In Beziehung auf die Truppenbewegungen haben wir unserer Mittheilung vom I6ten d. M. noch hinzuzufügen, daß der komman-= dirende General zu Posen — von einer ihm schon früher ertheilten Er⸗ mächtigung Gebrauch machend — nunmehr auch der zum Zten Armee⸗ Corps gehörenden, in Frankfurt a. d. O. und Umgegend garnisoni⸗ renden Ften Diviston und einigen Detaschements der zum bten Armee⸗ Corps gehörenden 11ten Division aus der Gegend von Breslau den Befehl ertheilt hat, in das Großherzogthum einzurücken, um durch die Gewißheit eines kräftigen Schutzes die sich unter der deutschen n. hier und da kundgebende Aengstlichkeit völlig zu be⸗ eitigen. ;
Deutsche Gundesstaaten.
Königreich Bayern. Aus Anlaß des Fürst von Wreden⸗ schen Antrags über die Quarten und Klöster ist von dem Referen⸗ ten des dritten Ausschusses der Kammer der Reichsräthe eine Statistik der bayerischen Klöster abgefaßt und der Kammer vorgelegt worden. Hiernach bestehen gegenwärtig im Königreiche 36 Abteien und Klöster und 23 Hospitien und Exposituren mit 670 Ordengliedern, darunter 7 Benediktiner⸗, 2 Augustiner⸗, 25 Franziskaner⸗, 15 Kapuziner⸗, 3 Minoriten⸗, 4 Karmeliter⸗Klöster; außerdem ein Redemtoristen-⸗Kloster in Altötting und 2 Klöster der barmherzigen Brüder.
Königreich Sachsen. In der Sitzung der zweiten Kammer vom 16. Februar schritt das Präsidium nach dem Registranden Vortrag auf Grund der Landtags ⸗-Ordnung zunächst zu einer nochmaligen Abstim⸗ 21 über einen in der lezten Sitzung von dem Abgeordneten Schaffrath gestellten Antrag, der dahin ging, daß die Administrativ⸗Justiz den Ver⸗ waltungs⸗ Behörden entzogen und an die Justiz⸗Behötden überwiesen wer⸗ den solle, und es wurde dieser Antrag, über den bei der Abstim⸗ mung in der letzten Sitzung eine Stimmengleichheit sich herausgestellt hatte, nunmehr mit 30 gegen 29 Stimmen abgelehnt. — Die Tages- ordnung bildete die Fortsetzung der Berathung des Ausgabe⸗Bud⸗ gets für das Departement des Innern. Die zunächst zur Diskussion vorliegende Position umfaßte die Summe von 16,300 Rthlrn. zur Belebung und Uniterstüßung der Industrie, in deren Ansätzen sich im Vergleiche zu dem letzten Budget nur eine einzige Erhöhung, und zwar zur Beförderung der landwirthschaftlichen Interessen, im Betrage von 2000 Rthlr., befinde, welche von der Regierung durch die jetzt erfolgte Organisation der landwirthschaftlichen Vereine und speziell durch die n dem Monat November 18141 ersolgte Anstellung eines Geschäftsführers sür den landwirthschastlichen Haupt Verein mit 1500 Rihlr. Gehalt und durch die Unterhaltung eines ihm beigegebenen Büreaus begründei worden ist. Die mit der Vorberathung des Budgets beauftragte zweite Deputa—- tion (Referent Hensel Il.) erklärt in ihrem Berichte, daß sie gegen die 1 des früheren Postulats für die landwirthschaftliche Industrie von 1000 auf 6000 Rihlr. um so weniger etwas zu erinnern sinde, als eine solche den in der früheren Stände ⸗Versammlung ausgesprochenen Wünschen und der allgemein anerkannten Wichtigkeit des Zweckes entspreche, daß sie jedoch die ohne vorgängige ständischt Ermächtigung geschehene Anstellung eines Geschäftsführers mit cinem Jahrgehalte von 15650 Rihlr. unter Er⸗— theilung der Staatsdiener -Qualität sür um so bedenklicher halte, als durch ein derartiges Verfahren dem ständischen Bewilligungsrechte vorgegriffen werde und hier eine so dringliche Beschleunigung nicht vorliege, weshalb sie den Wunsch aussprechen zu müssen geglaubt, daß derartige Kreirun⸗— gen neuer Staatsdienerstellen, welche eine daneinde Vermehrung des Bud⸗
ets zur Folge haben, nur in unvermeidlichen Fällen ohne vorgängige
rmächtigung der Stände in Zukunft erfolgen möchten. Ingleich erledigt die Deputation bei dieser die Beförderung der Landwirthschast beneffen⸗ den Unter⸗Abtheilung eine aus Chemnitz eingegangene Petition um An- stellung landwirthschaftlicher Kreis -Chemiker, welche die Forschungen des bekannien Chemikers Liebig auf dem Gebiete der Agrikultur-⸗Chemie verfel- gen und erweitern sollen. Die Deputation . ganz die Ansicht der Petenten über den Einfluß der Chemie auf die Landwirthschaft, sie ver⸗ mag aber die deshalb von den Petenten gemachten Vorschläge nicht für angemessen zu halten, weil es ihr zweiselhast erscheinen müßte, ob bei Aus⸗= führung derselben der von den Petenten beabsichtigte Zweck wirklich erreicht werden könne, weshalb sie der Kammer vorschlägt: „Auf das Gesuch selbst der gedachten Petition nicht einzugehen, die elbe aber der Staats- Regierung zur weiteren Prüfung der darin niedergelegten Ansichten zu übergeben.“ Noch nimmt die Deputation bei dieser Position Veranlassung, auf den Mangel einer vollständigen Gewerbs- Statsstit in Sachsen hinzuweisen, und unter Andeutung des mannigfachen Nutzens, den die gewerbliche Statistik für den Staat und den Industriestand haben müsse, der Kammer den Antrag anzuempfehlen, daß die Staats Regierung auf Be⸗ förderung und Vervollkommnung der Gewerbe⸗Statistisß in Sachsen ihr besonderes Augenmeik richten und die zu Erreichung dieses Zweckes die- nenden Mittel erwägen und anwenden möge. Diese Punkte des Deputa⸗ nions⸗Berichts wurden von der Kammer zum Gegenstande einer sehr aus- gedehnten Debatte gemacht, die im Allgemeinen die Ansichten und Anträge der Deputation als richtig anerkannte und weiter ausführte, in einigen Punkten jedoch über dieselben hinausging und zu mehreren neuen Anträgen führte. Der Staats-⸗-Minister von ag rn ng nun legte die Ansichten dar, von denen die Regierung bei der Anstellung des in Rede stehenden Ge⸗
