Herr Adolph Varnhagen, Attachü der brasilianischen Gesandt⸗= schaft, wird mit dem nächsten britischen Paketboote nach Cadix ab= reisen, von wo er sich mit einer besonderen Sendung nach Madrid begeben wird. . ;
Man bemerkt seit einiger Zeit eine verschärfte Wachsamkeit von Seiten der Truppen der Garnison der Hauptstadt, was zu den mannig⸗ faltigsten Gerüchten und Kommentaren Anlaß giebt, sogar, daß man Branbstiftung im Palaste Necessidades besorge, der eben für Ihre Majestäten in Stand gesetzt wird. Ich habe wohl nicht nöthig, die Abgeschmacktheit dieses Gerüchts hervorzuheben. Thatsache aber ist, daß eine viel größere Bewegung unter den Truppen herrscht als gewöhnlich.
vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
New⸗Mork, 1. Febr. Die Stimmung in den Vereinigten Staaten in Bezug auf die schwebenden Differenzen mit England ist friedlicher geworden, und wenn auch bis jetzt in dem Kongreß noch keine bestimmte Entscheidung über die Oregonfrage erfolgt ist, so deu⸗ ten doch verschiedene Nachrichten auf deren nahe bevorstehende Aus⸗ gleichung, welche die neuesten Anträge der britischen Regierung un⸗ abweisbar gemacht haben dürften. Nach glaubwürdigen Berichten aus Washington soll nämlich Herr M'Lane, der amerikanische Ge⸗ sandte in London, seiner Regierung angezeigt haben, daß Lord Aber⸗ been die Aufkündigung des Vertrages wegen gemeinschaftlicher Occu⸗ pation des Sregon⸗Gebiets als eine auf Krieg zu deutende Maßregel nicht ansehen werde, und daß die englische Regierung geneigt sei, die Unterhandlungen auf der Grundlage des früher von Herrn Ga⸗ latin Namens der Vereinigten Staaten gemachten Anerbietens un⸗ ter gewissen Modificationen wieder aufzunehmen. Es soll indeß da⸗ bei erklärt worden sein, daß diese Konzession die letzte von Sei⸗ ten Englands sei, und daß, wenn die Vereinigten Staaten dies Anerbieten zurückweisen, England entscheidendere Maßregeln treffen werde. Noch wird hinzugefügt, daß die „Hibernia“ bereits Herrn Pakenham den Auftrag überbracht habe, jenes Anerbieten zu machen, und daß dasselbe von dem Präsidenten und seinem Kabinette günstig aufgenommen worden sei. Die gemäßigte Partei im Senate des amerikanischen Kongresses hatte schon vor der Ankunft der „Hibernia“, welche die letzten Nachrichten aus England brachte, wiederholt die Vertagung der entscheidenden Diskussion über die Oregon⸗Frage bis zum 10. Februar veranlaßt. Es war dies geschehen, um jedes über⸗ eilte Sotum vor dem Eintreffen von Nachrichten über die Stimmung in England zu verhindern, insbesondere da man fürchtete, es werde in England die Annahme des Antrags auf Kündigung der Conven⸗ tion als eine direkte Kriegs- Erklärung betrachtet werden. Gegen⸗ wärtig aber werde man sich die Anträge Englands als Grundlage der neuen Unterhandlungen gefallen lasfen und, falls die letzteren fehlschlagen, die Sache an einen Schiedsspruch verweisen. Diese An⸗ sicht von dem wahrscheinlichen Verlauf der Angelegenheit wird durch einen Artikel der Washington Union, des Srgans des Präsi⸗ denten, insinuirt.
Die Vorgänge der letzten Tage im Senat waren nicht fähig, diese Ansicht und das dadurch erweckte Vertrauen auf die vorherr⸗ schende Neigung dieser Körperschaft für den Frieden zu erschüttern, obschon die schon früher erwähnten Resolutionen des Herrn Allen,
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durch welche erklärt werben soll, daß der Kongreß das von dem Prä⸗ sidenten in seiner Jahresbotschaft , Interventions · Prinzip adoptire, und welche früher an das Comité gewiesen waren, ange⸗ nommen wurden. Nach jenem Prinzipe soll bekanntlich keiner euro= päischen Macht gestattet sein, sich in die Angelegenheiten der unab- hängigen Staaten des amerikanischen Festlandes einzumischen, noch auf diesem Festlande Kolonieen anzulegen. Die früheren Gegner der Resolutionen, insbesondere Herr Calhoun, bekämpften dieselben auch jetzt wieder auf das lebhafteste, nichtsdestoweniger wurden sie am 26. Januar mit 26 gegen 21 Stimmen angenommen. An demselben Tage wurde im Senate ein Versuch gemacht, die Oregonfrage zu fofortiger Verhandlung zu bringen, statt, wie früher y die Hen eng bis zum 15. Februar auszusetzen. Es gelang indeß der Friedens⸗Partei, durch Beantragung eines Amendenients, demgemäß der Präsident zur Kündigung der Convention wegen der gemeinschaft= lichen Occupation, jedoch erst nach Beendigung der gegenwärtigen Kongreß⸗-Session, ermächtigt werden soll, den Aufschub f rte: es wurde nämlich beschlossen, dieses Amendement an das Comit« zu verweisen, damit dasselbe am 10. Februar zugleich mit der zur un— verweilten Kündigung ermächtigenden ursprünglichen Resolution in Berathung gezogen werden könne. Auf den Antrag des Herrn Web ste r eff der Senat am 27sten, den Präsidenten um Vorlegung der ganzen, auf die Oregonfrage bezüglichen, diplomatischen Korre⸗ spondenz, so weit dies ohne Verletzung der Staats⸗Interessen gesche⸗ ben könne, zu ersuchen, ein Antrag, der, wie man glaubt, von dem .. selbst veranlaßt worden ist und von den Einen zu Gun⸗
en, von den Anderen zum Nachtheile der friedlichen Aussichten ge⸗
deutet wird.
