1846 / 49 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

handels Grundsätzen, General Evans, der andere Kandidat, ein Whig mit denselben Grundsätzen. Wahrscheinlich wird sich weiter keiner von der Schutz⸗ Partei stellen, und so werden wir zum ersten⸗ mal in Westminster zwei liberale Kandidaten, einen für Peel, den anderen für Lord John Russell, haben. Wahrscheinlich wird der Re⸗ an , ,. Capitain Rous, wiedergewählt werden. .

ach schrist. Es heißt, die Depeschen aus Indien enthielten einen Bericht über einen höchst hartnäckigen und blutigen Kampf. Zwei Angriffe auf das Seilh-Lager sind , worden. Ein Theil der britischen Armee mußte sich zurückziehen, sammelte sich indeß wieder, und als der Courier das Schlachtfeld verließ, herrschte kein Zweifel mehr über den glücklichen Erfolg.

Schweiz.

Aus der Schweiz, 8. Febr. (F. O. P. A. Z.) Ermuthigt durch die Revolution im Kanton Bern, deren Früchte noch zu er⸗ warten stehen, wird nun auch in mehreren Bezirken des Kantons Aar⸗ gau folgende vom Volks⸗Vereine in Aargau ausgegangene Bittschrift an den Großen Rath zur Unterzeichnung herumgeboten, welche zum Zwecke hat, den Gesetzvorschlag über das Verbot der Freischaaren zu an⸗ nulliren nach dem Beispiel der Patrioten von Basellandschaft. Diese Vorstellung der aargauischen Kulturhelden lautet folgendermaßen:

„Die unterzeichneten aargauischen Bürger richten an Sie das Gesuch, den Gesetzes - Vorschlag über das Verbot der Freischaaren, welchen Sie in Ihrer letzten November-Sitzung, ohne ihn unserer Aufmerksamkeit zu wür digen, das erstemal angenommen haben, und den eine zweite Annahme in Ihrer bevorstehenden Sitzung zum Gesetz erheben würde, als irrig, schädlich und gefährlich und in gewisser Hinsicht sogar ver sas⸗ sungswidrig emnmweder selbst zu beseitigen oder aber der Abstimmung des Volkes zu unierwerfen. Der Gesetzgeber irrt, wenn er ein Verbrechen schafst, wo keines ist. Dies wäre beim Strafgesetze gegen die Freischaaren der Fall. Oder ist jene That ein Verbrechen, welche aus einer Gesinnung reift, die über den Kantönligeist hinaus solchen Antheil an den Leiden der Brüder nimmt, daß sie nicht bei konservativen Almosen stehen bleibt, daß sie für den Bruder das Leben läßt? Oder ist jene That ein Verbrechen, sich auch außer den Kantonsgränzen dem Feinde entgegenzustellen, der in . , der höchsten Güter des Vaterlandes schon so weit vorge-

ritten

Sie, hochgeachtete Herren, haben gegen diesen Feind zum Kampfe auf⸗ . mit den Waffen, welche der Fünfzehnerbund gestattet. Diese Was⸗ en waren aber größtentheils schon vorher durch den Feind gebrochen: Ihr Antrag gegen die Jesuiten und die Jesuiten- Provinz erlangte auf der Tag⸗ satzung fein Mehr. Wollen Sie es nun zum Verbrechen stempeln, wenn das Volk gegen eben diesen Feind andere Waffen anwendet, wenn es bei dem Fünfzehnerbunde vorbeigeht, welcher ohne das Volk, ja gegen dasselbe geschlossen wurde und die Unmöglichkeit seiner Verbesserun . „legalem“ Wege in sich selber trägt; wenn es die Waffen ergreist im Dien e eines Volksbundes, dessen Nechte das Heer unverblendeter Schweizer und dessen Vorort das Vaterland ist? Erklären Sie durch das Sirafgesetz gegen die Freischaaren solches Beginnen als Verbrechen; brandmarken Sie diejenigen noch im Grabe, welche für Brüder, für das Vaterland gefallen sind; brandmarken Sie alle die schwergeprüften Theilnehmer des verunglückten Zuges; bedro⸗ hen Sie ähnliche Spferthat mit Entziehung der persönlichen Freiheit, des Eigenthums, der politischen Rechte, wie der Gesetzvorschlag aussagt: nun so vernichten Sie auch die Gesinnung, aus der solche Thaten heivorgehen; übergeben wir die Schulen, die Volksschristen, die öffentlichen Blätter, über- geben Sie die Bildung des Volkes den Jesuiten! Das wäre das Ende iner Bahn, die mit einem Freischaaren⸗-Gesetze beginnt.

So lange im aargauischen Volke die schwehzerische Gesinnung vor- herrscht, wie jetzt, wäre die Vollziehung eines solchen Gesetzes gar nicht möglich. Ein Gesetz geben und nicht vollziehen können, sagt ein als Ge— setzgeber wie als Feldherr anerkannter Mann, ist schädlich er, als eine Schlacht verlieren. Der Aargau war auch schon fast im Falle, die Rich⸗ tigkeit dieses Ausspruchs zu erfahren, weshalb wir kurz sein dürfen. Das Gesetz wäre aber auch gefährlich. Ist einmal im Volke die Ueberzeu⸗— ung verbreitet, es müsse selber Hand anlegen, um das Vaterland vor dem din und zu retten, den man ihm gräbt, da den besseren Regierungen durch

den ,, . die Hände gefesselt seien zu vereinter Abhülfe, und zie⸗

hen seine entschlossenen Männer dahin, wo es noth thut: so würde jede Landes - Behörde, welche strafend einschritte, mit der Mehrheit des Volkes in Zwiespali gerathen und gelähmt werden, während nur eine unbedingt auf die sreisinnige Mehrheit des Volles sich stützende Regierung im Stande ist, den Aargau zu halten.

