1846 / 53 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

R Frankfurt a. M., 17. Febr. Tagen in den Eisenbahn ⸗Actien wieder größere Kauflust, wodurch deren Course läglich höher gehen. Heute war dies auch der Fall, dagegen waren die spanischen Fonds, holl. Integrale und auch verschiedene Lotterie ⸗Anlehen flauer. Von dem Gelde lann man nicht sagen, daß es im Ueberslusse vor— handen sei, doch ist auch gerade kein drückender Geldmangel zu verspüren, und der Diskonio steht kaum höher als 4] 9. Im Waarenhandel, so⸗ wohl en gros wie en detail, herrscht große Slille, und erst mit dem Eintritte der Frühjahrsmesse erwartet man größere Geschäftathätigkeit, aber doch kein günssiges Resultat dieser Messe. Der Winter war zu un ünstig, die Lebens- Cin fesss eiheischen in ihren hohen Preisen zu große Einschränkung.

Eerliner Börse. Den 20. Februar 1846.

7

Actien.

Pr. Cour. Rriet. Geli.

193

Pr. Cour. Rriet. Gelid.

Fonds.

Gem.

krl. Pots. Eisen. do. do. Prior. Obl. Mg. Lp. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Erl. Anh. abgest. do. do. Prior. Obl. Diss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb.

do. do. Prior. Oli. do. v. Staat garant. Ob. -Schles. . L. A (o. Prior. do. Lt. B. BRF. St. E. Lt.A.u.B. Magd. Halbst. Eh. Br. Schw. -Frb. E. do. do. Prior. ObI. Ronn-Kölner Esb. Nie ders ch. Ml. v. e. do. Priorität Wilh. EB. (C. -O.)

St. Schuld- Sch. Prämien- Scheine d. Seeh. à 50 T. Kur- u. Neumärk. Schuldversckr. Rerliner Stadt- Obligationen Danz. do. imn Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. ur- u. Neum. do. Schlesische do. do. v. Staat g. Lt B.

823

1831111

S ce DSO -= to- .

1FESIIIIZSI II

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Gold al marco. Friedrĩchsd' or. And. Gsldm. à 5 Th. Disconto.

11

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2 —— 1 1 *

Die Börse zeigt seit einigen

26

ziusl. PEreuss. Pr. Seb. —. PFoln. —.

496 do. 39. Ausg. —. Pass. —. 336 Russ. Ilope 90.

Frankfurt a. M., 17. Febr. 56 Met. 1128 G6. Mank - Aatieu p. ult. 1905. 1903. eyr. Nauk Acuen 701 hr. NHope 89] kr. Suegl. 88 Er. Iůut. 60 . 60. Polu. 300 Fi. 1003. 1005. do. S0 LI. 82. S823.

Hamburg, 18. Febr. Nauk Actien 1600 Rr. Engl. Russ. 108 6.

Wien, 16. Febr. h 9h Met. II23. 495 do. 1013. 395 77. KRank- Acten 1584. Aul. de 1834 1553. do. 1839 122. Nordb. 1853. Gloggn. 141. Mail. 123. Livorn. 116. Pest. 101. Kudw. 925.

Meteorologische Geobachtungen.

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags 2 Uhr.

336,03 Par. B36, oa . O0 Oꝭpar. Quellwü‚rme 7 * R. 3,2 n. 1,6 n. 4 3,07 R. Flusswärme 0, o R. 6, 8s? R. O0, o R. 2, 3) R. Rodenwärme (0,27 HN.

72 pCt. S7 pCt. 94 pCt. Ausdünstunsg Q, 0o3“ Rh.

heiter. Schnee. Regen. Nie derseblag O, 069“ nh. NW. SW. W. Warme wechsel

Wolkenzutß;. ... SW. *

Tagesmittel: 35,66“ Par... M,S' n... 187 R... Sd pci. W.

1846. 19. Februar.

Lustilruck Lust wärme ....

Morgens 6 Uhr.

Thaupunkt .... Dunstsãttigung . Wetter

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 21. Febr. Im Schauspielhause. Z4ste Abonne⸗ ments - Vorstellung. AÜuf Begehren: Michel Perrin. Hierauf: Pas seul, ausgeführt von Mad. . Und: Der Verstorbene.

Sonntag, 22. Febr. Im Opernhause. Zöste Abonnements⸗Vor⸗ stellung: Abrian van Ostade, komische Oper in 1 Akt, Musik von Weigl. Hierauf: Der Schutzgeist. Anfang 6 Uhr.

J Montag, 23. Febr. Im Schauspielhause. Zoste Ab ö gore len Der arme Poet. Hierauf: Had onnemen]

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 21. Jebr. Mit Allerböchster Genehmigung: Em Vorstellung in 3 Abtheilungen, zum Benefiz des hr astelli. Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen 4 Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. un Zu dieser Vorstellung sind nur noch Parterre⸗ Billets im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau zu haben.

9

und Gallen

Oeffentliche Aufführungen.

Sonnabend, 21. Febr. Im Konzertsaale des Königlichen Sch hauses: Letztes Konzert von Henry Litolff. Von den nin Compositionen, welche zur Aufführung kommen werden, erwähnen nn die eigenen Weile des genialen Konzertgebers, wie namentlich die d

türe zu Catharina How ard, mehrere Pieten aus Salvator Rn eine Caprice über „Robert der Teufel“, eine Caprice de Conch en forme d' étude (von ihm selbst vorgetragen) und Marehie sun für Violine und Orchester; dann ferner Ouvertüre zu Egmont um in Konzert von Beethoven und ein Scherzo für Pianoforte von len West morland. Fräulein Marr, Herr Pfister, Herr Böttich.⸗ Herr Léonard und die Königliche Kapelle, unter Leitung des Finn. meisters Herrn Ganz, werden den Konzerigeber unterstuͤtzen. Ann] 7 Uhr. Billets 2 1 Rthlr. in der löbl. Musithandlung von Boten Bock und bei dem Konzertgeber (Universitätsstraße 3). 1

. es. J für Handelsfreiheit.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. 9

Im Selbstverlage der Eypedition.

