1846 / 56 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

am nächsten Landtage vorzulegen; hierbei auch B) dagon auszugehen, daß bei der Haupt · Unter suchung Gerichis / Oeffentlichleit als Regel zu beirachten sei, jedoch mit gewissen objcküven und subjektiven Beschränkungen, hinsichtlich deren man den Vorschlägen der Staatsregierung in dem gedachten Gesetz⸗ Entwurfe entgegensche und der künftigen Siändeversammlung ihre Erklärung darüber vorbehalte; zugleich aber ey darauf Rücksicht zu nehmien, daß bei dem lünftig einzufüͤhrenden Üntersuchungaverfahren den gerichtlichen Enischeidun gen auch in Betreff der Thatfrage auf das Wesen der Sache eingehende Enischeidungsgründe beigefügt werden können und Beibehaltung des stan · zenzugs ausführbar erscheine; nicht minder d) mit dieser Vorlage die eines e, een n über Zurücknahme und Aufhebung der in Händen von Privaten und Corporationen vefindlichen Kriminalgerichtsbarkeit, vorbehaltlich des weiteren Gehörs der Stände über Begränzung derselben, zu verbinden.“

Großherzogthum Baden. Ein karlsruher Korrespondent der Kölnifchen Zeitung meldet, ein Agent des Oesterr. Lloyd, der am 18. Februar Karlsruhe wieder verlassen, habe mit der baden- schen Eisenbahn⸗Verwaltung einen Vertrag abgeschlossen, nach welchem zum Westertransport des indischen Felleisens von Bruchsal nach Mann— heim eine besondere Lokomotive jederzeit zur Verfügung gestellt wer⸗ den solle. Ueberhaupt seien in dieser Angelegenheit die badenschen Behörden mit größter Bereitwilligkeit dem Agenten entgegengekem⸗ men, der ähnliche Verträge auch mit den belgischen und aachen-kölner Eisenbahn⸗Directionen, so wie mit der rheinischen Dampsschifffahrts⸗ Gesellschaft, abgeschlossen habe. Alle drei Wochen wird nun regel⸗ mäßig die indische Post durch Deutschland kommen, und zwar einmal auf dem Hinwege nach Triest, das andere Mal von da zurück nach London. Versuchsweise wird aber die marseiller Route noch eine Zeit lang baneben in Benutzung bleiben. Das Felleisen soll im Durchschnitt jedesmal gegen 40,000 Briese enthalten und mit den Zeitungen ein Gewicht von beinahe 50 Ctr. haben, so daß, nach der Behauptung jenes Korrespondenten, zum Transport dieser Last 3 Pack⸗ wagen erforderlich sind, wofür an jeder Station, die noch über keine Dampffraft zu disponiren hat, 11 Pferde in Bereitschaft stehen müs⸗ sen. Eine einzige Reise von Indien nach London kommt auf 30,000 Gulden zu stehen.

7 Braunschweig, 22. Febr. Ein Rückblick auf die fast in ganz Europa vorgekommenen Zussände im Handel und Verkehr wäh⸗· rend des verflossenen Jahres gewährt uns, namentlich von der zwei⸗ ten Hälfte desselben an, ein nicht erfreuliches Bild, und auch das neue Jahr hat solches im Allgemeinen noch nicht besser gestaltet. Die Neujahrs⸗Messe zu Leipzig gäb nur zu ungünstigen Berichten Veran- lassung, und die ihr zunächst folgende hiessge, vor einigen Tagen ge⸗ schlossene Wintermesse hat nicht allein den Einfluß der allgemeinen Kalamitäten in den Verkehrs- und Geldverhältnissen erfabren, son⸗ dern auch die Ungunst der Witterung. Nur in der Nacht vom 27sten auf den 28sten v. M. trat, nach langem, fast unun— terbrochenem Regen, Frost bis gegen etwa 8 Grad ein, allein am 29sten schlug derselbe schon wieder in Thauwetter um, und Re⸗ genwetier blieb von neuem vorherrschend. An Fieranten und Meß⸗ desuchern fehlte es dennoch weniger, als an Waarenbedarf der Ein- käufer bei gleich fühlbarem Mangel an disponiblen Fonds. Einge⸗ denk der allgemeinen Handelslage, blieb der Geschäfts⸗ Umfang keines⸗ weges erheblich hinter unseren sonstigen Wintermessen zurück, wohl aber zeigte sich der Absatz den Verkäufern weniger lohnend, und den Käufern gebrach es bei geringeren verfügbaren Geld - Vorräthen an dem gewohnten Muthe. In den Mittel- und ordingiren Tuchen, auf deren billigere Preise die Lagerbesitzer, nach dem . des rohen Artikels, wohl gefaßt sein mußten, war der Umsatz am bedeutendsten; auch wurden in den verschiedenen Ledergattungen bei einiger Preis- Erniedrigung, auf welche die Fabrikanten und Händler übrigens we— niger gerechnet zu haben scheinen, beträchtliche Umsätze gemacht.

Schon verschiedene Male wurde der Wunsch um Verlegung un⸗ serer Messen auf eine spätere Zeit von einem Theile der fremden Fieranten sowohl, als des hiesigen Handelsstandes, ausge sprochen. Von einer Anzahi auswärtiger Fleranten ist jetzt nun dem hiesigen Kaufmanns-Vereine eine schriftliche Eingabe zur Erwirkung der spä— teren Abhaltung der Wintermessen zugestellt worden. Die Angele- genheit liegt bereits dem Magistrate vor; es findet sich jedoch, daß die Unterzeichner jener Eingabe nicht völlig übereinstimmen und meh⸗ reren Unterschriften dieserhalb sogar Bemerkungen hinzugefügt wur⸗ den. Der siädtische Handelsstand kann die Sache ebenfalls nicht aus einem und demselben Gesichtspunkte ansehen, da sie zu vielseitige In⸗ teressen berührt. So viel steht fest: unsere Wintermessen haben von jeher unsere Sommermessen bei weitem nicht erreicht; sie mögen im⸗ merbin das Schicksal des Sinkens mit vielen Messen anderer Staa⸗ ten tbeilen, sie werden sich wenigstens halten, können sich aber durch Zeit⸗Ereignisse, verbunden mit weiser Benutzung derselben, auch he⸗ den. Tagegen dürfte Lie Verlegung äußerst gewagt erscheinen; ste könnte leicht den gänzlichen Untergäng der Wintermessen herbeifüh—= ren, und man muß daher wohl an Naumburg erinnern.

Aus guter Duelle fließt die nachste hende Angabe der Fremden während der abgehaltenen Wintermesse:

Verkäufer nabe an 1009; P) Einkäufer, länger als einen Tag anwesend, gegen Mo; c) Einkäufer, einen Tag und eine Nacht Inröeserd, etwa 7, und ) Einkäufer und Besucher, welche an dem⸗ selben Tage ihrer Ankunft die Stadt wieder verließen, etwa 15,000.

