate den geehrten Lesern dieses Blattes ehestens vorzulegen.
) Am Anfange des Jahres 1843 zählte St. Petersburg 443, 360 Ein= . n. Geschlechts; es befanden sich . 5 3 *. sch⸗russischen Lehre, 32, 87 Lutheraner und Reformirte, wobei die er . des anglikanisch - bischößslichen Kults nicht inbegriffen sind,
2 atholiten und zl. Amnenier, zu welcher christlichen Bevöllerung gell eine nicht unbeträchüiche Zahl von Juden und Muhamedanemrn
Doch ist auch der männliche
Sonntag den Sien Febr
Unter den im Jahre 1844 zu St. Petersburg Verstorbenen der grie⸗ chisch⸗russischen Kirche hatten 352 ein Alter von ** . 70 Jahren, 94 ein Alter von mehr als 80, 27 ein Alter von mehr als 90 Jahren erreicht; 9 unter den Letzteren waren selbst noch über 95 Jahre alt geworden. Etwa aller Verstorbenen waren also Greise von mehr als 70, 3 (ller Ver⸗ sorbenen Greise von mehr als 80, gi der Verstorbenen Greise von mehr als 0 und endlich 16 aller Verstorbenen Greise von mehr als 95 Jahren gewesen, wobei wir nicht ubersehen dürfen, daß die angedeuteten Verhälinisse nur die Residenz treffen; indem es einleuchtet, daß in den kleineren Städten und
Vieles günstiger gestalten müssen. Ja selbst in der alten Czarenstadt sind, wie wir sogleich sehen werden, die Mortalitäts-Verhältnisfe ganz anderer Ait, als in der nordischen Haupt- und Residenzstadt, wo die Einflüsse einer vielfach verfeinerten Lebensart sich längst schon (uf eine dem patriarchalischen Alter der Russen hinderliche Weise geltend gemacht haben. In Molau dagegen steht der Nusse noch als wirtlicher Russe in voller, ungeschwächter Kraft da, noch unentweiht durch das Verlangen, von den ehrwürdigen, an— geerbten Bräuchen seiner Altvordern auch nur einen Finger bielt abzu— weichen. So treten wir, indem wir uns jetzt zu den Vital- und Mortali⸗ täts⸗Verhältnissen Moskau's wenden, überhaupt auch jenem Bilde, welches uns dis statistischen Erfahrungen aus dem gesammten Rußland vorführen, um ein Bedeutendes näher.
St. Peteisburg und Moskau haben fast einen und denselben Flächen⸗ laum, obgleich die Bevölkerung in der erstgenannten Stadt ungleich größer ist, als in der anderen. Nach dem Census im Jahre 1839 zählie am 1. Januar dieses Jahres:
St. Peters burg 476, 386 Einw., worunter 337,542 männl. n. 138, 874 weibl. G. Moskau 348, 562 y 2 214,778 y 133,7I84 5 * 127, 824 Einwohner lebten also auf demselben Raume in St. Petersburg mehr als in Moskau. Vielleicht steht auch damit in Verbindung, daß in neuerer Zeit St. Petersburgs Bevölkerung im steten Fallen begriffen war, während Moskau's Bevölkerung sich noch in beständigem Steigen zeigte. Denn es ergab die Einwohnerzählung unter Anderem im Jahre 1843, für:
St. Petersburg 443,360 Einwohner. Moskau .... ... ö 357,185 Y
Es hatte innerhalb jener A Jahre St. Petersburg also um 33,026 Einw. abgenommen (durchschnittlich jährlich um mehr als 8256), während gleich. zeitig Moskau's Vollszahl um S623 (durchschnittlich jährlich um 2156) Einw. gestiegen war. Nur noch 86,175 Einwohner lebten um jenes Jahr also in St. Petersburg mehr als in Moskau. Doch dürfte es noch keines—⸗ weges an der Zeit sein, hieraus schon die Folgerung herzuleiten, als müsse binnen wenigen Jahren die Bevölkerung der alten Czarenstadt diejenige der neuen Hauptstadt erreicht haben und werde sie alsdann sehr bald über- flügeln. Dergleichen Schlüsse zu ziehen bei Städten, deren Bevölkerung vermöge des fluktuirenden Theils der stets an- und abziehenden Bewohner⸗ schaft, als eine in hohem Grade schwankende und ungewisse sich heraus- stellt, würde als sehr voreilig erscheinen müssen. Auch darf, so meinen wir, ber Statistiker so wenig wie der Historifer seiner Zeit vorgreifen wollen; wie leicht könnte die Zukunft seine Schlüsse vereiteln!