Der besreffende Gesetzvorschlag wird nicht von der Verfassung geboten; er beschlägt vielmehr ein . Recht, welches, wie in älteren Zeiten, so auch seit 1830, manche Männer aus dem Volle im Bewußtsein dieses Rechtes geübt haben, indem sie glaubten, sie hätten nur dann von den Behörden Befehle zu nehmen, wohin sie gehen und nicht gehen sollten, wenn sie die Uniform des Dienstes tragen. Soll nun dieses in der ver⸗ hängnißvollen Zeit immer wichtiger werdende Recht dem Bürger entzogen werden, so gehört die grundsätzliche Bestimmung darüber in die Verfassung selbst unter die Paragraphen ihres ersten Abschnitts, welche von den allge⸗ meinen Rechten des Bürgers handeln. Diese grundsätzliche Bestim⸗ mung könnte nicht ihrer definitiven Annahme anheimfallen. Hoch- geachtete Herren! sie würde als partielle Verfassungs - Revision der Bestimmung des Volkes unterworfen werden müssen. Das Gegentheil wäre verfassungswidrig. Der Töost, der sich in den oberen Regionen hören läßt, es sei mit dem Gesetz nicht so böse gemeint, ist ein schlechter. Es handelt sich neben dem Rechte noch um das politische Ehrgefühl, welches im aargauischen Volke immer lebendiger ist, weil es nicht diplomatisirt. Böse wäre es allerdings, wenn sich Aargau in den Waffen seiner Gegner sangen und zur politischen Heuchelei zwingen ließe. Wir möchten, hochgeachitete Herren, nicht in dem Ding sein, so wenig als Appenzell, Außerrohden und BaselLandschaft, und empfehlen Ihnen daher herzlich das im Eingang er— wähnte Gesuch zur Berüchsichtigung. Genehmigen Sie die Versicherung unserer Ergebenheit.“ .

Die Sprache dieser Petitionaire, in so drohendem Tone abge⸗ faßt, erinnert an Bern. Man spricht unverholen dem Großen Rath das Recht ab, ein Freischaarengesetz zu erlassen, ohne auch das Volk darüber zu befragen und seiner Einwilligung unterzustellen. Man nennt es sogar verfassungswidrig, wenn der Große Rath dem Tagsatzungs⸗-Beschluß in dieser Beziehung Genüge leisten würde, und verkündet ohne Scheu die Aussicht einer Bundes⸗Revolution. Diese ersten revolutiongiren Schritte im Aargau dürften nicht ohne Erfolg bleiben, wenn Regierung und Großer Rath sich einschüchtern lassen und von der Verfassungsbahn abweichen. Wir stehen am Vorabend wichtiger Ereignisse, welche die Folge der Berner und Waadtländer Revolutionen sind, und die auf das gesammte Vaterland eine drohende Gewalt ausüben werden.

Kanton Luzern. Der am 9. Februar zur Berathung der Amnestie ⸗Angelegenheit außerordentlich zusammengetretene Große Rath hat am 10ten d. folgenden Beschluß gefaßt:

„In Erwägung, daß ein Theil der Betheiligten den Willen beurkun⸗ det, den Bedingungen des Dekrets vom 23. Christmonat ein Genüge zu leisten, und demnach die Berücksichtigung des Großen Rathes einigermaßen verdient hat, beschlossen und beschließen: J. In die Eingangs genannten Begehren der Beiheiligten könne nicht eingetreten weiden. II. Dagegen sei dem . die Vollmacht ertheilt, unter Vorbehalt unserer end- lichen Genehmigung, denjenigen Betheiligten, welche bis spätestens den 24. Hornung den Beringungen dee Delreis vom 23. Christmonat durch Leistung eines zu ihrer Schuldbarleit und ihrem Vermögen im Verhältniß stehenden Beitrages werden ein Genügen geleistet haben, die Gnade jenes De- krets vorläusig einzuräumtn. Hiervon sind jedoch und bleiben ausgenom- men; 2. die Mitglieder des Aufruhr Comité's vom S8. Christmonat 1844, 31. März und 1. April 1815. L. 1) Jalob Robert Sttiger von Büron; 2) Joseph Bühler, Alt-⸗Oberrichter von Büren; 2) Lauren; Baumann von Oberkirch, Alt. Reg. Rath; 4) Johann Berchtold von Luzern, Alt- Siabiam- mann; 6) Julius Salzmann von Luzern; 5) Etna Schnyder von Sun

22

see; ) Anton Schnyter von Surseez 8) Franz Fellmann von Kstlonz 9) Franz Schnyder von Sursee, Alt- Schultheiß. III. Gegen alle Uebrigen aben die Verhör-Aemter die Untersuchung mit möglichster Beförderung zu nde zu bringen und die Gerichte nach Anleitung der vor dem 23. . monat erlassenen noch sortbestehenden Dekrete zu verfahren. Der Regie⸗ rungs- Rath hat von ihnen die Kosten nach Vorschrist des Delreis vom 12. Herbstmonat 1845 einzutreiben.

Spanien.

3 Madrid, 6. Febr. Die Minister trifft fortwährend das Schicksal, daß ihre feierlichsten Angaben und Zusicherungen durch die Kraft der Thatsachen widerlegt werden.

Vor etwa 141 Tagen erklärte Herr Martinez de la Rosa im Kongresse, daß in Folge der in London angeknüpften Unterhandlungen die englische Regierung sich dazu verstehen würde, den Differenzialzoll, mit welchem sie den Zucker von Cuba und Puerto Rico als Sklaven⸗ Produkt belegt hat, zurückzunehmen. Nun aber versichert Sir Robert Peel (in der denkwürdigen Sitzung des Unterhauses vom 27sten v.) ausdrücklich, daß er gerade diesen Differenzialzoll beibehalten werde.

Der Heraldo (Organ der Regierung) sagt gesteru in Bezug auf das neapolitanische Heiraths⸗ Projekt: „Welches auch die Vor⸗ liebe des französischen Kabinets für diese oder jene Combination sein, welche Ansichten es auch über die jüngsten Ereignisse gef haben möge, immerhin können wir behaupten, daß weder die Wünsche, noch die in,, n. noch die Absichten desselben auf irgend eine Art der spanischen Regierung dargelegt wurden, und daß die Minister der Königin weder irgend eine Mittheilung an das Kabinet der Tuile⸗ rieen geschickt, noch von demselben empfangen haben, die auf die r nn, Frage der Vermählung der Königin Bezug hätte.“ Es ehlt nun hier nicht an Leuten, die aus n Worten den Schluß ziehen, daß die desfallsigen Mittheilungen an Personen gerichtet wur⸗ den, die man weder als Minister noch als Mitglieder der Regierung betrachten darf.

Am heftigsten streitet man hier jetzt über folgende Frage: Ist die päpstliche Bestätiguung, welche am 19ten v. M. unf von der Königin von Spanien präsentirien, für die überseeischen Besitzungen bestimmten Bischöfen ertheilt wurde, als ein Akt zu betrachten, aus welchem die ausdrückliche und förmliche Anerkennung Isabella's II. als rechtmäßiger Königin von Seiten des päpstlichen Stuhles hervor= eht? Zur richtigen Würdigung dieser Frage mögen solgende Um⸗ 3. dienen.

