1846 / 50 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

= ihrer Gesinnungen nicht bedürfe, von denen Ich so viele un⸗ vergeßliche Beweise bereits erhalten habe. München, den 13. Fe—⸗ bruar 1816. Ludwig.“ Die erwähnte Adresse münchener Katho⸗ liken lautet:

„Allerdurchlauchtigster Großmächtigster König, Allergnädigster König und Herr! Es giebt Augenblicke im Staatenleben, in welchen es dem Volke ein Bedürfniß wird, den Ausdruck der Danlbarkeit gegen seinen Für sten, die Bitte um feinen ferneren Schutz auf feierliche Weise auszusprechen. Ein solcher Augenblick scheint uns jetzi zu bestehen, wo so Manches von dem, was Ew. Königl. Majestät nach dem Bedürfnisse Ihres Herzens und ganz in dem Sinne Ihrer erlauchten Ahnen für die Beförderung des kirch= sichen Lebens Ihres Volkes gethan haben, von vielen Seiten verkannt oder mißdeutet wird, und wo die Einführung von kirchlichen und politischen Grundsätzen versucht wird, die unfere baperischen, ihrer Kirche und ihrem Könige mit unerschütterlicher Treue anhängenden Herzen mit der höchsten Entschiedenheit zurückweisen. Nicht als könnten wir je befürchten, durch eine solche Mißfennung die weise und liebevolle Fürsorge Ew. Königl. Ma— jestät für das Wohl unserer heiligen katholischen Kirche gehemmt oder jene Versuche von Erfolg zu sehen, sondern einzig nur von der hohen Bedeu⸗ tung des Moments für die Würde und Wohlfahrt unseres Vaterlandes durchdrungen, ergreifen wir denselben, um im Gegensatze zu jenen Mißdeu⸗ tungen den tiefgefühlten Dank für Alles, was Ew. Königl. Majestät zur Förderung eines freien kirchlichen Lebens und für das Wohl unseres gelieb- ten Vaterlandes gethan haben, vor den Stufen des Thrones niederzulegen. Die katholische Kirche, zur Freiheit zurückgekehrt, entfaltet ihr reiches und gesegnetes Leben. Mit dankerfülltem Herzen sieht der Bayer unter RKöniglichem Schutze jene Asple der Tugend, jene Pflanzschulen der Frömmigkeit und Gelehrsamkeit wieder erstehen, durch, welche er zum Christenthum und der Civilisation geführt wurde. Nur ein religiöses Volt ist ein starkes Volt, und so ist es auch gerade das feste Beharren an der heiligen Sache unserer katholischen Kirche gewesen, durch welches unser ge—= segnetes Fürstenhaus im Laufe der Jahrhunderte Bayerns Macht und Würde gewahrt hat und immer wahren wird, so lange sein erhabener König dem angestammten, treuvertheidigien Glauben seines kfatholischen Volles seine schirmende Hand leihen wird. Wenn es nun jedem Bayer mit gerechtem Stolze erfüllt, diesen Nuhm seines Vaterlandes, dem Auslande gegenüber, gewahrt zu sehen, so ist es zugleich sein höchstes Bedürfniß, sich dem Ver srauen hingeben zu können, dieselbe Religion, für welche schon seine Vorältern Gut und Blut eingelegt haben, daheim in seinem Vater— lande, unter dem Schutze seines geliebten Königs, frei und ungehemmt ge- deihen und Früchte des Lebens bringen zu sehen. Je größer also unsere Freude und unser Dank dafür ist, daß es unserer heiligen fatholischen Kirche gestattet ist, unter der glorreichen Regierung Ew. Königl. Majestät den ihr eigenthümlichen Reichthum ihrer ehrwürdigen und segenbringenden Institutio nen zu entfalten, desto schmerzlicher müßte einem Jeden schon der bloße Gedanke fallen, dieses sein Heiligihum irgendwie verkümmert zu se— hen. Doch jede solche Befürchtung wird fern von uns bleiben, so lange es uns gestattet ist, vor dem Throne Ew. Königl. Majestät unsere uner- schütterliche Anhänglichkeit an unsere Kirche und Allerhöchstderen Person beiheuern und diese Betheuerung mit dem tiesgesühlten Dank verbinden zu können, sür alles das, was Allerhöchstdieselben sür das Wohl und die Verherrlichung dieser Kirche und für das Gedeihen ihrer Institutionen ge— than haben, deren Zweck es ja ist, nicht blos bewährte Katholiken, son ern zugleich treue und gehorsame Unterthanen heranzuziehen. Mögen Ew. Königl. Majestät geruhen, diesen schwachen Ausdruck der innersten Gesin= nung der getreuen Einwohner Allerhöchstihrer Hauptstadt München aller= huldvollst hinzunehmen, einen Ausdruck, den sie in der Zeit einer bedenk⸗ lichen allgemeinen Aufregung des deuischen Vaterlandes an den Thron desjenigen zu bringen sich gedrungen fühlen, dessen Namen als Schirmherr der Kirche und als Vater des Vaterlandes mit so vollem Rechte gesegnet wird, und unter dessen Scepter sie also mit voller Beruhigung der Zukunft enigegensehen dürfen.“ ; . ;

Die Kammer der Reichsräthe hat in ihrer Sitzung vom 13. Februar den Beschlüssen der Kammer der Abgeordneten über den Gesetz-Entwurf, „die Berufungs⸗-Summe in Cidil-Rechts-Streitig⸗= feiten“ betreffend, unbedingt, und dem Gesetz Entwurf, „die Beseiti- gung der Oeffentlichkeit des strafgerichtlichen Verfahrens in der Pfalz in den dazu geeigneten Fällen“ betreffend, mit zwei Modificationen beigepflichtet, wonach im Artikel 1 des Gesetzes auf Artikel 316 des überrheinischen Strafgesetzbuches Bezug zu nehmen, im Artikel 2 den nicht ausschließbaren Personen auch die Kategorie der Ver⸗ waltungs - Beamten beizuzählen und dem Artikel 4 folgende Fassung zu geben wäre: „bei allen öffentlichen Verhandlungen über Ver⸗ brechen oder Vergehen, wodurch voraussichtlich Verletzung des Scham⸗ gefühls zu befürchten steht, kann unter Beobachtung der im Art. 1