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schäftsführers des landwirthschafilichen Haupt ⸗Vereins ausgegangen sei. Ohne Ermächtigung der Stände sei diese Anstellung keinesweges erfolgt, sie sei vielmehr die Folge eines ausdrücklichen Antrags und der Gench- migung der Stände ⸗Versammlung vom Jahre 1840, und die Regierung habe also nur in der Absicht der Stände und gewiß in der Absicht Aller gehandelt, die es mit der landwirthschaftlichen Industrie gut meinten. Daß sie für diese Stelle einen Ausländer gewählt habe, finde hauptsäch⸗ lich darin seinen Grund, weil diese Stelle vor Allem einen Mann erfor- dere, der die Erfahrung besitze, wie bei den landwirthschaftlichen Vereinen die Angelegenheiten zu betreiben seien, der die in dieser Beziehung be⸗ stehenden Einrichtungen des Auslandes kenne. Auch sei hierbei auf einen Mann Rücksicht zu nehmen, der neben diesen Erfahrungen tüchtige theo⸗ retische und prafktische Kenntnisse und eine wissenschaftliche Durchbildung besitze, der der Feder gewachsen sei, um den Bezirks- Vereinen die Qual der Schreibercien zu erleichtern, und der die Gabe habe, durch sein Ver⸗ halten sich das Vertrauen des Bauernstandes zu gewinnen. Der Grund, daß Sachsen früher so langsam auf dem landwirthschaftlichen Gebiete fort⸗ geschritten, sei darin zu finden, daß man in dieser Beziehung so schwer von dem Alten abzubringen gewesen, und die Anstellung eines unbefan⸗ genen Mannes, der von den Vorurtheilen, wie sie sich in fast allen Regio—⸗ nen zeigten, frei dastehe und seine Erfahrungen mit Bescheidenheit, aber auch mit Kraft geltend zu machen wisse, sei hier um so nothwendiger hervorgetre-⸗ ten; er glaube, daß in dieser Beziehung die Wahl der Regierung gerecht fertigt sei. Als Staatsdiener habe die Regierung diesen Mann deshalb anzustellen sich genöthigt gesehen, weil derselbe in der Stelle, die er im Auslande bekleidete, diese Eigenschaft schon hatte, und er nur unter dieser Bedingung für Sachsen zu gewinnen gewesen wäre; auch sei der Angestellte von den gewichtigsten Autorltäten, er wolle hier nur den Namen Zeller nen- nen, empfohlen worden, so daß die Regierung sich nur Glück wünschen könne, nach langen Versuchen endlich ein so gelungenes Resultat erzielt zu haben. Bei der ferneren Debatte trat nun hauptsächlich die von den Abg. von Glaß und Stockmann angeregte Ausicht deutlicher hervor, daß der Staat der landwirthschastlichen Industrie eine größere Unteistützung als bis- her gewähren möge. Der Abgeordnete Haußwald stellte den Antag, daß die zur Unterstüßung der landwirthschastlichen Industrie in dem Budget bean- tragie jährliche Summe von 6000 Rthlr. auf 8000 Rihlr. erhöht werde, welcher Antrag in der Idee zwar allgemeinen Anklang, dagegen ans meist formellen Gründen vielfachen Widerspruch fand. Ein weiterer Antrag des Abg. von Ronnew, dahin gehend, daß die Regierung von der bean⸗ tragten Position jährlich 1000 Rthlr. an die landwirthschastlichen Bezirks- Vereine gleichmäßig vertheilen und der Verwendung dieser Summe keine näheren Gränzen vorschreiben solle, wurde von den Abg. Meisel, Sachße, Georgi, Haden, Hensel II., Schumann und den Staats-⸗Ministern von Ze—⸗ schau und von Falkenstein besonders aus dem Grunde bekämpft, weil die Zwecke, für welche diese Summe verwendet werden solle, nicht näher be- zeichnet seien, auch aus diesem Antrage bedenkliche Inkonsequenzen, nament- lich in Bezug auf die Gewerbevereine, hervorgehen könnten. In Bezug auf die in der Petition aus Chemnitz beantragte Anstellung von Kreis- Chemikern fand die von der Deputation ausgesprochene Ansicht zahlreiche Beistimmung und wurde auch von Seiten des Staats⸗Ministers von Fal⸗ kenstein getheilt. Bei der Abstimmung wurde hierauf die im Budget bean tragte Position in allen ihren Unter -Abtheilungen und eben so die Anträge der Deputation mit Stimmeneinheit angenommen, dagegen die Anträge der Abg. Haußwald und von Ronnow, und zwar der erstere mit 34, der zweite aber mit 37 Stimmen, abgelehnt.
In der Sitzung der Kammer vom 17ten kamen, bei Fortsetzung der Berathung über das genannte Ausgabe⸗-Budget, die das Gewerbe-Schul⸗ wesen, die Landbeschäl-Anstalt u. s. w. betreffenden Propositionen zur Dis- kussion und wurden sämmtlich angenommen. In Bezug auf die die Ablö- sungen und Gemeinheitstheilungen betreffende Proposition hatte sich die Deputation, auf Grund des bereits am vorigen Landtage in der Kammer mehrfach ausgesprochenen Wunsches nach Beendigung der Ablösungs-⸗Ge⸗ schäfte, veranlaßt gesehen, den Antrag vorzuschlagen: die hohe Staatsregie⸗ rung möge der nächsten Stände-⸗Versammlung ein Dekret vorlegen, worin ein Zeitpunkt für Auflösung der General Ablösungs-Kommission festgesetzt wird, und motivirt denselben besonders auch dadurch, daß, ihrer AÄnsicht nach, die Bestimmung eines solchen Termins nicht nur zur Beschleunigung der noch rückständigen Ablösungsgeschäfte wesentlich beitragen, sondern zugleich auch in finanzieller Hinsicht wichtig sein, nämlich eine Ver— minderung der Budget- Ansäße herbeisühren werde. Gegen diesen Antrag erklärten sich die Abgeordneten Becker (Stellverireter des beurlaubten Abg. Todt), Sörnitz und Müller, die einerseits hierin eine Beschränkung der Freiheit zur Ablösung auf einseitigen Antrag erblicken zu müssen glaubten, und andererseits darauf hinwiesen, daß es jetzt um so we⸗ niger an der Zeit sein dürfte, einen Termin zur Auflösung der General I rn g, festzusetzen, als durch das den Ständen vorliegende Dekret über die Ablösung der Laudemialpflicht jedenfalls die Geschäste der- selben wieder bedeutend vermehrt werden dürften. Dieser letzteren Ansicht trat auch der Staats ⸗Minister von Falkenstein bei und erklärte, daß nach dem dermaligen Stande der Verhästnisse die Regierung nicht im Stande sein dürste, in dieser Beziehung schon am nächsten Landtage einen bestimm⸗ ten Termin festzustellen. Da jedoch der Antrag der Deputation von den Abg. Stockmann, Schaffrath, Geißler, Secretair Tzschucke, v. d. Planitz, von Thöselau, Georgi und Sachße als völlig unbedenklich und zweckmäßig vertheidigt wurde, welche die gegen denselben ausgesprochenen Bedenken als unbegründet darstellten, so trat die Kammer bei der Abstimmung hierüber
demselben gegen 11 Stimmen bei.