Arf Schritte zur Bewirkung einer Verkürzung der Dauer un⸗ serer Messen scheint ferner ein Theil des hiesigen Handele⸗ und Ge⸗ werkestandes ernstlich bedacht zu sein. Es liegt allerdings im Interesse der stärtischen Detaillisten in Manufakturwaaren 3. und der Laden haltenden Gewerkemeister, daß die Fremden mit ihrem Detailhandel aas den Gewölben und Buden bald verschwinden; dagegen wenden

ie, , die Gastwirthe, daß die geringste Verkürzung ihren Verkehr

berinträchtige, 2) die Eigenthümer von Gewölben und Buden, daß

sie dit selben kei der gegenwärtigen Dauer der Messen wohl zweimal er mittken kennen, ein Veitheil, der durch Beschränkung der Meß⸗ zeit wegfallen werde.

re

Paris, 15. Ftbhr. get der Gemmer bat gestern kit ven dem Minister der auewärtigen Angele⸗

genbriten verlangten Summen von 16,7 Fr. zur Erhöhung des

Pet eltt dee franzößschen Botschafters zu Neapel, von 500 Fr. zur

Wrermnng bez Konsulate von Mazatlan nach Tampico, von 1009 Fr. r Eiben es Gehalts des Gesandtschafte⸗ Kanzlers zu Hamburg . ĩ Schiffe haben in unserem Hafen Anker geworfen. 634 dderselben ist mit Weizen, Roggen, Gerste und Hafer beladen; ein ein⸗ zges, von Genua kommend, hat Mais angebracht. Man schätzt die

Verorbnung vom **. Januar befiehlt die Be⸗ in den letzten Tagen zu Bayonne stattgehabte Getraide - Einfuhr auf

rr Lü, nötigen Fonts zur Errichtung eints Konsalatg zu altutta, Err znr eren auf ben Sandwiche⸗Inseln und eines dritten zu Chri-= stiania gutz chien.

Eire Röniglicht kanntweck eng det em 2d, Mai 1815 zwischen Frankreich und Groß⸗

britazien . . Feuer Vertragee zur Unterdrückung dee Sklazen⸗

andels. ö Herr Libri, Mit glitk det Instiütute, ist vom Unterrichts Minister zum Mitglied dee Rare der periser Alattmie ernannt worben. Ter Kriegs⸗Minister kat wättelft Zagesbesehle die Infanterit- Regimenter, welche die Garnison von Paris bilben, n 9 0 Freiwillige zut Verstärkung 21. Irfanterit det Herres in Afrika zu liefern. . Nach ausführlicheren Berichten aut iger vom 19. Februar hat Abt el Kader seinen Marsch nach ktm Eta, in ttt Richtung

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des Distrikts von Setif, nicht fortgeseßt. Der Emir kehrte, nach⸗ dem er bis Busada, einer Stadt des Agaliks der Uled⸗Nails, vorge- drungen war, einen lebhaften Widerstand von Seiten der Stämme des Kalifa Si⸗Mokrani, eines treuen Verbündeten der Franzosen, be⸗ sorgend, rasch wieder in nordwestlicher Richtung zurück, umging dann den Dschebel⸗Dira, durcheilte die Hamsa⸗Ebene und befindet sich ge⸗ genwärtig am wesilichen Abhange des Dschurdschura bei den Flittas, Kabylenstämmien des Distrikts von Dellys, nur 0 Lieues von Algier. Er beabfichtigte, wie man vermuthet, über den Isser zu gehen und über den Kracheng und den Beni⸗Mussa einen plößllichen Einfall in die Me⸗ tidscha zu machen. Sein Kalifa Ben Salem war ihm mit zahlreichen Kon⸗ tingenten von Kabylen des Dschurdschura an den Isser vorqusgegan- gen, wurde aber bekanntlich von dem General Gentil überfallen und geschlagen. Abd el Kader hielt hier auf seinem Marsche ein; er war, den letzten em nm,. zufolge, inmitten des Agaliks von Seban, welches unter der Verwaltung des mit den Franzosen verbündeten Kalifa Si Mahiddin steht, der mit seinem Gum eine beobachtende Stellung einnahm. Während des Marsches Abd el Kader's zu den Uleb-Naͤils und in der Richtung nach dem Osten hatten die Kolonnen des Marschalls Bugeaud, des Generals Bedeau, des Generals Marey und des Generals d'Arbouville sich alle vier auf verschiedene Punkte am Saum der Wüste begeben, um dem Emir die Haupt⸗Zugänge nach dem Innern zu versperren. Dennoch ist er nun ohne Hinder⸗ niß in das Innere eingedrungen. „Dieses Ereigniß“, heißt es im Journal des Débats, „und alle übrigen derselben Art, welche in diesen mühsamen Winter-Feldzuge zu wiederholtenmalen vorge⸗ kommen, zeigen zur Genüge, wie selbst die besten Combinationen und die angestrengtesse Thätigieit den ungreifbaren Feind nicht verhindern können, überall durchzukommen und seine Gegner unversehens und nach einander auf allen Punkten zu necken. Es ist nothwendig, den Streißügen des Emirs nach dem Innern Algeriens ein Ende zu machen, dadurch, daß man ihn in Marokko durch eine Expedition ge⸗ gen seine Daira oder Smala beunruhigt, welche in letzterer Zeit durch die zahlreichen Stämme verstärkt worden ist, die er aus der Provinz Dran hat weg führen lassen. Dieses Mittel hat Marschall Bugegud endlich ergriffen. Dem Vernehmen nach, muß General Cavgignac, nachdem er aus Oran eine Verstärkung von 6 Schwadronen Kavallerie erhalten, in die⸗ sem Augenblicke mit einer 4000 Mann starken Brigade auf dem Marsche sein, um die Daira an den Ufern des Flusses Maluig auszusuchen, welcher, gegenwärtig durch die Winterregen sehr angeschwollen, die Flucht der Baira hemmen könnte, die auf dem rechten Ufer, nach Algerien zu, lagern soll.“

Außer der „Belle Poule“ sollen binnen kurzem noch zwei andere Fregatten, die „Armide“ und die „Reine Blanche“, nach Bourbon ab⸗ gehen und Truppen zu Verstärkungen der Garnison dieser Insel dort⸗ hinbringen. Das Linienschiff „Jupiter“, welches an der Expedition gegen Madagaskar theilnehmen sollte, wird nun, da dieses Unterneh⸗ men nach Berichten aus Toulon vom 15ten wirklich aufgegeben ist, nach dem Mittelmeer geschickt werden, um das Schiff „Diadem ab⸗ zulöͤsen, welches genöthigt ist, wegen Havarie nach Toulon zurückzu⸗ kehren.