Nach dem Absterben Ferdinand's VII. verständigte die spanische Regierung, geleitet von dem Wunsche, den Bedürfnissen der Kirche zu . sich mit dem päpstlichen Stuhle dahin, daß die damals präsentirten oder noch zu präsentirenden Bischöfe mit Unterdrückung der in den Bestätigungsbullen gebräuchlichen Klauseln, aus denen eine Anerkennung der Königin hervorgehen könnte, bis die politischen Ver⸗ hältnisse des Papstes ihm gestatten würden, seine abwartende Haltung aufzugeben, von dem römischen Stuhle präkonisirt werden sollten. Die spanische Regierung schlug die Klauseln vor, durch welche sie die bisher gebräuchlichen ersetzt wissen wollte. Der damalige Nuntius, der noch nicht das Exequatur erhalten hatte, fand sie annehmbar, allein der päpstliche Stuhl erhob neue Schwierigkeiten, indem er sich auf Ausdrücke stüßzte, welche, wie er angab, die Note des spanischen Geschäftsträgers in Rom enthielt, und weil die vorgeschla⸗ genen Klauseln implicite die Anerkennung der Königin aus⸗ sprächen und folglich den beabsichtigten Zweck vereitelten. Der päpst⸗ liche Stuhl schlug vielmehr vor, alle auf das Patronatrecht und die Königliche Präsentation bezüglichen Klauseln völlig zu unterdrücken, so daß der Papst die designirten Bischöfe motu proprio benigni- tate Sedis Apostolicae einsetzen, zugleich aber eine besondere amt- liche Erklärung in Bezug auf das der Krone von Spanien zustehende Patronatsrecht ausstellen sollte. Dies glaubte die spanische Regierung, an deren Spitze damals Herr Martinez de la Rosa stand, nicht zu⸗ geben zu können, und nach langen Verhandlungen zwischen beiden Höfen zeigte endlich am 23. August 1835 der Minister⸗-Präsident, Graf von Toreno, dem Nuntius an, daß es für die Krone von Spa— nien weder anständig noch passend wäre, der offenbaren Verletzung des Königlichen Patronatsrechtes selbst neben einer separirten Reser⸗ vation nachzugeben. Zugleich stellte man ihm die Pässe zu, die er für den Fall der nicht erfolgenden Uebereinkunft gefordert hatte.

Es fragt sich aiso jetzt, ob die den oben erwähnten fünf Bi⸗ schöfen ertheilten Einsetzungsbullen mit den von der spanischen Re⸗ gierung in Anspruch genommenen herkömmlichen Klauseln ver sehen sind. Die Regierung hat diese Bullen bis jetzt nicht veröffentlicht. Zufolge einer in Rom gedruckten Bekanntmachung, geschieht die Einsetzung „ex benignitate Sanctitatis Suae ad praeseniationem Serenissimae Reginae Catholicae“, und da . diese Weise des Namens der Königin nicht erwähnt wird, so wollen viele Personen behaupten, daß die Anerkenuung nur implicite ausgesprochen wäre und die Regierung nur das erreicht hätte, was sie 1836 als ihrer unwürdig und ungenügend zurückwies. Ueberdies genossen die Bischöfe in den überseeischen Besitzungen Spaniens, und nur solche wurden bis jetzt eingesetzt, von jeher eines besonderen Rechts⸗Verhältnisses. Sobald sie nämlich präsentirt waren, konnten sie die Verwaltung ihrer Sprengel antreten, ohne die Bestätigungs-Bullen abzuwarten.

Die Regierung behauptet dagegen durch den Heraldo, der Papst hätte vermittelst der Proklamirung jener Bischöfe auf das feierlichste die Rechtmäßigkeit der Königin von Spanien anerkannt, und durch diese Anerkennung wäre die politische Frage auf befriedi⸗ gende Weise erledigt worden. Diese Behauptung wird von gar vie⸗ len Personen als voreilig und unvorsichtig betrachtet, da sie dem päpstlichen Stuhle zum Vorwande dienen könnte, sich zu keinen wei⸗ teren Schritten, aus denen die Anerkennung der Rechtmäßigkeit der Königin Isabella II. auf unumstößliche , erhelle, zu verstehen.

Die Diskussion des neuen Wahlgesetzes geht im Kongresse mit raschen Schritten und ohne wesentliche Opposition vor sich, nachdem die Minister sich entschlossen haben, den Entwurf, als ihren Wünschen entsprechend, durchzusetzen. Man hat in Spanien so vielerlei Wahl- systeme ohne den geringsten Erfolg für das allgemeine Beste zur An⸗ wendung gebracht, daß die Nation biesen neuen Versuch mit Gleich⸗ gültigkeit aufnimmt.

. 37 Infant Don Enrique befindet sich seit dem 28sten v. M.

Herr Peel (ältester Sohn Sir Robert's), der als Attach“ bei der hiesigen englischen Gesandtschasft seine politische Laufbahn begann, hefe ein nach London abgereist, um eine andere Bestimmung zu erhalten.

Zproz. auf 60 Tage 33. proz. auf 60 Tage 23.

gandels⸗ und Börsen - nachrichten.

Berlin, 17. Febr. Die Börse war heute slau gestimmt und vie Course eifuhren einen fleinen Rückgang, von welchem sit sich am Schluß wieder eiwas erholten.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, ben 16. Februar 1916. Zu Lande: Weizen 3 Nihlr. 7 Ps, auch 2 Rihlr. 23 Sgt. 10 Ps. Roggen 2 Rihlr. 5 Sgr. 5 Pf., auch J gihlt, 3 Sgr. 7 Pf.; große Geisse

1 RNihlr. 16 Sgr. 10 Pf., auch 4 Rihlr. 15 Sgr. 7 Pf. z Hafer 44 „auch 1 Rihlr. 3 Sgr. 7 Pf. Eingegangen l u ij * . . 3 hir. . sn 65 R 75 und 2 Rihlr. 24 Sgr. z Riofge

Pf. z große er,. ihlr.

8 Sgr. 5

Sgr., auch 1

n.2 Rihlr; 6 Sgr. auch 2 ihn]

1 hir 2s r

Nthlr. 15 Sgr. 7 57

nnabend, den 14. Februar 1846.

Das Scho Stroh 11 Rihlr., auch 10 Nihlr. und 8 Rihht. Der Ceniner Heu 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.

ER erlliner Börse. Den 17. Februar 1846.

Fonds.

Pr. Cour. Brief. Geld.

Actien.

Pr. Con Rrief. J Gel.

Zf.

St. Schuld- Sch. Prämĩieu - Scheine d. Seeh. à 50 T. Kur- u. Neumärk. Schuldversehr. Kerliner Siadt- Obligationen Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Groassh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. HLLur- u. Neum. do. Schlesische do. do. v. Staat g. Li B.