Königreich Württemberg. Der Schwäbische n 9 j ilt n sei ; ; m e L e Mn r ankre ich. kur enthält in seinem amtlichen Theil Folgendes: „Mit Einwi ü gris, 14. ebe. Die Pair s- d anmer hat die gestern
ö E 22 X 232 li Sr. Majestãt des Königs und Ihrer Mae stãt der Aönigin, P 6 ; ! . ; unter Zustimmung Ihrer Kaiserl. Majestäten des Kaiserg an äbnte Petition des Grafen von Sapinaud 21 nn .
Kaiserin von Rußland, ist zwischen Sr. Königl. Hoheit de dieselbe zur Tagesordnung übergegangen, ( prinzen und Ihrer Kaiserl. Hoheit der Groß fürstin in, * . die Fabrikmuster beiraf. Die 3 ersten Artikel desselben, kolaje wn a, zweiten Tochten Sr. Majestät des Kaisers, . e die Arten dieser Muster bestimmen und eintheilen, und wonach verlöbniß geschiossen worden. Es wird dieses für das König ] Erfinder eines solchen Musters ober dem Käufer der Erfindung höchst erfreuliche Ereigniß, an welchem das gesammte Vater im ausschließliche Vortheil davon auf eine bestimmte Zeit zustehen soll,
lebhaftesten Antheil nehmen wird, hierdurch zur öffentli ohne viel Einwendungen angenommen, der 4te Artikel aber, . ̃ ; 1 *, m nnn Am ö 3 des Privilegiums, je nach der Art des Musters,
2. 5, 10 oder 15 Jahre itt, zu 1 gassunz 2 ein⸗
Grosßherzogthum Baden. Wie die Karlsru 6 die Kommission verwiesen. ie Deputir ten Kamm er tung — — 19 2 Königl. Hoheit der Großherzog r. llgte den in dem ersten Artilel des Gesetz⸗- Entwurfs über die chen Petenten aus den verschiedenen Landestheilen gegen die e le verlangten Kredit von 24 Millionen zur Vollendung des Ka⸗ des Abg. Zittel, beziehungsweise um Schutz für die Rechte in jwischen Rhein und Marne, von Straßburg nach Vitry; die tholischen Kirche, durch die Negierungs, Direftoren nachfolßnn n Ken über die Forderung von 155 Millionen zur Vollendung wort zugehen lassen: „Vor Allem achte und ehre Ich die Geiten- Kanals der Garonne zwischen Toulouse und Castels welche in den Unterzeichnern der Adressen das Bedürfniß
Fe vertagt. 6 ⸗ ö in einer Angelegenheit, die jedem Meuschen die heiligste u Es heißt, der König habe neuerdings die Zusage erhalten, daß sein soll, sich vertrauensvoll an Mich zu wenden. Mit lig.
Königin Victoria im Monat Juni auf 114 Tage nach Paris kom-= Vergnügen erfüllten Mich der Ausdruck dieses Vertr aun
werde. 1 — ; die Aeuüßerungen treuer Anhänglichkeit an Meine Persm. Dem Prinzen von Joinville ist bas bisher vom Admiral Parseval⸗ hohen und heiligen Interessen, für welche die Petitionairt M.
nes geführte Kommando der Flotte im mittelländischen Meere landesväterliche Sorgfalt anrufen, konnten indessen Meinen e bach. J * ñ j 4 zen nicht hee . werben, als sie g stetshn ⸗ * Marine⸗Minister hat den Bericht des Admiral Lainé über lagen. Meinen Behörden aber sichert ihr bisheriges Fenn
Zerstörung der argentinischen Batterieen am Ufer des Parana Mein vollkommenes Vertrauen in ihre Beflissenheit, Rz . len und veröffentlicht. Die Details dieser Waffenthaten sind be⸗ Meinen Bestrebungen, die Rechte der katholischen Kirche zu sch n
in den Haupipunkten über England bekannt geworden. shre Intereffen zu fördern, wie nach allen Seiten hin gleiche gn! Ibrahim Pascha ist von Perpignan, wohin er sich nur begeben, tigkeit und Sorgfalt zu üben, pflichtgemäß zu unterstütßen. Iz
t ehem von dem Grafen von Castellano veranstalteten Maskenballe daher erwarten, daß die Petitionaire, wie Mein ganzes Volk, izgl
wohnen, nach dem Bade Vernet wieder zurückgekehrt, und in vollem Vertrauen auf die Gerechtigkeit und Humanität Hh Aus Toulon schreibt man vom Hten: „Es hat sich heute das Regierung, Meinen Entschließungen entgegensehen und sich m Möcht verbreitet, eine diesen Morgen eingetroffene telegraphische durch den lauten Ruf Einzelner nach maßlosen Neuerungen nh
sche befehle, die Vorbereitungen zur Expedition gegen Madagas⸗ kirchlichen Verhältnissen des Landes, noch durch grundlose Grin t
inzustellen. Man kann jedoch wohl annehmen, daß dieses Ge⸗ über die Absichten Meiner Regierung, im mindesten werden beumth ungegründet ist; denn die Dinge sind bereits zu weit gediehen, lassen.“ — In Berücksichtigung der im Laufe des Jahres su
daß män auf die Expedition noch verzichten sollte. Man hat schon gesteigerten Preise aller Lebensbedürfnisse haben Se. Königl.
hnliche Summen verausgabt, und die Artillerie⸗ und Infanterie⸗ der Großherzog Höchstihrer Livree-Dienerschaft in den lebten nl Ren, welche sich in unserem Hafen einschiffen sollen, haben be⸗ ein Gnadengeschenk von 3000 Fl. gemacht.
ihren Feldzugs⸗Sold empfangen.“ j Die letzten Nachrichten aus Algier veranlassen den Courrier Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Din dizinische Fakultät zu Gießen erklärt, um den vielfachen Angtisse
ngais, die Beschwerden der Opposition über die Art der Krieg⸗ sung und Verwaltung mit verstärkter Heftigkeit zu erneuern. Man welche sie in öffentlichen Blättern bisher erfahren, zu begegnen, der Großherzogl. hessischen Zeitung, daß, nach einet &
se durchaus nicht wissen, was noch zu erwarten sei. Abd el Kader de sich jetzt in Hotna an der Gränze der kleinen Wüste, und schon
schlußnahme der Fakultät, der Doktorgrad in der Arzneikunde an u
länder nur bei persönlicher Gegenwart und nachdem ste der geseh
se man daran denken, die Metidscha zu schützen, welche 60 Stun⸗ chen Prüfung genügt, ertheilt werde.
sern von der Gegend sei, wo sich jetzt der Emir befinde. Abd el 's Erscheinen in der Hotna habe neue Truppenbewegungen von
X Schwerin, 13. Febr. Der Großherzogliche Hof legiht wegen des Ablebens Sr. Kaiserl. Hoheit des regierenden H
m Seiten veranlaßt, die wieder zu nichts führen würden; denn be—⸗ wie Truppen dort ankämen, wäre der Emir wieder funfzig Stun⸗ von Modena, so wie für Ihre Hoheit die verwittwete Herzogin Anhalt⸗Deßau, die Trauer auf 8 Tage an.