Als am 29sten über die Verwendung von 5, 625,000 Dollars zum Bau von Kriegsschiffen berathen wurde, machte der Marine— Secretair, Herr Fairfield, einen lebhaften Angriff auf England, dem er besouders sein, wie er behauptete, dem Vertrage von Washington durchaus widersprechendes Verfahren in Bezug auf die Fischereien an der Küste von Newsoundland und Labrador vorwarf. Da Herr Fair⸗ field sich offen für einen Krieg mit England erklärte, so war es na⸗ türlich, daß auch die Gegner des Krieges die vorliegende Frage aus dem allgemeineren Gesichtõpunkte auffaßten, und so wurde das Marine⸗ Budget die Veranlassung zu einer neuen Oregon⸗Debatte, die, am Z0sten und Z31sten fortgeseßzt, bei Abgang der Nachrichten noch nicht beendet war.
Im Repräsentantenhause ist fast unablässig über die Oregon-Frage debattirt worden, ohne daß die Debatten ein Moment von besonderem Interesse dargeboten haben.
Einem ziemlich allgemein geglaubten Gerüchte zufolge, hätte Herr Buchanan seine Entlassung als Cn eres eingereicht, weil er sich nicht für die zu weiterer Unterhandlung mit England geneigte Politik des Präsidenten erklären wollte; man nennt Herrn Calhoun als seinen Nachfolger.
gandels und Börsen - Nachrichten. Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 21. Fobr. Niederl. wirkl. Sch. 603. 565960 Span. 223. 39h do. 39. Ausg. —. Pass. 6 Iz. Einsl. 63. Preuss. Pr. Sch. —. Foln. —.
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Antwerpen, 20. Fehr. Zziusl. —. Nene Aul. 211. Frankfurt a. M., 22. Febr. 626 Met. 1I23 n,. 57 192. 1900. Kayr. Nauk Acties—- More Sg; ur. Sie. 88 õbij. 594. Pal. Zoo Fi. 1009 ne. aν. S0 E. S2. 81. 32. Hamburg, 23. Febr. Nauk-Acten 1600 Rr. Kugl. Russ. Londo n, 20. Febr. Cons. 3596 965. 4. nelg. 985. 97. 3
rare 6z. z. Ausg. Sch. 6. I6. 2X non. 60. S593. d,
Neue Port. 60. 59. Eugl. Russ. 112. 1113. Kras. 83. S2. chin 163 31. 30 *. Peru 40. 35 a Paris, 20. Febr. 53 Rente sin our. 123. 30. 37260 do. tn ö. Neapl. — . h 96 Span. Reute — . Pass. 65. . Wien, 21. Febr. 696 Met. 113. A496 do. 1013. 395 Aeües 1576. Aul. ae 1931 155. 0. 18329 1235. Nord. i858. 6. Mail. 1223. Licοtu. 1153. Dest. 1043. Rad. 230.
Königliche Schauspiele. 26. Febr. Im Opernhause. 26ste Abom Vorstellung: Die Hugenotten, Oper in 5 Abtheilungen. he Meyerbeer. (Dlle. Jenny Lind: Valentine.) Anfang 6 un Zu dieser Vorstellung sind nur noch Parterre⸗ und Am Billets zu haben. ü. Zu der dritten Vorstellung der Oper: Die Hugenotten, schristliche, mit dem Siegel des Ausstellers versehene Mehunn Billets von dem Hauspolizei⸗-Inspektor Herrn Tack am Don den 26sten d. M.; Vormittags von 10 Uhr an, im Opernhafs , Die Anweisungen zu den Billets werden sofort n ertigt.
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Sobald sämmtliche Billets angewiesen, wird die Enn
geschlossen und durch Anschlag bekannt gemacht, daß keine h
mehr zu haben sind.
Wegen des Abholens der Billets zur zweiten und dritten zn
lung soll nähere . später erfolgen.
La premiere représentation de la reprise de: Michel ke Le hIenteur vêridique. Freitag, 27. Febr. Im Schauspielhause. Vorstellung: Der Günstling. Sonnabend, 28. Febr.
Im Schauspielhause. Zhste n
ments, Vorstellung. Zum Erstenmale:; Anng von Oesterreiß, In
uenstück in 5 Abih. und einem Nachspiele, frei nach dem Fung ler. Dumag, von Ch. Birch⸗Pfeiffer. Der Marsch im Rg ist vom Königl. Kapellmeister Henning.
Königsstädtisches Theater. Donnerstag, 26. Febr. Marie⸗Anne, oder: Eine M aus dem Volke, Schauspiel in 5 Aufzügen. Nach dem Fran schen: „Marie⸗ Jeanne“, der Herren Dennery und Mallian, Heinrich Börnstein. (Mad. Albertine Rott: Marie- Anne, Gastrolle.)
Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zin keisen. Im Selbstverlage der Enpedition.
Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerej,
Bekanntmachungen. y
Ii563] Subhastations- Patent.
Das dem Gutsbesitzer Carl Otto Friedrich v. San⸗ den w in der rechtstädtschen Hintergasse unter der Servis⸗Nummer 121 und Vorstädtschen Graben Nr. 1 und Nr. 44 des Hypothekenbuchs gelegene Grundstück, abgeschätzt auf 7980 Thlr. zufolge der nebst Hypothekenscheine und Bedingungen in der Negistratur einzusehenden Taxe, soll den 5. (fünften) Juni 1845, Vorm. 115 uhr, an hiesiger Gerichtsstelle verlauft werden.