3 * *

ö allen Theilen der Monarchie

: 1sertions - Se bhr sür den

Hesterre

pas Abenne ment beträgt: 2 Rthir. sür J Vahr. Rihlr. J Jahr. 5 üthir. - 1 Jahr.

ohne Preis erhöhung.

einer Seile des Allg.

eng Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

ußische Zeitung.

Alle Post-Anstallen des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, sür GSerlin die Erxpedilion der Allg. Preuß. Zeitung: Friedrichs straße Ur. 72.

65 53.

Inhalt.

i T eil. . ,. Hhofnachricht. Ernennungen und Abschieds⸗Bewilli⸗

ungen in der Armecz:.— Aus Posen; Truppen -Verstärlungen daselbst. eutsche Bundesstaaten. Königreich Sachsen. Landtage⸗ Verhandlungen. Königreich Württem berg. Glückwunsch von Selten lanstatter Bürger wegen der Verlobung des Kronprinzen. Großh erzogthum Baden. Zollfreie Getraide- Einfuhr.

if che Monarchie. Venedig. Rüdtehr des Erzherzogs Friedrich. Die Herzogin von Berry. Abbate Belo c. frankreich. Paris. Entbindung der Herzogin von Nemours, Trehouart n , Dle Oppositions- Bemühungen. Schrei= zen des Bischofs von Chartres über die Unterrichts, Frage. Veimisch= Schreiben aus Paris. (Debatte über die Kanäle; Agitation

oßbritanien und Irland. London. Petitionen zu Gunsten der Handels freiheit. Die Verzögerung der indischen Post. Schiff⸗

bruch.

ederlande. Aus dem Haag. Ernennung.

Feigi em. Brüssel. Kammer ⸗Debatten über kierikalische Verhältnisse.

Vermischtes.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 16. Febr.

Niederl. wirkl. Sch. 60.

Im Schauspielhause. Günstling.

bꝰ h Span. 223.

Zu dieser Vorstellung werden Billets, mit Sonnabend bezeichnet, zu den erhöhten Opernhaus⸗Preisen verkaust. Zöste Abonnements⸗Vorstellung:

chweiz. Kanton Waadt. Beschlüsse der geistlichen Kapitel. vanien. Madrid. Schreiben aus Madrid. (Stellung des Ministeriums; die Budgets; das neue Zollgesetz; Tilgung der Staats- schuld; Annahme des Wahlgesetzes im Kongresse; Vermischtes.)

9 Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober- Hofsbuchdruckerel er

Gekanntmachungen. isz3]

Die am 15. Oktober 1838 zu Sasterhausen verstor⸗ bene Rittergutsbesitzer und Kaufmann Sophia Flügel Hasenclever, geborene Stümper oder Stüber, hat in ihrem Testamente ihren Disponenten Wilhelm Ludwig Müller und Christian Ernst Herrmann und ihrem Wirth schafts⸗Inspekior Weiß, den beiden Ersteren eine jähr— liche Rente von 500 Thlr. und dem Letzteren eine jähr⸗ liche Rente von 300 Thlr. ausgesetzt, mit der Bestim= mung, daß aus den diese Renten repräsentirenden und auf die Güter Sasterhausen und Raaben einzutragen den Kapitalien von zusammen 26,000 Thlr. nach dem Tode der genannten Legatarien eine Hasenelever- Flü⸗ gelsche Stistung gebildet werden soll. Ein Theil dieser Kapitalien, im Betrage von 40900 Thlr., ist insbeson⸗ dere dazu bestimmt, daß jährlich die Zinsen davon an zwei auf einer Preußischen Universität immatrikulirte Studirende, welche entweder zur Verwandtschast der Adoptivmutter der Stifterin, der verwittweten Kauf mann Elisa Ruck, geborenen Hasenelever, zu Landeshut gehören, oder von ihren, der Stifterin, rechten Aeltern abstammen, vertheilt werden, so daß diese, wenn sie die Universität nicht früher verlassen, das Stipendium drei Jahre hinter einander genießen sollen. Da in dieser letzteren Verordnung eine Familien ⸗Stistung enthalten ist, eine folche aber in Gemäßheit der S§. 25 ff. Tit. 4. Th. II. des Allgemeinen Landrechts von dem nach 5. 10 a. a. O. zu bestimmenden Familien⸗Vorsteher verlaut⸗ bart werden muß, so ist vor Allem die Ermittelung der zum Genusse der in Rede stehenden Stiftung berufenen Familien-Mitglieder erforderlich. Es werden deshalb alle unbekannien Mitglieder der Familie Hasenclever und Stümper oder Stüber, und insbesondere alle zu den unbenannten Familien gehörige Personen hierdurch aufgefordert, sich vor oder spätestens in dem auf den 4. fr 1846, Vormittags um 11 Uhr, vor un⸗ serem Deputirten, dem Königlichen Ober⸗Landesgerichts⸗ Referendarius Irgahn, anberaumten Termine im Par- teienzimmer Nr. II. auf hiesigem Ober-Landesgericht zu melden und demnächst ihre Legitimation zu führen, un= ter der Verwarnung, daß die zu rechter Zeit sich mel⸗ denden und als Glieder der genannten Familien sich legitimirenden Personen als die allein Berechtigten wer⸗ den angesehen, und daß die etwa erst später sich mel⸗ denden Familienglieder alle Handlungen und Disposi= tionen derselben anzuerkennen und zu übernehmen wer- den für schuldig erachtet werden. Nachkommen aus der Familie Hasenclever, und zwar des Adoptiv- Großvaters der Stisterin, des Kaufmanns Luther Hasenclever zu Remscheid, sollen noch an diesem Orte, so wie in Bur⸗ scheid, Lennep, Solingen und überhaupt in Westphglen, leben und zu ihnen auch der Kaufmann Arnold Moll in Lennep, die Familie des Sceretairs Kans zu Mün- ster, des Kaufmanns Sanderleben zu Arnheim, so wie der Dachsberge, Klenke und Kochinsky gehören. Von den Mitgliedern der Familie der Stifterin sind fast gar keine Nachrichten vorhanden. Sie soll die Tochter eines Militairs Namens Stümper in Grünberg gewesen sein und später diesen Namen mit dem Namen Stüber ver tauscht haben. Von ihren Verwandten soll eine voll⸗ bürtige Schwester an einen bereits verstorbenen Unter⸗ offizier in Grünberg verheirathet gewesen sein, dort noch wohnen und Kinder am Leben haben.