weit davon entfernt. Der Moniteur alg (rien suche die ernste zu verhüllen und die kleinen Siege über Bu Masa und andere sptlinge zu übertreiben und die Wahrheit zu vertuschen. Das
z Braunschweig, 17. Febr. In der gestern wieder j sammengetretenen Stände⸗Versammlung konnten die Arbeiten nog nicht beginnen. Es wurde den Mitgliedern eröffnet, daß der Duc
ze Heer sei so erschöpft, daß kaum noch große Operationen mög⸗ seien. Die Eilmärsche Bugeaud's richteten die noch übrigen Trup—⸗ des ausführlichen Kommissions-Berichts über die Finanz- Eh at angefangen und die Vertheilung desselben vor Freitag der Alen s.
zanz zu Grunde, während man voraussagen dürfe, daß der Emir vieder nach dem Westen werfen werde. Daß die Lage der Dinge
nicht auszuführen sei. An diesem Tage werden daher di Sünde
sich von neuem versammeln, um einige untergeordnete Ge gerssündt
hohlich werde, sei daraus zu entnehmen, daß der Marschall die waffnung der Sträflinge und die rn, der National⸗ zu verhandeln und den gedachten gedruckten Bericht entgegemfuch men. Da ordnungsmäßig ein Tag jwischen der Vertheilung und r
at für nöthig befunden. Die Kavallerie habe so wenig Pferde, „wt Marschall 100 Fr. mehr für jedes Pferd ausgesetzt. In Diskussion des letzteren liegen muß, so werden die ständischen handlungen über die Hauptgegensiände erst am 23sten d. begü
Liyi⸗ Verwaltung zu Algier gehe es vielleicht noch kläglicher her. giere hochgestellte Beamte hätten sich Unterschleife und Pflichtwi⸗ seiten aller Art zu Schulden kommen lassen. Der General⸗Direktor
jeht mit einer strengen lintersuchung beschäftigt, welche die Schul⸗
Die Pause von mehreren Tagen läßt sich also lediglich der i . ö e n e, ie. i ieee . und der Zeit, welche die ständische Kommission auf die Berichten n en e en, Druckerei ö. N. so daß er jedes Jour⸗ tung verwandte, so wie dem ständischen Geschäftsgange, beimesi f in er er, ,, . ö Unsere auf den Inhaber lautenden Kammer und Landessch 1 ĩ 1 Verschreibungen sollen wiederum auf 10 Jahre mit neuen R estindiger Furcht und. wagten nicht, die Dinge so dargzustellen,
ĩ d d ĩ 1 2 * 22 *.
n n n g ,. Lan ; . n, ern ale sehlärne des Marschalls * kritistren ünd auf andere Män⸗ die Kammer- und Landesschuld⸗-Verschreibungen in den Ablösun m ö. zu machen. Graf Gupot habe sich darüber bei dem sachen als Zahlung angebracht werden können, so machte die che n. al de Bar beschwert, der dem Eigenthümer der Journale streng
srsagt habe, in Zukunft die Handlungen der Militair⸗ und Civil⸗ örden zu tadeln, widrigenfalls sie dis Folgen zu gewärtigen hät⸗
sie seien. Vor kurzem hätten sie nicht einmal gewagt, die Militair⸗
fende Behörde vor kurzem bekannt, daß der Courswerth der Ihn zentigen 100 Prozent (also pari), der der 3prozentigen Obliganom
W i aber 90 Prozent fei. . ste jetzt schwiegen, so wisse man, was es zu bedeu
, — 1 — J.
In der pariser Journalistik werden mehrere Veränderungen an
—
und 1597. Eines derselben enthält das Luthersche Wappen. 34) Ein la⸗ teinischer Brief von Johann Agricola Eisleben an Philipp Melanthon über Luther's Tod, anfangend „Mano dolore adsecit me mors Lutheri“ in einer von M. F. Seidel angelegten Sammlung von eigenhändigen Brie⸗ fen bedeutender Männer. 355 „Ein Epithavium Doctori Martini Lu- theri“ von Hans Sachs, von dessen eigener Hand, in einer Sammlung von Gedichten desselben. (Noch nicht Eigenthum der Königlichen Biblio- thek) 36) Philipp Melanthon's eigenhändiger Bericht über das Colloquium zu Worms. Geschrieben zu „Dessa 28. errut Anno 1558.“ 37) Philipp Melanthon's Handeremplar der Vulgata. Lugduni 1554. 8. mit einem von Melanihon's Hand eingeschriebenen Spruche. 38) Hand—⸗ schriften von Luther, Mel an thon, Ju stus Jo nas, Jo hann Bu—
enhagen u. A. im Faecsimile. Außerdem verschiedene Ausgaben von Lagen gesammelten Werken und seiner Bibel -Uebersetzung, erste Drucke seiner einzelnen Schriften (Autographa), z. B. der Kleine Katechismus in der ersten Ausgabe zu Wittenberg bei Rhaw 529. 4., eine Sammlung von Jubelschriften aus dem Jahre 1817, u. a. m.
Gletscher⸗Expedition im Winter ).
Wen fröstelts nicht hinter dem warmen Stubenofen, wenn er die Be⸗ schreibung einer Nordpol -⸗Expedition liest oder an den russischen Winter 1812 denkt? Manchen, der unstren Hochalpen im Sommer etwas ins Herz gesehen, mag ein ähnliches Gefühl anwandeln, wenn er sich einen Winter an den Hrten ausmalt, wo er in der schwülen Hitze des Juli oder August den Fuß auf den Schnee setzte und, in den Mantel gehüllt,
das rauchige Feuer einer Sennhütte gufsuchte. Doch macht man sich schwerlich einen rechten, gewiß einen zu starken Begriff von der Winterläͤlte in den Hochregionen und auf den Gleischern, wie sie schon mehrmals einige Naturforscher im Interesse der Wissenschaft gelostet haben.
Schon früher einmal, im Jahre 1841, hatte Agassiz in Begleitung von Desor den vielbesprochenen Aargleischer besucht und mehrere Tage lang auf der Grimsel zugebracht, um das räthselhafte Vorrücken der Glei= scher im Winter kennen zu lernen. Allein die verwickelten Verhä misse die- ser Bewegung hatten ihnen 7 t, daß es nöthig sei, Stationen an den verschiedensten Punkten des lashers durch Signale zu bezeichnen, die sich auch im Schnee des Winters der Beobachtung nicht entzögen. Dies hatte man im verflossenen Sommer vorgesehen, um, wenn es möglich sei, im kommenden Winter die Untersuchungen in ausgedehnterem Maße als früher fortseßen zu können. Am 3. Januar trat nun mit stärkerer Kälte und Nordwind die schöne Witterung ein. Da Agassiz selbst zu sehr beschästigt war mit den Vorbereitungen zu seiner amerilanischen Reife, veranlaßte er
) S. Allg. Preuß. Ztg. Rr. .