Königliches Land und Stadtgericht zu Danzig.
Lei
159 Nothwen diger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 14. Januar 1846.
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mi- m, m,,
2 Bekannt mach ung. Magdeburg-Cöthen-æ;alle⸗ pziger Eisenbahn.
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Berlin, den 23. Februar 1846.
Zur Verloo⸗
sun der am 1. Juli dieses Jahres planmäßig
Ra, einzulösenden Stück Priori⸗
esellschast haben wir (153 b
n zeiger.
Vnierzeichnete sind bereit, die Besorgung neuer Couponsboßen zu den Russ. Euglisch 5 pCt. Obli- gationen vom Jalire 1822 zu üähernehmen.
Gebrüder Veit et Co., Neue Promenade No. 10.
Oberhohndorfer Steinkohlen- Actien - Gesell-
schaft.
(ius b] F ür Land wirthe. Ein Oberbrenner, der gute Zeugnisse beiße, vom Dr. Keller,
Nr. 2, bestens empfohlen werden.
154 b]
— — * Güter ⸗ Verkauf. R — Ein Nittergut, lauter Weizenacker, schöne Wi
schöner Viehstand, 41 M. von Berlin, Preis Ml
Thlr., eines daselbst 1700 Mg., , , Ji
ein Landgut in der Uckermark, Areal 900 Mg. M
bo0 Mg., Preis 11,000 Thlr., ein Nittergut in Viiesnlt Areal 1400 Mg. , i böõ, 000 Thly,
Preis 33,000 Thlr., eines daselbst 800 Mg.
Das in der Neanderstraße Nr. 10 belegene Vol. 14. Nr. 902 des Hypoihekenbuchs von der Lonisenstadt ver⸗ zeichnete Kammergerichts- Kanzlist Schiedlersche Grund⸗ stück, gerichtlich abgeschätzt zu 9459 Thlr. 10 Sgr., soll am 2. September 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
(io b]
Berichtigung. — In der Bekanntmachung des Veiwal⸗ tungs⸗Raths des Deutschen Phönir zu Frankfurt a. M. vom 16. Februar 1846 — wegen Umtauschung der Actien — im Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung vom 25. Februar ad Nr. 151 — ist am Schlusse der Name C. Em. Kuhn als Unterschrift irrthümlich hinzugesetzt worden, welcher nicht dazu gehört.
155 b]
Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am 19. Fe⸗ bruar d. J. noch außerdem 185 Thlr. (frei ins Haus geliefert) per 200 Quart à 51 pro Cent oder 10, 890 pro Cent nach Tralles.
Korn⸗Spiritus: ohne Geschäft.
Berlin, den 21. Februar 1846.
Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Magdeburg-Cöthen-HHalle— Leipziger Eisenhahn.
liõb hh Bekannt ma ch umwg
Di
vertheilende
ö dende i aa den
Beschlusse unseres Ge⸗ sellschafts ⸗ Ausschusse?
ro Actie
y.
Montag, den 16. März a. «, Morgens 10 Uhr, in unserem Administrations⸗-Gebäude einen Termin an- beraumt, zu welchem Inhabern von Prioritäts - Actien gegen Vorzeigung derselben der Zutritt gestattet ist. Magdeburg, den 23. Februar 1846. Direltorium der Magdeburg ⸗Cöthen ⸗ Halle Leipziger Eisenbahn ⸗Gesellschaft. De fo y.
Prinz - Wilhelm es teele- Vonwimn-
eier) Fisenbahn-Gesell-
liss v Schast.
Fünfte Einzahlung von zehn Prozent.
Mit Hinweisung auf die in den Quittungs- 8 bogen entlialtenen Be- stimmungen werden die 32 Actionaire der Prinz- S Fr Wilhelm Eisenbalin- 1 R His, Gesellschaft hierdurch irg, fwaufsgesordert, die süänfte Einzahlung von Lelin oro Cent per Actie in 3. I P den Tagen vom
5. bis 15. April d. J.
uu leisten, je nach iirer Wahl
in Berlin bei den llerren Anhalt C Wagener,
— Köln — dem 1lerrn J. IH. Stein,
— Dusseldorf bei dem Herrn VW. Clefsf oder
Langenberg im Gescliäsislobale der Direction,
wa diese Einzahlung auf die gleichzeitig vaorzulegen- den Ouittungsbogen als verzrinsbar vom 5. April be- nein ig! wird.
vam den bereits gezalilten Thlr. 40. pr. Actie werden die Zinsen à 4 pro Cent bis zum 5. April e. mit Finem Thaler suntszelin Groschen in Ahbrecli— nung gekracht, 3 dass per Actie nur
Acht Thaler funfrehn Groschen
ein zuzahlen sind. Langenberg, den 20. Februar 1846. Die Direction,
e, —— 2 9 te Einzahlung zu 10 pCt. o der 20 Thaler pro Actie.
Die Inhaber von Interimsscheinen der Obeihohn= dorfer Steinkohlen ⸗Actien⸗Gesellschaft werden hiermit in Gemäßheit des §. 2. der Statuen aufgesordert, die 7te Einzahlung mit 20 Thaler pro Actie bis spätestens
den 26. März d. J. an die hemmen Hein=
rich Küstner C Co. in Leipzig
zu leisten und die desfallsigen Zahlungen sammt den Interimsscheinen Behufs der darauf zu bringenden Quittungen portofrei an dieselben einzusenden.
Zuglesch wird die im §. 7. der Statuten für die nicht zum bestimmten Tage bewirkte Einzahlung festgesetzte Conventionalstrafe von 10 pCt. der ausgeschriebenen Einzahlungssumme hierdurch zur Nachachtung in Erinne⸗ rung gebracht.