egebenen Vorschriften die Entfernung von Minderjährigen und Frauens-= ö durch Urtheilsspruch vor oder auch während der Verhand⸗ lung angeordnet werden.“ Zugleich hat die Kammer der Reichsräthe mit 28 gegen 4 Stimmen dem Wunsche der Kammer der Abgeordne⸗ ten in Absicht auf Einführung der Oeffentlichkeit und Mündlichkeit des Verfahrens diesseits des Rheins in folgender Form beigestimmt: „daß bei Bearbeitung der verheißenen Geseßbücher Mündlichkeit und ange⸗ messene Oeffentlichkeit des Verfahrens huldreichst zu Grunde gelegt

werden möge.“

Großherzogthum Baden. Nach der Karlsruher Zeitung hielt die erste Kammer der jetzt aufgelösten Stände⸗ Versammlung nur drei Sitzungen. In der zweiten und dritten Siz⸗ zung, am 6. und 9. Februar, wurde eine große Anzahl Bittschriften aus allen Landestheilen gegen den Zittelschen Antrag auf Re— ligionsfreiheit, im Ganzen mit 19,288 Unterschristen, vorgelegt. Die Kammer hatte zunächst nur darüber zu entscheiden, wo diese Bitt⸗ schriften zu behandeln seien. Die meisten Redner hielten sich, wie genanntes Blatt berichtet, an diese Formfrage, nur Ober⸗Forstmeister von Kettner und Frhr. von Göler d. J. berührten auch den Gegenstand. Ersterer äußerte in der Sitzung am 6. Februar: „Diese Pentionen sind ber Ausdruck einer allgemeinen großen Aufregung, und in mancher Beziehung vermag ich auch, dieselbe eine erfreuliche zu nennen. Allein in anderer Hinsicht wäre es sehr zu wünschen, daß diese Aufregung möglichst bald durch geeignete Maßregeln der Regie⸗ rung beschwichtigt würde.“ In derselben Sitzung bemerkte Freiherr von Göler d. J., er hoffe, die Zittelsche Motion, die eine so außerordentliche Aufregung im Lande hervorgebracht, werde, wenn sie an die hohe Kammer herüberkomme, hier ihr Grab finden. In Be⸗ zug auf die formelle Frage wurde sodann auf den Antrag des Ge⸗ neral - Lieutenants von Lasollaye und Geheime⸗Raths Vogel beschlossen, die Bittschriften vorerst bei dem Sekretariate zur Einsicht der Kammer⸗Mitglieder aufzulegen und sie sodann der Petitions⸗ Kommission zu übergeben. Die dritte Sitzung am 9. Februar endete damit, daß Geheime Rath Nebenius das Großherzogliche Auf⸗ lösungs-Reskript verlas. Nach einem dreimaligen Lebehoch für Se. Königl. Hoheit den Großherzog wurde sodann die Sitzung geschlossen.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 10. Febr. Se. Majestät der Kaiser hat folgendes Reskript an den Wirklichen Geheim en Rath, Fürsten Golizyn, gerichtet: „Fürst Sergei Michailowitsch Sie haben als Präsident des Armen Kuratel - Comitè's zu Moekau durch vieljähriges und eifriges Wirken für das Beste dieses Instituts und der dem⸗ selben untergeordneten Anstalten eine Gesinnung an den Tag ge⸗ legt, die von echt christlicher Erbarmung zeugt, und eine Thättgkeit, die nie ermattet im Wohlthun und in Unterstützungen des Armen und Nothleidenden. Meine ganze Erkenntlichkeit ist ein gerechter Tribut, den Ich Ihren Verdiensten zolle. Indem Ich mit aufrichti⸗

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gem Vergnügen die Versicherung derselben Ihnen erneue, wünsche

Ich, daß Sie in den eigenen guten Thaten stets freudigen Trost sinden mögen. Im Uebrigen verbleiben Wir Ihnen auf immer wohlgewogen. (gez. Nikolaus.“

Mit Hinsicht auf die am 23. November v. J. zu Palermo aus⸗ gewechselte Ratification eines zwischen Nußland und dem Königreiche beider Sicilien am 25. September desselben Jahres abgeschlossenen neuen Handels- und Schifffahrts⸗-Traktats hat das Departement des auswärtigen Handels, auf Befehl des Finanz⸗Ministers, den Zoll⸗ ämtern des Schwarzen, Asowschen, Weißen und Baltischen Meeres vorgeschrieben, zur pünktlichen Erfüllung der Artikel 4, 5 und 7 des genannten Traktats, gleich mit Beginn der Schifffahrt des Jahres 1846, über Erfüllung des Nachstehenden zu wachen:

1) Die unter neapolitanischer Flagge, von welchem Orte es auch sei, in Ballast oder mit Waaren direkt aus einem neapolitanischen oder sicilig⸗= nischen Hafen ankommenden Schiffe sind bei ihrer Ankunft von der Zah⸗ lung des durch den Utas vom 1. Juli 1845 vorgeschriebenen Lastengeldes von 1 Silber ⸗Rubel pr. Last befreit. 2) Die unter neagpolitanischer Flagge von russischen Häfen, nach welchem On es sei, in Ballast oder mit Waa— ren direkt nach irgend einem Hafen von Neapel oder Sicilien abgehenden Schiffe haben das im erwähnten Utas vorgeschriebene 3 von 1 Sil⸗ ber⸗Nubel pr. Last für die Abfahrt nicht zu zahlen. 3) Desgleichen sind die Erzeugnisse des Bodens und der Industrie des Königreichs beider Si⸗ cilien, wenn sie direkt aus irgend einem Hafen dieses Königreichs und un— ter neapolitanischer Flagge nach Rußland gebracht werden, frei von der Entrichtung des Zuschlagzolles von 56M pCt. 4 Alle obengenannten Schiffe und Erzeugnisse sind nur denjenigen Schiffs- und Zoll- Abgaben zu unter- werfen, welche von russischen Schiffen und von den auf denselben ein oder ausgeführten Waaren erhoben werden. .

In Folge der von der österreichischen Regierung getroffenen An⸗ ordnung, nach welcher die russische Handelsflagge vom 1. Januar 18146 an in den österreichischen Häfen hinsichtlich der Zoll und Schiffs-Abgaben der österreichischen Flagge ganz gleichgestellt ist, hat ferner das Departement des auswärtigen Handels, ebenfalls auf Grund des Ukases vom 1. Juli 18435 und auf Befehl des Finanz⸗Ministers, den Zoll-Aemtern des Schwarzen, Asowschen, Weißen und Baltischen Meeres aufgetragen, sofort dafür zu sorgen, daß vom 1. Januar 1816 an von den ösiterreichischen Fahrzeugen nur diejenigen Zoll- und Schiffs ⸗Abgaben erhoben werden, denen die unter russischer Flagge segelnden Schiffe unterworfen sind.