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Desor, diesmal ohne ihn auf den Aargleischer zu gehen; auch Herr Doll sus von Mülhausen wurde schnell davon benachrichtigt. Am 7. Januar trafen auch die Herren Desor und Dollfus zugleich in Bern ein, um den nächsten Tag nach der Grimsel abzureisen. Ein schottischer Theolog, den sie im Postwagen fanden, schloß sich an sie an, weniger vielleicht aus Wiß⸗ begierde, als um dem unüberwindlichen Drange nach Außergewöhnlichem, der die Kinder Albions so sehr auszeichnet, zu genügen. Einen zweiten Begleiter sanden sie im Meiringerthal an Herrn Streckeisen von Basel, einem rüstigen und kundigen Bergsteiger, der sich aus Liebe zu den Alpen im Oberhasli angekauft hat. Diese lleine Karawane bewegte sich am gien durch die Schluchten und Thalgründe des Haslithales. Die Luft war ruhig, nur eine schwache Brise (Nordwind), welche die Luft auf — 3 bis — 85 C abfühlte, wehte durch das Thal, während die Sonne lustig drein lachte. Bei der sogenannten „gesprengten Fluh“ zwischen Meiringen und Guttannen kamen sie in den Bereich eines starken Föhnes (Südwind), der plötzlich das Thermometer auf ꝓ 49 C hob, obglelch die Stärke des Windes kein geringeres Kältegefühl auf der Haut erzeugte, als die 40 un- ter Null bei ruhiger Luft. Dieser Föhn bewegt sich dann von hier in hö— heren Luftschichten weiter, da er den brienzer See trotz seiner Stärke nicht er= reicht. Der Weg war wider alles Erwarten gut, und durch den vielfachen Verlehr der Bewohner von Guttannen, dem höchsten Dörschen im Thal, mit den tiefer gelegenen Ortschaften gebahnt. Nur hier und da verdeckten die schmutzi⸗ gen Schuttlegel der Lawinen auf kurze Strecken den Pfad. Mit Gut- fannen , . unsere Reisenden die letzten bewohnten Häuser des Thales. Der Weg zum Handeckfalle bot einen nicht wenig interessanten Anblick dar. Er war belebter als im Sommer, da die Gemeinde, das schöne Wetter be⸗— nutzend, in der Umgegend Holz schlug. Gleich Ameisen sah man sie nun ihren Winter ⸗Vorrath an Holz auf Schlitten einbringen. Die Natur hat nicht umsonst den unbebaubaren Felsboden und die rauhen Schluchten der Hochalpen so reich mit den stolzen Föhren geschmückt; denn müßte hier der Arme sein Holz, wie in großen Städten, mit Geld aufwiegen, so würde er die Beute eines barbarischen Winters, und verschwunden wären dann die hölzernen Hüttchen, die so manchen Reisenden unter ihr gastfreundliches Dach aufnehmen. Mit verhältnißmäßig leichter Mühe wurde die Sennhütte bei der Handeck erreicht. Der mächtige Aarsall war aber verstammt mit seinem Getöse, das im Sommer den Boden erzittern macht. Der unbändige Strom, der sich hier über die Felsen in die eu, wälzte und sonst durch das Auflö⸗ sen seiner Wasser in Millionen Tropfen einem reichen Kleide der feinsten Spitzen ven blendender Weiße glich, war jetzt zusammengeschrumpft zu einem Baͤch= lein, das bescheiden zwischen einem Gewand von Eis hinabglitt.
An der Handeck hörse nun der gebahnte Pfad auf. Der Weg, den man im Winter einschlägt, ist ein anderer, als der im Sommer: der Kürze n. verläßt man den Lauf der Aar und sucht die Höhe der östli—
seite zu gepinnen, indem man oft Schnergehänge von 40 bis
indigt. Der Constitutionnel will das Format ter Epoque ehmen und seinen Preis wieder auf 60 Fr. erhöhen; Esprit Hblie, Courrier frangais und Commerce wollen fich in ein iges großes Journal veischmelzen; dem Sidele steht ebenfalls Fsormat⸗Vergrößerung bevor.
Die Verwaltung der Bank von Frankreich ist beschäftigt, ein Ge⸗ zu erlangen, welches sie ermächtigt, Billets von 250 Fr. auszu⸗ n; in einigen Monaten wird sie Billets von 5000 Fr. in Umlauf n, wozu ihre Statuten sie ermächtigen. Schon gegen Ende De⸗ bers hat sie sich Billets auf Ordre und auf Sicht von 5000 Fr. und 106000 Fr. bedient, weil sie ihre sämmtlichen Billets von 1000 erschöpft hatte.
500 Neigung überschreiten muß. Man crreicht so die letzte Thi bc terung, das Bödeli genannt, und statt die Terrasse des Spital-⸗Slolne n umgehen, steigt man geradeaus gegen den Sattel der Seerck, wo zwe iu Seen, dem Auge der unten durchziehenden Reisenden verdeckt, ihr Bisa in Staubbächen über die abgerundeten Felsschliffe hinab zur Aar ttitn Eine außerordentliche Wirkung zeigten hier oben die Mütagsstrahlen det sm welche die Temperatur um 75 über diejenige an beschatteten Orten heb, u Nachmittag erreichte man ermüdet unter den besten Auspicien das Grimselhosh Diefes wid auch im Winter von zwei Knechten des Spittlers bönthh welche die Verpflichtung haben, die Reisenden aufzunehmen und bei c
tem Wetter mit Hülfe ihrer Hunde nachzuforschen, ob Niemand verin i verunglückt sei. Diesen hat Herr Dollfus einen dritten beigesellt, eig
telligenten Oberhasler, welcher die Aufgabe hat, täglich mehrmals dul e ö . und Thermometer zu r, , die dier n des gefallenen Zu der Präsidenienstelle, welche durch den Tod des Herrn
aufzuzeichnen und von Zelt zu Zeit, wenn es das Weiter erlaubt, Bigcomi erledigt wurde, soll Herr Persil ernannt werden.