ö Heute äußert sich die Presse näher über das neue Kabinet in Spanien. „Die Herren Isturitz und Arrazola“, sagt sie, „sind die einzigen Mitglieder desselben, die eine ,,, politische Bedeut⸗ samkeit haben. Arrazola, ehemals Professor an der Universität zu Valladolid, ist der ausgezeichnetste und einflußreichste Redner der Mo⸗ derados⸗Partei. Isturltz hat noch mehr Ansehen. Vermöge seiner Beredsamkeit, seiner Verwaltungs⸗Talente und der sprüchwörtlichen Energie seines Charakters ist er am fähigsten, allen Gegnern der Re⸗ gierung zu widerstehen und die Schwierigkeiten zu besiegen, welche das neue Ministerium unfehlbar bestürmen werden. Die größte darunter wird sein, zwei Charaktere wie die des neuen Ministers des Innern und des neuen Ober- Befehlshabers der Armee mit einander zu versöhnen. Wir sagten gestern, es scheine uns eine schwere Aufgabe für General Roncali, mit sei⸗ nem Kollegen, dem Minister des Innern, lange in gutem Vernehmen zu bleiben. Noch viel schwieriger aber wird dies sür General Nar⸗ vaez sein. Dieser ist seit langer Zeit gewohnt, als Gebieter zu sprechen und mit Menschen und Dingen nach seinem Belieben umzu- springen. Isturitz aber ist nicht der Mann dazu, sich dergleichen ge⸗ fallen zu lassen, und bei der geringsten Ungelegenheit wird General Narvaez weichen müssen, denn der ö wird sicherlich nicht nachgeben. Es ist leicht zu sehen, welche Auflösungs⸗Elemente in der Berührung dieser beiden Charaktere liegen. Das persön⸗ liche Ansehen des Generals Narvaez, sein Einfluß auf die Armee und die Gewohnheit, die er an der Spitze der Regierung an⸗ genommen, Alles allein zu thun, wird ihn noch lange nicht in die Bedingungen einer untergeordneten Stellung sich fügen lassen. Welche Verdienste' also auch einige Mitglieder des nenen Kabinets haben mögen, die Ernennung des General Narvaez zum Kommando der Armee bestärkt uns in der gestern ausgesprochenen Ansicht, daß das Ministerium des Herrn von Miraflores nur ein vorübergehendes sein fann.“ Der National freut sich über den Sturz des Nar⸗ vaezschen Ministeriums, findet es aber nicht minder bedenklich, daß Narvaez zum Oberbefehlshaber der Armee ernannt sei weil dies so viel zu heißen scheine, als daß er auch Herr, über die Regierung bleiben solle. „Das ist“, fügt dies Blatt ironisch hinzu, „sehr vorsichtig und sehr verfassungsmäßig. Warten wir nur ein wenig, Spanien ist das Land der Wunder, und wer weiß, ob der Gencralissimus nicht dazu bestimmt ist, Alles zu zerstören, was der Minister geschaffen. Wir haben noch Seltsameres erlebt.“ .

Die Gazette de France behauptet, die Linke und das linke Centrum wären in solcher Auflösung begriffen, daß Herr Thiers eine Gesandtschaft anzunehmen im Begriff stehe.

Herr A. Cohn hat in einer Audienz dem Könige eine Dank= Adresse der Juden von Algier für den ihnen gewährten Schutz überreicht.

Der Courrier frangais berichtet, er erhalte so eben gegen

den Gesetz⸗ Entwurf über die Arbeiterbücher eine Protestation, wesche von 26 Corporationen der Stadt Paris an die Deputirten- Kammer

Die Budgete-Kommission der Deputirten- gerichtet sei; ferner eine Bittschrift, welche die bei der Versammlung

anwesenden Arbeiter unterzeichnet, um eine Reform der Artikel des Strafgesetzbuches über die Coalitionen zu erlangen.

Aus Baßonne schreibt man vom 14. Februar: „Seit dem 10ten d. ist eine ganze Flotte aus verschiedenen Häfen des Oceans, vor—= züglich von der Bretagne und von Bordeaun, hier angekommen; 35 Die größte Zahl

unge führ A), 000 Hektoliter.

Der Tireltor der Königlichen Druckerei, Herr Lebrun, hat das Gehalt der Buchdruder⸗Gehllfen erhöht; diese haben ihm aus Dank⸗ barleit eine Statuette Gutienberg's überreicht. ) .

Tit französsschen Renten neigten heüte an ber Börse gleich anfange zum Sinken, und biese Bewegun machte von 2 Uhr an rasche Fortschritte, in Folge des Gerüchte, daz der Regie⸗ rung neuere sehr ungünstige Melbungen aus Algerlen auf tele= araphischtm Hege zugtkommen seien. Es hieß, Abb el Kader sei zu

Jontud, welchts nur biti Litut von Algier entfernt ist, erschienen; kit Einwohner Algiers seien jn Bestürzung, bie Bewachung der Stab t

der National- Garde anvertraut, die in aller Eil bewaffneten Mi Sträflinge seien sofort ausgerückt, um sich der Invasion Abd 4 der's zu widersetzen, und Marschall Bugeaud verlange von der

gierung eine Verstärkung von 25,000 Mann.

x Paris, 19. Febr. In der heutigen Sitzung der pn Kam mer bestieg zuerst Marquis von Gabriac die Tribünsi über Art. 4 des Gesetz-Entwurfs hinsichtlich der Modelle und 5 nungen der Fabriken und über das Amendement der FRommsss sprechen. Er erblickt darin zwei Fragen: 4) des für gewisse ö stände zu gewährenden Privilegiums, 2) die Frage, um welle speziell lehr sich handelt? nämlich welche Behörde die Zeit um dieses Privilegiums regeln soll. Der Redner bekämpft die n dements der Kommission. Es handle sich nicht um ein wisss Eigenthum, es sei kein eigentlicher Eigenthümer in diesem Fal. . handen. Nur die Gesellschaft allein besitze das Eigenthungh, Man dürfe nur die Umstände betrachten, die auf die Dauer nn! vilegiums einwirken könnten. Der Redner erklärt sich hi : den Artikel der Regierung. Herr Gay-⸗Lussac vertheyj . System der Kommisston und erklärt sich für das Eigenthumsrech g x gen alle Aufstellung von Kategorieen, die nur illusorisch win hemmend einwirken würden. Graf Argout behauptet m die Nothwendigkeit eines Gesetzes über die Sache, diese Nin digkeit sei augenscheinlich. Das jetzige System, das je nach benkn lichkeiten wechsele, sei außerordentlich fehlerhaft. Eine gleihsan Gesetzgebung sei unumgänglich nothwendig, und man sollte den⸗ setze von 1806 eine allgemeine Anwendung geben.

öffentlichen Recht, ein Monopol,

Dessins der Fabriken begränzen, aber se nach ihrer Bedeulun j den Kosten, die sie verursacht haben. Man sollte ein Maxin stellen. In England, wo man sich mit dieser Angelegenheh sorgfältig befaßt habe, sei die Dauer des Privilegiums auf 33) festgesetzé. Die ganze Gesellschaft habe ein Interesse an da nutzung, und dem Privat-Interesse könne es nicht zustehen, dent gemeinen das Gesetz vorzuschreiben oder Bedingungen zu dihim

An der Börse war heute das Gerücht verbreitet, aus zi seien schlimme Nachrichten eingetroffen. Dies wirkte nachhan auf die Course, die schon durch die niedrige Notirung der han Börse gedrückt waren. Die Fonds sanken etwas.