Auf höhere Veranlassung wurde von dem Rathe zu Riga, in Berücksichtigung des gegenwärtigen durch außerordentliche Natur— Ereignisse herbeigeführten Nothstandes, eine temporaire Armen-Kom⸗ mission zur Fürsorge für die dürftigen Einwohner daselbst in der Art angeordnet, daß Mitglieder aus allen Klassen der dortigen Einwohner schaft dazu abgeordnet, erwählt und aufgesordert werden sollten. Un⸗ term 24sten v. M. hat diese Kommission in einem Aufruf an die Bewohner Riga's zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß sie nun— mehr ins Leben getreten und als obrigkeitlich konstituirte Behörde be⸗ reit sei, die Gaben und Beiträge der Privat⸗-Mildthätigkeit entgegen⸗ zunehmen. Sie spricht zugleich aus, daß die gegenwärtige Noth vor Allem daran mahne, . Zersplitterung der Wohlthätigkeit ernst⸗ lich zu beschränken, und bittet um das Vertrauen, den so oft bewähr— ten Wohlthätigkeits- Sinn der Stadt bei dem gegenwärtigen Noth drange ihr zuzuwenden, damit bei solcher Konzentrirung der Gaben am besten das rechte Maß und die rechte Weise der Vertheilung er⸗ mittelt werden könne. In Beziehung auf die Art und Weise der Hülfe spricht sie den Gründsatz aus, daß sie im Allgemeinen kein Geld, sondern unmittelbar Speise, Obdach, Kleidung, Holzvorrath, Arznei u. s. w., oder Verdienst durch Arbeit, wo diese mangelt und beschafft werden kann, den Bedürftigen zukommen lassen, eigentlich aber nur solche Arme berücksichtigen könne, die eben durch die gegen⸗ wärtige und mehr noch bevorstehende Theuerung des Brodtes und der Lebensmittel in Noth gerathen find; weshalb die Kommission auch stets bemüht sein wird, mit den bereits bestehenden wohlthätigen An- stalten und Vereinen sich in Verbindung zu setzen.

Seit Anfang dieses Jahres erscheint zu Tiflis, außer dem Kaukasischen Boten, von Konstantinowitsch redigirt, unter dem Namen der Kaukasus einmal wöchentlich eine neue literarische po⸗ litische Zeitung, deren erste Nummer unter Anderem Folgendes bringt: Feierlicher Einzug des obersten Patriarchen und Katholikos aller Ar⸗ menier. Anwesenheit des persischen Gesandten in Tiflis. Vom Wetter. Untersuchungen des Professors Abich im Ararat und der Umgegend. Im Feuilleton: Scenen aus dem Kriegsleben; Fanstkampf in Tiflis. Von dieser Zeitung erscheint auch eine besondere Ausgabe in armenischer Sprache. Außerdem wird dort noch ein kaukasischer Almanach oder eine Sammlung literarischer, historischer und geo— graphischer, vorzugsweise dem Kaukasus gewidmeter, Artikel vor-

bereitet.

Warschau, 14. Febr. Graf Koloredo⸗Waldsee, österreichi= scher Botschafter am russischen Hofe, ist heute von Wien auf seiner Rückeise nach St. Petersburg hier angekommen.

Frankreich.

Paris, 13. Febr. Mit den Artikeln 6 bis 16 des Gesetz⸗ Entwurfs über die Arbeitsbücher ist die Paæirs-⸗Kamm er gestern rascher zu Ende gelangt, als mit den vorhergehenden. Sie wurden sämmtlich unverändert angenommen, so wie schließlich der ganze Ent⸗ wurf mit 94 gegen 31 Stimmen. Die Hauptbestimmungen der ge⸗ nannten Artifel sind: Wenn der Meister sich weigert, dem Arbeiter bei dessen Abgang sein Buch auszuhändigen, hat dieser sich mit sei⸗ ner Beschwerde an den Maire des Orts zu wenden. Ist der Arbei⸗ ter irgendwo Geld schuldig, so kann der Meister ihm von seinem Lohn bis zum Belauf von 30 Fr. zu Gunsten des Gläubigers abziehen; thut er dies nicht, wenngleich er von den Schulden des Arbeiters un- terrichtet worden, so muß er für diese einstehen. Das Arbeitsbuch mit dem Visa des Maire's, welches unentgeltlich ertheilt werden muß und auf ein Jahr gültig ist, soll dem Arbeiter als Paß dienen.

Der König hat Herrn Guizot sein von Winterhalter gemaltes Bildniß zum Geschenk gemacht. Auch die Königin wird dem Minister dieselbe Aufmerksamkeit erweisen.

Der Erzbischof von Aix ist hier eingetroffen und hat aus den Händen des Königs den Kardinalshut empfangen. /

Herr Rosst soll, wie es heißt, definitis als Gesandter in Rom bleiben.

Wie verlautet, wird im Sommer bei Toulouse ein Lager gebil- det werden, woran der Herzog von Montpensier Theil nehmen wird. Die spanische Infantin Louis und ein,. Theil des spanischen Hofes werden den Besuch der französischen Prinzen dort erwiedern,

Es ist jetzß gewiß, daß der Herjog von Aumale demnächst nach Algerien abreifen wird. Der Moniteur paxisien, bekanntlich ein halboffizielles Blatt, enthält bereits die Anzeige davon. Ein Jour— nal behauptet, der Prinz werde sich nach Konstantine begeben, um die Verwaltung der Provinz dieses Namens wieder zu übernehmen. Von anderer Seite jedoch vernimmt man, daß dies nicht der Zweck seiner Reise sei; der Herzog von Aumale wäre vielmehr beauftragt, die Ursachen der Mißverständnisse zu erforschen, welche sich einerseits zwischen dem Marschall Bugeaud unb den übrigen Militair-⸗ Chefs, und andererseits zwischen dim Marschall und der Civil-Verwaltung

der Consols aus London. Von 2 Uhr an hoben sich jedoch die Non ,

Algeriens erhoben haben. Für die Frühjahrs⸗ Expedition 6 ndung. Der Minister der öffentlichen Arbeiten: Er . als 20,000 Pferde nach Algier geschickt werden. eh * Syostem des Herrn Pettencour. Es sei geprüst worden durch gierung will diesem Feldzuge, an welchem der Herzog von . Kommission, an welcher Herr Vicat Theil nahm. Diese 2 Theil nehmen wird, eine große Ausdehnung geben. M ö. ib Gntachten nter iess Ersindung abgetenz, nn? urn, ge Die Berichte aus Malta gehen bis zum 5. Februar. Der h „rn bespricht die in den Motiven zum Gesetzentwurfe enthaltene Theorie,