Gold al marco. Friedrĩebs d'or. And. Gldin. à 65 Th. Disconto.

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Erl. Potsd. Eisenb. do. 40. Prior. Obl. M4. Lp2. Bisenb. do. do. Prior. Obl. Erl. Anh. abgest. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Risenb. do. do. Prior. Obl.

do. do. Prior. OblI. do. v. Staat garant.

Magd. Ilalbst. Eb. Er.- Schw. -Frb.

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Augsburg

Breslau... ... ..... .. . 100 Thlr. Leipziß in Courant im 14 Th. Fuss. 100 kr.

Frankfurt a. M. südd. W. ..... ... 100 FI. Petersburg... .......... 4. 100 snhi.

439 do. 40. Ausg. —.

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Kurz

2 Mt. Kurz

2 Mt. 3 M. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 2 Mt. 3 Woch.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 13. Fohr.

Fass. —.

Zh Russ. Hope 9&1.

Ant wor

Frankfurt a. M., 14. Febr. KBayr. Bank- Actien 705 hr.

1903 nr. 603. 606. Poln.

on, 12. Febr.

zoo FI. 101 .

Niederl. wirkl. TZiusl. —.

Ziusl.—. Ne 6976 Met. h Ilope S9 ne.

do. 600 FI. 82. 82.

Sch. 613. 596 Spa

Preuss. Pr. Sch. —. Po

ue Anl. 2277. 1125 C. Nank. 1d

Stiegl. S8 p

Paris, 12. Febr. 5 Mente sin our. I23. 35. 3976 do. fin cout. & g

Neoapl. —. 695 Wien,

Spaun. Rente —. 183. Fehr.

Actien 1586. Aul. de 18234 1553.

Mail. 1235. Livorn. 1163.

Pass. —.

9h het. 1123.

4976

do. 1839 122. Pest. 1014.

Rudw.

do. 101. Vo N. Vid Nordb. 87. Glogꝶ. Aè* 923.

Meteorologische Beobachtungen.

1846. 16. Februar.

Morgens 6 Uhr.

Nachmittags

Abends 10 Unr.

Nach einmal Beobæaebtun

Lustdruck Lustwärme .... Thaupunkt .... Dunstattigung. Wetter

Wolkenzug ...

335, 72* Par.

reguig.

regni. W. W. ö W.

Tugesmittel: 335, 43“ Par. . 1,80 n..

335,1

W.

4 2, 1 R. 0,69 R.

regnig.

H 0,9 R... 90 pœt. I

Par. Quell wärme 7, Flusswirme (M! KBodenwärme 6, Aas dünstuusg O Niederschlag CO, 0 Wüärmeweehsel 2.

l, 0 R. .

ni werden,

Fah für diesen Winter;

6 49.

223

ö v ĩ ü ö z * 35 * ö ö * 1 3 e 7 7 82

7

Zuhalt.

olen. St. Petersburg. Vorschrist über das Bu- fi nnd g von * Sieinkohlenlager in Kaulasien.

i lalistik des preußischen Staats.

. 1—

Rußland und Polen.

rsbur 8. Febr. Se. Majestät der Kaiser hat

5 2 . nt, dei Herrn Finanz⸗Ministers erfolgtes Gut⸗ Es Milichs Ra hs bestätigt: In St. Petersburg und Mosfau cinem jeden majorennen Glied einer Bürger- Familie erlaubt, Bude zu halten, jedoch so: 1) daß nur dasjenige Glied der se, welches in den Revisionslisten als Familienhaupt bezeichnet in Bude halten darf, ohne darauf ein Billet nehmen zu müssen, wan Familienglieder aber dergleichen Billete lösen müssen, wo⸗

i. der Krone 15 Rubel für jedes und die entsprechende Bei⸗

zum Vortheil der Stadt zu zahlen haben; 2) daß in diesen n nur die dem Stand der Inhaber entsprechenden Waaren ver— und daß deren Umsatz nicht das von Kaufleuten dritter deklarirte Kapital erreiche; und 3) daß die in selchen Buden

sarhellten Ladendiener vom Bauernstande durchaus auf ihre Namen e Handelsscheine vierter Klasse, d. h. bürgerliche, haben sollen.

m Sten v. M. lief in den Hafen von Reval das dänische Schiff

ͤ . , . ein und brachte die ersten Süd—

ö am 11Iten folgte ein anderes, das norwegische

jff „Hakon Adelsten“, gleichfalls mit Früchten aus Messina kom—

„Bas erste Schiff ging in diesem Jahre ans dem dortigen Ha— 13. Januar.

Bereits vor mehreren Jahren hatte man in Folge angestellter

ücchungen an mehreren Punkten der kaukasischen Landschaft un⸗ shafte Anzeichen von reichen in der Erde verborgenen Stein⸗ Lagern aufgefunden. Mancherlei Umstände wegen geschah bis s'doch nichts, die entdeckte Spur weiter zu verfolgen. Gegen aber, wo die in jenen Gegenden vorhandenen Waldflächen noch im Stande sind, für die rasch wachsende Bevölkerung das sze Brennmaterial zu beschaffen, und die immer zahlreicher wer⸗ Dampfschiffe auf dem Schwarzen Meere dessen Markipreis meht erhöhen, hat das Bedürfniß jene Entdeckungen von neuem ninnerung gebracht. Als Graf Woronzoff die Statthalterschaft Kaulasien antrat, war eine seiner ersten Verwaltungs⸗Maßregeln gdf tr befahl, die unterbrochenen Nachforschungen unverzüglich wie⸗ . Vornehmlich richtete man das Augenmerk auf die fungen der Stadt Kutaiß, wo man früher auf Kohlen gestoßen ums hier und zwar besonders bei dem Dorfe Tlwibul, etwa bee von Kutaiß, war es denn auch, wo der Bergbeamte Kul= halb ein reiches, unmittelbar bis zur Oberfläche der Erde strei⸗ s Kohlenlager auffand. Von dieser Kohle wurden sogleich auf des Stalthalters etwa 2000 Pud ausgearbeitet und zu Lande uz, da es bort keine fahrbare Straßen giebt, mittelst Lastpferden shen mußte nach Redut⸗Kale geschafft, um hier auf dem Kriegs⸗ psschiffe ‚Bojez“ damit Heizversuche anzustellen. Als Resultat der⸗ ergab sich, daß die tkwibulsche Kohle zum Gebrauch auf Dampf⸗ Ra icht allein tauglich sei, sondern fur diesen Zweck sogar der assctzen in nichts nachstehe. Gleichzeitig wurden auch auf dem rechten n stuban, nahe beim Fort Ehumara und 176 Werste von wwpol, sechs bedeutende Kohlenlager gefunden, von denen zwei berz eine überaus vortheilhafte Bearbeitung versprechen. Aus f hat man zwei Ofensetzer kommen lassen, die den Bewohnern kawropol Anweisung ertheilen, wie die Oefen für die Heizung Fteinkohlen konstruirt werden müssen, und man erwartet, daß die e Pätigorsk, Kislowodsk, Jekatherinodar und Georgiewsk bald é Beispiele folgen werden. In nicht langer Zeit soll ein regel⸗ ger Grubenbau auf den erwähnten Punkten in Angriff genommen n; Straßen zur Fortschaffung des zu gewinnenden Materials im Entstehen, und mit der Expropriation mehrerer, Privatper=

en zugehörigen, kohlenhaltigen Plätze ist begonnen worden.