Großbritanien und Irland.

Oberhaus. Sitzung vom 16. Februar. Der schen wähnte Antrag Lord Beaumont's zur Ernennung einer Kom sion, welche über die Lasten des Grundbesitzes Untersuchungen stellen soll, steht mit dem neuen Zoll- und Handels ⸗Reform⸗ Sir R. Peel in so naher Verbindung, daß die darüber ausge chenen Ansichten der Lords im Oberhause von Wichtigkeit erschi Der Antragsteller bemerkte zur Erläuterung seines Antrages, seine Ansicht stets dahin gegangen sei, daß besondere Lasten Grundbesitzes und Schutz für die Agrikultur eng verknüpft seien daß entweder beide beibehalten oder beide beseitigt werden ni Er seinerseits würde die Beibehaltung vorziehen, weil er g daß die Belassung des Schutzes der wohlfeilste Handel sei, deu Gemeinwesen mit den Agritulturisten eingehen könne. Es schein dessen, daß in dieser Hinsicht keine Wahl mehr freistehen solle, daß demnach die Erwägung der besonderen Lasten des Grunbbest zu dem Zwecke, sie mit den Lasten der übrigen Klassen gleichzustel eine nolhwendige Folge der Aufhebung aller Schußzölle sem wen Der Redner ging die auf den Land⸗Interessen haftenden Lasten aug führlich durch, wobei er insbesondere gegen das Armengöez seh welches den Ligrikulturisten äußerst benachtheilige und dem Pohri ten keinen Nußen bringe. Er versicherte sodann, daß er seinen gen Antrag stelle, weil er nothwendig sei, daß er aber keineswegh Maßregeln der Regierung zu hindern und zu hemmen bezweck fei es unmöglich, den Verlust richtig auzuschlagen, den die kur-Interessen durch den Regierungs-Plan erlelden würden; d gebliche Entschädiguug aber, welche der Minister durch gewisse regeln jenen Interessen zuwenden wolle, könne er durchaus al Schadloshaltung betrachten. Deshalb solle sein Antrag eine Würdigung der Lasten des Grundbesitzes möglich machen, wei einer entsprechenden Schadloshaltung vorangehen müsse. Im n gen erkläre er, daß er der Sache des Schutzes bis zum letzten Auge freu geblieben sei; wenn aber die öffentliche Meinung sich geen Schuß ausspreche, so gebe er nach und glaube, daß dies zweckdien sei, als eine unnütze Aufregung, welche eine Klasse gegen die aufbringe und gehässige inf ebe Maßregel im jetzigen Parlamente durch, so habe der Ministnn jedenfalls nur der Nachgiebigkeit seiner Gegner, aber durchaus lun Siege seiner Ansichten zu verdanken, Lord Brõu gh am leheupt daß alle ausschließlich den Grundbesitz treffenden Lasten . seien; er meine übrigens, daß diese Angelegenheit der Erwin Comité vorbehalten bleiben müsse und könne es daher nur än daß durch den jetzigen Antrag der demnächstigen Debatte idh n ministeriellen Plan vorgegriffen werde. Lord Da ere stellt dem Grundbesitze und auf dem beweglichen Eigenthum haftender in Gegensatz und behauptete, daß es höchst wichtig sei, die der ö. besstzern und Pächtern auferlegten Bürden zu beseitigen oder zu vertheilen. Lord Monteagle schlug als Anendemen Beaumont's Antrag vor, demselben beizufügen, daß die zu Kommission auch über die legislativen Vergünstigungen und ge Vortheile, welche das Gesez dem Grundbesitze gewähre, 8 statten solle. Lerd Stanley vertrat die Ansicht, daß der bie Landsteuer unter den Lasten des Grundbesitzes obenan stine. glaube nicht, daß die Abschaffung des Schutzes schon eine ar, Sache sei, stimme aber Lord Beaumont in dem Wunsche bei 7 Ansicht des Landes über diese Frage wohl erwogen und bern 4 weiden müsse, sobald sie sich entschieden ausgesprochen habe n bisher nicht geschehen sei und ohne Berüsung an die W nicht geschehen könne. Was die wn n, , für die . risten angehe, so müsse dieselbe nicht sowohl nach ihrem Geltn als nach ihren sittlichen, sozialen und politischen Wirkungen ver werden. Der Herzog von Richmond äußerte, daß er die Korn noch keinesweges für verloren halte, weil er unmöglich glauben daß gewisse Mitglieder des Unterhauses, allen ihren auf 93 gerüste gegebenen Versicherungen hn, für die ministeri 9 regel simmen würden. Gehé dieselbe durch, so werde bie ieee. regung fortdauern und die Ligue sich nicht eher zufrieden geg bis sie die Staatskirche und sede andere Institution, deren 9 haltung und Vertheidigung das Oberhaus seither sich gewidne, vernichtet habe. Zum Schlusse erklärte der Redner, daß er eg steriellen Vorschlag aus allen Kräften bekã bellagte, daß man diese Frage wegen der : habe; denn nach seiner Ue . werde die Untersu 9 ben, daß die e, lange nicht den ihnen zulommen g. an der Besteuerung trügen und daß ihrer Lasten nur 2 ihnen gewährten Ausnahme - Verglinstigungen aber sehr . Man . daher die Sache beruhen lasen und nicht die i thigen, mit Uinforderungen aufzutreten, deren Bewilligung

. Die aufg liche Ausbeutung eines Modells oder Dessins sei ein Raub an ausgeübt gegen das Gemein Mun müsse daher die Dauer des Privilegiums für die Model

cheidungen aufrecht halte. Gebern

Ablehnung schwierig sei. Lord Begumont's Antrag wurde an l bekannt ist, mit dem von Lord Monteagle vorgeschlage—

3Zusatze genehmigt.