Breslau, den 19. November 1845.

Königliches Ober⸗Landesgericht. Erster Senat.

Nothwendige Subhastation. Land- und Stadigericht zu Wittenberg.

Der der Ehefrau des Gastwirths Anton Tramm, Franziska geborenen eh n er gr, an der Chaussee wischen Wittenberg und Gräfenhainichen bei Nunden ha n. und im vppothelenbuche unter Nr. 30. ein⸗ genagene Gasthof zum Grauenstein nebst dazu gehö—⸗

[1117

Allgemeiner Anzeiger.

rigen Ländereien, taxirt zu 2489 Thlr. 8 Sgr. 4 Pf.,

ingleichen die der verehelichten Tramm gehörigen auf

der Mark Zschapkau beiegenen Grundstücke Nr. 24. des Hypothekenbuchs, bestehend in

1) einer Hufe Land mit Inventarium, taxirt zu 3991

Thlr. 25 Sgr. 7 Pf.,

2) einer halben Hufe Holzland und Acker mit Inven⸗ seu tarium, taxirt zu 2036 Thlr. 19 Sgr. 5 Pf., ollen

den 30. Juni 1846, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle subhastirt werden.

Die Taxe und der neueste Hypothekenschein können in unserem III. Büreau eingesehen werden.

Ruhrorter Dampsschleppschiff⸗ lisol fahrt. Dritte Einzahlung von zehn

Prozent.

Unter Bezugnahme auf §§. 3 und 4 des von des Königs Ried fr unterm 6. Juli v. J. bestätigten Statuts der Ruhrorter Dampfschleppschifffahrts⸗Gesell⸗ schaft werden die Herren Actionaire hiermit aufgefor⸗ dert, die dritte Einzahlung mit 10 Prozent, oder zehn Thaler per Actie, spätestens bis zum 20. April er. nach ihrer Wahl in Ruhrort, Köln, Düsseldorf, Berlin oder Frankfurt . M. zu leisten, und zwar bei solgenden Empfangsstellen:

1) in Ruhrort bei Herrn Franz Haniel,

2) in Köln bei den Banthäusern A. Schaaffhau—

sen und Sal. Oppenheim jun. C Comp.,

3) in Düsseldorf bei dem Bankthause Wilh. Cleff, 4) in Berlin bei dem Bankhause Gebr. Schickler, 5) in Frankfurt a. M. bei dem Bankhause H. D.

Dresler, gleichzeitig aber die in ihren Händen befindlichen Par- nial Quitiungen über die früheren Einzahlungen mit ein- zuliefern, indem nur gegen deren Zurückgabe die über 30 Prozent oder 30 Thaler lautenden neuen Partial⸗ Quittungen verabfolgt werden können.

Die Annahme der Einzahlungen findet von heute bis incl. den 20. April statt, und ertheilen die oben⸗ bezeichneten Empfangsstellen Interims-⸗Quittungen, deren Austausch gegen die von uns ausgefertigten Partial- Quittungen vo0m 10. bis inel. 20. Mai er. ebendaselbst stattfinden kann.

Ruhrort, den 16. Februar 1846.

Die Direction.

Crakau⸗Oberschlesische Eisenbahn.

Den Inhabern dieser

Quittungsbogen besor⸗

gen wir auch diesmal die

ausgeschriebene sech st e

Einzahlung von 19

ap Et. wenn uns die

resp. Quittungsbogen

= bis zum 4. März

* d. J. hier eingeliefert

werden. Nach Maßgabe unseres Bestandes werden wir auch zeitgemäß wieder die auf 60 6 eingezahlt lauten- den Quitiungsbogen Zug um Zug ausliefern lönnen.

Berlin, 20. Februar 1846.

J. Gebert C Co., Linden Nr. 15.

snigl. Schauspiclhaus. („Thomas Thyrnau“) Erste Aufführung der Dper „Zapre“ zu Gotha. Zur vaterländischen Geschichte.

so wie zum Selbstunterricht. Zweite umgenh⸗ tete Auflage. 8. geh. Preis z Thlr.