Donnersta Abonnement: Ballet.

66. Febr. i

Nönigliche Schau spiele. Mittwoch, 18. Febr. Kein Schauspiel.

Im Opernhause.

Feldlager in , Oper in 3 Abt, n

Musik von Meyerbeer. (Dlle. Lind: Vielka.) Ansangol

„Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gelösten, mit Enn bezeichneten Billets gültig. 4 Zu verkaufen sind nur noch Billets zum Parterre à A1 und Amphitheater à 10 Sgr., die ebenfalls mit Sonntag bir

sein werden.

Die Abonnements-⸗Billets zur Oper: Ein Feldlager in Si . bis Donnerstag, den 19ten d. M., Mittags 12 uÜhr, abfu⸗

assen.

Im Schauspielbause. A1 ste französssche Abonnements⸗Vesh

La première reprèsentation de:

Une bonne rèputatis ]

mödie nouvelle en 1 acte, par Mr. Arnould. Les peha * * 2 * * seres de la vie humaine, vaudeville comique en 1 act

Mr. Clairville. Freitag, 20. Febr.

Valérie, comédie en 3 actes, par Scribe

Im Schauspielhause. Z3ste Abonnmn

Vorstellung: Thomas Thyrnau, Schauspiel in 5 Abth., na

Birch⸗Pfeiffer.

Oper in 2 Akten.

Königsstädtisches Theater. Mittwoch, 18. Febr. (Italienische Opern, Vorsellung.) Tan

Tancredi, als Gastrolle.) Preise der Plätze:

Ballon des ersten Ranges 1 Rihlr. 10

Musik von Rossini.

Ein Pla

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zin keisen.

(Sgra. Marietta

in den Logen mn gr. ꝛc.

Im Selbstverlage der Enpedition.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober · Hofbuchbruche

Mit aufgijunn

Zur Statistik des preußischen Staats.

o statistischen Tabellen des preußischen Staats nach der amtlichen Aufnahme des Jahres 1843, heraus—= gegeben voß W. Dieterici, Tirektor des statistischen Bü⸗ reau's zu Berlin. Berlin 1815. 1 Vol. in 4.

Der Wirkliche Geheime Ober- Negierungsrath Hoffmann, dessen Ver= E um die Statistik als Wissenschast, so wie um die des preußischen ö im Besonderen, zu allgemein anerkannt sind, um noch einer Erwäh⸗ zu bedürfen, ist als Direktor des statistischen Büreaus ausgeschieden der Geheime Ober-Negierungsrath Dieterici an seine Stelle geireten. Name des gegenwärtigen Direltors ist eine Bürgschast dafür, daß das ische Büreau auch unler seiner Leitung sich den ausgezeichneten Rang ren wird, den es bisher eingenommen und der nicht nur im Inlande, n auch im Auslande, jenseiits der Gränzen des deutschen Vaterlandes, leine Anerlennung gefunden hat *). . Seit dem Frieden hat das statistische Büreau von Zeit zu Zeit die nüise der Vollszählung, nebst Uebersicht der Bodenfläche und anderen schen Dalen, in besonderen Schrisien bekannt gemacht. Die erste L dieser Art erschien im Jahre 1818 unter dem Titel: „Uebersicht der fläche und Bevölkerung des preußischen Staates aus den für das 1817 amtlich eingezogenen Nachrichten“; ihr folgten ähnliche in den 1821, 1833 und 1839. Außerdem wurden noch die jedesmaligen ngen der Bevölkerung, so wie andere interessante statistische Zusam⸗ Ellüngen, in der Stahsts« und Allg. Pr. Zig. mitgeiheiit. An diese früheren Arbeiten schließt sich nun das in der Ueberschrift nte Werk an, worin der Herr Verfasser zum erstenmale die Tabellen, E sie im statistischen Bürcau zusammengestellt werden, der Oeffentlichkeii lebt und bei den jedesmaligen Zählungen damit fortzufahren ver— f„indem, wie es in dem Vorwort heißt, „bei der in neuerer Zeit sehr schtlttenen politischen Bildung in der Ration und bei dem vielfach laut denen Bedürfniß nach Mittheilung genauer und vollständiger Zahlen— linisse, er es für seine Pflicht gehalten, Preußen gegen England, Frank⸗ und Belgien, welche die zicf fr der statistischen Zählungen bis in aäußerste Detail bekannt machen, nicht zurückstehen zu lassen. . Das vorliegende Werk enthält nun folgende Gegenstände, wie sie in en Perioden im statistischen Büreau für den ganzen Stagt regelmäßig mengestellt werden, und zwar für das Jahr 1813: 1) Die Nachrich⸗ on den Gebäuden, der Volszahl und dem Viehstande. 2) Civil⸗ und

* 1 1 . Im Quarterly Journal of the statistical So(̃ieiy ol London.

tio wird die Zusammenstellung der statistischen Tabellen des preu⸗—

n Staates als vorzüglich anerkannt, und Villerms rühmt im Journ.

eanomistes No. 12 Mai 1845 die Einrichtung des statistischen

s'im preußischen Staate als vie vorzüglichft. Vchörde in Europa zur ung der prahtischen und wissenschasilichen Aufgaben der Statistit.

Material Einiges hervorheben.

Die Größe des preußischen Staates beträgt gegenwärtig, mit Aus- schluß des Fürstenthums Neuenburg, 5080,18 geographische Quadratmeilen. Die Bevölkerung beträgt zu Ende des Jabres 1841 ohne Neuenburg

15,771,765, mit Neuenburg 15 530,731 Menschen. Der Bevölterung nach ist der preußische Staat der fünste in Europa; setzt man ihn 1, so ist das europäische Rußland mit Polen

3,525, Oesterreich 2,309, Frankreich 2.209, England 1, az, e. liken 3899, d. h. für je 1193 eine Mutterkirche.