Leipzig, den 23. Februar 1846.
Das Direltorium der Oberhohndorfer Steinkohlen⸗ Actien · Gesellschaft.
Literarische Anzeigen.
Im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu erhalten, in
Beaunn bi C. S. Jonas, Werderstr. Nr. 11: Volks ⸗Bibliothek.
Erster und zweiter Band. Gr. 8. Geh.
I. Joachim Nettelbeck, Bürger zu Kolberg. Eine Lebensbeschreibung von ihm selbst aufgezeichnet, und herausgegeben von J. Ch. L. Halen. Mit Nettel⸗ beck's Bildniß und einem Plane der Gegend um Kol- berg. Zweite Auflage. 1815. 1 Thlr. II. Der alte Heim. Leben und Wirlen Ernst Lud⸗ wig Heim's, ,. preußischen Geheimen⸗Raths und Doltors der Arzneswissenschasi. Aus hinterlassenen Brie sen und Tagebüchern herausgegeben von G. W. Ke ssler. Zweite, mit Zusätzen vermehrte Auflage. Mit Heim's Bildniß. 1816. 1 Thlr.
(ist
Preis 38,000 Thlr., tin Nittergut daselbst, imm 3500 Mg., Preis 150 000 Thlr., eine Hemschaj i der Mark, Areal 7000 Mg. , Preis 200, Th, Leine daselbst 2500 Mg., Preis 140, 000 Thi, on Herrschaft in PN&oiruuVEe Meilen von bal Areal 6000 Mg., Preis 160 090 Thlr., 2 Gin in Vorpommern, Preis 98, 006 Thlr., ein Rihm in Mecklenburg, 12 Meilen von Berlin, Arcal gn Mg. Preis 45, 00 Thlr., 2 Erbpachisgüter daih zu 20 M00 bis 35,000 Thlr., 2 Rittergüter dittn der Gränze von Schlesien, Preis 120, 000 Thh! 3000 Mg. Areal, letzteres zu 1000 Mg., n 34,0900 Thaler. Im Großherzogihum Posen wie in der Lausitz, West⸗ und Ostpreußen, Pomnm und Danziger Riederung, habe ich eine Au von Gütern. Die oben angeführten Günm ö Herrschaften haben die schönsten Forsten mit kn
Wiesen und großem Viehstand. Selbstkäusern
sich nur vertrauungsvoll an mich wenden.
(t5ö0obl Konzert ⸗Anzeige.⸗
Montag den 2. März im Konzerte, des Königl. Sch auspielhauses Konze, Besten mehrerer armen Familien, ven
3 2 von Jenny Lind. Billets zu numerirten Sißzpläßen à 1 Thlr. * so wie zu Stehplätzen 3 1 Thlr., sind in der .
lien Handlung der Herren Bote und Vb Jäger⸗Straße Nr. 42, zu haben.
iõol . Verkauf. Die unter der Firma: Schone] Comp. seit langen Jahren allhier bestehende Got. Silber Draht Waaren ⸗ Fabrit nebst Waagen 9 nach dem Tode ihres Besitzers aus freier Hand rn werden. Darauf. Resleltirende wollen sich w rer Auskunft persönlsch oder in frankirten 2 sälligst wenden an aut Leipzig, Adv. Georg her im Februar 1846. Klostergasse Ni. 1
in Zehdenick bei Karl Ludwig Abel.
Im Schauspielh au e. A3ste französische Abonnements⸗Vomsth ;
38ste Abomm i Tiuppen.)
4h
Vorsteher des landwirihschasl technischen Instituis zu Berlin, neue Königs ⸗ Eng
18,000 Thlr., 10 Meilen von Berlin, eines dash
l. eilen von Berlin, eines daselbst 1000 Mg. An It (C00 Thlr., ein Landgut in der Reumark, Fh nn
ᷣ der amerifanischen Kolonieen. — Weg der indischen Ueberlandpost.
Pas Abenne ment beträgt: z Rihlr. sür J Tahr. Rihlr. = Jahr.
S Rihlr. Jahr. en Theilen der Monarchie ohne Preis erhöhung. ions -Gebühr für den er ten,; Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
all
Allgemeine
ußische Zeitun
Alle Ppost-Anslalten des An- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slall an, sür Gerlin die Expedilion der Allg. Preus. Zeitung: Friedrichs siraße Ur. ꝛ2.
Berlin, Freitag den 27se Februar
Inhalt. ĩ 4 T eil. aui en n. Veistärkung der Truppen an der Gränze des Gebiets
nlan
on Krakau. ö än ;
nf Bundesstaaten. Königreich Sach sen. Landtags-
h wethandlungen. — Kon igreich Bann epet; g König eich Würt⸗
en ber g. Zollfreie Getraide Einfuhr bis auf Weiteres gestattet.
Großherzog ih um Baden, Die Karlsruher Zeitung über die
Maßtegel der Auflösung der Stände ⸗Versammlung. — Freie Stadt
Prem n. Bekanntmachung wegen einer Anleihe. — Freie Stadt
Lübeck. Neue Senatorenwahlen.
usland und Polen.; St. Petersburg. Ernennung des Königs
von Sardinien zum Chef eines russischen Regiments. — Hofnachricht. — ischtes.
i . Parts. Pairs - erhandlungen. — Die Beziehungen zu
Miodeng. — Algierische Nachrichten — Der neue Handels, Vertrag mit
Belgien. Vermischtes. — Schreiben aus Paris. (Deputirten⸗-Debatte
ure Las uUnterrichtswesen; Bewegungen Abd el Kader's und der franzö⸗
ritanien und Irland. Unterhaus, Fortgesetzte Debatte n, Genraidegesetze. — Rede d' Israeli's. — Lon do n. Verstärkung
elgien. Brüssel. Nepräsentanten⸗ und Senats⸗Verhandlungen. — Rioihomb und Mercier. — Unterhandlungen mit Frankreich über Gleich- stellung der Flagge. . t schweiz. Kanton Bern. Tieferlegung des Brienzer Sees. — Die Erllärung der neun Großräthe.
portugal. Schreiben aus Liss ab on. (Diebstahl; Preß ⸗Erzesse.) . r n Herzogenbusch. See ⸗Nordbrabantisch ⸗Limburgische Eisenbahn. .