Gehen wir demnach auf das Faktische über, so zeigt sich uns hinsicht⸗ lich der Zahl der in Moskau im Jahre 1844 Geborenen folgende Erschei-⸗ nung. Es befanden sich darunter: ;
Kinder ͤzusammen
——— — 51 ; männ . J. weil. G. Kinder. von griechisch-russischer Konfession 4519 4346 S865 römisch⸗katholischer * 17 95 112 » Protestanten beider Konfessionen 97 89 186 armenisch⸗ gregor. Konfession 1 3 7 zusammen von christlichen Konfessionen ) 1057 15353 7176 wobei uns leider nichts über die in und außer der Ehe erzeugten Kinder vermerkt ist. Auch scheint die Angabe hinsichtlich der in der römisch-katho⸗= lischen Kirche geborenen Kinder keinesfalls richtig zu sein, da das Verhaͤlt⸗ niß der Geschlechter bei den Geborenen sich fast jederzeit (wie es auch hier bei den übrigen Konfessionen ersichtlich ist) dergestalt herausstellt, daß ein nicht Unbeträchtliches mehr Knaben als Madchen geboren werden. Es läge die Vermuthung nahe, daß die Zahl stan 17: 117 heißen solle, wo dann die Geborenenen männlichen Geschlechts zu denen weiblichen Geschlechts sich wie 117: 95 verhielten; doch widerspricht dem freilich die in Uiebereinstim⸗= mung mit den obigen Posten angegebene Summe 112. Innerhalb des 15jährigen Zeitraums, von 1829 bis 18413 inkl, wurden 1067 Kinder von latholischen Aeltern in Moskau geboren, worunter sich dem Geschlechte nach 510 Knaben und 497 Mädchen befanden; so daß durchschniitlich 34 Knaben und 33 Mädchen, zusammen also 67 Kinder, daselbst nach den Ergebnissen der früheren Jahre geboren wurden. Danach würde wiederum eine Ver— wandlung der Zabl 7 in 117, zu der man anfangsgeneigt sein könnte, nicht am Orte erscheinen, weil die schon das Mittel sämmtlicher 15 früheren hn übertreffende Summe 112 dadurch gar auf 212 erhöht werden wü de. Was die Zahl der in Moskau im Jahr 1844 Verstorbenen betrifft, so beschlossen ihr Leben:
Personen
männl. Geschl. weibl. Geschl. von griech. russ. Konfession 4340 röm. kath. Konfession 32 » Protestanten beider Konfess. 5 »armenisch⸗gregor. Konsession Zusammen von christl. Konfessionen 41450 wobei sich vermerkt findet, daß die Kinder größtentheils an Scharlachsieber, Diarrhöe und Kolik, die Erwachsenen größtentheils an Erkältungen und an der Auszehrung starben. Durch Unglücksfälle kamen ums Leben: 4 Per— sonen, welche an Brandwunden, 2, die an Verletzungen starben, 1, der im Flusse seinen Tod fand, 4, der durch den Blitz, 4, der durch eine herab- fallende Last erschlagen ward, und 4, der in Folge unabsichtlich genommenen Giftes starb. Es fanden hiernach also 10 Personen durch besondere Un- glücksfälle ihr Ende; eine , sehr geringe Zahl. Von den in der orthodoxen Kirche Verstorbenen finden wir wiederum Es verstarben nämlich:
. ö Per sonen Zusammen
In der griech. russ. Konfession. männl. Geschl. Personen.