Haase, C. A., Min. Cand. , Das Sto tern, oder Darstellung und Beleuchtung

wichtigsten Ansichten über Wesen, Ursadl und IIeilung desselben, nebst Abhandlung d

135 Edittal⸗ Citation.

Auf dem im Bezirke des unterzeichneten Landgerichts gelegenen Rittergute Ischorna haftet zur Zeit noch eine alte, mit lehnsherrlichem Konsens versehene Hypothek von 1750 Thlr. oder 2000 Fl. Ehegeld und Gegenver⸗ mächtniß, wovon nach einer am 31. Mai 1640 zwischen dem damaligen Besitzer gedachten Rittergutes, Wolf Abraham von Stentzsch und dessen Verlobter, Magda⸗ lenen von Heldoiff der hinterlassenen Tochter eines gewissen Georg Adams von Heldorff zu Loemewiß, errichteten und am 26. April 1645 höheren Orts be= stätigten Ehestistung, 240 Fl. Zinsen und 30 Fl. Haus- geld alljährlich an genannte Magdalene von Heldorff, nachher verehel. von Stentzsch, auf deren Lebenszeit be—= zahlt werden sollen.

Zum Behuf der Beseitigung dieser Hypothek hat nun der gegenwärtige Besitzer des Rittergutes Zschorna, Herr Rittmeister Ludwig Moritz von Schröter, auf Erlaß der gesetzlichen Ediktalien angetragen, und da auch das Kö- nigliche Appellationsgericht zu Dresden, als Lehnhof, in einer unterm 6. Februar 1837 deshalb an das vor- malige Justizamt allhier erlassenen Verordnung Seine Genehmigung hierzu ertheilt; so werden daher nach Vorschrifi des Mandats vom 13. November 1779, die Erlassung von Ediktal⸗Citationen außerhalb des Kon⸗ kurses betreffend, alle diejenigen, welche auf das oben erwähnte Ehegeld und Gegenvermächiniß, so wie auf die berührten Zinsen und Hausgeld, aus irgend einem Rechtsgrunde noch Ansprüche zu haben vermeinen, öf⸗ fentlich hiermit vorgeladen,

den 18. Juli 1846 . entweder in Person oder durch gehörig legitimirte und, was die etwa im Auslande wohnenden Interessenten betrifft, mit gerichtlich ausgestellten oder anerkannten Vollmachten versehene Bevollmächtigte an hiesiger Ge⸗ richtsstelle zu erscheinen, sich innerhalb der bis Nach- miütags 5 Uhr dauernden Gerichtszeit mit ihren An⸗ sprüchen zu melden und dieselben zu bescheinigen, mit dem Herrn Nittmeister von Schröter oder aber, nach Befinden, auch unter sich binnen 3 Wochen rechtlich zu verfahren und zu beschließen, sodann

den 10. August 1846 der Inrotulation der Akten zum Zweck der Abfassung eines Erkenntnisses, so wie hiernächst

den 22. August 1846 der Publication des letzteren sich zu versehen, übrigens gewärlig zu sein, daß diejenigen, welche in dem zur Anmeldung ihrer Ansprüche bestimmten Termine nicht

Amtlicher Theil.

e. Majestät der Köni idi : Hieronymus Mercurialis „De Balbutie“. Pin ö. jest n. en. e n, . ,

Pädagoßen und Mediziner. S. geh. Preis 3 Ill. Dem Seminar. Inspektor Birkmann zu Soest den Rothen 7 Nler⸗Orden vierter Klasse; und dem Wachtmeister Danckhoff, vor— 5.

61 im Garde⸗-Dragoner⸗Regiment, das Allgemeine Ehrenzeichen zu Rheumatismus ⸗Ableie,

heileihen. genannt Orientalische , lerrn C. W. EW sslinger in Berlin zur Mittheilung sür rn. Eduard Gross in Breslau Ew. Wohlgeboren geehrtes Schreiben vom 13. August nebst Rhe matismus-Ableiter fand ich vor, als ich zu Eͥr September aus dem Bade zurückkehrte. Bis lang Dezember habe ich nun keinen Anfall m Rheuma weiter gehabt und konnte Ihnen de halb niclits über die Wirkung Ihres Mittels z gen, was ich jedoch jeta kann und mit Verzgni gen Innen in Folgendem mititheile und zu jeden beliebigen Gebrauche überlasse. Nämlich:

Uichtamtlicher Theil.

Ynlan d.

Berlin, 21. Febr. Gestern Abend sand bei Ihren Majestäten Könige und der Königin im hiesigen Schlosse ein Ball stait, zu Bei dem stürmischen na sskalten Wetter von M chem gegen 500 Gäste eingeladen waren. Der Anfang des Festes 10. und 11. Dezember bekam ich hiesti war um S, das Souper um 104, das Ende um 1 Uhr.

Rückenschmerzen. Nachdem ich nun Ihr Außer dem Rittersaal waren der Ballgesellschaft die anstoßen⸗

Rheumatismus- Ableiter den ten Abend dm, zum Theil neu eingerichteten Gemächer geöffnet, welche dem angelegt und den 12ten getragen, war de 5 J

Schmerz gänzlieli verse h wunden, und ich befand mich gänzlich wolil, vil rend ich sonst Wochen lang bei dldlen ;

Ansüllen zu leiden hatte. n und Rümpler gefertigt, sondern auch alle Marmor⸗, Bronze⸗

Ich ersuche Sie, mir wiederum einen recht d anderweitige Verzierungen im Inlande vortrefflich ausgeführt starken Ableiter zu senden, den Betrag lutcl sorden sind. Postvorschuss einzuziehen, und zeichne ergeben.

is Cre 5. 29 2 5 2 2 * Dessau, den 14. Derember . Berlin, 21. Febr. Nach dem heutigen Militair-⸗-Wochen⸗ atte ist Se. Hoheit der Herzog von Sachsen⸗-Koburg⸗

Oekonomie Direkiot.