Aargletscher zu gehen, um das Vorrücken desselben zu messen. Die, Einer ossiziellen Statistik zufolge, beläuft sich die Zahl der Fälle liche Fürsorge des Spittlers hatte hier Alles zur Bequemlichkeit iger Einsargung und noch frühzeitig genug entdeckten Schein⸗ Leute angeordnet. Der Tisch, wenn auch nicht so ausgesucht, wie in uin Frankreich feit 1833 auf 94. Von diesen erhoben sich 35 Jahreszes der Touristen, bot eine reichlich und erquickende Nahrunn PNnen aus der Starrsucht in dem Augenblick, wo die Leichenfeier Kampf mit der Kälte mußte ein feuriger Burgunder kämpfen. aan nen sollte; 13 erstanden in Folge der Sorgfalt, welche die Liebe
Des folgenden Tages, am 11. Janugr, wurde der Gleischer ach Hinterlassenen ihnen bewies; 7, weil der Sarg, d De en. so m,, Wes langs . i ,. e, a. lig fiel; 9 dankten ihre Rettung en Gt d 363 d g, gni aten m h ; : . Schnee bedeckt, welchen man, bis zum gnie einsinken urchw n eln derfetten, mit denen man Fa? eiche ch ur, e ee f gta⸗
Mit einiger Anstrengung wurde das Ziel der Enpedition erreicht. ! g J h den a wenigen Luft, welche sie im Sarge hatten; 19 zufälli schroffe Absturz an dem anderen Ende des Gletschers war durch dich 9. ang shnr . e ger, h z zufälligem und
häufien Schnee eiwag ausgeebnet. Der Schnes auf der Obeisliche ) war glücklicherweise härter und bot dem Fuß unserer Reisenden ein. 9 die ranzösischen Renten waren heute an der Börse, in Folge niedrigeren Nolirung der Consols, anfangs wiederum mehr an-
,,,. . sich ge,. als 26 n,, ,. ließ. e. ; . ir war, obgleich ganz heiter, weniger dunkel als an schönen Sommertagen n in, heben sich jedoch von 2 Uhr an wieder etwas. Das Ge— in Folge der großen Trockenhen, welche zu dieser Jahreszeit in der Amespsn t war übri ö Acti 3. 75 . . ye aber , . n 26. 6 83 * . übrigens ganz null. Norbbahn⸗Actien 763. 765. iesen, das reckhorn und Finsteraarhorn, mit blendendem ü ) ; r; . 2 6c BS Paris, 14. Febr. In der Pairs-Kamm Schnee, waren eben so anziehend und erhaben als im Sommer. = señern , . . , e nr n.
sogar, als verleihe ihnen die größere Menge von Schnee, welche l — e steilen Flanken bedeckt, h. Fe n gh und Heiteres, da . . Modelle und Fabrilmuster 5 ö Ueber diesen zwischen der Regierung und
in anderen Jahreszeiten nicht bemerlt. Was aber besonders die Auf j ⸗ herrscht Meinungsverschiedenheit
samkeit unserer Neisenden erregie, war die außerordentliche Stille ö ommissson. Der Minister des Handeis und des Ackerbaues sie, hier in dieser Schneewüste umfing. Sie war so groß, da Fon daß man die Sorge der Classification der einzelnen Modelle bei den Messungen in einer Entfernung von 2500 Fuß jetes sen an uster der Verwaltung überlassen müffe, wegen? des in Folge stand, welches Desor mit seinem Führer, der unmittelbar neben Gumn Mode darin herrschenden ununterbrochen en Wechsels; die Kom⸗ a Nichte ** mehr zu 6 ergreifenden, fern ben en 6 on der Pairs Kammer versucht eine solche Flafslication in das bei, als eine solche Todtenstille an einem Orte, wo scho h. selbst aufzunehmen und hat daher den urspringlichen Arti⸗
der Natur d ichti Eindruck auf das Gemüth erzeugt. 4 n ) — er Natur den mächtigsten ö 3 1 h des Regierung Entwurfo In diefem Sinne sowohl' ald lin Ve⸗
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treff der Dauer des ausschließlichen Privilegiums für den Erfinder, modifizirt. Schon gestern hatten sich Stimmen in dem einen wie im anderen Sinne in der Kammer vernehmen lassen. Bei Beginn der heutigen Sitzung aber zog sich die Kammer zuerst in ihre Büreaus zurück, um 9 Gesetz-Entwürfe ohne allgemeines Inter⸗ esse zu prüfen, dann den vorgelegten Gesetz⸗Entwurf in Betreff von Aenderungen an den Artikeln 209 und den folgenden des , . was die Urbarmachungen betrifft, endlich die betreffenden Kommisstonen zu ernennen. Erst um 37 Uhr kehrte die Kammer zur öffentlichen Sitzung zurück, worauf einer der Secretaire den von der Deputirten⸗ Kammer bereits angenommenen Entwurf in Betreff der Verfälschung der Weine verlas, der durch eine besendere Botschaft der Pairs— Kammer übermacht worden war. Der Entwurf wurde zur vorläusi⸗ gen Prüfung an die Büreaus verwiesen. Der Präsident gab darauf Kenntniß von dem Resultate der in den Büreaus vorgenommenen Ernennungen, so daß bis zum Postschluß die Verhandlung über die Modelle und Fabrik⸗Muster noch nicht begonnen hatte.
In der Deputirten⸗Kamm er entwickelte General Jac qu e⸗ minot seinen Vorschlag, eine Vermehrung der Offiziere und Unter⸗ Offiziere der übervollzähligen Compagnieen der Legion der National⸗ Garde von Paris und der Banlieue betreffend. Er sucht die un- zureichende Anzahl der jetzt vorhandenen Offiziere und Unteroffiziere in den über 200 Man zählenden Compagnieen nachzuweisen. Die vorgeschlagene ee, ne, um einen Lieutenant oder Unterlieutenant, oder auch zwei, je nach Umständen, findet er, um der Erleichterung des Dienstes willen, erforderlich. Der Antrag wird von der Kam⸗ mer in Betracht gezogen und die Disfussion desselben so⸗ fort eröffnet. Herr Lherbette bekämpft den Vorschlag zwar nicht, möchte aber, daß man, ehe man zu Modificatio⸗ nen des Gesetzes über die National⸗ Garde schritte, mit dem Vollzug dieses Gesetzes sich befasse. Er kündet an, daß er sich vor⸗ behalte, in diesem Betreff eine Interpellation an den Minister des Innern zu richten, wenn derselbe auf seiner Bank sein werde. Da Niemand mehr das Wort verlangte, so beschloß die Kammer den Druck und die Vertheilung des Antrags, worauf zur Berichterstattung über Petitionen geschritten wurde. Eine Petition der Greffiers der Militair⸗Tribunale, um Verbesserung ihrer Stellung, wurde auf An⸗ trag des Herrn Laurens an den Kriegs⸗Minister verwiesen. Herr Moulin erstattete Bericht über eine Petition des Generals Donna⸗ dieu zu Courbevoie, der eine öffentliche Genugthuung verlangt in Betreff der Akte, die über ihn, den Gesetzen zuwider, verhängt wor⸗— den sei. Der General hatte zu beweisen versucht, daß er durch den schnellen Vollzug der Hinrichtungen zu Grenoble 1816 aus Anlaß der damals dort enideckten Verschwörung gegen die Regierung nur die Befehle des damaligen Ministers der Polizei, jetzigen Groß⸗-Referen⸗ dars der Pairs⸗Kammer, Herzogs Decazes, vollzogen habe, wenn also Schuld vorhanden sei, sie auf diesen zurückfallen müsse. Dieselbe Petition hatte der General schon in den früheren Sessionen vergeb⸗ lich eingereicht. Auch diesmal hatte sie kein besseres Schicksal. Die Kammer schritt auf Antrag der Kommisston zur Tagesordnung dar— über. Eine dritte Petition der Pastoren der lutherischen und der reformirten Kirche von Paris verlangt Abschaffung der offiziell ge⸗ duldeten Prostitution. Die Kommission beantragt Verweisung an den Minister des Innern. Herr von Gasparin unterstützt diesen An—⸗ trag, und Herr Antoine Passy, Unter-Staats-Secretair des Mi⸗ nisteriums des Innern, bestimmt näher, in welchem Sinne auch die Verwaltung darauf einzugehen bereit sei. Die folgenden Berichte über Petitionen bis zum . waren nicht von so allgemeinem Interesse, um hier erwähnt zu werden.