Türlei 0, sig, Spanien (O, 778, Neapel O, 328, Sardinien 0, 200, Bapern = (286. ; 1

Vom Jahre 1816 bis 1843 ist die Bevölkerung um 5, 22,734 Seelen gestiegen, ein Zuwachs, der größer ist, als die ganze Bevölterung vieler europäischen Staaten, z. B. von Dänemark 2194,A 951, Bayern 4.440, 327, Belgien 4,092, 557, Sardinien 4, 850, 368, Schweden und Norwegen 4,260,909. Im Allgemeinen kann man annehmen, daß, wenn nicht verheerende Krank- heiten, Mißärndte oder sonst außerordentliche Noth eine Aenderung herbei führen, der preußische Staat sich von 3 zu 3 Jahren um 3 bis 4 pCt. und jährlich um etwa 180 190,009 Menschen vermehrt. Diese Steige⸗ rung entsteht für den ganzen Staat und für ganze Provinzen hauptsächlich durch den Üeberschuß der Geburten über die Todesfalle, nicht aber durch den Ueberschuß der Einwandernngen über die Auswanderungen; durch dies letztere Element steigt nur die Bevölkerung in den großen Städten. Eine Tabelle, Seite 23, giebt das Nähere über die Bevölkerung seit 1816. Es geht daraus hervor, daß von 5, 122,734 Mehrbevölkerung 4 050, 305, d. h. 79, os pCt., auf Ueberschuß der Geburten über die Todesfälle und 1,072,429, d. h. 20,91 pCt., auf Mehr⸗Einwanderungen als Auswanderungen kommen. Es ist hier jedoch darauf ganz besonders aufmerksam zu machen, daß erst seit den im Jahre 1841 eingeführten Nominal = Zählungen die Zählungen als genauer betrachtet werden können, so daß die Differenzen der früheren Jahre, welche außer dem Ueberschusse der Geburten über die Todesfälle her= vorireien, wohl vorzugsweise anf Berichtigung der Zählungen zu rech— nen sind. .

Die Provinzen des preußischen Staates ordnen sich nach der Zahl ihrer Vewohner (Zählung von 1813) folgendermaßen: Schlesien 2 948 884, Rhein Provinz 2 679,508, Preußen 2496,380, Brandenburg 1 935,107, Sachsen 1,683,906, Westphalen 1,421,443, Posen 1,290,187, Pommern 1,106. 350.

Der Größe nach sind die westlichen Provinzen (Rheinland und West— phalen) 855,0 geographische Quadraimeilen, d. h. vom ganzen Staate 16,81 pCt., eiwa , der Menschenmenge nach mehr als der Total -= Be- völkerung oder genauer 20, sos pCt.

Betrachtet man die Anzahl Menschen in einem Regierungs⸗Bezirke an sich, so hat Stralsund die wenigsten, 175,722, Breslau die meisten, 1,117, 204; im Durchschnitt umfaßt ein Regierungs-⸗Bezirk etwa 696, 000 Menschen (un- gefähr bei Gumbinnen, Marienwerder, Stettin, Magdeburg, Arnsberg).

Auf einer Quadratmeile lebten 1843 im ganzen Staate durchschnittlich 3015 Menschen; in Oesterreich im Gesammt-Durchschnitt seiner deutschen Provinzen 3099, in Bayern 3212, in Frankreich 3502, in Großbritanien ünd Irland 4878, in Belgien 7858, in den Niederlanden 4817 Menschen. Die BDichtigkeit der Bevölkerung ist seit 1825 von 2418 auf 3045 gestiegen, d. h. wie 100: 126. Die Rhein - Provinz hat 5500, Pommern nur 1926 Menschen auf der Quadratmeile; am dichtesten ist der Regierungs- Bezirl Düsseldorf bevölkert, denn es wohnen daselbst 8860 Menschen auf der Qua⸗ dratmeile, und es hat sich daselbst die Dichtigkeit der Bevölkerung seit 1825 von 6718 auf 8660, also von 100 auf 129, vermehrt, mithin stärker, als im Durchschnitt des ganzen Staats. Genau dasselbe Veihältniß hat in dem weit dünner bevölkerten Regierungs Bezirke Gumbinnen stattgefunden, nämlich von 1611 auf 2078 oder wie 100: 129. ö

Im Jahre 1843 zählte man im preußischen Staate 979 Städte mit 4, 263,413 Einwohnern, auf dem Lande lebten 11,208,352 Einwohner; es kamen mithin auf 109 Städter 263 Landbewohner. Städte über 15.000 Einwohner hatte der Staat im Jahre 1825: 22, im Jahre 1840: 27, im Jahre 1843: 28. Berlin mit 355,149 Einwohnern ohne die Fremden und die sogenannten latitirenden Personen (die in einem Polizei⸗Reviere abge- meldet, in einem anderen nicht wieder angemeldet werden) ist jetzt wohl die bevöllertste Stadt in Deutschland, denn Wien hatte nach Becher im Jahre 1840 nur 340,000 Einwohner. Nach Berlin folgt Breslau mit 103,204 Einwohnern, welches jetzt die fünste Stadt in Deutschland ist, denn außer Berlin und Wien möchten wohl nur Hamburg mit 150,000 und Prag mit 105,529 Seelen mehr Einwohner zählen. Nach Breslau folgen dann Köln mlt Deutz, Königsberg in Preußen, Danzig, Magdeburg mit den Vor— städten, Aachen, Stettin mit Damm, Posen, Potsdam u. s. w.

Dem Geschlechte nach lebten im preußischen Staate (ohne Neuenburg) 29, 689 Personen weiblichen Geschlechts mehr als männlichen Geschlechts; es kommen mithin auf 100 männliche 100,383 weibliche Einwohner. In anderen Ländern ist dies Verhältniß noch größer, z. B. in England im Jahre 1841 wie 100: 104, 934; in Frankreich im Jahre 1831 wie 100: 104,3; in Desterreich wie 100: 103. Junge Männer von 17 20 Jahren lebten 1843 im preußischen Staate 594,251. Nimmt man jedes dieser 4 Jahre der Zahl nach als gleich an, so sind im Durchschnitt jährlich 148,563 zwanzigjährige Rekruten vorhanden, d. h. G os pCt. der Total-Bevölkerung und 1,952 pCt. der gesammten männlichen Bevölkerung des Staats. Ist biervon auch wegen körperlicher Beschaffenheit und aus anderen Gründen

ü nicht einstellungsfähig, so bleiben doch für die jährliche Ergänzung des

stehenden Heeres 99, 042, oder in runden Zahlen 106,000 Mann, und da das stehende Heer im Jahre 1813 an aktiven Truppen 137,752 Mann zählte, so ergiebt sich, daß bei einer dreijährigen Dienstzeit jährlich weit mehr zum Einstellen vorhanden sind, als austreten. Es kann folglich mehr als z der zwanzigjährigen Militairpslichtigen zurückgesetzt oder die Dienstzeit derselben abgelürzt werden. Männer von 26 32 Jahren, welche das erste Aufgebot der Landwehr bilden, waren 836,070 vorhanden.