J

. ü 5 du äle und Eisenbahnen nebeneinanderlaufend nicht nur nicht sich fürst Konstantin von Rußland war mit einer Flotille von Palem nah . sondern 2 Er bekämpft diese Theorie, so wie das

den Gewässern von Malta angekommen; er wollte am 6. dern er bes Ministers der öffentlichen Arbeiten, wonach die Ver⸗ nach der Levante absegeln. . mg des Brücken, und Straßenbaues sich der Vorschristen der votirten Die mit der neuesten Antillen⸗Post eingetroffenen Nachiin sete'überheben könnte. Jede Aenderung in den von den Kammern ge-

Domi ati ie kürzli ĩ m] länen, ohne absolute Nothwendigkeit, sei ein Eingriff in die von St. Domingo bestätigen die kürzlich mit dem Rauf enn n, 53 gn be ner, ber sichiig! di⸗ n= . pe

8 ĩ ir“ * ĩ ĩ ee mf ,, . ö dae hene Jiischenfälle, aber sie vüise fich Litse zum Mißtrazch gewor 9 * . 9 . it lanzissy ⸗. Tendenz dulden, nach welcher die Verwaltung nach ihrer Laune und

eneral-Konsul, Herrn Levasseur, und der haitischen Regienm . gan; andere Arbesten unternehme, als die von den Kammern vo⸗ Herr Levasseur, nachdem er seines Flagge abgenommen diz ** er? Michel Ehe valisr will nur vom NMarne-fihein Kanal Bord der Fregatte „Thetis zurückgezogen, soll sich auf neue iin chen. Er bekennt sich zu denselben Grundsätzen, wie der vorige Redner, handlungen eingelassen und sein Ultimatum gestellt haben, ny . „ut aber zu ganz anderen Schlüssen. Er will wohlfeile Transporte, wie die für den Konsulats⸗Agenten Dubrac geforderte Entscharigun . Muret de Bort, und glaubt, das Nebeneinanderlaufen der Kanäle und

50,000 Gourden bestimmt habe. Diese neuen Vorschläge iin E isenbahnen . * 6 6 . K hin jedoch nicht besser a men worden, als die frühe n nicht eine gerechte Vertheilung der Reichthümer des Landes, werde im jedoch nich ss ufgenommen früheren, j *. diese befördern und den Handel und die Industrie von allzu

* ** * n 2. . . 3 . n ,, ua an, übertrieben hohen Tarifen befreien. Der Redner prüft den Beirieb der „Thetis,“ die Ankunft des Admirals Laplace, des Komm! Kanäle und Eilenb ahnen, in Belgien und, England und sucht zu Feigen,