Großbritanien und Irland.
Unterhaus. Sitzung vom 13. Februar. Die fortgesetzte Debatte über Sir R. Peel's Handels⸗Reform⸗Maßregeln wurde auch heute noch nicht zu Ende geführt. Im Allgemeinen bot dieselbe wenig Bemerkenswerthes, da die Redner die vielfach schon erörterten Gründe für und wider die Abschaffung der Korngeseßze wiederholten und theils von national ⸗ökonomischem Gesichtspunfte ihre Ansichten aussprachen, theils auf die persönliche Stellung des Premier⸗Ministers zurückkamen und dessen vermeintliche Inkonsequenz tadelten. Sir Howard Douglas, konservatives Mitglied für Liverpool, erhob sich zuerst, um sein Bedauern darüber auszusprechen, daß er den Maß⸗ regeln der Regierung sich widersetzen müsse; aber er sehe in der Auf⸗ hebung des Ackerbau⸗Schutzes nicht allein den Verderb des Ackerbaues, sondern auch den Untergang des Fabrikwesens und der Kolonieen. Namentlich sei der ministerielle Plan für die letzteren, deren Inter- essen überhaupt hier nicht gehörig vertreten und verstanden würden, höchst nachtheilig. Die kanadische Kornbill, jener feierliche Vertrag zwischen der kanadischen und der Reichs⸗Legislatur, und alle die Hoffnun⸗ gen, welche sich daran knüpften, würden hiermit zerstört, und da über⸗ dies der ministerielle Plan alle Unterscheidungs- Zölle aufhöbe, so müßten die Kolonieen in kommerzieller Hinsicht zu freien und unab⸗ hängigen Ländern werden. Wolle man freien Handel, so möge man sich darauf beschränken, Zollfreiheit in den Kolonieen einzuführen und aus ihnen und dem Mutterlande einen Zoll⸗Verein bilden, gleich den Vereinigten Staaten oder dem deutschen Zoll-Vereine, wo Freiheit des Handels im Innern, aber strenger Zollschutz gegen das Ausland bestehe. Die bisherigen Schritte auf dem Wege einseitiger Handele⸗ freiheit haben bereits die Fabriken in Ostindien vernichtet und dieses Land genöthigt, sich auf den Ackerbau zu werfen; jetzt werde es auch diesen aufgeben müssen. Der Redner schloß mit Anführun mehrerer Stellen aus den Reden Huskisson's, um zu zeigen, uu jener große Staatsmann nicht ein Advokat des freien Handels ge⸗ wesen sei, daß derselbe stets eifrig dem Ackerbauschutz das Wort ge⸗ sprochen und endlich die Beschützung der Kolonieen zur Erhal— tung von Englands Seemacht für nothwendig gehalten habe. Lord Villiers widersprach der Bemerkung des vorigen Redners, daß die letzten Zoll⸗ Ermäßigungen den kommerziellen Wohlstand der verflossenen drei Jahre nicht erzeugt haben sollten, und berief sich zum Beweise für die Vorzüge einer freieren Handels⸗Politik eben auf die Erfahrung dieser Zeit, worauf Herr Francis Scott von neuem die persönliche Stellung des Premier⸗Ministers zu seiner Partei vom Standpunkte der unzufriedenen Tories erörterte. Er zeigte aus einzelnen Sätzen der letzten Reden Sir R. Peel's, Sir James Graham's und des Herrn Sidney Herbert Widersprüche, welche, wie er sagte, den krummen Weg bezeichneten, den Männer ohne Prinzipien zu gehen veranlaßt würden. So habe der Minister einmal gesagt, daß die Preise aller Lebensmittel durch die Korn⸗ gesetze künstlich in die Höhe getrieben wären, während er wenige Tage darauf zur Beruhigung der Agrikulturisten versicherte, eine Ab⸗ schaffung jener Gesetze würde keine merkliche Aenderung in den Prei- sen zur Folge haben u. s. w. Auf die vorliegenden Fragen selbst eingehend, bemerkte der Redner, daß allerdings die Zölle für Roh⸗ stoffe ermäßigt und auch bie Fabrikate des Auslandes nur mäßig be⸗ lastet werden könnten, daß aber der ministerielle Vorschlag eine Kon- lurrenz hervorrufe, welcher die einheimische Industrie nicht gewachsen sei. Folge man jenem Vorschlage in allen seinen Konsequenzen, so würde man dahin gelangen, alle Zoll- und Accise⸗Abgaben aufzuhe—= ben und die ganze Staats⸗Einnahme zu opfern, da eine Einkommen- Steuer dann auch nicht mehr einträglich sein werde. Wolle man überdies von der Agitation der Anti-corn-law⸗league sich Gesetze über
das Maß des Schutz zolles vorschreiben lassen, so werbe man sehr balb dahin kommen, ähnlichen Agitationen das Erstgeburtsrecht, die Kirche und alle anderen Institutionen zum Opfer werden zu sehen. Herr Ward äußerte die Ansicht, daß die bisherigen Anhänger Sir R. Peel's, die so sehr über seine Inkonsequenz klagen, es nur ihrer eigenen Blindheit zu⸗ zuschreiben haben, wenn sie die ministerielle Politik nicht schon lange durchschauten. Denn von dem Augenblicke seines Amts- Antrittes an habe sich seine Bahn unablässig auf dem Wege der Nachgiebigkeit gegen die Verantwortlichkeit seiner Stellung und die Anforderungen der gesunden Vernunft gehalten. Die erste Pflicht jedes Staats- mannes sei, sich eine Ueberzeugung zu verschaffen über das, was Recht sei und was nicht, und dann dem als richtig Erkannten zu folgen. Wenn das Schußzoll⸗System nicht allen Klassen und allen Inieressen dienen könne, so sei es nichts werth. Von Jahr zu Jahr haben sich die Agrikulturisten geweigert, auf eine Untersuchung der besonderen auf ihnen haftenden Lasten, für welche sie angeblich durch das Getraide⸗ Monopol entschãdigt werden sollten, einzugehen, man müsse daher glauben, daß ein solcher Druck nicht vorhanden sei. Im eigenen Interesse der Agrikulturisten aber sei es, daß den fortwährenden Preisschwankungen und anderen Unsicherheiten, welche von dem Ge⸗ traide⸗Monopol unzertrennlich sind, ein Ende gemacht werde, und daher sei es an der Zeit, daß die Legislatur ein entscheidendes Wort spreche. Als Beispiel, wie vortheilhaft für die Agrikultur selbst die Aufhe⸗ bung der Schutzizölle sei, könne man den Artikel Wolle anführen, wel⸗ cher zum Vortheile der Schafzüchter im Preise bedeutend gestiegen sei, seitdem man den Einfuhrzoll aufgehoben habe. Herr Ward sprach schließlich die Hoffnung aus, daß die Majorität zu Gunsten des ministeriellen Antrages im Unterhause bedeutend genug sein werde, um durch ihr materielles Gewicht die Annahme desselben auch im an⸗ deren Hause des Parlaments zu sichern. Herr Miles bemerkte da—⸗ gegen, daß die Vertreter der Getraidezölle in diesem Hause die Hoff⸗ nungen, Wünsche und Besorgnisse einer allzu großen Masse ihrer Landsleute außerhalb desselben vertreten, als daß sie sich bei dem Resultate einer Abstimmung würden beruhigen können; vielmehr seien . , den Antrag in jedem Stadium der Verhandlungen zu bekämpfen.