. Schreiben aus Am sterdam.
zandels⸗ und Börsen⸗Nachrichten. (Börsen und Marlibericht.)
snigsstädtisches Theater. (Italienische Oper.) — Vorlesungen des Herrn saseits der Alpen.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem General -⸗Lieutenant von Thile, kommandirenden Gene⸗
W des Sten Armee -Corps, den Rothen Adler-Orden erster Klasse mi Lichenlaub in Brillanten zu verleihen.
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor von Stölting zum Justij⸗Kommissarius bei dem Land und Stadtgerichte in fedeburg bestellt worden.
Bei der beendigten Ziehung der 2ten Klasse g3ster Königl. Klassen⸗ ötterie fiel ! Gewinn Lon 200 Rthlr. auf Nr. 22,546. Berlin, den 26. Februar 1846. Königl. General-⸗-Lotterie⸗Direction.
Angekommen: Se. Excellenz der Königlich hannoversche dirkliche Geheime Rath, Graf von Blome, von Hannover.
Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Com- andeur der Sien Divisson, von Hedemann, nach Erfurt.
— * —
Uichtamtlicher Theil.
Inland.
Berlin, 26. Febr. Da die neuesten Nachrichten aus dem Ge⸗ biete von Krakau noch nicht beruhigend lauten, vielmehr der Ausstand allgemein geworden zu sein scheint, so ist der Befehl ertheilt worden, un⸗ verzüglich ein stärkeres Truppen⸗Detaschement an der diesseitigen Gränze zu versammeln, um vereint mit den anderen Schutzmächten die Au⸗ torität der Regierung durch Waffengewalt herzustellen. Mehrere Truppen⸗Abtheilungen aus Breslau, Neisse und anderen Garnisonen haben sich zu dem Ende in Bewegung gesetzt.
Dtutsche Gundesstaaten.
Königreich Sachsen. In der Sitzung der ersten Kammer vom 23. Februar bat, ehe zur Tagesordnung übergegengen wurde, von Po sern um das Wort und bemerkte, daß, nachdem er gesehen, wie er bei seiner Angabe in Betreff der Taufe auf den umschwebenden Weltgeist im Irrthum gewesen, er dies hiermit mit dem Bemerken erlläre, wie sich Niemand mehr freue als er, daß die Sache eine solche Wendung genommen. Er würde dies auch dem Geistlichen selbst bezeugt haben, wenn er nicht gerade dadurch, daß er die Sache zur Sprache gebracht, dem in seiner Gegend viel Verleum⸗ deten den besten Dienst gelcistet zu haben glaubte. So habe er abermals keen, daß sein Lieblingsweg, der gerade, offene und ehrliche, auch der este sei. Hierauf kam der Bericht der zweiten Deputation über das Dekret, bezüglich des zwickauer Krankenstists, zur Berathung, und es wurde das Postulat einstimmig genehmigt. Zuletzt trug Hr. Mirus den Deputa—⸗ lions - Bericht über eine Petilion des Bürgermeisters Gross wegen Wieder— aushebung der in dem Gesetze vom 16. Juni 1810 zu Artikel 20 und 26 des Kriminalgesetzbuchs gegebenen Erläuterung vor. Die Deputation hatte dem ÄUntrage nicht beigestinmt. — Am 23sten wurde auch der „Bericht der ersten Deputanon der ersten Kammer, den von der zwei⸗ ten Kammer gestellten Antrag auf Enischeidung der wegen Erlassung einer einseitigen Adresse angeregten Prinzip-Frage durch den Staatsgerichts- hof betreffend“, ausgegeben. Bie Deputation, welche nicht zugiebt, daß einer Kammer einscitig das Recht zustehe, eine Adresse un die Thron⸗ Rede zu erlassen und der Kammer sich mit dieser Ansicht durch ausdrück= liche Beschlüsse einverstanden zu erklären anräth, beantragt: die Kammer möge dem Beschlusse der zweiten Kammer (s. Nr. 351 d. Allg. Pr. Ztg. v. J.) ihren Beitritt versagen und derselben davon mittelst Protokoll= Extralt Nachricht geben.