der Station von Martinique, an den er Depeschen abgeschit . , J erwartend. Die haitische Regierung soll erklärt haben, sie m Jun der Pairs-Kammer hielt Graf Pelet de la Lozüre Herrn Levasseur nicht gestatten, als Generas-Konsul Frankreich n rst die Lobrede auf den verstorbenen Pair, Vice⸗Admiral Verhuell. Port- au- Prince zurückzukehren. Das haitische Heer war bein C Kammer ordnet den Druck und die Vertheilung dieser Rede an. Haiti versammelt, wo man mit der Ausrüstung und Bewaffmun . e Tagesordnung führt zur Berichterstattung über Petitionen. Schiffen beschäftigt ist, welche die Regierung den Amerikanern ir Graf Taschei berichtet Der Graf von Sapinaud verlange Ausübung kauft hat. Es sollen diese See⸗-Streitkräfte in Uebereinstimmung aner Rechte als Pair, die von seinem Vater herrühren, der am 5. No' den Landtruppen in dem neuen Feldzuge, den man gegen die n Unber söꝛ ! zum Pair ernannt worden. Die Kommission trägt auf Ueber—⸗ nikanische Republik vorbereitete, zu Operationen verwendet wan Ging, zu Tagesotdnung an,, Marquis von Boissy: Da die Frage sehr und die Erpetition sollte sich gegen den 1. Zebruar hin in Benn! 6h sei und die Königliche Prarogative berühre, so beantrage er den ö . ; ne, fe. ; n Muck des Berichts, damit die Kammer über die Sache sich aufklären und setzen. Die Dominikaner ihrerseits rüsteten sich, diese Invasson! , , / 6. 3 ; ; F erwägen könne, bevor ein Tag zur Diskussion festgesetzt worden. Die zuwehren; sie hatten einige kleine Fahrzeuge bewaffnet um! Fammer? beschließt nach zweimaliger Abstimmung das Gegentheil. Herr Truppen zusammengezogen, welche die Republif aufbringen kon, * Boisso besteht nun auf Vertagung ung Qinfssioi raf don Die Blätter veröffentlichen jetzt den Gesetz-Entwurf übt än gont bekämpft diesen Antrag. Herr Teste beantragt die vorläufige Umwandlung der in den Schatz zu zahlenden Cautionen in Sun wage gemäß Atilels 68 der Charte. Die Sitzung dauert noch fort. Renten. Nach dem Plan des Ministers soll der Austausch oda) f Die Budget-Kommission der Deputirten-Kammer hat heute, da Konsolidirung in Renten nach dem Börsencourse stattsinden; ale WMinister des Auswärtigen die verlangten Dokumente zur Unter— Rente wird nur für ihr Nominal-Kapital angenommen, win Hung seiner Absicht auf Errichtung eines Konsulates auf den Sand⸗ Caution in 4, 4 oder 5 pCt. ist, und zur Taxe von 75 i] H- Inseln vorgelegt hat, die dafür verlangten 25,000 Fr. zu 3 pCt., so daß man zu dem jetzigen Course, um die Caufson ] Pilligen beschlossen, und die Kommission für die geheimen Fonds hat ergänzen, 235 pCt. in 5 pCt., 12 pCt. in 4 pCt., Is pet. u Marschall Sebastiani zu ihrem Präsidenten und Herrn Felix Real 3 pCt und 8 pCt. in 4 pCt. hinzufügen muß. ihrem Secretair ernannt. Morgen wird sie den Munister des Allgemeine Aufmerksamkeit erregt seit einigen Tagen bie Sach mern hören. des italienischen Abbé's Contrafatto, der durch Erkenntniß des Ass senhofes des Seine⸗Departements vom 15. Oltober 1827, nachdn die Geschworenen ihn eines Angriffs auf die Schamhastigkeit in fünfjährigen Mädchens für schuldig erklärt hatten, zu lebenslängit Zwangsarbeit verurtheilt und vor kurzem vollständig begnadigt, n als Ausländer aus Frankreich ausgewiesen wurde. Plötzlich erg nun in den Zeitungen ein Schreiben von demselben Advokaten, im Jahre 1827 die Sache der Kläger gegen Contrafatto geführ auf indem ister dessen Verurtheilung bewirkt hatte. Dleser Advokat, Charles ] wverlässigkeit zeihte, wo es gelte, die mit dem Interesse des erklärt jetzt, er habe die Ueberzeugung von Contrafattö's Unt Hen Landes verwebten Institutionen zu vertreten. Er suchte nach- erlangt, indem es zu seiner Kenntniß gekommen, daß die damahn beisen, daß der Ackerbau mehr, als das Fabrikwesen, des Zoll⸗ Zeugen, auf deren Aussage der Abbé verurtheilt worden, ihre 6Mtzes bedürfe, da er noch unsichereren Konjunkturen ausgesetzt sei, klärungen zurücknähmen und sich selbst der Lüge und des Mesneht b jenes, daß ferner allerdings die Höhe des Arbeitslohnes von zeihten. Bas Journal des Debats hat auch über diesen Zn J Höhe der Brodtpreise abhänge, wenn auch diese nicht stets un fall das Wort genommen, und zwar besonders, um das (ymscht zu nelbar auf jenen einwirken, daß aber die arbeitende Klasse sich rückzuweisen, als ob jener Prozeß im Jahre 1827 von der lber . täuschen würde, wenn sie., nach Aufhebung der Geiraide— Partei veranlaßt worden sel, um einen Priester mit Schande Rr öh auf besseren Lohn rechnen wollte; denn die allgemeine An— decken. Es citirt Artikel und Berichte aus den damaligen Bit bt, zn Fabrikanten gehe dahin, die Fabrik- Arbelter würden des Moniteur und der Quotidienne, um zu zeigen, daß si h hei wohlfeilen Brodtpreisen auch bei geringerem Lohn besser stehen, Partei⸗Vorurtheil bei der Sache obgewaltet. Echt. Uebrigens, fügte er hinzu, überschätzen die Fabrikanten selbst Nach dem Journal des Dübats hat der Kriegs⸗ Min Vortheil der Aufhebung der Getraide⸗Gesetze, da die freie Ge= den Gedanken und Plan einer zu Paris gebildeten Gesellschaft? öe⸗ Einfuhr das Fabrikgeschäft, wenn es, wie gewöhnlich zur Zeit dem Titel: „Institut für die Aufmunterung zum Militairdienst“ ihrer Aerndten, daniederliege, allein nicht wieder beleben könne. geheißen. Dieses Institut hat den Zweck, die einberufenen in Wynne erklärte sich für die ministerielle Maßregel, Herr Soldaten durch Soldaten, welche noch unter den Fahnen stehen atheote gegen dieselb: schon aus dem Grunde, weil das Aus— deren Dienstzeit bald abgelaufen, zu erset.zen. weit entfernt, das Beispiel Englands nachzuahmen, von dem⸗— Dem Vernehmen nach, haben 30 unbefugte Mäkler der Bü] en nur Gelegenheit nehmen werde, den restriktiven Charakter sei- Coulisse Vorladungen erhalten, vor dem Instructionsrichter, f Handels-Politik zu verstärken. Der Ackerbau könne ohne Schutz Legonidec, zu erscheinen; sie sind beschuldigt, heimlichen Ha k bestehen, das jetzige Gesetz biete diesen Schuß dar, denn nach mit Actien-Promessen und Papieren, deren Verhandlung ineschii ere fag gen Durchschnitte habe sich der Preis des Weizens den Wechsel-Agenten zusteht, getrieben zu haben. n England auf 5. Sh. gehalten, während er in. Dänemark nur Hente, als am Jahrestäge der Ermordung des Herzogs Sh. betrug, daher, meinte Herr Heaihcote, sei nicht der mindeste

Berrz, wurde in allen Kirchen der Hauptstadt Ein Trauer. Gon und vorhanden, das Gesetz aufzuheben. Aehnlicher Argumente 9 lente sich, nachdem Herr Martin für den Antrag .

dienst gehalten. ; I te, H ö ; Dle' Stadt Saint⸗Germain-en⸗Laye, in welcher Ludwiz Ill ö Herr T. Baring, der die Ansicht äußerte, daß Sir Robert Fel sich durch temporaire Umstände, denen durch eine temporaire

eboren wurde, will diesem König auf einem ihrer öffentlichen Miß . 1 bregel genügend hätte abgeholfen werden können, habe einschüch=

eine Statue errichten. Alexander Dumas, der den Antrieb wn gr ann . , geben, hat, wie es heißt, für 10,000 Fr. unterzeichnet. inn unnöthigerweise zu Maßregeln der nachhaltigsten und ver= Anfangs der Bö'se war heute der Umfat beschränlt uhr ichsten Art habe hindrängen lassen. Wohlfeiles Brodt fei aller=

Tendenz! zum Sinken, in Folge einer abermals niedrigeren Not ks ein großer Voriheil, aber dieser Vortheil verringere sich sehr 3 3 in Folg 9 nn er mit Verminderung des Arbeitsbegehrs n , s