Hinsichtlich der Religions-Verhältnisse ergiebt sich Folgendes: Unter 1 Million Einwohnern befanden sich im Jahre 1843: Evxangelische Christen 609,427, ; katholische Christen 376, 177,1; griechische Christen 121,1; Mennoniten 925,1; Juden 13,348,8; Muhamedaner C, . =

Gegen 1837 hat sich die Zahl der Protestanten von 6to 347 auf 609,427 veimindert, die der Katholiken von 375,541 auf 376 177, der Griechen von 92 auf 121, der Juden von 13,022 auf 13,z48,6 vermehrt und die der Mennoniten von 1038 auf 925 vermindett. .

neberwiegend evangelische Regierungs-Bezirfe sind Gumbinnen, Königs berg (wo jedoch z der Bevölkerung katholisch ist), Potsdam mit Berlin, Frankfurt, Stettin, Köslin, Stralsund, Liegnitz, Magdeburg, Merseburg, Erfurt (wo jedoch zwischen R und é katholisch ist), Minden (doch mehr als katholisch). Sehr nahe gleich gemischt sind: Danzig, Marienwerder, Breslau (doch mehr protestantisch), Ammsberg (etwas überwiegend protestan= tisch). Ueberwiegend katholisch sind: Posen und Bromberg (beide jedoch mit bedeutender Beimischung von Protestanten). Oppeln, Münster, Aachen,

Trier, Köln, Düsseldorf, Koblenz (jedoch nur 2 Katholiken gegen 1 Prete⸗

stanten). Es ist jedoch kein Negierungs-Bezirk so ausschließlich von Katbe—

liken bewohnt, wie einzelne Regierungs- Bezirke von Protestanten; denn in . Durg . den Provinzen Rbeinland, Sachsen, Brandenburg und Schlesien.

Aachen und Münster sind doch resp. 3 und 93 pCt. Priotestanten, wäb- rend in Potsdam (ohne Berlin), 1 pCt. Katholiken wohnen.

In Betreff der Griechen und Mennoniten sind die Veibältnisse in der Hauptsache dieselben geblieben, wie sie Hoffmann für 1837 angegeben. (S. dessen Schrift: Die Bevölkerung des preußischen Staats nach dem Ergeb

niß der zu Ende des Jahres 1837 amtlich aufgenommenen Nachrichten 3c.

Berlin, 1839. Seite 78 80.)

Die Juden betragen 14 pCt. der Bevölkerung des preußischen Staats. Sie sind sehr verschieden vertheilt; die meisten wohnen in der Provinz Po— sen, wo sie mehr als 9H pCt. der Bevöllerung bilden; sie leben meist in den Städten und in manchen kleineren sogar mehr Juden als Christen. Hoff-

Stettin, Stralsund, Merseburg nicht am Rbein

Von den in der statistischen Tabelle aufgesührten 10 Muhamedanern gehören 6 zum Gesandtschasts⸗Personal in Berlin, 3 dienten als Offiziere bei der Garde⸗Artillerie, und 1 wohnte in der Stadt Kirchhain im Regie⸗ rungs- Bezirk Frankfurt.

In der Kirchen- und Schul-Tabelle sind, die kirchlich en Gebäude und die Anzahl der Geistlichen für die evangelischen und

die römisch- katholischen Einwohner getrennt aufgeführt. Die Evangelischen

hatten 5147 Muttertirchen, also für je 1832 eine Mutterkirche; die Katho⸗ n Nimmt man Mutter und Tochter-Kirchen zusammen, so ergeben sich

für die Evangelischen S115 Kirchen, also für je 1162 eine Kirche,

ö Katholiken 5182 y Y v 1123 * *.

Wenn daher die Katholiken verhältnißmäßig mehr Mutter-Kirchen ha⸗ ben, als die Protestanten, so haben dagegen die Letzieren wieder mehr Fi- lial-Kirchen, als die Ersteren, so daß im Ganzen beide Konfessionen nach Verhältniß ihrer Mitglieder ziemlich gleichviel Kirchen besitzen; doch ist die

Zahl der firchlichen Gebäude der Katholiken etwas größer, als die der Pro-

testanten. Rechnet man die gottesdienstlichen Gebäude, welche keine Pa- rochial⸗Rechte haben, wie Kapellen, Begräbniß⸗Kirchen u. s. w., hinzu, so sind im Ganzen im preußischen Staate für 9,428,911 Evangelische 8976 gottes dienstliche Gebäude, d. h. eines für 1050, und für 5, 8206, 123 Katho⸗ liken 7147, d. h. eines für 814, vorhanden.

Vergleicht man im Durchschnitt die Anzahl der Geistlichen in den ver- schiedenen Konfessionen mit den Gemeinde⸗Gliedern, so ergiebt sich, daß in Betreff der ordinirten Prediger bei den Evangelischen und der eigentlichen Pfarrer bei den Katholiken die Zahl ziemlich gleich ist; denn es kommt von den 5839 evangelischen Geistlichen einer auf 16135 Gemeinde · Glieder und von den 3559 eigentlichen Pfarrern der Katholiken einer auf 1635. An- ders stellt sich jedoch das Verhältniß, wenn man die Hülfe und Neben- Geistlichen mit in Rechnung bringt; es kommen dann bei den Evangeli⸗ schen 15862 und bei den Katholiken 1044 Gemeinde -Glieder auf einen Geistlichen. Noch deutlicher tritt dies bei einer Vergleichung der einzelnen Negierungs-⸗Bezirke hervor. Im Regierungs- Bezirk Merseburg, welcher die meisten cvangelischen Geistlichen hat, kommt einer auf 908 evangelische Christen, im Negierungs-Bezirk Münster ein Geistlicher auf 691 Katholi— len; im Regierungs ⸗Bezirk Gumbinnen ein Geistlicher auf 3201 Evange⸗

lische; im Regierungs-⸗Bezirk Erfurt, welcher verhältnißmäßig wenig katho⸗

lische Geistliche hat, einer auf 946 Katholiken. ;

Die Juden haben im ganzen Staate 863 Synagogen; es kommt mit- hin durchschnittlich eine Synagoge auf 239 Juden. ;

Die Zahl der Elementar-Schulen benug im Jahre 183 im ganzen Siaate 23,ů646, mit 2,328,446 Schülern; es kommen mithin auf eine Schule 99 Schüler. Die Zahl der Lehrer und Lehrerinnen an den Elementar⸗Schulen belief sich auf 29, 631, folglich ein Lehrer für 78 Schul- Kinder.