Lord March beantragte die Vertagung der Debatte, worauf Lord Northland erklärte, daß er für die Maßregeln der Regierung stimmen werde, nicht, weil er sie billige, sondern weil er lieber Sir R. Peel als Lord John Russell folgen wolle. Die Debatte wurde hierauf vertagt und die Sitzung nach Erledigung einiger förmlichen Geschäfte in Bezug auf Bills für öffentliche Arbeiten in Irland aufgehoben.
Im Ob erhau se wurden die von Lord Dalhousie gestellten An⸗ träge in Betreff der Behandlung der Eisenbahn⸗Bills angenommen. Lord Aberdeen versprach die Vorlegung der Korrespondenz mit der . Regierung über die Zulassung des spanischen Kolonial- Zuckers.
London, 14. Febr. Lord Canning soll, nach Angabe der Times, nicht zum Gesandten in Portugal, sondern zum Ober⸗Com- missair der Land⸗Revenuen an Lord Lincoln's Stelle bestimmt sein.
Nach amtlichen, dem Unterhause vorgelegten Berichten war der jährliche Ertrag des mit Armensteuern belasteten Grundeigenthums in England und Wales im Jahre 1841 62,510, 0930 Pfd., und die Armensteuer betrug in dem erwähnten Jahre 6,351,828 Pfd. Sämmt⸗ liche Lokalsteuern, die in England und Wales zwischen dem 25. März 1843 und dem 25. März 1844 bezahlt worden sind, betrugen 11,187,027 Pfd., in Schottland 530,665 Pfd. und in Irland 1,561,191 Pfd. St.
Nach Angabe der Liverpool-Times hätte der Herzog von Wellington schon den größten Theil der Stimm-⸗Vollmachten (proxies), welche ihm, als er sich zu Gunsten der Ermäßigung der Getraidezölle erklärt hatte, von seinen Kollegen im Oberhause abgenommen worden waren, von denselben zurückerhalten, so daß die Annahme des Peel⸗ schen Antrags auch im Oberhause gesichert scheine. — Lord Arthur Lennox, der Bruder des Herzogs von Richmond, durch den er ver⸗ anlaßt worden war, den zu dessen Verfügung stehenden Parlamentesitz für Chichester zu räumen, weil er sich für Aufhebung der Getraide⸗ Gesetze erklärt hatte, glaubte sich auch verpflichtet, seine Stelle als Artillerie⸗Inspecteur in die Hände Sir Robert Peel's niederzulegen; dieser bat ihn jedoch, zu bleiben, und versprach, die Anschläge für das Artillerie⸗Departement, welche Jener im Unterhause vorzulegen gehabt haben würde, selbst vorlegen zu wollen.
Die League arbeitet mit großem Eifer daran, Unterschriften zu Petitionen wegen sofortiger Aufhebung der Getraide⸗Gesetze zu sam⸗ meln, und hat in den verschiedenen Kirchspielen von London 103,703 Unterschriften zusammengebracht. Auch in der gestrigen Sitzung des Gemeinde⸗Rathes von London ist eine Petition des vorerwähnten In⸗ halts angenommen und beschlossen worden, den Repräsentanten der City die Beförderung dieses Zweckes anzuempfehlen.
nieder lande.
Aus dem Haag, 12. Febr. Der Finanz⸗Minister bat, in Folge des Beschlusses der belgischen Regierung vom 12. Januar, wonach das Tonnengeld von den niederländischen Schiffen zu einem höheren Betrage als von den National-Schiffen erhoben wird, die Bezirks⸗Direktoren der direkten Steuern 3c. in den Seeprovinzen 666 die erforderlichen Befehle auszufertigen, daß die bel⸗ gischen Schiffe in den Häfen dieses Reichs, insoweit dies die Be⸗ zahlung des Tonnengeldes der Seeschiffe betrifft, unter die im Art. 295 des allgemeinen Gesetzes vom 26. August 1822 erwähnte 3te glasse gestellt werden.
Derselbe Minister macht bekannt, daß die Verausgabung von S009, 000 Gulden, in Münz⸗Billets, und zwar in Stücken von 5090 und 100 Gulden, festgestellt worden ist.
8elgien.
Brüssel, 15. Febr. Die Repräsentanten⸗Kammer bat vor⸗ gestern nach einer kurzen Debatte mit einigen Modificationen den Gesetz Entwurf, der einen Kredit für die Militair-Arbeiten zu Oude⸗ naerde und Hasselt bewilligt, mit 65 gegen 5 Stimmen angenommen. Hierauf wurde die allgemeine Diskussion des Budgets der Justiz fort⸗ gesetzt. Herr Lebeau richtete, die von Herrn de Bonne in der vori⸗ gen Sitzung vertheidigte Aufstellung berührend, Interpellationen an den Justiz⸗Minister, um zu erfahren, was die Regierung thun würde, wenn die Gerichte sie verurtheilten, dem von dem Bischof von Lüttich ar n Hülfspriester seinen Gebalt zu zahlen. Der Redner suchte hierauf, indem er seinen Gedanken weitläufig entwickelte, die traurige Lage des unteren Klerus in Belgien zu beweisen; er erhob sich gegen die Verordnungen, welche die Priester von dem Recht der Freideit, welches die Verfassung allen Bürgern bewillige, ausschlössen. Der Justiz⸗Minister antwortete, er nehme die Möglichkeit einer Verurtheilung des Staats durch die Gerichte nicht an; die Regierung würde, wenn diese Verurtheilung stattfände, in derselben Lage sein, wie wenn ein Gericht sie verurtheilte, einen Beamten, den sie abgesetzt hätte, in seinen Functionen und in seinem Gehalt zu lassen. Der Minister bemerkte, daß die Lage des Klerus von dem Grundsaßz der Verfassung