nterhaus. Sitzung vom 16. Februar. Folgendes ist ang der gestern abgebrochenen Rede Sir R. Peel's;:; Zo viel von meinem Verhalten gegen diejenigen, welche meine bis- gen Hegner gewesen lind; ich lommes jeht zu denen, welche so lange unterstützt haben. Ich gebe zu, daß es natürlich ist, daß diese mir ihre Unterstützung entziehen; ich gebe zu, daß meine Handlungsweise zen hergebrachten Grundsätzen einer Parteiführung abweicht. Aber, ffage sie, ob ich wohl ihr Vertrauen und ihre Unterstützung freiwillig opfemn wärde, wenn mich nicht eine öffentliche Pflicht dazu zwänge, s nicht das öͤffentliche Interesse solche Maßregeln erheischte, als ich vor⸗ lagen habe;. Was auch in diefer Debatte vorgefallen ist, mit welcher unge auch Viele gegen mich geredet haben, ich will jener Partei das sente Zeugniß geben, daß, allgemein gesprochen, eine von uneigennützi= n und ehrenhafteren Grundsäßen geleitete Partei nie existirt hat. Ich Gelegenheit gehabt, sie kennen zu leinen, und nachdem ich ihr Ver⸗= en verwirkt, darf ich ihr wohl dies gerechte Zeugniß geben. Aber ma aus folgen, was da will, nichts kann mir die Ueberzeugung rauben, 1a Rath, den ich ertheilte, mit allen wahren Verpflichtungen gegen meine iel verträglich ist, (Belfall der Opposition.) Ich hätte iht Vertrauen ch eine Zeitlang mir fristen können; ich hätte die Gefahr in Irland ver ein, ich hätte vom Entfalten des Protectionsbanners, von der Unver⸗ sschkeit der Interessen des Landbaues reden können, und ich hätte mir urch meine Partei auf einige Zeit versöhnt. Aber, Sir, der Monat ni wäre nicht gekommen, ohne zu beweisen, daß ich meine Pflicht gegen n Vaterland, meine Königin und meine Partei verletzt hätte. (Lauter sfal.) Ich hege damals und ich hege noch jezt die feste Ueberzeugung, auch ohne alle zufällige Umstande die bloße Stimmung der öffentlichen inung eine Vertheidigung der Korngesetze schwer genug machen würde, aber bei der Kalamität, die ich über Irland heraufziehen sehe, eine lacht für Erhaltung, dieser Gesetze dem Land-Interesse eine issigkeit zugezogen hätte, die demselben höchst undienlich gewe—⸗ wäre, Es war schwer, den Umfang der Gefahr sogleich richtig ermessen; wir konnten uns irren; aber als wir in der Entfer⸗ g die hagere Gestalt der Hungersnoth, mit Pest und Seuche in ihrem

solge, eiblickten, da gebot uns die Pflicht, Maßreseln gegen das Unheil

treffen. Sit, ich glaube, daß eine Hungersnoth bevorsteht., Ich wünschte, meine Voraussetzungen sich irrig erwiesen, aber es ist nicht wahrschein⸗ Dies Thema mag unangenehm sein, aber es ist absolut nothwendig, vor der ersten Entscheidung über diese Maßregel das Haus zu einer en Kenntniß der Thatsachen gelange. Ich kann nicht durch 1euige Ver= rungen über das, was ich that, verlornes Vertrauen wieder erschmeicheln, ich erkläre im Angesichte dieses Hauses, daß derjenige Tag meines mmilichen Lebens, auf welchen ich mit der größten Befriedigung zurück—⸗ se, jener erste November ist, an welchem ich in meine AÄmtsgenossen ug, einen Geheimenrathsbefehl zur Oeffnung der Häfen zu erlassen und f die Vestätigung des Parlaments zu vertrauen. (Lauter Beifall der hposition, Hätten wir uns dann auch glücklicherweise geirrt, hätten wir sh unnöthigerweise die Häfen geöffnet, auch dann, Sir, hätte ich fest uuf vertraut, daß die Großmuth des Parlaments uns vor Schaden ge— senmt haben würde. (Beifall.) Aber die Thatsachen haben uns nicht sulegl, denn obwohl die Besorgnisse sich kur; vor und nach dem Jahres= hi eine Zeit lang beruhigten, so fürchte ich doch, es war nur eine Baie Stille. Ehe Sie die Maßregel verwerfen, werden Sie hoffent= die Berichte erwägen, welche die beiden letzten Posten von Irland ge⸗

Gi haben. „Der Minister verlas hierauf verschiedene Briese von angefe⸗ len Privatleuten und Beamten aus Irland über die dortige Noth und ürtt, daß im Fall die von ihm befürchtete Kalamität für Irland ein e, bei der jetzigen öffentlichen Stimmung hinsichtlich der Kornfrage die behaltung eines Geseßzes, welches einen Zoll von 17 Sh. der Einfuhr fremdem Getraide auferlege, das Agrikultur⸗Interesse in ein so ge— ssiges Licht stellen würde, daß diesem Interesse selbst dadurch der schlimmste senst erzeigt werden dürste. Er berief sich hierbei auf die Angaben des

Miniters des Innern, nach welchen 4 Millionen Menschen in Irland blos

Rüartoffeln leben, und auf Privat- Briefe aus Irland von neuerem ann nach welchen die Krankheit selbst unter den vermeintlich gesund einge⸗ achten Kartoffeln sich gezeigt hat und unter denselben Verwüstungen anrichtet. er Minister wandte sich nun zu den Argumenten der vorigen Redner, che gegen seine Maßregeln gesprochen, und geißelte sie mit scharfen Wor Mit der Ansicht des Herrn Baring, daß jetzt der Augenblick zu einem gleich gekommen, könne er nicht übereinstimmen; im Gegentheil sei kei dazu ungünstiger, denn worin läge wohl die Sicherheit für die Dauer s neuen Korngesetzes? Wie wäre es wohl möglich, die Korngesetze zu endiren, wenn die Gewißheit ihrer Wiederherstellung in Aussicht stände? , die Wiederherslellung der Korngesetze wäre es doch, was unter einem gleich zu verstehen sei. Wie solle man nun über die Zwischenzeit hin— siommen, und wie würde der Stand der Parteien seyn? Er wolle die anf des Herrn Scott, eines der lautesten Verfechter der Schutz e, anführen, der ihn mit dem gemietheten Advokaten in einer Privat e, welcher seine Vollmacht zurückgegeben, verglichen habe. Dabei aber he Herr Scont wohl übersehen, daß der Minister den Eid leiste, in allen Conseil zu verhandelnden Dingen seine Meinung frei und ohne Rück t nach seinem Herzen und Gewissen zu äußern. Er (der Minister) sei Nechtsfonsulent, er sei der Advokat seiner eigenen Meinungen, es stehe frei, seine eigenen Ueberzeugungen auszusprechen. Er sei fur Niemand, keine Partei, für keine Seile Advokat, er sei Advokat für das ganze d und für die Interessen der Menschheit! Der Minister nahm hlerauf Opponenten der Reihe nach durch und kam zuletzt auf Herrn Miles, den Verwerfungs Antrag gestellt hatte. Diesem machte er bemerllich, sei nicht zum erstenmale, daß er mit ihm (Peel) nicht gleicher Meinung bisen. Unter Anderem habe Herr Miles voriges Jahr, als er (Peelz Etlassung des Zolls auf Felt vorgeschlagen, die Wachsamkeit der Zoll= amten bezweifelt und seine Genehmigung unter dem Vorgeben verwei⸗ daß, Feit, welches für die Fabriken bestimmt sei, als Buster konsumirt den könnte. (Großes Gelächter Er könne Hern Miles versichern, 4s ihm (dem Minister) nach diesem Vorgange schwer werde, die hutzäölle zu vertheidigen, und er glaube, daß Herr Miles, in [ seinen Standpunkt auf Fett? genommen, der Sache des s mehr geschadet hätte, als er beabsichtigt. Nach diesem spöt= hen Cingange suchte der Minister einige der Behauptungen des . Miles zu widerlegen. Er wies nach, wie durch die von se 9 getadelte Aufhebung der Prohibitivzölle auf Vieh während der 2 n g. nur ungefähr 12, 69 Stück Schafe aus Holland einge 20, r Jeien um einen Ausfall zu ersetzen, den eine Minderzufuhr lun ob Stück an den Markt von Smithfield, gegen das vorhergehende . ire chns. veranlaßt hatte, und fragte Herin Miles, ob cine Maß- un ohl zu tadeln sei, welche ein paar gesunde Schafe und Ochsen vom Kon— . aus zuführte, während 259,000 unserer eigenen Schafe durch Krank- n . schlechte Nahrung verhindert würden, an den Marht zu kommen? 3 as die im Jahre 4842 stattgefundene Aufhebung des Zolls auf ; betrifft, zeigte der Minister, daß die Behauptung des Heirn Miles 6 achs bau in der Grasschaft Somerset sei dadurch zu Grunde gerichtei en, ungegründet sei, da der Zoll auf diesen Aitikel, der früher 10 Pfd tr. gewesen, schon im Jahre 1824 auf 5 Pee. reduzirt worden sei. habe seit der Abschaffung des Schutzzolls der Flachsbau in Irland, abzunehmen, zugenommen, der Grund der Abnahme in Somersel müss ö geg in etwas lnderem liegen. Auch daß die Leinwand - Fabrication . seit der freien Einfuhr des Flachses zugenommen habe, wies der * aus statistischen Angaben nach. Auf die Kornfrage zurückkommend, [ er daß die Debatte nicht noihwendig eine Korndebalte sei, fondern . die Prinzipien des freien Handels betreffe, deren heilsame Wir- f 8 dem, was bisher dafür geschehen, der Minister zeigte; so habe . , 1842 stattgefsundene Reduction des Differenzzolles auf fana-= den n von 45 auf 25 Sh., weit entsernt, der Einfuhr desselben * zu sein, sie vielmehr vergrößert, und es sei daher wunderlich, wenn 13 Iz mit Vorstellungen dagegen einkämen, daß er den Differenz ne . herabsetzen wolle. Auch mehrere der übrigen beaniragten ö . ionen ging der Minister speziell durch und wies unter Anderem * ger 2 der Befürchtungen und des Geschreies der Seiden - Fabri⸗ hem Se. z i der Zölle auf Seiden - Fabrilate, die Einfuhr 23 zugenommen habe. Vor 1823, einer Persode der