Bei den Mittel⸗Schulen kommen im Durchschnitt auf eine Schule 114 Kinder, auf einen Lehrer 37 Kinder. Bei den Schulen für Töch⸗— ter auf eine Schule 126 Schülerinnen, auf einen Lehrer oder Lehrerin 26 Schülerinnen. Bei den höheren Büger⸗-Schulen kommt eine Schule auf 148 Kinder und ein Lehrer auf 27 Schüler. Bei den Porogymna- sien eine Anstalt auf 62 Schüler und auf einen Lehrer 12 Schuler.

Gymnasien giebt es im Staate 114, und es kommen im Durch- schnitt auf ein Gymnasium 216 Schüler, auf jeden festangestellten Lehrer 23 Schüler und, wenn man die Hülfslehrer hinzurechnet, auf jeden Lehrer 17 Schüler. ö.

Auf jedes der 40 Seminarien des Staats kommen durchschnittlich 62 Seminatisten.

Für den Besuch der Universitäten enthalten die statistischen Ta⸗ bellen keine Rubriken, die Angaben darüber müssen nach den gedruckten Verzeichnissen zusammengestellt werden. Es giebt gegenwärtig im preußi— schen Staate 6 vollständig organisirte Universtiäten, nämlich Berlin, Bres—⸗ lau, Bonn, Greifswald, Halle, Königsberg. Breslau und Bonn haben zwei theologische Fakultäten, eine evangelische und eine katholische, also im Ganzen 5, die übrigen nur 4 Falultäten, nämlich: Theologie, Jurispru-= denz, Medizin und Philosophie. Außerdem ist in Münster eine höhere aka- demische Lehranstalt mit 2 Fakultäten, der katholisch⸗ theologischen und der philosophischen, und im Lyceum Hasianun in Brauns berg besteht eine besondere Lehranstalt mit kaiholisch-theologischer und philosophischer Fakul- tät. Ferner giebt es 5 katholische Priester⸗Seminare, nämlich in Pelplin, Posen, Gnesen, Paderborn und Trier, auf denen junge Katholiken zu Geist-= lichen gebildet werden, ohne die Univeisität zu besuchen. Auf diesen Sc⸗ minarien und dem Lyceum Hosianum studiren im Durchschniit 200 300.

Was die Zahl der Studirenden betrifft, so hat dieselbe in 1841 44 gegen 1829 —31 erheblich abgenommen, und zwar zeigt sich diese Abnahme besonders bei den evangelischen Theologen, denn es studirten 1841 44 auf preußischen Universitäten fast 1000 Inländer weniger als 1829 31 evan⸗ gelische Theologie. Weniger bedeutend ist die Abnahme bei den katholi- schen Theologen. Auch bei der juristischen Fakultät zeigt sich eine nam- hafte Abnahme gegen 1826 28, dagegen ist die Zahl der Mediziner sich gleich geblieben. 8! der philosophischen Fakultät zeigt sich ein andauern⸗ des Steigen. „Es dürfte dies“, bemerkt der Herr Verfasser, „jedenfalls als ein sehr günstiges Zeichen betrachtet werden; es wird immer allgemei— ner anerkannt, daß wissenschaftliche Bildung für alle Lebensverhältnisse ein reicher Schatz ist, und es scheint selbst aus diesen Zahlen hervorzugehen, daß Viele Universitäten besuchen, nicht um durch die Universitäts -⸗Siudien in das Amt zu kommen, sondern um, mit reichlichem Wissen versehen, spä— ter in das buͤrgerliche Leben in anderen Kreisen einzutreten.“

Die meisten Studirenden im Winter- Semester 1843 44 hatte die Universität Berlin, nämlich 1656, ohne die zum Besuch der Universitäts- Vorlesungen berechtigten Berg⸗ und Forst-Eleven und anderen jungen Män— ner. Nicht ganz halb so viel Studirende haben Breslau (707), Bonn (652) und Halle (645); Königsberg hat 341 und Münster (226) sogar etwas mehr als Geifswald (210). Die meisten evangelischen Theologen hatte Halle (391) und sogar mehr als Berlin (343); Philosoyben sind, nächst Berlin (113), viel in Breslau (165) und verhältnißmäßig sehr viel in Königsberg (118), wo etwa. aller Studirenden der philosophischen Fa- kultät angehört. In Berlin zä?lt die juristische Fakultät die meisten Stu⸗ direnden (550). Von katholischen Theologen werden noch einmal so viel in Breslau, Bonn und Münster gebildet, als auf dem Lyceum Hosianum und den bischöflichen Seminarien.

Wir wollen nun noch einige Worte über die Gewerbe-Tabelle sagen, da der Raum es nicht gestattet, auf dies eben so umfangreiche als wichtige Kapitel hier näher einzugeben.

Die chemischen Fabriken baben ihren Hauptsitz am Rbein (Soda— und ahnliche Fabriken) im Regierungs Bezük Arnsberg, Magdeburg, in Berlin, Regierungs- Bezirk Potsdam (Oranienburg). Bei der Zucker- Raffinerie (Kolonial- und Rübenzucker) bat sich die Zabl der Anst al= ten vermindert, die der Arbeitet aber vermehrt, da nur große Anstalten dieser Art mit Erfolg arbeiten können. Die Fabrication des Rübenzuckers bat ibten Hauptü in Magdeburg und Breslau, die des Kelonialzu ers in Im Regierungs-⸗Bezitk Stettin sind nur 2, aber mit 20 Arbeitern, während ; 23 mit 698 Arbeitern, alse im Durchschnitt jede mit 30—31 Arbeitern, vorbanden waren. Die Provinz Preußen hat 6 Rehrzucker= Fabriken mit 379 Arbeitein und 5 Rubenzucker- Fabriken.

Brauereien giebt es im ganzen Staate 558, Brennereien 10,134. Die wenigsten Brauereien sind in Psgd⸗otnern, die meisten in der Nbein-Provinz; die wenigsten Brennereien in Posen, die meisten ebenfalls in der Rbein ⸗Provin.

Was den Bergbau und das Hüttenwesen betrifft, so sindet uch nach Geldwertb und Arbeiterzabl die meiste dergmännische Tdätigkeit in der Rhein -⸗Provinz, dann solgen Westphalen, Schlesten und Sachsen; unde

. 2 , , e,, meer,, er,

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