Für die Sitzung der zweiten Kammer vom 23. Februar war die Beraihung des Berichts der zweiten Deputation über das die Eisen⸗— bahnen betreffende Delret auf die Tagesordnung gebracht; da indessen die vorher statifindende geheime Sitzung eine längere Zeit in Anspruch nahm, so daß die öffentliche Sitzung erst nach 1 Uhr begann, so konnte in letzterer nach Vortrag des Protololls und der Registrande nur noch insofern zur Tages- Ordnung übergegangen werden, als der das Allge—⸗ meine beireffende Theil des Deputations-Berichts verlesen und die Debaite hierüber eröffnet wurde. Das Letztere geschah durch den Abgeordneten Oberländer, der sich in einer längeren Rede darüber verbreitete, auf welche Weise von den Eisenbahnen schon wäbrend des Baues derselben für das Land allgemeine Vortheile zu ziehen seien, und die Mittel nachwies, bei deren Anwendung durch Eisenbahn-Bauten dem in Aussicht stehen⸗ den Pauperismus entgegengearbeite und die inländischen Gewerbe unterstützt werden könnten. Es sei eine Frage sehr einster Art, was nach Beendigung der Eisenbahnen mit den jeßt bei denselben beschäf⸗ tigten Arbeitern weiden solle, wenn diese von solchen Bauten eben so arm zurückkehrten, als sie hingegangen; hier glaube er, daß der Staat gegen diese Arbeiter die Verpflichtung habe, einmal dafür Sorge zu ta— gen, daß dieselben an Eisenbahnen den Lohn wirklich echielten, den sie ver⸗ dienten, dann, daß sie ihre Verpflegung auf die möglichst billige Weise bewerlsielligen lönnten, und endlich, daß ihnen eine leichte Gelegenheit ge⸗ boten werde, ihre gemachten Ersparnisse nutzbringend anzulegen; denn es könne sonst eine Zeit kommen, wo sich im Lande die gefährlichsten zwei Parteien, eine satte und eine hungernde, feindlich gegenuͤberständen. Ge stützt auf diese Ansichten, habe er sich bewogen gefunden, drei Anträge einzubringen, von denen er Beseitigung der hier einschlagenden Uebelstände
1846.
hoffe, und die er daher der Kammer dringend zur Annahme empfehle; diese drei Anträge, die sämmtlich hinreichende Unterstützung erhielten, um- faßten nachstehende sieben Punkte und lauteten: Die Kammer wolle im Verein mit der ersten Kammer die Staats- Regierung ersuchen, bei den Eisenbahn-Directlonen dahin zu wirken: 1) mit möglichster Besei- tigung der Zwischenakkordanten die Arbeiten nach einfachen einzelnen Theilen unmittelbar an die Arbeiter zu vergeben; 2) demnächst zu genü⸗— gender und billiger Verpflegung der Aibeiter die Einrichtung von Menagen zu eileichtern und zu begünstigen, auch 3) Fürsorge dahin zu treffen, daß der nach Bestreitung der Bedürfnisse den Arbeitern übrig bleibende Ver- dienst für dieselben in den Spartassen nutzbringend angelegt werde; H die Anlieferung von Handwerks- und anderen technischen Arbeitsgegenständen bei genügender Qualität derselben den sächsischen Gewerbetreibenden zu übertragen, und zwar 5) selbst dann, wenn sie auch etwas theurer sein sollten, so wie 6) die inländischen Gewerbetreibenden durch zeitige Be fanntmachung und Bestellung der bei dem Eisenbahnbau ersorderlichen Lie⸗ ferungen in den Stand zu setzen, sich auf die Uebernahme derselben vor⸗= zubereiten, und 7) nöthige Attorde an Fuhren und dergl. unter hinläng⸗ licher Sicherstellung durch Vorbehalt der Auswahl und sonst in der Negel den Mindestfordernden zu übertragen. Der Staats-Minister von Fal⸗ kenste in gab zu, daß in diesen Anträgen manche sehr wichtige, treffende und zweckmäßige Bemerkungen enthalten seien, allein er glaube, dieselben könn- ten doch nur dazu dienen, daß die Eisenbahn ⸗Direltorien Kenntniß davon nähmen, denn die Regierung habe hier zu wenig in der Hand, um in dem Sinne des Antragstellers einwirken zu fönnen, und das, was sie in der Hand gehabt, habe sie bereits gethan. Nur darauf wolle er aufmerlsam machen, daß die Annahme, als hätten die Eisenbahn; Arbeiter zu geringen Verdienst, ihm nicht begründet erscheine; an Gelegenheit, zu verdienen, schle es diesen Arbeitern keinesweges, wohl aber besäßen sie nicht immer die Kunst, das, was sie verdienten, auf eine zweckmäßige Weise an ulegen; hierin könne jedoch das Ministerium nur wenig thun, wenn nicht d e Arbei⸗ ler selbst beherzigen wollten, was in den Oberländerschen Anträgen esagt werde; wollte die Regierung den Aibeitern anbefehlen, wie sie ihrs Mena= gen einzurichten hätten, wollte sie dieselben zwingen, von ihrem Veidienst einen Theil in die Sparkasse zu legen: so dürfte die Zeit nicht fern sein, wo man sich über das Zuvielregieren beklage, wo man der Regierung den Vorwurf mache, daß sie das Volk zu sehr bevormunde. Was die Konkur- renz-⸗Ausschreibung bei der Abschließung von größeren Altorden anlange, fo fei, so viel ihm bekannt, dieselbe fast überall erfolgt; daß weni Kon kurrenten für dergleichen Atkorde auftreten, liege vielmehr darin, daß nicht Viele das Risiko übernehmen wollten, andererseits auch wohl die nöthigen Mittel dazu nicht in den Händen hätten. Nachdem noch der Abge- ordnete Georgi, als Referent der Deputation, das Wort genom⸗ men, wurde wegen vorgerückter Zeit die Sitzung geschlossen. n der Sitzung vom 24. Februar wurde die allgemeine Diskussion durch den Abg. Schaffrath wieder aufgenommen, der sich mit den Oberländerschen An- trägen einverstanden erklärte, weil in ihnen die Idee zur Organisation der Arveit liege, mit der sich die Gesetzgebung doch früher oder später werde beschäftigen müssen; davon, daß die Regierung in dieser Hinsicht irgend einen Zwang gegen die Arbeiter ausüben solle, sei er weit entfernt, allein auch die Anhraͤge wollten keinen Zwang erzwecken, sondern könnten nur da- hin gerichtet sein, daß die Regierung ihren moralischen Einfluß im Interesse der Arbeiter geltend machen möge, und er glaube, daß sie jetzt, wo man von ihr Geld verlange, wohl einige Mitiel dazu in Händen habe. Jetzt, wo die Regierung Gelder bewilligen solle, liege es auch in ihrer Macht, die Bedingungen vorzuschreiben, unter denen sie dieselben hergeben wolle; dahin gehöre vor Allem die Garantie von Seiten der Eisenbahn⸗ Direkiorien, daß diese Gelder mit der möglichsten Sparsamkeit verwendet würden, in welcher Beziehung ihnen die Staats ⸗Regierung als Muster die nen könne; daß der Regieruͤng das Recht der Kontroll der Einnahmen und Ausgaben eingeräumt und von den verschiedenen Direktorien . Rechenschafts⸗Berichte, nach Art der Rechenschafts-Berichte der Regierung über das Budget, einzureichen und, den Kammern vorzulegen seien, und daß die Direltorien nur unter Mitwirkung der Stände besetzt werden möchten. Auf die von dem Abgeordneten Schaffrath angeregte Frage, ob nichis geschehen könne, um einer möglichen Verschwendung in Bezug der von den Actionairen eingezahlten Gelder Seitens der Eisenbahn⸗ Direkiorien vorzubeugen, äußerté der Staats⸗Minister von Falktenstein: Im Allgemeinen erkenne die Regierung die Wichtigkeit dieser Frage voll= kommen an und sei sich bewußt, daß sie hier Alles gethan habe, wozu sie
— ———————
—
— —
Königsstädtisches Theater.