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Restriction und der Prohibition, habe die Einfuhr roher Seide 19 Millio- nen, in den nächsten zehn Jahren, nach Entfernung der Prohibition, 39 Millionen, in den solgenden 52 Millionen und 1811, in Folge der Zoll- Reduction von 1812, gar 614 Millionen betragen. Kurz, Sir Yt. Perl war zu zeigen bemüht, daß bei allen Fabrikaten die Konkurrenz des Auslandes eher dazu beitrage, die Fabrikanten zur Vervolllommnung derselben anzu- spornen, als daß sie der Fabrication nachtheilig sei. Ehe der Minister schloß, erwähnte er noch, daß andere Länder die Absicht zu erkennen gege— ben hätten, unseren Absichten entgegenzukommen. Sardinien erwarte nur die Erklärung unserer Legislatur, um einen liberalen Tarif anzunehmen. Neapel werde diesem Beispiele ohne Zweisel folgen. Preußen sei, wie er glaube, schon erschüttert. Auch in Frankreich wünsche die laufmännische Aristokratie ein ähnliches Verfahren. Selbst die Vereinigten Staaten wül⸗ den, wie er Ursache habe zu glauben, die Handelsfreihest ermuthigen und, was noch mehr sei, uns Zusagen machen. Der Schluß der Rede, der von lange anhaltendem Beifall des Hauses begleitet ward, lautete nach einem abermals zur Annahme seiner Anträge auffordernden Eingange, wie folgt: „Lassen Sie mich die Jahre 1841 und 1842, diese traurigen Jahre, in Ihre Erinnerung zurückrufen, die nie in meinem Gedächtnisse verlöschen werden. . .. Solche Zeiten können zurückkehren. Auf Jahre des Ueberflusses können Theuerungsjahre folgen. Wenn dies aber geschehen kann, wird es dann nicht ein Trost für uns sein, daß Alles geschehen ist, was die menschliche Weisheit vermochte, um der Noih vorzubauen, wird dann nicht der Aus- druck unseres Mitgefühls um so tröstender, wird es nicht ein dauernder Trost für uns sein, daß die Züchtigung der allweisen und allgütigen Vor⸗ sehung, die sie aus guter und weiser Absicht über uns verhängt, vielleicht um unseren Stolz zu demüthigen, um uns von unserer Nichtigkeit zu über -= zeugen, um in uns höhere Begriffe von Gott und seiner Macht zu erwecken, wird es, frage ich, nicht in solchen Augenblicken tröstlich für uns sein, daß wir die Heimsuchung eines gnädigen Schöpfers nicht durch unsere eigene Hartnäckigkeit oder durch die Mangelhaftigkeit menschlicher Einrichtungen, wodurch die Zufuhr von Lebensmitteln für ein veihungerndes Volk verhin⸗ dert wird, erschwert haben?“

Unmittelbar nach Beendigung der Rede des Ministers wurde die Debatte, wie schon erwähnt, vertagt.