[66 . die Höhe des Arbeitslohns mit dem Stande der Korn⸗ . nichts zu schaffen, wie z. B. in Polen und den Vereinigten Staaten sornpreise niedrig seien, während in jenem der Arbeitslohn gering, diesen hoch sei, aber die vorliegenden Maßregeln des Ministeriums n, dazu geeignet, die Konkurrenz immer mehr zu steigern, und wo, Lin England die Bevölkerung in fortwährendem Zunehmen begrif⸗ Fei, müsse bei der mindesten Stockung des Handels und der Fa—⸗ Thätigkeit sund die letzten drei Jahre günstiger Konjunktur ge— 6. ie , Garantie für die Fortdauer derselben) die Konkurrenz Gasparin verlas dann seinen Vorschlag in Betreff der Befsnn W eßlich f er g hel er g ger; K in den öffentlichen Aemtern, welche Gehalte zur Folge haben, Neie mn, den Freund: eng u n, . wird der! 21. Februar zur Entwickelung bes Borschlags best aide Line gen a ver re *, g , en. Herr von Larochejacquelin zeigt schriftlich an, daß er duich sen e, wahrhasten Nutzen ie r üun L gere gie dende Gesundheit in der Thrilnahme an den Arbeiten der rn te; dagegen Lort Mörpeth, sei län st. vorüber; Lord für den Augenblick behindert sei. Der Prässdent setzt dan ni „ussellss Vorschlag dazu,“ der in inne . stimmung der Kammer die Tagesordnung für die folgenden ?] Zobles bestand, sei unn ben en C hußz enn net Sehr en fest, nämlich: 1) Vorschlag des Herrn Roger über die persi . Horfen worden, und wi tief im V , , Fri , I Gesetz . Entwurf hoer dit innere Schifffahrt, ) Ge] Lwendigkeit völli . El 39 Air. a n ng ö. Entwurf über die Auflage, die von inländischem Zucker zu en rem . 8a Mes . 3 en nr e, . ., ist, ) Gesetz⸗ Entwurf 6 Betreff der Mineralwasser, ) G , hlbezirke des Landes, n . ö. . nl n Herne . ö e. c z Hie leine. Gu dc , ahr ien 6 ö unter Einverständnissen erwählt worden e e , . a g nnn, ir , Vollendun der Arbeiten großen 5 66 n . 1, Marne Rhein-Kanal von Vitry bis Straßburg kz. kraft des Gr] Getraidegesetze nur in Int n, ; i 1838 unt en wurden J En vertheidigen; di , ,. vom 3. Juli 1838 unternomm ni enheidigen; Kiesen äber bringe, der Schutz schon aus Hert Arden t bringt allgemeine, Betrachtungen vor.; Zu os an auch auf mehr. Nachtheile als. Bortbeile, weil, sie wesent=

ber ö 2 die Consumtion des Getraides angewiesen seien und

r, . ichen Vortheil dovon haben, wenn sie diese Consumtion 3 * Kosten bestreiten können. Mit vieler Schärfe griff die Io sch⸗ nachdem Herr Gaskell das Amendement verthei! * 3st gatischen Tendenzen an, welche sich bei ben Vertheidi⸗ raide⸗Gesetze kund gegeben, und die Art und Weise, wie

Großbritanien und Irland.

Unterhaus. Sitzung vom 12. Februar. Die fortge⸗— sie Debatte über Sir R. Peel''s Handels -Reformpläne wurde heute, ö schon bemerkt, von weniger bedeutenden Rednern eingeleitet. rr Colquh oun trat zuerst als systematischer Gegner des Mini⸗ iums auf, indem er den Premier⸗Minister der Inkonsequenz und

gen wieder eiwas. Die französischt proz. Rente ist fortwährend angeboten. Die meisten Eisenbahn-AUctien sind matt. Nord bi Actien 765.

Xx Paris, 13. Febr. Die Deputirten⸗Kammer heute die Berathung über die Kredite zum Ausbau der Kanäls Zuerst verlas jedoch Herr von Saint-Priest seinen Vorschli;« Einzahlung der proz. Rente. Die Kammer setzt die Ent -. des Vorschlags auf Montag den 28. Februar fest. Herr Agh

Die Zeit des Vergleichs,

ob sie auch die Mittel zum Unterhalte und einen hinreichenden inn, Man solle in Frankreich das Beispiel Englande, . und Hollands befolgen. Dort wisse man mit dem Wasser spasn nen M

; nzösischen Ingenieur er , .

len,

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sie anscheinend mehr persönlichen Einflüssen als dem Interesse bes Landes gehorchen. Nach einigen Werten des Hern Hinde wurde alsdann die Debatte auf heute vertagt.

London, 13. Febr. Ihre Majestät die Königin hielt vor⸗ gestern im Buckingham -Palast großes Lever. Gestern wurde in der Bilder -Gallerie des Palastes vor der Königin und dem ganzen Hofe Sophokles“ Antigone, nach der Uebersetzung von Bartholemmy, mit der Musik von Mendelssohn, vorgelesen.

Die bevorstehende Wahl für Westminster ist durch den Rücktritt des Capitain Gordon, eines Bruders Lord Aberdeen's, der nicht für das neue Getraidegesetz stimmen will, veranlaßt werden. Capitain Rous hat, wie schon erwähnt, die erledigte Stelle bei der Admiralität angenommen und steht nun seine Wiedererwählung für Westminster durch Oberst Evans streitig gemacht.

In Penrith ist es bei den Eisenbahnbauten zwischen den irlän— dischen und walliser Arbeitern zu so lebhaften Streitigkeiten gekom— men, daß sie nur durch das Aufgebot der berittenen Miliz verhindert werden konnten, in hellen Haufen mit einander handgemein zu wer— den. Man hat für die Zukunft die Einrichtung getroffen, die Walli⸗ ser nur nördlich, die Irländer südlich vom Flüßchen Eamont zu be— schäftigen.

Der Lord⸗-Mayor hat auf an ihn ergangene Requisition zum nächsten Donnerstage eine Versammlung des Gemeinde ⸗Rathes ein— berufen, in welcher eine Petition wegen sofortiger Aufhebung der Getraide-Gesetze berathen werden soll.

niederlande.

Aus dem Haag, 13. Febr. Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Albrecht von Preußen wird, dem Vernehmen nach, bis zu Anfang des Mai hier verweilen und dann sich nach ihrem Schlosse Vamenz in Schlesien begeben, um dort ihren Geburtstag zu feiern. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Friedrich der Niederlande werden nach Palermo reisen.

Vom 5. April an werden die englischen Briefe nicht mehr durch die General-Steam-Navigation-Company, sondern durch Regierungs⸗ Dampfbẽte von Helvoetsluys nach Harwich und von da sogleich auf der Eisenbahn nach London befördert, so daß sie nicht länger als 11 15 Stunden unterweges bleiben.

Selgien.