Italienische Oper. Zum erstenmale: „Semiramis“ von Rossini.
(Den 265. Februar.)
Ro ssini gegenüber streKt die Kritik ihre Waffen. Seine Leistungen shören so wenig vor ihr Forum, als der Gesang der Nachtigall, die auch ich einander trillert, flagt und seufzt, wie es ihr gerade in den Sinn ummt. Man lauscht ihrem Flöten und schlürft die sußen Klänge wohlbe— glich ein, ohne Betrachtungen darüber anzustellen, ob der Gesang kunst⸗ recht, ob die Triller zu den Klagen und Seuszern passen. So mit ossini. Alle Welt weiß, daß seine Opern weder wahre und natur- mäße Empfindungen ausmalen, noch konsequente Charaktere zeichnen, son h nur bemüht sind, durch ihren Reichthum musikalischer Schönheiten, xeizende Melodieen, frappante Modulationen, wohlklingende Insttu⸗ entgtion, das sinnliche Behagen der Menge zu erregen. Dennoch hört zan sie gern und ergötzt sich daran. Wie oft geschieht es z. B. in einer eln hen Oper, daß, während auf der Bühne Rache de n re, wird, O cheste r ein allerliebstes Tänzchen aufspielt; aber Niemanden fällt es kt noch ein, darüber ein Wort zu verlieren oder auch nur eine böse Mine nu zu machen. Man lächelt und — schweigt. Nofsini ist in dieser Be un unzurechnungssähig. Wir übeiheben uns deshalb der Mühe, das 1 ede stehende Werk kritisch zu beleuchten, obgleich wir einige die Total= nniung treffende Bemerkungen nicht unterdrücken wollen.
Troß der vielen Schönhelten nämlich, die auch die Musit zur Semi X schmücken, und der interessanten Handlung ungeachtet, läßt sich nicht an, daß die Oper etwas Monotones hat, wodurch fie Langewelle er⸗ ft Forscht man nach dem Grunde, so gewahrt man ihn in der Ma— 16. der sich Nossini in dieser Oper mehr hingegeben hat, als in irgend en anderen Werke. Die vielen langsamen Sätze, die endlosen Wieder agen, vor allen Dingen das überrciche Figurenwesen in den Singstim ö . durch sämmiliche Musilstücke geht, alle diese Dinge tragen dazu i mn. Ganzen einen Anstrich von Gleich und Einförmigteit zu geben, ö rmüdung und Monotonie hervorrufen mu ß. Durch diese Verfahrungs⸗ ‚ eki scheint Alles gleichsam über einen Leisten, nach einem Modell gear— 9. Hi. was das Schlimmste ist, alle dramatischen Intentionen werden sschn . sündhafie Manier im Keime erstickt, die Oper geht des drama= seiz . gänzlich verlustig. So läßt es sich erllären, daß „Semiramis“ ug u. geringe Theilnahme im Publikum fand, obgleich einzelne Musit=
gemeine Beliebtheit und Berühmtheit errangen. ir erinnern
c ersten Att (A- dur, ⸗Takt), die noch immer zu Konzertvorträgen ge⸗
n ᷣ n, man die trizende Cavatine der Semiramis m Frauen ⸗ Chor im
wählt wird.
Auch der heutigen Aufführung des Werks wohnte nur ein sehr spärlich versammeltes Publikum bei. Für eine Gesellschaft zweiten Ranges, der so⸗ gar ein ihrer Qualität entsprechender erster Tenor fehlt, brachte sie übrigens nicht nur im Ganzen Anerkennungswerthes, sondern in manchen Beziehun gen und theilweise sogar höchst Lobenswerthes. ö
Sgra. Don atelli führte die Titelrolle in rein musikalischer Hinsicht musterhaft aus; zur wahrhaft geistigen Durchdringung dieser wie ähnlicher Rollen fehlt ihr jedoch hochtragische Kraft. Es gelang ihr kaum, die Königin in ihrer Darstellung zur Geltung zu bringen. Desto größere Anerkennung erwarb sich die vortreffliche Gesangs = Kuͤnstlerin durch ihren kunstmäßigen Vortrag der kolorirten Musitstücke, deren figurirten Theil sie mit staunenswerther Volubilität und Leichtigkeit ausführte.