London, 18. Febr. Die Times, welche wohl am richtigsten von den Partei-Organen der Presse Sir R. Peel's merkwürdige Stellung erkennt, schreibt über die letzte Rede des Premier-Ministers Folgendes: „Sir R. Peel's Rede ist nur zu erfolgreich. Sie ist ein vollständiger Sieg der Argumente, aber der Sieger ist der große Gefangene des Tages. Der Aufzug, die Spolien, die Trophäen und die Banner sind über alle Maßen glänzend, aber wenn wir auf den Helden blicken, so sehen wir ihn gefesselt an den Rädern seines eige⸗ nen Siegeswagens. Er hat alle Einwürfe über den Haufen gewor— fen, aber es waren seine eigenen; er hat eine Partei zerstört, aber er war einst ihr Anführer; er hat eine große Krisis herbeigeführt, aber diese Krisis ist die Katastrophe in dem Drama seines eigenen Lebens; mit einer mächtigen Anstrengung hat er das Gebäude des Schutzes und ein ganzes Heer von Gegnern zu Boden geworfen; aber wie der Gefangene von Gaza, begräbt er sich selbst unter den Trümmern. Jede Eigenschaft der Größe in der Rede fällt auf den Redner als Vorwurf zurück. Er beweist die grausame Gewißheit einer Hungersnoth und die Unmöglichkeit, mehr zu thun, als ihre Schrecknisse zu vermindern; aber eine Hungersnoth war immer ein k wenn auch nicht wahrscheinliches Ereigniß, und warum hat er diesem nicht vorgebeugt? Er beweist, Schutz sei ein fehlerhaftes Ding, und Konkurrenz gebe neues Leben. Warum hat er nicht schon lange diese Entdeckung gemacht? Er zeigt die Wahrheit, daß Ueber⸗ fluß ein Segen sei. Wie konnte er dies jemals in Abrede stellen? Sein ganzes Leben ist die Niederlage dieser einen Handlung, Es wäre zu viel, wenn man sagte, die Rede umfasse den ganzen Gegen⸗ stand und betrachte ihn von allen Seiten. Es war nur die Ge⸗ schichte Sir R. Peel's und seiner Zeit. Der aufmerksame Leser, und einen solchen verdient die Rede, wird bald bemerken, wie selten der Minister aus diesem Kreise hinausgeht. Sein kurzer Hinweis auf die Korngesetze während des vorigen Jahrhunderts und die Fälle, in welchen sie suspendirt wurden, steht in auffallendem Kontrast mit der hervorstechenden Neuheit der Argumente. Im Uebrigen begründet Sir Robert die Nothwendigkeit seiner Stellung sehr genau und sorg⸗ fältig. Das Mißrathen der Kartoffel⸗Aerndte in Irland ist in Zwei⸗ fel gezogen worden; er beweist es wiederum und bringt neue, zuver- lässigere Zeugnisse bei, die bis auf den heutigen Tag reichen. Er erschöpft die Mittel und Wege, wie der Noth zu begegnen sei; vor allen Dingen große und schnelle Zufuhren und zu niedrigen Preisen. Dies macht eine Aufhebung der Korngesetze nöthig, und er giebt die⸗ sem Mittel den Vorzug. Die Annahme desselben aber erfordert eine Revision des Gesetzes, eben so wie die Verwerfung, und nun legt er denen, welche, dies Mittel verworfen haben, die Verantwortlich⸗ keit der ministeriellen Krisis auf. So sind die Resignation und das Interregnum nicht sein eigenes Machwerk, sondern Ereignisse, die auf seinem Wege lagen. Den nächsten fraglichen Punkt über den Beistand, den er . Nachfolger zu gewähren hatte, erledigt er durch sein Schreiben vom 8. Dezember, womit er nachweist, daß es nicht seine Schuld war, wenn Lord J. Russell kein Kabinet hat bil⸗ den können. Von der schlechten Jahreszeit und den Kabinets⸗-Auf⸗ enn, geht Sir R. Peel zu seinen Anhängern über und läßt sich hier so weit herab, zu erklären, daß er ihnen eine Apologie zu machen habe. Die Partei wird in Masse und im Detail behandelt. In letzterer Beziehung aber kommen die Einzelnen schlimm davon. Mit unvergleichlichem Geschick und furchtbarer Wirkung werden sie ge— schlagen, und noch niemals hat vielleicht Sir R. Peel die Schwie⸗ rigkeiten seiner Stellung so siegreich beseitigt, als da er seine wi— derspenstigen Anhänger von, ihrer Inkonsequenz und Inka— pazität überzeugte. Aber wie glücklich auch diese Behandlung jener Schuldigen sein mochte, sie wird, unserer Meinung nach, weit übertroffen durch den Takt, mit welchem er die gewiß un⸗ eigennüßigen Zeugnisse derjenigen seiner Anhänger beibrachte, welche ihre Sitze aufgegeben haben, um nicht ihre Verpflichtungen zu ver⸗ letzen. Er bat ihre Stimmen verloren, aber er trägt Sorge, ihren Einfluß und ihr Ansehen sich zu wahren. Dies waren die schwieri— gen Punkte der Rede. Nachdem sie einmal glücklich überwunden wa— ren, hatte der Redner freies Feld, und wie ein homerischer Held schritt er daher, seinen Feind zu Boden werfend, daß die Rüstung ertönte. Mit den freudigen Glückwünschen, den ernsteren Warnungen und feierlichen Aufforderungen, welche die Rede schlossen, stimmen wir von Herzen überein, überzeugt, daß dies eine gute und gerechte und des⸗— halb siegreiche Sache ist.“ ;

Aus Kanada wird gemeldet, daß am 16. Januar in Montreal in der St. Pauls⸗Kathedrale eine Versammlung von 20090 Bewoh⸗ nern der Stadt gehalten worden ist, in welcher mehrere Beschlüsse gefaßt worden sind, welche die Tendenz haben, den nordöstlichen Theil

der nordamerikanischen Union in dem nicht unwahrscheinlichen Falle einer baldigen Auflösung der Union“ zum Anschlusse an Kanada zu en Die Resoluslonen bestimmen sogar schon die neue Gränz- linie, welche am Atlantischen Meere bei New - Aork beginnen und an de Die Legislatur von Neu⸗ Schottland ist am 10. Januar in Halifar von dem Gouverneur,

bewegen. der Südsee im 12“ N. Br. enden soll.

Lord Falkland, eröffnet worden; als Ursache der ungewöhnlich srü— hen Einberufung wird der schlechte Ausfall der Kartoffel- Aerndte erwähnt.

Die Times meldet, daß die Entbindung der Königin nicht vor Anfang des Monats Mai erwartet wird. !

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8elgien.

Brüssel, 19. Febr. Das Ministerium soll gänzlich aufgelö sein. Der Kriegs⸗Minister, General Dupont, ist plötzlich * General Willmar, jetzt Gesandter im Haag, wird ihm, wie es heißt, im Amte folgen. Herr Vandeweyer besteht auf seiner Entlassung, und der bisherige Gouverneur von Namur und Staats⸗Minister d'Huart wird als sein interimistischer Nachfolger genannt. Die Un⸗ terrichts-Frage soll vertagt werden. Die Herberufung des Gesandten in Berlin, Herrn Nothomb, bestätigt sich (. nachstehen des Schreiben).

Acht bis zehn flämische Gesangs⸗Vereine haben in Gemein- schaft mit dem „Männer⸗Gesang - Verein“ von Köln einen großen internationalen Gesangs⸗Verein unter dem Titel „Vlaemsch-Duitsch HLangverbond““ gebildet. Die Zahl der Sänger übersteigt schon 300. Das Central-Comité für Deutschland besteht aus der Diret- tion des Männer⸗-Gesang-Vereins; das von Belgien hat zu seinem Ehren-Präsidenten den Baron E. T'Serclaes, General- Secretair im Ministerinm der auswärtigen Angelegenheiten, und zu Präsidenten die Herren Van Duyse zu Gent und Nolet de Brauwere Van Stee⸗ land zu Brüssel, Beide ausgezeichnete flämische Literaten. Die Leitung der Chöre ist den Brüdern van Maldeghem übertragen. Die Stadt Köln soll zuerst der Schauplatz der Leistungen dieses Vereins sein; eine glänzende Feierlichkeit wird dort im nächsten Monat Juni statt⸗ ar. An Brüssel wird die Reihe bei den Septemberfesten ommen.