Brüssel, 13. Febr. (S. 3.) Die Repräsentanten-Kammer hat gestern die Diskussion des Budgets der Justiz begonnen. Herr de Bonne nahm das Wort und verlangte in einer langen, geschrie⸗ benen Rede vom Ministerium Erklärungen über Vorgänge, welche in der Diözese Lüttich in Betreff der Absetzung eines der Hülfögeistlichen durch den Bischof stattgehabt. Er fragte die Minister des Kultus und der auswärtigen Angelegenheiten, ob der Bischof von Lüttich durch sie nach Rom gesandt worden sei. Er suchte durch die Prüfung der Gesetzgebung über diese Sache zu beweisen, daß der Bischof von Lüt⸗ tich das Absetzungsrecht nicht habe, und daß es dem Papst nicht zustehe, sich in die Auslegung der belgischen Gesetze zu mischen und deren Sinn unseren Bischöfen zu erklären. Der Minister der Justiz antwortete, daß der Art. 15 der Constitution klar die Rechte eines Bischofs über seinen Klerus feststelle, daß der Bischof von Lüttich eine Reise nach Rom gemacht habe, welche alle zwei Jahre zu unternehmen die geist⸗ lichen Verordnungen den Bischöfen vorschrieben, daß die Regierung in dieser Reise nichts zu sehen hatte, und daß übrigens die Autori⸗ tät des Papstes für die Auslegung unserer Gesetze durch Niemanden ernstlich anerkannt werden könnte. Herr Verhaegen erwiederte dem Justiz-Minister, er unterstützte die Thesis des Herrn Bonne und über— ließ sich einer allgemeinen Kritik der Verwaltungs- Handlungen des Herrn d'Anehan. Die Sitzung endigte mit einer Antwort des Justiz⸗ Ministers, welcher vor und nach alle durch den Herrn Verhaegen aufgestellten Beweisgründe bekämpfte.

Brüssel, 14. Febr. (D. 3) Gestern verbreitete sich das Gerücht, der Premier-Minister, Herr Vandeweyer, habe dem Könige seine Entlassung eingereicht. Stürmische Debatten, die im Minister⸗ Rath wegen des Unterrichts-Gesetzes stattgefunden, werden als Grund angegeben. Somit ständen wir am Vorabend einer neuen Minister⸗ Krisis. Die Independance, die sich der ganz besonderen Gunst des Herrn Vandeweyer erfreut, obgleich sie dies nur heimlich einge— steht, da sie ihre Stiefschwester Em an cipation wegen deren Ver bindung mit Herrn Dechamps immer noch „ministeriell“ zu schelten fortfährt, scheint diesen Morgen die bedenkliche Lage des Ministeriums zu bestätigen. „Es ist möglich“ sagt sie, „daß die Berathung des wichtigen (Unterrichts Gesetz-Vorschlages und die Uneinigkeit der Ansichten, die darüber herrschen, eine Auflösung des Kabinets nach sich ziehen. Doch glauben wir die Dinge noch nicht so weit gediehen, daß man auf unbedingte Ministerial-Krisis schließen dürfe.“

Der letzte Getraidemarkt war so überfüllt, daß die Zufuhr die Nachfrage bedeutend überstieg und der Preis etwas herabging. Das Hektl. Weizen 6 Fl. 8 Cents, Roggen 5 Fl. 4 Cents. und Hafer 3 Fl. 8 Cents. Drei Kilogramm Butter seinster Qualität kosten da⸗ gegen 5 Fr. 50 Ct. bei großen Partieen.

Schweiz.

Kanton Bern. (N. 3. 3.) Am 10. Februar versammelten sich k und Sechzehner zur Vorberathung der Anträge an den Großen Rath. (S. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 17.) Es zeigten sich drei verschiedene Meinungen. Die Mehrheit (17 von 29 Stimmen) vereinigte sich zu dem Antrag, daß dem Volksentscheid gemäß der Große Rath ohne Weiteres einen frei aus dem Volk zu wählenden Verfassungsrath beschließen möge. Eine kleine Minderheit sträubte sich direkt dagegen, indem sie in der Verwerfung des Groß- raths⸗Dekrets nur ein Mißtrauens⸗-Votum sehen wollte und daher verlangte, daß Regierungsrath und Großer Rath abtreten und neu ge— wählt werden sollten. Sonderbarer Weise geschah dies, um die „legalen“ Formen zu wahren, während es auf der Hand liegt, daß nach der hiestgen Verfassung, die nur eine theilweise Erneuerung von Regierungsrath und, Großen Rath kennt, beide gar nicht auf einmal abtreten dürfen. Außerdem wäre so die Sache noch einmal auf die lange Bank geschoben; die Reibungen dauerten fort, und das Volk würde vielleicht auf's Aeußerste gereizt werden. In Bezug auf die Wahl⸗Bestimmungen kam man in der gestrigen Sißung bereits dahin überein, daß der Verfassungsrath dirckt gewählt und kein Census 6 werden möchte; als Altersbestimmung für die Stimmfähig-= eit nahm man das zurückgelegte 23ste Jahr an.

Jtalien.

Neapel, 4. Febr. (A. 3) Gestern Abend brach am Rande des alten Kraters, da wo der neue Kegel diesen Rand berührt, auf der Seite nach Neapel zu, ein Lavastrom mit ziemlicher Kraft her— vor, während von fünf zu fünf Minuten Flammen und Steine bef⸗

tiger als gewöhnlich emporgeschlendert wurden. Dabel ist das Wetter

,

heiter und mild, kein Wöllchen trübt ben hellblauen Himmel, und das erste Mondviertel beleuchtet die Scene mit seinem Silberglanz.

Portugal.

A Lissabon, 1. Febr. Die beiden Kammern sind nun voll⸗ auf beschäftigt. In der Deputirten⸗Kammer wurden am 29. Januar die Ausschüsse für Gegenstände der Marine, der geistlichen Angelegen- heiten, Verfassungs⸗Verletzungen und diplomatischen Verhältnisse ge⸗ wählt und der folgende Entwurf zur Antworts⸗Adresse auf die Throön⸗ Rede vorgelesen:

„Senhora! Die Kammer der Deputirten der portugiesischen Nation hat mit tiefer Dankbarkeit den Ausdruck der Gefühle vernommen, welche Ew. Majestät beseclen, indem Sie die Vertreter der Nation um Ihren Thron ver⸗= sammelt sehen.

Dem guten Charalter des lovalen portugiesischen Volkes nicht minder, als den Bemühungen der Regierung Ew. Miajestät, ist die Erhaltung des Friedens und der offentlichen Ordnung, der wesentlichen Bedingungen aller Priosperität und Civilisalion, zu danken; auf diesen Charakter und diese Bemühungen stützt die Kammer ihre Ueberzeugung, daß die Ordnung und der Friede ungestört bleiben werden.

Die Erwählten des Volkes freuen sich darüber, daß zahlreichere und engere Bande uns mit allen auswärtigen Mächten verknüpfen und hegen den heißen Wunsch, daß man durch wechselseitige Zugeständnisse, beruhend auf, der breiten ö rt unbestreitbaren Nußens und wirllicher Gegen⸗ seitigkeit, dahin strebe, ür unseren Handel eine ausgedehnte und vielver— sprechende Zukunft zu tröffnen. Sie hoffen, daß zu so vortheilhaftem Un- ternehmen die Handels- und Schifffahrts-Verträge mit verschiedenen Staa— ten des deutschen ZollPereins und der Vertrag über die Konsular-Besug- nisse mit Ihrer katholischen Majestät verhelfen werden.