Obiges Schreiben des Oekonomie -Dirtktors Han

ST.. *r in Deffau, dem Publito zur geneigten Dut,

sicht übergeben, ist aufs neue ein glaubwürdiger y

weis, wie schäßbar in der jetzigen feuchten und i

gesunden Wilterung die Nheumatismus-Ableiter ss und Zeugniß ablegen, in wie vielen Fällen die

sjor zur Disposition, von der Schulenburg zuletzt im Sten In⸗ lerie⸗ Regiment, der Charakter als Dberst . Lieutenan! beigelegt und ö uptmann von Stwolinski, vom 17ten Infanterie⸗Regiment,

Wunde der vaterländischen Industrie einen erfreulichen Anblich ge. Räbrten, indenm nicht allein die reichen geschmackvollen Stoffe, mit men die Wände bekleidet, in den hiesigen Fabriken der Herren Ga⸗

otha zum General⸗Major à sa Suite der Armee ernannt; ferner dem

Kirchen anderer Konfessionen auszuüben.

Berlin, Sonntag den 221 Februar

als Major, dem Hauptmann Hartmann, vom 11ten Infanterie= Regiment, ebenfalls als Major, dem aggr. Major von Lojewsky, vom 1sten Kürassier⸗Negiment, als Oberst⸗ Lieutenant, und dem Ritt= meister Nickisch von Rosenegk, vom Üsten Kürassier-RKegiment, als Major, mit der Regiments Uniform und den vorschr. Abz. f. V., Aussicht auf Civil⸗Versorgung und Pension, eben so auch dem Oberst und Commandeur des Sten Kürassier⸗Kegiments, von Graewe, als General⸗Major mit Pension der Abschied bewilligt worden.

Berlin, 21. Febr. Aus Posen gehen fortwährend beruhigende Nachrichten ein. Die am 14ten d. M. angeordneten ,,. werden fortgesetzt, ohne auf den mindesten Widerstand zu stoßen, ünd die durch diese Maßregel hervorgerufene Aufregung läßt nach. Nur in einzelnen von Truppen entblößten Kreisen waren die deutschen Be⸗ wohner noch immer in großer Spannung, welche sich jedoch legen wird, sobald die zum Einrücken in die Fiori bestimmten Truppen dort eingetroffen sein werden. Außer den in unserer Mittheilung vom 19ten d. M. genannten Truppentheilen haben auch noch 2 Es⸗ kadrons des 5ten Husaren⸗Regiments und 2 Bataillons des ten In= sauterie⸗ Regiments (beide zum 2ten Armee Corps gehörig) diese Be⸗ stimmung erhalten.

Deutsche Gundesstaaten.

Königreich Sachsen. Die erste Kammer hatte für ihre Sitzung vom 19. Februar den anderweiten Bericht ihrer außerordenilichen kirchlichen Deputation über das Detret, „die sich Deutsch-Katholiten nen- nenden Dissidenten betreffend“, zur Tagesordnung bestimmt, in wel chem Berichte die in dieser Al nl gend! von der zweiten Kammer gefaß⸗ ten Beschlüsse, namentlich insofern sie von den Beschlüssen der ersten Kam- mer abweichend sind, dargelegt und von der betreffenden Deputation begut⸗ achtet werden. Bevor die Kammer zu dem Gegenstande der Tagesordnung schritt, übergab der Staats. Minister von Wiet ers heim dem Präsidium einen Aufsaß, welcher die Resultate der von der Regierung angessellten Er⸗ örterungen in Betreff jener in der ersten Kammer aufgestellten Behauptung, daß ein Geistlicher der Oberlausitz ein Kind „im Namen des Weltgeistes, des lehrenden Geistes und des umschwebenden Geistes“ getauft haben solle, enthält. Der Kultus- Minister gab über die Angelegenheit zugleich ein kurzes Nesumé, aus dem hervorging, daß der betreffende „achtbare“ Geistliche leinesweges leugne, daß er dor 14 Jahren aus wohlgemeinten Motiven allerdings bei ciner Taufhandlung von der Formel des Kirchen= buches abgewichen sei, daß er aber auch andererseits den Beweis geliifert, wie in seiner Tauftede der dogmaßische Theil der Taufformel vollständig enthalten und die Taushandlung selbs also als eine christliche anzusehen sei, weshalb auch das Ministerium das Faltum nur als einen liturgischen Fehlgriff betrachte und betrachten könne und der Ansicht sei, daß auch die Kammer nach dieser Mittheilung die Sache am zweckmäßigsten auf sich beru- hen lasse. Bei det Berathung des erwähnten Deputations-Berichts trat nun zuvõrderst eine Meinungt⸗Verschiedenheit beider Kammern darüber hervor, in welcher Form das die Angelegenheiten der katholischen Dissidenten ord= nende Interimistikum von der Negierung zu erlassen sei. Die erste Kam- mer war nämlich bei ihren Beschlüssen von der Ansicht ausgegangen, daß der Staats-Regierung eine Ermächtigung zu einigen den Neukatholilen zu gewährenden Vergünstigun en, namentlich zu Ueberlassung der Kirchen an dieselben, unter gewissen Bedingungen eitheilt, übrigens aber derselben überlassen werden solle, von dieser Ermächtigung im einzelnen Falle nach ihrem Ermesssen Gebrauch zu machen; die zweite Kammer hat dagegen beschlossen, daß die interimistische Stellung der Neukatholiken durch ein Ge- setz oder eine mit Gesetzeskraft versehene Verordnung, die der Zustimmung der Stände gedenkt, geordnet werde, so daß diese Verhältnisse der Deutsch= Katholilen künftig unabhängig von dem Ermessen der Regierung in dem jetzt zu bestimmenden Maße so lange sortbestehen sollen, bis sie durch ein anderes Gesetz wieder geändert werden. Mit diesem Beschlusse der zweiten Kammer kann sich die Deputation der ersten Kammer in ihrem an⸗ derweiten Berichte besonders aus dem Grunde nicht einverstanden er— klären, weil ein solches Gesetz weit über die Gränzen eines Interimistikums hinausgehen und eine wirlliche Anerkennung enthalten würde, zu welcher es, wie beide Kammern einverstanden, jetzt noch nicht an der Zeit sei, und räth daher der Kammer an, bei dem früheren Beschlusse zu beharren. Nach kurzer Diekussion wurde dieser Antrag der Deputation gegen 3 Stimmen angenommen. Die wesentlichen Differenzen in den 6 Beschlüs⸗ sen der beiden Kammern traten ferner noch in folgenden Punlten hervor. Einräumung von Kirchen im Allgemeinen. Die erste Kammer hat die Staats -Regierung ermächtigt, die Ueberlassung evangelischer Kirchen an die Neu- Katholiken zu genehmigen, nach den enn der zweiten Kammer aber sollen diese hege sein, ihre Gottes⸗Verehrung auch in den lirchen r Auch in dieser Beziehung räth die Deputation der ersten Kammer an, bei ihrem ursprünglichen Ent