Sgra. Alboni riß das Publikum durch die mächtigen ihr zu Gebote stehenden Mitlel zu oftmaligem uneischöpflichem Beifall und unzähligen Hervorrrfen hin und verdient auch theilweise den Beifall, der ihr zu Theil ward. Besonders hatte sie Gelegenheit, ihre Gesangs-Virtuosität, so wie den großen Umfang ihrer kolossalen Stimme, geltend zu machen, wenn gleich ihre äußere Erscheinung (in Männerlleidern) nicht wohlthuend war und die etwas kalte Darstellung der Partie nicht zu ergreifen vermochte.
Gute Momente hatte Sgr. Crivelli als „Assur“. Der mit sehr an-
enehmer Baryton-Stimme begabte Sänger trägt stets mit Geschmack und
i. vor und läßt sich nur selten bei leidenschastlichen Stellen zu einem Üeberbieten seiner Mitiel hinreißen. Sein Spiel reicht jedoch für diese Rolle ebenfalls nicht aus, der Darstellung der Verzweiflungsscene im zwei= ten Att mangelte Natur und Wahrheit; sie verfehlte deshalb ihre Wir- kung. Die vorhin angedeuteten Votzüge seiner Gesangsweise versch afften jedoch auch ihm Beifall und Hervorruf im Uebermaß, Ehrenbezeugungen, mit denen man in diesen Räunien sehr freigebig umgeht. Sgr. Forti, der für jetzt den ersten Tenor der Gesellschast repräsentirt, störte bei Aus⸗ führung der Partie des „Hydrenus“ wenigstens nicht auffallend und deto⸗ nirte nur selten. Sgr. Da lbesio als „Sroes“ genügte. Im Uiebrigen ging die Aufführung sowohl von Seiten des Chors als des Orchesters, bis auf einige unbedeutende Verschen, präzis von statten. 60.
Vorlesungen des Herrn J. Lechevalier-St. Andrés
über „soziale Dekonomie“. Wir kennen eine Wissenschaft, welche man politische Oelonom ie oder
delt, auf denen der Reichthum und die Wohlfahrt einer Nation überhaupt beru- hen. Die konsequente Durchführung dieser von den großen Gründern jener Wissenschaft, von Ad am Smith, Sar, R ie ardo u. s. w., aufgestellten Prin- zipien hat indeß wohl die versprochenen Erfolge des National · Reichthums geliefert, aber auch zugleich ein Uebel erzeugt, welches jene Erfolge zum großen Theil wenigstens wieder aufhebt, nämlich die nur theilweise Bereiche= rung der Nation und die eben dadurch gleichzeitig bewirlte Verarmung der . Volksmasse. Wo diese Verarmung zuerst sich offenbarte, und das mußte in den Ländern geschehen, welche vor allen anderen in ausgedehnte rem Maße die Prinzipien der politischen Oekonomit zur Anwendung brach- ten, also in England und Frankreich, da mußten auch zuerst Spsteme er- funden werden, welche die Mitiel zur Beseitigung jener Mängel anzugeben versuchten, und da diese Mängel sich in dem immer größer wer denden Abstand zwischen Reich und Arm, also in gesellschaftlicher Beziehung, kundgaben, so nannte man die Sosteme bei ihrem natürlichen Namen so⸗ ziale Sy steme. Nach vielfachen, zum Theil noch fortdauernden Verirrungen, welche die Geschichte des Kommunismus und Sozialismus in Frankreich und England näher bezeichnet (denn Deutschland ist in dieser Beziehung noch ein Jünger und Alles, was sich hier davon kundgiebt, ist eine gewalt= same und unnatürliche Verpflanzung fremder, undeutscher Ideen), bildete sich allmälich aus einer Kritik dieser verschiedenen Sosteme eine eigene Wissenschaft, welche von der politischen Oekonomie ihre Gegenstände ent- lehnt und deshalb wohl als cin Tdeil derselben angesehen werden kann, aber doch in der Behandlung derselben Fragen von jener insofern ab- weicht, als sie die Resultate nicht in Bezug auf die Gesammtmasse der Na- tion, sondern auf das Individuum betrachtet. Man hat ihr deshalb in Frankreich das Recht einer eigenen Wissenschaft eingeräumt und sie, zum Ünterschiede von der politischen Delkonomie, soziale Oekonomie genannt.
Herr Jules Lechevalier-St. Andrés, ein Lehrer dieser Wissen= schaft, bat hier, wie es beißt, in Folge einer an ihn ang Einladung, einen Kursus von zwölf Vorlesungen in französischer Sprache cröffnet, welche im kleinen Saale der hiesigen Sing-Akademie stattfinden und gestern, am 25. Februar, ihren Anfang nahmen. Nach einem ausführlichen Programm, das als Leitfaden dient, und nach der ersten gestrigen einleitenden Vorle -= sung, welcher ein für den Ranm sehr zahlreiches Auditorium unserer wis- senschaftlichen Notabilitäten beiwohnte, beabsichtigt Herr Lechevalier das ganze behrgebäude der, sozialen Oekonomie, oder, wie er es auch nennt, das Syostem der materiellen Interessen der menschlichen Gesellschaft ! in übersichtlichen Umrissen darzulegen, und darf man aus dem gestrigen Vortrage, der lichtwoll und leben- dig bei schöner Anordnung des Stoffes die allgemeine Einheilung der ** Wissenschast überhaupt in sittliche, intellektuelle und mater elle
auch Staats wirthschaftsiehre nennt, und welche von den Prinzipien han
Tbaͤtigkeiten des Menschen behandelte (von denen die letzteren die so ziale
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