Aus Santo⸗Thom as, der belgischen Kolonie in Guatimala, hat man Nachrichten vom 14. Dezember erhalten. Die Handels- Geschäfte waren dort ziemlich lebhaft; zwei englische Briggs waren angekommen; ferner lagen 8 Schiffe auf der Rhede, worunter der „Jena“, welcher seine Ladung vollendet hatte und sich zur Abfahrt bereit machte. Drei englische Schiffe hatten einige Zeit vorher sehr schöne Partieen Cochenille geladen. Man hatte in der erste⸗ henden Stadt Bauplätze um den Preis von 10900 Piastern für die Hektare verkauft.

Ft Brüssel, 19. Febr. Die Vermuthung, welche wir in un⸗ serer letzten Korrespondenz aussprachen, daß das Projekt über den mittleren Unterricht schon bei der Diskussion im Kabinet zu einer mi- nisteriellen Krisis führen könnte, ist seit einigen Tagen in Erfüllung gegangen. Der Minister des Innern, Herr Vandeweyer, der sich vor und nach seinem Eintritt ins Kabinet stets offen der liberalen Mei- nung zugethan erklärt hat, will bei dieser Unterrichts⸗Frage, wo es sich um die Unabhängigkeit der Kollegien (Gymnasien) von der bischöf⸗ lichen Gewalt handelt, den unzweideutigen Beweis von der Aufrich⸗ tigkeit seiner Gesinnung, so wie von der Festigkeit seines Charalters, geben, welche bei den mächtigen entgegengesetzten Einflüssen, unter welchen Herr Vandeweyer wirkt, mehrfach in Zweifel gezogen worden ist. Die katholische Partei scheint sich geschmeichelt zu haben, daß dieser Minister, wie mancher seiner Vorgänger, die auch, als der liberalen Meinung angehörend, ins Kabinet getreten waren, es mit der wirklichen Durchführung der entsprechenden Prinzipe nicht ernstlich nehmen und unter dem Aushängeschilde einer Vermittelungs⸗-Politik die Rechte, welche der Staat wahren und behalten soll, der geistlichen Macht wieder aufopfern würde.

Bei der gegenwärtigen Frage handelt es sich in dieser Hin⸗ sicht besonders um zwei Punkte; soll es den Städten frei stehen, wenn sie ein Subsidum von der Regierung für ihr Collège erhal⸗ ten, dasselbe, das nicht mehr als blos städtisches Institut betrach⸗ tet werden kann, der Direction der geistlichen, d. h. bischöflichen Be⸗ hörde zu überlassen, und sodann, ob die Ernennung der Professoren an ein Certififat dieser Behörde über den moralischen und religiösen Charakter der Anzustellenden als an eine nothwen⸗ dige Vorbedingung gebunden sein soll. Herr Vandeweyer, wie man vernimmt, will weder den einen noch den anderen Punkt zugeben, und darüber ist die jetzige ernstliche Krisis entstanden. Meh— rere Sitzungen des gesammten Kabinets haben schon stattgefunden, der König selbst hat in der letzten präsidirt, aber der Minister des Innern, versichert man, habe entschieden erklärt, hier keine Konzession machen zu können. Welches wird nun der Ausgang dieser Krisis sein? Könnte man einen natürlichen Verlauf annehmen, so müßte man die Auflö-= sung des jetzigen Kabinets und die Bildung eines neuen gemäßigt liberalen, aber homogenen Ministeriums, etwa mit Herrn Vandeweyer und Herrn Rogier an der Spitze, als nothwendig betrachten, allein es ist zweifelhaft, ob die Macht der wirklich vorliegenden Verhältnisse zu ihrem Rechte kommt und die angegebene Lösung herbeiführt, oder ob man nochmals durch künstliche Combinationen die Prinzipien und die Lage der Dinge zu vertauschen sucht. Tritt aber Herr Vande⸗ weyer aus dem Kabinet, so kann von einem System der Transaction und der Vermittelung nicht mehr die Rede sein, da alsdann der Be⸗ weis vorliegt, daß dies im Munde der katholischen Partei blos Worte sind, die wirkliche Durchführung aber immer von ihr vereitelt wird. Man müßte also ein rein katholisches Ministerium versuchen, aber die Weisheit des Königs wird ohne Zweifel ein Ereigniß verhüten, das die Krisis aus dem Ministerium in das Land verpflanzen könnte. Die Juni⸗Wahlen haben die Stimmung des Landes sattsam kundge⸗ geben; sie hat einen Minister, wie Nothomb, der an administrati= ver Fähigkeit und Thätigkeit Alle übertrifft, zum Rüchuge genöthigt und wird sich um so weniger ein rein katholisches Mini⸗ sterium gefallen lassen. Möglicherweise wird man nochmals ein Mi—B nisterium ohne alle Farbe versuchen, allein die Haltlosigkeit desselben würde sich bald herausstellen. Jedenfalls ist jetzt der Traum der katholischen Partei verschwunden. Herr Vandewever, dessen Eintritt in das Kabinet in der bekannten Broschüre des Herrn de Decker, eines der Führer dieser Partei, als ein providentielles Ereigniß dar⸗ gestellt wurde, sollte, anstatt der Tell einer neuen Union zu werden, den Beweis liefern, daß eine Vereinigung mit einer Partei, die nichts von ihren Prätenslonen fahren laßt, unmöglich ist.

In Folge der letzten Nachrichten stoßen die Handels- Negociationen in Holland auf große Schwierigkeiten. Herr Mercier, der außer⸗ ordentliche Abgesandte, soll gestern zurückgekommen sein, um sich üder neue Jastructionen mit dem Minister zu verständigen. Man darf iedoch hieraus noch keinen ungünstigen Schluß auf den Ausgang dieser Verhandlungen zieben. Juerst bietet sich immer die schwerste Frage, die Fesistellung der leitenden Prinzipien, des Ausgangspunktes, dar. Ist hierüber Einigkeit eingetreten, so werden dann die Unter⸗ bandlungen rascher fortschreiten, um so mehr, da das In⸗ teresse beider Lander durch den jetzigen Zustand kompromittirt wird. In Holland dringt auch der Handelsstand auf die Herstellung eines freundlichen Verhaltnisses, und die Regierung bat diesem Wunsche schon eine ihrer prohibitiven Maßregeln opfern müssen, indem sie die Getraide⸗Ausfuhr nach Belgien wieder gestattete.

Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten bat die Verle⸗ gung der mit Frankreich erneuerten Linnen- Convention mit einer aud- führlichen Darlegung der vorhergegangenen Verhandlungen begleitet. Es ist ein interessantes Dokument, das aber im Lande einen nieder= schlagenden Eindruck machen muß. Es geht einleuchtend daraus der-

vor, wie Frankreich, im Uebermuthe seiner eingedelde ten indu striellen Selbstgenügsamkeit, den prekären Zustand der delgischen Linnen Jrda- strie benußt hat, um erorbitante Forderungen zu stellen und e de-

friedigt zu erbalten. Belgien dat früdere Kenzesstenen mwedemalg

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