erscheinen, oder überhaupt die letzteren nicht gehörig an- zeigen und bescheinigen, für ausgeschlossen, auch der ihnen etwa zustehenden diesfallsigen Ansprüche und der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand sür verlustig werden geachtet werden, wogegen das zu eröffnende Er= kenniniß beim Außenbleiben der Betheiligten in dem hierzu anberaumten Termine, Mittags 12 Uhr, für pu blizirt geachtet und zu den Alten genommen werden

leiter mit gutem Ersolge angewandt werden könn

theils gegen Kopf und Gesichts schmerz, gegen R Königliches Schauspielhaus. ö J. so gegen r, in den Lenden, glich chauspielh

Harihoͤrigkeit, gegen Gliederreißen, wie überhgun! bomas Thyrnau. Drama von Mad. Birch⸗Pfeiffer. gen chronische und akute Rheumatismen u. Nenn (Den 20. Februar.)

leiden aller Art, von Leidenden, die mit dem in Manchen Dramen geli ; . 3 nt l len ngt es, durch di ĩ

oder anderen dieser Uebel behaftet sind, gi . Höiesge Bühne giebt h h ie ff i. i , ,n r i wird unbeachtet, übergangen werden. i, Ich, lien, das Urthel über ihren eigennlichen Werth fehr erschwerl wird: so is Endli arti senten hietduch käczhscbaf, henmsienns. a blen ng n, m Tes Ri gr n ise Pon nn gegangen, einem Drama, das sich

Endlich ergeh an auswärtige Interessenten hier dizinisch-chemisch geprüft sind und demnächsa di. o. Nen seinen Jniriquenstüscken etwa so . nyie d n, da zugleich die Aufforderung, zur Annahnie der lünstig f nehmigung zum freien Verkauf in den Königl. nn Ke der a inen ih nen Gg c mb l mee, iter · und Rãäuber⸗ sie zu erlassendyn Verfügungen und Citationen, gehörig ßischen Landen von Seiten der hohen Beh n, s Thorn ahr, In bein wie Langen uh des Yb nn so mit Tho⸗ slegitimirte Bevollmächtigte am Orte des Gerichts zu halten haben, sondern auch die Wirkung ben , die Probe gestellt wind, daß *in n tn r n . l. 6 bestellen. ; sich auf mehrfache ärztliche und prahtische Erfahnn dem Zettel siehen, den Beifall begreiflich macht, der n am n ĩ Wurzen, am 16. Februar 1846. gen und Anerkennungen stützt. . der Regel zu Theil wird. l usse Königlich Sächsisches Landgericht. Die Haupt- Riederlagen für Beilin habe ich Dies zu belegen, sind nicht erst ästhetische Untersuchungen über den Schreiber. derren lerschled des Romang vom Drama nöthig, sondern man möge sich nur 5. W Warendorf, deipziger · Str Ni ' laienhaft det Verschledenhein des Eindrucks erinnern, den bie Muster . 9 Dichtüingsarten in sedem für Kunsigerechtigieiz emipfänglichen Men 66, und 1 n und ui vier f e ihre ih rte einander ausschlie⸗

j Str. Alt 3 namen m historischen, ein St

C. W. Eßlinger, Spandauer Stt. a fu natürliches Gefälle der her un , ö. 1. . 1. üb a 9. fahs' was Stück f. d. Preis von s . 6. . und 9 das Admiraischiff des 3 nur übergebe e ück f. d. z rama dagegen die ä vi- Sgr? und stärkere 3 15 Sgr. zu haben sind. d 9 höchli Selbsithatigleit des Indi

ng, vor der die Macht des historischen Hintergrundes ü vi . grundes verschwindet, da Eduard Groß n Breslau

un Literarische Anzeigen.

Bei August Hirschwald in Berlin ist so eben er= schienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

Gedike, Dr. C. E., Anleitung zur Kran⸗

kenwartung. Zum Gebiauch für die Krankenwartschule der Berliner Charité ⸗Heilanstalt,

elmehr die Geschichte selber erst schafft. Dem Roma ĩ j . nschreiber verzeihen . an er in Zeit und NRaum häufig abspringt; denn der Strom n. J Nr. durch so vieler Herren Land sließen, vaß es ermüden würde, i n 9 sein er Ufer zu durchmessen z das Drama hingegen begnügt sich 1 6j erem Gebiet, da es nur die waltende Kraft des Einzelnen auf gem Zusammenhang zeigen will., Dadurch schließt es alles

Tableauartige, alle Anekdoten, die ganze landwirthschastliche Lorik, die den Leser des Romans ergötzen mögen, von sich aus. Wird nun ein Roman in ein Drama verwandelt, so fällt die ganze Masse des Stoffs auf die Bühne, und wird ihrem Wesen durch die dialogische Form, in der er er— scheint, so wenig assimilirt, als Speisen schon verdaut sind, wenn man sie mit dem Messer zerschneidet.