unter 5 Jahr alt 1972 1 3611
zwischen 5— 0 Jahr alt ; 205
9 10— 20 9 3 558
20— 30 897
30 40 ö 33: 611
40 - 50 ? ! 661
50 - 60 ö 559
60 70 9 w
70 - 80 w 265 453
S0 - 90 — k 157
90 95 f 26
95 — 100 über 100 Jahr alt zusammen 3978
Der geschlechtliche Unterschied in den Sterbesällen war hier lange nicht so entschieden ausgesprochen, wie in St. Petersburg, wo wir sahen, daß nahe 62 9, aller Verstorbenen dem männlichen und nur wenig über 38 6 dem weiblichen Geschlechte angehört hatten. In Moskau umfaßte dagegen das männliche Geschlecht nur wenig über 52 86, während das weidliche Geschlecht nahe 18 , aller Verstorbenen ausniachte. Unter 1009 insge= sammt Verstorbenen in Moskau gehörten 522 dem männlichen und Rs
* Hinsichtlich der Konsessionen zählte Moskau am J. Januar 1813: Belenner zie gi h gu sss ter Konsession 347,519; Lutheraner und Reformirte bꝛ8b (wo ei 228 Anglikaner uneingerechnet sind); Katholiken 2423; Ar—= menier 2733; zusammen also 356,757 christliche Einwohner. Hierzu kamen noch 257 Juden und 171 Muhamedaner; wonach die Bevölferung im Ganzen aus 367,185 Seelen bestand.
Zusammen Personen.
das Alter verzeichnet.
. Al 1 ĩ den Ortschaften des platten Landes alle jene Verhältnisse sich noch um .
dem weiblichen Geschlechte an. — Die Zahl der in den ersten 5 Lebens⸗ Jahren verstorbenen Kinder beiderlei Geschiechts war im Verhälmiß viel bedeutender als in St. Petersburg, wo die Zahl der in so zartem Lebens- Alter verstorbenen Kinder 4436, gegen 7283 in allen übrigen Lebensaltern Verstorbene betragen hatte. Hier dagegen verstarben 3611 stinder, die noch nicht ihr 5tes Lebensjahr vollendet hatten, während die Zahl aller sonsti= gen Verstorbenen, nur 4707 betrug. Gegen 10 Kinder, die in dem jugend⸗ lichen Alter verstarben, waren nur 13 Personen zu rechnen, die alle übrigen Der Charalter des Russen ist der, daß alle Extreme neben einander liegen; diese Gegensetze treten in der Natur des Volles wie des Landes in seltener Uebereinstimmung und Abhängigkeit von einander hervor. In Rußlands Vital- und Ile rn are Berhäalr n f — überall treten die schroffsten Gegensätze hervor. Der Nusse kann das Un glaubliche dulden: Hitze, Kalte, alle Fatalitäten des Lebens; eine gering- sügige Vergnlassung wirft ihn, den vorher Unbeugsamen, nieder. ei der geringsten Verwundung giebt er sich dem Schmerze hin, er ist im Lazarethe der ungebährdetste Kranke: dabei hält er Stand im Kriege, rückt entschlossen der tödtlichen Batterie entgegen, weiß nichts von einer schimpfüichen, nichts von einer klugen Retirade. Alle Lebengalter, so hoch sie fast jemals zu erreichen waren, werden noch heutigen Tages hier erreicht; so früh, wie sonst nie in einem Lande, hat hier bei Hunderitausenden in jedem Jahre der Puls ausgeschlagen. In einer einzigen Stadt — zumal in einer jener großen Hauptstädte — befanden sich unter den Verstorbenen einen Jahres 7 Personen, die ein mehr als hundertjähriges Lebensalters er, reicht hatten; — ein Verhältniß, welches wohl seincs Gleichen in allen übrigen Ländern der Erde suchen dürste. Unter jenen Verstorbenen waren 3 Greise und 1 Greisin, die zwischen 100 und 105 Jahr; 2 Greisinnen, die zwischen 110 und 115 Jahren, und 1 Greisin, die gegen 120 Jahr alt geworden war. Und doch hatte unter den Verstorbenen in Moskau
im Jahre 1841 einer ein Alter von über 120
im Jahre 1835 einer ein Alter von über 124
und im Jahre 1842 einer ein Alter von über 125
Jahren erreicht; und im Umfange des ganzen Reiches waren innerhalb eines 9jährigen Zeitraums (von 1829 - 37) allein unter den männlich Ver⸗ storbenen griechisch-russischer Konfession 8196 Personen in einem Alter von mehr als 100 Jahren gestorben, wovon 348 Personen noch ihr 13tes, 53 , ihr 14tes, 16 ihr 15tes, 4 Personen ihr 16s und 1 Person elbst noch ihr 17tes Lebens⸗Decennium begonnen hatten. Dr. J. A.
gJandels - und Börsen Nachrichten.