Die Kammer erlennt an, daß die Beweise von Festigkeit der Regie- rung in dem ehrenvollen Bestreben der Unterdrückung des Negerhandels- Systems, und die von einem so glücklichen Resultate gekrönt worden sind, . 1 , . geruht hat, es anzukündigen, der Loyalität dieser Nation

ürdig sind.

Mit hoher Befriedigung hat die Kammer vernommen, daß die Regie- rung Ew. Majestãt durch Erfüllung ihrer Verbindlichkeiten in und außer dem Königreiche auf solche Weise zur Befestigung des Kredits beigetragen hat, ein Ziel, das niemals erreicht werden wird, wenn darauf nicht wirksam bei Erhebung der Staats-Einkünfte und durch gebührende Sparsamkeit in den Ausgaben des öffentlichen Dienstes hingearbeitet wird.

Das Budget des künftigen Verwaltungsjahres wird daher gewissenhaft geprüft werden, auf daß die Lasten des Staates ins Gleichgewicht gebracht werden mit seinen Hülssquellen, ohne daß die Lage des Landes erschwert werde. Gleiche Aufmerksamleit wird die Kammer den Gesetz Entwürfen widmen, welche ihr werden vorgelegt weiden, und in welchen sie stets die öffentlichen, sozialen und finanziellen Interessen der Bürger und des Staa— tes in Einklang gebracht e sehen hofft.

Bei Feststellung der bewaffneten See⸗ und Landmacht wird die Kam- mer sich b strebt zeigen, die Sicherheit, die Würde und die Hülfequellen der Nation in Einklang zu bringen.

Die Kammer folgt dem Beispiele Ew. Majestät in dem heißen Wun— sche, daß das Repräsentativ⸗ System tiefe Wurzeln in den Interessen und Gewohnheiten des Volles fasse, und erkennt an, daß ein so wichtiges Ziel als unumgängliche Bedingungen Einklang der Gewalten, gegenseitige Äch— tung vor den zuständigen Befugnissen und beständige und aufrichtige Beob- achtung der constitutioncllen Gebräuche und Erfordernisse erheischt. (Gez. ) Berngido Gorjao Henriquez. Agostinho Albano da Silveira Pinto. Flo⸗ ride Nodriguez Pereira Ferraz. Vaz Preto. Joaquin Jose da Tosta Limas. Jose Feliciano del Castillk. Joao Rebello da Costa Tabral.“

Die Kammer ordnete den Druck dieses Entwurfs an und wird den Tag zu dessen Verhandlung noch festsetzen.

Die Pairs-Kammer hat am 360sten die Debatte über den Ihnen bereits mitgetheilten Entwurf zu ihrer Adresse begonnen und gestern fortgesetzi. Die Deputirten- Kammer ernannte gestern vollends ihre Ausschüsse.

In Porto wurde der vierte Jahrestag der Revolution durch feierliches Hochamt mit Tedeum in der Königlichen Kapelle unserer lieben Frau de la Lapa begangen, im Beisein des Visconde Fonte Nova, des Civil-Gouverneurs und der übrigen Civil- und Milltair⸗ Beamten. Nach dem Schlusse der kirchlichen Feier hielt der Visconde Fonte Nova, als General-⸗Kommandant der dritten Militair-Division, eine große Musterung über sämmtliche Truppen der Garnison auf dem Felde de la Rejeneragao (der Wiedergeburt). Doch nahm die Masse des Volks auch zu Porto einen verhältnißmäßig nur geringen Antheil an dem Feste, das so einen rein offiziellen Charakter behielt. In Portugal ist das Voll der Revolutionen so müde als irgendwo, und es kann daher nicht Wunder nehmen, wenn es die vergangenen zu feiern keine Lust bezeigt. Aus verschiedenen Theilen des Landes ertönen fortwährend Klagen über Diebstähle, die durch herumstreifende Räuberbanden verübt werden. In Porto ist Dom Joaquim Ferreira Borges, der früher portugiesischer General- Konsul und Geschäfts⸗ träger in Rußland gewesen war, verstorben.

Die Bälle und Vergnügungen aller Art folgen sich hier ununter— brochen. Vorgestern Abends fand in der Gesellschaft „La Thalia“ eine Vorstellung des französischen Stückes Edouard en kcosse statt, an welcher die Marquise de Bemposta, die Gräfin de Lappa und die Herren Marquis von Bemposta und Baron Lemercier, Attaché der französischen Gesandtschaft, Almeida Garret Sa, Vater und Sohn, und Palha Theil nahmen. In den Zwischenakten wurde getanzt, und dann von anderen Gesellschafts⸗Mitꝗliedern, Damen und Herren, ein aus dem Französischen übersetztes Stück, „Die Heirathepläne“, is portugiesischer Sprache aufgeführt. Erst um h Uhr Morgens war Alles zu Ende. Im Theater San Carlos wird die Oper Corrado de Altamura in Scene gesetzt, und in demselben Theater trifft man auch Vorbereitungen zu einem glänzenden Balle. Der Karneval hat auch hier seine Freuden.

. Durch schnittspreise von Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Kartoffeln in den nachbenannten Städten des preußischen Staats für das Jahr 18435.

Nach einem 12 monatlichen Durchschnitte in preußischen Scheffeln und Silbergroschen angegeben. 9. 2

Namen der Städte. Weizen ne, Gerste Safer / 3 . * * 3 283 R . 7 4 ö. e ern. . 83 * 1 * * 205 25 5 2 2 2 6. 6 2 3 ** ( 6 28 ** 26 9. 1 si d 8 86 17 288 ** 397 29 ** 20 8 1. 2 4 55 12 297 22 9 86 burg... ..... 1 5944 * 212 6. Veidenburz ...... o, , 360 , 8. 3 , 6th 47 35 26 is“ 2 6i r, 188 37 257 202 1 497 341. 2 1 10. . P 60 a. 16 * 6 3 * 175 1 2 46 , B o, . , 2 * 1 3532 121 is ö 383 G- Sb 2. Bromberg ...... 35 135. 8 37 174 3. Fraustadt. ...... ...... 62 4H 353 25 92 . . 111 42 1 1. 1 63 16 305 278 10 . O. Nempen ö 59 * 11 8 37 * 28 11 ** 6 2 . * * ee n,, ,

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