Uebrigens ist in dem vorliegenden Stück der Roman so flüchtig zum Drama umgestempelt, daß sein ursprüngliches Gepräge nur halb verdrängt ist und oft aun r, wird. Frau von Palzow wird der Mad. Birch⸗ Pse i f fer für diese stiefmütterliche Behandlung nicht dankbar sein, obwohl keine andere zu erwarten war; denn kann man geraubte Kinder so lieben, wie die eigenen?

Eigentliche Handlung, die mit Ursache und Wirkung sich vor uns ent— wickelt, enthält das Drama nur in der Intrigue des Prinzen gegen Thomas Thyrnau, die eine Anklage zur Folge hat; alles Uebrige ist Zufall und Anekdote, dialogische Einkleidung der fen ie Nomanscenen. Was sonst noch von Gegensätzen vorhanden war, deren Konflikt wirkliches Leben, dramatischen Kampf herbeigeführt hätte, ist unbenutzt geblieben: die Gegensätze der echt deuischen Maria Theresia mit dem französisirten Kauniß, die von Pflicht und Neigung in dem Herzen des Grafen Lacy, seitdem er Magdalenen sah, auf wesche sich die Bearbeitung mit aller Macht werfen mußte, sind kaum berührt: Kaunitz ist eine Null, und Lach kommt durch die bequemste Passivität an sein Ziel.

Der schrecklichste der Schrecken aber ist die Rede Thorn au's im letzten Alt, in der er es für gut findet, die Geschichte Böhmens von der Zeit des dreißigjährigen Krieges bis auf Maria Theresia zu beleuchten; ein wahres Glück, daß er die vorsündfluthlichen Zeiten unbesprochen läßt. Und diese Rede denke man sich von Herrn Rott im langsamsten Tempo vorgetragen! Mad. Crelinger gab der Kaiserin, „der braven deutschen Hausfrau“, wie Schlosser sie nennt, zu wenig Wärme. Fräul. von Hopp s waren vonrefflich; Magda in der That eine poctische Gestalt

Hagn und Herr

1846.

schlusse stehen zu bleiben, denn daß den Neu⸗Katholiken außer evangelischen Kirchen, zu denen auch die reformirten zu rechnen seien, weder or e n hen lische, noch griechisch=katholische Kirchen zum Gebrauche wünden eingerãumt werden, verstehe sich von selbst. Da einige Mitglieder der Kammer (die Bürgermeister Wehner, Hübler und Dr. Großmann) der Ansicht der Depu⸗ tation, als könnte der Fall nicht eintreten, daß römisch-katholische Gemeinden den Deutsch⸗Katholiken ihre Kirchen einräumen möchten, nicht unbedingt bei= treten zu dürfen glaubten, so fand sich hierdurch Dekan Dittrich bewogen, zu erklären, daß er die Meinung der Deputation nur bestätigen könne; die Einräumung von Kirchen von Seiten der Katholiken könne doch nur an Orten stattfinden, wo eine latholische Kirche bestehe, die⸗ ser Orte aber gebe es in Sachsen überhaupt nur wenige, und es sei nicht wahrscheinlich, daß eine Erscheinung, wie der Deutsch - Katho⸗- lizismus, die nur durch fremden Einsluß hervorgerufen worden sei und noch getragen werde, in solchen Orten großen Eingang finden würde; sollte es aber auch hier denen, „die bei der Geburt dieses Kindleins Hebammen dienste verrichten“, gelingen, ihre Absicht zu erreichen, so würden Patron und Gemeinde sich gewiß entschieden dagegen erklären, ihre Kirchen einer Partei zu öffnen, von der es wenigstens zweifelhaft sei, ob sie die göttliche Würde unseres Heilandes anerkenne oder abspräche, denn sie würden sich durch diese Einräumung selbst ins Angesicht schlagen, wenn sie auf hren Kanzeln Predigten gestatten wollten, deren Inhalt eine maßlose Beschim- pkung der katholischen Kirche bilde. Hierauf wurde über den Antrag der Deputation abgestimmt, und es fand derselbe gegen 1 Stimme (Wehner) Annahme. Ankündigung der gottesdlenstlichen Versamm⸗— lung en. Die zweite Kammer hat beantragt, daß den Deutsch-Katholilen die ͤͤffentliche Ankündigung ihrer gottesdienstlichen Versammlungen ge statet sein solle; die Deputation der ersten Kammer räth, derselben an, diesem Beschlusse der jenseitigen Kammer beizutreten, insofern darunter nichts weiter als die Privat-Anzeige des zu haltenden Gotiesdienstes in örtlichen Blättern zu veistehen sei, denselben aber abzulehnen, insosein unter der von der zweiten Kammer den Neukatholiken zugebilligten „öffent⸗ lichen Ankündigung“ ihrer gottesdienstlichen Versammlungen eiwas Mehre= res, z. B. das Läuten mit Glocken, verstanden werden wollte; diesem Vorschlage der Deputation trat die Kammer ohne Diskussion einstimmig bei. . von Kirchen sür Deutsch⸗ Katholilen auf den Bör⸗ fern. Die erste Kammer hatte sich bei Berathung der Regierungs- Vorlage, welche die Einräumung von Kirchen an die Deussch-Katholiken nicht blös auf die Städte beschränft wissen wollte, dahin ausgesprochen, daß den Deutsch - Katholiken die Erlaubniß, ihren Gottesdienst in den Kirchen zu halten, nur in den Städten, und zwar nur in solch en, ertheilt werde, wo die Zahl der Bekenner der neuen Konsession schon eine größere sei; die zweite Kammer faßte dagegen den Beschluß, dem Vorschlage der Staats- Negierung, daß unter den erwähnten Kirchengemeinden nicht blos die in den Städten, sondein auch in anderen Orten zu verstehen seien, beizutreten. Die Deputation räih der Kammer an, bei dem ersten Beschlusse zu beharren, und es wurde dann auch dieses Gutachten gegen 10 Stimmen angenom- men. Trauungen. Hier hatte die Depuiation in ihrem ersten Be= richte vorgeschlagen, daß die Ermächtigung, selbige zu vollziehen, ben neu⸗ katholischen Geistlichen auch schon während des Inierimistikums, unter in dem Berichte näher angegebenen Bedingungen, zu ertheilen sei; allein bei der Berathung in der Kammer wurden diese Vorschläge nicht angenommen, sondern nur beschlossen: in der ständischen Schrift die Voraussetzung aus⸗= zusprechen, daß den neukatholischen Geistlichen, nach der Voliziehung der Trauung durch einen evangelischen Geistlich en, die Ein= segnung der Ehe ebenfalls werde nachgelassen werden. Die zweite Kammer ist jedoch diesem Beschlusse nicht beigetreten, sondern hat, nachdem ihre De- putation ihre Uebereinstimmung mit den in dem Berichte der Deputation der ersten Kammer ausgesprochenen Ansichten erklärt hat, beschlossen: daß den deutsch-latholischen Geistlichen die Trauung unter den in den Berichten an- gegebenen Modificationen gestattet werde. In dem vorliegenden anderweiten Be⸗ richte kommt nun die Deputation der ersten Kammer auf das in ihrem früheren Be⸗ richte niedergelegte Gutachten zurück, das sie durch die von der Staats Regierung dagegen vorgebrachten Gründe nicht als widerlegt anzusehen vermag, und em= pfiehlt ihre ursprünglichen Anträge, die materiell mit den Beschlüssen der zwei= ten Kammer übereinstimmen, wiederholt zur Erwägung und Annahme. Indeß wurden die Anträge der Deputation und mit ihnen die Beschlüsse der zwei⸗ ten Kammer bei der Abstimmung mit 27 Stimmen abgelehnt und hierdurch der ursprüngliche Beschluß der Kammer bestätigt. Parochial-Lasten. In Bezug auf die Parochial-Beiträge hat die erstẽ Kammer die Frage: ob solche die Neukatholiken während der Dauer des Interimistikums an die Kirche, der sie früher angehörten, zu entrichten verpflichtet seien, bejahend beantwortet, n die zweite Kammer den Beschluß gefaßt: daß in dem zu erlassenden Gesetze die Befreiung der Deuisch-Katholiien von persönlichen Beiträgen zu den Parochial-Lasten der römisch - katholischen Kirche ausge⸗= sprochen werde. Diesem Beschlusse der zweiten Kammer glaubt die Depuna—⸗ tion der eisten Kammer, gestützt auf den Grundsatz des sächsischen Staats- und Kirchenrechts, daß derjenige, welcher aus einer Kirchengesellschast aus⸗ tritt, in rechtlicher Beziehung noch so lange als Miglied derselben angesehen wird, bis der kirchliche Verein, in welchen er eintreten will, vom Staat anerkannt ist, nicht beitreten zu lönnen und räth der Kammer an,