London, 31. Jan. (B. H.) Der neue englische Zoll⸗Tarif nach Sir R. Peel's Plan, welcher dem Comité des Unterhauses für den Zoll und das Getraidegesetz vorgelegt werden soll, lautet folgendermaßen:
Beschlossen:
Daß anstatt des bisherigen Zolls bei der Einfuhr von Gettraide, Saa—⸗— men und Mehl bis zum 1. Februar 1849 bezahlt werden soll.
Bei der Einfuhr aus fremden Ländern:
Weizen. Wenn der gesetzlich ermittelte und bekannt gemachte Durch. schnitts⸗Preis von Weizen unter 48 Sh. d. Qr. sein wird, so ist der Zoll von jedem QOr. 10 Sh. 48 Sh. und unter 20 Sh., so ist der Zoll.. . 9 5) 50 * . ) R 51 . 52 3 53 . und darüber .. Gerste unter 26 Sh. den Qr., so ist der Zoll 26 Sh. u. unter 27 Sh., 0 y 9 y, ) * 28 * 29 * 30 * 31 5
. und darüber
unter 18 Sh. d. Qr.,
18 Sh. u. unter 19 Sh.,
19 5 * 20 *
20 * 5 4
K,, ,,
22 » und darüber 1 6 Roggen, Erbsen und Bohnen bezahlen denselben Zoll wie Gerste. Weizenmehl, die Tonne von 196 Pfd. — denselben Zoll wie 38
Gallons Weizen. Gerstenmehl, die — Pfd. — denselben Zoll wie 14 Or. Gerste. 2 (Qaimeal), die 1815 Pfd. — denselben Zoll wie 1 Or. afer. Roggenmehl, die — Pfd. — denselben Zoll wie 1 Or. Roggen. Erbsen⸗ und Bohnenmehl, die — Pfd. denselben Zoll wie 1 Or. Erbsen oder Bohnen. Beschlossen:
Daß vom 1. Februar 1849 an die obigen Artikel den folgenden
Zoll geben sollen: Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Erbsen und Bohnen
d. Quarter 1 Sh. — Pee. Weizen⸗, Gerste⸗, Hafer⸗, Roggen⸗, Erbsen⸗
und Bohnenmehl d. Cwt — Sh. 4 Pee.
Ursprünglich und eingeführt aus außereuropäischen englischen Besitzun-=
en sellen Zoll geben: Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Erb sen und Bohnen
d. Quarter Sh. — Pee. Weizen⸗, Gerste⸗, Hafer⸗, Roggen, Erbsen⸗
und Bohnenm eh l d. Cwt. ...... .. — Sh. 43 Pee.
Lebensmittel (Food). Bisheriger Zoll. Proponirt. Zoll. Pfd. Sh. Pee. Pst. Sh. Per. — . 9 6
*
8 e nne, . x X; æc T TS S *
* 1 ) U
9) D
8 1 He e ,
Arrow Root aus englischen Besitzungen..
* *
6 d. Tonne Butter Cwt.
aus englischen Besitzungen. ;. Buchweizen und Mais ...... .. den Or. wie C K ) d. Cwt. Cassivamehl (Casiva Powder). *
aus englischen Besitzungen ... Kãäse
aus englischen Besitzungen... Cider⸗ und Birnwein Citronen und Gurken, in Salz
1 109 Pfd.
aus englischen Besitzungen.. . Fische, 1 (cured) d. Cwt. Schink .
aus englischen Besitzungen. .. Hopfen Gemablener Senf Graupen (Pearl Barley)
aus englischen Besitzungen. Reiß
rober und in der Hülse
— —— W — ß — das Pfů.
Spirituosa, fremder Brannt-
ö d. Gallon Tapioca Zungen
aus englischen Besitzungen ...
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