und Kaunitz die Frucht historischen Studiums. Der Fleiß, mit dem Herr Hopp seine Darstellungen durchführt, ist überall sichtbar.

Gutz kow's letzter Brief hat die Sympathieen aller derer für sich, welche die dramatische Kunst ungern zum Handwerk erniedrigt sehen. Es ist un sere Pflicht, an seinem Proteste Theil zu nehmen, damit wenigstens das Publikum in seinen Forderungen an die Bühne nicht erschlaffe, wenn auch Mad. Birch -Pfeiffer selbst mit dem Genius der Kunst auf so gespann⸗ tem Fuße zu leben fortfahren sollte. 26.

Erste Aufführung der Oper „Zayre“ zu Gotha. Gotha, 17. Febr. (Eingesandt) Am 1ö5ten d. M. wurde auf hiesiger Bühne zum erstenmale „Zayre“, ,. Oper in 3 Abtheilungen, egeben. Der Zettel benannte weder den Verfasser des Libretto, noch den ondichter, eine unnütze Vorsicht, da Beide bekannt genug waren. M. Tenelli hat das Verdienst, einen Stoff herausgefunden zu haben, welcher dem Geschmacke, der Vorliebe und dem Talente des erhabenen Kom- ponisten vorzugsweise zusagen konnte. Der Herzog von Koburg bedurfte eines Süjets, das neben reicher Sentimentalität oratorischen, fast kirchlichen Styl gestatteie, und die Voltairesche „Zavre“ genügte dieser Anforderung vollständig. Dabei gelang es dem Dichter, der einsachen, sür die Jetztzeit dürftigen Scenirung des klassischen Trauerspiels eine mo- derne, lebendige, romantische Färbung zu geben, welche zu reicher Entwicke= lung der in unseren Tagen leider nothwendig gewordenen Bühnenpracht Veranlassung gab. Die Verse sind singbar, hier und da poetisch. Die Com- position des Herzogs, welcher bekanntlich seinen entschiedenen Beruf zur Musik bereits in früheren Werken bethätigte, ist eine fleißige, tüchtige, ge= lungene Arbeit zu nennen, welche überall den Liebhabern, in den 23 Theilen aber auch den Kennern und fähigen Beurtheilern genügt. Ueber- lassen wir den musilalischen Blättern die Würdigung der einzelnen Num- mern des Werkes, und beschränken wir uns hier darauf, zu bemerlen, daß außer den Chören, welche uns durchgängig wirksam erschienen, die Cavaline

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